KÄS -■.w’. iilfiM '&:äi >c >-»'-' ^ : V,, : ' "# ‘ « 5 ^-' '‘'.‘t'sS/S'/i, • •' '«vsi*//. ‘•''SS*/,, ‘."SS/SS/;, '?iikd flgL'tiTt« • 4 .,*W'»T 1 * ‘f'sstr'/ • SJ5«* 0 -*wr~ '^/Ss V'SMSi* 'S/Y/S>+ M X-teft * :SöüW ~'..> I 4*lml a^ss ■v. t: "=SM 3o$amt ©ottliefc ^tdjte’S na$gelaffene fyetauögegeben eon 3- £• g i % t e. ßtflcr S5anb. SBontt, 1834. S3ei SCboIplj SRarcuS. erfce Sodann ©ottlieb gicbte’g (ginleitungSborlefungen in bie Sötffcnfcf)aft§le^re, bie tranSfcenbentale ßogtf, unb bie 3$atfa$en be§ 83ettmf*tfein8; vorgetragen an ber Univerfität ju Berlin in ben Sauren 1812 unb 1813. 2tu§ bent Stacblaffe berauSgegeben » o n / S- $. S i FSJJit is-y^ §8omt, 1834. 25ei 2Cbolpb SJtarcuS. StG. 2 3 . 'lAUn’jfM MEDicys 3 4 *?"% ■ 4 *'' mm SBorrebe jurn erjfen unb fetten SSanbe. AJh beiben »orliegenben 33anbe enthalten bic noch unge* brudten pbilofopbifcben SSortrage, mit melden g i d) t c in ben lebten fahren feincö SebenS bic Darfietlung feines * ftemö 3 U umfaffen pflegte: juerfl allgemeine ginleitungS* »orlefungen in bie ^>f>itofopl>ic A bann tranSfcenben* tale 2ogif unb £balf ac ben beS 33ewuptfeinS, als befonbere ginleitungen jur SS5iffenfdjaftölet>re: (Subalt beS erjien 23anbeS)$ hierauf bie SEBiffenfcf)aftöleb^ c felbff, welcher ftef) als befonbere £)ifcipiinen, bie SlecbtS* unb bie (Sittenlehre anfcbloffen: (jweiter 33anb)$ — enblicb geboren noch in ben GpcluS beS 8 ebrgan$en feine Söortrdge über bie 5 )bilofopbie ber ©efcbid)te, welche unter bem Sitel: «Staatslehre febon früher berauSgegeben finb *), Unb hiermit enblicb werben 3 um erften SÄale »oflfidnbig bem pbilofopbifcben ^ublifum bie 2tften »orgelegt, um baS bejeiebnete (Spjtem auch in feiner fpatern ©eftalt unb ?fuS* bilbung fennen 3 U lernen, 3Dap biefe Verausgabe erfl jefjt erfolgt, jwanjig Sabre nach bem SSobe be§ ^bii°f°P^ en / ift bie @d)ulb ber Um* fidnbe, nicht beS Unterzeichneten. 2fnfangS hoffte berfelbe nod) immer, eine »otlftanbige 2fuSgabe ber SOBcrfe feines SSaterS »eranflalten ju fonnen, worin ber ÜRacblap, ange* meffeit eingereibt, einen ber wefcntlicbftcn 33eflanbtbeile auS* gemacht hätte. 2Cber baS mehrmals fd;on eingeleitete Unter* *) SSetlin, bet SReimer, 1820 . «SS. tSt^S — VI — nehmen fcheiterte ön ber ©djmierigfeit, baß bie altern 58er* leger ihre 2 Cnfprüd)e an bie einzelnen SÖerfe nidjt aufgeben wollten. — Unterbeß fjatfc ficf) bie 2(ufmerffamfeit beS $)ubtifumS non jenen SBerfen immer mehr abgemanbt, unb auf nähet liegenbe pl)ilofopl)ifd)e 6 rfd)einungen gerichtet 5 unb eS fonnte fogar nbtf)ig fd?cinen, burd) befonbere @in= leitungen unb Vermittlungen bie i)errfd)enbe Senfmeife ber Seit mieber »orjubereiten auf bie entmohnte 2tnffd)t unb if?te cf)ataftetiflifd)e S 0 ?ett>obe. Sn biefer 2 tbfid)t mollte ber Herausgeber, neben ben erläuternben 2 Cbhanblungen über baS ©pjfem, befonbetS aud) bie 2ebenSbefd?reibung feines VaterS »orauSgefjen taffen, an meld)c bie Herausgabe beS 9iad;IaffeS fogleich ftd) anfdjließen follte, als bie großen po= litifcf)en (Sreigniffe beS Sai)teS 1830, unb bie barauS ent= fletjenbe Itnfidjertjeit für alle litcrarifd)en Unternehmungen ihn abermals nötigten, oon bem $)lane abjuftehen. @0 fonnten mir erft jefct unS einer §)flienfcf)aft abjulegen 5 fo erinnern mir, mie aud) fchon anberSmo be* rid?ret, baß Richte feine ÄoUegienl;efte ju halten pflegte, nach benen et benfelben ©egenfianb mieberf>olt oorgetragen hatte: fonbern mit völlig umgearbeitetem $4ane fietlte er auch auf bem Äatheber bie ©aepe immer oon Steuern bar. ©0 ftnben ftd) auch auS ben fpäteren Salden non ben Haupt 1 follegien mehrere unabhängig oon einanber ftehenbe Bear^ bedungen, »on melden mir bie fpäteren, ober bie burd) ihren Snhalt auSführlidjeren jur H e tauSgabe gemäl?tt haben, babei jeboef) oor 3fllem auch ben innern Sufammenhang be- ad)tenb, ber unter ben einzelnen Vorträgen beftanb. 3tuS biefem ©runbe oornehmlid) ift auS ben zahlreichen Satfiellungen ber 23iffenfd?aftSlehre oon früherem unb fpcU terem Saturn, bie ftd? im 9tad?lajfe gefunben, neben benen auS ber lebten Seit, aud? eine Bearbeitung berfelben auS bem Sah« 1804 in bie (Sammlung aufgenommen morben: (33b. II. JV$ 2.). ©ie bezeichnet nämlich ben Uebergang auS ber crjten in bie zweite Grpod?e beS ©pftemS, über VII bcrcn charafteriftifdjen Unterfd)ieb n>ir unS f>icr um fo mefm aller näheren 9tad;meifungen enthalten fönnen, als bieS in ben oben angeführten (Schriften beS Herausgebers auSfül;r= lid) genug gefchefjen ifi, unb mehr noch, meil eS fxd>, bei Sergleichung mit ben gebrueften Darfiellungen gichte’S auS feiner früheren @pod;e, jebem 2fufmerffamen unb etneS philofopf;ifd;en §ßerflanbntffeö gdl;igen »on felbfi ergeben muß. S«te SSortragSentmürfe nun ftnb bei ber Verausgabe überall gu ©runbe gelegt, aber, wie eS bei ihrer Äürge no* thig fdjien, mit ben münblidjen Bufäfsen unb ©rmeiterun* gen auS nadjgefdjriebenen Äollegienheften auSgefiattet mors ben, bic gu ihrem SSerfiänbniß mefentlid; maren. 3e mehr mir unS inbeß babei an baS authentifd; gefd;riebene ober gefprodjene SBort haton mußten, unb eS unS aufferbem gut SSorfchrift mad)ten, feinen erläuternben ober 9iebenge= banfen, ben unS ein V e f f barbot, menn er jenes ©epräge trug, gu übergehen: beflo fchmerer ließ ftd; bei ber Stebaf* tion fiellenmeife einige Ungleichförmigst beS (Stils unb ein= gelne SBieberholungen »ermeiben. Dennoch mirb auch jc£t noch baS eigenthümlid;e ©epräge ber Darjiellung §id)te’S im ©angen fennbar genug heroortreten. 9?ur eine SSorlefung, bie fd)on oben begegnete über bie 2Biffenfd;aftSlehre auS bem Sahre 1804, formten mit mörflid) abbrucf'en taffen, meil fie fid) in »odftänbiger ?fuS* arbeitung oorgefunben, maS neben bem ermahnten inneren ©runbe für tl;re Aufnahme in bie (Sammlung entfd;ieb *). Dagegen, hätte bie Darflellung ber 2Bijfenfd;aftSlehre »om Salme 1812 (23b. II. JV? 3.) megen ihrer oft aphorifti= fdjen Äürge »ielfadj erläuternbcr Bufäfje beburft, bie mir, ba eS hiet’ an dufferen ^>utfgmitteln gebrad;, »on borther nicht gu geben uermod;ten, burd) eigenes V> n 3 u fügen aber — (menige Sfürfmeifungen unb ©rgängungen auS bem Bu= fammenhange abgered;net) •— gu geben unS enthielten. — Um fo mehr ifi eS gu bebauern, unb für bie ©efd}id)te bies feS (SpfiemS in ber Sßat als ein unerfäglicher SSerlufl gu *) 50tan »ergteid)e übet biefelbe unb bic ®efcfyid)te biefer ffiorträge bie £eben6befd)teibung. Si). I. aftöle^rc »om Safyw 1813 (83b. II. JV? 1.) vor if)rcr Siollenbung butch beit 2fuöbruebuftion ^crtjortrctcn ju (affen / unb überhaupt eine vorher noch nid;t erreichte Klarheit über baS (Spftem ju oerbreiten oerfprad;. @o übergeben wir bie SBerfe eines ber (Segenwart fremb geworbenen £)enfer§ berfelben bennoch nicht ohne alle «£>off= nung. Sie philofophifche 33ilbung ber Seit follte tief unb ftarf genug geworben fein, um felbft an ben ausgeprägtes ften ©egenfahen ber (Spekulation, wie fte in ber S£l;at jefct oorliegen, nicht irre ober beSorientirt ju werben, fonbern bie Sine fpefulatioe Sbee in ihnen allen gegenwärtig ju er* kennen. (Ditffelborf im Sttai 1834. Dr. 3. £. Si^te. @tnIettung§t)orlefunäen SBtffenfdMft Siebte. »orgetefen im £et:bjle 1813 auf bei* Umoerftfcit ju SSerfin. 'teültitit 'S 'l (i •' l % Uuh'Wtrf*- vii } Einleitung in bie SSiffenfd;aftölet)ve. cUie ßehre, in weiche tdf? hiermit eine Sinlettung erbffne, unb welche Äant in ben Äritifen, tef) nach ihm unter bem tarnen ber 2Biffenfd;aftSlehre »orgetragen habe, ifi feit ben 3 Sahrjehns ben ihrer ©rfcheinung faff fo gut als gar nicht »erfianben wor; ben. folgen au§ ben bunfel aufgefaften fPrdmiffen , unb überhaupt ein fülmerer, frdftigerer ©etf! finb wolff heroorgetre* ten: aber'fSerffdnbnifj, S3cfi^, .fjanbhabung bc§ ©runbprins cip§ gar nicht. Sie philofophifchen (SchriftfMcr ber Seit, »on welken al§ offerttlicfjen ©rfcheinungen öffentlich ju reben, haben »ergeffen ober nie gemußt, wobon bie Siebe war, finb feffer ge= rannt unb leibenfd;aftlid)er befeffen, beim je jttoor, oon bem ©runbirrthume, ber wiberlcgt tff. Sabei glaubt man fte ju »erjtehen, übertrifft ffc, nicht nterfenb, baff man fte unb ihren Srt gar nicht getroffen, wi* berlegt fte, fteht auf fte herah, u. f. w. Sb baS ©rjfcre, baS Siidhtoerffehen, ftch fobalb dnbern werbe, weif ich nid;t: irgenb einmal ntuf e§ freilich 5 (welches bie ©rünbe biefer Xlcberjeu- gttng finb, fann ich hier nod; nid;t fagen). SaS ßeßfere aber, ba§ SKtpoerffehen, muf ftch dnbern, möglidtff fchnell, wo mögs lid;, oon nun an. ©S iff ein fleinereS Hebel, bajj fte al§ ein UnbefanntcS unb ber Sftchrheit Unzugängliches hinsefleirt werbe, benn bajj ffatt ihrer ein 2fnbereS erfcheint unb gcmifhänbelt wirb. Sm erfiern gälte liegt bie für bie SJienfchheit bon ihr ju erwar« tenbe Umfchaffung benn boch in ber Seit, wiewohl aufgcfdwbett: 1 * 4 im jweiten galle roirb ftc gänslicf) bernichtet. ©S rnufj Sebent j Flar «erben, ob er ft'e befffce ober nicht, fo baft barübcr Fein ! Srrtljum ftatt finbe, «eher für ihn fclbft, noch für 2Cnbere in OTficbt auf ihn, unb deiner eS läugnen Fönne. Sdh h«to bafür, bafj bieS erreicht «erben Fann, «enn utmer; holen unb gleich im ^Beginne ber Sehre auSgefprochett unb als • .fjauptpunFt berfelbcn hingcftellt wirb, «a§ Äanten ohne S^ei^ fei nicht ganj Flar ge«efen, unb »aS mir erft im langen &'or= trage biefer Sehre unb nadh näherer SSeFanntfdhaft mit ber ent= gegengefefcten SenFart Flar geworben ift —: fo «ie ich eS h«r= mit auSfpreche. Siefc Sehre fc£t borattS ein ganj neues innc= reS SinncnwerFjeug, burch welches eine neue SBelt gegeben wirb, bie für ben gewöhnlichen SRenfchctt gar nicht borhanben tft. 2)ieS ijl nicht ju berftchen, als etwa eine Ucbertrcibung, rebncriföfje $Ph r afe, bie nur gefagt wirb, um bicl ju forbern, mit bem ftillen 35cfchcibcn, bafi weniger gewährt werben möge, — fottbern eS ift ju berftehen wörtlich, wie cS heifft- 25arum nochmals : gür bie SJtenfchen, wie ftc ftnb, butdf> ihre ©eburt unb gewöhnliche 33ilbung, ift biefe Sehre burchauS unberftänblich; benn bie ©egenftänbe, bon b?nen fie rebet, ftnb für biefclben gar nicht ba, weil fie ben «Sinn nicht haben, burch unb für welchen biefe behanbeltcn ©egenftänbe ba ftnb. ©S wirb ihnen jene barutn burd;auS bie 3tebe botn ÜJtirihtS, bon bem, waS nicht ba ift für fie. — Siefe Sehre Fann barum an bie Sftenfchen, 4me fie ftnb, gar nicht gebracht werben. Sie Föntten fie nicht berftchen, fie müffen fie mifwerftehen. £ie erfte ffiebingung bemnad; ift, bafj ber Sinn in ihnen gebilbet werbe, für ben biefe ©egenftänbe ba ftnb. SMeS an einem S3eifpiel faßlicher: bann bie nähere ©rörterung beS SSerhältniffeS. 1) 2)enFe man eine SBelt bon ffilinbgebornen, benen barum allein bie JDinge unb ihre SSerhältniffe beFannt ftnb, bie burch ben Sinn ber SBctaftung erifiiren. tretet unter biefe, unb rebet ihnen bon Farben unb ben anbern SSerhältniffen, bie nur burch baS Sicht für baS Sehen »orhanben ftnb. ©ntweber 3hr rebet ilmcrt Dort ÜJlidffS, unb bteS ifi baS ©Ittcflidtere, wenn fte eS fagen$ bcnn auf biefe SBeife werbet Shr halb ben gelter merfctt, unb, falls Shr ihnen nicht bie 2lugen ju offnen »ermogt, baS »ergcbliche Sieben einfiellen. Sahin, meine ich mm eben, muffe eS, wenn eS am Schlimmfien geht, mit ber SßiffenfchaftSlehrc gebracht werben fönnett. — Sber fie wollen auS irgcnb einem ©runbe ©urer Sehre bod) einen SScrftanb geben: fo fonnen fte bicfelbe nur »erfichen »on bem, waS ihnen burcff bte ®etafiuitg befannt ift: fte werben baS Sicht unb bie färben, unb bte am bcrn S3erlfättniffe ber Sichtbarfett fügten wollen, g« fühlen »crs meinen, innerhalb beS ©efülffS irgenb ©twaS ftch erfünfieln unb anlügen, waS fte ffarbe nennen. Sann mißoerfiehen, oerbrehen, mijjbeuten fte. SieS Sefstere ifi baS Schieffal, baS am SJteifien unfere Sehre getroffen, unb wooon id; glaube, baß eS burdf S5or= auSfenbung eines Unterrichts über bie geifitge S3linbheit, unb bie crnftlidte SSermeibung berfelben ftch abwenben laffe. (Sin SSorbetgehen übrigens iff baS 33eifpie£ treffenb. Ser neue unb eigentümliche «Sinn, ben bie SBiffenfchaftSlehre »orauS- fetff, »erhalt ju bem gett>6f;nlid;en, tttnern Sinne, gerabe ftch alfo, wie im auffern Sehen unb Saften ftch »erhalten; wie bicS in ber ffolge flar werben wirb). 2) Sie nähere ©rorterung: — ©tnen neuen unb befonbern Sinn, Stnnenwerfseug fegt biefe Sehre »orauS. — 3CIle Sehre, Shcorie, ift Sufammenftcllung eines fdEjon als befannt SSorauSge= festen unb 2tnerfannten. Unmittelbar aber befannt »or aller Sel;re i|t eS nur burch ben Sinn bafftr unb beffen unmittelbare SBahrnehmung. So rebet auch «He falfche fPhtlofofffne »on bem burch ben gewöhnlichen Sinn ber innern Setafiung ©egebenen. 2lut tfi Sehre nicht etwa ein ©rbenfen unb ©rbichten, Schaffen eines Sleuen, nicht ©egebenen. SieS ifi Sräumen; obgleich bie falfche fPhitofaPhie fel;r hßufi’3 btefeS ifi, fo ifi boch unfere eS burchauS nid;t. — Unfere Sehre ift gleichfalls Sufammenftellung unb ©rfaffung tn ©tnheit eines burch einen Sinn ©egebenen, nur nicht burch ben gewöhnlichen, fonbern burch einen neu ju entwicfelm ben. Unb fo iß benn ganj flar, baß biefe Sehre mit bem 93?cn« fcbctt, wie er iß unb »orgcfunben wirb, gar 9fid;te> machen fann, baß er fte nidjt »erßel;en fann: — wa§ baS 9fatürlid;e; —wenn er aber bocb auS 3lutorität§glaubcn ein SScrßänbniß crjwingcn will, fte notl;wenbig mißbcuten, unb non bem ißm burd; feinen Sinn JBcfannten üerßel;cn muß: baß ba§ crßc ©cfcfjäft bcmnacf) fei, bcn neuen Sinn im SJfenfcben ju weefen; fte barutn eigcnt= lieb nid;t bloß Sehre unb nicht ju allernäd;ß Sehre fei, fonbertt Untbilbung bc§ ganjen 50?cnfcf>en, an bcn fte fomnit; Umfcbafs fang unb Erneuerung, Erweiterung feineä ganjen ^afcin§ au§ einem befd;ränftern ju einem hohem Umfange: baß bal;cr aud; eine Einleitung in biefe Scl;re beginnen muffe eben mit ber Entwicfclung jenes Sinnes», unb gcrabe barauf bearbeiten muffe. Unfere ^Behauptung iß weiter auöcinanbcrjufefccn: 1) Ein neuer Sinn, jeboeb niebt etwa, ber erj! au§ 9tid;ts» ju erfebaf fett wäre; bie6 iß unmöglich ; fonbern beffen Anlage »orbanben iff, nur burd;au§ unentwickelt. Ser ffilinbe ermangelt nicht bes» 2ütgc§ unb ber innern Sclßraft: fein 2luge ifi bloß bureb eine frembe ©cwalt äußerlich gefdßoßcn, unb bie Aufgabe iff »ielmcbr, ben Einfluß jener fremben ©cwalt ju entfernen unb cS ju offnen. 2) 9fid;t etwa ein partikularer Sinn iff gemeint, ber nur wenigen ©cweil;ten unb abfonberlicb SBegunßigtcn ju 2beil ge* worben. Eine fold;e ^Behauptung wäre anmaßenb; fte wibcp ff reitet audb, wie ftd) bteä freilich etß nachher nad;wcifen laßt, unfern ganjen Xnftcbt. Sonbern es» ifi ein Sinn, beffen Anlage fd;!ccbtcrbing§ in Allein iß, wa§ 9Renfd> beißt, unb »om SBefcu beßclben unabtrennlid;. greilid; iß er bei bem Einen leidster ju entwicfeln, al§ bei bem ?(nbern, wooott benn im Mgemetnen bie ©rftnbe ftd; aud; recht wohl nad;weifen laßen. Snfoferu alfo nur iß er neu unb in bie Seit erß einjufugen, al§ entwicfeU tc§ unb geübte^ Vermögen; feine§weg§ al3 Anlage. 2tl§ |olcbe »ielmcbr iß er ewig unb fcblecbtl;in gegeben. Um alle SRißoerßänbniße ju befeitigen! 2Bie weit erßrccft ftcb benn nun unfere gorberung ber Sfeubcit biefer Entwicklung? Etwa nur auf bie einjelnen ^erfonen, welche juerß in biefe gel;re cingewcibt worben, ober etwa auf ba§ ganje 5Dfcnfd£jen= gofcfylccfyt? SP unfcre Meinung etwa bie, bafj biefe ©ntroicflung für baS ganje ©efchledjt eine neue, unb twrbcr niemals bagcwcfcnc 33cgcbcnhcit fei? SBoIIcn wir ffe ber SSorwelt unb ben Scitgcnofjcn abfprccfjcn ? Sei) fann unb will unb barf, wenn id; meinen Swccf erreichen will, nid)t bergen, bafj allerbingS mit einer gcwijfcn 33efd)ränfung aud) baS Seziere unfere Meinung ip. Sod; mit 23cfdE)ranfung. <5$ ip mit jenem (Sinne gcfel;cn wor^ ben, feitbem SKenfcben ba ft'nb, unb alles ©rofje unb Srefpidje, waS in ber SEBcft ip, unb welches allein bie SDicnfchheit bePehen mad)t, Pammt auS ben ©eftcf)tcn bicfeS ©inncS. £>afj aber bie* ftr ©inn fich fefbp gefefjen haben füllte in feinem Untfrfdpebe unb ©cgenfafsc mit bem anbent gewöhnlichen (Sinne, war nicht ber Jalt. £>ie Grinbrüde ber beiben ©inne uerfcjnnoljen, baS Sehen gerficl ebne GrinigungSbanb in biefe jwei Rafften. ®iefe festere 5tnforberung, ber ©inn bcS ©inneS feibp, ber beibe uer= einigenbe ©inn iP in ber 3d)at neu, war eine bem 9)?cnfd;enges fd;lcd;t erp in unferer Seit gepeilte Aufgabe. Seber, ber fort* bürt, wirb bicS im Verlaufe an ftcf) feibp erfeben fonnen. SBir werben balb bepimmte Grrfenntnifjfähe aufpelicn unb auofprcchcn. 23er biefe Grrfenntniffe nun »origer, nid;t bloß h'pofiPb nufges fafjt, fonbern wirfücb in ihrer Siofbwcnbigfeit cingefcben fyat, bem ip eS nicht neu, ber fchliefje fid; unb bie ©d;riften, in be* nen er jene ©a^e entwideit gefunben t)at, auS; SZBer fic aber nie gewufit ober geabnet t)at, wem ffe bei ber erpen Grrwäfmung gar fremb, wunberbar unb fogar wiberfinnig in baS £d;r faß™ werben, ber befenne ficb, bafj bie Slnffcht, in weicher ffe wahr ft'nb, für ihn bisher nicht borhanben gewefen. 2Benn man fid; nun bie SJienfchen benft, als berpänbig unb nach ben Siegeln beS SSerPanbeS in ihren 2Ceufjerttngen ju be= rechnen; fo müfjte man erwarten, bafj baS S3erfprechen, ihre 2lnftcht unb ihr gcfammteS Safein unb bie Äräfte beffeiben über ben engen UmfreiS beS ©egebenen hinaus ju erweitern, ^6cbp willkommen fein, unb ihren Sank unb ihre ffiegierbe erregen würbe. 2lber baS ^Beharren in jener ©chranfe, fo wie eS ber eigentliche UnbcrPanb ip, führt auch nßc Gfrpheinungen befeiben unb waS gleichfalls UnberPanb ip, bie Unftttlicf)feit unb befonberS — 8 — bie SEBurjel berfclben, ungemeffene (Selbftliebe unb (Selbfiachtung bei 2Bie ffe fo (StwaS f»ren, fiatt an bie (Sache ju ben* fen, an baS auS itjr fliefenbe .£>eil, falls eS ftd> betätigen follte, benfen fte an baS, »aS ewig alle ifjre ©ebanfen füllt, an ftch fclbft unb an baS, »aS nach ihrer Meinung barauS folgt. 2>a folgt benn freilich, baf eS (StwaS geben fonne, baS fxe nicht gefehen Ratten, unb worauf fte erft burch Slnbcre aufs merffam gemalt »erben muffen. (So ftnben fte in jener 2tcus ferung nur eine ihnen jugefügte Beleibigung, bie ihren »ollen ©rimm unb £af erregt, »eiche fte bann in (Strafreben unb in 2leuferungen, bie (Spott fein follen, auSlaffen; ber aber inSges metn »on bent fPrincip auSgehtt 3)enft einmal, wir, bie 9teprd= fentanten alles (ScharffinneS unb aller ©inftd)t, follen ©twaS überfeinen haben; ift bieS nicht bie höchfie Bcrfchrtheit! £>a »ir jeboch jene unfere Behauptung allerbingS gerabeju aufjteücn, il» Berbruf baruber aber burchauS auS einer »erdd)tlid)cn Quelle fomtnt, unb matt felbfl »erdd)tlicb »irb, »entt man non bent BichtSwürbigen Äunbe nimmt; fo ift flar, baf »ir mit biefen un§ gar nicht inS ©efprdch cinlafjcn fonnen. ©inen fonfi Unbes fangenen aber, ber ftch »unberte, unb ber e§ unS »erbdchte, baf »ir eS nicht auf eine feine ÜBeife unb burch einen, bod) wohl aufjufinbenben Umweg »ermeiben, jene fieibenfchaftlidhfcit, auf bie ju rechnen war,- ju erregen: biefen bitten »ir ju be= benfen: SBenn e§ ftch nun etwa, wie bis jur Unterfuchung hoch bils ligerweife als möglich »orauSjufefcen i|t, nadh einem ©runbgefehe beS SJtenfchengefchlechtS alfo »erhielte, baf baffelbe eine Seitlang in ber Unbefanntfchaft mit feinem h»h«rn (Sinne »erharren mttfs te, unb baf eS nur innerhalb feines fchon begonnenen ßebenS, mit eigener Freiheit ju biefer dtunbe unb ju ber »ollig neuen unb eblern ©efialt, bie auS berfelben h?r»orgehen foll, ftch ent* wicfeln fonnte: fo müfte biefe ©ntwicfclung irgenb einmal in einem Snbi»tbuum beginnen, unb biefer (Sine muffe bann eben frei unb offen mittheilen, baf bie Stnbern ju einem bisher ihnen unbefannten 3ufanbe ftch entwtcfeln follen; auferbem bliebe eS ja eben beim 2ttten; eS fdme ni nur meg non mir unb rühre mich nid)t an, ober eg fotl bir übel be= fommen: märe einem Sotd)en betgufotnmen unb Gctmag ab3U= bigputiren? — SBcr eg brum fo inad)en reitt, mit bem ift mein SBcrh'br non biefem 2fugcnblide an gefcfjloffeit. So aber macben cg bic Staturphitofophen: — alle mir be= bannte fPhdofophie ber Seit ober, ät'antg cigcnttid;en Sinn unb bie äBiffinfdjaffStebrc abgcrcd;nct, ift Staturphilofophie. Sb llctt ift Stidjtg über ber Statur, unb Stidhtg erfennbar jenfeifg berfetben, ma§ mir ihnen 3ugc|tehcn motten. — Unb boeb hat bagjenige, mag jenfeifg alter Statur unb über alte Statur binaugtiegt, in ber Sprache einen Stamen : in ber oorbanbenen Sprache gefleht fid; bemnad) bag 9 Jtenfcbcngefd)led)t 31t, bafj eg fo (Stmag gebe, mag jene (äugnen : cg beißt Sreibeit. Stur ift biefer Stame 31t einem teeren Seichen gemorben, mrit eg feine attgemein ans erfanntc 2Cnfcbauung ber Freiheit mehr giebt, unb bie febarfftn- nigen Stcpräfcutantcn ber gemeinen 3 tnffd)t in ber Sbat fie längs nen, menn fie aud; mit bem SCBorte biefetbe befennen. 3 « einer fotchen beftimmten 2 fnfd;auung oon Freiheit unb oon Sehen jem feitg alter Statur, unb atg ©runb unb einstgeg SJtiftet ber S3cs greiftichfeit einer Statur, mochte motjl bie 2 Biffenfd)aftgtebre er; heben motten, unb bieg ber neue Sinn fein. Sieg atg uorläuftger Sßinf! Scutticber mirb eg ftd; ergeben in einer genaueren G>baraf'teri|Tif biefeg neuen Sinneg, einer Stadpveifung feineg Srtcg, unb beg Srtcg feiner Sßetf. Ser Sinn beg natürlichen SJtcnfchen enthält ein nicht meiter 31t oerfotgenbeg, ihm atg unmittelbar erfd)cinenbcg ffiemufjtfcin »on Singen, einer SSett. Sein 2 fu§brucf: Singe fenb, fie finb fo unb fo, unb bamit gut. Sticht einmal biefeg: »Sinb, 3 ft« — feineg tfugfageng, fonbern nur beg Äuggefagten mirb er ftcb unmittelbar bemufjt. SBir, um mit ihm ung 3U Berftänbigen, 12 um ihn auff) nur benfenb erfaßen ju tonnen, muffen biefcS fjirts jufefcen. Oie SBclt außer ihm »erhält ftef) in jeber Stücf'ficht ge; rabe fo, wie in feinem ©elbßbcwußtfcin: jene, wie bicfeS, iß gleidt) unbegrünbet. 25iefeS ©eljen einer SBelt, eines eben 25a: feienben, iß nun fein abfoluter unb le^fcr ©inn, fiber ben er nicht hinauSgef;t: in biefem ©e|cn ift fein ganjeS SEBefett befaßt, unb gebt barin auf, SZichtS jenfeitS fennenb. Oie 2lbfolutheit beS 6 inj einen bagegen betreffenb, mag wolff ein fo befdfwänfter üSZenfdh nicht auf berfelben beßehen; »ielmchr wirb er bieä jurücffüljren unb ablciten auS einem hohem ®runbc. darauf aber beruht auch nicht bie mefentiicbc. Sonn, fonbern barauf, baß er überhaupt ein ©ein fclßcchtweg fegt; fagt: eS ifl ©twaS, unb bamit gut. Ucber bicS ©einfefcen geht eS nicht hinaus : irgenb GrtwaS, unb follte biefeä ©twaS auch baS tlbfolute felbß, ®ott fein, wirb biugcfMt, »orauSges fegt. SBir werben fpäterbin ©pinoja als ein ©eifpiel biefer gorm ber ffiefchränftheit beS natürlichen ©inneS fennen lernen. Äurj — ben ©inn, für ben ein abfoluteS ©ein iß, unb in bem, jufoige beffclben eS ift, nennen wir ben natürlichen. (©S i)t, bamit gut, unb ift fo, weil eS fo ift, ohne alles ©inbringen in baS innere beS ©cinS fclbft, unb feinen ®runb: alfo ein bloß äußerliches 2luffaffcn, ein ©inn ber Oberfläche, ges rabe wie ber ber ©etaßung. dagegen, wenn eS einen ©inn gäbe, um baS Snnere beS ©eins felber, feinen ®runb, ju burchbrim gen; fo wäre biefer ein ©chauen unb Ourchßhaueti ju nennen, ftch oerhaltenb wie ©eben jur bloßen ©etaßung). 3m 2£bfegen beS ©eins alfo h<ü jener ©inn fein 23efen, unb fo iß er in biefem 2£bfegen ein ©inn beS ©eins. — 25er ®egncr tlnmuthung, in aller Siebe ein ©ein »orauSjufeben, biefeS ßchett ju laßen, als baS eben fchlecfßhin, »or aller Siebe, unb über alle Siebe, hinaus ©efannte unb für ftch ©erftänbliche, ohne weitere Siechcnfchaft barüber, — geht alfo hemor auS je= nem ©inne. ©ie höben eS auSgefprochtm; baS heißt eben: über baS 2aßcn fönnen wir nicht hinaus, einen anbern unb hohem ©inn giebt eS nicht; eS iß barum ein öffentliches 3eugniß ihrer geißigen ©linbheit, baS fte ftch auSßellcn. 2Benn ihnen nun 13 eine Sehre vorgefragen wirb, bie barüber hinauSliegt, unb non bem barüber hinauSliegenben Seben rebet; fo »ollen fie biefeS Seben gletd; wieber auf ein ©ein jurüefführen unb barin befcf!i= gen. 3u einem Seben gehöre ja ein ScbenbigeS, ®twaS, baS baS Seben hat: baS Seben trete nur hinterher jum ©ein hinju, al6 ein 5lccibcnj beffetben. Sa muffen fte nun nothwenbig unS mijüverffehen unb mifbeuten, wie ber Slinbgcborne nothwenbig bie garbe als etwas fühlbares vorauSfehen mufj: benn aufierbem wäre fie ihm gar üftidjtS, ba eS ja nichts 2tnbreS, benn güt;Iba= teS giebt. SicfeS 51 bfeiert beS ©eins ftnb fie nun burdtauS nid;t burd; fid;: ein fcld;cS, wie ein freies Sch, tff in biefem 3u ; tfanbe in ihnen burdjauS ntcf)t vorhanben; fonbern fie finb eS burd) bie Ära ft unb baS ©efch ihres natürlichen SafetnS. SRidjt fie fcfcen baS©cin, fonbern in ihnen fefct eS il;r natürliches unb ihnen angeborneS Safein unb ©ofein. 2Bt'e, nach ihnen, bie $)flanje nicht anberS fann, benn wachfen, baS 2hier nid;t anberS, benn fich bewegen , inbem im entgegengefchten gälte bie erjlere feine ^flanje, baS jweite fein Slbier fein würbe; fo fönnen fte nicht anberS benn ein ©ein abfe^en unb hinbenfen, inbem aufter= bem fte nicht ©ie fein würben. Sfl nun baS Scharren in b i e= fern Äbfefsen, unb baS abfolute Unvermögen barüber hinaus ju gehen bie Slinbljcit; fo t|f baS ©ein, als ein abfoluteS, baS $Probuft ber natürlichen Slinbheit, unb baS, waS baS 2luge verfchloffen halt für bie ©inftchf in feinen ®ruttb, i ft baS natür; liehe unb angeborne Safein beS SKenfchen. @S fönnte fein, — vorläufig nämlich fönnen jene fo urs theilen, unb ich muff, um ben Uebergang Shnen $u eröffnen, fte fo urtheilen taffen, ohnerabhtet an ft'ch unb nach ber SBahrf;eit eS ftch burd;auS nicht fo verhalten fann, wovon bie ®rünbe ft'ch erft tiefer unten werben einfehen taffen; — ba/t ber üJflenfch burch baS ®efe£ biefeS feines natürlichen SafeinS fo fe/t gehalten würbe, baf feine ^Befreiung möglich wäre; baf? eS alfo wirflich unb in ber Shat baS ®efe£ feines gefammten SBefenS wäre. Sann fönnte man nur immer unb ewig fagen: i fl, tff; in ben jerjfreuten ©rfcheinungen beS ©einS: aber fogac baS, waS wir dermalen getrieben unb glücflich ju Stanbe gebracht haben, fas gen, baß ©incr fo fage, fein Sagen fetbß wieber als eine feienbe ^Begebenheit fe(?cn; bicS fonntc man niebt. Sd;on biefe SBahrtrehmung beS SBahrnehmenS fetbft fd;eint übet baS natür* liehe unb burch baS bloße Safcin ©egebene hinaus ju liegen. Sehe man barmn ben jweiten Satt: bet SEJtenfdf? fönne oon bem ©efcljc feines natürlichen SafcinS fd;ted)thin burch ftd£> felbjt fleh loSreißen ; (weil er nämlid; fein bloß Sllatürlid^S, fonbcrit ein UcbernatürlichcS iß:) fo cntßänbe ihm burch bie Scealifation biefeS, frcilid; burd; fein urfprünglicfjeS Sein ihm mit gegebenen 33ermögcnS ein ganj neues wirflid;eS Sein, fein Sein als frei unb burch Freiheit. Sein Sein unb Seben wäre über bie ©ränje beS natürlid;en SafcinS heraus erweitert, unb ju bem erßen ein ganj neues Safcin hinjugefommen. SicfeS leitete Safein wäre nur für ben ba, ber mit Freiheit fid; IcSgeriffcrt hätte, für jeben 2fnbern burd;auS unb fchlcchtßin gar nid;t; unb fo tonnte, obwohl in Ufbfrcfjt ber Anlage bie SRcnfchen alle gleich wären, bennoch in 3tbfid;t ber ÜBirflichfeit eS jwei burchauS ent* gegcngefcl-sfe Älaffen unter ihnen geben, bereu ©ine einen Sinn hätte, welcher bet anbern fchledjtßin abjufpredjen wäre. ferner: baS Sein beS fSRcnfchen i(l ein fchcnbeS, ein bes wußteS. SSSirb nun burch jene 2oSrcißung fein Sinn ju einem neuen erweitert; fo wirb cS and) wohl fein Sehen, feine SScr= merfung: 51 t einem burdjauS neuen Sehen, baS nur mit ber Freiheit unb burd; fie iß, unb fdßcchtßin nidjt iß, wo biefe fehlt. — Sie Freiheit fcfct biefcS Sein, biefcS Sein biefen Sinn: bie Freiheit barum weggcbacht, iß auch biefcS Sein unb tiefer Sinn weggcbacht. 