Ahrefs Test – Wie gut schlägt sich das SEO-Tool im Agenturalltag?
Ahrefs auf dem Prüfstand: Detaillierter Test der Kernfunktionen – Backlink-Analyse, Keyword Explorer und AI Content Grader
- Die Relevanz von SEO-Tools für Agenturen
- Übersicht des Tools ahrefs: was ist drin?
- Welche Probleme löse ich mit ahrefs?
- Für wen eignet sich ahrefs?
- Die wichtigsten Funktionen von ahrefs
- Mein Fazit zu ahrefs
- Ahrefs gilt aufgrund seiner tiefen Datenbasis und eigenen Crawler-Infrastruktur als Branchenstandard, besonders für professionelle SEO-Agenturen.
- Der Site Explorer wird als das Herzstück des Tools betrachtet und überzeugt vor allem mit der besten und detailliertesten Backlink-Analyse auf dem Markt.
- Der Keyword Explorer ist sehr nützlich für die Bildung von Themenclustern und die Priorisierung von Content-Ideen, wobei Nischenkeywords mit geringem Suchvolumen manchmal unregelmäßig aktualisiert werden.
- Die Funktion zur Konkurrenzanalyse ist ein Muss für jeden SEO-Strategen, da sie übersichtlich Keyword- und Backlink-Lücken zu Wettbewerbern aufzeigt.
- Trotz kleinerer Schwächen, wie im SEO Reporting, liefert Ahrefs umfassende und nachvollziehbare Daten, wobei jedoch stets empfohlen wird, die Daten mit weiteren Tools zu verifizieren.
Die Relevanz von SEO-Tools für Agenturen
Eins ist klar: Es gibt kein Wunder-Tool, welches alle Bedürfnisse eines SEOs bedingungslos abdeckt. Trotzdem gibt es im Bereich der Suchmaschinenoptimierung sehr mächtige, aber auch sinnlose Funktionen innerhalb der Tools. Heute widme ich mich einem ahrefs Test.
In meiner täglichen Arbeit mit verschiedenen SEO-Tools ist Ahrefs eines der zuverlässigsten, wenn es um die Analyse von Backlinks und die Recherche von Keyword-Potenzialen geht. Nicht umsonst zählt ahrefs als Tool für den Linkaufbau bei professionellen Linkbuilding-Agenturen zum festen Bestandteil ihrer SEO-Strategie.
Ich bin Dennis Benjak, Online Marketing Manager bei der Pixelrein GmbH. Bei Backlinked begleiten und leiten wir unsere Kunden mittels fundierter SEO-Strategien zu digitaler Markenpräsenz und schaffen Expertenpositionierungen für Unternehmen. Seit über 7 Jahren
arbeite ich aktiv mit den bekanntesten SEO Tools am Markt und eines steht fest: “Es gibt nicht das eine Tool, das alle Bedürfnisse abdeckt.”
Übersicht des Tools ahrefs: was ist drin?
Gegründet wurde das SEO Tool ahrefs 2010 von Dmitry Gerasimenko und war damals schon bekannt für seine starke Backlink-Datenbank. Der ahrefsBot zählt nicht ohne Grund (neben dem Google Crawler) zu den aktivsten Webcrawlern, die regelmäßig das Internet erfassen und durchsuchen. Wenn es also um Datenqualität und vor allem Datentiefe geht, spielt ahrefs durch seine eigenen Crawler-Infrastrukturen ganz weit oben mit - daher ist das ahrefs Tool für viele SEO-Profis zum Branchenstandard geworden und vor allem bei professionellen SEO Agenturen nicht wegzudenken. Über die Jahre hat sich ahrefs zu einer ganzen SEO-Suite mit verschiedenen Bereichenentwickelt.
Hier ein Überblick der wichtigsten Funktionen:
- Site Explorer - Einstiegspunkt für den Überblick einer Domain. Hier finde ich alles zu Backlink-Profil und organischen Rankings.
