Das WKrsZdies und die Weei. Dichtung ans Lalla Rookh von Hi. In Musik gesetzt Von NsderL SLhWMcrnw. üßll »nd Comp. LvkriOLi Erster Theil 1. Alt-Solo Vor Even's Thor im Morgenprangen Stand eine Perl, schmerzbefangen. Und wie sie lauscht dem Lebensquelle, Deff' Flut harmonisch drinnen hallte. Und wie vom Licht ihr Fittig helle. Das durch halboffne Pforte» wallte; - Weint sie, verbannt aus diesen Au'n Ihr sündiges Geschlecht zu schein'». 2. Perl.') (Sopran.) Wie glücklich sie wandeln die sel'gcn Geister, 2m Dufte von Blumen, die nimmer verblüh n! Sind mein auch die Gärten auf Landen und Meer, Und pflück' ich selbst Blumen auf Sternen umher; Ein Blümlein des Himmels ist schöner, denn alle. Glänzt Kaschcmir'S See auch sonnig und rein Mit seiner Piatancninseln Schein, Und rinnen dort Ströme aus gold'nem Sand; Doch ach! nur den Seligen ist'S bekannt, Ein Tropfen des Himmels ist schöner, denn alle! Geh, schwing' dich im Fluge von Stern zu Stern, Von Welt zu leuchtender Welt, so fern Als der Himmel wölbt seine Sonnenhalle. Nimm alle die Wonnen von allen den Sphären Und laß durch unendliche Zeiten sie währen; Ein Stündlein des Himmels ist schöner, denn alle. *) Die Peri'S sind nach der orientalischen Sage anmuthige Wesen der Luft; sie waren einmal im Paradies, aus dem sie aber eines Fehltrittes halber »erwiese» wurden. Lürriorr 4 3. Rezitativ für Tenor. Der hehre Engel, der die Pforte Des Lichts bewacht, vernimmt die Worte, Und wie er lauscht und näher schleicht Dem sanften Lied, enlsinkt ihm eine Thräne; Er sprach: Der Engel- (Alt.) Dir, Kind des Stamms, schön, doch voll Sünden, Kann eine frohe Hoffnung ich noch künden. Im Schicksalsbuche steh'» die Worte: Es sei der Schuld die Perl bar, Die bringt zu dieser ew'geu Pforte Des Himmels liebste Gabe dar. Geh, suche sie, und werde rein; Gern laß ich die Entsühnten ein! 4. Perl. Wo find' ich sie, wo blüht, wo liegt Die Gabe, die dem Himmel genügt? Ich kenne die Urnen, mit Schätzen gefüllt, Tief unter Tschelminar's Säulen verhüllt; Ich sah der Weihrauchinseln Grün Viel Klafter tief im Meere blühn; 2ch weiß auch, wo die Genien König Jamschid's Pokal verhehlen, Er ist von Gold und voll Juwelen, Und Lebenstropfen sind sein Getränk: Doch will auch der Himmel solch Geschenk? Stralt je der Demant einer Krone, Wie die Stufen an Allah's Wunderthrone? Und, o ihr Lebenstropfen, was seid Ihr für die Tiefen der Ewigkeit! — 5. Tenor-Solo. So sann sie nach, und schwang die Flügel Jetzt über Indiens Blumenhügel. Bier Stimmen- O süßes Land! O Götterpracht! Es flüstern die Palmen sacht, Es flimmert die Stcrnennacht, Dort schäumt auf Bernsteingrund das Meer Ueber Korallenriffe her; Dort brütet heiß der Sonne Brand Im Schoß der Berge Diamant, Es rieseln, reichen Bräuten gleich, Die Bächlein hold, an Golde reich; Dort duften Sandelhaine süß — O Paradies! 