3(n tiefer Stelle iß ganj flar, waS bie SßiffenfdjaftSlehre, alS 33ebinguitg ihres SScrßänbniffeS, oorläufig fchlcchthin einem Seben anmuthet: er muß 51 t allercrß burch [ich fclbß ©twaS thun, unb jwar feineSwcgS cfrnaS ^ofttioeS, bcrgleid;en ihm gar nicht ju befchreibett fein würbe, ba cS in einer SBelt liegt, bie er noch nicht fennt; fonbern nur ein StegatioeS: er muß nur nicht gefangen fein unb gefeßelt burd; eine geßel, in weis eher er ganj freier geboren iß, ba wir alle in berfelbcn geboren werben ; muß ßch Greifen bon ihr, unb wenn tiefe abfallf, wirb ftch alles Uebrigc bon felbß ergeben. £)aS ©ein iß nun ba, unb fo fommt auch ber neue ©inn bicfeS ©eins, unb mit ibm bie borher burcftauS unmögliche tteberjeugung, baß cS nod; einen anbern innent ©inn gebe, benn baS bloße ffietaßen, ge* benb ein ©ein. 9J2it bem ©inne, ber abfofut wirb, unb ftd; mad;t burd; bie ^Befreiung, mad;t ftd) eben auch bie ©rfcnntntß beS ©inneS unb ber in ihm gegebenen Sßclt; ohne bie ^Befreiung bleibt biefeS 2llleS, ber ©inn unb feine Sbjefte ein 9?id)tS. ©ollen wir mit iljm rebelt bon bem, waS unfrer eigenen flarett Gcrfenntniß nach für ihn gar nicht ba fein fann? ©ntweber er weift unS gcrabeju ab, unb baS ift baS ©lüdlidjße, ober er gwingt unfern Sßorfen ben ©inn auf, aß ob ffe bon ben £>b= jeften feiner ihm allein jugc.nglid;cn 2Bclt gelten folltcn, waS burchauS unwahr ift. Seht natjer jur (5harafteri|tif biefeS neuen ©inneS ber S3c= freiung, ber ©elbßbefinnung, wie man eS auch fehr tref fenb nennt; nur baß ich baS Srcffenbe bermalen nod; nicht cr= flaren fann. S$or ber ^Befreiung war ber natürliche ©inn aller ©inn, unb fein .fptngeworfeneS unb 2n>gefehteS, baS ©ein, fchled)tl)in a 11 c S ©egebene; jetjt tritt ein neuer ©inn unb baS neue ©egebene biefeS ©inneS hinju; unb nicht mehr bloß ber erße, fonbern beibe jufammen ffnb aller ©inn, unb baS burch beibe jufammeit ©egebene alles ©egebene; beibe in SSerctnigung ber ©ine ©inn. 9iun iß ferner, welches, als hier noch nicht ganj flar $u machen, inbeffeit nur poßulirt wirb, ber neue ©inn ber £3es freiung ber hüb 61- */ beffen bloße ©rfchcinung unb Äußerung ber erße, alte unb natürliche iß; unb in biefem SSerhältniffe ßellen beibe ftd) bar, unb werben erfannt. 2)aS £)bjeft beS le^tern, baS ©ein, erßbeint barum als baS 33egrünbete bon bem ßbjefte beS erßern, unb baS ©egebene beS festem als ©runb beS ©eins, als baS im ©ein nur ©rfcheinenbe, unb ju einer ©rfcheinung burch baS ©efeh beS ©eins ©ebunbene. ferner, falls wir inSbefonbere auf baS ©eben reßeftiren, ber natürliche ©inn beS ©etnS, ber ftch borljer als baS einzige unb erfchöpfenbe 16 unmittelbare ©eben fnnfletlte, er fei) eint hier als baS ©egrum bete beS erfrern, mithin gar nicht mehr als ein unmittelbares erfleS 'unb abfoluteS ©ermerfen, fonbern als? mittelbares unb ab geflammtes. Äurj, um bitrch baS ©orige unterfingt, midh nun ganj »er« fldnblicf; auSjubrücfen: SBer in bem alten natürlichen ©inne ein* geferfert ifl, ber glaubt, unb fann nicht anberS glauben, als bdf er bie Singe unmittelbar wabmehnte; wem aber ber neue ©inn, unb üermittelfl biefeS ber ©egriff oon ©inn überhaupt als jufammengefe|t auS biefen betben, unter fich alfo, wie oben befchrieben worben, ftch »erbaltenben ©innen, aufgegangen ifl, bem wirb flar, bafj unfere 3fuSfage: eS feien Singe, burchauS feine SBahrnehmung ifl, fonbern ein ©chluf, ein ganj res gelmdfjig geführter ©pllogiSmuS, ber feine gehörigen ©orberfdfce hat, wellte bem natürlichen ©inn verborgen bleiben; barurn glaubt er, eS fei unmittelbar unb 3CuSfage ber SBahrnehmung, waS bcch nur eine Folgerung auS verborgenen ?)rdmiffen ifl, welche nur bem neuen ©inne ffchtbar werben, ber barurn bie ©ache anberS ftel)t. SaS ©anje verhält ftcfj fo: jenes Urtheil, eS ifl, volljiebt ber natürliche SJlenfch nicht felbfl; benn jenfeitS biefeS UrtheilS ifl er als natürlicher SKenfcf) gar nicht oorhanben, unb nur burch bie ©efreiung erhebt er ftch jenfeitS; fonbern in ihm volljiebt er baS 9faturgefe|, fein geifligeS geben ju biefem Urtheile beftimmenb. 2ln biefem, alfo burch eine frembe ^Straft entflanbenen Urtheile aber gelangt er erfl jum ©ewufjtfein fej* ner felbfl; biefeS Urteilen unb baS ©elbflbewufjtfein ifl ihm alfo in (?inem ©chlage, unb barurn halt er eS für unmittelbar, unb fo für SBahrnehmung. Sie Freiheit aber behnt baS ©elbfls bewuftfetn auS über biefe ©ränje beS ©egebenen, woburch eS uun nicht mehr als SBahrnehmung erfcheint, fonbern als ©er* mittelteS. Sie SBelt beS neuen ©inneS, unb baburch er felbfl ifl vors läufig flar beflimmt: fte ifl baS ©eben ber ©orberfd^e, auf bie baSUrthetl: eS ifl @twaS, ftch grünbet; ber ©runb beS ©eins, ber eben barurn,.weil er bieS ifl, nicht felbfl wieber ifl unb ein ©ein ifl. 25ie neue SBelt erhebt unb erweitert ftch ptn ttebefs 17 in. Wenn nun Semanbem bieS ganj ftnnloS vorfommt, weil *nan über baS Sein ja niemals bimwSfonne ; menn er fagt: je* ner (Srunb beS SeinS, wie er nun auch befiimmt »erben mag, nwfj bod) immer wieber fein, irgenb einer feienben Subfianä ’ n hdriren; fo fann mich bieS gar niefjt befremben: eS befidtigt i a vielmehr meine eigene ^Behauptung. ■ 2luch fann ich biefen ®inn>anb bermalen Äeinem verargen; bemt ich h^be ja ben neuen ®inn nur betrieben, unb feinen Sri angegeben, ich habe ihn fl ber noch feineSwegcS entwicfclf. — »Wan fbnne ntd^t über fth htnauSfprtngen»! lieber ftch, als ^Natürliches, foll man aU ^rbings; biefe Befreiung eben wirb erforbert, unb ohne bieS ifi Nichts ju machen. — ®aS Siefultat ber neuert 2lnftcht, als ©efammtinhalt unferer ® e hre: baS Sewufjtfein leS SeinS ifi gar feine Wahrnehmung, fonbern ein Urtheil auS verborgenen jPrdmiffen, welche eben ni *t ber neuen 2Cnftcht fichtbar werben, unb auf beren Sichtbar« bie SBiffenfchaftSlehre binarbeitet; — ifi beutlich auSgefpro« '•ben, bem Wortfinne nach verfidnblich unb bucpfidblicb alfo ge« 'tteint. Wie burchauS neu eine folcfje ^Behauptung fet, unb wie babitrd) baS feit Sabrtaufcnben aufgebaute WeinungSfpfiem beS ^ e nfdhengefchlechtS in feinen ©runbfefien auSgeroftet unb ver« ^tet werbe, welche neue unb herrliche 3tnficht beS ©anjen ba= 8 e 9 en ftd) eröffne: barüber in folgenben «fjwuptjügen. (Sn ei« Silbe geben wir bie Welt biefer 2fnficl)t: fje felbjf ifi noch n % ba; aber ein SSilb von berfelben fann man entwerfen unb Qtl bie Wenfdben bringen. Wan gewinnt auch fcf>on baburdh Hr viel). !) Unmittelbare 3Cnfchauung ifi. ©nmblehre alles anbern Wif« , n§ 5 bei ihnen, wie bei unS: barüber ftnb wir einig. 9iach ’^en aber ifi ©egenfianb biefer unmittelbaren Wahrnehmung ^ ©ein, baS Seienbe, bie duffere Sinnenwelt. 2)ieS nun ^ u 9«en wir ihnen gänzlich unb burchauS ab. £)en auffern Sinn l( * w 3nen mir ab, als etwas burchauS nicht DafeienbeS unb 9iiernid)tet ihr ganjeS ©iffcn in ©runb unb ©oben, tnbem er bie ©tü|e bcffelben »eg&tebt- Sbre ©eit unb fte auf ihrer ©eit ftnb »ergangen. ©o fagen fte: »SS5ir feben, büren, fühlen, unb werben burd) biefeS ©eben tc. und ber Singe bewußt«: »erftebernb unb babei blcibenb unb ftcb erboßenb, wenn man fte barüber bin* auStretben will. 2ßa§ nun biefeS fei: ©eben, Chören; unb wie unb auf welche ©eife man burd; ©eben tc. ftcb ber Singe be* wußt werben Fonne; baoon haben fte Fein ©tlb', »on bem 4?er* gange »erflehen fte 9?id)t§, h fl ben auch niemals ftcb barum be* müht, mithin fpreefen fte mit jenen ©orten ben reinen Unftnn unb Unüerftanb aü§. Sbt ©iffen gebt auf im ttnoerftanbe unb einem leeren ©orte; unb barüber lobpreifett fte ftbb wol;l, unb ftnben ganj redftt, baß e§ fo ifl. 3. ©. ©eben: e§ wirft ftcb ein ©ilb beS ©egenffanbeS auf bie 9te|baut. 2fuf ber ruhigen ©afferflacbe fpiegelt ftcb auch ein ©ilb be§ ©egenftanbeS. ©icfl barttm, unferer Meinung nach, bie ©afferflabbe ? ©a§ ift nun ba§ ©ehr, baS binjuFommen muß jwifd;cn biefeS ©ilb unb baS. wirtliche ©eben, baS bei un§ if!, bei ber ©afferflacbe nicht? darüber gebt ihnen auch nid;t einmal bie Ahnung auf, benn bi$ bal;in gebt nibbt ibjr ©inn. 9tabb un§:- wir feben, büren burcfauS nicht, fonbern wir urtbeilen, baß wir feben, hüten, unb werben baburbb unS bet Singe bewußt. ©§ ift eine gortbeffimmung unb ©rweiterun«! be§ UrtheilS: ba§ Sing ift; baß eS ffddbar fei ober bürbar. ©eben, 4?ürcit ift eben Fein ©inn, Fein unmittelbares ©e* wttßtfein; nur burd) ©linbbeit wirb e§ bafür gehalten: fonbern eS ift eine auS unmittelbar innerer ©elbftanfdrauung erfcflop fene ©elbftbefiimmung: ein auf biefen innern ©inn gegrünbeteS Itrtbeil über un§ felbjt. ©inen aufferen unb nieberen ©inn giebf es gar nicht unmittelbar, fonbern nur einen höheren unb inneren/ — 19 — in bag Snncrc erfi hinein tritt bie 2fugfage beg duffem, fprobuFt eineg ©chluffeg. 3lu§ biefen fPrdmiffcn nun werben wir- leifien, wag jene nicht können, — unb ganj anfchaulkh machen, nicht wie wir fefjen, Zubern wie wir urtfeilen, baff wir fehen, unb baburch jum Sße* ^nfftfein ber Singe Fommen. 2) Sieg noch öon ber auffaEenbfien ©eite gezeigt: ber duffere ®inn, alä ©inn, unb in ber gorm beg ©inneg, wirb abge* ^ugnet unb jurüefgeführt auf ein £ohcreg, wag aEein unrnitt te lbarer ©inn ifi. Saffetbc tfl auch fo augjubrücfen: bag ®ein in feiner abfotuten gorm unb mit üoEiger 2CbfiraFtion b°n irgenb einem ©egenfianbe, bem eg gugefd^rteben wirb, wirb ^ ßefcteg, alg 2Fn fich geidugnet, unb über baffeibe htnaugge* [ c ben. ©g wirb barum erbtidFt nicht in feinem ©ein, fonbern ln feinem ©erben unb ©ntfi elfen aug einem 3(nbern, wet* in ihm nur gebunben unb gefeffeft ifi, in welcher ©ebum* ^nffeit, bie hier offenbar wirb, eben bag ©ein befiebt. 2£lfo in biefer ©ntfiehung beg ©eing wirb gefeffen nicht bag ©ein, fon* bern bag im ©ein ©ebunbene, ohne Steifet, Freiheit, geben, ©eifi. — 35er neue ©inn ifi bemnacb ber ©inn für ben ©eifi; ber, für ben nur ©eifi ifi unb burchaug nichtg Änbereg, unb bem audh bag 3fnbere, bag gegebene ©ein, annimmt bie $onn beS ©eifieg, unb ftd) barein oerwanbelt, bem barum bag ©ein 1,1 feiner eigenen §orm in ber Shat ecrfchwunben ifi. SSergleichung beiber 2Fnffcf)ten auf biefent ©tanbpunFte. ^ür b'e ^hitofof)hte beg SSetafieng bag gebunbene ©ein, ber JFütper. ^iel gefieht ffe, wenn eg auch ©eifi geben foE, bttaliffiffh; ^ber ben aber fobann 9licf)tg berietet werben Fann, fonbern ber ni *r als ein leereg gfoch aufgeführt wirb. 9iach ung unb »er; ^itteifi unferer unmittelbaren ©abrnehmung ifi burchaug nur ®eift, unb ÜEichtg auf er ihm. Sag ©ein auch alg ©eifi, nur ftt§ gebunbener. -ftein Sualigmug, Feine Smeifachheit beg ®e= Ebenen. — Stach ihnen: ber ©eifi unff'chtbar, baher ffe eben ^ ic htg über ihn »ermelben Fbnnen. 9tacff ung: er ifi fchlechtfftn [%bar, unb bag einjige ©idhtbare. ©er ba nur ffefft, ffelff unb Siicftg, benn ihn, inbem er eben bag ©effefft, bag 2 * 20 burt ba$ ©eben gegebene, allein unb ganj ift. ©rtaftbar tft et nicht: baS eben wollen jene fo gern, bie nur btefen ©inn haben, «nb bie ihm barum ben bornehmen Stamen beS ©ebenS geben, weites fte burtauS nidjt kennen. SaS ©eben beS ©cifteS barum ber neue ©tnn, ben unfere Sehre oorauSfefjt, unb ben fte bor allen Singen entwickeln muff, inbem ihre ©äße reben nur bom ©eifie unb ben ©egenftanb ihrer Siebe ft'nben nur in ber eigenen tlnftauung beffen, mt* welkem fte rebet. Ser ©eifi, für jene, wenn eS hoch kommt, eine leere, gejialtlofe ©teile, blofeS fPojtulat eines 5Bilbe§, bt für biefen ©inn ein beftimmfeS S3ilb in beftimmter ©eftalt U f fommen: benfbar freilich nur, inwiefern ber ©eifi gebacht wirb als? befiimmt burch ein ©efeh; waS aber bennoch oorauSfefct, baf) für baS eigentümliche unb bem ©ein entgegengefe£te ©lernen* biefer 'llnftauung baS 3luge ftd; eröffne. Um gegen SÄtftberjfdnbntft ber Sehre ju fitem, ergtebt fit hieran ein Kriterium. SBeffen natürlichem, ftch felbft überlaffe* nem tnnern 3(uge gar kein ©ein mehr ftch barftellt, fonberü überall nur baS, was jum ©ein wirb; wem baS ©ein gar nicb* mehr als feienb, unb üorauSgefeht, fonbern aß werbenb, begreif lief) unb erklärbar erfteint, ber I;at fie oerftanben. SBer bäge^ gen barauf befiebt, baß man nur bon einem ©ein wiffen könnt/ wie alle Staturpbilofopbie, tft nitt nur hlinb, fonbern. üerfiot in feiner S3linbheit. 2Ber wohl etwa, fo lange er an ft't benfh e§ abhalten kann; fobalb er aber ft’t felbfi überlaffen tft, wiebd hineinfdllt, bem ift ber neue S3licf not nitt jweite Statur g^ worben unb eigenes ©ein; Senn eS tft wohl mßglit, SebC 1 alfo ju erftüttern, unb in feinem natürlid;en ©inne ju beu^ ruhigen, baß etnjelne Momente jenes geiftigen ©ehenS, tvi 1 SBlihftrahlen, hineinfallen in feine gcwßhnlite Smfkernifj, u^ biefelbe unterbreten: aber biefe S5lt|e thun eS nitt; unb n> |( bie äufferlite Anregung binwegfällt, liegt bte alte ginfterntf wieber bief ba. Sene nur burt Unterbretung mit ginftert^ ju SBlifcen geworbene Klarheit foll ber gewohnlite unb natürlich Zag unferS Sehens werben, in weitem wir 2llle leben, uH f aufferbem gar nitt baS tluge aufthun. 2Bie wir fehen, foll^ 21 *®* r fef>en in biefem Sichte, inbem bie ginfierniß für unS gdngltch bernichtet ifi. 9fur ber bte§ oon ftdf) fagen fann, ijt im 33eft|e tiefer Sehre unb berffcht fte gang. 2Bem bie SSorauSfehung beS ®einS auf irgenb eine SBeife in ben 5Beg fommt, unb ber bic= f«i&e noch gu befireiten bat, ber tff blofi noch auf bem SBege, 2C6(cgung feiner alten Statur jttm SSerjianbniffe berfclben binburcbjubringen. Saran wirb man barum Sehen, ber eS über H nimmt, in biefer ©ache gu rebcn, beurteilen tonnen, unb ^eber, ber nur redlich ifi, ftch fclbfl beurteilen. — — Sn ©umma: Sene fehen nur ben 2tbglang ber wahren ®ett: ihre duffere glache; barum geiffigcS ©ctafi. Siefen gebt **ie wahre SÜBelt felbfi auf, beren 2lbglang ihnen barum nicht oer= lot «n ijt. ©ie fehen ihn öielmchr auS jener heroorgehen. — SBer ”ur ben üCbcjIanj ficht unb %lkl)t$ hinter ihm, bem ifi er natür= ütf) bie gange wahre Sßelt. Um fte nicht als aßein bie SBelt gu fehen, fonbern als 2lbglang ber wahren, muff man erfi baS «fpin« ter ihr fehen, bem fte entgldngt. Sa fann nun aßer Zweifel l reitet er auch fort! (üben fo baS SJerbältnifj ber Statur jut greibeit, fowobl überbauet, als in jebem befonbern Snbioibmtm. Sie Statur b«t in ffcf) burcfauS fein eigentümliches ?>rtnctp, fonbern fte ifi blofj ber ft'cf) felbji ergebenbe unb auffallenbe SSBiber« febein ber abfoluten greibeit in einem Seben. SSleibt bie greibeit auf bemfelben ©tanbpunfte, fo auch jene: benn oon ibr gebt feine ^Bewegung auS. ©ebreitet jene fort, bann gleichfalls fte, unb erhobt unb oerebelt ftcb. Ser im natürlichen ©inne ^Befangene erwartet bie gortfebritte oon ihr unb fann nicht anberS; er bleibt barum auf berfelben ©teile. 2Bem nun baS Siebt aufgebt übet bieS SSerbdltnift, bem gebt mit btefem Siebte zugleich auch btt Äraft-auf, in ber Sbat als übernatürliches ?>rincip unb aus jener Sphäre heraus ju wirfen auf bie Statur, welche als blofcr 2lb« brttef unb Spiegel beS Uebernatürltcben bie Umgejialtung wobt annebmen wirb. SarauS ptaf tifcb eS Ärtterium. SBer ftcb abhängig fühlt oon irgenb etwas Siatürlicbem, über (ütwaS nicht binauSfann, —- fei eS auch ber SEob, — ber ifi noch in irgenb einer ©ebranfe unb Unflarbeit befangen. Sitte wer burcbauS unabhängig oon allem ftnnlicben Safein unb aller gorm beffelben, in feinem übet« natürlichen SEefen ruht, ber ifi feiner (ürwigfeit unb ewigen gret« beit fteber; ber fann auch bie SBabrbett erfajfen, unb an biefem Kriterium fann 5eber ftcb prüfen. — ©o, wenn fte SBewetfe ihrer Unfierblicbfeit geführt wiffen wollen! SSon wem bie SBur« jel feines Sehens jenfeits aller Seit unb unabhängig oon aller Seit noch nicht mit bem innern 2fuge unmittelbar erfeben worben, bei« ifi nicht ju helfen; bie ©nfiebt lägt ftcb nicht in ihn bineinbewet« ftn, er mufj fte eben feben mit bem eigenen innern ©inne. SaS äJerfprccben einer folcben, im natürlidben Safein am 23 iwfangcnben übernatürlichen, durchaus ficf felbft begrünbenben ^tiftenj feilte allerbingS ffiegier erregen. 2)aS gefehlt aber nicht, bem ©inne jener unb ber burch benfelben gegebenen SBelt infolge, fle gar nid)t baran glauben fonnen, eS öieimchr für ein bloßes SJtährchen unb eine lächerliche 2£uffd)neiberei halten muffen. Semanb ein Saubermittel anfünbigte, um ©unft ber 9Jten= föen, ©Ijre, Steichthum, langet geben ju oerfchaffen; fo mürben f le glauben, meil fte begehren, unb ftch um ben ©eher brängen. ®$enn aber Semanb ein Mittel anfünbigt, alles jenes ju entbel;= tf u, unb in ftd) fclbff bte £luelle einer unenbltcf) fmhern ©eligteit iw finben, als jene! 2£lleS gemähren £ mn; fo glauben fte eS nicht, "»eil ihnen ttn ©runbe toor einer folgen ©eligfeit graut. 25ieS ^HeS bloj? baburch, meil ihnen ber ©inn für baS ©etfitge nie wufgegangen, ber für baS Ungetfiige aber über 2llle3 theucr ges korben. — — ÜJtachmeifung noch eitteS ©egenfafscS mit ber gembhitlichen %tftcht. SHad) berfelben eine ©chopfung ber SBelt; jebeS faftifche ©ein hat ja feinen Anfang unb mufj irgenb moburch gemorben fein. £>ieS ©dijafen jeboch ift jefst borüber; bie SBelt ift fertig. ©S 9ab einmal eine Seit beS ©djaffenS; mo ©ott ©djmpfer ift, eine Seit feines ©tchättffernS ; feitbem aber f jat er ftch Jur 9tuhe*ges fefct. 9fach ben S'faturfoljilofop^en ifi bie 3?autr eben btefeS fertig gemorbene abfolitte .©ein aufler ©ott. Sftach unS ift baS ©d; affen felbff unmittelbar ©egettffanb ber 2fnfchauung. ©ine SBelt als fprobuft beS »ollenbefen unb erfefopften ©chaffenS giebt eS nicht, noch farm eS fold>e geben, indem baS fProbuft ja nicht baS abfolute ©egebene ift, fonbem bas ©d;affen felbft, btefeS aber in alle ©migfeit, fo gemtf eS abfoluteS geben unb Schaffen ift, ftd) nicht sollenden unb erfcho- bfen, auS bem geben in ein StobteS ftch sermanbeln tarnt. £>ie§ ©rtöbten beS gebenS ift baS eigentliche ©efd)äft beS natürlichen ©inneS; mie ganj durchaus unb im eigentlichen ©inne, merben toir ju feiner Seit fehen. £>aS beS unfern, baS geben als geben iw mähren unb eS in nichts 2£nbereS bermanbeln ju taffen. — 24 n einfüfjren in eine oft gebrauchte Sarjlellung unb hergebrachte Terminologie. Unfer ©tanbpunft — bie SBiffen* fcßaftgleßre, inbem bie Stage beantwortet werben foH: wag ifl bag SBtffen felbfl? — SBenn an ben gewöhnlichen Ntenfcßen bie Srage gefielIt wirb: wag ifl SBtffen, 35enfcn? fo »erfeßt er ftch in biefen Suflanb, giebt barum ein einjelneg S3etfptel ba»on, unb fann nicht anber§. 2lber burch bloßeg SBorjeigen im Seifpiele ifl eg gar nicht flar ju madhen; benn barin ifl eg immer ein befon* bereg, befiimmteg SBiffen, unb eg tritt in einem folchen SBiffen nur bie Sefonberßeit unb Stilimmtheit, nicht bag SBiffen felbfl ßer»or: btefeg ifl barin, wirb aber nicht wieber gewußt. — Sieg geltere nur »erlangt unfere %va$e ; nicht btefeg ober jeneg SBiffen, fonbern wag eg an ftch ifl, will fte wiffen. — ©ie behauptet barum eben ein SBiffen an ft'cß mit feinem beflimmten innern SBefen, fo wie bie entgegengefeßte 2CnffdE)t ein ©ein an ftch ntit foldhen innern Seflimmungen behauptet, ©oll nun jene grage gclöfl werben; fo muß bag SBiffen eben in unb an ftch nnb oßnc alle befottbere Seftimmung in einem Silbe ftch flellcn ber 2ln* pßauung unb bem ©inne: biefe Xitfcßauung barum liegt alg bie burtßaug neue ber SBiffenfchaftgleßre ju ©runbe, unb nur burd; fte ifl biefe möglich. Samit »erhalt eg ftch nun fo: 35er Natürliche weiß, btefeg ober jeneg; aber er weiß nicht »cm SBiffen, benn biefeg ifl er. Saß biefeg ober jeneg ifl, ifl bag in einem feßon fertigen unb beflimmten SBiffen ©egebene, unb btefeg objeftioe SBiffen ifl nicht $robuft irgenb einer greißeit, fonbern eineg baffelbe burch* «ug beflimmenben ©efeßeg. @g ifl barum ber oben befeßriebene natürliche ©inn. (Ser natürliche SSJfenfdf) ifl immer ein SBiffen, unb geht auf barin, nicht burch ffcß, fonbern burch feine Natur. SDiefeg fetenbe SBiffen feßt nun eben ab ein Sewußteg, ein ©ein. @o »erßdlt eg ffcß, fo lange er bartn bleibt, gallg er fteß befreit; wag nun? SBirb ißm bag ©eben »ergehen, wie ©intge glauben? Nein, fonbern bag SBiffen oor feiner Seflimmung ju einem Se* fonbern, alfo in feiner Neinßeit wirb fteß ißm (teilen im ©efteßte). — Um ndßer bag SSerßaltniß beg ©treiteg jwifeßen biefen entge* 25 ©inneSarten ju jorgen! Sene: ein SBiffen oom SBiffcn Siebt c§ nicht, ober, »nenn fte nicht gan$ unbefonnen ftnb, unt» Weht abldttgnen fonnen, tag wir unferS SßiffenS aßerbingS be* ^ugt ftnb, fagen fte: ein blogeS ©efuhl beffelben giebt eS, feine ßegaltenbe 2lnfchauung in einem Silbe. (SBte ganj unftnnig e§ ein blogeS ©efuhl be§ SBiffenS ju behaupten, fann ich hier n ech nicht jeigen). 25iefe SSerneimtng ifl nun nur ein ©rfah* *ung§fah: Sch habe fte'nicht. SBelch ein ©cfßug, ber nur unter *>er unbeweisbaren fPrdmiffe: ich bin bie guße ber SJtenfchbert, @twaS fagen fonnte! 93?an wetg gar nicht, wie biefe baju forn* Wen, ftdh felbji öffentliche Beugniffe ihrer, geiffigen Äranfheit unb Sßlinbheit auSjttfießen. ©in folcfjer ©rfahrungSfah ntug weichen öem entgegengefefcten: e§ giebt eine fotcf>e 3(nfchauung; benn ich habe fte: jugebenb, bag fte für bich nidht bafein fann, e£ fogar öegreifenb unb erfldrenb. SBenn jene ^Behauptung ©twaS fagen feilte; fo mftgte fte lauten: e§ fann jene 2tnfdhauung nicht geben. 5(ber bann gäbe e§ eine höhere 3lnfchauung, bie gerabe, welche Wir meinen, be§ ©efe^eS unb ©runbeS baoon. Ohnmächtig oer= fichern, fte hatten Stecht, ftdh ereifern unb fchmahen, ba§ fonnen fte; fobalb fte aber 3fnffalt machten, jtt erweifen, fdmen fte auf Unfern Soben, unb waren mit uns einig. Bum ©cfßuffe biefer ©chilberung woßen wir noch Stechenfchaft ablegen über eine oben gemachte 2fcufferung. Sefenncnb, bag kiefe 3lnftdht nidht blog fitr ©tnjelne, fonbern für bie ganje Beit Ueu fei, fagte ich: wie, wenn e§ fo fein foßte unb mftgte, ba§ 50?enfdhengefchlecht nur burch eigene Freiheit ftdh SU th* erheben fönne, beginnenb in einem ©injelnen? — SBcnn e$ alfo fein foßte unb mugte nach einem ©efe^e? Einige SBorte ftber btcfeS ©efc£ geben mir ©elegenhett einige tm öffentlichen Umlaufe beftnbliche bunfle ^Begriffe ju erfldren.. ©ine 2lnftcht ber fKenfchen, bie nidht burch ihre eigene %xeu heit, fonbern burch ein ihnen fclbff oerborgen bletbenbeS ©efefc Sebilbet wirb, tfi ein ©laube. ^Dagegen burdh bie Sroifjert flare SkrffanbeSeinficht. 25aS ©afein bc§ SJtenfchengefchlechtS hebt nothwenbig in einem folcfjen ©lauben an, weil eS innerhalb feines fdhon begonnenen OafeinS burch eigene Freiheit ftdh ent* 26 wideln foll; — tiefe eigene Sreüieit, feine SEBurbe, fann nie erlaffen werben; — burch jenen aber allein erhalten wirb. Surd; ben (Slauben barum wirb cS gefdfmfst, bewacht, gleichfant aufge* hoben, bis ju feiner eigentlichen ©ntwicftung jur Freiheit. SteS ifi baS ©efe£: ber ©laube waltet, fo lange bie Freiheit jerfiören fönnte; bie ©poche ber Freiheit tritt nur ein, wenn baS ©e^ fchlecht fte ertragen fann. Stritt fte ein, fo ifi ftcher, baß baffelbe fte tragen fonne, jufolge jenes ewigen ©runbgefe^eS ber ffißelt* regierung. SnSbdfonbere nun ifi bie SBurjel unb le£te ©tü£e alles ans bern ©laubenS biefe gefdnlberte Senfart: ber Siaturglaube. Siefer ift früher nie angefod;ten worben, weil er nothwenbig war; jcfst wirb er befiritten, jum S3eweife, baß er eS nicht mehr ift; außerbem hatten wtr’S nid;t bermocht. — 2Bir haben fein SJerbienft, jene feine ©dntlb: fte, bisher gehalten burch ben ewigen SBeftplan, fo wie wir, freigelaffen burd) eben benfelben. — Ser ©laube befiehl nur baburch, baß er allgemein tfi, unb nicht befiritten wirb, ©obalb er felber tn ©treit geräth, tfi er berloren. ©rünbe hat er nicht; fonfi wäre er nicht ©laube. 2lbcr leibenfd;aftlid;en ©ifer; — biefer erregt inbeß nur SJtitleib, unb erfaltet halb. Sarauf grunbet ftch meine Ueber$eugung, baß biefe Sehre etnfi allgemein werben wirb. SaS bisherige SKißlim gen ifi nur augenblicfltcheS ©rfcßrecfen unb ©rfiaunen. StefeS beruhigt ftch, unb man gewohnt ftcß an bie frembe ©rfcheinung. »3lugenblicflich« ;— bemt 20, 30, ja 100 Sahre ftnb in bem großen Sehen beS EKenfchengefchlechteS einem 2lugenbltcfe gleidh ju fe£en. (©o laßt ftch bie entgegengefefste Slnftcft überhaupt charafteri* ftren, als ein Sehen int ©laüben unb Sehen im flaren ©chauen. 4?ier gilt nirgenbS: fo t ft eS unb bamit gut, fonbern auS biefen ©runben ifi es fo, bis hinauf jurn testen, abfoluten ©rttnbe. 3lnfdhauttng ber ©runbe, wie beS SehenS, nicht beS (tobten) @ein§). SeneS ©e|en einer »orhanbenen SBelt ifi aubh fchon non philofophifchen ©pfiemen als ©laubenSartifel auSbrüdlid) auS* gefprochen worben: »®ott förtne unS nicht tdufdhen.« Ser 83or* 27 betfafj richtig; nur nicht ber Unterfn^: baß bicfe unmittelbare SBelt ber 2fu3fpruch ©otteS fei. SBüfiten mir bieS, ma3 beburfj * c n mir benn meiteren SemeifeS? ©aS letzte ©egebene iji «Hers bütgs baS SEBort ©otteS: nur mochte bieS nicht liegen in jener fattifchen ßrfcheinttng, fonbern biefer ju fuchen fein. ($ier mirb ber Sufammenhang btirch eine Suche be§ SJtanu« fttiptS unterbrochen, inbem ftdE) ba§ folgenbe Statt im 9tacf)laffe n icht »orgefttnben. ©och läßt ftdf) ber ungefähre Snhalt beffelben ö u§ bem Sufammenhange ergänzen. • ©er norherbefdhriebene neue Sinn, ber eine neue 2Öelt er* offne, mirb nämlich ferner alfo charafterift'rt, baf biefe SBelt bie ber ©efefce — ber nothmenbigen allgemeinen SBahrheiten fei, melche nur ju ftnben burch ben »neuen ©Sinn« beS freien, fchöpferifchen ©enfenS ober GEonfiruirenS. ©aff biefer neue ©inn auf bem ©tanbpunfte ber SBiffenfchaftSlehre jugleich ber tranSfcenbentale fei, inbem er tnSbefonbere baS SBtffen ober ©enfen felbft jum ©bjeft feines ©enfenS unb donftruirenö macht, mirb nachher näher auSgeführt. 4?ter mirb junächfi nur baS Sßefen biefeS freien ©enfenS felbft bargefieltt: mte eS fei ein fchöpferifcheS Silben unb SorjMen beS ju donftruirenben in ber ©inbilbungSfraft, morin unS pto^Iich bie düibenj ergreift unb nHe fernere Freiheit unb SEBillführ beö ©enfenS abfolut befchränft: bafj allein fo ber conftruirte ©egenfianb jit benfen, baß bieS fein ©efeh, fein allgemeingüttiger Segriff fei. hierin fei jugleich bie berühmte ätantifche grage gelöft: mte ftnb fpnthetifche Urs theile a priori möglich ? ©aran fehltefit ftch nun ber meitcre Vortrag beS SerteS:) 2Ba§ in ben »origen ©tunben unb je£t gefügt morben, ift borjügltdh midfjttg. ßS giebt uns bie 2tnfchauung beS künftigen unb ift eigentlich ba§ $)rüfung$mittel feines SerftänbnijfeS. SEßec 28 bieg nid)t gefafjt, bem wirb faum ba§ golgenbe »erffänblidb fein, weil jenes leichter iff, unb weil er bann fein Urteil über bie ©phäre beffelben überhaupt batte. Stecapitulation. ^teue SOßelt für einen neuen ©inn. ©in 33ilb ber ©ntffehung unb beg UebergangeS oon bem alten ju biefent entworfen, ©I einen t, ©toff beffelben — frei ftch ©t; wag benfen, confiruiren. ©effalt: eg erfaßt ung bie ©inftcht: fo iff eS, unb befchränft bag erft noch unbeffimmte Senfen. ©ie erfaßt ung; wir ftnb jwar bag ©rfie; aber wir machen nicht btefe, fonbern fte ung. 33eifpiel: — §ür biejenigen, welche wirflich eine abfolute ©inficpt biefer 2Crt in ber SJtathematif.gehabt höben, unb fte barum aug eigener ©rfahrung fentten, iff bieg nichts VeueS. Aber ich weif gar wohl, baß man breS auch bei ©tubirten in unferm Seitalter nicht fo freigebig oorauSfeftcn fann. Sie Seßrer beft'hen fte oft felbff nicht, fonbern glauben; bte ©dmler eilen fort jur fprariS. 2fucf> iff ber Vortrag oft mehr abweifenb, über; rafcßenb unb betdubenb, alg allntdlig leitenb unb entwtcfelnb. @g fönnte barum hoch ©inige geben, v benen eine Sßoßlthat erwiefen würbe, wenn man eine folche burcßauS eoibente ©inftcht in ihnen entwickelte, als ob fte folche noch nie gehabt hatten; bamit fte einen Vorfcßmad unb SJtuffer hatten ber in ihnen $u entwickeln; ben phtlofophifchen ©bibenj. ■Üffan fann flehen bleiben beim ^Beobachten j. 33. tjon Srei; ecken nach ifjver ©egebenheit: bie ©rfenntnt'ß iff bann burcßauS abhängig »on biefem, !|unb fann nicht barübcr hinaus, 33eifpict ber gemeinen, falten Senfart über bie Abhängigkeit unferer ©r; fenntniß ber SESelt oon einer oorgeblicßen äuffern ©rfahrung. 