- Keyword Explorer - Einstiegspunkt für Keyword Analysen und Keyword Monitoring.
- Competitive Analysis - Tool zur Wettbewerbs- / Konkurrenzanalyse
- Content Explorer - Such- und Analyse-Tool für Content-Marketing & Linkaufbau.
- Rank Tracker - Früher eigenständiger Bereich, heute in Projektfunktion integriert. Das Monitoring für Keyword Rankings.
- Site Audit - Onpage Analyse-Tool, welches dir den IST-Stand einer Webseite wiedergibt und potenzielle Probleme identifiziert.
- Batch Analysis - SEO Kennzahlen vergleichen für eine Liste an URLs (Bulk Upload).
- AI Content Grader - Inhaltliche Lücke einer URL / Keyword mit den top organischen Konkurrenten vergleichen.
Ahrefs liefert mittlerweile mehr als detaillierte Daten zu organischen Rankings in Suchmaschinen wie Google & Co..
Dazu gehören Daten zu:
- Keywords und deren Nachfrage
- Backlinks bzw. Backlinkprofile
- Traffic Daten für Domains
- SERP Daten
- Content und Keyword Lücken
Fast alle Daten lassen sich im historischen Verlauf betrachten.
Welche Probleme löse ich mit ahrefs?
Im Allgemeinen sollen SEO Tools dabei helfen, Daten einer Webseite und deren Umgebung zu erfassen und zwecks Analysen gegenüberzustellen, um fundierte Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Tools von Google helfen ebenfalls, geben aber oft zu wenig Einblicke in die Daten.
Zu den wichtigsten Punkten zähle ich:
- Seitenzustand analysieren (Onpage)
- Marktanalyse (Keywords, Potenziale und Nachfrage)
- Konkurrenzanalyse
- Priorisierung von Maßnahmen (anhand von Impact)
- Monitoring (Rankingveränderungen)
Wie gut ahrefs diese Optimierungsmaßnahmen unterstützt, zeige ich in den folgenden Modulen.
Für wen eignet sich ahrefs?
Allgemein kann ich sagen, dass sich ahrefs an SEO-Agenturen und
Inhouse-Marketing-Teams richtet, deren tägliche Arbeit der organische Bereich bei Google & Co. darstellt. Auch an selbstständige SEO-Berater richtet sich die Toolbox von ahrefs, allerdings hängt es hier stark vom individuellen Nutzen ab, da die Kosten für einen Freelancer schnell zu hoch sein können.
Lesetipp: Tool-Überblick gefällig? Hier erfährst du, wie du das richtige SEO Tool für euer Unternehmen auswählen kannst.
Die wichtigsten Funktionen von ahrefs
Das Interface ist sehr übersichtlich und intuitiv. Was ein riesiger Pluspunkt gegenüber Tools wie Semrush darstellt. Keine Mehrfachverlinkungen in Untermenüs zu gleichen Funktionen,was das ganze bei der Konkurrenz sehr unaufgeräumt wirken lässt.
Im Folgenden gehe ich auf die Bereiche und Funktionen ein, die mir am meisten nützen.
Der Site Explorer - das Herzstück für jeden SEO
Funktion für:
- Überblick verschaffen
- Ranking & Traffic Veränderungen einsehen
- Backlinks analysieren
Wie bei allen SEO Tools benötigt auch ahrefs zuerst Input. Der Site-Explorer ist der Einstieg, um die Tore von ahrefs zu öffnen.
Über den Site Explorer kann ich eine einzelne URL, einen Pfad oder eine ganze Domain prüfen, auf Wunsch mit oder ohne Subdomains.
Nachdem ich eine Domain eingebe, erhalte ich einen für Anfänger etwas überfordernden Überblick, der sich mit der Zeit aber sehr gut überblicken lässt. Links befindet sich das Menü, mit den verschiedenen Bereichen wie z.B. Keywords, für die diese Webseite rankt, das Backlink-Analyse Tool und vieles mehr.