6. Chor. Doch seine Ströme sind jetzt roth Bon Mcnschenblut, Es wüthet fürchterlich der Tod, Er schreitet durch die blumigen Wiesen Verheerend mit den ehernen Füßen. O Land der Sonne! Wessen Schritt Geht über deine» Boden, Wirft deine Pfeiler um, zertritt Die Göttersänle» und Pagoden? Er ist's, er ist's von Gazna, Er naht in seinem grimmen Zorn t / Chor der Eroberer. H Gazna lebe, der mächtige Fürst! l Chor der Indier. V Es sterbe der Thran»! (Schlachtgetümmel. > 7. Tenor-Solo. Und einsam steht ein Jüngling noch, Es fließt sein Blut aus manchen Wunden, Er beugt den Nacken nicht ins Joch, Ein Leu, umstellt von Weidmannshunden. Schon hat sein Schwert im Feindesschwarm Mit blut'gen Lettern es geschrieben, Daß ungebeugt ihm Herz und Arm; — Ein Pfeil nur ist ihm übrig blieben. Chor. Gazna lebe, der mächtige Fürst! Gazna. (Baß.) Komm, kühner Held, und huld'ge mir! Willst du umsonst dein Blut versprützen? Dein eitles Kämpfen kann nichts nützen, Dein Leben schenk' ich dir! Der Jüngling. (Tenor.) Du schlugü des Landes Bürger, Du meiner Bruder Würger — Dir diesen letzten Pfeil! Gazna. Das sollst du büßen. 8. Chor. Weh, weh! Er fehlte das Ziel! Es lebt der Tyrann, der Edle fiel! 9. Tenor-Solo. Die Peri sah das Mal der Wunde, Und nun. vertobt des Kampfes Wuth, Kam sie im Stral des Morgenroths, Und nahm das letzte Tröpflein Blut, Das aus dem Heldenhcrzen drang, Eh' sich der freie Geist enischwang. Peri u»d Schlußchor. Sei dieß mein (dein) Geschenk Willkommen dorten An Edens Pforten! Denn heilig ist das Blut, Für die Freiheit verspritzt vom Heldenmuth, Und würde nicht trüben die klarste Flut, Die durch die Haine der Sel'gen fließt! O giebt es ein Opfer der Erdenwelt, Ein Geschenk, das theuer der Himmel hält, 'S ist das Blut, das der Freiheit sterbender Sohn Ihr bringt als letzte Libation! Zweiter Theil. 10 . Tenor-Solo. Die Peri tritt mit schüchterner Geberde Vor Edens Thor, 2m Herzen Himmelshoffnungsglück; Ob sich die Pforte öffnen werde, Sie fragt'S mit stummem Liebesblick. Engel. (Alt.) Gern grüßen wir, nie so gegangen Den Heldentod für'S Vaterland; Doch sieh, »och weicht der ehr'ne Riegel nicht; Viel heil'ger muß die Gabe sein, Die dich zum Thor des Lichts läßt ein. Chor der Engel. Viel heil'ger muß die Gabe sein, Die dich zum Thor des Lichts läßt ein. 1 t. Rezitativ für Tenor. Ihr erstes HimmelShoffen schwand. — Jetzt sank sie fern im heißen Land Auf Afrika'S Gebirge nieder, Und badete ihr matt Gefieder Im Quell des Nils, dessen Entsteh'» Rein Erdgebor'ner noch geseh'u. Chor der Genien des Nils. Hervor aus den Wässern geschwind. Und sehet das holde, liebliche Kind! Eine Peri ist'S, welch' hold Gesicht! Doch stört sie nicht! — Hört, wie sie fingt! Hört, wie sie klagt! Stille, - still! Peri. Ach Eden, ach Eden! Wie sehnt sich nach dir Mein Herz, o wann öffnet die Pforte sich mir 12. Tenor-Solo. Fort streift von hier das Kind der Lüfte Ueber AegyptenS KöntgSgrüfte, Bon Palmenhainen hehr umrauscht; Jetzt sieht sie in Rosetta'S Thal Dem Nesterbau'n