9hm mochte Semanb etwa 1000 Sreiede beobachtet haben, unb fdnbe unter ihnen feines j. 33. mit 2 ffumpfen ober 2 rechten SBinfeln: fcßon bteS wäre ein .gjerauSgeßen attS bem ©injelnen, eine Ueber; fußt unb Vergleichung aller. — ©r fragt: iff bieS oon Ungefähr, ober fann eS melleicht nicht anbefS fein? Surcß bag geltere er; 29 Siebt ftd) fdjon ein bitrchauS anbcrer ©eßchtSpunft ber SBelt, Umlief): ©ein ober nicht ©ein nach einem ®efe£e. Um nun barüber Antwort ju ftnbcn, muß man ftch jum ^Berb-en erheben — entfielen laffen, conßrutren. £)f)ne bieS f«nn man burdjauS nicht aus bem©ein fornmen.— gürS ©rße: ein S)retecf mit 2 rechten ober gar 2 fiumpfen SBinfeln würbe fieh nicht fließen. 2llfo eine ^igur weiß, ein mm 4 geraben hinten gefchloffener Staum, aber nicht ein £)reiecf, ein non bret ©eiten gefchloffener. £>aS freie ©onßruiren beS ©reiecfS wirb befchränft burch baS SBefen, ben 33egriff beS ©reiecfS felbß. 2tlfo 2 fpi|ige wenigßenS, unb ©inen ßumpfen ober rechten, (©ben fo burch fernere ©nfmicfclung beS SegriffeS ju feigen, baß bie ©umme ber SBinfel gteidf> 2 rechten fein rnüffe. 35aS ©cfmeis ben jweier Binien, bie eine britte jur S3aftS haben, wie'eS burch ben S3egriff beS ©reiecfS gefegt iß, fcfct biefeS SJlaaS ber SBin* fei; bieg ber nervus probandi. — 35ieS genug junt Steifhielt Leiter ju gehen thut ntdht STtoth- fuhren ©ie eS felbß jur Ue== bimg au§). ©o iß bi'e. Freiheit beS StefchreibenS ber beiben SBinfel in einem Sriangel befchränft burdh baS ®efe£ beßelben: bteS leuchtet un§ ein, eS ergreift unS, baß eS nur alfo fein fonne, unb baran iß eben baS ©efefc, ber Stegriff beS SriangelS erfannt. ©o nun, wie jene ben Triangel, conßrutren wir baS Sßiffen, j. St. baS ©enfen, baS SSegreifen: bort, wie ein Sriangel, ber eben nur bieS, nicht etwa ein £luabrgt, ju ©tanbe fomme; fo hier, wie ein Stegreifen ju ©tanbe fomme. 2)er gewöhnliche ©inn bleibt bei ber £hat: er benft, begreift, geht barm auf, unb bilbet baburd) eben ein einzelnes ®ebadfjte, fo wie er ein be; ßimmteS £>reiecf bilbet. SBir aber; barüber fchwebenb, bilben eS felbß, b. i. baS allgemeine Verfahren barin ab, wie jener nicht baS faftißhe ©ein beS 2)reiecfS, fonbern' beffen mögliches SBerben. SBir benfen nichts SteßtmmteS, fonbern benfen baS allgemeine 35enfen felbß, begreifen nicht irgenb ©twaS, fonbern baS Stegreifen felbß, baS unenbliche, ewige, in allen unenblichen 3lbßufungen ftch gleichbleibenbe, fo wie oorhin ben ©inen, gefefcs mäßigen, in aller Unenblichfeit ftch gleirf;bleibenben Triangel. 30 — (Sit finberlctd^ten ©griffen, j. ©. bem fonnenflaren Script, iff bieg bargelegt: fte haben eg nicht gefaxt, »eil fte jene freie ©rjeugung eben nicht berffehen, über bag ^aftifche nicht hinaug »ermögen, unb fogar feine 2ll;nung babon haben, ©te merfen nicht, baff eg eben fo in ber uncnbltdben ©effimmbarfeit beg SBifJenä-■ein feffcg, unbernnberli(J;e§ ©efe£ geben möge, wie in ber unenblichen ©effimmbarfeit beg Sreiecfg. — Sch aber fage eg Sbnen borljer, flar nnb beutlich, wie ich bofe, unb ich bitte, eg mir, ber eg boch wiffen füllte, wag er will, ju glauben, ba; mit, wenn eg jur 2lugfühutng fommt, ©ie nid^t ©ng für’g 5lnbere nehmen). Sieg bie freie philofophifcffe ßonffntcfion: bag Senfen, ©egreifen, SBiffen überhaupt, objeftib barüber fchwcbenb, in feiner SJtöglichfeit ftcf) ju bilben: gebenb bag einjtge ©ement für unfere Slnfcffauung. 2Ser bieg nicht bermag, h ft t biefeg ©e; ment nicht: aug Stichfg aber wirb Stichtg. Sn biefem, nadh einer Siegel angeftellten ©onffruiren, wie oben, wirb ©ie bie ©nffcht ergreifen: nur fo ijt’g. 2Clfo burdh bie hiryufommenbe ©nffdbt wirb ber erjf unbeffimmt borlt'egenbe ßonffructiongffoff fich be; fchranfen unb baburdh geffalten jum fo unb burchaug nidht an; berg ©ein. (SBir wollen ben ©eiff berfelben in befiimmter gorm unb ©cffalt: bcm ©efichte. Stur nidht aug bem ©toffe beg auffern, fonbern bem beg innern ©inneg, ber ba iff nur burch freie ©onffruction, inbcm biefcr ©inn überhaupt nur ©inn ber Freiheit iff- — Unb wie wäre bag ©bliefte ©eiff, wenn eg tobteg ©ein, Sing, fProbuft beg alten ©inneg wäre? 3lber auch biefer will ©eiffer fehen; boch fann er nur üfftaterielleg bilben; barum wirb ihm auch ber ©eiff ein folcheg, wenn audh noch fo fublimirteg, unb er fuclff j. ©. ben ©t'h ber ©eele im Körper, wie einen $hdl beffelben. — Su biff felbff ©eiff: rege unb bewege Sich,' fo regt ftcf» ©eiff; unb ba Su ffehff, wag Su thuff, wirft Su fein Stegen unb ©elbffgeffalten fehen). , 2Bie nun auf biefe SBeife ein burchaug neuer ©inn — ich fage ©inn, unmittelbareg ©cwufftfein, fich eröffne, unb mit ihm eine neue 2Belt ber Sbjefte biefeg ©inneg, iff, benf ich un* mittelbar flar. ©g iff ein ©inn. Sur Seutlichfeit ber Unter; 31 Reibung »on ber entgegcngefe|tcn Senfart Fommt e§ barauf an, fd;arf ju fuffen. Sag ®efid;t macht ftcf) unmittelbar, wie W ung nur erfi in bie Sage gefegt baten 5 wir machen cg nidff ^ch Sreibeit. ©ein Snhalt ifi nicht erfchloffcn aug anbern ®e« Hen. (©ben fo wenig alg bie ©infid)t: bie gcrabe Sinie ift ber ^trjefte ©eg jwifchcn 2 fünften). Sarum läßt ftcf) bcmiber nicht bigputtrcn, nicht erweifen: wer cg ficht, ber fieht cg; wer nicht, mit bem Fonnen h)ir nicht, nod; er mit ung, fiber biefen ®egenfianb fprechen. Unmittelbare 3lnfd)auung ift ber erfte ^unft beg ©inocrfianbniffeg, t>on welchem auggegangen werben niuf}. Stur burch ihre Uebereinftimmung öerfiehen wir ung. — ^ur baf biefer ©inn nicht augfagt: cg tfl, fonbern e 6 mufj fe, baß er wahrnimmt eine Stothwenbigfeit, Freiheit bcg ^Bilbeng unter einem abfolut befd;ranfcnben ®cfef$e. — ©er fl ber bag ®efe£ nicht weiß, ben beherrscht eg wiber feinen ©ils * en - ©g hat ÜJticmanb .einen Sriangel gejcid;net gegen bag ®efefc ber ©oglidffeit .eineg folgen, ob er eg nun weif? ober ntdff. ©0 •dich wirb nicht gebacht ober begriffen gegen bag ®efe£ beg Sens ^eng unb SSegreifcng, wenn fte cg in ber Shat bigh.er nicht ges ^Gttnt höben. Sie ©ebingung nun, togjurei^cn non biefer ©es bitnbenheit. — ©g ffnb baher bie gwet enfgegcngefc|ten ©tanbs bitnfte unb ©efiimmungen burch bag @cfcö: 1) Ser ©lief felbff, ft lg baggerte, ift in ber ©itrjcl gebunben burch bag beftimmenbe ®efeh: wag er fnnbltdf, fegt er fo ab jufolge beffelben; fieht Gicht bag ®efe|, fonbern n a ch bentfclben, ein gefehmafjigeg ®inrt. 2 ) Ser ©lief ift frei, unb fchauenb bie Freiheit: ba Gun bag @efe£ nid;t oerfchwinben fann, fo jeigt ftch bieg alg ^inbenb bie Freiheit eben felbft, bie fcfwn bag fiehenbe Sbjeft biefeg ffilicFeg ift. ©ie barum Sa unb ©ein, Freiheit unb ^ichtfreihctt, ®cbunbenhcit unb Stichtgebunbenhcit entgegengefeht f'Gb, unb einanber fdffedjthin augfdffießen; fo finb eg biefe beiben ^licfe, ihre Suftänbe, unb objeffioen ©eiten. Sarum 1) ifi biefer neue ©inn nicht etwa innere ©ah** Gehmung, pfychologifche ©elbjlbeobachtung, inbem wir ung Ziehen währenb wir ©twag thun, wiffen, benfen. — SJtan ^ut eg.— ber ©rfolg beg ©eing ift gegrünbet nur barauf, baff 32 man bag ®efe£ ifl, nicht e§ fleht: unb man fiebt eg nur, in* wiefern man eg nicht tft, in bem (ginne, wie oben befchrieben. Surdbaug nur mirb man beg ©efe^eg bcwitft an ber greibeit alg folcber. SSiete haben Äant fo (pfrjcfjologifd^) berflanben, unb eg finb mir ^Perfonen borgefommen, bie an einem fo leben ©tubium .ftantg über aßen SSerflanb gefümnten flnb. — 2) ©g giebt aber eine 2lnfcbauung, burcbaitg unmittelbar, beg ©efe^eg, ber Stotbs wenbigfeit. Steg bie habere, welche bie fybtyu Senbenj unb ©eifligfeit eben nacbweifl. — Sn ber Unwiflenbeit barubcr bes fleht ber bauptfäcblicbfle ©barafter ber entgegengefefcten ■ Senfart. SffadE) aßem SSigberigen ifl nun bie gegenwärtige Unterweis fung anjubebcn mit SSorfcbrift einer beflimmten donflrucs tion: bie ©ebingung, ohne welche nicht, beg ©rfolgeg beflebt barin, bafl Seber biefe, gerabe biefe dortflruction in .feinem Sn* nern mit feiner greibeit boß^iebe. Stur er felbfl ifi unmittelbar ftcb anfcbaulicb- deiner fann in bag Snnere beg 2tnbern eine 3Cnfcbattung bringen, benn Seber fd)aut nur an, wag er felbfl tbut. Siefe iff bag ©lement,, woraug ftcb fleßt bie beflimmte ©inflcbt, bie ber lebte Swecf ifi bon aßer ©onflruction. (Sticht biefe SBiffenfcbaft unb eigentlich gar feine, läfit ftcb mittbeilen bon #anb ju ^>anb; Seber mufl ftc bon ftcb felbfi, unter Znki* tung freilich unb SSorfcbrift, nehmen). Siefe befoitberg für bie SBiffenfcbaftSlebre unentbehrliche freie ©onflruction ju boßjiehen, bermogen S0?and?e burcbaug nicht- Saf fle eg nicht getban haben, bießeidbt weil fle nicht fonnten, wirb bewiefen babttrdf), bafl bie 2(nfchauung ftdb ihnen nicht eins gefießt bat; benn bag ©runbgefefc beg ©eifligen, bafl aßentbalben, wo bie ©onflruction boßjogen ifi, jene ftdb notbwenbig geftalte, fleh* fefl, wie wir eg wiffen. — S3ei biefem natürlichen Unbers mögen läßt ftcb mm Sticbtg thun, als etwa erinnern, baß bafaug nichtg weiter folge. — Sod) fein SBunber! Ser ganje gewöhn* liehe Unterricht ifl barauf geridbtet, bie greiheit ber ©onflruction pm SSortheile beg pafflben 2fuffajfeng ju unterbrüdfen. 2 Betn 33 bleibt, bem bleibt ffe im gelungenen 2Biber|tanbe. —- Sie? ^ufji nun nnberä werben: bie Äunft ber SBilbung ijt e? eben, bo? Vermögen ber freien ©onfiructton nach Siegel unb Methobe i 11 entwicfeln. Sann fönnen wir mit (Sicherheit auf S3erftänbnif? l >nferer ßchre rechnen. — gerner: biefe @onftruction bi? jur ©r* Eichung be?’£>rt? ber ©üibenj, ift oft ein anhaltenbe? ©efdhäft, ,tl einer beffimmtcn golge unb ohne Sücfe ju befchreiben. 2llfo felbft unter Anleitung unb ber bejten Anleitung, bebarf e? untm= Gebrochener tlufmerffamfeit auf frei; felbft, ob man thue, ba§ ^orgefchriebene thue, e? ohne Unterbrechung unb Sude thue. üblich, wenn e? jur ©oibenj fommt, bebarf e? ber genaueren ^ufnterffamfeit, bafj man einfehe unb wa? eigentlich, unb wie Geit e? gehe. (SSährenb be? Unterricht? baher ganje Sammlung, bet unb 111 ftch felbft Sein, ftch in feiner ©ewalt unb unter bem 2luge behalten. Menfchen, wie fte au? ben ©efchäften be§ täglichen ^benS, auch bem gewöhnlichen Unterricht fommen, werben leicht ä^lfreut, b. i. loSgeriffen au? ber Sammlung auf ba? ©ine, ^orliegenbe, ju anberm Mannigfaltigen. Sie? gefchieht burch b<*3 früh« erwähnte Staturgefeh, welche? ben Menfchen an? ber ®bhäre ber Freiheit wieber in fein ©ebiet ju jiehen ffrebt. Sie et fte gunftion ber greiheit ifl Selbfferfaffung, Stiftung auf ba? ®«te, ffieftimmte unb Sicherhalten barauf: 35cftnnung unb S3e* fettnenheif. Sie erfte be? natürlichen Safein?, Setbrechen jene? H felbft aufgelegten Swänge?, um ben S3licf auf ein nicht ^elbfigewählte? abjulenfen, fonbern auf ba?, wa? ba eben fommt : bieg hie ©infälle. 2llfo Selbftentfrembung unb ©ntfinnung: Abfallen au? ber Stegion be§ einzigen wahren Sinne?, um gu ^eujen in ber Stegion ber eiteln SSorfpiegelungen, einer gefehlofen ^«tur. SEBer folgen 2lbwefenbheiten , folgern periobifchen non binnen .Kommen au?gefe|t ift, giebt feinen tauglichen Schüler ber ^iffenfchaftglehre. Smmer bei ftch felbft Sein, erfte SSebingung fte. Sie? fann man burch ftrenge? SEBachen über ftch felbft ^weiten Statur madhen: auch wirb e? Sebent ju Statten foms 1)15,1 / wenn er etwa in biefem ttubitorium biefe ©ewofmheit an« n «hme). 3 3i £ie ßonfnuction, richtig «nt» auf bie öorgefchriebene 2Beif { ooßsogen, giebt bie 2lnfcf)auung. S3ei ber ledern hat ndmltcf bie greiheit 9ticht§ weiter ju thun. — 2lber ferner, wenn nu 1 * 2CHeS auf ba§ ©lüctlich|Te oon ©tatten gebt itnb aus» ber gefot* berten, richtig oolljogenen ßonfiruction jene 2tnfchauung6welt füf entwickelt unb runbet: wa§ ijt nun gewonnen unb wa§ nicht* 2lßerbing§ ift biefe nur unter ber SBebingung ber eigenen greift 1 ba. ©r fd>uf fte, ber erjte ^Beweger unb tlnftof be§ fPrincip3/ au§ beui fte heroorging. 4?ier ift bie genaue ©rdnjfcheibung b^ gremben unb Eigenen: ba$ Sehen, bie greiheit in Sebem et geugt bie 2lnfchauung, bie Stege! ber ßonfiruction aber liegt tt 11 greraben, unb wirb burch SKittheilung, auf guten ©tauben etf* pfangen. Sft nun ber auf biefem ©tanbpunfte ftch SBeftnbenbe Sg $* unb freier 33eft|er biefer SBelt; bann er fte nach ^Belieben in f^ erzeugen unb ft'cf) bei altem 2Cnbrang be§ ihn wieber in fein 1 '. ©pt)dre reifen ftrebenben Staturgefcbcö in bem ®efi|e berfelf ben ertjatten? 2fuf biefem ©tanbpunfte bee> ©mpfangenS offenbe* nicht: er bebarf ber Siegel. Stur inwiefern er ftch auch gu^ 1 . $errn machte beffen, was bisher in einer fremben ©eele für \W ba war, nämlich ber Sieget ber ßonfiruction, fonnte er ba§ ©**, forberte.. Sebocl) fogar biefe SSemerfung erfchbpft noch ni$ bie ©ache! Sticht nur, baf er bie Siegel als etwas ihm gretft beS erhalt, fogar auf bie greiheit übt ber Schrer, bie fretn^ ©ewalt, einen ttntrieb auS, unb auch beren ^Belegung ift W 1 ' halb fein SSerf. £)enn — eS fann biefeS wohl auSgefproche 11 ' obwohl noch nicht erflart werben, — eS giebt ein ©efeh beS 3^ fatnmenhangeä aller greiheit in ber ©eifierwelt, jufolge befK ber ßinjelne allerbingS unmittelbar einfliefkn fann auf bie gt^ heit 3lnberer, unb befonberS ber ©ebilbetere unb gteiere auf tü 1 '. freiere; unb eS würbe nicht leidet ßiner mit glücflichem ©rfo^ Sehrer fein, bem nicht ein Siheil biefer Uebermacht jugefa^ 11 wäre. Sn biefem Sttfianbe barum ift für ihn bie anbere 35^' nur oermittelfi ber SSorfchrift, unb unter ben 2Cugen unb ^ mitwirfenben greiheit beS SehrerS. 2)iefer fPrdmiffen entbehr^! faßt er wieber jurücf in bie alte, gewohnte ©rifien^. ©r erfen" ,ä kötum nur als ein Sfjeil beS 2eljrer3, gleichfam eine 8:ortfe&ung I beffel&en nach duften, welche ©rganjung, ba jenes ©inftcht tvol)t f ^inreid^en wirb, an ftch nicht nöflng wäre. (Saljer bie 2Bafyr< ■' ttebmttng: »äßenn id)’S lefe, muff ich eirtjlimmen; wenn ich baS ' *8ud) weglege, entfd)lupft mir jene Uebereinftimmung«) *). Set • ^influf auf bie Stetheit entfd;lrtpft unb bamit bie Stegei. — i 3(ber ein ftch allein genftgenber, auf ftd) felbft rufenber ffiefijjer ’/ tttujj Seber werben; barum jenen fremben ©influft, bitrch ben bie } ®infibf)t wie burch ein EDiittcI hinburdjgeht, entbehren lernen. I SaS einzige fflittet baju ifi, bafj man ben in ber Sehrftunbe II Smommenen (Sang ber ©onftruetton nad) berfelben aus ftd> felbff ’’ ^fprimglidb erzeuge: reprobuctre, nicht als ©ebachtnipfache, fon= kern als eigenes ßrjeugnift. SaS 9iad)fd)reiben beS SSortrageS * abgerechnet, bajj eS im «^>6ren fort, — waS foll eS nutzen? I' 1 ^an hat nur ben leeren äBuchftaben, nicht bie Äunft. .fjaupt* 1 f^dEje ift: ftd) beS ßonfiructionSgangeS ju bemächtigen, unb biefen ! | Wenfalls ftd) aufnotiren. SBenn nicht im gorlgnnge ber SSortrag ! fä)Weter würbe, unb bon ber gewo£>nltdE)en S3egriffSfpbare ftch I Reiter entfernte, unb bieS freilich bie Sache dnberte; fo würbe lc h bem wenig ©lücf uetfprechen, welker bloß nacb'ttfchretben fragtet. Äitrj unb fefarf: 2111er erhaltene Unterridjt fann nur ein ^otbilb fein beS Unterrichts, ben Seber ftch felbft geben muft. ^$as ba getfjan wirb burch ben Seljrer, wobei er ftdf> noch leibenb be tf)dlt, mujj er — tfjdtig unb leibenb jugleich — mit ftd) felbft %n, bis ber Swecf erreid^t ift. ©o lange er jur ©rjeugung ©inftcht einen Steifen braucht, weif er nodf> nicht ©elbft. ift nun nbthtg, baft Sebet fogleich unb jur ©teile, nicht %a eS auffeftebenb bis jur gelegneren Seit ftef) biefen Unterricht ett beile. Senn biefer SSortrag ift eine jufamntenljdngenbe Sette b °« ©onfruction unb 2fnfchauung, wo jebeS frühere ©lieb baS foätere bebingt. 2Bem ein folgenber $)unft recht flar fein foll, ^ muf ber frühere eigentlich fchon flar fein: ba bie3 aber nicht *) >DaS SkEenntnifs »on SlufinfeniuS an St. 2f. SEBolf, nadjbem et beffen ^rolegcmena jum dornet getefen hatte. 3G burcf> ben Unterricht gefehlt, fonbern burch ©elbffarbeiten, fo ntufj bie eigene Arbeit fchon »oEbracht fein, hierbei einige, SKanchem »ieEeidbt fehr nothige SBarnungett oon aEgemeinerer SBcbeutung. Sei) wiberrathe eS ganj befonberS fiubirenben Süngltngett, an baS ©tubium ber SBiffenfchaftSlehre nur gleichfam fpielenb ju gehen, unb jum SSerfuche, wie eS ftch machen werbe, mit Sieftgnation ,unb SSertroflung; überhaupt ohne ganjen ©rnft unb ohne ben 83orfah, alle straft baran ju fe|en. ©in folcheS halbe ©tubium tfl nicht nur unnü£, eS fann fogar fchdblich werben. Sarum: aEe ^Betrachtungen, bte fte anfieEt, ftnb befiimmt, bie natürliche SBeftnnungSloftgfeit ju erfchüttern, ju erfchrecfen, bie fchlafenbe Freiheit aufjuregen: unb fte haben aEerbingS eine fotche erfchütternbe Straft, befonberS wenn fte ne« unb bi§ jefct unerhört, ben frifchen Sttenfchen berühren. Sßenn man aber genötigt ift, fte in biefer grifche ungenutzt oorbeige* t;en ju (affen; fo gewohnt man ftch an fte, unb fte öerliere« jene .Straft. 5Dian hört fte, wie ein altes, oft tternommeneS SEtahrdhen, jufolge beffen man hoch SEichtS an feinem gewohnten ©ein geänbert hat: jefct, nachbem man eS baS jehnte SJtal hürf/ wirb man nicht erft anfangen ju thun, waS man ja baS erfte 9M ntdf)f nothig fanb. 2fuf gleiche ffietfe gedieht eS, bafj, 5 « früh an ben SDtenfchen gebracht, noch ehe ein ©tnn bafür ftch in ihm entwickelt hat, ferner jur 3eit unb Unjeit ihm bis $ut« Ueberbrufe wieberholt, bie erhebenben unb erfchütternben SSot* fieEungen beS @briftentbum§ burdh Angewöhnung ihre ©ewalt auf baS menfchtiche ©emüth beinahe öerloren haben. Unb ebenfe fann eS gefchehen, baff gegen unfere Sehre, ein neues Heilmittei für baS SRenfchengefchlecht, unb baS einzig übrig bleibenbe, ber* felbige SEtenfch aEmdlig nerfteinert werbe unb bie ©mpfdnglichfetf »erliere, wei( er juerft mit Setfireuung unb Seichtftnn an ft* gegangen; ben fte umgebilbet hatte, wenn er gleich Anfangs m# ganjem ©ernüthe ftch ifw hingegeben. Alfo — man oerfünbig* ftdh nicht am lebten Heilmittel burdh leidhtfinnigen unb unoot* fichtigen ©ebrauch. 37 ©he ip> Sie in bte neue 2lnfchauung felbp, für’S ©rpe burch ^ntge, allgemein oorbereitenbe unb ben ©eftchtSpunft firirenbe ©lieber cinfüf;re; — heute noch ein fPaar auS bem ^Bisherigen fiel; ergebenbe unb oon bal;er ihr Sicht erhaltenbe 2fnmerfungen. 1) Ser 4)auptpunft be6 UnterfchiebeS ber neuen 2fnftcht t>on ber älteren beruht auf ber Stage: SBaS hat bie Stetheit S u tl;un? SBo weifen wir unb fie biefer ihr ©efchäft an? — Slach jener tp baS 9feicb ber geraffenen Singe fertig unb ge* fchloffen; mit ihnen pimmt nun baS SBtffen, bie 3lnfd)auung be§ Steien, überein; wie unb nach welchen ©efefsen, barfiber ttirgenbS ein oerpänblicheS SBort!— 5« biefern ©ein nun burch eigentlich praftifche, baS gegebene ©ein felbp oeränbernbe Spä 3 tigfeit ©twaS ju wirfen, bteS ip ihnen bie Stetheit. Stc fo 2lrgumentirenben haben jum Sheil eingefepen, bap ja baS &httn burd) baS SBiffen bebingt fei, bap deiner pinauSfonne über fein SBiffen unb feine Ueberjeugung. SBenn nun ferner baS SBiffen abhängt oon bem ©inPuffe ber Singe, hätten wir burch* ous feine eigentliche Steiheit, fonbent biefe wäre nur ©chein, ber fiep »ieUeicpt aud) erflären liepe, unb ber öon Einigen unter ihnen auch fehr gut erflärt wirb: baS ©ppern beS SeterminiS* WuS; confeguenter Setbnth: SBolftaniSmuS. (©S tp ein panb* greipieper Sirfel, reale, bte Singe abfolut bepimmenbe Steifjeit ttnjunehmen, unb hoch ein burch bte Singe felbp bebingteS unb fo wieberum bie Steiheit beptmmenbeS SBiffen). — ©ans 1,112 obhängig nun oon biefern Sfäfonnement unb auS anbern ©rün* ben, als bem ©rfepreden bar über, felgen wir bte Steiheit gleich t>om ^Beginn in baS 33 üben, nicht ber Singe, fonbern beS S3ewuptfeinS berfelben. — Siacp jenen: bie SCnftcpt ber SBelf, b)ie fte gegeben ip burch baS natürliche Safein, ip richtig, brüeft ous baS ©ein an ftch/ ip notpwenbig unb unöeränberlicp. ©iebt e§ Steiheit, fo mup biefe liegen jenfeitS biefer 3lnft'd)t, unb in einem Tfnbern. SBir bagegen : gerabe bie 3Cnftcpt ip baS aller* etPe, welches burch bie Steipett gebilbet unb erfchaffen ip. tlnb b>ie fonnte eS anberS fein? SaS Steie ip in ber SBursel fei* beg ©eins, ©eben, SBiffen: ip eS nun in ber Spat abfoluter ©tunb feiner felbp, fo ip eS aud) ©runb beS SBiffenS, weil e§ 38 ja bieS i|f. . ©fe oorauSgegebcne 2fnftcbt fann barunt gar fein« SBöijr^ett unb äöebcutung haben, «16 baß man t>on ihr auS mit greibeit ftc^> ergebe jur wahren: fte iff ©pbdre, ©egenftanb, terminus a quo bicfer wahren: mithin gewiß nicht auSbritcfenb baS 3Cnfi.cb ewig S3leibenbe, fonbern baS Siicbtanftcb, Sufdllige/ waS aufgehoben werben foll. Seite: SEBtUji ©u frei fein, fo rege £anb unb guß unb wirf« ein auf bte Statur. Sßir: ©aS fann bir Sticht fjclfen; benn ©« biß im ginßern, unb greibeit ift nur im Sidfjte ber 2Baf>rbeit- 33ilbe erfi ©ein 3tuge, baff ©ir aufgebe bie wahre SEBelt, fo wirb biefe 3lnficbt fcfjon oon felbß audh regen ©eine «£>anb unb guß, begleichen ©u jeht erfi wahrhaft befommfi. ©enn unter 3lnbern war eS auch ganj unwahr, baß ©u in jener Sage bet gtnßentiß banbeln unb wirfen fonnteß: bieS war eitel £äm fchuitg, wie ©ir freilich erfi bann flar werben wirb, wenn ©« eingetreten bift in bie anbere Stegion. Stochmalä hiernach ber ©egenfa£ beiber ttnficbten: Stach je* nen iß baS ©ein baS ©rße, bie 3lnßcbt baS Sweite, baburch JSebingte unb in ihrer Stichtigfeit ©egcbene. Stadh unS: bi« 2lnftdhf, als baS ©rße, giebt baS ©ein als baS Sweite; ob«« richtiger: bie SBahrheit, baS ewig 23efiehenbe, ßellt ftch bar ü' bem SufaEigen unb fßergdnglichen, bem ©ein ber oorauSgegeb«* nen duffem ©Innenwelt. ©ieS nämlich wirb burch unfere Sehr«/ inwiefern eS ©runb bat, nicht »ernicfjtet, fonbern nur oerßaW ben, — als gebunbeneS ©eben, als eben bie 2lnficht/ welche ber SJtenfcf) nothwenbig mitbringt. ©ebunbeneS ©eh«* 1 / nichts mehr, nichts 3tnbereS, StichtS hinter unb außer bem ©«* ben. S)t u ß eS fo fehen, fo entßeßt ihm freilidh ein folcfeS ©«* feßene: baß eS aber ©twaS fei außer ©efeheneS, fann bo«f> wohl baS ©eben, welches baffelbe boch nie außer fitf felbß erfaßt, nicht wiffen, noch behaupten. ©ieS ber tranSfcenbentale SbealiSmuS, ber 31 priori^ muS, ben bie wieberum oerwilberte unb oerbummte fPbilofopb'* ber Seit oerwirft, ben wir aber mit folcber ßntfebiebenbeit baupten, unb wahrnehmen im innern ©inne, auch Sebent, b« 1 ' wnS nur folgen will, ebenfo nadhjuweifen oerfprechen, baß *oi f 39 Sweifet aU SSIinbßeit abroeifeit unb bemitteiben. — Eße «un biefe SJtacßweifung gefc^iel;t wnb in ber bloßen vorläufigen SÖefcßreibung bte grage: wag vertiert benn nun bag ©ein, wenn bloß gebunbeneg ©cßen wirb? SBag iß benn in biefer f8e? ßauptung, wag Eucß fo feßr bcfrembet, cntrüßet unb außer aller Saflung bringt? 2Bir werben ju ratßen haben, wenn nicßt fte fctbfi ftcß verratßen. »Scß ftelte eg mir nur vor, benEe rnir’g nur: cg iß barum feine SBaßrßeit barin, eitel Snfßum unb ^dufcßung.« ©o? weit cg aug Eucß Ijcrüorge^t ? Eg iß fd^ort, iu feben, wie fte, ebne Zweifel auf ben reinßen Ttugbrucf ibreg 'Selbßbcwußtfeing geßußt, ftcß erfennen: atg @twag, bag burdtj- öug feiner 2Baßrßeit faßig, uur tdufeben fann. SQBir geben eg •bnen ju: wenn fte vorßetten — wtltfußrlicß unb gefeßtog. 2tber ißr Scß nur wißfübrlicb atnb gefetjfog, unb gebt barin fein Sftefen auf? 2Boßt ung, baß wir ein beffereg fennett, jenfeitg, nnter bem ®efeße. Sic SBett tß ©eben, buben wir gefagf. ^Sreieg, wiltfüßrticßeg ?« £)aßer fommt’g Eucß, baß Sßr bei bem erßen nur bag jweite benfen Eonnt. 2Bir aber ßaben augj brfteftieß ßefagt: gebunbeneg, bitreß ein ©efeß. 2Boßl moeßte nng bie grage aufgeworfen werben: weteßeg iß benn nun ber ^runb beg ©eßeng felbß unb fet.neg btnbenben ©efeßeg ? bie wtr, ^enn Sßr nur ©ebulb ßaben wollt, big wtr baßin fontmen, woßt ftl, cß beantworten werben. Senfettg alteg.©eßeng ndnttieß wer^ bf u wtr ftnben einen ©runb, Snßatt, Sebeutung beg ©eßeng; ^ aber audß wieber fetn ©ein, wie Sßr nidßt anberg benfen ^ttnt, fottbern ein unenblicß ^»ößereg. Sßr fagt ferner: Sbeatigmug == 9?tßiligmug. 2Bte Sßr c nt ä f,cft feib, ein SBort gefunben ju ßaben, non bem Sßr ßofft, b ft ß wir barüber erfeßreefen werben! SBie benn, wenn wtr, ’tießt fo blobe, ung beffen rüßmten, unb bag eben atg bag ffiott^ { bbete unb Surcßgreifenbe unferer Stnftcßt, baß fte eben Sttßittg* 11,1,0 fei, ßrenge SJtacßweifung ndmticß beg abfotuten S'ticßtg, j^er bem Einen, unfteßtbaren Beben, ©ott genannt; unb baß ^ Sure äBefcßranftßeit unb 2trmfetigfeit jeigt, baß Sßr außer le fem noeß Etwag beburft unb an Eucß bringen ju fontten Hnt. 40 2) Freiheit, ©elbfijiänbigfeit hat deiner, ber fte nicfjt auS eigener .Kraft erjeugt; ganj ftch unabhängig macht unb unfer nicht mehr bebarf. ©r möge ganj unS »ernichten unb überflüf* ftg machen nach einer bollführten Aufgabe. — ®och ifi btefe ßiberalität unb baS <5h>ren ber greiheit in 2lbftcht ber gornt ja nicht augjubefmen auch über ben (Stoff unb ben Snhalt. SBaS man fo h^rt: Seher hat feine eigene Znfidjt, bie man ehren ntuf; mir fonnen nicht 2CIle auf einerlei SBeife benfen; waS in einer tiefem nicht beifiimmen. SBenn ©r „nb ich berfchiebener SJIeü nung flnb; fo folgt barauS nidjt: wir hüben beibe Stecht, bieS auch her SJlathematifer nicht folgert, fonbern ©r ober $ 41 Unrecht. — ©S mochte auch bieS wohl ein duffercS dfennjeicben ^fereS beffern €Recf>teS fein, btefer größere SJtutb, baß, wdbrenb fie auf begleichen feige SBaffenjtillfidnbe antragen, wir non birfftS tlnberm wtffen wollen, als Ärtegen auf geben unb £ob. Senen 33ergleid) mit ber ÜDtatbematif betreffenb, fagen fte, ^ieS fei ein tlnbereS! SSarum bemt? So lange Sb* bieS nicht bacbwcift, fo fprecbt Sb* nur, weil eS ©uerrn gefehlofen Scbwdr* biett fo 5 ufagt. ©S i(f ganj unb gar ein leeres SSorgeben. S25a6 k>e 9Katf>ematif nidbt als SJtatbematif, fonbern als SSS tffen- frf) a f t ijt, barauf fommt e§ an. Sb« 9)bilofopbio ifl eben ^eine SBiffenfcbaft, fonbern grobe Unwiffenbeit. Stiebt in ber Puffern gorm ber ©emonftration liegt eS 5 non bt'efer fann man e inen leeren Schein erregen, wie biefe §nrm ja auch wirtlich bon ben SKeifien aufgegeben worben, weit fein einziger flarer Moment barin war. Sn ber freien Gonjtruction für bie innere ^nfebauung liegt ber ©eiff ber SBijfenfcbaftlicbfeit. SMefeS ®e* ^iet war aber für fte gar nicht norbanben. j 3 war auch bie rna* %matifcbe tlnfcfauung fällt in biefe Sphäre; bieS merfen fte bun nicht, weil man in ber SJtatbematif eben auch nur fo auf* 8 c ben fann. Ratten fte nur nicht bloß einfach matbematiftrt, ^tibern über ihr SKatbematiftren felbjf matbematiftrt; (JfantS ^titif ber reinen 35ernunft:) fo hätte ihnen ba§ Sicf>t über baS ^efen ber SEBifJenfcbaft überhaupt unb fo auch über bie $>bilofo* bbie aufgeben müffen. Seht/ benf’ ich, ftnb fte überwiefen ihrer Stofen Srrtbümer. SBir wollen bemnaebfi in bie ©onftruction unb tlnfcbauung ^ er SBiffenfcbaftSlebre felb|f bineinfübren, bie neue SBelt wenig* ftettS in ©inem ihrer ©runbjüge barflellen: aber auch hier nicht j^tfcbleicben unb überltflen; benn bie tlbftcbt iff, nicht — baS ^«Ifanbniß ju erzwingen, wobt aber, baS SJtißoerfidnbniß un* ^°8licb ju-machen. 25arum ifl baS Steue footel als möglich fo ftr iuf*elten, baß deiner eS für fein tllteS halten, unb bamit J e ^ecbfetn fönne; baS tlbweidbenbe baber auch als abwetebenb SuffeCen. — 42 — Bur Einleitung vorläufig ©twaS, baS jur 2lbfanblung felhjt Tticfjt gehört, aber burd; ©rregung ber 2lufmerffamfeit barauf »orbereitet: ©ott'— ein butch ftd;, oon ftd;, auS ftd;. 25ieS bann boppelt gebadet werben: 1) gewöhnlich wohl f° :‘ er iff. 9?un frage tcf> nad; bem ©runbe biefeS ©eins. ©r ifl burd» feinen 2lnbern, fonbern burd) ftd). 3Ctfo l;ier wirb er erft burd) bie grage rtad) bem ©runbe jum Seben erwecft auS bent Stöbe, Eier fommt er erff $u einer 2d;atigfcit, bie erfdtjloffen ifi. ®aS Seben ifi nur bie nachfomntenbe ©rflärung beS ©einS; baS ©ein bagegen baS erlofd;ene unb jurn ©tehen gebrachte Se* ben. 2) &ber innerlich: er ifi ein burd) ftd), auS ftd), oon ftd), ein ewig tegeS, nie ffilljfehenbeS Seben; unb SfichtS ifl tu ihm, waS S'licfjtleben wäre. (SBte in ber Sinie fein ©tücf iff, baS nicht Sinte wäre, ein Inhalten gar nicht ©tattfinbet, eben fo bort feine Sluhe, Inhalten, Stobtfein). 25er festere SSegriff ifi nun ohne Bwetfel ber richtige. 