Auf der Übersichtsseite des Site Explorers sind die wichtigsten Daten bereits zusammengefasst.
In der Übersicht kann ich ganz einfach mit Bezugszeitraum sehen, wie sich die Werte entwickelt haben (gefiltert nach Ländern). Die Entwicklung wird immer mit grünen bzw. roten Zahlen angegeben und ist sehr gut gelöst. In der Übersicht ist die folgende Kachel am wichtigsten: Backlink-Profil & Suche
Mit Klick auf die Werte gelange ich in den entsprechenden Bereich, um detaillierte Einblicke in die jeweiligen Daten zu erhalten.
Backlink-Profil
Unter Backlink-Profil kann ich Metriken wie das Domain Rating (DR) und das URL Rating (UR) sehen, sowie die exakte Anzahl an Backlinks bzw. Webseiten, die auf mich verlinken (verweisende Domains).
Was sind Domain Rating bzw. URL Rating?
Das DR ist eine von ahrefs eigens konzipierte Metrik zur Bewertung eines Backlinkprofils einer Domain. Sie bewertet Anzahl und Qualität eingehender Backlinks und ermittelt dadurch einen Wert von 0 bis 100, um deine Domain einzuschätzen. Das UR macht das gleiche, allerdings bezieht sich der Wert auf eine einzelne URL und nicht auf die gesamte Webseite. Wenn ich auf die blaue Zahl unter „Backlinks“ oder „verweisende Domains“ klicke, öffnet sich die detaillierte Ansicht. Dort kann ich mir jede einzelne Verlinkung im Detail ansehen und die zugehörigen Metriken überprüfen.
Unter Backlinks prüfe ich die einzelne Verlinkung auf meine Webseite und unter verweisende Domains bekomme ich Details zu einzelnen Domains.
Die hervorgehobene Leiste ist bei beiden Bereichen mit ähnlichen Filtern ausgestattet.
Hier kann ich Filtern nach:
- Dofollow / Nofollow / UGC / Sponsored Verlinkung
- Beste Links / Spam Links
- Backlink Typ (im Content, Bildlink, Redirect, Canonical usw.)
- Domain Rating (von bis Wert)
- Traffic der Domain (von bis Wert)
- Text-Suche (Keyword in URL suchen)
- Keywords in Top 100
- Sprache uvm.
Meiner Meinung nach ist hier ahrefs mit Abstand das beste aller Backlink Tools. Fast jeder aufgezählte Punkt stellt ein Bewertungskriterium für einen Backlink dar und wenn ich diese Daten nicht habe, kann ich einen Backlink auch nicht gut (genug) bewerten.
Da das Ganze sehr technisch fokussiert ist, kann ich mir auch genau anzeigen lassen, welche Seiten auf mich verlinken, mit welchem Ankertext und aus welchem thematischen Umfeld. Das ist entscheidend, wenn ich die Qualität eines Links bewerten will. Besonders hilfreich finde ich hier die Möglichkeit, nach Ankertexten zu filtern und so
schnell unnatürliche Linkmuster oder manipulative Tendenzen zu erkennen. Da hören die Angaben aber noch lange nicht auf. Weitere Informationen kann ich mir zu jedem einzelnen Link anschauen wie z.B. ob der Link noch aktiv ist oder nicht.
Die detaillierten Informationen zum Backlinkprofil sind bei ahrefs unschlagbar.
Links z.B. sehe ich, dass die verlinkte URL über einen Redirect läuft, also weitergeleitet wird. Hier ist wichtig, zu prüfen, ob diese Links auch funktionieren. Wenn ein Link sogar auf eine 404 Seite läuft, wird der Backlinks auch wahrscheinlich entfernt, was vor allem bei starken
Backlinks schade ist. Auf der rechten Seite sehe ich den Verlauf des Links, also wann er das erste Mal gesehen wurde, wann zuletzt und ob er sogar entfernt wurde. Unter “Links” sehe ich, wie viele Backlinks hier von dieser Domain gesetzt wurden. Werte wie hier (1200 Links) sollten
geprüft werden, da es sich meist um Spam Links handelt.