der Tauben zu; Jetzt lauscht sie Schwänen, weiß wie Schnee, Die stolz durchziehen MöriS' See. Welch Bild! Kein sterblich Aug' hat je Ein Land gesehn voll höh'rer Pracht! — Doch eine Stille fürchterlich Liegt über diesen Himmelsfluren; Mit gift'gem Hauche, ihre Spuren Verfolgend, zieht durch's Land die Pest. Peri. Für euer« ersten Fall, Wie hart, ihr Armen, büßt ihr doch! Habt einige Blüten aus Eden zwar noch; Die Schlang' überschleichet sie all'. 13. Tenor-Solo und Quartett. Die Per! weint, von Ihrer Thräne scheint Rings klar die Luft, der Himmel lacht; Denn in der Thrän' ist Zaubermacht, Die solch ein Geist für Menschen weint. 14. Alt-Solo. Im WaldeSgrün am stillen See, Da seufzt ein Jüngling im schweren Weh; Gepackt von der tödtenden Seuche stahl Er her sich, zu enden seine Qual. Er, der im Leben, wo er stand, Sich jedes Herz einst zugewandt. Stirbt jetzt, als hätt' er keinen Freund, Hier ungesehn und unbeweint. Jüngling. lTenor.) Ach, einen Tropfen nur aus dem See, Zu kühlen das fiebrisch brennende Weh! Ach, «inen Tropfen nur aus der Flut, Zu kühlen die fiebrische Glut! is. Sopran-Solo. Verlassener Jüngling! Nur das Elne Bleibt, was ihm Trost noch giebt, Daß sie, die er seit Jahren treu geliebt, Geschützt ist vor dem Hauch der Gruft In ihres Vaters Fürstenhallen; Denn dorten kühlig fallen Fontaine», süß durchraucht Balsam'scher Duft die Hallen, Und rein ist dorten noch die Luft, Rein wie die Stirn, von Ihr umhaucht. Tenor-Solo. Doch sieh — wer naht dort leise schleichend Dem melancholischen Gebüsch, Der Göttin der Gesundheit gleichend, Mit Nosenwangen frühlingsfrisch! — Sie ist's! — Vom Stral des Mondes schaut Er still verklärt sich nahn die treue Braut. Sie hält im Arm den Freund, sie preßt Die rothe Wang' an seine bleiche, Sie netzt ihr wallend Haar im Teiche, Daß es die Stirn ihm kühlend näßt. Jüngling. Du hier? — Entflieh! Ein Hauch von mir bringt dir den Tod. 16. Jungfrau. lSopran.) O laß mich von der Luft durchdringeu, Der sel'gen Lust, gehaucht von dir, Und was sie trag' auf ihren Schwingen, Tod oder Leben, süß ist's mir. Trink' meine Thränen, auch mein Blut, Mein Herzblut selbst empfingest du, Wär's Balsam nur für deine Glut, GLb'S dir nur auf Minuten Ruh. Wend' o dein hold Gesicht nicht ab, Bin ich nicht deine Braut, bin dein? Zst nicht im Lebe», wie im Grab, Der Platz an deiner Seite mein? Denkst du, daß sie, die nur von dir Zn dunkler Welt empfängt ihr Licht, Die trübe Nacht erträgt, die ihr Hereinsinkt, wenn dein Auge bricht! Ich leben ohne dich — allein — Du meines Lebens Leben — nein! — O laß mich von der Lust durchdringeu, Der sel'gen Luft gehaucht von dir, Und was sie trag' auf ihren Schwingen, Tod oder Leben, süß ist's mir. Teiror-Dolo. Sie wankt — sie sinkt — und wie ein Licht Zm giftigen Hauche des Schachts Verlischt, so plötzlich bricht Ihr holdes Auge — — Ein Krampf — sein Weh ist dann vergangen, Vollendet ist sein Leben — Auf drückt sie ihm noch einen langen Und letzten Kuß, und stirbt im Geben. 