3# habe ben 3nl;alt ber SBorfchrift gleich in meine ßonffruction auf 58 genommen; bagegen ich bort in ber £hat etwas ganj 2Cnbcres> thue, als baS 25urd>ftd)fclbjffetn ©otteS ju benfen; vielmehr baS ©egenthetl, ein nicht £>utd;ftd), ein Sfichtleben benfe, unb bie fBorfcfrift nur nad;hole. 3öol;er nun biefeS, mich ohne unb ge* gen bie SSorfdljrtft befd)leid)enbeS SSerfehen überhaupt? 2Bol;er, baf eS natürlich iji, baS Sebenbige in S£ob ju oerwanbeln, baf cS ben nicht auf ftcb 3ld;t Eabenben unb ben ©egenfah nidd jbennenben überfd)leid)t ? £)ber, wie unb woburch wirb benu baS abfolutc Sebett, ©otteS, ju einem ©ein, jur 9iul)e, ©rffor* benhett gebracht? SBenn wir fo fragten, hatten wir fchon entbecft, baf nicht tjf ein UrfprünglicheS unb ©rjfeS, fonbern ^robuft au3 einem 5(nbcrn. — 9lun haben wir fchon oben erflärt, baf bie ^Behauptung: baS ©ein überhaupt in feiner gerat fei nicht ab* folut> fonbern ?>robuft, ein 3lbgeftgmmteS, bie ber 2Biffenfd;aft^ lehre iff. 2Bt? iff bicS nachjuwetfen ? 9fid)t burd) ©ditüffe, fonber« unmittelbar für ben innern ©tnn. SBir müffen baS ©ein we* # benfel;en: baburch ifi eS ftcher, anfd;aultch ft'd)er, baf & — 43 — «* \ Wirb; wir haben ihm ja jugefehen. SBte unb auf welche ©eife wirb, baS ft'nb bte ©efefce feines ©erbenS. ©ie jeboch ju biefem ©eben fommen? ©ir müffen frei tonßruircn, in ber ©inbilbungSfraft erjeugen, wie oben baS &reiccf. Sn biefern wirb eine ©oibenj uns ergreifen, baß eS ftur fo nwglidf) iß: «ine straft, barum ein ©efeh, wirb unfer freies* ©onßruiren gepalten. SSon ber ©enefiS beS ©eins balter iß anjuhcben: ober waS iP an pdf), fcblechtweg, baS ©ein? — ©elingt biefe ßonßrucs üon, fo oergel;t bte ©eit beS alten ©inneS in ihrer ©runbform ^nb geht über in eine neue, ©elingt pe nicht, fo ip eS baS tyte, UnaußöSltche. SieS ip leicht ju entfcpeiben unb ein ®iißberßanbniß nicht wohl möglich. (Sabei nun bolle ©egen* Wart beS ®eipe6, 2lufmerffamfeit unb SebljafttgEeit ber ©inbik ^ungSfraft: — baS §5epe bie eigene ßonßructton). 1) ©rflarung beS borgelegten SSegrip: — ©ein in feiner fi bfoluten §orm, wie ©ie eS burch baS ganje Verfahren ShreS Gebens fennen, mit bölliger 2lbßraffion bom ©ehalte: ©ie fa; 8 C «: baS unb baS ip, eripirt gewiß unb wahrhaftig, beßeht für unb unabhängig bon meinem SJorpellen, eS würbe fein, ^enn auch ich nicht wäre unb eS oorßellte. ©o fagen ©ie $u 8 01 mand;crlei. Scfct geht unS nicht an, ju was ©ie eS fagen, f°nbern nur bie §orm, ber reine SSegrtff beS ©etnS felber. 2) fagen ©Je: ich aber fage — unb hiermit geht bie ^fforberung ber eigenen freien ßonßruction an; benn ©ie füllen e§ infolge ber Ueberlegung, bie ich wr Shren 2lugen anßellen ^^e, mitfagen, unb werben eS gewiß, falls ©ie nur bie be= ^ichnete ßonßruction mit mir boHjiehen; — ich fnge: biefeS Sp ip ganj unb gar unmöglich unb wiberfprechenb: benn gefagt wirb, wiberfpricht bem, Saß eS gefagt wirb; wenn lenes Sp.^r wäre, fo fönnte eS nicht gefagt werben, unb fo eS gefagt wirb, ip eS nicht wahr. Senn eS wirb auSge= in bem 3p: eS ip fdpedphin nur für unb in ihm felber, lr ‘ *n fleh feibp ©efchlopneS; eS ip in ihm burd;auS feine Sie* ^ f iung auf ein2luffen borhanben. Snbem aber gefagt wirb: l Pj wirb eS äußerlich, umfdpopen unb urnfangen; hingepfel 44 eben in einen größeren Umfang, bcS SagcnS oon bem Sß, in welchem eS abgetrennt (unterfebieben) wirb, unb ber barum für baffelbe ift ein 2 lußeribm. Sn bem 2luSgefagten iß bemnacb burcbauS feine ©ejiebuug auf ein 2 tußen, oielmcbr abfotute Negation beffclben : in ber 2luSfage felbß ift allerbingS eine fo(d;e, burd) welche baS Snnere eben abgefcbloffcn unb umfcbloffen wirb, unb nur in S3 e 5 i e= ßung unb JBerbdltniß ijt ju feinem 2 leußern, worin eben ber SBiberfprucb liegt. (©aß bieS fo fei, ift nicht meine ^Behauptung jufotge eines befonbern unb erfcbloffcncn ©erbdltniffcS; fonbern Sebcr muß eS in fid) felber fenben, unb wirb eS ftnben bureb lebenbigeS S3e= wußtfein feiner felbft, wenn er fagt: eS iß; welches ©ewußtfcin Sebcr bei biefer ©elegenbeit in ftd) erjeugen mag. 9tur auf baS 5tnfet;en biefeS ©ewußtfeinS unb für ben, ber baffelbe entwirfclt bat, iß cS wahr, bem 3tnbcrn ewig oerborgen, unb meine 33e= ßauptung bleibt ibm eine ebenfo leere ^Behauptung, wie bem ffilinben 00 m garbenrcicbe. SeneS nicht lebenbige unb b e ^e, fonbern bunfle unb traumenbe ©ewußtfein iß eben ber natürlidje Sinn, unb baS goSrcißen baoon $um b^üen Selbßbewußtfein ber erße Schritt ber ^Befreiung, ber 3(nfangSpunft ber ßonßrucs tion: baS Sß eben wirb conßruirt, wdbrenb cS im natürlichen Sinne ein ©egebeneS, ein £e|teS iß). (SBir werben fobann noch ju einem anbern fünfte im ©e= griffe beS SeinS fommen, wo berfelbe SBibetfprud) iß, ber aud) bet Olnfcßauung noch leichter eingebt; ich b a & e über m biefent aB bem wefentlidben anfangen wollen. ©S fommt nicht barauf an, baß ber Sab nur überhaupt wahr gefunben werbe, baß man feinen ©inwurf gegen ihn aufbringen fonne, als ob eS um’S JRecbtbebaltcn ju tbun wäre; fonbern baß er auS feinem oolls ßanbigen ©runbe eingefeben werbe, inbem eS unS um innerliche ©inßcbt ju tbun iß, nicht um Stecbtbaben nach %ußen, um baS wir un3 gar nicht befümmern). Stefultat: ©aS Sagen: cS iß, Seinfeben iß ein ©egrän^ ^en jweier ©ntgegengefehter — eines Snnern, (beS Sß felber,) unb ejneS Puffern, in welchem eS iß — burd) cinanber. 45 SfeuffereS, wa$ nicht SnnereS, unb umgefehrt; — ber gorm unb bcm Snhalte unb Umfange nach. — ©o wirb jufolge ber freien ©onfiruction baffelbe fid) un3 gefialfet haben. ifi nun für’S ©rfie weiter ffar ju machen, b. h- bie* feä ©egränjcn ber ©ntgegengefehten ifi felbfi ju confiruiren, um £U fehen, wa3 bicS wtcber öoratßfeht, unb wa3 barin liegt. — £>urd) fortgefchte Uebcrblicfe be§ ©anjen wirb bie 3ln* fcbauung beS ©inselncn erleichtert: 1) burch Erhebung über ba3 ©ein in feiner abfoluten gönn gewinnt unfere Sehre ihr ©ebict. ®icg hat feine früher getl;an, unb ifi feiner aß möglich nur eingefallen. 2) £>a§ ©ein ifi barum ^robuft, auch ba3 am abfoluten Sehen ®otte§. 3) SBcffen ^robuft? be3 2Biffenci, ©ehenä, ein 4?ingefebene3. SBie nun baoon hoch tfnfchauung möglich? £aS SBiffen aß ©runb be$ ©eins fel;en, l;ei fit: baf= felbe fehen in feiner ©clbfifiänbigfeit. ©o ifi SBiffcnfchafßlehre möglich: ein SBiffen an fich, unb ein SBiffen (Sehre) non bem* fclben. £>a§ Sfi hat fich gefunben, aß ein Snnen, innerhalb eines 5fu£cn, aß feiner Itmfaffung. — 3Ba$ ifi barum ba$ Sagen: cs> ifi, ©einfegen? 1) Sn ihm ftnb swei enfgegengefefcfe ©lieber, ©j> felbfi aber ift bie ©in heit berfelben. »©inbeit« hat oiel ffiebeufungen : welche hi« gilt, ohne Bweifel bie allerurfprünglicbfie, mufj bie Stnfd)auung felbfi geben. 2tlfo: im Sftfagen ifi nichß mehr ent« halten, aß biefe jwei ©lieber, unb biefe ftnb nicht @in5. 2>a3 Sftfagen felbfi ifi barum bie ©inheit nur biefer jwei, b. i. e§ ifi feine anbere ©inheit, aß biefe 3»«- 25a§ ©ein ber 3n>et ifi felbfi bie ©inh eit, eS ifi ©oncrefcenj ber 3rceie, einige Surch= bringung. ©ine ©inheit, welche burcbau§ burch ifn ©efehtfein bie 3»«h e it fefit, nicht ifi ohne biefe, weil fte nur ifi ihre, ber Sweie, ©inheit. — $aben wir vielleicht ein fiebenbe§, befann* teS 33ilb folcher ©inheit, welches in ber ©prache auch biefe 3Be* jeichnung an ftch trägt? 3$ fage ja: Sehen, ©ewöhnlich jwar wirb ba§ Sehen gelebt, nicht abgebilbet; ein urfprünglicbeS ©leidjnif beffelben ijt bie Sfnfc in ihrer unmittelbaren ©onffruc* tton, — reine SBemegung, SRidjt = Svit^e, fein Inhalten, gleid); mte bef unenblicb fteinfte Sfjcit ber Sinie eine Unenbltdjfeit üon fünften iff. £>a§ ©einfc^cn bemnacb ein Sehen, gortgcben oon ©inen: Stiebe jum anbern, gliepen gmifd)cn bciben; 2ü;ätigfeit, benu e§ iff (lebendige) (Einheit einer Smeiheit. 2) Tonnen mir bicfe Smcitjeit ber ©lieber etma nod) feffer, burch einen bcftimmten 3tu§brmf jur ©inbeit, unb baburd) bie ©inbeit felbff ober bas> Sehen naher beffimmen, tiefer anfchaucn? — Sch fage, bie jrnei ©lieber be§ ©egenfaheS »erhalten ftdh, mie ein abfoluteö Surd). (Sch fprecbe mit S3ebadf>t fo, ma:be 9)räpofttionen ju ©ubfiantioen, inbem bicfe in ber 2hat ba§ Stigufdjauenbe genau bezeichnen, unb bie »on ber ©emobnbeit abmcidjcnbe Sfebcmeife bie @inbilbung$fraft eben befremben unb aufregen foll). — 2Ba§ I;ei^t nämlich benn nun baS Snnen? Stntmort: nicht Stuften, unb Stufen nicht Snnen. Sebe3 barmn trägt feine IBeffimmung, feinen ©barafter nur burch ba§ Stnberc, inbem es> nur iff bie Negation be$ Stnbcrn. S)aburd) S3eibe ©in6, nerfd)moljen, inbem SebeS feilt fann, ma§ e§ iff, unb — ba e3 iff, nur inmiefern e§ bie§ ijt — überhaupt nur fein fann neben bem Stnbern; inbem bas> ©ine ba§ Stnbere fegt unb non ihm gefegt mirb burch ba§ So= fein 35eiber. urcb ©ntgegengefefcter. 2)ic§ flar ju faffen, fo meit e§ geht; benn eö iff hier einer ber oben er* mähnten gälte eigener ßonffruction. — 25urcb ben ^Begriff be§ Sff ftnb mir in einSurcb, unb ziemlich jufammengefehteS £>urcb entgegcngefehter ©lieber fjineingerat^en; aber nur auS bem ©ins hcitSpunfte 2lller fällt auf jebeS ©cfonbere baS rechte ßid>t. Unb fo ft'nb auch bie Fommenben ^unFte nur auS biefem ju faffen: in welcher golge nun, muß. ich wiffen unb gebe mir gewiß SEfJu^e, bie crfprießlichßc ju ftnbcn. Allgemein erläuternbe SkmerFung. StcfeS Surch ifl bie «UbeFanntc Senfform, in ber Scbcr fein Sebelang fidt) bewegt l;at: A iß mithin B; A baS Surch für baS B. Sßären fte bie- fcS Surch nur im ©rttße unb lebenbig, nicht bloß träumenb, gewahr geworben, unb batten begriffen, baß bamit gefagt werbe, wenn baS SettFen, wefdjcö wir ihnen inbeffen oorauSgcbcn woU len, bei A angefommen fei, Fönne eS barin nicht beruhen, fons bern eS ntüffe forfgeben jutn ScttFen beS B: fo I;dttcn fte ja baS SenFett als fortfcbreitcnbeS Sehen unb ^Bewegung begriffen, ger* ncr hätten fte cingcfehcn, baß bicfcS lebenbige Settfen nicht jum Ueberßuffe unb »crgcblich bicS fei, fonbern, wie idj meinen follte, ©runb eines ©ebaebten; baß B bemnacb fei nur bureb baS nofßs wettbige SenFen oon A, baß eS alfo fei — A »orauSgefefct, — ein jProbuFt beS SenFenS unb nichts mehr. SBcnn fte, fage ich, mit Sebcnbigfcit in biefc SenFform als in ein Sehen ftcb hinein* ocrfcht hätten: bieS höben fte nun ohne 2fuSnabme unterlaßen; fte fließen bewußtlos; (tßun cS barin aufgeßenb, nicht eS wies herum reflcftirenb:) barum werben fte erfi nach ber Sßat beS ^robuFtS neben A ftcb bewußt; baS getßtge 33anb iß weggefal* len; bie ©lieber liegen auS einanber; unb fo iß baS jetzige ffior* ftnbcn nach bem Schluffe ihnen baber baS urfprungliche ffiorfin* ben, — ol;ne allen ©runb. Sal;cr fagen fte, jum förmlichen Schließen, welches freilich auch möglich fei, unb welches nur jufolge eineS übcrßüfftgen SuruS beS SenfenS gefchieht, Fontrne eS erß hinterher, ba, wo ihre feidjte unb abgefchmacfte SogiF beginnt. SEBie ihnen bieS fo begegnen muffe, werben wir ju feiner 3eit augenfdheinlich barlegen. UebrigenS iß bieS hier ge= fagt worben, nicht um jene ju fcbcltcn, waS ihnen unb unS Nichts helfen Fönnte, fonbern bamit Sie ben ©runb alles Srr* thumS Fennen unb ttermeiben: hier inSbefonbere, bamit Sie eis neu feßen 9)unFt h«ben, um bie 2tnfcf)auung, auf bie eS mir 48 fyeute anfommt, ju entwicfeln. galten ©ie ftch an jene £enf* form: barin iß ba$> 2>urch bie gornt eines abfolutcn Scben3, ©inett3 tton ©egenfahett. — — SBeiter: ba§ ©eben, bie ©inbeit ber Svoeitjcit ein 2>urcb. (2Bobei mir fallen (affen, baß e§ gcrabe ba§ £>urd) eine3 Snttcn unb 2lußen iß, bi3 wir’6 wieber brauchen. ©3 iß ein äfjnlic^eS ©erfahren, wie in ber SRathematif unb in allem wiffenfcbaftli* djen £>enfen, baß man eine beßimmte ©pbäre ber Unterfucfjung ftch au3fonbert). — 2lber näher betrachtet iß bieä noch nidjt flar unb üerßänblicf). (©ei folgen ©clcgenbeiten ergänzt ba3 in un3 faftißb ©orbanbene unb ©efehte ba3 gcblenbe unbewußt, fo baß e3 oft mehr SRühe macht, bie Unt>erßdnblid;feit unb ben ■tOlangcl be3 ©cgriff3 ju jeigen, al3 juerß ba3 u wollßanbige ©erßänbniß berbeijufübren. £od) fommt barauf 2lllc3 an, um bie folgenben ©rgänjung3glicber begreifen ju fonnen). ©inbeit bemnacb — ein £>urcb abfolut entgegengefefster ©lieber. 2fuf weldje SBeife aber aud; bie ©inljcit fei, fo fann fte bod) in ber Sljat beibe ©lieber, ba fte entgcgengcfc^te ftnb, nicht jugleich fein. (Snbem fte in betn ©inen ber entgegengefefcten iß, iß fte nicht im 2lnbern: burch bie ©inbeit bc3 Durch gefdßebt ein 9tiß). gut un3 Sufehenbe iß freilich SSeibeö Daffelbe; woburd) mir inbeß ju biefer ©emerfung fomnten, iß auch nicht au3gemad)t. 2Bie beim aber iß bie ©inbeit in ftrf> unb für ftch möglich: mos her ba3 ©anb? 2Bie fte nach einanber in fich au3fcblief* fenben Sußänben ba3 ©ine unb ba3 2Cnbere fein fann, iß ba greiflief); fte iß gluß unb Sehen; weiter aber iß Nichts erflärt. — 2Bir haben baher oon einer foldjen ©inbett wohl gefprodften, unb fte behauptet; tn ber Shat aber fte nicht anfdtaulich gemadjt. Da3 Sagen unb ©eljaupten reicht hier nicht hin 5 wir rnftßen fte in ber Slnßbauung nadbweifen; außerbem iß e3 eine ebenfo unrichtige unb leere fPbilofoplße, al3 bie, welche wir befämpft haben. £ben festen wir ©inheit nur ber 3«>eiheit, ohne ein Drits te3, bergleichen ftch in bem ©orliegenben freilich nicht fanb, unb habet blieb e3. Sehl aber, bei näherer ©rwägung, baß wir bie3 nur oorlduftg, für bie ©tufe ber ©rfenntniß, bie ye. einer — \<) — «nbetn oorbereiten füllte, fo gelten liegen, — jefct jeigt ßd;, baß eine folcße bloße Ginbett ber Sweibeit in ber St;at feine 2Cn> feßauung enthält, unb wir barum ein SritteS fjerbeifc^affeit muffen, (ßfaeßweifen in ber Jlnfcßauung nämlich iff unfere me* tbobifebe ©runbmarime; aufferbem qualitas occulta unb leere ^Behauptung). Ser 92ero bcS äBeweifeS iff, baß fte feibß, bie Ginheit, nicht mitjerrißen werben barf: fie muß über ber (Spaltung unb ben ©egenfafjen bauern. Ser ©egenfah iß alferbtngg in ißt, junt 2hcil unb in einer Sttufficßt: in einer anbern Svucfftdfjt aber nicht: b. I;. fie müßte in ftch felbff eine Suplijcitat enthalten. SBaS baS Grße wäre. — Sn ihr felber, nicht mit Freiheit unb äBillfüßr, fein fonnenb bie Suplicität ober auch nicht, fonbern mit abfolufer Sfothwenbigfeit. Gine folche ©efeßmäßigfeit ber Suplicität haben wir oben ein Surcß genannt, bie Ginheit, oon ber wir reben, müßte barum in ihrem innern SBefen ein abfos luteS Surcl; fein. — Siefer Schluß wäre woßl flar unb leicht, nicht fo leicht aber baS Grfchloffene gu oerßeben, unb eS oon früherem, baS unS SticßtS mehr angeht, unb baS baburch eben begrünbet werben foll, ju unterfcheiben. Sarum nochmals. Sic Ginheit, fagen wir, muß folche bleiben, unoerrüeft unb unoerlterbar, nicht baher über entgegengefebten ©liebem bin* ßießenb, wie fie oorßer gefaßt würbe, unb waS eben bie Ginheit aufhob, fonbern ungeteilt in ftch felbß oerharrenb. — 2Btr müjfen nun an ber Slnfcßauung oerfuchen, waS wir in biefer SSorfcßrift berfelben, — etwas 2lnbereS finb ja unfere Seftnitio= nen nicht , — angegeben haben. 2Bie bie Ginheit iß, iß nidht fie, fonbern ein tfrrbcreS burch fie: nun wirb fte jebocß nicht etwa biefeS 2lnbere, oerwanbett ftch baffelbe, unb oerliert fo ihr Sein, fonbern fte iß unb bleibt, nämlich Surch biefeS 2lnberen, welches 3tnbere abermals nicht $u einem felbßßänbigen Sein fommf, fonbern nur iß burd; jenes 2tnbere, unb üernießtet wäre,_ wenn jenes aufgehoben würbe. Sber eS iß ein unmittelbares Schließen unb fcßließenbeS geben: — nur iß am gewöhnlichen ^Begriffe beßelben $u bcridjtü gen, waS berichtigt werben muß. 9fur baS Surcß gelaffen, b. 4 50 i. fein A, burcb welches ein B «18 S3cfonbereS übrig bliebe! foubern A felbß in feinem abfoluten ©ein bringt B mit, weit e$ eben iß ein IcbenbigeS Surcb unb nidßS 2(nbereS, unb weif, trenn baS fiebere nidE)t gefegt ift, baS Erße auef; nicht gefebt ifb unb überhaupt 9tid;tS. A, ft'cf) gegeben, flteftt unb entäußert ftef) ! boef) nici)t ftd) renrctnbclnb 5 eS ift eben nur biefcS Stichen unb ©icbentäußern felbß. .£aben wir für biefeS £>urch ein 2Bort in unferer ©pracbO baS an eine befannte 2tnfchauung erinnert, unb biefe berbeifüb* ten fann? — rennittetfi welcher Erinnerung wir auS unfert' biSheritjen, teer erfcheinenben Eonßructionen fogar tn unfer ge* wohnliches ßcben unb bie gemeine Erfahrung hmeinfommen, in- bem wir nur rerftehen, waS wir alte Seit unferS ßcbettS getric* ben haben, freilich ohne lebcnbigeS ©ewußtfetn beffetben. — 3^ fage: ja; ©eben, baS innere nämlich; Erfcheit, 2fn * unb ^)infchauen ift eS. ©cwobnltcb faßt man cS oerblaßt, ertobteh baS innere ßeben berauStreibenb. £>icS nun ber fatfdhe SSegrijf/ waS wir eben geigen wollen. — Sn feinem SBcfen liegt $ baß hingefehe«, projicirt werbe, ein fProbuft, baS ba iß nt** in jenem £>urch, als ©efebeiteS, unb wegfällt, fobalb b«* ©ehen, fein eigentlicher ©einSgrunb, weg iß. ©eben h e '^ eben nidht in fiel; Sobtfein, fonbern ffch Sachen, fo gewiß ^ ein ©ehen iß: ein ©d;ließen — ©eben außer ßch, Emanireb/ eben burdh feinen wefenttid)en Ebarafter. 2l(fo jene gefudße (höhere) Einheit ber jwei entgcgengefefßd 1 ©lieber mußte eben ein wefcntlid;e§ 25urd; fein; nach ber wohnlichen ©prad;e bcS SKenfcbcngefdßcdßS ein ©ehen, welch*' fdßcchthin bei ßch führt ein ©cfebenes, worin eben jener genfah mitgegeben iß. 1) SEBtr haben baS SStffen fclbß jum ©egenßanbe. Sief*' iß in feiner reinßen unb einfadhßen Sonn, in feinem ©runbh*’ ßanbtheile ©eben, alfo wie wir eS betrieben. 2Eäre fl 11 ' 1 alles mögliche SBißcn in Seit unb Ewigfeit nur bie Sottbeßi I,1 | mutig jener ©runbfortn burch gleichfalls nadhjuweifenbe ©efel*' fo wäre flar, wie wir öon ba aus alles SBißen gleichfalls ^ 2lnfchauung ßcllen fonnten. — ES iß aber auch blar, baß/ f 51 biefe ©runbanfcbouuüg baS in bcr fortgcfffsfen Untcrfucbung burd) boS ©efefc ju Scffimmenbe iff, unb bic äBcffimmung beS befon* bern SBiffcnS auS bctrt SGcrbälfniß bcrfclbcit mit bem ©cfefce en U ffcl;t, deiner biefe oerffeben fann, bem nicht bie ©runbanfebou* »ng ffar geworben, ttnb deiner geläufig fortfommen, bem fie «ie^t immer ju Sicnffcn (lebt. Sarin in ber £f;af ber 2!riumpb bcr 2ßifjenfcfyüft, unb baS fie üon ber ©emeinbeit auSfonbernbe Kriterium. Sarum muß man in bcr ©onffruction beffclbctt fo* wobt, olS in bcr lieberjeugung, baß alles nodb fo oerfcbicbcn mobificirte ©eben nichts 2lnbcrcS, benn bicS fei, frei; üben. 2) SaS ©eben bot fidf) als bcr immanente ©ciuSgrunb unb Präger für baS ©efebene gezeigt, burcf) welches cS gefegt iff, unb burch befjen SBcgnahme auch bieS hinwegfällt. Sb cS nun ein anbercS ©ein geben fönnc, als baS gefehene, fj'nb wir eben im ^Begriffe ju untcrfuchen. ©efefst nun, cS fänbe ftd>: quod non i fo iff ja bcr SucII alles möglichen ©cinS in Seit unb ©wigfeit gefunben; unb formten wir nur in bie ©clbffbcffimmung beS ©chcnS bincinfommen, wie wir hoffen, fo wären wir gleich* falls bineingefommen in bie möglichen ffieffimmungen beS ©eins, befänben unS im 9)?ittelpunfte feiner ©rfenntniß, unb fahren eS auf Seit unb ©wigfeit auS bcr unS wohlbcfanntcn unb t>on unS burchbrungenen Suclle heroorgeben. Sßenn alles ©ein, wie cS iff, auS bem -fjunfcbaucn beS ©e* hcnS ffammt, fo iff feine JBcffimmung nur bie S3cffimmung beS ©ebenS im £infcbaucn: in bem ©ein fann barum SfichtS liegen, waS ihm nicht würbe auS bem ©eben fetbff. ©S bot ja in fid> gar Nichts, fonbern 3llleS nur in feinem ©eben. (2flleS iff a priori, Nichts a posteriori ; fonff jämmerliche Halbheit. A posteriori wäre, waS nicht burch baS ©eben gefegt iff: wie füllte eS nun hoch in baS ©eben bincinfommen, ba bicfeS nur iff ein Sttrchfein, ^infdhauen? — ©0 wirb nun unenblicf; einfach, waS jene in’S Unenblicbe oerwirrt hoben. 9?ichtS iff leidffer als bi« SBiffenfchoftSlcbre für ben, bem fie möglich iff- Sen 2fnbern iff fie nicht febwer, fonbern unmöglich). 4 * 52 Ser $auptpunft ber geffrigcn ©tunte unb bamit imfereS ganjen folgenben S3ortragS, iff, wie cS mir gefdffenen, nicht ZU len flat gern orten, rtidfjt tllle ftnb oon ihm ergriffen. SBoran e$ liegt, fann tdt), wenn cS nicht ter SDtangel an tlufmerffamfeit unt Eingebung iff, gegen ten ich fein SDtittel l;abe, wohl wiffen, unt will in ter Gonffruction einzeln tagegen oorbauen. Senen eS flar geworben, mögen an einem heutigen SSeifpiele erfennen, wa§ freies Gonffruiren blecf?tf)in iff Surcb ein 2lnbereS. GS iff barum niemals fctbffffänbig unb unabhängig, fonbern nur inwiefern jenes iff, burd; fein ©ein gehalten unb getragen, 2beil feines ©eins unb fällt hinweg, wenn iencS weg= fällt. SBaS b. gweite wäre. Siefen ^Begriff follen wir im ©eben wiebererfennen! Unb bieS werben wir, wenn wir eS nur nicht ertöbten, ein ©eben benfen, ohne ©eben, baS nur etwa baS SS er mögen baju hätte: fo benft man cS gewöhnlich immerfort; beffbalb iff man nicht $ur SGBiffenfchaftSlehre gefommen; — fonbern baS ba ffebt verbaliter, tlber inS Urtentliehe ffcb öcrlierenb? Gben fo wenig, fonbern fich fammelnb in einem SJrobufte, bem ®efel;enen. 2fIfo Suplü cität: 1) ßeben — fieht tfjotfräftig; beffbalb 2) ©ammlung in einem iprobuft, e5 fe£t ein ©efcbcncS. — grage: fann ein ©eben fein ohne ein ©efebeneS ? ©agen ©ie: nein; fo geffeben ©ie, baS ©eben fei ein abfoluteS Sttrch- ferner: fann baS ®e= fchene (nur nicht wteber biefen ©ebanfen überfprungen) als ©es 53 febeneS fein ohne bas ©eben? ©S ifi ja mir ein tm (Seiten ©cfebeneS, äBcfrimmung unb infegrirertber 2beil bcS ©cbenS. (— SBir b^ben bamit angegeben baS genus unb bie differentia specifica beS ©cbenS. ^cm genus nad) ifi eS geben; ber fi>cciftfcl;en 25iffercnj nad) nicht unenbticbeS, fenbern ein jur 9hdje gebrachtes, ftcf) in einem ©twaS fcgenbcS unb enbigenbeS geben; bi nfdjaue nb eben ein ©ein). ©o uiei, mehr burcbauS nod; nid;t, ijl fcjfjubatten. 2<# weiß wohl, bafj 2b nen nod; ein anbcrcS 2ngrebienS bcS ©ebenS oorfd;mcbcn mag, maS ©ic gern cinmifcben mochten, unb baS t>icKeicf)t 9)?and>cm bie 2fitfcbauung erfebmert, inbem er eS nicht einmifeben foll, ober w?eit er eS in bem »on unS aufgefieHten S3ilbc nicht finbet. — £amit oerbatt eS fteb nun fo: mir f>aben baS reine ©eben betrachtet in feiner abfotuten gorm, ohne alte gortbefiimmung bureb irgenb ein ©efeb. <2o fommt eS nun nie »or, barum ift eS noch nicht baS wirflidje ©eben, ©rfi wenn mir bieS ©efeh, welches auch baS allergcwbbnlicbfie unb gemeinfie ©eben allemal befiimmt, aufweifen werben, erhalten wir bieS febtenbe 2ngrebienS. (953er fd)on genauer befannt ift, fonnte fragen: ifi jenes ©eben 2lnfd;auen ober Senfen? Äeinc§ oon beiben, aufferbem wäre eS noch nid;t ©runbform, fonbern febon baS, auS welchem bureb giortbefiimmung burd; baS ©efeb SBeibeS wirb).- Unb nun juruc? in ben gefammten Sufammcnbang: ©ine bauernbe, unb bureb ben ©egenfafc nicht jerriffene ©in; beit im ©eben beS ©ctnS, wie wir fte fuditen, b^en wir jefjt gefunben. 2n biefer ©inbeit ifi bie Swcibcit baS ^»ingefebene auS ihr, meld;eS in ihr fcblccbfbin ©inS ifi: baS ©eben bleibt nämlich in 33eiben baS ©ine, gebt fort über betbc, unb wie fte auch oerfebieben feien, fo ft'nb fte boeb beibe-in bem ©inen ©eben beS ©efebenett;— fein ©efiebt; (nicht facies ober vultus, fon; bern visum, idea, wie bei gutber). S53ie cS nun fomme, bafj baS ©eben, im ©eben beS ©eins, gerabe einen fotd;en ©egenfab b* n f f (> e / wie eS in bcmfclben ein SweifacbeS werbe in 2lbficbt beS ©efebenen, unb boeb ©inS bleibe als ©eben, ifi nicht an ber Steibe ber 2fnfcbauung, fon; bent wir muffen 311 tiefem Schüfe noch burd; viele SRittclglicbcr binburchgehen. 2 )aju machen mir nun 2 £nfralt. — 2 llfo nachbem mir bei bent l; 6 d;{Icn, abfoluten Sinl;eitS = unb SRittclpunfte, ber ©runbform beS Sehens, angefommen ftnb, geben mir micbcr jurücf jur Srroagung beS aufferfien unb UluSgangSpunftcS, ba in ber 9Rittc jmifeben biefen beiben Snbpuntten ber 2£nah;fc noch manches 25unfle liegt, unb mir neci> fcblcnbe 9Rittelglicbcr eins jufd^icben haben. SS mirb ftd; nämlid; jmifdjcn ber natürlichen unb faftifeben KuSidge über unfern ICuSgangSpunft, unb 3 mifcf;cn bem, ma§ mir eben als ©runbbegriff beS Scl;cnS gefunben l;a= ben, ein Sßiberfprud; ergeben, ober rid;tigcr, ber fd;on früher ermahnte SEBiberfprud) mirb fich flarcr fidlen. üRäntlid;: Sie abfolut bauernbe unb unjerf: 6 rbarc Sinl;cit im Scinfcfjcn i|i baS Sehen.. 2>aS Sein ift lebiglich in il;r: aber in ihr ift nur, maS burd; fie ift. 2llfo baS Sein fProbuft beS SehenS, burd;auS SiiehtS mciter, ol;ne alle Sdbfiftanbigfeit. So haben mit’S bisher angefehen. Sßieberum jebod;, mic mir beim 2CuSgchen oom ^Begriffe beS SeinS gefunben, unb immer micbcr ftnbcn tonnen, bcjteht cS barin, vielmehr auS fid;, non fich, burch ftd) 311 fein, ein fchledifhin SdbfiftänbigcS. Saburd; allein mirb eS Sein unb hat eS feinen Sharaffer als eines fcldjcn, bajj eS r.id;t fei burd; ein UlnbcrcS, fenbern, menn man ben Segriff beS Surd; hoch anlcgt, bafi eS fei fdjlecfjthin burch fid) fclbji. SaS Sein ift bemnad; einmal als nicht burch ein UlnbcrcS, febann als allerbingS burd; ein ttnbcrcS gebaebt roerben, ohne Smcifel ein SBibcrfprud;. Sßenn cS nun ferner mal;r bleiben feil, baf baS Sein Im ' 2 gefchen mirb, fo mirb eS hingefchen alS nid;t burd; ein 2(nbc= reS, unmittelbar inbem eS hingcfd;en mirb burd) ein 2CnbcreS. SaS ©el;en barum mibcrfpricht unmittelbar fich fdbft, negivt fein fProbuft, unb vernichtet ftd; im Sehen beS SeinS r inoem cS 31 t einem tlngefehcnen unb oen allem Sehen Unabhängigen ba§ »nad)t, maS eS bennod) unmittelbar 3 um ©efd;encn hat. (SS ift ber anfänglid;e SSibcrfpruch: baS Sagen unb Se|cn beS SeinS miberfpricht bem Segriffe beS SeinS). GrS ift moh! ber 9Rühe mertl;, 3 U untcrfuchen, mie eS mit biefem Sßibcrfprudbe 3 ugehen möge. ©eben wir fogleicl; hinein in ben SRittclpunft! Sa§ ©eben »enteint ftcb unb fein ?)robuFt, baten wir gejagt; itnb fo ijt eS in ber Sb«t: eS fefct baffelbe, als nicf>t bureb ftcb gefegt. Safi baS ©cl;cn fobann © i cb unb feinen ©ffeft gefeben haben ntüffe, um ifjn negiren unb bureb bie Negation bett ©b^ratrer beS ©etnS binftcllcn ju fönnen, bafj eS bemnaeb nidjt mehr, wie eS 2£nfattg5 aufgeftellt würbe, ein reines ©eben, .fonbern ein ©icb = ©cf>cn fein müjfc, ift Flar, unb wir behalten biefe ©rwdgung unS »er, um bicr einen anbern 3 >unft abjutf;un, beffen wir baju mifbe* bttrfen. ©S negirt baS ©ein als fein 9)robttFf: bwrin liegt bie am bere Seftimmung, bie ein ©efebencS als 3>rotiiFt fc/^t. SaS ©ine unb fclbige ifi bartttn in biefer Negation hoppelt »or* banben: einmal als ^ßrobuft beS ©cbcnS, um als fold;eS atter-- Fannt ju werben; baS jweitc SD?aI um als folcbeS auSbrücflicb negirt werben ju Fennen, unb fo ben burd; biefe entgegengefebten Beftimmungen binburebgebenben UntfreiS beS ©ebenS ju befeblie; jlcn, unb bem ©ubjeffe feine 9iul;e unb SoUenbitng ju geben. Swcimal baffelbe wirb gefegt ohne Itntcrfcbicb. Sfi ber 23i- berfprueb baburbb gehoben? ©inmal wirb eS gefegt, als ©ein aus ftcb, bureb ftcb, als ein inneres geben: bann als nicht bureb ficb/ fonbern bureb baS ©eben. .fjier alfo bleibt eS baffelbe, nur baS innere geben, bie Ära ft wirb bauen binweggelaffcn, fo bajt bloß bie ©eftalt, in ber baS geben erlofcbcn ift, baS tobte ©crüjt beS gcbcnS übrig bleibt. SaS ©ein, baS freilich auch ein ^ingefcbencS ifi, wirb mm als 4MngefcbencS negirt, um eS »on bem als ^»ingefebcneS auSbrücFlicb gefegten jweiten ©ein ba-- burd; 51 t unterfebeiben. ■Qat man für biefen ©cgenfalj Benennungen in ber ©praebe? jja: biefeS Ijeifjt Bilb, jenes Secalitat. Bilb, beS inner« felbftffcmbigen gebenS beraubt, tobte ©cjtalt; Stcalitäf bagegen ifi bie ©efialt in ihrer gütlc unb gebenbigfeit, in abfolutcr Bcram berlicbFeit unb Befnmmbarfcit auS ftd; felbfr. Ser Saum waebf, baS 2birr bewegt ftcb, jebeS ?D?cbel »ereilet, oerweft. SBacbfi bagegen baS Bilb beS BattmeS? tc. Stclmebr ifi eS als Bilb ein UnfelbjtffanbigeS, 2U.u;dngigeS. Sannt ijt bie ©runbanfdmm 56 ung t?effe!6en erflärt unb abgeleitet: S3ilb iß baS alS ©cfefjcneS ©efebene, worin ficb baS ©eben als TlbbilbenbcS weiß unb ft'cbt. S’m ©einfehen ift bemnaeb ein SoppclfcS enthalten: baS gortgeben beS ©cbenS Pon ber Negation eines bloßen SSilbcä 5 um ©ein, inbem baS ©ein eben bie Negation beS bloßen SilbeS ift. Saran möchte ftd; leicht bie febon früher gefegte Su» plicität beS Snnen unb 2lußen, non welcher wir juerft auSgin» gen, nur cntwicfelter ergeben hoben. ©ie fehen, in welchen UmfrciS wir bineingefommen ftnb: jucrß ©eben beS ©eins a IS folchen, bieS l g s ©eben ^eigt ftd> als ©elbftnegation; barin liegt überhaupt ©eben beS ©elbß; bemnaeb enblich ©ich»©eben beS ©ebcnS, wenigftenS itt feinem ^robuftc, bem ©efebenen. 