Was mir ebenfalls gefällt: ahrefs erlaubt eine sehr präzise Konkurrenzanalyse. Ich kann Domains meiner Wettbewerber direkt gegenüberstellen und sehen, aus welchen Quellen deren stärkste Backlinks stammen. Gerade im Linkbuilding ist das extrem hilfreich, weil ich dadurch mögliche Backlinkquellen für mein eigenes Projekt identifizieren kann. Dazu später mehr, wenn ich mich der Funktion “Konkurrenzanalyse” widme.
Insgesamt würde ich den Bereich Backlinkanalyse bestens bewerten. Kein anderes Tool bietet mir eine so schnelle und detaillierte Kombination aus Filterung, Visualisierung und Vergleichbarkeit.
Organische Suche
In diesem Bereich finden sich die organischen Keywords wieder. Hier kann ich alle aktuellen Rankings prüfen, für die meine eingegebene Domain in der Google Suche auftauchen.
Neben typischen Filtern wie Suchvolumen, Ranking-Position oder Keyword Schwierigkeit kann ich seit neuestem auch nach Entitäten der Keywords filtern.
Sehr hilfreich ist die Funktion, in der ich einen Vergleichszeitraum auswählen kann. Somit kann ich die Entwicklung (ebenfalls filterbar nach positiv und negativ) genau prüfen und mir die Ranking-Entwicklungen direkt anzeigen lassen. Ich sehe dabei auch, mit welcher URL
meine Webseite für jeweiliges Keyword rankt. Ändert sich die URL für das Ranking, sehe ich das ebenfalls auf einen Blick.
Einer der besten Funktionen aus diesem Bereich ist allerdings die
Keyword-Kannibalisierung, die ich hier auf URL Basis direkt sehen kann.
Jeder SEO kennt die Probleme, wenn man neue Projekte analysiert. Es gibt zahlreiche URLs, nicht mal der Inhaber weiss genau, wofür die eigentlich alle sind. Das Ergebnis ist immer das gleiche: mehrere URLs der gleichen Seite konkurrieren um ein und dasselbe
Keyword. Mit einem Klick kann ich das Keyword aufklappen und sehe im historischen Verlauf genau, welche URLs meiner Webseite in der Vergangenheit für dieses Keyword gerankt haben.
Somit kann ich auch sehen, wenn mehrere URLs gleichzeitig ranken, wenn Keyword Kannibalismus herrscht.
Nicht in allen Fällen ist diese Ansicht kritisch. Bei Sitelinks, die bei Google gerne auftauchen ist das kein Keyword Kannibismus, auch wenn hier mehrere URLs für ein
und dasselbe Keyword ranken.
Idealerweise gibt es eine URL, die hier angezeigt wird. Wenn sich URLs ändern, kann ich das im historischen Verlauf mit den unterschiedlichen Farben sehr gut erkennen - auch ob sie besser oder schlechter als vorher ranken.
Auch wenn URLs sich geändert haben, bspw. nach Umstrukturierung oder einem Relaunch, kann ich das über die Funktion übersichtlich erkennen.
Der Site Explorer hat kleinere Schwächen, aber überzeugt generell mit der Tiefe der Daten und der Übersicht. Daher würde ich dem Bereich 4/5 Punkte geben.
Keyword Explorer – präzise Keyword-Analysen mit kleinen Schwächen
Funktion für
- Keyword-Potenziale und Suchvolumen analysieren
- Konkurrenz-Keywords und Ranking-Schwierigkeit bewerten
- Themencluster und Content-Ideen identifizieren
Ein weiteres Herzstück von ahrefs ist der Keyword Explorer. Er zeigt mir nicht nur meine Rankings im Verlauf, die ich hier auch vergleichen und filtern kann, sondern liefert auch wertvolle Informationen zu SERP-Features, Klickpotenzialen und ähnlichen
Suchanfragen.