17. Perl und Chor. Schlaf nun, und ruhe In Träumen voll Dust, Balsamischer umweh' dich die Lust. Als dem magischen Brand des Phönir entsteigt, Wenn er sein eigenes Grablied fingt! — Schlaf nun und ruhe in Träumen voll Lust, Du, die treueste, licbendste Brust! Baß-Solo- Sie sprach'S, und Himmelshauch durchstießt Von ihren Lippen diese Stelle; Sie schwingt den Stralenkranz, und gießt Auf beider Antlitz solche Helle, Daß wie ein Heil'genpaar sie lagen, Indeß die Per! wacht, und Licht Mild stralt In ihre Todesnacht, BIS ihre Seelen auferwacht. Dritter Theil. 18. Chor der Houri'S. Schmücket die Stufen zu Allah'S Thron, Schmückt sie mit Blumen, Freundinnen alle, Daß auf des Himmels Unterste auch Gnädig ein Blick des Ewigen falle. Schlinget den Reigen, Laßt uns verneigen Freudig demuihsvoll vor dem Herrn! Auch der Geliebten vergesset nicht, Die auf der Erde zurückgeblieben! Unten ist'« Dunkel, oben ist Licht, Haß ist dort, hier ewiges Lieben, Schmücket die Stufen rc. rc. Seht da die Bahn zum ew'gen Licht Kommt schon die Peri herangestogen! Liebliche Perl, verzweifle nicht, 11 Treu' und Glaub' hat noch nie betrogen! Suche das Gut, Im Auge ruht, Was das Theuerste ist dem Herrn. Jetzo zurück in die Nosenlauben, Freude zu geben, Freud' zu empfangen, An des Geliebten Lippen zu hangen, Küsse zu biethen, Küsse zu rauben. — Schon naht die Sonne! Ewige Wonne Harret, die freudig dienen dem Herrn! 19. Tenor-Solo. Dem Sang von ferne lauschend, schwingt Die Perl höher sich empor; Der reinsten Liebe Seufzer bringt Sie als Geschenk vor Edens Thor. Hoch klopft ihr Herz, die Hoffnung spricht'S Bald soll sie Edens Palmen nahn; Denn lächelnd nimmt der Geist des Lichts Am Thore diese Gabe an. Und horch! Von Himmelsbäumen ruft Krhstallner Glöckchen Klang; sie lauscht Dem Läuten ln ambrosischer Luft, Die her von Allah'S Throne rauscht; Sie sieht die Sternenschalcn blinken, Rings um den See des Lichts gereiht, Wo die verklärten Seelen trinken Den ersten Trank der Herrlichkeit. Doch eitel war der Perl Hoffen, Noch stand das cw'ge Thor nicht offen; ES spricht der Engel, Schmerz im Blick: Engel. (Alt.) Noch nicht! Treu war die Maid, und die Geschichte, Geschrieben über'm Haupt des Herrn, Liest lange noch der Seraph gern; Doch, Per!, noch währt der Verschluß Von Edens Thor. — Viel heil'ger muß die Gabe sein, Die dich zum Thor des Lichts läßt ein! — 12 20. Perl. Verstoßen! Verschlossen Auf's neu daS Goldportal! Gerichtet! Vernichtet Der Hoffnung letzter Stral! So soll ich's nimmer finden DaS edle köstliche Gut! Weh mir! Ich fühl' ihn schwinden Den hohen Muth — — Doch will ich nicht ruhn, will ohne Rast Von einem Pole zum andern schreiten, Durchpilgern will ich alle Welten, Bis ich das Gut erfaßt. Das mir das höchste Glück verheißt. Das, Eden, mir dein Thor erschleußt; Und wär'S bewacht In Graun und Nacht, Tief in der Erde tiefsten Gründen, Ich will, ich muß das Kleinod finden! 