2(lleS biefcS ift in bent einfachen ©e» ben beS ©eins beifammen unb ju unabtrennlid>ct ©inbeit ncr= fcbmoljcn. 2Bober bie Grrtöbfung beS ßebenS? fragten wir früher bei ©chilberung beS alten ©inneS. ^)ier feben wir, auS bem (Ufa ratter beS SilbeS, freilid) alfo bureb baS ©eben, wie wir fd)on ba Permutbeten. Swar ber 33cgriff ber Stealität beftebt barin, baß ihr baS ßcben gelaffen, fogar poßt;» jugefdtjrieben werbe. ©S möchte ftch aber jeigen, baß auch bieS nicht in 2bot unb SDBahrheif, fonbern nur in einem neuen, bis jefet noch nicht als folcheS ernannten Silbe ©tatt ft'nbet. SaS SiSl)erige noch Pon einer neuen ©eite: SeS ©ein- fe^enS ©runbeinbeit ift ©cl;en, baS ©ein alfo ift im ©eben, ©efebencS, §)robuft. ©o unfer ©d)luß; ber wohl richtig fein mag, junäcbß aber nur eine abweifenbe ©ebauptung enthält. SBenn ber SbealiSmuS etwa nur polemifcb »erfahren wollte, fo wäre eS bamit genug: ba er aber belehren foE, fo muß näher in bie ©adje hineingegangen werben, ©o fprechen nämlich wohl wir; nicht aber baS unmittelbare ©cwußtfcin, ©eben: bieS iß noch nid)t erflärt. Stach ihm iß ja ba$ ©ein eben nicht bureb baffclbe, überhaupt nicht burch ein 2lnbereS. 2llfo — bie Äraft 57 unb bag SBefen be5 ©cinfeheng befielt barin, baß bag fProbuft beg ©cl;cng augbrueflieb negirt, unb burch biefe Negation eben als ©ein (an, t>on, burd) fiefj) gefegt werbe. £)ieg muß genauer unfcrfucf)t werben, ©d;ritt t>or (Schrift ficb annäbernb, unb allmdlig ©cbict gewinnenb; bieg allein ift Sftetfjobe: ©ein = Negation unb ©egenfa/j beg ©cbeprobuftg; burcf) biefe Negation erft entfiebt bag ©ein. —■ Von nun an ifl bemnad) unfere flefjenbc gragc: wie gcfd;icbt biefe Negation? (25ag S3iSl)erigc war Vorbereitung, um biefe Stage ju ftclten unb ju oerfieben. 2>icg werbe feftgebaltcn; benn eg fommt 2tlleg an auf bie Einheit ber Unfcrfucbung, unb baß man, mit biefer befannt, 2llleg auf fte jurücffi'ibre unb nidjtg grembeg einmenge). •fjicräu ifl am (Snbe ber lebten ©tunbe fd;on ein oorbercitcn: ber fPunft beigebrad)t worben. SBirb bag ©ein nur burcf) Vcga: tion beg ©ebeprobuftg gefegt, fo tritt bag, wag ben auSbrüdlu eben Snbalt beg ©eing augmadben mag, in hoppelte gönn ein: benn bie Negation ober fßofition oeränbert ja 9licbtg an bem 5n= halte: einmal alg jugcflanbeneg fProbuft beg ©el;eng, einmal alg burebaug nicht folcbeg fProbuft. SBag mag nun ber Unferfd)ieb fein awifeben tiefen beiten gönnen beffelbigen, Sinen Snßaltg? (Sr ergiebt ftcb leicht: in ber Icfjtern wirb bag eigene felbflflän^ bige ßeben beg Snbaltg mit binjugebacht, in ber erflen nid;t, alfo alg bie bloße, tobte (Bcffalt unb bag ©crüjf beffclben auf: gefaßt. £>eßbalb jeneg Realität, biefeg S3ilb. — Seht wollen wir, aud; noch oorbereitenb, biefen ©ah in fei: ner ganjen 2Cugbebnung gcltenb machen. Sag ©eben ifl, we: nigffeng inwieweit cg fleh felbft fieht, ein Vit ben, ein (Srtob: ten beg ßcbeng auffer ihm. £)icg werbe mm angewenbet jur gortbefümmung unferer obigen Vcfdweibung, (in ber auch bieg eigentlid; fd;on lag, nur, baß eg nicht beraugtrefen fonnte:) bag ©eben ifl bcmjufolge ein abfotut immanenteg £)urcb, ein 5?roji= ciren, ^)infehen, unb jwar cincg 2lttbcrn unb gremben auffer ihm, alg eineg felbflffdnbigen, auf ftcb felber berubenben Sebeng, woran barum bie 2tbf)ängigfeit beffclben oom ©eben in ihm feie ber augbrueflieb negirt wirb. — £ag ©eben oerniebtet bemnad) burch fein SBefen ftd> felbft, alg IDurd), in feinem fProbufte, ©o für un§, btc wir über bem ©eben flogen, ttnb feiner ©c* hurt jufeben. Saffet aber biefeS ©cl;en in ftef) felbft, in fein faf; tifrfjeS ©ein bincintreten; fo wirb eS jenes als ein ©clbflftänbU geS finbcn, benn baju b«t cS felbft baffclbe gemacht. Sief) felbft fafjt cS bagegen atS blop ein ertobteteS S5itb jenes, wobureb eS eben fagen fann: ©o eben ifi’S in mir, fo ficht eS auS, ohne über baS Sufammenfomnten biefeS 23ilbcS unb biefeS fctbftftänbi- gen SebenS bie minbefte 9iccbenfd)aft abtegen ju fönnen. SBir aber, barüber fd;webenb, tonnen biefe 3Iechenfd;aft abiegen. tiefer ©ah ift wichtig; benn er oerbreitet ficb burchauS über baS ganje SBiffen, unb giebt bem, welcher ihn redft ju faffen oermag, baffclbe Siebt, baS wir über bie einzelnen 3iegio- nen oerbreiten wollten, in Ginem 23lide. — Sarum nod;matS: Sa» ©chen ift Sureb eines abfoluten Surd>, eines SebenS auS ftch, oon fid£>, burch ftch, b. h- 23iIben, hieraus unb bamit ift 9tid;tS ju madfen, — benn cS ift in ftd; ein SSiberfprud) — wenn man nicht ein jweiteS ©eben wieberum barauf bcjicht, wie wir bteS bisher immer gethan buben. SicS ift nun auf hoppelte 2Snfe benfbar: entweber baS Sehen bcS ©ebenS begleitet felbft fein Surd^fein. ©o halten wir eS, unb ba ftehr man benn bic= fcS untere geben ijervorgetjen unb gefegt fein auS bem ©eben. Sber man firirt ben 23lid im feienben ©eben, atS bent fafti- feben unb gegebenen Suftanbe; fo ift eS nid;t Sehen unb §luf, nicht >£>inj, fonbern 3lnfchauung, ©fillftcbcn eines SluffeS; waS bann? — GS wirb oon ihm ein Sehen gefehen: baS ©eben negirt ftch barum felber barin als Surd;, faßt ftd> überall als baS leibenbe, mitgebenbe, nachfolgcnbe. Sennod) fann bicS ge* febene Sehen wieber felbft nicht fPrituip fein. Senn ift eS fPrin; cip feiner felbft; woher bod; bann baS ©eben beffelbcn? SteS lafjt fid> burchauS nid)t angeben; beibe fteben bann auffer einan= ber, ebne allen begreiflichen j3u[ammenbang. (Ser Sogmatifer SSorgeben oom pbpftfeben Ginfluffc ber 2luf3cnwclt, Ginftrömen ber 23ilbcr u. bgl., ift eine reine, unb burchauS tolle Grbichtung, ohne alle SSeranlaffung im natürlichen 25ewuf5tfein). Sn ©umma: Sn ber 2f;ifd;aitung, b. i. bem ©eben bcS ©ehenS in feinem blofjen Safein baS eigene Sureb beS ©el;enS 59 «n 'bcm in bcmfclbcn gcfefefen Surcb »erntetet unb aufgehoben: fein eigenes geben gebt an bcm auS ihm bingefebenen geben burebauS »crloren. ©o ifl eS unb fo muß eS fein. Saber allein bie allgcs meine SSorauSfefcung einer realen SEGelt auffer bem SBiffen unb unabhängig »on ihm, oljncracfjfct man jugcffeljcn muß, baß cS ein S3ilb biefer 2Belt giebt im SBiffen, unb deiner auf eine be= greiflid;e 3trt nadjjumeifcn »erwäg, wie biefc beiben (entgegenge^ feeren) Sonnen jufammenbangen mögen. — SBer nun in biefem ©eben beS ©cbenS in feiner ®cgebenl;eit »erbleibt, (bicS ifl eben ber alte (Sinn beS 2aßettS;) ber wirb bie ©ad)e niemals anberS begreifen Fennen. Stur wer über alle cmpirifcbc fficobadßung gegebener Sülle beS ©cbenS hinweg, fidt jur Gfinftebt feineS rci- nett SßefenS erbebt, ber ftnbet eS als ein geben, unb barin notbmenbig als ®runb alles Seßen, waS in ibm ifl; unb trofc ber 2lnftd;fen, bureb bie cS ficb felbfl »erfentten unb »erldugnen mag, ifl er burdf) biefc nidtt mel;r ju irren. Stiebt genug aber, baß biefeS nur ©cbein iß; er muß juglcicb, eben auS feinem ®runbbegriffe, angeben Fönnen, weher ber (Schein? — ÄantS tranSfccnbentaler Sbcalt'SmuS ifl jugleicb empirifd;er fRealt'SmuS: er giebt ju unb weiß nad;, baß, menn ber Skrßanb »on einem Singe an ficb fprtdtf, er fo fpreeben muß, unb ganj rcd;t baran l;at: baß aber biefeS 3tnficb nur in gewiffer SRücFficbt unb bei SScrborgcnbcit feineS ?>rmct>eS, nicht aber ein wahrhaftes unb ßanbbaltenbcS 3tnficb ifl. Siefe ©inftebt wirb gewonnen bureb SEranSlcenbentalität, eben ©rbebung über bie ©rnpirie jur 3tnfd)auung beS ©efc'hcS unb beS getfligen gcbcnS. — Sn ber ßmpirie ifl ein Sing an ficb ßegeben; baran iß Fein Swcifel. 3(ber eine ganj anbere Srage iß, waS beim bie ©mpiric felbfl gelten fülle, ob fie baS abfolute 2BijJen iß. (Sollte ficb bicS mm anberS fütben, fo würbe mit il;u aud; wohl ihr Sing an ftd; berabgefebt werben. — SBieberbotung: SBie, obncradjtef baS ©eben $Priiicip, unb 3flleS in ihm fein fProbuFt iß, bennoeb CrtwaS in baßclbe 60 bincinfommt, nrnS ttid>t fein fProbuft wäre, bieS ifl ba§ eigene liebe fKdtbfcl. — £ieS war auSgcbn'tcft worben: baS ©eben ifl 2>urd) eine© abfoluten SebenS. 2Bie cS felbfl baritm ifl, ifl aud) bicfeS, als ein ©efebeneS cbcn:-bcnn baS ©eben ficht, nid)t aber fiebt eS barin fid). — £>ieS haben wir nun in ben cinjel; nen SBeflimmungcn beS ganjen «Scinfc^enS nacbjuwcifen unb am juwenben. ©S ifl bieö nämlid) eine ©pntbefiS b. i. eine ©ebes beflimnutng, bie ficb > u unb bureb fid> felbfl nuf mannigfaltige SBeife mobificirt. ®S fommt babei an auf bie © in beit beS SDlannigfaltigen. 3n>«r unjdbligc 9)ial »on mir norgetragen, bube icb noeb immer Srrtbümer in biefern fünfte bemerft: jc^t befbalb bcuflicber. 1) Ueberbaupt: ©infeben ifl ein ©eben, baS beflimmt wirb, unb fo fibergebt oom Suflanbc ber Unbeftimmtbeit ju bent ber ©ejlimmtbeit. ©o b^r: — 2>aS ©eben wollte baS £>or- banbene unb ©eflimmte etwa anfeben als 9>robuft beS ©ebenS felbfl, unb bebt mit biefer 2lnffd)t an. 2>icfc muf jebod; aufge= geben, unb bie anbere an bereu ©teile gyfcfct werben, bafj eS nid;t fei ©ebeprobuft. 2(uS bem ©egentbcile gebt ihm erfl bie ©infiebt auf: fo i fl’S. 28ie wir barum gcflern fagten: baS ©c= ben wirft bureb ficb b>t> ein abfoluteS ficben, baS ein anbcreS ifl, als baS fetnige, woeon eS baS feinige negirt: fo jeigt fid; l;* cr baran felbfl ein inneres Heben unb .Kraft im ©eben, jufolge welcher baffelbe wanbeit, flicfit, unb innerhalb feiner felbfl ficb bureb ©egcnfäl-sc fortbeflimmt. (9lid>t juerfl als ©efebencS ifl eS gegeben, fonbern bie 2lnficbt wanbclt ficb: unb jufolge biefer bann auch baS ©efebene). 2) ©in folcfer SBanbel unb gortfluf? ifl nur möglich über ber ©inbeit. 25iefe ifl gleicbfam bie Unterlage, ber ©ritnbpimft für ben 23anbel. @S ifl ©twaS bingefeben jufolge ber evften gunf= tion beS ©ebenS, welche wir bie 2ln= unb #infcbauung nennen wollen: wie j. 33. bi^ baS bermalen linbcflimmtc a, wcld;eS in beiben formen, ber beS 33ilbeS unb beS ©eins, baffelbe bleibt. SiefeS .fpingefebaute will nun bureb eine jweitc gunftion beS ©ebenS angefefaut werben, als baS unb baS, nicht bloß als feienb überhaupt, fonbern mit einem beftimmten ©barafter, bi«* Gl als 9)robuft bcS ©ehenS felbft. Aber eS bleibt nicht bubei, fon* bent burd) fein eigenes inneres Sebett »crnidjtet ft’ch biefe »er|uchte Anficht »on a unb oerroanbelt ft'ch in bie entgegengefefste, bie Negation bcS fProbuttS. -3) ©S finb barum in biefem Suftanbe bcS allgemeinen ©ehenS beifammen unb innig)! vereinigt jroei jäuftänbe: jubörberfi baS ©eben «18 ein «bfolutcS Surd), [jtnfdjaucnb bttrd) ft'd> a: (mU cbcS febr leidet ein anbereS fclbftftänbigcS Scben auffer bent Sch fein mag, roaS utt$ aber bemalen noch gar StichtS angebt:) fo* bann nod> ein anbereS ©eben bicfeS fertigen unb abgefefjten a (_ turd; welches fertig = ©cgcbenfcitt baS Surd) ber Anschauung allein febon »crleren gebt —) alS bas unb baS. 9?un aber if! unmittelbar flar, baß ein Sa8 nur möglich fei bttrd) ©egenfafc: jcbeS SaS ijt, roaS alles anbere SaS nid;t ift; lebiglid) baber bureb biefen ©egenfafc bcflimmbar. ©S if! barum flar, baß biefeS jroeite ©eben eben ein ©ebroeben über bent ©egenfabe, unb ein ©cflintnten burd) ben ©egenfab ift. 4) £at bie ©prache für biefe lefctere gunftion bcS ©ehenS alS S3eftimmenS, S3cilegenS eines ©harattcrS, einen AuSbrucf? ftür bie abfolutc gunttion freilich nid)t, bie roir hier naebgeroiefen haben; benn biefe ift allen ©preebenben bis jur ©rft'nbung ber SEranSfcenbcntalpbilofopfoie gänjlich verborgen geblieben: rocht «6« für Arten unb entferntere SRobift'fationcn jener gunffion, bie ihnen offenbar würben. ©S ift barum ganj recht, bie Benennung ber Arten unb Ableitungen für baS entbeefte genus ju bcnu£en. SaS SBcrt: Senfen nämlich- 9)?an freut ft'ch allemal, wenn man auf ein befannteS 2Bort floßt; man glaubt bie Saft ber ßonftvuctton ft'ch »om 4? aI f e 9 eroäljt mb ^ ®efö«ft baburdh in ©rinnerung berroanbelt ju fehen. Auch ich freue mich beffen; hoch muß ich, rote überall, fo auch hier, bitten, ftd) ja baS SBort burch bie Anfchauung unb nicht utngefehrt ju ertlären; benn roaS Scber ohne Ausnahme auS feiner bisherigen Praxis a(S Senten fennen, unb unter biefem SBorte ft'ch reprobuciren mochte, tonnte mehr üerrotrren, als erläutern. 5) SBeibe SJtomente finb in bem Suftanbe, ben roir conftruirt haben, unabtrennlich bereinigt; nicht jroei Sttfiänbe, fonbern Sitter. 2Bie aber hier, wo wir baS ©efefc auf urTt?vftnglid;cr Sfyat ergreifen, fo finbct e§ ftdf», wie fief) »erficht, burdfS ganje SSÖiffen. Sä ift alfo burcbauS »erfebrt »on bisheriger fPbilofopbie, tinb bie§ unter anbern bringt ihre grofie ©eidttigfeit unb ii) re 3rrti)iimer ju SBege, wenn fte meint, einiges ©eben fei nur 2üu febauung, nicht Renten, anbercä umgefebrt: —burd; fKifuerifänbs nifj ÄantS, beffett wat;re SRcinuttg fr»b häufiger ungefefridfer 2(u3brüde ftcb ben Scfern mit Seift bech nicht hatte »erborge t füllen, ifl biefer SScrfehrtbcit erji recht auf bic ©prünge geholfen worben, (©ie fbnncn gar nicht feben, fei c3 aud; nur baS ©ein, ebne barin jugteieb ju benfen, weit c§, als ©ein, ju ebaraf^ terifiren). Sm ©eben (generell) fdjlccbtwcg als fotebem unb beffett Situ beit ftttb jwei gunftionen »crbiinbcn: ein ^>in= unb £crauS= fd;attcn attS bcm©ebett, eines blofj rohen, unbefiiminten ©toffcS; unb ein ©eflimmctt burdj ©cgcn)ab, ßb‘trafterifircn als ein St= wa3, ba5 nicht ift eilt anbcrcS StwaS, ein gortbefiimmen biefcS ©toffä. SBeibeS wirb gefebieben nur burd; unferc freie Soiil'miu tion, an ftcb felbft i|t eS Sin§: bas> ^iitfcitauen ift jttglcid; baS 33ejlimmcn unb umgefebrt. SDBollte man ja an SincS ber beibett ba3 ©anje fnüpfen; fo fonnte c§ an ba3 £>enfen gefnüpft weu ben, wie felbft febon au3 ber 2lrt ber SSewciSfuhrnng erhellt. — Sin Stenfcn ober Skftimmen fe%t burcbattS im ju Skftinimenbett roben, an ftcb unbeftimmten ©toff »orauS. ÜZBillft £>u nun fcbtcd;tbin ein 2>cnfcn b'tben; fo mußt £>u wobt baS, woburd) baffetbe bebingt ift, ba$ 4 > ' n W autn jenes ©toffeS mitfeben. ©ebft 2>u baber »011 bemfetben als bent, wa3 £)ir abfolut ift, auS; fo mufjt £>u it;m jene gunftion mit übertragen: nicht als ob jeneä 2ln = unb ^)infcbauen felbft ein Renten wäre, fonbertt burch unb für beffen 9}?öglicbfeit, unb mit bem ©ein beS tDe.u fen§ mitgefebt. 2ötr wollen, um ber Sinbcit unb leidjfern 33egreiflicbteit bcS SJtannigfattigcn in unferer ©pnthcftS StBiltcn, auf bie bejeicbtiete SEBeife ju 2Bcr£e geben. 2Bir werben barunt fagen fönnen: baS ©etnfeben ift ein 2)enfen. ©ottte StwaS, baS nicht Senfctt wäre, ftcb bavin verbergen, fo wirb bieS unS nicht entgehen; 03 kenn inbem wir baS Senfe n fclbfi' barin nuv gehörig unterfus d;en, »erben »ir fdfjort genötigt [ein, baSjenigc, ogne »clctjcä bieS nicht 511 benfen iff, mitjubenfen. fS!it tiefem GinbeitSbegriffe nun cm baS 2Berf! (Unfere Aufgabe ifi bie ?fnalv>fe beS ©einfcgenS. hierin bat fieg gefunben, baß baS ©ein entfiele bureb ben ©egenfag mit bem ©ebeprobuft; baß eS alfo im (geben Hege, erfeben »erbe «lä nicht fProbuft beS ©ebenS, fonbern alö Sein. ©einfegen barum iß Grfeben als nicht baS, nämlich ©ebeprobuft; unb baS ©eftegt eines folcben nicht baS unb ©eben bcS ©eins iß gan$ unb gar baffclbe). £>icS Grfcgcn felbß muß barum fein ein Sehen unb SBans beln im geben, ein Fortgehen, bureb fid; fclbft oon einem ©cs genfage jum anbern, b. g. ein beßimmenbeS geben. 2CIie JBeßitnmung ober Gbaraftcrifirung fei nur möglich, fegen »ir ein, bureb ben ©egenfag, in »clcbcm GtwaS benfbar ifl nur als nicht feienb ein anbercS GtwaS. — SieS nun beißt Sens fett: gegen bcS ju S5cjtimmcnben aber beißt 2fnfcbaucn. 33eibcS iß in unferer ggntgeftS eine fcglccbtbin unabtrennliche Ginbeit. SnSbefonbere aber fegt Renten fd;lcd;tf;in bureb füg felbß baS ?fnfd;aucn. SicS jur Grbrferung ber hießen gorm biefer Gntßcgung beS ©eins au§ bem ©egenfagc, welche »ir mit gutem S3cbacgt bors auSgefdncft haben, als erldufernb für alles golgcnbe. Gnblid; hinein in ben SÖiittclpunft ber ©gntgefiS. SaS geben ficht baS gein als n i d; t fein fProbuft: alfo cS bat ein mögliches S3ilb feines fPrcbuftS, inbem eS bieS am ©ein bers läugnet. 5lber baS S5ilb feines fProbufteS iß ferner bebingt bas bureg, baß eS habe ein S?ilb feiner felbß, als beS fProbucirens ben; wobei nid;t ju bergeffen, baß bieS iß freie Gonßruction beS S3orliegenbcn, nicht etwa fRäfonnement unb Grbicgtung. Sarum hierbei bie 4j>auptborauSfcgung: baS ©eben bat ein 23ilb feiner felbß, ober baS ©eben fiebt fid; felbß. Gl £>ic§ iß abermalg citt feßer $'unft im ©einfehcn, unb gmat bag .fjauptglieb: bag ©ichfelbßfeben beg ©eheng. (Jin foldjeg mit unferer Ginbilbunggfraft gu conßruircn unb gur tfnfchauung gu ergeben, iß jefct unfre nädjße Aufgabe. 1) Snbcm ich ^icr in eine Unterfudjung Sie I;ineinfüf>re, bie — ich hoffe jwar nicht auffcrorbentlicb fd;mer, aber ängßlid), grübelnb, hanrfpaltenb erfchcincn möchte, merfe ich an, baß, wenn eg bloß um ben polcmifdjen Smecf gu fbun märe, 9ted)t gu behalten gegen ben ®egncr, um gu ermeifen, mag b>er et« miefen merben foll, baß bag ©ein burcfjaug nicht burd; bie ©inne mahrgenommen, fonbern in einem neuen unb abfoluten £enfen erfchloffen merbe, cg bagu biefer SRuhfamfeit gar nicht bebürfte. £>iefer abmeifenbe, ben ®cgncr gum Serßummen bringenbe 23e« mcig läßt ftd> leicht, fibcrrafdhenb unb fclbß auf eine ben gemein nen Serßanb übergeugenbe SBcife fuhren, unb mir merben an feiner ©teile bieg nicht untcrlaffen. Unfere 2(bftdf)t aber iß nid)t jene negatioe, fonbern bie pofitiöe: gu belehren, burdjaug aufgus flarett unb bie innern ©efc^e unb Scvbältniffe bcS SBiffcng in flarer unb beßimmter 2tnfchauung oor bag innere 2tuge eineg Se* ben gu führen. Sn biefer .fMnficht muffen mir anmerfen, baß bie fünfte, auf bie mir fontmen, bie midjtigßen finb, oon benen alleg funftige SSerßänbniß abhängt: and) bie bebingenben ®runbs fenntniffc unb fortbeßimmenben 2tnfd)auungcn. — 3Seld)e mir bisher ridßig gefolgt finb, mie id) gern oon 2dlcn voraugfehe, mußen fdjon gefehen haben, baß im Fortgänge bie Arbeit leidster mirb. ©ie haben gelernt, unb fich barait gemöhnt, mie hier gu SBerfc gegangen mirb; ©ie haben ferner bie crß gut gefaßten Silber, g. ffi. mag ©eben fei, unb bie «Klarheit, bie Sie bars über fid) erroorben, bei ben forfgebenben Scßimmungcn fehr mohl benufcen fönnen. ©o nun aud> ferner: mag Sie fchon hefigen, mirb Sbnen bienen in ber gegenmärtigen Unterfucßung, unb mag ©ie in biefer ftnben merben, bebingt mieber bie nad;ber gu eis merbenben Grfenntniffe. 2) £>ag ©ehen felbß feße fid), fagten mir; ^ierju bie 2Ciu fnüpfung. — ©eben iß Süurch eineg Cebeng, alfo eineg anbern 2)urd). Sn biefem nicht Snßdbfetn unb 2Cufftdhruhen, fonbern 65 ^ßßrSmcn befielt eben fein SSefen: fo gewiß e§ abfolut fleht} e§ nicht ficb; baS 2fuge für ficb gebt ib>n ab. 9lun wollen wir ihm, jufolge beS je^t aufgeßellten ©ahe$, {,tt fol fo feben, baß e§ ein ^ e ben bleibt, inbem aufferbem ja nicht, wie auSgefagt, baS @e* !)en fonbern ßatt bcßelben irgenb ein 2lnbere§ gefeben würbe, ^ unfre 3fbbanbiung t'bre objeftive Ginbeit uerlore. 3 ) (Sine .fpauptbemerfung, bie bureb baS SJoratßgefcbicfte aU ^ Perßdnblicb iß/ wirb unS biefeS erteidEjtcrn; ich fage ndmlicb: ^ ©eben be§ ©ebenS aß folcßeS ifl ein £)enfen, feineSwegS { ^a ein bloßes 3fnfcbauen, in bem ©inne, ben wir in ber »or* ^efebieften (Sonßruction biefen beiben Söorten gegeben haben. J^örberß ifl ju jeigen, baß e§ ßcb fö »erhalt. ®a§ ©eben Cf be gefeben, haben wir gefagt: fo gewiß wtrunS nun mit ^fonnenbeit auSbrücften, haben wir nicht gefagt, e§ werbe ein jHer unbeßimmter ©toff, ober ein (StwaS überhaupt, fonbern Wenige (StwaS, baS nicht fei alles Slicbtfeben, gefeben. 2Bir ‘’ben barum allerbingS btefeS jweite ©eben, oon bem wir reben, ^Slefprocbcn, aß ein beßimmteS unb beßimmenbeS ©eben; bar* i*M mit bem gewöhnlichen SBorte, aß ein 2)enfen. Siefultat: ^ ©eben felbß wirb nicht etwa angefchaut, fonbern nur ge* ,%• — 2)ie§ müebte ein Mittel fein, ben behaupteten Sßiber* tUc b aufjubeben. (S§ ftebt ficb fcblecbtbin nicht: anfebauenb; ,j Ht ficb hoch: benfenb. tiefer ©a| mochte zugleich, rieb* n® berßanben, bie allertiefßen 2ßiberfprüche lofen, unb unter audb bie ©ioglidßeit unb ba§ innerße SSefen ber SBiffen* j a ft§lebre aufbeefen; inbem er jugleicb angiebt, wie e$ ju feiner j ^bien fonnte, unb wie ße »or ber Sbee berfelben fogar ficb • J c hten, 4»etl ße wobt 2Cnf unb fc£t »orauS in unmittelbarer ©inbeit bie Tfnfcbauung: ein •£>infcbaucn beS bleibenben unb bauernben ©tmaS, baS burd) bas? in fiel) manbclnbc, unb »on einem ©egenfafce jum anbern flies fienbe Sehen beS 3>nfenS eben befiimmt mirb. So in bem S fl ^e, an meld;cm mir in ber üorigen Stunbe baS £)enfcn conffruirten: ein unbeflimmtcS a, baS im beflimmenben ©enfen erft angefeben merben mollte als fProbuft beS ScbcnS, unb barauf bin unb mit ber Senbenj, eS in biefer klaffe unterjubringen, angefeben murs be, mcld;eS nicht ging, fonbern bie 2fnftdf)t bcffclben burd? baS eigene innere Sehen beS ©enfcnS in bie eines Stiebt = fProbuft ocrmanbclte. Geben fo hier: baS 35cnfen unb ©rfcnneit als Ses l;en, unb mit biefem ©baraftcr fefet oorauS, unb menn eS fd;lcd)ts bin gefegt mirb, bringt mit fiel; bie $infd;auung eines btcrtrt nod; unbeftimmten Stoffes, ber im 2>enfcn angefeben merben mill, als Siicbtfeben, mclcbeS aber nid;t gebt, fonbern bie 7£nffcf)t fid) innerlich bureb ihr eigenes Sehen ocrmanbelt in bie eines ScbcnS. sDie Fortführung ber 3fnalpfe auf borgen für frifebe Kräfte. •£>ier nur noch jmei 23emer!ungen. 1) So Scmanbem baS SBes fen beS SenfenS, unb feine abfolut organifebe SScrfcbmeljung nodb nicht ganj flar gemorben, erfenne eS hier jur Stelle. SDtan benfe ein inneres Sehen, SBanbcl, Fortgehen burdf) unb im Se= ben: mcldjeS Sehen barum nid;t jerreißt, fonbern ©inS bleibt, als Sehen, 2ln = unb 4?infcbauen beS ©inen; in ffiejiebung auf melcbeS eS man beit, baS barum in ihm feine 3tnficbt manbelt. ©S mirb als x unb —x befiimmt: baS Sehen baS 35urcb beü ber: ifl eS aber barum jerriffen? Stein, in ber 2tnfcbauung beS ©inen .unb ©inS bleibenben a, ju melcbctn x unb —x nur als 33cflimmungen binsugefügt merben, ifl cS ©inS unb berbuns ben. 2) 2llle anbern fPbilofopbien faffen baS SBiffen als ein £obs teS, burcbauS SeibenbeS, ©mpfange'nbeS; Stecepticität ifl ber prdcb* tige 2luSbru eitlen? Äonnte ftcb benn ba, menn fte j. S3. erfcblofs 07 fen, baä geben oerbergen? 3a, baä traten fte tnechanifch; ohne jemals ihrer bcwufjt ju »erben, baß fte eä hatten. SBeldber Stutnpfftnn! 3cfct finb fte erinnert worben. 2Baä nun ? (Sie erflärctt, baß fte nicht wollen, nennen bie§ ein Sfcficftirfpftent, bei welchem freilich auS bem ©ein bie 9icalitat in baä Söiffen tritt. 35aä aber wollten fte nicht: barunt fei eä falfch; barunt wollten fte auch nicht, waä bahin führe, unb eä fei bicS aud> falfch, benn galfhheit beä SvcfultateS taffe [icher auf galfchhett ber ^räntiffen fdtließcn. So hat unter anbern Sdjelling, ber würbige SBortführer biefer SScrffodthcit ber iBumpfhcit, mehrmals fchr grünblich auäeinanbcrgefeht. — 3) 3 llm ®«h«f beä 35en* Fenä beä (Sehend wirb hiWehen ein unbeftimmteS x, burch eine 2lttfd;auung, bie imabtrcnnltch iff unb hebingt, nid;t aber felbff ift bicfeS 25cnfcn, welcheä x nun burch 25enfen als ©eben erfannt wirb, offenbar oon ber 83orauäfe|ung auä, eä fei fei* n e S. @3 ijt alfo flar, baß baä S3ilb beä SJZichtfehenS hier bor* Fommt unb angewenbet wirb, unb baß eä a iff, an welchem beibe 2lnftd)ten oorfomnten, baß eä in biefe beiben getheilt wirb. 2Bir fonnten alfo wohl an biefent baä ©twaä haben, baä in ber 33orffellung fein foll, unb hoch feine äSorffellung, fonbertt eilt 2>iitg an fich; worin wir fchon baä Siel beä ganjen SScweifeS erfennen Föntten. Sie fel;en, mit wcldjcr Sorgfalt biefer Um* ffanb fcffjuhalten iff, ben unfer nächftcr gortfdjritt freilich auä ben 2lugen vertieren wirb. 2Btr haben baburch fchon bie ©rän* *en uttferer ganjen Spnheftä bejcichnet.- (Sur SBiebcrholttng: Sehen beä Sehend = 35enfen. £>en* fen fc£t oorauä 2lnfd)auung, alä baä Scfcenbe für bie 25e* ffintmung, baä 35auernbe im SBanbcl beS ©cgenfafceä. — 2Bir fonnen bicS alä baä abfolute 35enfen bejeichnctt, wie wir fchon früher tl;aten; aber wir ftnb genötlngt, bamit jugleich etwaä 2tnbereS ju fe^eit, baä ba nicht iff ein ©enfen: ein x, baä, ba eä int 35enfen erff ju einem Sehen wirb, nothwenbig in berfelben, einen unb unheilbaren Spnthefiä, noch einen anbern, unb jwar ben entgegengefefrten ©harafter haben muß). 35a auf biefem fünfte bie Grinficht beruht, auf bie eä unä anfontntt, eines Seinä an ftch, unabhängig oom Sehen, unb überhaupt, bajj unfer SbealBmug nicht formell unb leer werbe, nocf) biefe S3cmerfung. £)ag ©eben wirb gefeiert, aB ©eben eben, fagen wir. .fjeifjt bag, bagjenige, wag wir »on unferm ©tanbpunfte aus als ©eben fennen ? £>ag erfi befcbriebcne ©es ben fennen wir bi« gar nicht anberg, bcnn aB ein abfolu* teg ©eben. 2)ieg bcmnacb wol;l faum, benn bag £)enfen, aB ein ftcf)t&arcS SKacben, lapt in ber ganjcn ©pntbefB beg ©ebeng wobl notbwenbig gtwag übrig, einen terminus a quo. Sn ber ©pntbefB iff bcmnacb mehr, aB bag blofje Senfprobuft. 2 )ieg ftimmt jugleicb ganj mit bern früheren ©afce überein, bafj cg bei bem ficb SKicb tfeben beg abfoluten ©ebeng bleiben müfs fe, bafj ©iebfeben barum fo genommen werben müffe, bafj bag erftere babureb nicht aufgehoben wirb: weldtjeS auf Quantität unb Steilung in jenem erfien ©eben beutet. gtwag beS Sorliegenben, wie SSiel ober 2Benig eg auch fein möge, wirb ber SBorauSfcfcung nach gefeben, gebaut, ers fannt unb oerffanben, aB ein ©eben. 2Ba§ bei ft bag? 3(nas Ipftren unb confirutren wir für’g grffe biefen fPunft. Singefcbauten burebaug mit eins anber übereinjtimmen, unb in tfbftcbt beg Snbalteg nur ft'nb baffelbe gine53ilb. 2 )a$ gegebene tft ein Triangel: übereinfiims G9 rnenb mit bem ©runb* unb ©barafterbilbe eines £riangelS über« baupt. 2) SiefeS S3erfaf)rcn foll nun tjter ftattfinbcn tit 2lbficbt beS ©ebenS. ©twaS foll »erftanben werben, alS ein ©eben. SicS fefct rorauS ein abfolutcS Senfbilb, ober 33egriff oom ©e* beit überbauet. ©in abfolutcS fag’ icf), baS fcblecbtbin ijt, fo gewiß überhaupt baS ©eben, unb inSbefonbere fein eignes ©ich* feben i|t, unb weld;eS bieS mit ftcb bringt, unb auS ftd; erfebafft ohne SBcitereS. SSSie mag nun biefeS Senfbilb befebafen fein? SBir würben SJiel gewinnen fönnen, wenn wir cS befcfjreibcn tonnten. ©S jeigfe f id) früher: ©eben i|t ein abfolutcS Surcb- 2Bie eS felbft ijt, ijt eS bieS; aber bieS gebt im ©eben verloren, demnach befbebt barin fein eigentümliches inneres SBefcn. Sie* feS Surcb felbft bal;cr müßte eS fein, baS in bem Senfbilbe bcS ©ebenS bargcftellt würbe. a) ^)icrburcb brdnge baS ©eben ein gerabe in baSjenige, waS nach ber erfiett Sarfiellung burcbauS unffebtbar bleiben mußte, unb wirtlich bleibt. Sarurn erfennt eS ftcb nie fo in ber Z bat (Änfcbauung), fonbern ex post in ber tlnalpfe. SicS näher überlegt. 