Besonders spannend ist die Integration verschiedener Suchmaschinen wie Google, YouTube, Bing oder Amazon – das ist hilfreich, wenn man plattformübergreifend denkt. Ich nutze den Keyword Explorer vor allem, um Themencluster zu bilden und Contentideen zu priorisieren.
Vor allem für die Bildung von Keyword Clustern und das Ausarbeiten von SEO-Content ist dieser Bereich goldwert. Ich sehe direkt, wie hoch die Nachfrage bei meinem Keyword ist und bei weiteren Keywords der Keyword-Gruppe. Das gibt mir beim Schreiben eines SEO
Textes direkten input, welche Keywords ich noch in meinen Text einbauen kann.
Auch der markierte Bereich “Fragen” ist sehr wertvoll. Vor allem für die Ausarbeitung von FAQs ist es gut zu wissen, welche Fragen bei den Suchenden rund um das Keyword aufkommen.
Im unteren Graphen kann ich wieder im historischen Verlauf die Konkurrenz prüfen, wie diese im historischen Verlauf gerankt hat.
Auch pro Keyword ist die Datenbasis enorm. Ahrefs zeigt mir globales Suchvolumen nach Land, Traffic Potenzial, die Schwierigkeit dafür zu ranken, Fragen zum Thema und vieles mehr.
Ein kleiner Nachteil: Die Keyword-Datenbank ist stark nach Suchvolumen priorisiert. Das bedeutet, dass Nischenkeywords mit geringer Nachfrage teilweise unregelmäßig aktualisiert werden. Für große Branchen oder allgemeine Themen ist ahrefs hier sehr zuverlässig, für spezielle Longtail-Analysen greife ich allerdings häufig ergänzend auf andere Tools wie die Google Search Console, Sistrix und Semrush zurück.
Insgesamt überzeugt der Keyword Explorer durch Übersichtlichkeit, hohe Datentiefe und die gute SERP-Visualisierung.
Besonders das Zusammenspiel aus Keyword-Difficulty, Traffic-Potenzial, Konkurrenz- bzw. Wettbewerbsanalyse macht das Modul zu einem der nützlichsten Bereiche in ahrefs.
Der Keyword Explorer ist für die allgemeine Keywordrecherche sehr gut, mit dem kleinen Minuspunkt, dass die Nischenkeywords öfter keine aktuellen Daten liefern. Diese Probleme habe ich allerdings auch bei anderen Tools wie Sistrix oder Semrush. Bei letzterem gehen
die Datenunterschiede sogar oft ohne erklärbaren Grund weit auseinander. Daher bewerte ich den Keyword Explorer mit 4/5 Punkten.
Konkurrenzanalyse - Competitive Analysis
Funktion für:
- Analyse von Keyword Lücke zur Konkurrenz
- Ausbau von Content Strategie
- Analyse von Backlink Lücken zur Konkurrenz
Dieser Bereich ist für die Analyse der Wettbewerber bzw. zum Vergleich der Konkurrenten gedacht. Hier kann ich grundlegend die Keywords, aber auch die Backlinks meiner Seite, mit denen der Konkurrenten vergleichen. Wichtig ist hier, dass das eigene Projekt nicht zu neu ist, damit auch genug organische Rankings bzw. Backlinks vorhanden sind.
Ich kann meine Domain eingeben, sowie die Konkurrenten und kann auch auswählen, ob ich die ganze Domain vergleiche oder nur eine bestimmte URL oder einen
bestimmten Bereich.