21 . Baryton-Solo. Jetzt sank des Abends gold'ner Schein Auf Syrien's Rosenland herein; Wie Glorienschimmer hing die Sonn' Ueber den heil'gen Libanon; Es ragt in Wlntermajestät Sein Haupt, vom ew'gen Schnee beglänzt, Indeß der Sommer schläft bekränzt Am Fuß auf einem Blumenbeet. Die aus der Höhe konnte schau'» Herab auf all' die Zauberau'n, Wie schön erschien ihr nicht die Welt, Das rege Leben rings erhellt. Der Gärten Pracht, der Wellen Schimmern, An ihren Ufern gold'ne Früchte, Dle schöner noch im Sonnenlichte, — Und dann das tausendstimm'ge Rufen, DaS alte Schäferrohr, das Summen Der Bienen im gelobten Land, Die schwärmen über Blumenfelder, Und, Jordan, dein beglückter Strand, Und deine nachtigallenreichen Wälder! — 13 22. Tenor-Solo. Und wie sie niederwärts sich schwingt, Eine Schar von Peri'S sie umringt; Bier Stimmen. Per!, isi's wahr. Daß du in den Himmel willst? Genügt dir nicht Das Sonnenlicht Und Sterne, Mond und Erde? Peri, isi's wahr, Daß du in den Himmel willst, So nimm uns eilig mit! — Baryton-Solo. Mit ihrer Schwestern Worten wächst ihr Schmerz, Schwer ist ihr Fittig, trüb ihr Herz; Freudlos sieht sie die Sonn' sich neigen Dort hinter'm Tempel, einst ihr eigen, Deff Säulen, hoch und einsam, weit Die Schatten breiten durch die Au'n. 23. Peri. Hinab zu jenen, Soiinentcmpel! Ein Amulet, auf dessen Stein Ein Zeichen glänzt, vom Blitz hinein Geschmolzen, dort gewahr ich's, auch Ein Blatt, auf welchem rein Das Siegel prangt von Salomo. Vielleicht entziffern sie mir's, wo Auf Erden, in den Meeren ruht Die Zaubermacht, das edle Gut, Das Eden öffnet sünd'gen Wesen, Vielleicht vermag's mein Aug' zu lesen. Tenor-Solo. Sie schwebt herab im frohen Hoffen, Noch lacht des Himmels Auge hold, Die Lauben auch aus Abendgold Stehn noch im Westen offen. Jetzt über Balbek's Thal sich schwingend, Erblickt im Spiele sie ein Kind, Inmitten wilder Rosen singend, So rosig mild, wie selbst sie sind. Bei'», Knaben, der, des Spiels nun satt, — 1L — In Blumen sich gelagert hat. Sieht sie vom heißen Raffe steigen Jetzt einen müden Mann, und schnell An einem hochumgrasten Ouell Zum Trunke sich herunter beugen. Dann kehrt er schnell sein wild Gesicht Auf's schöne Kind, das furchtlos saß, Obgleich noch nie des Tages Licht Ein wiid'res Antlitz sah, als das; Entsetzlich wild, ein grauser Bund, Wie Wetterwoik' aus Nacht und Glut; Dort stehn die Laster all', es thut Dort jedes Bubenstück sich kund, Meineid — erschlagner Gast — Betrogne Braut — mit bluk'ger Schrift Auf jenem Antlitz stand's geschrieben. Alt-Solo. Doch horch, wie VeSperruf zum Bethen, Da still die Sonn' hernieder schwebt, Bon Syriens tausend Minareten Jetzt durch die Lüfte bebt! Vom Blumenbeet hebt sich der Knab', Das seinem Haupt ein Lager gab, Kniet nieder auf den blum'gen Grund, Worauf mit reinem Engelsmund Er Gottes ew'gcn Namen spricht; Er scheint, indem er Blick und Hand Zum Abcndhimmel aufgewandt, Ein Engelskind, das sich hernieder Verirrt hat. Und seine Heimat suchet wieder. Tenor-Solo. Und was fühlt er, der sünd'ge Mann, Der dort lehnt, und sich nun entsann So manchen Jahr's voll Schuld und Blut, Der auf des Lebens dunkler Flut Umsonst späht nach dem NettungSpfade, Wo nichts den Ochlzweig bringt der Gnade? Der Mann. (Baß.) 