2tbfoluteS Surcb: baS ©ein beffelben ijt ber ©ffeft; jwifeben beibe tritt 9tid;tS bajwifcben. ^)ier aber ijt ein 5Bilb biefeS Surcb gefegt; b. i. bicfeS Surcb, im eige* nen felbjtftänbigen ©ein unb Sauer, fe^t allerbingS jwifeben ben ©runb unb ben ©ffeft ©twaS, nämlich baS Surd; felber, baS eS im ffiilbe fubjtantiirt bat. SBir befommen barum hier, wet* cbeS baS erjte SBicbtige ijt, ein ffiilb, bem ein ©ein, ein in ihm SlbgcbilbetcS gar nicht entfpreeben fann; ein reineS unb lau* tcreS ©tlbwefen. SBie möd;tc nun biefeS Surcb, baS für fid; mit feinem ©ffeft ficb jugleicb fe£t, auSgebebnt werben ju einem folgen bauernben, felbjtjtänbigen j3wifcbengliebe jwifeben ftcb fclbjt unb feinem ©fefte? SieS ijt ffar; burcf> SBiberfranb. SaS Surdb, ber ®runb ijt in ftcb ba, ganj unb twEenbet; unb hinge eS nur öon ihm ab, unb wäre er allein ba, fo wäre zugleich ber ©ffeft 2lber er ijt nicht allein ba; eS wirb ihm wiberjtanben, fo fontmt cS nidbt $um ©ffefte. Ser SBiberjtanb wirb überwun* 70 ben, aber erneuert ftef) immerfort, unb fo erfolgt maS? baS Surcf), baS boch jugteich nie ein Surcf) ift, befjnt ft'd> auS 511 einem fortgefehfen SB erben im SSBiberftanbe, ju einem gort; fd;reiten in Sinicnform, ju einer 23emegung. — SaS Surd) ifr abfoluteS 2luSftromen eines Bebens, höben mir getagt, unb babei bleibt cS. .Kommt eS nun aber junt SluSftromcn ? Kein, mol)in bu ffehfi, ift SBiberftanb;. ^mar mirb biefer befiegt, aber unmittelbar an if>n fchliefjt fid; neuer: unb fo bermanbclt fiel) Sir bein Surd), ein fräftiger ficbcnSpunft in baS 33ilb einer continuirlidten B i n i c. 2£uf biefe SBeife allein märe alfo ein Scnfbilb beS ©ehenS, als eines Surch möglich. Kid)tfcin beS Surd;; benn bicS ift burcftauS bilbloS, unb bernichtet baS ffiilb, fonbern fucceffioeS SBerben beffelben im SBiberftanbc mußte cS enthalten. 1) SiefeS befchricbene S3ilb beS ©ehcnS ift nun burchauS ein Senfbilb, b. h- eS fagt für ft'ch nicht aus, bafj KlmaS eriftU re, fonbern ift nur eine inbifferente ffiefdircibttng. 2BaS baruns ter fub|umirt merben mirb, mirb freilich biefen Khörafter her ©riftenj tragen muffen; unb ba mir cS in einer ©pntheft'S halben, fo mirb in biefer ©tjnthcftS freilid; au cf; fubfumirt merben; aber bem Senfbilbe berfchlägt bicS nid;t3. 2fucf> ifr eS an ft'ch baS S3ilb einer unenblichen Kontinuität. 2) KS fann fich deinem berbergen, bafj mir hier auf ben Kaum fomnten, unb allcrbingS tonnen mir hoffen, auS biefen fßrincipicn ben Kaum in feiner ganjen Siefe, anberS als bei Äant, 3 U begreifen. 2 lber nicht übereilt. $ier höben mir ein Cflement baju, inbem baS ffiilb beS Surch ft'ch öIS eine conti* nuirlidhe Binie gefunben höt. Sie Binie fann jmar moht nur im Kaume gezogen merben, bon ihm getragen unb jufatnmenge* halten, unb mürbe ohne ihn ittS ltnenbliche jerflieften; aber ft'e ift nicht ber Kaum, unb biefer ift nicht auS ihr ju conftruircn, fonbern eS gehört baju noch ein anbereS Slement, mie mir fefjcu merben. 3) SaS erfte 25eifpiel eines reinen SBilbmefenS, bem ein ©ein, ein eigentliches unb mal;rl;afteS Beben gar nicht entfpre* chen fann, fonbern bemfelben bielmehr miberfprid)t, höben mir 71 bemnach an bem Smifchenglicbe jn>ifd;cn bcm abfoluten Surdh unb feinem ©ffefte, bem fclbfl ju einem beftchenben ©cgcnjfanbe eines SilbeS auSgcbcbnten Surch, gefunben. Unb moju? um ft'd;tbar ju machen, unb in einem Silbe $u ftellcn, maS nad) bem Urgcfc^e beS Scf;enS felbjl unfichtbar bleiben füllte. — Ser= gleichen, eigentlich 9tid;tS bebeutenbeS Silbmefen mochte ftd) nun innerhalb beS UmfreifcS be$ SBiffenä, ben mir nu»äun:c|Jcn haben, noch gar oiel finben; bie gefammte Sinnenmelt, unb noch oicleS 2bnbere möchte non ber 2lrt fein, unb bicS bann bie 5Cbffcht unferer SBiffenfchaftSlebre, bie fftichtigfeit banon aufju» beefen. 2BaS iff aber beffen Scl;aupfung ? Um baS unficfytbare Siede bor’S ®cftd;t jü bringen, unb biefeS in ihm, in feiner 4?ülle ju fehen, baju iff eS ba. Spat cS nun gethan, moju cS bejiimmt ijf; fo mag e3 ja uerftnfen. £at cS biefe 3iea(itat, fo foll cS eine anbere gar nicht haben. 233er mirb fid; beim noch um bie £ülle befümmern unb biefer einen SBerth geben, menu er burch fie jum SBefen hinburchgcbrungcn ijt ? 2Bir faffen bie ©lieber über fid; tlid; jufammen: £einfc|en ijt (Sehen; Sehen aber Sehen beS SehcnS, b. !;• Senfen beffelbcn aß Schenk überhaupt. SaS Scnfcn jeboch enthalt brei Stüde: ein abfoluteS Senf bi Ib, enthaltcnb ben ©l;araf= ter; fobann bie .fjinfehauung eines SorauSgefehten mit bem Silbe bicfcS 6l;arafter3; enblich bie ©inficht, bajj beibe ganj übereinfrimmen. — So haben mir hier baS Senfbilb be$ Sehens gefunben; Silb bcS Surd) felbft, b. i. ein Surd;, melcheS bod; feinS ijt: megen ber Unmöglichfeit, bie 'dbfolutbctt beffelben abjubilben. SieS ließ fich bcrmalcn faffen im Silbe eines £inienjiehenS. Sch mill hierbei eine allgemeine Semerfung machen, meld;e gerabe megen ihrer ©infachbeit nad; ihrem tiefen Sinn überfeben, unb barum nicht oerjtanben merben fönnte. Sennoch ift fie etf, bie baS ganje ©eheimnip beS 2Bi|JenS aufid)tie$t. Sch felbfr habe fie mit biefer ©infachheii noch nicht auSgefprod;en. ©S t jt — 7‘i — tiefe: SSBahrhaft an ftd> ift nur ein Seben burdjauS in ihm fetber, unb ein 2lnbere§ ift gar nicht ba. SieS mufi für’S Grfte tlar fein, unb wirb Sebcm, ber nur Jbaran erinnert, unb bcm eS bcutlid; auSgcfprochen wirb, wol;l Har werben. £>hne bicfeS ftillfchwcigenbc Ginocrfiänbnijj würbe ft'ch aud) in ber SBiffen= fcfjaftStehre mit deinem »icl anfangen Iaffen. Sie ganje frühere SBelt bat eS freitidt) nicht gewußt, unb ift unbefangen »on einem ©ein an fiefj auSgcgangen, weii e§ ihr Weber felbjt bcigefallen, noef) fie »an 2lufjen baran erinnert würbe. SiefcS Gine, reine ficben fieUt ftef) nun (fo ift eS abfolut) in einem SBiffcn, einem JBitbe feiner fclbft bar. 2BaS nimmt nun baS 33ilb für eine 83crwanblung bamit »or, fe£t ihm ju, u. bgl. ? üdfjt fiel) bieS etwa mit einem SBorte auSbrücfen, unb giebt eS bafür ein ges meinfameS ©runbgefch? 3d> fagc ja: baS SBiffcn fteltt baS 2e* ben »or |ifl wichtige ©efeh ung gang flar, babei auch ein wenig mehr in bie 2iefe gebenb. Senfen ijt beftimmt worben alg bie abjotute ©inftebt ber S'bens titdt eineg Sfnfcbauunggbilbeg (eineg feblecbtbin ©egebenen) mit einem Senfbilbe (einem abfolut apriorifeben, einen ©baraftcr augs brüdenben ffiilbe). 2fn biefen ©ab mdebte man ftcb wobt gu l)aU ten haben, unb baburd; ber ^Begriff beg Senfeng erfebopft fein, ©ebe man aber ferner: — barauf fommt eg an, unb bieg ijt bie neue tfnfcbauung, gu ber ich ©ie einlabe; — biefeg alfo bcfdjriebenc Scnfen folte wicberum gebaefjt werben in einem hebern S3ilbe, bag bcjtimmcn folte, alg ein ©eftimmen wirf lieb befebrieben unb abgebilbet worben, b. b- «18 ein innereg Beben unb gortgeben; fo müßte cg bejcbricben werben, gerabc wie wir 74 eS fennen, als auSgebenb oon einer abfoluten Unbcftimmtbeit, bie weiter burcbauS feinen 61;aratter trägt, alS baS fOferfinat beS ©cbenS überhaupt, bie ^ingefepantbeit, welche bie reine £)bjeftioität ohne allen Snbalt ifl — jttr ffieflimmtbeit. @S würbe ii;m barum entfteben bie .£>infcf)auitng cineö biogen, leeren logifcfjen ©ubjcftcS, baS gar 9tid;tS ifl/ — als ein fPunft, non welchem baS 3>cnfen jur gortbcjtimmung auSgebt, bie leere ©teile beS 2luftragen3, ber bamit bereinigten SBejiimmtbcit. gragt man nun: 2ßaS ifl bicfcS logifebe ©ubjeft an unb für ftcb, b. b- wie fommt eS im ©eben ju bcmfelben ? fo antworten wir: bureb baS 2>cnfen beS £>cnfenS fommt eS ju ibm, fein ©efagtcS unb auS il;m £ingefcbautcS ifl eS, unb auffer ibnt ifl cö nicht. 2Cuf biefe SEBeife allein ifl ein 2)ettfcn bcS 2>enfenS möglid); mit il;m jugleicb ifl bal;er unmittelbar ba§ iDenfcn als £)bjcftioirung eines »öEig unbeftimmten 9tid)tS, eines leeren lo* gifeben ©ubjeftcS mitgefeht. Um bieS foglcicb weiter öuSjufübren: eS ifl wohl unmittel* bar flar, bajj bie ©ubflanjen, bon welchen bie 9)?ctapbpfif «IS Prägern ber Kccibenjcn fprid;t, fcf?lccbtf)in nichts mehr finb, alS biefe logifcben ©ubjefte. ©oEen fie benn mel;r fein als bie ©um= me ihrer Jlccibcnjen, wie bie logifcben ©ubjefte bie Präger ihrer fPräbifate ? Unb baten fie jemals bon irgenb Semanb für etwas 3lnbereS auSgegeben werben follen? Snbcm wir biefe erfannt, haben wir barum auch jene erficht: auS bem 2>cnfen bcS fenS nämlich, als feine reinen ©efebopfe. ®ie SJtctapbpftfcr felbfl waren nämlich baS Renten beS DenfenS, unb mufften mithin bie ©ubflanjen t>infcf>aiten, um an bem 2Beiterbeflimmen berfelben ihr £>enfett feben ju fottnen. Sßir fbnnen noch an einem anbern 33eifpiele bieS Xbfehen eines logifcben ©ubjeftS flar machen. ®ott ifl auS ficb, bon fich, bureb ficb- £ieS auf hoppelte SBeife benfbar. ffiiS jefct, feit ©pinoja, fo, baff man ihn Pachte, alS ein gcbiegencS, rubenbeS ©ein, unb erfl fein ©runbfein nachholte. 2Bir bagegen bachten ihn, ohne unfer 2)enfcn an ein ©ein anjufnüpfen, als ewig auS ftcb felbfl queEenbeS ßeben unb ©runbfein feiner felbfr. — 2Bie fommt eS nun, baf wir, uns felbft überlaffen, immer mir im ©ein »erharren, unb e§ crff ßinterßer jum Scbeit erwecfen ? 2 Bir mögen un§ woßl naturlid; unb in unmittelbarer ©egoben^ ßeit immer im Sußaitbc cincs> ScnfcnS be§ ScnfenS beftnben; nic^t im cigentlicßcn energifefjen Senfcn felbcr, fonbern nur im «erblaßten 33ilbc eincö fold;cn. £Meö fönnen wir mm unterlaf; fen, unb felbß energifeß benfen, wa$> eben allein 25enfen iß. — 2 )a§ ©ubiTanjcnmad;en bagegen i|t eine Srägßcit, eine vis in- erliae beS Sßiffenä. 2 )ie 28iffenfcßafts>lcßrc I>at biefe 31 t üernid^- ten, um ba§ £eben feibft «er ben S3lirf 311 förbern. — 9lad) biefeni fo eben bcfcßricbcncn allgemeinen ©runbgefeße beS 2 >cnfcn§ »om £>cnfcn geßt nun aueß tinferc ©pntßcftd, als felbß ber urfprunglicßße tfuSbrucf biefcsS ©efeßeö, einßer. £as> ©eßen fteßt fid; aI 6 ©eßen. Cfe> fießt (etwas $ingefcßjuteS, woüon 3 U feiner Seit weiter bie 3iebe fein wirb) als ©eßen, beißt aber: es> benft: ©icß fießt e§ ferner als ©eßen: c$ benft wieberum biefeS 2 >enfen, befeßtgt c§. £)urcß baS Seßtere feßaut c§ ftd; ßic als ein burcßauS lecrcS unb unbcßintmteS SlicßtS, baS nur in feinem Sufammcnßaugc aß logifcßeS ©ubjeft 3 « dßa= raftcrifircn iß. SSaS baS crße, wießtige dtcfultat wäre. Sufaß: 6-3 »cifteßt fiel;, baß wir »ein ©einfeßen reben, aß einer ©inßcit mannigfadjer ©lieber. 2Bir betrachten barum baS Mannigfaltige, baß fid; unS ergießt, als ©pntßeftS, bemnaeß nießt als außer, fenbern mit unb in cinanber: baS 4?infcßaucn, unb iScnfcn, unb ©>cnfen bc§ £>enfcnS alfo neben einanber, als ein einziger untßcilbarer Sußanb bcS SBißcni. SBir waren in unfercr 2lnalt;fe beS ©ctnfeßenS auf ben ©aß. gcFommen: baS ©eßen fießt fid), als ©eßen. @S entßeßt baburd; ein reineS logißßeS ©ubjeft, als» bloßer 2lnfnupfung§punft beS SJeßimmenS; ein leerer einfacher spunft ber ^»ingcfcßautßeit, 2lllcS entßeßenb auS bem ffießimmen. ©ub= ßanj unb Srägcr ber Grigenfcßaftcn, b. i. ber 2 >cnfbeßimmun* gen. £)aburcß würbe suglctcß eine wießtige grage ber SBiffens fcßaftSleßre beantwortet: SBoßer ber Sob, um baS SSilb beä 70 gebend erjl baran ju Fnüpfcn? Slntwort: 25urd) bie ©idjts bar Feit biefee» TlnFnüpfenS, burd) ba§ 25enFen beS 25enFens». Sm 25enFen beS 25enFcn§, als» eines abfoluten 23eftimmcns>, Itc= gen alte biefe formen. SBaS b. Grfic wäre. — Sd) fefcc l;ier Ijinju: GS ficht fid), in biefer gornt: mithin als Sd), Sbentität bes» ©cfcbcncn unb ©cbenben, was mit biefer unmittelbar cerfiänblicben gern aus»gefprcd)en ift. 2)ieS ijl nun genau ju beflimmen. Sucrjt ein leereä logi* fd)eS ©ubjeft: bieö ift birr bie Sd) form. £>ie§ Sd) ift barum unb bleibt eben fo leer, als corl;er bas» togifd;c ©ubjcFt; reines» Sd), feine ffieftimmung erwartrnb com binsntretenben SSefFim- men. (Sd) — weiter gar 9tid)t3, benn Sd) 5 ein Iogifcf>eä ©ubs jeft in biefer gorm). Sd> : abfolut fid) ftellenbeS ffiilb ber Sben* tität beS ©ebenben unb be§ ©efebenen; jucörberjt beS ©eben;» ben unb ©efebenen; ein fubftantiirteS Sd)» benn e$ ift nur logifcbcS ©ubjeFt, ober leere ©ubftanj, bie erft burd) bie binju^ tretcnbe 2lccibenj beftimmt werben foll: fobann ber Sbentität ber bcibcn; baS ©cfebene ift gar nichts TCnbcreS unb mehr, als» ba§ ©ebcnbc, unb c§ ift 9tid;t§ gefebcn, benn eben fein ©eben. 25a§ eben ift ber GffcFt ber ©ilbform, welche wir hier entwidclt haben, bafj fic bas» ©eben, bas» eigentlid) ein 2tnberes» fiel;t unb ftd) nicht, in ber Ginbeit eines» 2lnFnüpfungSpunFtc§ wieber fub« jeFtic fiebtbar Fjinfielit. 25as» ©eben cerftebt fid) fd)techtbin: bej^ halb rauf ffiilb fein eines» logifd)e§ ©ubjeFtcs» in ber 3d>form. ©ociel corläufig. 25enn baS eigentlich Flore SSerftänbnif gebt, wie allenthalben, fo auch b^r, nur au§ bem ©eweife fyexs cor, ben wir führen wollen. ©^gegenwärtigen ©ie fich ju biefem ©ebufe im lebhafteren ©ilbe bie Sage beS ©ebens» im gortgange jum ©eftimmen eines? leeren logifeben ©ubjefteS; g. ©. baS ift reth- Sm 25 a$ ift eigentlich 9tid)tS angefchaut, fonbern ba5 ©e; hen hält fich nur in ber Sage unb 2£ufmerFfamFeit auf eine bes fiimmte 2lnfd)auung, bie ihm werben, ein ffiilb, baS fich ihm ftellen foll. GS ift nicht mehr, benn nur in ber ©erfaffung unb bem 2tnfd)lage be§ 2fnfd)auens, objeFtic gerichtet unb aufmer- Fenb. Se£t tritt an bie ©teile bicfeS 9tid)t3 ber 2fnfd>auung ein ßtwag : rotb- SBie Rängen nun biefe abfofut entgegengefefeten ^Sufidnbe jufammen ? S33te uerfcbtrinbet ntd)t burcb ben Sintrift beg jroeiten ber erffe, ohne eine (Spur hinter fid> ju lajfen ? Offenbar nur, — bie ßrtnbcnj batton ifi Sbnen angemutbet, — inbem bag ©eben felbfi, aß bag einige bauernbe unb bleibenbe im llcbergange, fi cf) ftef)t, unb bie cnfgegengcfe&ten Sufidnbe aß feine, baffelbige bicibenbe, onftcfjf. i) SBie nun erfiebt eg fid)? 2lß bag bloß SBeftcbenbe eineg ©el;cng überhaupt, innerhalb ber entgegengefehten ©cjiimmuns gen, über welche e5 b*nwcggebt 5 fnbftantielle ©eben; jeboef) hier aß leibenbcg, erfülit roerbenbeg burd; bie 33c)iimmfs beit, welche baffelbe aug feiner geerbeit unb Unbeflimmtbeit bers aug ergreift. — Steg tft ein bücbft wichtiger unb entfebeibenber SPunft. (?g ifi barum fcf)arf aufjufaffen, wag icb furj fagen werbe, weil bie ^urje hier allein .f larbeit giebt. SBir ftnb hier auf Pen ^Begriff ber .Äantifcben 2lppcrcepi tion ober ber fd;fecf)tf>in unmittelbaren SBabrnebmung gefommen, unb haben fie befebrieben, aß bag abfolute ©icbficbtbarfcin beg ©el;cng in feiner SBefcnbeit felbjf. — Sieg ifi, wirb nicht, unb wag ba wirb, bag wirb in ibm bem feienben. @g ifi bag innere SBefen beg ©ebetß unb unabtrennbar von ibm unb feinem ©ein, bafi cg fid) flebt, bafj eg feinen SJcflcr, ober fein unmit: telbareg gürfiebfein bei ficb führt, ©ein ©ein ifi nicbß Ztu bereg, benn ein gürfiebfein, unb bieg feine fiebenbe ©runbein; beit. Senn nur in ben cinjelnen ©efiitnmungen wirb eg; unb eg ift eben bag ©efdjdft ber SBiffenfcbafßlebre, tiefe einjels nen SBefiimmungen beg SBerbcng in ihrer ©runbform 3 U erfebö* pfen. Sie§ ifi bie unmittelbare SBabrnebmung, ndmltcb bie rein geifiige ©elbfibeit beg Sebeng felber; auffer ihr bat eg feine anbere ©rifienj. SBag auffer ihr im gewbbnlicben ©inne SBabrs nebmung febeint, ein fjalbftnrtlidbeg ©elbfigefübl, bie ©enfatios nen beg duffem ©inneg, ftnb nur bon ihr felbfi auggebenbe S3ilber unb füllen jener unmittelbaren SBabmebmung felbfi, bie üon bloten 2lugcn, benen jene im ^)intergrunbe ftcb verbirgt, für fie felbfi gehalten werben. 3lß folcbe fte barjulegen, unb bic £anfcfwng nacbsuweifen, ift nun eben bie näcbfie Aufgabe bei - 2Siffcnfcbaft$lebre. 2(ller bt§l>crigc Srrtbum entjtanb auS ber Serfennung bieftt ©runbwabrbeit, baß bie einjig urfprünglicbe SBabrnebmung bie ©elbftanfcbauung beS ©ebenS fei. 2((S &ant abnete, baß in biefer 2(pperccption, im 3cb/ ber ©inbeifS* punft aller ©runbformen beS SEBiffcnS ober ber Äategorien, wie er fagte, liege, ol;ne eS jeboeb auf irgenb eine Sßeife bewahrheiten su fbnnen: ba war bureb biefc 2fbnung ber Srt ber SEBabr« l;eit angebcutet unb entbccft; unb als bic SBiffenfdbaftSlcbrc jene öcrfprocbene ätantifebe Sebuftton in’S 2BevF fcfcte, SGBabrbcit unb Älarbeit gefunben. Senn auf ben Srt jener ©inbeit unb Urem nung beS Sbjef'teS ootn ©ubjefte, auf jene ©ubjeft s objeftioität eben fomrnt eS an in allem SBiffen. 2tber im ©eben felber, int Scb ift biefe Trennung in ihrer Urquelle ju finben. £ier liegt baS ganse ©cbeimniß aller SBabrnebmung unb alles SBiffenS. Sftadben wir gleich ben ftcb hier barbietenben Siüoffcbfuß. SeS ©ebenS abfolute ©runbform ift bie innere Suplicität, baS gürfiebfein. ©o gewiß bicS ift: fo bat alles ©eben sunt unmit; tclbarcn ©egenftanbe nur ftcb5 nie wirb ©twaS in ißm fiebtbar, als nur baS ©eben fclbft. SBie cS Scb ift, alfo gebt cS auch nie attS ber Scheit heraus. Stimmt man nicht oielmebr nnntit* telbare Singe wahr, bie nicht ©eben ftnb? ®ar nicht baran SU benfcit, weil eS gegen baS ©runbgcfcfc beS ©ebenS wäre. SEBir muffen alfo ber rabifalcn Säufcbung Fübnlid) wiberfpreeben. ©elbft in beinern Segriffe oon ©ott ftebft bu bein Segreifcn: in bem Silbe feines SebenS bein eigenes Silben bicfeS Sehens. 23aS bu ftebft, bift immer bu fclbft. ©ollte nun bennoeb eine Sesiel;ung auf ein ©elbftftänbigeS auffer bem ©eben ©tatt ftn* ben, fo müßte ber ©ruttb batwn liegen in bem ©eben, baS ftcb ftebt; eS müßte bieS etwa fein nid;t bureb ben Steftejc ba$u ges worben, fonbern für ftcb unb bureb fein oon il;m unabhängiges ©ein, Silb jenes in ihm ©ebilbeten; unb als folcbeS erfanni werben: wobureb bei bem ©egenfafce bcS in ihm ©ebilbeten aU lerbingS jenes ©ebilbete hinter bem Silbe gebucht, unb barauf gefcbloffen werben müßte, auS bem Silbe felbft. SEBie eS ftcb mit einem folgen ©ebluffe oerbalte, naebsuweifen, 79 mag nun allerbingg bie $auptabjTcht unferer oorltegenbcn ©pn* tf)cft'S fein, bie mir aber fortjufehen unb ju üollenben haben, ©g mbdjte ftd) ba oielleicht ft'nben, baf? bag ©ehcn Don ftch auf ein £öhere3 fcbjlic^t, alg eg felbjl ijt. .ftant fagt, bie 2 lppcrccption fei eine fpnthetifdje Einheit, ein binbenbeg ©lieb cineg fDlannigfaltigen. 2 Bie ftc bieg fei, haben mir oben gcfchen. Sag ©eben, alg reine Einheit, ge= langt nur baburu; jum mirf liehen ©eftdjfe, baf ein Itcbcrgang jmifchen ©egenfähen ffchtbar fein foIX; alfo nur als bag fficrcinis genbe biefer ©egenfäfce. Sie ©inheit beg ©cheng im Serfliefkn über bem ©egenfa^e beffeht eben in ber ©ichfichtbarfcit babei, in meldfcr ber ©egen faß unb bie ©inheit beg ©eftchteg j 115 gleich liegt. — ©g iji hier jugleich ber Srt, genau 5 U erflären, mie @ub= fianj unb 2lccibenj jufammenhangen, unb Don einanber unabs trennlich ftnb. 3m Senfen beg Senfeng, im ©eftchfe eineg S3ejfimmeng hangen ftc jufamnten, unb ftnb ein folcheg ©es ficht, beffen unabtrennliche 2 heüe jugleich ftc augmachen: benn bag 3fccibeng ifi nur ?>robuft ber 33effimmung, bereit ©rfid>ts lichfeit einen 2 fugganggpunft beg ©eflitnmeng, a(g bag ju ffieffimmenbe, b. h- eine ©ubjtanj ober logifcheg ©ubjeft forbert: bie ©ubftanj aber ijt bag ju bejfimmenbe, melcbeg bloß jttr SXachmcifung einer SSejfimmtheit an ihm, unb ju gar feinem anbern Smccf, unb burch fein anbereg ^rincip ba ifl 5 unb gar Stichtg hat ober ijf, alg mag fte burch jeneg ffieffimmengmerben mirb. ©ubftanj barum unb 2 fccibcnj, fo mie ihr ©egenfafc unb ihre S3erbinbung ftnb nur in ber 2fnfchauung eineg ä3effimmcng, unb aufjerbent Sfichtg; benn fte ftnb beren ©efdmpfe, unb ins miefern man eine folchc 2 fnfchauung unterfaffen fann, fallen auch fte hinmeg. (©ie ftnb nicht etma Singe, ober SSerhaltnijfe oon Singen an ftch, fonbern reine fProbufte unb ©lieber in ber ©pntheft’g beg ©ehenS). ferner, mag aug bem ©rffen folgt, unb eg in einen ums faffenbern Sufammenhang erhebt. Siefe ganje Kategorie ift bie gorm ber ©ichanfchauung, alg etneg ttebergeheng oon Unbes fiimmtheit 3 m Seffimmtheit; biefe befonbere gorrn ber ©ichans so - fcfMuung ober iß nofbwenbig, wenn eS überhaupt jur Sicban« fcbauung, ober jum 3d> fommen fofl. 2>ie tfnfcbauung beS Ue» bergebenS; wobei baS Sch ftcb alfo Icibcnb oerbält, imb nicht burcb irgcnb eine innere .Straft unb Sbätigfcit beS Sch bcßimmt. SiefcS mcrft bloß auf unb erfaßt fid; felbß baran; (woraus wir bemalen freilich noch 9?id)tS haben mad)cn tonnen). ©s iß barin oielmebr baS fich fctbßmad;enbc ßcben feines ScbejuftanbeS, worin baS Sch fich burdfauS Icibcnb oerhält. So muß cS hie* fich oerl;alten; benn nur fo ift eS baS ©erbältniß ber Subßanj tialität. SBäre bem anberS, fo erhielten wir barauS eine anberc 3lnfd)auungS(ehre beS Sch, auf welche wir ol;ne Swcifcl noch ßoßen werben. £>iefe ©afse ftnb wichtig unb cS ift mir noch nicht bcfd)ie= ben gcwefen, fie mit biefer Schärfe unb ©eßimmtl;eit oorjus tragen. ©S iß ber 9tad)theit afabemifd;er ©orfräge über spbilofepbie, baß ein ©anjeS oon ©rfcnntniß, eine Totalität ber Ginfidjt, welche eigentlich ©in ©lief ift, oerßreut werben muß burd; SBos eben, fo baß bie 3fufmerffamfeit über bic ©ielbcit üon ©liebem oertheilt, baS ©anje nicht mehr wieberfinbct. (©ei ber 9)tatbe= matif iß eS freilich auch nicht anberS). 9tur ber eigene, bie entlegenen Steile äufammenfaßenbe, fie oerfürjenbe unb in ©inen ©rennpunft conccntrircnbe ^leiß fann biefem Uebel abhelfen. 3u biefem ©efmfe eine umfaffenbe Ueberficht. ©egenßanb unferer 2lnalpfe iß baS ©einfefsen (Sagen: baS iß), hierin jeigt fich junächß ber abfolute ©egenfafc eincS Snnern unb 3fuffen. ©S mußte bie Ginbeit biefeS ®e* genfafscS aufgefucht werben, inbem unS eine folche im Seinfchert felbß faftifch oorlag. Süicfe ergab fich im Sßefen beS Sehens felber, als eines abfolufen 25urch, — SchwebenS über ©egen^ fä|en. 3lber um biefe ©inbeit fein ju fbnnctt, mußte baS Ses ben ftcb faßen, ©eben bcSSebenS fein. £>ieS aber geigte ftd) als ein Renten beS ©ebenS; bieS wieberuni war nicht möglich ohne oorauSgebenbe Jtnfcbauung beS ©eßenS. ©nblicb if V.\ 91 fo.ttte ba$ ©eben © ify fcben als ©eben: cS folltc barum wiebers um feben baS Scnfen beS ©ebenS; bieS giebt baS Senfen beS Senfe»6 felbft als bie ©piite unferer ©pntbcffS, als be* ren SSerfnüpfungSpunft ftd^t baS Sch ergab. Sekt ffeften wir auf bem ©ipfet unferer ©pntbeftS, üon wo auS eine jufanunenfaffenbe unb bteibenbe ©inftebt leichter iß. Sie f;6(f)f[e ©pi^c ber Unterfucbung if! eben ber ©ab: baS t aufgegeben werben: fo mufj — ich forbere Shre eigene ßinftcht auf — bieg alfo gebad;t werben. £>a§ ©eben f;ebt allcrbingS an mit ber abfoluten ßons fruction eines ©itbeS: als ber allgemeinen, ben ganzen fProcefj umfaffenben unb feine ©runblage Ijebenbcn ©hhare: biefern felbff conjiruirtcn ©übe aber fommt entgegen unb innerhalb beffclben ficllt ftd) bent ©eben ein, als ftd) felbft madjcnbcS unb auS fidf) fclbjt quellenbeS, abgebilbetcS ©ilb. Unter ©orauSfeftung unb ffiebtngung nämlid; jener fclbfffhatigen ßonftruefion, fage icb, b. b- in SBcchfclwirfung mit berfelben unb aufferbem nicht. SBare baS ©erhältnip alfo; fo bliebe, wie ich ©te einjufehett bitte, jene fPrinctpbcit beS ©ehenS immer auch noch 2>urch unb fPrincip für biefeS ftef) ihm madjenbe ©ilb, obwohl cS in ber 2tns ficht fein eigenes £>urd; bei ft'df) führt, währenb eS bennoch für ben tiefer fehauenben SSerfianb, ber baS fPrtncipfein beS ©ehenS als einzige ©ebtngung unb SRöglichfeitSgrunb feftljält, als fPro* buft beffclben erblitft würbe. SeneS ®urch beS ©ehenS erhielte bemnad) eine zwiefache fficbeutung: eS ift fhcilS machenb unb heroorbringenb unmittelbar, in ©ejichung auf baS, burch bie ßonfüuction auS bem ©chen h^borgerufene ©ilb; theilS nid;t unmittelbar madjenb, aber ©ebingung 1 unb fDiöglidjfcitSgrunb eU ncS SSBerbcnS auS ftef), in ©ejiehung auf baS anbere, bem (gehen entgegenfommenbe unb ftch ihm ffellcnbe ©ilb; unb bie ßinficht in btefe hoppelte ©ebcutung beS £>urcf), eine fdüechthirt unmittelbare, unb eine mittelbare, ijf eS, welche ben 2Bibcrfpruch grünblich löfet. £)aS ©chen felbfi ift nun ein folcheS, baS nur, inwiefern eS ft'df) macht, ftch oerwirflidjt, nur unter biefer ©cs bingung; beffen eigenem 2hun jeboch ein SBcrben begegnet unb eS in ßmpfang nimmt, 2ltleS nach SKaafgabe beS 9)?ad)cttS, unb unter Sebingung ber eigenen Shatigfeit. SEBeldfje fieichtigfeit unb welches Sidfjt burch biefe gönnet gewonnen ift, fann ich fautit auSbrücfen. 2Bir haben biefeS ©efeh, bamalS freilich noch nid;t eS jti beweifen oertnögenb, fchon auSgefprochen in ber allgemeinen 6 * 8-1 - H’SßSk Einleitung, rebenb t>on ber ©öibcnj, aB bebingt burch eine freie ßonflruction. formaliter h^en wir baran gefunben bie Kategorie ber 2Bed;fclwirfung. 2Bir höben im ©eben jwei Surch, jwei 9)rin« ciptjeitcn, bie ftd) cinanber begegnen ttnb ftef) in (feinem ©d)lage »ereinigen, um beibe ihr gemifcf)te3 ^Probuft: bie gegebene &$ors flellungSwelt, hewwrjubringcn; bie jebodE) nicht etwa in gleichem Kange mit cinanber flehen, (feine fleht an ber ©pifce unb ifl bie erfte, oon ber bie ganje SBcdhfclwirhtng aiBgeljt, wie hier bas> Surch be§ ©ehene»/ aB bie S5cbingung bc§ anbern Surch, bc3 realen S3itbe§. — Sch will biefen fPunft gleich burch bie Anwcnbttng Har mas chen, um in§lünftige ©ie in einem hellem gichtflanbc ju erfjaU ten, aB cs> bisher, bei ben SSorbcrcitungcn, gut rnoglid) war. £eute im Allgemeinen baju uorbereiten: in ber folgcnben ©tunbe hoffe id) e§ fo flar ju machen, bajl es> felbfl ben Ungeübteren überreden foll, fo bafj er ba§ eigentliche STcfuftat nicht läugnen fann, wenn er auch etwa nicht genetifeh einfähe, wie oben t>ers fprodjen worben. Unferc ©pnthcfB in ihrer hödf>flen (Einheit ifl ©eben be§ ©ehen§ in einem rein formalen £3ilbe; bae> Surch felbfl follte ftd) in einem 33ilbe flellen, inbem es> barin burch SBiberflanb ju einem flel;cnbcn unb bauernben S3ilbobjefte auSgebehnt will». S)a§ ©ehen nun aB ein fotchcS Surch gebacht, giebt Kaum* fchopfung. 28as> barum aB Gonflruction befd;riebcn würbe, Ware ber Kaum, ber (feine, abfolut continuirliche. Siefent ent* gegen flellt ftd) eine Kaumerfüllung burch fiel) felbfl; aB AuSbehnung unb S3erbreitung innerhalb beffelben. Sag (fergrifs fenwerben be§ freien ßonflruirenS burch baS reale SBilb wäre bemnach ein SBerben unb ©id;mad;en be§ nachher im Sens fen aB Sing (gefaßten'ju einer Kaumerfüllung, innerhalb bcS ©inen, angefchautcn, burch ba§ eigene Surd) bc§ ©ehenS gefefc« ten, Kaumeg. Sicfeg ©ilb beg Kaumeg wäre nun bag (feine unb ©leibenbe, bie ©runblage; bie einjelncn Kaumerfü lluns gen bagegen wären bag SBerbenbe unb Suellenbe, unter jener S3ebingung ber ßonflruction beg Kaumeg überhaupt. T 85 Stof beutltfer wirb bic§ werben burefy Staebweifung am ©ittne für Staunwerbdltniß, ndmlicb bem duffem befannten ©inne be§ ©ebene» unb gül;lctB. 2Btr werben habet jugleicf) fefjen, wie bie 2lu3füllung be§ StaumeS an ftcb ber Gionfiruction beffclbcn, gteid;fam junt 2rofse, enfgegenfomtnt in eigener, felbfiftditbiger GonfiructionSfraft. £)iee> ift eben, wa3 wir oben baä Gegriffen* werben ber freien Gonjiruction nannten. SiocbmaB ben .fjauptpunft. £a$ erflc natürliche ©ewußtfcin, ba§ ba ift, nicht wirb, unb bat» jugteief) ba§ l£cnfen eines ©citB an ftd), wa§ un3 aber hier ttief)t§ angelt, inbem wir bic§ erfi erfunbett wollen: — ift ein ©eben be§ ©el;en3. Sn biefer Formel liegt alles» llebrige ft;nfl;ctifcb eingefd)loffen.> Seht fomrnt e3 un3 auf furje 3ufam* mcnbrdngung alles» ©efunbenen an. Sei; bin mir ber ©ebdrfe unb fPrdcifton bewußt, unb bitte ©ie, es» ebenfo aufäufaffett. 1) Gin ©iebfeben bc6 ©cf;en3 als folcbeS. Partim juüor» berjt ein ^infefjauen feinet felbft als» bloßen $Pitnft ber 2litfttü* pfttng für bas» nacl;malige Grfeben; jeboeb mit ber abfoluten gefi* fefcung, baß cs» baö ©el;cnbc felbft fein werbe, wa5 objeftio im Grfeben ftd; ftellt: alfo mit ber gönn Sd;, in ber hoppelten ©e* beutung: ba3 in biefem ©liefe ©efcl;ene fei ba§ in il;m ©ebenbe felber; fobattn, baß 2llles», was» in ber objeftwen ^)infd;attung ftd; erzeugen wirb, unmittelbar, wie cS ftd) ftellt, aud; ftd;tbar fein werbe; benn 2lllc6 fei eine ©eftimmung bes» Scb, unb biefes» fcl;e fd;lcdf)tbin ftcb felbft; wa3 es» fei, febe cs». Scb bemnacb bas» fProbuft bes» ©id;feben§ be§ ©ebene», unb gwar aB reiner unb leerer 2lnfnüpfung3punft be3 beftimntenben ©enfciB. Stur in biefer ©eftimmung be§ ©ebens», biefem ©e* ftebte, aB feine gornt eben ift cs» »orbanben, unb attfferbent ttiebt. SBemi alfo bas» Sd; immerfort ftd; ftellt, unb nicht weicht, fo fomrnt bies» ba(;er, weil bicfeS ©cftd;t nicht weicht, ober weil bie» gciftige SBefen, ba3 ©eben, eben in biefer abfoluten Stiftung auf ftd; felbft -ficht. 2)a» Sd) ift alfo bic§ rein gormcllc, bie ©runbfornt bco ©cl;etB, unb ©ie feben bal;er, wie unge* heuer ber Srrtbum ift, wenn man ba§ Sf aB ein ®ing an ftcb betrachtet. 8G 2) ©icb fel;en ift aber ferner ein ßrfennen unb 33 eg r ei* fen als fefjen. £ies> fefst bte beiben ©runbbcftanbtbeile, ein 25enfbilb »om ©eben, 33ilb feines allgemeinen SbarafterS, beffen, ma§ e§ fein mujj: ferner ein 2lnfcbauung$bilb, ba§ mit jenem übereinftimme. 