Ich habe zum Test ein Übersetzungsbüro für beglaubigte Übersetzungen genommen. Wenn ich meine Konkurrenten nicht kenne, schlägt mir das Tool automatisch welche vor, was ich sehr gut finde und auch gut funktioniert. Danach erhalte ich in sehr übersichtlicher, tabellarischer Form den gewünschten Vergleich.
Auf einen Blick erkenne ich, bei welchen Keywords die Konkurrenz gut rankt und mein Projekt nicht.
Diese Funktion ist wertvoll, wenn man die Lücke zum besser positionierten Konkurrenten schließen möchte und seine Rankings systematisch ausbauen möchte. Das Gleiche kann ich auch mit den Backlinks der Konkurrenz machen, um hier ebenfalls die Lücke zu
analysieren. Meiner Meinung nach ist der Bereich der Konkurrenzanalyse ein Muss für jeden SEO-Strategen. Durch die übersichtliche Darstellung, die Funktion Keywords und Backlinks zu vergleichen, bewerte ich die Funktion mit 5/5 Punkten.
Rank Tracker - Monitoring für die wichtigsten Projekte
Funktion für:
- Ranking-Veränderungen wichtigster Keywords verfolgen
- Performance über mehrere Länder und Geräte messen
- Sichtbarkeit anhand des Share of Voice bewerten
Der Rank Tracker ist das Projekt Monitoring Tool von ahrefs. Früher gab es hierfür einen separaten Bereich, nun gelangt man über die Projektauswahl auf das Tool. Kleiner Nachteil: Ich muss ein Projekt bei ahrefs anlegen, damit ich den Rank Tracker einrichten kann. Das macht aus meiner Sicht aber auch Sinn, da ich sowieso nur Projekte tracke, die ich regelmäßig analysiere bzw. an denen ich regelmäßig arbeite. Je nachdem welches Abo ich habe, kann ich nämlich nur bis zu 5 Projekte anlegen (Lite Version). Wie bei den meisten Funktionen, gibt es auch hier einen Verlaufsgrafen, der mir die Entwicklung meines Projekts angibt.
Hier sehe ich die wichtigsten Kennzahlen, wie die durchschnittliche Position, den Traffic und die Bewegung meiner Keywords.
Im Bereich Rank Tracker müssen wir allerdings vorher die Keywords hinzufügen, die wir tracken wollen. Dafür habe ich mehrere Möglichkeiten. Oft haben Kunden vorab Listen mit Keywords erstellt, die für sie relevant sind. Ich kann also einfach die CSV meines Kunden nehmen und im Rank Tracker hochladen.
Sehr hilfreich: Um eine genaue Kategorisierung der Keywords vorzunehmen, kann ich den Keywords beim Hochladen Tags zuweisen. Nach diesen Tags kann ich dann später filtern.
Ich nutze diese Funktion immer, besonders bei umfangreichen Webseiten mit umfangreichen Keyword-Gruppen.
Keywords im Rank Tracker kann ich per CSV hinzufügen oder manuell aus den aktuellen Rankings auswählen.
Im Rank Tracker gibt es eine spezielle Kennzahl, die sehr interessant ist. Der Share of Voice zeigt an, wie viel potenziellen organischen Traffic deine Website im Vergleich zu allen möglichen Klicks in den Suchergebnissen für die von dir getrackten Keywords erhält.
Er ist also ein Maß dafür, wie sichtbar deine Website in der organischen Suche tatsächlich ist – gewichtet nach Suchvolumen und Klickrate der Positionen. Das ist eine gute Orientierung für die tatsächliche Sichtbarkeit bei den Keywords, die auch tatsächlich relevant sind.
Formel vereinfacht:
Share of Voice = (Geschätzter organischer Traffic / Gesamtpotenzial aller Klicks für alle Keywords) × 100
Leider lassen sich die Daten nicht “einfach” in einen Report umwandeln, sondern ich benötige mindestens ein Advanced Abo (ab ca. 350 € / Monat), dann kann ich eine Schnittstelle zu Looker Studio verwenden, um die Daten für einen Bericht aufzubereiten. Daher bekommt die Funktion 3/5 Punkte.