'S war eine Zeit, du selig Kind, Da jung und rein, wie du, mein Thun Und Bethen war — doch nun! — — 15 21. Chor. O heil'ge Thränen inn'ger Reue! In eurer sanften SühnnngSflnt Die einzige, die erste neue Schuloiose Lust für Schuldige ruht! O heil'ge Thränen iun'gcr Reue! 25. Perl. Es fällt ein Tropfen auf's Land Aegypten, von Juniushitze verbrannt. Von so heilender Kraft, daß zur Stunde Der Dämon der Pest entschwebt. Und Gesundheit Himmel und Erde belebt. Läßt so, o Sünder, nicht genesen Dich dieser Reuethränen Fall? Wie glühend die Wunden der Brust gewesen, Ein Himmelstropfen, er heilt sie all'! Tenor-Solo mit Chor. Und sich! Demüthig bethend kniet Der Mann dort an des Kindes Seite, Indeß ein Sonnenstral auf beide, Den Sünder und den Reinen, glüht. Chor. Und Hymnen durch den Himmel schweben; Denn einer Seele ward vergeben. Tenor-Solo- Gesunken war der gold'ne Ball, Noch lagen sie auf ihren Knie'n; Da fiel ein rein rer, schön'rer Siral, Als je aus Sonn' und Sternen schien, Auf jene Thräne. Chor. Und Hymnen »c. Tenor-Solo. Ein sterblich Auge nähm ihn zwar Als Meteor, als Nordlicht wahr; Doch weiß die Peri wohl, der Schein, Es muß des Engels Lächeln sein, Womit er mild die Thräne grüßt. Die bald den Hlmmel ihr erschließt. 16 2k. Peri. Freud', ew'ge Freude, mein Werk ist gethan, Die Pforte geöffnet zum Himmel hinan! — Wie selig, o Wonne, wie seliH bin ich! Süß Eden! Wie. finster find gegen dich Schedukiam's Demantthürme, wie matt Die duftenden Lauben von Amberabad! Lebt Wohl, ihre Düfte der Erd', ihr verraucht Schnell, wie der Liebenden Seufzer verhaucht. Vorn Tubabaum ist nun mein Schmaus, Er duftet der Ewigkeit Odem aus! Lebt wohl, ihr Blüten in meinem Kranz, Ihr blühtet so schön, und verwelket doch schon! O was sind Blumen im irdischen Glanz Doch gegen den Lotos vor Allah'S Thron, Mit ew'gen Blütenästen umstrebt, Wo in jeglichem Blatt eine Seele lebt! O ew'ge Freude, mein Werk ist gethan, Die Pforte geöffnet zum Himmel hinan, Wie selig, o Wonne, wie selig bin ich! Chor der Selige». Willkommen, willkommen Unter den Frommen! Du hast gerungen, und nicht geruht; Nun ist'S errungen das köstliche Gut. Ja, giebt es ein Opfer der Erdenwelt, Ein Geschenk, das theuer der Himmel hält, Die Thräne ist'S, die du gebracht, Die aus dem Nug' des Sünders floß, Die dir den Himmel wieder erschloß. Du hast gerungen, und nicht geruht, Nun ist'S errungen das köstliche Gut. Aufgenommen In Edens Garten, Wo liebende Seelen deiner warten, Dich ew'ge Wonne umfließt, Sei uns willkommen, Sei uns gegrüßt!