9tun bemerfen unb faffen ©ie mobl: Sener erfte £beil, ba§ Senfcbilb, braucht ft'cb hier gar nicht befon* bcr$ ju ftcllen; bie Goibenj: icb febe, melcbe ntd>t§ 2tnbere$ aus* brüeft, al§: »mein angefdbauter j3uftanb ftimmt mit bem (Sb«* rafterbilbe be$ ©ebcnS überein,« beweift febon, bafj c§ eriftirt, unb bemeift bie Uebereinftimmung; benn c§ ift felbft bie Hebers einftimmung. SeneS Senfbilb ift nur bie »erborgen bleibenbe sprämiffe, unb baS ©eben felbft in ber SSBurjcl unb bem .ferne biefe6 3uftanbeS ifl eben btcfeS 33ilb, inbem unter beffen SSor* auSfefcung allein möglich ift ber ©d;lup: Scb febe / bemnad;: mein angefebauter Suftanb ift = ©eben, ©o ift ber 2CuSbrucf: icb febe eigentlidb ein drntbpmem (ein ©eblufj mit verborgener sprämiffe): ©eben ift ba§ unb ba$; nun ftnbe icb hier mid; fo; alfo ich febe. £>a§ faftifdE)e ©eben bat im .gnnfebauen be§ mi- nor ben maior fd^on im ©liefe; beibe ftnb nid;t getrennt. SBir muffen jeboeb jenes ©enfbilb haben, weil mir nid;t bcobad;ten unb anfebauenb empfangen, fonbern ablcitcn bie ©efdbaffenbcit be$ 2lnfcbauung§bilbeS. SBtr beanfmorten mobl nur ba, mo bie 2Biffenfcbaft§lebre überhaupt antwortet, inbem bicS gcrabc ihr Gbarafter fein bürfte. Unb fo mic bie ßogif bie ©ntbpmcme beS gemöbnlidjcn ©pred;en3 in ihre ©eftanbtbeile jcrlegt, fo möchte wobt baS Seriegen beä urfprünglicbcn SuftanbeS beS ©emufjtfeinS in feine (Sntbpmeme ein Sbeil ber SBiffenfcbaftSlcbre fein, in meld;er gunftion wir fie mit Äant füglid; tranSfcenbentalc Sogif nennen fönnten. 2tlfo: bem ©eben, ba§ jufolge beS erjtcn ©efe^eS bie Sd)= form febon trägt, mufs ftcb frelXen nur ba§ 2lnfcbauung$bilb eines ©ebenS überhaupt: auSjubenfen: Scb bin fo unb fo, ftnbe mid; fo unb fo. 3) 211$ ^»auptfacbe ift eirtjufebärfen: miemobl ber red;fe ©ittn beS barauS golgenben faft immer mipfannt mirb: .£>at etma baS Scb dtwaS bei biefer 2lnfrf)auung§form getban? 6$ ift ja blofje 87 gormbeftimmung! Sber bag, wag wir atg geiziges ©runbwefen allerbtngg hinftelten: bag Sehen? 3fuch biefeg rttdjt; fonbern in bicfer ganjen ©runbform, bie wir befd;rciben wollen, i ft bag Sehen, fo wie eg überhaupt ift; feilt Safein nirfjt ein rein eg, (bag nur wir in ber SBiffenfchaftgtehre für unfere gcnetifche @in= ficht t>oraugfc(sen); fonbern biefeS befiimmte, atfo formirte. Sag ift’g ja, wag wir oon oorn herein behauptet h^en; unb wir werben ung hoffentftdh boch nid;t in'g 2tngeficht wiberfprcchen woltcn. SEBie Shr materielle Singe atg fertige unb gegebene an= nehmt, fo wir ein ©eiftigeg, bag Sehen. SBic nun für Such jeneg Sing niematg ein Sing überhaupt, fonbern fo unb fo in« nerlich beftimmt, befdjaffen unb fonnirt; eine Subftänj mit ihren Stccibenjen ift; fo oert)ätt eg ft'ch bei ung mit bent Sehen, üttur ift hier biefe ©eftimmtheit nicht witlführtid) unb gcfcfctog, fons bern bag Sehen fcfdechthin ©ing; barum feine ©eftimmtheit überall auch nur ©ine unb fclbige. Sieg muff nun für’g ©rfte genügen, 0tur wer etwa biefeg Sehen nicht zugleich atg bag 2tbfotute gelten taffen wollte, ber würbe ferner berechtigt fein, nach einem ©runbe biefer ©cjtimmungcn ju fragen. Siefer §or= berung, welcher ju genügen wir gar nidjt abgeneigt ftnb, fonnte aber erjt in einer anbern Sphäre entfppochcn werben. 2ttfo: wag wir hier aufgejtetlt unb höben werben fct;en, ift eben ba, wie bag Sehen ba ift, cg wirb in feinem Sinne, unb eg ift bag Safein beg Schcng felbjl: Sicfeg burchaug beft im m* te ©cftdftf. 4) 2Bir bebürfen, wie fchon gefagt, bag Scnfbttb, ben be^ ftimmten SSegriff beg Sefeng, um baraug bie ©encft'g beg 2tn* fchauunggbilbeg: ich fel;e, nachjuweifcn. SBir fenncit ferner jc^ boch bag Sehen atg Surch eineg Sebcngbtlbeg. Sieg barum wäre bag 33itb, bag ftd> bem Sehen t>on ftch fetbft barin ftcllcn müßte. — Suerft über bie gorm, bann über ben Sn« halt biefeg ©itbeg. Sag ©rfte, bie gorm, ift wichtig, ©g müßte junächft fein ein Sitb feiner, beg Sch; aber nur ©itb, bemnach cincg Sebeng feiner fetbft, bag für ftch unb unabhängig non feinem ©efehenwerben Statt ftnbet, ttnb eben ift, gefaßt im ffiitbe. (©in S3itb, innerhalb beffen ein Sein an ftch »orfommen "saasl — 83 — Jann, ba$ nicfjt butcb ba3 Scb, fonbern buicf» ftd) felbjt für ba§ 34} ift, al§ eine gortbeftimmung feines SuftanbcS). Äurj: ba§ 3d> fid)t ficf) als feicitb im S5ilb; finbet ftd> barin oor unmittelbar, feine§wege§ - macht ftcf) in irgenb einem (Sinne bajit. 2(ber ba§ S3ilb weifen? — um ben Inhalt jugfeicf) ju berühren! ®e$ abfoluten £>urcb, alfo be§ 9vaume§. 2)er ner- vus probandi: bie Scbform S3ilb feiner (Selbft*, bannt alfo fc^cnb ein felbffftänbige§, auf ftd; berubenbcS (Sein, ein 5Bilb= fein. 2flfo bie 3laumanfcbauung eben ift mit ber 3d;form oer* bunben burcfyaus» in Gfincrn (Silage. (SSemcvfcn (Sie bie§ wol;l; bcnn c£ ift entfd;cibenb. Stacbber nod; eine 2fnmerfung barübev). £urcb cinc§ 2cben§bi(be§ fyicfs, rticfjt ein fclbft conftruircm be3, fonbern bie allgemeine 33ebingung, burd; bereu ©cfebtfcin aber unmittelbar conftruirt wirb: mit biefcr 2lnfd;auung be§ Scannte? jugleicb, unb in fie hinein al? ifjr Sertbcffimmcnbe?, mü^tc ficb bemnacf) il;r ftcllen bie eine? Staumfüllcnben au? unb burd; ftd; felbfr: alfo eines biefen 3fautn nicht etwa crft ßinnclfmcnben, fonbcrn il;n fd;led;tbin fdjon Smtebabenbcn unb mir burd; biefe» Sitnebabcn nad; feinem fclbjtffänbigen 2eben ju CSfjaraftcrifircnbcn unb 2lnjucrfenncnben. ^itrd) eine folcfte 2lnfcf>auung wäre nun ber 33ilblid;feit be§ Surcb, b. i. bem Kaum überhaupt, ber ßbarafter bc§ (3cl;en5 aufgebrüdt, al? £>urd; eines SebenSbilbcS. 2)urd) ben erften Sbcil bicleS S3ilbeS wirb gebilbet ber 3caum, leer unb beftimnts bar; bureb ba§ jrpeite ein auS fid) 3taumfüllenbcS innerhalb ber Secrbeit unb 23cfiinimbarfeit. S3cibeS Ware aber fd;led;tl;in um abtrennltcb non einanber baburd), baff ber innere ßbaratter beS (Scbcn§, feine gefebilberte iSurcbbcit, im S3ilbe bargeftellt werben füllte. £ie ^rincipieti finb fcjfjubaltcn, barauf ttor 2lllem fommt e5 an. SSon ber reinen 2£nfd)auung beS SlaumeS unb feiner au§ ficb fclbft quellenben Stillung ift bie 3tebe, nicht oon irgenb einer freien ßonftruction innerbalb beffclbcn, non £inien$iel;cn ober bejj @twa$. 2Bcr baS Sc^tcre, wa§ allemal nur im innern (Sinne anfebaubar ift, bierberjöge, bem würbe ficb bie Grinfid;t in ba§ eigentliche SBefen ber 2H$abrnebmung »erfcblicfjen, unb er if V SD würbe in feiner 2fnftcht bc3 23ijfcnd Feine höben. ©icfe ifl nur ©bjcft bed Selbfibcwujjtfeind, in einem ©bjcFftücn auffcr ihm, bent duffern Sinne. 2Bad alfo ifi tiefer für fieh? Unmits telbare 2tnfchauung — lebenbiged, in ftef) felbcr immanentes Soilb bed Staumed. So ifi er © e fü I; l (ffictajiung), unb ©c; ficht: bie anbern Sinne ftnb gar nid;t reine Grrfcnntnipftnne. ' ©och ftnb auef) jette tum ganj ocrfd;iebctter Klarheit unb S3ebeus tung. ©er Sinn für bad Stauinbilb überhaupt wirb gewonnen im ®cfül;[; tiefer iji bal;cr nur 2£nfangdpunFt bed Sinncd, Fein eigentlicher Sinn. (5r bemerft nur bie @ ran je, hinter welcher ber Staunt fortgeben foll. ©efieF;t bagegett ifi eben ©urchfes I;en bed leeren Staumed (bed »©urd;fid;tigcn«); bctttnach ^)in= fchauen unb äBefchrcibett bed reinen StauincS: bied ifl ja wol;l bad fPofitioe im Sehen. SBahr freilid) iff, baft biefcä in bie Un= enblidtfcit hinfiarrettbc Sehen jtim Steflcr im Sd; nur fomntt burch feine 33egrdnjung, bed 9?ichtburd)fchen§. (©ap tiefe S3c= grdnjung in anberer StücFftcht ald garbe bcfiimnit iji, gehört in ein anbered gelb), ©ie 33cgrdnjung unb Stcgation iji alfo 9tid;t* Sehen, bannt aber SiehtbarFeit bed Sehend für ftd; fetbji, _ nach ber charaFtcrijiifchcn 83cjctd;nung eines SBlinbgebornett gleich* fant ©cfüht in ber gerne. ©icd ©eficht hütet ben erjicn Shcif, bie 2fnfd)auung beS leeren Staumed. ©iefent Fommt aber eine Staumfültung, bie ftd; macht, entgegen, jett fei td ber ©rdttje eben , wo ©eficht unb ©efühl nicht weiter Fönnen, fonbertt negirt ftnb. ©tefer Staunt nun jcnfetfS unb innerhalb ber ©ran* je, mit feinem güllcnben, ber fieh und hoch wohl jicltt, unb für bad SBcwufjtjcin fd;led;thin oorhanbett ift; — wie mag er fieh und wohl jiellen? Sein 23ilb fallt innerhalb bed allgemeinen ©ilbfeind bed Staumed; aber wir conjiruiren cd nicht mit unfercr ©inbilbungdfraft: bieS iji eben bie oerwtrrcnbe SBorfieltung, üor ber wir oben warnten: fonbertt ed macht fieh und fchlechthin, auf bad ©runbbitb bed Staumed fieh auftragenb unb baffelbe fort* bejiimmenb. 2fber wirb ed fetbji eigentlid; gefehett, gefühlt? £ier tritt ja eben bie abfolute ®rdnjc bed Sehend unb gühlend ein; ber Sinn reicht gar nicht mehr bortl;in; cd ifi alfo Sache cined ©enfenö, tton ber abfoluten S5egrdttjuttg unb Stcgation bed DO ©imreS auf ein SlealeS im fftaume, auf Singe, ju fd) ließen. SieS ift bocb wolß fonnenflar, unb deiner, ber nur fällig iß, feinen 33erßanb jufammenjuncbmcn, fann eS läugnen. Sene aber, b. b- alle nid)t £ran3fecnbentalpbilofopben, fes l;en unb füllten bie Singe, b. i. wa§ jenfeitä ber abfoluten ©ranje liegt; fie fel)en unb ffitjlen ba, wo ibr ©eben unb gub= len ju Knbe iß, unb fie nur ib«3 ÜFiicbtfebenS Imb 0tidtjtfüblend, ber abfoluten 33efcbränfung berfelben, bewußt ftnb. 33om ©eben giebt e3 fogar eine matbematifebe 3Biffenfd)aft: Sptif. @3 follen ©traben ooit ber Sbcrßäcbc ber Körper auSgeljen: bie§ audf> ju= geßanben, fo ift bie Sberßäcbe ja eben bie ©ränje; wie fommt Sbr benn hinter fie? SEBarum nicht lieber bie ridßige Grrflärung »orfdßagcn, baß ba gefeben wirb, wo man bie Unburd)ftd)= tigfeit geßebt, — ba gefnl;lt, wo bie llnburd; bring lieb* feit? ©efinnt man fid) benn gar nid)t? Ucbcrlaffen wir (3 ber Fachwelt, 9Jtaa§ßab unb ^Benennung ju finben für fo entfefctidjen 33lobftnn unb Stumpfheit, welche fid) nid;t fd;cut, als pbilofopbifcben ©ab ficb auS bem Sttunbe geben ju laffen : 3d> fec, ful)le bie Singe, waö bei ber allcrminbeßen SScftnnitng als? ber offcnbarjie SBibcrfprud) einlcudb* ten mußte. (&3 iß abgefürjte 9Jeben§art für: Sd) febließe au§ bem 9iid)tfcben, ber Unbitrcf)bringIid)Feit, unter SSorauSfefcung ber Kontinuität be§ SiaumcS auf ein 9iealc§ in bcmfelben. — 2tuf folcbe SSerrücftbeitcn bat man ©pßeme gebaut, auf weld)e fie ihre unb bc3 ganjen ©efd)led)t8 cfjeil unb ©eligfeit in Seit unb Kwigfcit oerbürgen wollen! — (Sie3 fagen wir nicht, um fiber fie ju triumpbiren, fonbern bamit man ihrer 2cbre nicht glaube unb beren Änfeben erfdjüttcrt fein laffe). Sa§ ßcbenbe fRaumbilb macht fid) eben felbft unb beßimmt fid): bieS ift ba§ fjaftum. 3lber bies? Siattmbilb ßebt innerlich, binbenb beibe ©inne. 83on ber 2lnfcbauung jenes ©icbmad)etu> eben iß ber äußere ©inn ganj auSgefcbloffcn. — SSon ber am bern ©eite bat e§ oft an Äubnl;cit gefehlt, bie§ ben 2lnbcrn fo unter bie 3tugen &u fagen. Ser Srrtbum, wenn er allgemein iß unb breiß, imponirt. 91 Sur Sebuftion ber 3eit nachher. $e(st noch eine 3fntnerfung über ben Kaum, »erwanbelt in eine nochmalige Ueberfidjt bc§ ©anjen au3 bem noch feharfer gefaxten @inheits>punfte. (Sie Schwierigfeit ber Sache felbfi wirb jugefianben. greie Gionfiructionen an ffch ft'nb leicht, »eit ber innere Sinn natürlich auf fte gerietet ifi. 2ther nicht allein barauf fommt cs» h>er an, fbnbern zugleich ruhig einer ftd) confiruircnben ©ntwiefetung unb ihrem Vorgänge jujufchauen, hoch mit fclfenfeficnt 2(uge, Nichts gehenb noch nchmenb, barüber ju fehweben; bie§ ifi unnatürlis eher. Sefihalb ft'nb immer bie SSortrdgc, bie ernfilid; barüber halten, fchrocr; boch fann bieS gleichwohl nicht erfpart »erben; aufferbem erhalten »ir nur einen leeren, formalen SbealiSntuS, ber nicht Stanb halt). 1) Sie Schform gicht hier ein blofjcä leerest logifchcS Suhjeft, »elcheS burd; ffch gar 9(id;tö hei ftch führt. 3Ba§ ba gcfchen »irb, ifi juglcich baS Sehenbe; mehr nicht: ba» Sehenbe fleht bort noch einmal. 2Ba§ e§ barutn ba i|i, ifi nicht hegrünbet, noch »irb e§ fo erfel;cn; fonbern ift retn faftifd;: »Sch hin fo, »eil ich eben fo hin.« — SaS ©egentheil roare: Safjt ba§ Sch ©t»a§ machen (aus» ftch heroorhringen): fo ifi e§ nicht mehr lee= re$ logifcheS Suhjeft, fonbern bringt eine Seflimmung mit ffch, bie freilich ihm objeftih ffchfhar »irb: (»ibh hin bicS unb bicS«); aber nicht ahfolttt faffifch, fonbern hegrünbet: (»ich bin’S, »eil ich e§ mache«). @t»a§ biefem Icfctcrn SSerhaltnijfe 2lehnlid;e§ fmbet hier nun burchattS nicht Statt, fonbern nur ba§ Grrfie. 2) Seboch bringt allerbingS bie Schform @f»a§ mit ftch, freis lieh auch nur ein gormales», nämlich bieS: »enn her aitgefchaute Sufianb bc§ Sch oeranbert unb forthefiimmt »irb, fo »irb biefc gortbefitmmunq ftch unmittelbar auch int 33ilbe, »eld;e§ ba§ Sch ooit ftch hat, jeigett unb ahbrücfcn: nicht nur nämlich ber ohjef= tiüe Sufianb, fonbern‘auch ber Sicfler beffclhen »irb forthefiimmt; benn e$ ifi ber Sufianb bcs» Sch, al$ bes» unmittelbar in allen feinen ffiefitmtnungen ftd) felhfi Sichtbaren. Unb überhaupt — burch biefe Sichtbarfeit be§ Uebergangcs» ifi ja bie ganje Schform erfi herbeigeführt, wie Sie au§ obiger Sebuftion »iffen. 2ll|o ^infehauuug einet» a, mit bem befiimtnenben begriffe: — 92 — Sch; ncBfl ber Erwartung einer gortbefrimmung beffelben = x. (©eibcS aber fallt jufammen in Sinem Schlage, nidfjt in ber Seit erwartet, als ob a jemals ifolirt oorfäme. SBir allein ftnb’S, bic bie Trennung vornehmen). 25arauS ber aS ©elbftbewußtfein b. i. ber innere 9teflcr beS Sehens, welcher bie abfolute germ beS SehenS ift, bringt fd)lcd;thin mit fiel; a; baS Sei) ober ba5 Sehen fiel;t ftch als fetenb a. 3) a ift ber 9t au nt. (Sollte ich nicht biclmchr fagen: S3ilb, 3fnfcbauung beS 9iaumcS u. bgl.? .Kaum; wenn etwa ber 9taum felbft burchauß nur ffiilb imb 2fnfd)auung wäre, unb bieS fiel; bon felbft t'crftanbe, fo wäre bieS nid;t bloß überßüffig, fonbern fcf)ief. x, falls eS ein tritt, wirb ferner nicht unfichtbar, fonbern fd)lcd)tl)in fid;tbar, nicht bilbloS, fonbern begleitet uon feinem S3ilbe fein, unb jwar alfo, baff Sd; mir bewußt werbe, alS feienb unb l;abenb baS SJilb bicfeS x. — ferner aber ift x nid;tS 2(nbereS als eine gtortbejfimmung beS 9taumeS, eine auS ftd; felbjl quellenbc Staumfüllung. Sd; fann bantm werben S3ilb ooit x nur inwiefern icf> fubfianticller ftel;enber SSSeife fd;on bin ffiilb beS 9taumeS, innerhalb beffen ftch suerft bilbet baS S3ilb x: — unb 5 war beS Sinen, flcl;enbcn 9taumc5 ffiilb für alle möglichen ©eftaltungen beS x. tefe SSeränberungcn nun fmb boßpelter 5lrt: entweber baS Sch m a d; t ftch ba;u, ober eS wirb ein 2ln= bereS, leibenb unb nur baS Sitfcßcn l;<*benb, wie wir recht fcharf feftftellen, nicht etwa abläugncn wollen. 33on legerer 2trt finb bie 9taumfüEungen, »orauSfefcenb baS ihnen beiwohnenbe ©runb; bilb beS StaumeS unb baburch bebingt. SiefeS ©runbbüb barum ift baS Sftittelglieb, burch weites 93 baS 3d> ber ©cftimmbarfeit, SRobififabititdt überhaupt 9>rei3 ge* geben wirb. Sic 9ieccptioitdt bafür ift ber ©inn fclbff: ein ©cffd;t, innerhalb beffen wicbcr gefeben wirb (ein unenblU d)eS SBeftimmfc). 3) SEBie ber 9fefler beS ©ehenS, ber {Raum ift, unb barin ^war bic abfolute gorrn ber ©elbffanfd;auung bilbet; fo i ft baS 3d), fertig ohne alle SJeränberung unb SBanbet in lfm, ge; geben. SRutt ift biefe 2tnfcbauung fetb|T ©inn, unb jwar dufferer, ©o erfebeint ftcf> baS 3d), als feienb unb habenb bcn9iaum: ber {Raum barum dufferer ©inn, unb ©egenfianb beS innern, trn S3ilbe aber in beiben. SaS biefen teeren {Raum beS duffem ©inncS giüllenbe (Beben auS ftcb) unb fo bic Seerhcit bcffclben S3crntcf)tcnbc tritt aber in baS ©elbftbcwufjtfein nur als eine SScrdnbcrung unb gortbefiimmung beS SuftanbeS beS 33ilbfeinS; — alfo eben als Uebcrgang unb SBanbet, betreffenb baS innere Scb- @S ift barum ©egenffanb allein beS innern ©inncS, 2t n* febauung. SaS ©elbftbewufjtfein fragt biefe 33ilbcr, als ein ihm fcblecbfbm SEBcrbenbeS auf, wie ber Umfianb, baff fie baS '})robuft unb baS ©ieget beS duffem ©inneS, bie Beerbeit beS {Raumes, fcbtcditbin ocrnidjfen, anjeigt. Ser teere 9iaum felbft — ber duffere ©inn: aber bie Singe im {Raume ©egenffanb beS innern, eben als {Rogation unb {Begrenzung beS duffern. SSSir haben barum ber ©tocfblinbbeit unb fürchterlichen Un= befonnenbeit nicht mit Unwahrheit bcjiichtigt biejenigen, welche bie SBabmehmung ber materielten SEBelt, ffd)fbar bie Negation beS duffem ©inneS, jur fPofition beffetben ohne ©ebdmen unb ®rd* inen machen.- dttar bemnad) ift geworben: 3m ©eben be§ ©ebenS liegt baS 33ifb eines {Raumfüllcnben, waS wieber borauSfeht ben ju füttenben 9iaum fetber, ber ba ift in feinem Sn batte baS unmits tetbare 2tnfd)auungSbilb eine§ Surds — SEBabrgenommen wirb im innern ©inne, als SRobififation beS 2tnfaS Sch, b. i. baS fubjeftioe Sehen beS SchenS, baS Senfen, hnf für ein lebenbigeS unb felbftftdnbigeS (Durch bc5 anbern unb objeftioen Sehens, gldd)s fam (Blöße gegeben, unb ftd) geöffnet, eine Steceptioitdt bargelegt am Stau me, welche ba ift — dufferer Sinn, als ftehenbcS unb unaustilgbares ffiilb beS StaumcS überhaupt, — unb inne* rer Sinn, als Selbfibewußtfein, baß ich bin biefer Sinn, baß id) ihn h a f> c - innerhalb biefer Stcceptioitdt jtellt unb duffert ftd) baS felbfijtdnbige unb auS ftd) felbft lebenbe 2)urd) beS gefes henen SehenS, theilS als erfchafenb bie (Beftimmnngen im Staus me, unb fte bilbenb als benfelben erfüllenb: — ein £>urcf) in unb für ft'ch felbft, eben ju biefer Schöpfung; theilS, als im fubjefs tioen Sehen feienb, (Bilb, bloßer Stefler btefcS SchafenS. £>ie3 if bal)er ein relatioeS £>urch für baS erfte fubjeftioe Sehen, bies feS umwanbelnb unb fortgeftaltenb auS bent SSifbe eines leeren ju bem eines gefüllten StaumeS. 95 ©teben (Sie fliE unb betncrFen <2ie btefeS hoppelte Surd). ©o gewiß baS ©eben ft df) felbfi ficht, fo gewiß ftcf)t eS ein auS ftcb felbfi queEenbcS, fdf)lecbtl;in fcf)6pfcrifd?c6 Sttrcb jenes Siaunts füEcnben. Gin fold;eS fann aber in bem fubjcftiocn ©eben nid;t gefcben werben, ohne baß biefcö nidt>t auSbutdlicb ftcb baran oers läugnen follte als fcfsenbeS, unb ftd; öerftcbcn als bloßeS leiben* beS 9?acbbilb unb 9cefler beffclben. on einem leeren fJtaume ju einem erfüEten, als einer gortbeflimmung beS SewußtfeinS, nicht etwa ein Senfett beS SenfenS, (ber Steuer eines folcbcn), fonbern ein Senfen unb Serflebeit in einfacher ^Potenj, welches bas her nicht erfl als eine gortbeflimmung einer 2tnfcbauung wirb (ftcb entwidelt;) unb fo als eine Seränberung beS Sd> im innern ©inne, auSbrücflicb jum Sewußtfein gebracht werben fönnte, als ein: »ich benfe«; fonbern baS fdEecbfbin ifl als unabtrennlidber Sbetl bcS SilbeS eines JRaumfüEenben: — alfo ein Senfen, baS — 9G — nicht gebaut n>trb, fonbem @in3 ift mit bei 3fnfcf>auung, dne oerftänbige 2Cnfcf>aitung, inbem ber SSerßanb irgenbmo abfolut fein muß unb fchlcd)tt)in gegeben. £ic3 ift er an biefev (Steile,' ✓ wo er in feinem (Sein an fid; oorf’ommt, in bem unmittelbaren ©icfm.crßchcn beS SilbeS als ffiilb. 2fber ber ©a(j: baS ©ewußtfcin biefer SSiiber führt bei ftef) ihr ©elbßoerßänbniß, baß ftc nur Silber ftnb; fyci$t juglcid): baS Serßänbniß, baß in ihnen ein Sehen criofchctt fei; aifo ba§ Silb jenes SebenS feiber, als auffer ihnen unb unabhängig oon benfeiben, iß bamit gefegt. Unb jwar führt baS Sewußtfdrt bfrfcS Silb unmittelbar bei ftdh, ohne ein bajmifchentretenbcS ©elbßbcwußtfcin eines fchließcnbcn Sch, mithin and) ohne Un* terfchcibttng bcS fPrinctpS, beS SilbcS eben, noch bcS ©rfdßoffcs nen, unb im ©egcnfafsc mit jenem ^injugebadßen, beS abgebik beten (SeinS. SBir roiffen nid>f, ob mir cS Silb nennen follen ober 25ing, inbem beibe ftd) burchbringcn. ©S wirb barum baS Silb gar nicht gefeiten, fonbem nur baS Sehen; erß baS Sfefultat beS ©dßuffcS tritt als ©egebcneS in baS Scwußtfein, eben jene gortbeßimmung beS leeren SlaumeS ( jum gefüllten. ©rß ber Sleflcrion iß eS »orbehalten, Silb unb (Sein beßimmt ju unterfeßeiben: h*et erß iß bie Siebe non »meiner« Sorßellung, unb bem $Dinge, was im unmittelbaren Scwußtfein gar nicht beßimmt unterfcfiieben wirb. — Slun crß unb unter biefer Sebingung allein iß gefehen baS ©eben, unb unfere ©pntheftS oollcnbet; beim nur unter biefer Sebingung iß baS £)urd; eines Unabhängigen unb ©clbßßänbü gen angcfchaut. . 9tun erwägen ©ie genau nod; folgcnben Umßanb. Stur am Sefcfßuffe ber ganjen ©pnthefiS unb bei »ollßänbiger organifcher ©inbeit beS in ihr liegenben Üftannigfaltigcn eines SußanbeS, iß baS gegebene Scwußtfein ba, unb bie ©inficht möglich: idf) feße. ^ier erfolgt erß bie ©oibenj, baS Sufammenßellen beS gegebenen SußanbeS mit bem ©efefce. 2Cber biefer Seßbluß liegt eben im SSerjiehcn beS unabhdngige« @etn8, unb fo inuf ba§ unmiftel* bare ©elbjibewuftfein an bem fünfte, wo eS burchbricht, ficf> wol;l auSfprechen: ich fehe, ich fd^aue an baS Staunt füßenbe, materielle Sing. 2)er ffiefdhluf, in welchem baS 3$ fich felbjl als fefjenb ficf;tbar wirb, ifi baS 4j>inoer|ieben beS £>ingeS. £>af biefeS nun ein 4>int>ergeben ifl, jufolge beS SSerftehenS be§ innern 23ilbeS als folgen, fiefjt eS nicht, weil biefeS öofljieben nicljt au§ einer SSerdnberung (ßrntwicflung) feineS unmittelbaren j3ufianbeS beroorgeht, fonbern fein gegebenes, fiefyenbeS ©ein iff. $ür unS, bie Sufchauenben, ifi bie SSerwanblung beS unmittel* bar gegebenen ®i(beS in ein Sein, jufolge beS SkrfiefenS, unb eine abfolute ©ubfiitution beS Ic^tern an ber ©feile beS erfient t)orl;anben, nicht für baS natürliche ©clbflbewuftfein, bem biefe ©ubfiitution nothwenbig unfichtbar bleibt, unb baS er)! nach SSoßenbung berfelbcn unb beS ganjen Vorganges anhebt. £aS Sch wirb an ber gortbefiimmung feiner ©runbanfehau* ttng beS SiaumcS burch ein güßenbeS fich feiner fclbj! bewußt; weiter burchauS Nichts. SBoher ihm ber Staunt fomme, unb woher bie güßung, weif eS nicht, wohl aber, baf in bemfelben ©twaS il;m -werbe, baf eS auS leerem $u erfülltem fich ihm wanble. ©S ifl barum beS StaumeS fich bewuft, als feiner ab* foluten Steceptioitat, beS duffem ©inneS. ©ben fo wenig fann eS benfen, baf bie Staumfüßung ihm werbe, benn mit ihrem ©ein beginnt er|t eS felbft: fic i|! ihm fchlechthin; twn einem SBohcr unb einer ©eneft'S berfelben hat eS alfo gar feine Ahnung. ©o baS natürliche ffiewuftfcin. Steift eS fich lo3 oon biefer ©ebunbenfeit unb fommt eS jur ffiefmnung, fo fragt eS aßcrbingS nach einem SBoher? SBir haben barauf geantwortet unb gejeigt: bie ©innenweit = ^robuft beS unmittelbaren ©elbjb üerfidnbniffeS beS SEBiffenS. SBie aber, wenn bie erfie rohe Un* tcrfuchung ohne aßeS ^ülfSmitfel bie grage fibh fo beantwortet: ohne Smeifcl ftammt mein SBiffen t>on ber SBclt auS bent, wo* t>on eS unabtrennlich ifi, — auS fietem Seifammenfein auf einen ©aufalneruS fchliefenb, — auS bem duffem ©inne: ich fehe, fühle fie: fo argumentirt bergefialt nicht ber natürliche ÜKenfch fonbern ber fchon hh*tofohhircnbe, freilich pingui Minerva! 98 ®enn baß er eS nur ja babet läßt, ben duffem'Sinn als gaf« tum unb bie Singe als gaftum, unb al§ fich bcgleitenbe gafta 311 faffen, unb baß ihn nidEjt etwa bie Neugier teijt, ju beben* fen, waS benn ©eben unb gürten fei, wo feine ganje SIBeiS^eit in StichtS »erfchwinben würbe! Semnach Stefultat: SaS natürliche 23ewußtfein, baS Sch, , fleht unb erficht allerbirtgS fdhledjthin unmittelbar bie materielle Sßelt, aber nicht burch ben duffem (Sinn, fonbern im 25 er ft an* be, unb jwar im 83crflänbniffe feiner felbft, als S3ilbeS, »on JBilbern, bie ftch ihm eben ftellcn. Saß ich fte aber alfo »er* flehe; fehe unb »erflehe ich in jenem Suftanbe nicht; benn eS ift biefeS fein rcfleftirtcr, fonbern ein abfolutcr. Unb fo muß eS eben bleiben bei hem unmittelbaren KuSbruöfe jenes SterftehcnS: ich erfehe, baß bie Singe finb, unb bamit gut. — ScbcS 2Bort aber über biefeS Sft hinaus, ift nicht gut, weil bamit bie (Sphäre ber Stefleyion betreten wirb, »0 bie Sache ftch nnbcrS , ftellt. Sie 3lbficht alles ^Bisherigen mar, Shnen ein S3eifpicl ju geben ber 3lnf — Ü4> — ba5 9)?acbenbe in ber erßcn (unferer) JCnftcbt, baS ©eienbe, ©o« fraltetc ift e5 in ber gweiten: nid;t§ 2lnbere§, nicht etwa bas> 3'd). Sies> ift nämtief) überhaupt mtr ba3 ©eben in ber ftebenben gönn bcS ©icbfebcnS, aber gu biefer gönn fommt es> erft bicr, bnrrfj bie faftifebe 2Birflicbfctt bc3 ©ebene? an ber gangen ©t;ntbeft§: hier wirb ba§ 3cb erzeugt, unb mit bem Gfrgeugtfein beffelben ift bie ©nntbefiS gefcbloffen. 2Bo eS ift unb borauSgefe|t wirb, ijl bas> ©eben über biefe ©pntbcfiS febon hinaus unb bie bloße ©runbfornt ift weiter beftimmt. 2ll|o feine greißeit, fein 9)ta« eben, fein 9)robuft eines 3 in frühem Sarfiellungen. Sßetl ich aber üWißocrftänbnijfc bemerfte, eigentlich bureb Heber« feben bce> febwierigen SSegriffS be§ ©cinbenfene? ftatt be$ leichtern 33orftcllungbenfen§, wobureb aber ba5 2Bcfen bcS fran§« fcenbentalen SbealiöntuS in einen leeren unb bobenlofen geänbert wirb; fo fyabe ich hier »orgegogen, ben üßegrif bcS ©einfe&enö rein für ftcb oorgutragen. 2ßer ci> nun in biefer Feinheit nicht auffaßt, unb noch immer bie freie SSorftellung ftcb einmtfeben laßt, bem ift nicht nur biefer SSortrag oerloren, fonbern feine etwantgen frühem Äenntniffe »erwtrren ftcb- (Kriterium bee> richtigen SSerßanbniffe§, wenn man in biefem ©ebiete bcS 33e* wußtfeine? feine greif;eit, Slnfdbaucn , Senfen eines -Sch btn ; einträgt, fonbern tllleS bureb ba§ ©efefg ftcb machen läßt). 2) 2Bie in biefem neuen ©inne bie gange SSeltanffcbt ftcb änbere, fycibe ich febon oon Seit gu Seit angemerft, unb bitte ©tc gum S3efcblaffe eS noch einmal gu erwägen. Sene, eine 2Belt bee? ©eins abfolut oorauSfeßenb, in ihren mannigfaltigen S3efiimmungen, welche bie ©egebenbeit jener SBclt eben mit ftcb bringt; füntmern ftcb wenig barum, woher nun ba£ tfuge, ba$ 7* 100 ft'e benn hoch auie3 nun unbebingter 3beali3mu3. _ liefern Tluge flcllt fiel) nun aber allerbtng3 eine SBelt, ein ©ein an fid), alfo u?tb in biefer gorm, nicht al3 fProbuFt eine3 ©ebcnS. Bon biefer ©eite ift bie Sehre empirifcher 3teali3mu6: fo ficht ba3 3(uge, meil e3 ein öerflänbige3 2luge (ftch al3 Bilb 0 er flehen* be Sfnfchauung) ift, nicht blefseS Bilbentmerfen. £>nfi e3 hoch fei fein fProbuFf, ftebt man erft höher fteigenb; fo ift ber Sbea* liSmu3 tranafcenbental. SJleine £auptabftd)t mar, biefen fPunFt rcdjt fcfljuflelten, unb ©ie bor einem leeren 3beali3mu3 ju oermahren, begleichen früher burch Sföipoerflanb mohl angenommen mürbe, unb für melchen man auch bie SBiffenfd&aftSlebre fälfehlich genommen hat, ber, mehr al3 tranafcenbental, ben empirifeben 3veali3mu3 auf* hebt. 63 ifl ein #ang baju befonbcr3 in Jüngern ©emütbern »orhanben: er ifl »erflänblicber unb ber Fübn fich auffchmingenben fPbantafte auch annehmlich, baf man bie SBelt ber £nnge gänj* lieh ablaugne, al3 einen Sn^bum, unb ftd) rein an bie innere, geijligc hält. 2)a3 £)ing an fid; ifl bemnach, Don biefent ©tanbpunFte au3, nicht efma ein Sn'thum, eS ifl fo nach bem ©efefce, ba$ mir aufgeflellt haben. @3 grünbet ftd) nur auf ein 91 ich tue r* flehen, bod) ein notbmenbigc3, unb eine nothmenbige ©cfnanFe be3 Berflanbc3. Stur mer biefe ©chranfe burchöricht, unb in biefen Siegionen e3 nod; für ein £>ing an ftch, nicht für fPro* buFt be3 2luge3 hält, ber irrt; aber bie3 thut eben nicht ber na* türltcfje Berflanb, fonbern fPbtlofopbte. ©te foll burd;brod)cn merben; jeboch oollflänbig unb confequent, unb fo entfleht ber tranSfcenbcntale 3beali3mu3. £)a3 tluge, fagten mir, ift abfolut SrflcS unb ©runb ber 101 SEBeft: baS ©ein in biefergorm wirb als abfotuteS abgelaugnct; eS ift ?