AI Content Grader
Funktion für:
- Bestehende Inhalte optimieren
- Thematische Lücken erkennen und schließen
- Wettbewerbsorientierte Inhaltsbewertung vornehmen
Der auf Künstlicher Intelligenz basierende Content Grader gehört definitiv zu den Funktionen, die ich am häufigsten nutze. Dazu benötigt das Tool lediglich eine URL und ein Keyword, um die Analyse zu starten.
Die URL sollte inhaltlich bereits eine Grundlage bieten, damit die Inhalte gut verglichen werden können. Zum Test habe ich die Landingpage eines Übersetzungsbüros mit dem Keyword “beglaubigte Übersetzung” geprüft. Nachfolgend ermittelt ahrefs automatisch anhand der organischen top 4 die Konkurrenten mit entsprechendem Inhalt.
Mit einfachem Ampelsystem zeigt der Content Grader direkt, welche Unterthemen gut bzw. schlecht abgedeckt sind.
Mit einem einfachen Ampelsystem erkenne ich direkt, welche Unterthemen ich gut abdecke und welche nicht. So bekomme ich in kürzester Zeit einen klaren Überblick, welche Themenaspekte mein Content bereits gut abdeckt – und wo noch Potenzial besteht, um die
inhaltliche Lücke zur Konkurrenz zu schließen.
Die KI gibt in einem kurzen Text wieder, was in dem Unterthema von der Konkurrenz thematisiert wird. Rechts daneben kann ich mir den Textabschnitt anschauen, mit Verlinkung zur Seite, um den Inhalt genauer prüfen zu können. Für mich ist das Tool sehr wertvoll, da es mir längere Analysen der Konkurrenten erspart oder zumindest eine direkte Richtung vorgibt, wo ich inhaltlich nachbessern muss. Da das Tool bis auf wenige Aussetzer sehr verlässlich ist und mir extrem viel Zeit bei der
Prüfung von inhaltlicher Vollständigkeit erspart, würde ich dem Tool die volle Punktzahl von 5 Punkten geben.
Mein Fazit zu ahrefs
Generell gibt es kaum ein SEO-Tool, welches so umfangreiche Daten und vor allem auch nachvollziehbare Daten liefert. Sistrix ist vor allem im DACH Raum (und auch beim historischen Verlauf der Daten) etwas stärker aufgestellt, das sollte mir bei einem deutschen Tool aber klar sein. Für mich als SEO ist ahrefs im Agenturalltag eine der zuverlässigsten
Lösungen – vor allem, wenn es um Datentiefe und Backlinkanalysen geht.
Jedes Tool hat Stärken und Schwächen. Die Stärken beim ahrefs Tool sehe ich definitiv im Bereich Datentiefe. Außerdem gibt es für den Linkaufbau kaum bessere Tools, wobei ich empfehle, auch die Verbindung zu Tools wie der Search Console herzustellen, um die
Datenbasis noch verlässlicher zu gestalten. Eine Schwachstelle sehe ich im Bereich SEO Reporting. Da kenne ich Tools, die eine bessere Lösung bieten - Das hängt allerdings auch von den Nutzererwartungen ab.
Über die Preispolitik kann ich sagen, dass jeder im Detail prüfen sollte, ob der Nutzen wirklich groß genug ist. Die Kosten für das Tool liegen je nach Abo schnell zwischen 1000 € und 4000 € jährlich. Daher sollte es für mehr genutzt werden, als einmal wöchentlich den Traffic und die Rankings zu checken. Letztendlich habe ich immer gute Erfahrungen damit gemacht, Daten über mehrere Tools hinweg zu verifizieren und zu vergleichen. Verlasse dich niemals auf ein einziges Tool, da es
letztendlich Drittanbieter Tools sind.
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