>robuft beS ©ebenS, in i(;m erzeugt bureb feine Sieget; tion. 2)ieS ift an fraulich einem Seben, ber fclbft nur ein gefunbeS inneres tfuge bot, unb unS erlauben will, eS ju ricfjs len. — £>aS tfuge bemnad) abfolut ©r(teS ber S35 eit gegenüber, ©ollte nun aber ©eben, an ftcl) bctradfjtct, nicht abfolut SrftcS fein fönnen, fo ift eS 23ilb, aber nur nid;t wicbcr beS ©eins, fenbern beS abfoluten 2ebenS; alfo festen wir barum auch fei; nen tobten ©ott, feinen 2 eid;nam, fonbern einen fd;lccbt()in 2 e= benbigen. £)ieS ift nun baS abfolut Slcue unferer 2cbre; aber gerabe in biefer 3lücfftd)t ift fte faum vernommen worben: biefcS dreifache, baß ber abfolute Anfang unb 2räger von Ullcnt rcineS 2cben fei; allcS Safein unb alle (ürrfebeinung aber 33ilb ober ©e; l;en biefcS abfoluten 2ebcnS fei, unb baß erjl baS fProbuft biefcS ©ebenS fei baS ©ein an ft'cb, bie objeftioe SSelt unb il;re gorm. SBeld;er tfbfianb bemnacb jwifeben ihr nnb ©pinoja fei, fann eine XSergleicbung üBeibcr jeigen; auch if>m ift baS >£> 6 d;fle, wo; von gewußt werben fann, baS ©ein, bie abfolute ©ubjtanj. .Sa nt, wenn er confequent fortgegangen wäre, hotte bieS auch wollen muffen; er bot eS geahnt, aber fid; fclbft fo weit ju t»er|febcn, war er weit entfernt. 3) SbigeS ift juglcid) als 2beil ber 2S.;2. bejeiebnet wor; ben. — SaS ©eben ficht ficf): bicS ndmlicb ift bie abfolute ©runbform feines wirflicben SafeinS, bei welcher cS bleibt. 3um wahrhaften ©eben, Surd) beS 2cbenS (beS göttlid;en, abfoluten) femmt eS nie, fonbern nur ju einem ffiilbe bcffclben in alle ©wigfeit, weld;e (£wigfcit eben auS biefem ©efefce quillt. SaS ©iebfeben, schema secundum, i|1 bie unauStilglicbc gorm.— Siun ficht füb jeboeb baS ©eben in mandjerlei Slüdficbt: 5 . iö. in ber aufgcftclltcn ©pntbcfiS ficht cS ficb in feiner bloßen gornt: fein allgemeines Senf; unb <5f)arafterbilb ftcllt ftcb il;m, ohne baß irgenb ein befonbcrcS ©eben bicfeS ober jenes gefegt wäre: barum iß eS hier ein ©eben in ber 2bat von SlicbfS, ein nichtiges unb leereS, bloß um bie gönn jur SMcnbung ju bringen. — 2Bir festen jeboch ben gall, baS ©eben, obwohl ohne Swei; 102 fei etffeS unb abfolutcS (Princip bem ©ein gegenüber, Fönne ben: noch in anberer Stüdficßt jmeiteS unb abgeflammteS fein, gallS bicfe Ginficßt ft'cf) (feilt, fdf>e baS ©eben ftd) barin in feiner eigenen Grjeugung auS feinem principe. Unb fo mochte eS noch mehrere 3lüdftcßten beS ©icßfeßenS geben. £>ie SB. = S■ aber fall eben fein ein oollffänbig erfcßüpfenbeS, unb auS Gincm (ßrin: dpe bie SBeifen, ©ich o u «rfdjcn, ßerleitcnbcS S3ilb alles mir!: liehen ©eßenS. Unter biefen nun wirb auS jenem GinheitSprincip and) bie hier abgehanbeltc ©pnthefiS micbcr- oorfommen. 9?ad> biefem (Plan unb ©runbriß folgt nun ber Vortrag ber SB. s £. felbjf. Snbern ich fjicrmit bie einleitcnben SSorträge fcßließc, barf td) mir triellcicßt, gegen meine fonffige ©emoßnßett, Gmpftnbuns gen auSjufprecßen, erlauben, meine greube 51 t bezeugen über ben 2fnblicF, ben mir biefcS Gollegium in einer größeren 2(uSbeßnung, als ein früheres, gemährt ßat, bie reifere 33ilbung mit unfercr fid) erfl entmidclnben afabemifeßen Sugenb .bereinigt ju feßett ju ernffem miffenfcßaftlicßcm 9lad;bcnFcn. Gin erßebenber 2lnblicF .für bie ©tubirenben, biejenigen, meld;e ftc feßon im SBefiße befs fen erbliden, maS fie fclbft mit ißren ©tubien äufferlicß anffre: ben, noch immer forfeßenb unb ringenb nach neuer Älarßeit ju feßen: ein freubiger für bie 2lnbcrn, bureß biefen 2(nblicF ißre Hoffnung ju ffärfen, baß aud) für bie Seit naeß ißnen eine SEelt ßößercr Kultur aufblüße. 3d) barf bieS fießtere um fo füßner fagen, ba icß burd;auS nicht anberS meiß, als baß unfere ©tu: birenben fid) auf eine SßreS SBeifallS mürbige unb Sßre ^)offnun: gen erregenbe SBeife gejeigt ßaben. hierfür allen ßenjenigen, bie ju biefer feßönen (Bereinigung beigetragen ßaben, meinen ßetjltcßifcn 25anF. ä Ti lieber baS 23er(jÄ(tmfs bet £o&it jur Wlofopfne ober tranöfccnbentale £ogif. Schalten »on Stttcfjaelig big 2Beif)nacf)ten 1812. I. ©ortrag. cüor 2fßem ift nbfbig, ben ©egriff hoffen, »öS man treibt, feftjufefcen. ©eben in ben Einleitungdttorle« fungen ift ber Bmetf biefer ©ortrage angegeben für ben Bufants menbang beS ©anjen; mir fagten: fte feien nicht SB. => 8. felbft, auch nic^t ein ber SB. *8., fonbern eine Einleitung in btes fefbe. Sa§ 2fuge für ba$ £)bjeft ber fPbiiofopbie fofl in ihnen gefchdrft, ba3 £)rgan frei gemalt merben burcb ©eftreitung be3 Srrtbumä. EtmaS ganj 5tnbere3 unb mobt baoon ju unterfcbeü ben ift ber Bmccf, ben baS Eoßegium aI3 ein ®anje3 für ftcb bat; biefen Bmecf fucben mir je^t. JDiefe ©ortefungen haben $um Sbjeft ben Unterfcbieb ber 8ogif unb ber ^bifofophie*' Nnterfcbieb, unb nidbtä 2tnbere8. 1) 2£ber jeber Unterfdbieb fe|t ©leicbbeit, Einheit t>orau§: uon biefer Einheit müffen mir alfo auSgeben. ©eibe finb ein SBiffen, unb jmar ein SBiffen »om SBiffen, eine ©ctradbtung unb Sbjeftmirung be$ SBiffen3 überhaupt, ein ^»erabfehen auf baffelbe. Saf? bie SB. = 8. bie3 fei, ift au3 ber Einleitung be; fannt; baff e3 bie Sogt? fei, aßen benen, bie mit ihr begannt finb unb maren. Snbem nun bie 8ogif fidh befchdftigt mit ber- Eonftruction »on ©egriffen unb ©orfteßungen, fefct fie offenbar ein SBiffen t>om SBiffen; unb menn fte auch Singe an ftcb ans nimmt, fo mirb fte hoch gefaben, baff ba3, ma§ fte jufammens faft ju einem tfßgemeinen, ©egriffe unb SBiffenSctemente ftnb. 2Ufo beibe haben ba3 Eine Sbjeft, fte ftnb ein SBiffen üom SBifc fen, unb jmar »erfebiebene 2fnftdhten' beffelbigen £>bieft8, SBorin ber Unterfdbieb befiebe, moßen mir eben fcf?cn. 10G «£ier füllte nun billiger SBcife Seber bie S3etrad;fung an* ftellen. S3cibe haben baffclbe £bjcft: biefeS wirb boch in fleh felbjt fleh gleich fein, bie 2 lnftd)t aber füll nur ein ffiilb abgeben bcS ©eins: baS gleiche ©ein mup baS gleiche 33ilb werfen; alle wahre 2lnflcht barum muf Sine unb in ftd> felbjt gleidhe fein. Stun ift hier SSerfchiebenheit ber 2£nffcht bcffelben £>bjettcS; alfo entweber ftnb beibe falfch, ober eine üon beiben ift falfdf). 2McS ift hier wal;r, tonnte aber hoch auch nicht allemal wal;r fein, in* bern ja bie 2 £nftchten nur theilweife genommen fein tonnten. 2 ) Unb fo ift eS bemt auch, bie SB. * ß. . hßt .jum Sbjett baS ganje SBiffen, in allen feinen möglichen SBeftimmungen eS auS Einem ©tanbpunffe herauf erfchöpfcnb: bie ßogit nur einen Sheil, baS Renten, mit 2lusfd;lufi ber 2£nfd;auung. (ES muffen inbeffen biefe SBörter gemerft werben, an bem ungefähre^ Unterfchicbc, ber unS frfjon au» ber Einleitung betannt i(t. £)ie Sufunft wirb auch bieS aufflären). ES t'ann wol;l fein, bafs fchon biefe Shcilung ju gehlem fuhrt, aber bieS fönneit wir nid;t oorauSfagen; fonbern wir muffen eS erft burbh baS Slefultat ber Unterfudmng beweifen. 3m oorauS, um nicht gegen baS 5>rincip ju biSputircn: biefe Unterfd;cibung unb engere 25efchrci* bung ber ßogit muffen wir ihr nach ihrem Siechte als einer be? fonbern SBiffenfchaft gelten taffen, unb bie Sfrtftcht ber ?)hilofo* bhie, bie wir il;r entgegcnjtellcn, auf benfelben Sheil befchrän* fen; aufferbem entftänbe eine unlogifche, oerfchrte unb üerwimp S3ejtreitung, in welcher jeber ©treitenbe boit etwas 2lnberm rebete. Um bie ßogjf mit ber fPhilofaphie ju vergleichen, muffen wir alfo auch bie pIjtlofo^Gifcfje 2lnftd)t auf biefen Sheil, baS 25entcn, befchränfen, um innerhalb beS jugegebenen UmfretfeS bie SSerfchiebenheit unb ben gehler nachjuweifen, falls wir tonnen. SCUeS, waS Renten jum £>bjeffe hdt, ift ßogit; barum ift auch ber Sheil ber 9 ?f>tlofophr c /- ben wir hier betrachten, ßogit. SBir hüben alfo jwei oerfchiebene SBiffenfchaften beS Einen £>b* jetts, bie gemeine ßogit, unb, wie fte $ant fehr paffenb nennt, bie tranSfcenbentale 5 baS heifjt unS bis je£t: bie non ?»hilofophi e auS nngefehene ßogit: (fdjarfer unb ndl;er wer* ben wir ben tfuSbrucf erflaren ju feiner Seit;) inbem wir viel* 107 leicht ber gewöhnlichen Sogii baS ^räbifat einer phifofe'Phifthen äBiffcnfchaft ganj abfprechen. 2TIfo — ben UmfrciS glcid; enger gesogen: nid;t jwei 2ln* fidfjtcn beS SBiffenS überhaupt, fonbern nur jwei 2(nffd)ten beS einen Sl)cil§ bcffelbcn, beS DenfenS, »ollen wir cinanber ge* genübcrflellcn. SBaS Dcnfen fei, wiffen wir bemalen freilief) auch nur ungefähr, unb fann erjt in ber Untcrfudntng felbff fiel) ergeben; oielleictjt bafj auch barüber bie beiben 2lnfid)ten mit ein* anber ftreifen. v 3) SQSir wollen bie Scrfchicbcnheit biefer beiben 2fnftchfen be* trauten. 2Bo flehen nun wir? 2Bir Ijaben ein Dbjcft = A; bauen ftnb jwei Silber ober Jfnftchtcn = x unb y. Unfer Db* jeft ifl, waS biefc Silber in ihrer Scrfchiebenhcit ftnb, alfo z. folglich ftnb wir fcinS uon beiben, Weber Sogif nod; ^)f>iIofoph* c r fonbern wir ftnb baS Silb beiber, unb jwar fclbfl bieS nid;t überall, fonbern nur baS Silb ihrer S5crfcfjicbcnl;cit. CrS fönnett in x unb y jwei 2l;cile gebacht werben, bie ©leid;hcit unb bie Untcrfcfjeibung: bie (Gleichheit = « unb bie Diffcrenj = ß\ wir höben alfo jum Dbjcfte bie le^tcre, ß, nicht bie er; flcre, a, als eigentlichen Swccf; unb wenn wir a betrachten, gcfchieht eS hödjflenS als SKittel für ß. Dies flehe Sh»cn nun fcjl burch baS ganje ßollegium hi” 3 burch; bieS ift ber fefte Stanbpunft beS ©anjen. 2ogif — 2ln* ficht beS DenfeitS. 2(ber eS giebt eine »crfchiebcnc 2fnftcht beS DenfenS, bie gewöhnliche unb bie tranSfcenbentale. SSStr werben feine »on beiben, machen feine Ucberseugung jur unfrigett, fon* bevtt flehen über berfclbctt, auf beibe hevabfehenb; inbifferent fennen lernenb beibe, gleid)fam jur Serathung, wcldje üon bei* ben wir machen wollen ju ber unfrigen. 2luS ber ßrrfaffung eines Seflanbtl;eilS beS SSiffenS = Den* fen cntflehen jwei 2tnftd;tcn, gewöhnliche fiogif unb tranSfcen* bentale ßogif. Scibe werben genetifcl;, wir fchen fte heruor* gehen auS ihrem principe. 3m SSerben mujj cS fid; ja oerra* then waS baS JRechte ifi. Die tranSfcenbentale gogif fonmtt auch uor in ber -2B. * bie fle jurn Sheil i|T als ©enefiö; fte alfo wirb bie ?Rrd)te fein. 108 ©ocb ftfyon in ber ©inleitung war biefe ©eneft'S imfcre eigene, unb eS war eine nicht gu erlaffenbc 3umutbung, baß wir felbß unS bon i^rer Süchtigkeit überjeugten-. ^>ter ft'nb wir über biefe Sumutbung felbft bin^uS; fie fdjentenb, unb bem ßebrling cS iberlaßenb, f:d> biefe Sumutbung felbft ju (teilen, inbem man bie entgegengcfelße ©entart annimmt, fte ftcb entwickeln Ioft, unb nun jufiebt, wie fte ftdf> etwa behaupten tonne, wo benn allerbingS biefe Snbifferenj aufbören wirb. SBir tonnen bie Aufgabe noch anberS bureb Skrgleicbung faffen. SBir ftnb inbijfercnt gegen wahre unb falfdfje fPhilofoplße, nur auffcrbalb beiber febwebenb, fte bergleicbenb; barum Äritif. SBir fteben auf bcmfclben Stanbpunft wie Jtant in feiner Äritit ber reinen Vernunft, ©ort b«tte Äant benfelben ©egner, ben wir hier beßretten. @r ließ ibn fteben, unb ftellte ibm einen anbern ©egner gegenüber: bie Unterfudmng, ob baS ©enfen fdwbfcrifcb fei unb felbft berborbringenb baS ©bjeft, beißt eben Äritit ber reinen Vernunft, inbem reine SScrnunft baS felbft^ febopferifebe ©enfen ibm bejeid;net. ©arauS ergiebt ffcb nun baS SSerbältniß ber SB.= 8. jur Äantifcben .Kritik, bie .Kritik liegt auffer ber 5>bilufo^btc, ifi problematifcb, bie SB. «8. ift bie ^büofopbie felbft. ©ie§ alfo ift bie ©inbeit ber folgenben Unterfucbungen, ZU leS in ibr muß bezogen werben auf bie .Kritik ber SSerfcbie* benbeit. Unfere näcbße Aufgabe iß, baS ©bjett A ber 2fnfid;ten x unb y auSjumitteln; e$ ift baS ©enfen. SBir muffen baber juerß bie gemeine 8ogit barüber bernebmen, ba wir ja im ©egenfafee mit ibr unb an ibr bie neue erft erzeugen wollen, greilieb müf; fen (Sie mir bierbet glauben, baß e§ fo iß; wobei id) freilich fie beßer berßeben muß, als fte ftcb felbß berßebt, fte tiefer neb= menb, unb nicht fowobl bebenfenb, was fte fagt, als waS fie, ba fte baö unb ba§ wirklich faßt/ faßen müßte, wenn fte ftcb felbß berßänbe. ©ieS iß eben bie rcd;te ©rffärungSweife, welche allein förbcrt, unb bie Simen öß Storni in allem SJcrffehen unb prüfen frember Anfichten bienen mufj; benn verfielen heift je» eben baS Verborgene unb Sunflc auffuchcn, baS einer ©rfchci* nung ju ©runbe liegt, Auch ift bie§ nicht etwa ftreitig, fonbem jeber ßogifer unb logifche ^Pbifofopl) wirb mir bieS Alles nicht blof? jugeben, fonbem recht ernfilich behaupten unb verfechten, wenn ich eS ihm ju beftreiten fchiene. Scibe ßogifen haben ein gemeinfchaftlichcS £>bjeft. 4)icr ift jwar gleich eine Schwierigkeit, inbem vielleicht gemeine ßogif unb traißfcenbentale Sogtf nicht einmal fiber baS £bjeft einig finb, ober nur jum Sei;eine, unb fcljon bicfcS Nehmen be§ jeftcö eine Verfchiebenheit begrunben möchte. £)a bleibt unS in: beffen SJlidEjtS übrig, aß unS fürs ©rfte an bic Schein = ©inigfeit ju halfen, burch &olgenbeS. ßehrfah (ju befiätigen burd) Selbftbcobachtung, alfo Sah tnnerer Erfahrung, Shatfachen, ober auch aß ßehnfah auS an; bern Vorfefungen:) Sm SBiffen kommt unter anbern vor als 2hats fache ein Verbinben eines SJtannigfaltigen von 33ilbwefen jur ©inbeit ©ine§ S3ilbeS. Sie fajfen ben Sah in feiner Allgemeinheit unb Abftraftion, in ber er auSge* fprochen ift. Sn biefer feiner Allgemeinheit finb bie gemeine unb tranSfccnbcntale ßogif über biefen Sah einverfianben: bie 2?cr= fchiebenheit ber Anfichten liegt in bem SJcrftehen beS SahcS. 2Bir können ihn barum fchen, unb wollen ihn hiermit auSbrücf; lieh fchen aß ben eigentlichen ©runbfah, unb bie ftrenge ©ränje aller unferer Unterfuchungcn. (@S ift bamit fefjr viel gewonnen, wenn eine gorfchung ftrenge ©inbeit hat). 2MefeS Verbinben ift unfer einjigeS £)bjcft = A, unb, wovon wir etwa fonft noch reben möchten, wirb nur Vorkommen in S3ejiehung auf biefe Verbinbung. So werben wir j. S5. von ben ©lementen ber Vevbinbung reben, weil bie Verbinbung nicht SScgriff werben kann ohne baS ju Verbinbcnbe; bed) reben wir nicht von ben ©le* menten ihrer fclhft wegen, fonbern ber Verbinbung wegen. 2>iefe Verbindung werben wir nun anfehen laffen burch heibe, unb bie Anftchten in ihrer Verfchiebenljeit mit einanber 110 itergfeicben. 2>enfen beifit ein Serbinnen nad; bet gcmobnii^ 1 ' gogtf. @§ formte ftcb inbeft ergeben, baf bie tranSfcenbe# jufofge ihrer tiefem 2Tnftcf)t mit jener oortäufigen ffiefcbretb 111 ^ be§ SenfenS nicht ju ft'nben fein fonnte, fonbern eine anb (t< auffMte; bann mürben auch mir, auc> beiben SOiftcbten bte utff ct< ■biftorifebe jufammenfc|enb, eine anbere ©efebreibung bee> fen§ erfaffen muffen. Unfere ^rage märe atfo bann fo ju ftelft' 1 ' ma§ beifit ©enfen ber gemeinen fiogif, ma§ beift e§ ber tto^' feenbentaten Sogif ? SSSie ffnb barum beibe Stnftcbten bon e^t 1(,|1, ber »erfebieben? 2Hfo ber S'nbatt ber SSorlefungen märe: 2^ t?om ®enfen fcblecbtmeg, feinem innern SBefen nach- S3erbinben ift baffelbe ma3 Äant *) mit bem SBorte ft§ ausbrüeft, unb feine $rage: n?te ftnb ftjntfjetifcbe Urtb cl ^ a priori möglich? Jjeift eben bae> bon ber unfrigen: ma§ b^i beibe, gemeine unb 1 tranSfcenbentate ßogif, bom SSerbtnben? 1 )' (S^ntOetifebe Urfbcite unb ©pntbeftS ftnb ganj unb gar mie ftcb batb jetgen mirb. ©t;ntbeft§ ift boeb mobt im SBtff^'j ($§ ift barum feine, ebne baft man bon i.br metft, fte fefst, 9 [ feienb, alfo urtbeitt, baf? .fte fei. 2) a priori. 2)te $ ßt ' auSfehung ift, baft ba§ SBtffen (hier inSbefonbere in feiner eie§, bem Senfen;) berbinbe fdjlecbtbin bttreb ftcb unb in baff barum bie SSerbtnbung nicht auffer bem SBiffen fei, i 11 ^”' fte ja fobartn nicht burd>’§ SBiffen märe, fonbern eben bureb ^ auffer bem 'SBiffen beftnblteb fein foltenbe ©ein, bas bewuP : Sieö aber fc|t ja bte Sogif borauS, baft bureb bas SBtffe« ■ Sierbtnben gefebebe; ba§ aber, ma§ tebtgticb im SBiffen unb b« ba§ SBiffen, unb nicht auffer ihm bureb ba6 £>ing gefegt beifit a priori, ä?ant bat barum ganj recht, bie fiogifer ba^ aufmerffam ju machen, baß fte in biefer non ihnen bebaut ©erbinbung burdb ba§ SBiffen ein 2tpriorifd;e$ fetbfi borau^f^ unb fte ftnb ganj unb gar ftocfblinb, menn fte ba3 ntdfjt 3(1 benn ber S3aum überhaupt, ber nid;t ift ein beftimmtef/ ^ bern ein abflrafter S3aum, unb felbff bie einjetnen SBäuntf/ A / meteben bie Sogifer ihre ffierbinbung conflruiren, ein cii* *) Äritif fcer reinen Vernunft, ©ntettung Gap. VI. «tfo f ^‘ n 8? Und i'fi er anders auffer im äßiffenunb £)enfen, 11 "»ViotilUeä? ^ Sn 2n>ftcf)t ber obigen 33ergleichung mit Äattt haben mir 1) (< jjetabe biefeibe grage; 2) gerade in bemfelben ©eijfe fte befjans f< , e ^b; fritifch unb bifiotifcb, bergleichenb $mei Meinungen bars v er 5 nicht bogmatifch, mie fcbon in ber (Sinleitung, unb noch in ben fünftigen Gollegien, mo mir Simen rtur die 6tne } "' ^^ort als allein richtig unb eoibcnt anrathen; fo aber nicht v indem ja hier baS £>rgan ffir Gbibenj erfl befreit merben ^ 3ufa£. GS iff flar, baß, mcr baS Verbinden eines Man; ^faltigen bon SSilbmefen jur Ginheit allein jum £>bjefte feiner „Pachtungen macht, mie die gemeine unb die tranSfcenbentale unb mir ihnen folgenb, unb darauf unS befchränfenb, ^ baS ganje SBiffcn betrachtet, fonbern nur einen Sbeil bef= . et1 - £>enn eS mirb ja ein Mannigfaltiges als getrennt unb ^ ct SSerbinbung bebürfttg borauSgefeht. SBoher denn bieS, unb ^ ift eS ? SBilbmefen doch auch. SBollen @ie ctma fagen, U ln ge? mag folcbe geben, aber doch nur im SSSiffen find äu berbinben; S3ilber berfelben im SBtffen. (Ungleiches mirb ^Pjeführt auf ©leicheS). SBie unb moher denn dicfe Silber? ^ bleibt in, ber ßogif unentfchieben. UnS liegt eS daran, ju tj,^ifen und ftchtltcf) anfchaubar ju machen, baß hier nur ein j|j e ’i des SBiffenS, nic^t baS SSSiffen überhaupt £)bjeft fei. SiefeS ffdf) durchaus untabelich, unb gegründet in .der mt'llführli; ^bffecFung ber ©ranjen jeder SSSiffenfdhaft, in ^inficht ber t j tellIlu, 9 ihre§ Phänomens; (menn nämlich die gemöhnliche ßogif % ^'ffenfchaft märe 5 *®ie cä damit fleh bethalte, mirb ft'ch ^ 4 ergeben!) Snmiefern nun die tranSfcenbentale ßogif hierin, , öllc h nur ihre 2£nftcht ju ©tanbe ju bringen, ber gemeinen felgen fann, mirb ftch jeigen. , ^iflorifche Semerfungen: ■ä a n t charafterifirt die gemeine ßogif, (der er übrigens 112 bet Sßettem nicht fo abgeneigt ift, wie er foEfe, unb fte rticf)t f »ott ©runb unb Soben aui jerflörte, wie eS feine ^{jtfofoltl 11 eigentlich erforbert, unb wie wir eS in feinem Spanten .nachb ö ^ ! wollen) im ®egenfa| ber franSfcenbentalen ßogif alfo: ©te ffrahire »om Snhalt ber ©rfenntniffe, unb fefje blofj auf gorm: | a) ©te abftrahire »om Snhölte, befonberS/ob er empir^| ober apriorifch fei, nach einem Unterfchiebe, ben Äant eben H jugiebt, ohne ihn recht begrünbet ju höben. Sarin liegt: Mannigfaltige ift ba, jm Silbe, ohne baff bie gemeine 2of' frage: w o h e r ? b) ©te feite bfofj auf bte gorm: ba$ ift eben bie S3cr&‘f f bung: ber ßogifer wtffe freilich, baj? barin fei, was! er fn 11 ^ gettjan habe, unb nicht barin, was! er nicht hinein gethan; <$■. er befümtttere ftch nidtjt weiter barum. Sic$ ift recht fchon ‘" |!i flar, ift aber weit entfernt, ju ber Seutlichfeit ber ©infich* ^ führen, bte ich, freilich auf tiefere fPrincipten mich grünbc |,l( ' als hier bie oon Jfant auSgefprocftenen ft'nb, ber ©adfte ju ge^ beffe. | 2) SBoher ba§ Mannigfaltige, bie Silber ber Singe, b^ unbeantwortet. SiefeS h«t man gemerft, unb barutn ber 20Ü 1 einen SEheil, ber biefeö erfldren foEte, »orauSgefchicft. woEte geben eine ©rfldruttg beä Urfprung§ ber SSorffeEung; ^ fer fiele bann au$, wie e§ ftch für eine folche ßogif fcl;i(ft, ^ mit il;r beifammen jteheti fonnte. Sa ift bie Siebe oon ben brüefen, welche bie Singe auf un§ machen, oon Silbern, r oon ben Singen juftrbmen, unb bgl. Ser .giauptautor h* etö ^ ift ßoefe; nach ber aEerbürftigften Ttnficfyt, bie man oon itnldugbar Silblichcn fajfen fonnte; unb nach ihr höbe» ^ ftch bequemt; unb baher bie große Serwilberung unb ©emet»^ afler SPhilofophie. ßeibni|' unb ©pinoja hatten hoch ^ wirf lieh fpefulatioe Senbenjen, unb gingen auS oon reinen banfen. SieS beftdtigt meine dtlage über ben ©chaben ber £ " ( gif. Se|t behaupten bie Nachfolger jener ©chule, bie fei fPfpchologie, bie SB. * ß. auch nur al§ fPfpcb^ oerftehenb. Siefen ift nun gar nicht ju helfen. 3tber bant^ $ 113 gerben, unb nicht eine neue bfaterlajfen, ober, S tiefe nicht möglich iß, baß neben ihnen eS boeb noch auch eil,e «nbere (Stimme gebe, muß man ft« beßreiten. iit . H. SSortrag. Stecapifulatton. Unfer Sbjeft iß tte ’Scfuebenbeit ber jwei Tlnftcbten oon A. 2Bir ßefyen über beiben. A iß = SSerbinben = SenEen. j. Genien iß in SSejiebung auf ba§ ganje SBiffett ein ST f; e i f; {, ^e Sogifen betrad^ten bemnacb fßet widf>t baS ganje, fonbern ^ einen SEbetl beS SBiffenS. , *) Sie 2lnßcbt ber gemeinen SogiE »on bem SSerbtnben über* St; 2 ) Äritif biefer 2£nftd)t, um ber tranSfcenbentalen SogiE 9)la£ ,j ^bfjen. Sie 83ergleichung ergiebt ftch in ber (Sache felbß: ei1 in ber Äritif. !,j 1. Sie SogiE achtet auf bte SSerbinbung eineS SKatt* Jfoitigen öon fertigen SSorßettungen, in benen felbß fchon eine S e tt unb SJerbinbung iß, jut ©inbeit eines neuen, bie ge* fSiett einzelnen umfaßenben, ffiilbeS. Sebe SSorßeltung iß ^ ©inbeit eines Sftannigfaltigen; auf tiefe erße SSerbinbung I Einheit achtet bie SogiE gar nicht, fonbern nimmt tiefe S3or* faftifdj unEt beuttid) ju werben, muß ich eine gliche, unb in ihrer gewöhnlichen $rariS anfcbaltlicb nach* 8 114 juweifenbe ©rfldrung beS SBegriffS norauSfenben. Ser S3eg r *' fe£t immer ben Gbarafter eines StwaS: eS ifi baS unb baS, c ' %. alles baSjenige nicht, waS burd) biefe SBefiimmttng auSgefd»^' fett wirb. @d>on bie golge bitte id) ju bemerfen: eS mag jefct ein tf*'. if it f hil* terfdjieb in ben Singen fein, für irgenb ein anbereS SBefen, p ba juftel;t; in ben §3orfiellungen als folcben ifi burdjauS fei”^ Sie Singe ft'nb nicht einmal im Staume gefonbert, fo unb weit gel;enb; benn bie ©onberung befielt ja bloß in ihrem rafter, SSerbältniß, ®egenfa& unb S3ejitmmtbeit, als ba giflanje, S££)ter; tnbem ja ber Staunt in fiel) continuirltd) ifi 11 nie ju @nbe, unb bte ©rdnjen in ib«t ftcb nur auf bie fcf)iebenbeit ber SJtaterie grftnben. @S ft’nb barutn im SBiffen 3 leine abgefonberten unb einzelnen Singe. Sarum ifi auch ' ; einen folcben Sogifer gar feine fSiannigfaltigfett bon SSorfit^fi gen beS Abgefonberten unb AuSctnanberliegenben, bergleicbr* 1 | ( | lebtglicb burd; einen befonbern ©;arafter entfieben fonnen, bi« | aber boeb bebarf, um bie SSerbinbung ju erflären; fonberß j fließt ihm AHeS notbwenbig jufammen in einer unb berfelb'ö i SSorfiellung eines gleichmäßig gefüllten StaumeS. gaffen on 9 115 * e feb wirb hier nicf>t gefegt, benn bicS foQ crj! burd; gilbet »erben; (alfo er fann nur burd) ben fertigen Begriff e ’ lt, eb Begriffb erjeugen). Soch fei ihm bieb gefchenft. Ad 2 . Samit, mit btefem unbefiimmten ©twab, will er nun P nicht begnügen; fonbern er will SJiannigfaltigfeit unb leichtere ^berffcht in ber Jiörpevwclt. «galten wir ihn bei biefer neuen Behauptung an. Sab lo* ö'fdje Sd) finbet fidh hier plbfslich eingefe^t in ben Beffh zweier J^en, fel)r bebeutenben Btlbcr, ohne bap ihrer, unb wie bab ^ ju ihnen fommt, bie geringfie SKelbung gefchehe. Snbem eb nämlich mit jener unbefiimmten ©rfenntnip ber Singe (be* ten Unmoglichfeit ich gezeigt habe, bermalen aber noch fchenfen nicht begnügt, hat eb ein aEgemeineb Bilb ber 2lrt unb jpife feiner ©rfenntntp. 6b, bab Sd)/ hat Pb gebilbet, unb , c ^ ftch Por fein ©rfennen überhaupt, unb bieb nidff Permoge 9cnb eincb Singeb, fonbern rein in ihm felber erzeugt: ein Rennen beb ©rfennenb felbfi, ein SBiffen ber ©rfenntnip, alb Sab Sd) alfo hat uh aet unbefiimmten unb nicht befriebigenben ae n tüchtigen tranbfccnbentalen apriorifchen Begriff, Por aEen Semeinen Begriffen Porl;ct, unb um ju ihm ju fommen. §er= j5 : fiatt biefer unbefiimmten ©rfenntnip »erlangt bab 5d> & a nnigfaltigfeit unb leichtere lleberftcht in feiner ©vfenntnip. ^ entwirft fich barum jupörberfi wieber ein aEgemeineb Bilb, , fobamt, wab noch mehr ifi, ein Bilb beffen, wab burchaub c ^ )t ifi, in feiner SBahrnehmung feiner felbfi ober ber Singe ^Sehen ifi, fonbern fchlechtlffn nur fein foll, in welchem liegen ^ Silber pon SÜannigfaltigfeit, Srbnung, leichter Ueberffcht; ^ichtb gegeben, unb bem ©egebenen wiberfpredfenb', alfo ein t)l1 nprtorifcheb fPofiulaf, bab Bilb eineb Sbealb. ^nb fq grofje Singe tl;ut, folche überfliegenbe aEgemeine ^^‘ffe hat bab Sch, el;e eb noch ben minbefien aEgemeinen s^Seiff hat, fonbern erji 2lnplt macht, ju bemfelben ju gelangen! ein herrlicheb ®ut ifi bie ©tocfblinbljeit! Ratten bie £o- ^ et gefehen, wab fte hier ooraubfefcten, fie hatten einen harten a ' 1 h befommen! (3m Vorbeigehen, weil eb hier ftch fp fXar macht, eine Be ; 116 merfung über ben entgegengefehten ©cig ber Sogt! ttnb ber 0’ lofopbie. SBte fomrnt eg, bag bie Sogif bieg nicht gefeiert bag fte bag Sei) benfen lagt eor aEern 35enfen, unb bag ich c fo teicht febe? 35aber, bag ich gewohnt bin, mich aEentb^' wo SBewugtfein ig unb Senfen, barauf ju beftnnen; alfo P beg Sewugtfeing mir bewugt jtt fetn 5 fte aber bieg unterlag*' 1 ' 35er ©tenfeb wiE SKannigfattigfeif unb Ueberftcht; bag ftnb r capabel fo augsufpreeben, ohne ju bebenfen, bag er bieg j«''' feinem Senfen wollen mug, bag er baju begriffe haben n# Sag 2BoEen wirb ihnen ein 35ing an ftcb, ein rein fdjeg; bag 35enfen benfen fte nur ba, wo ge ftcb recht in bte gogen, hier, wo fte eg erfldren woEen. 2Bag fte in biefer ^ fldrung t>orau§fe£cn, barf aber fetn 35enfen fein; benn fong ^ famen fte ja.bag 35enfen oor bem Senfen, oor bem bon ib 11 ^ ©rfldrten, ber Sirfet ibreg 83erfabren6 prange in bie ttugen, P 5 ihr mübeooEeg Äunggücf wate ttergebeng). , Sebocb woEen wir fte noch nicht »erniebten, um eS ,I0 langer anjufebauen, barum febenfen wir auch bieg unb bP*" weiter. Sag 3cb beg Sogiferg wiE ftcb mit einer 2Bett gefonb^ Körper nicht begnügen; eg wiE eine SJtannigfaltigf eit fyöfyetet ^' eine Srbnung nach ©enug, Klagen, ttrten unb Unterarten. ©g ig ftar, bag, ob bieg SBegreben gelinge, eben oott b* Äörperwclt abbangt, ba .ber ^Begriff ftcb nadb ihr richtet, ob r che ©enera, ttrten unb Unterarten borhanben ftnb: eg fanrt f fingen, ober auch nicht, ©etingt eg, fo ig eg eine ©ung ^ Statur. (Snt S5orbeigehen: gerabe biefen ©ebanfen unb mit ^ tt" P fen SSBortcn fprir SRannigfaltigeS ftch oerbtnben taf# in ein Allgemeines, H baS Allgemeine erfter Abfiraftion wieber ftch ocrbinben Idfjt Ottern Allgemeinen jmeiter Abfiraftion, u. f. f. Unb fo ft'nb ^ enblicf) bei ber ©erbinbung ober bem Senfen bc§ SogifcrS ; gelangt, unb woßen fet;en, wie er ben ©organg befcfjreibt. Alfo: Sn einem fofcijen ©injelwefen, j. ©. einer ^flanje, } e 3en mehrere Sfterfmate (taffen (Sie ftch biefeS 2Bort nicht ent; Hen, eS ift ber eigentliche ©ntnb unb ©oben ber logifcljen SBciS: p); biefe roerben burch ben ©erffanb gefonbert unb unterfcfie^ , et1 5 baS oorliegenbe ©injelwefen wirb in biefelbe gertegt, j. ffi. 1£)rt, mo ftch bie $ flanke beftnbet, in Seit ber 2Bafrnel)mung, töfe beS ©anjen unb ber etnjelnen Sfeite gegen einanber unb jj e 8en baS ©anje; Süchtigfeit ber SJtaterie, ©efefj, nach welchem Jj® Ju einem ©anjen bereinigt ifi, u. bgl. Um nun ferner baS *lb biefeS ©injelroefenS, baS in bem Sufammen biefer SJterf; ^ie bejfeht, unb nur biefem ©injelmefen entflicht, jtt erheben ^ einem folgen ©ilbe, baS nicht bloft biefem gegebenen @injel= .fett, fonbern aßen ohne Ausnahme ju berfelben ©attung gefo^ |'8en— (ich mochte biefen Sirfel gern bertaufchen, aber ich finbe E, ite SBenbung) — entfpreche, taffe man nun biejenigen f9terf= ^e, bie bloß baS ©injelne als ©injelneS charafteriftren, in bem feinen ©ilbe hinweg auS bem ju erjeugenben ©ilbe, (man : ^«hire;) — als hier ftnb £>rt, Seit, beftimmte ©rofe; unb jj.^e in baffelbe auf nur bie übrig bteibenbcn, hier bie be* 'totnte Süchtigfeit ber Sttaterie, ©erbdltnif unb Proportion ber ^ e * [ e ju einanber, baS ©efefc ber ©eneft'S, hier baS SBachfen. i sj. Utc h biefe Operation entfielt nun hier ber ©runbbcgriff ber I ^^e überhaupt, baS ©ilb ber ©inheit ber SJlannigfaltigfett Ct einjetnen Pflanjen, nach ihren »erfchiebenen ©attungen, unb i befonbern, einzelnen ©cffimmungen. ^ ©o fei benn nun baS Senfen gluiftich uolljogen, unb ber e ^*ff auS bem SlicftS herauSgefcfaffen. Muffen (Sie unS biefeS ©erfahren frififch prüfen, f 0 manches i 118 babei bebenfenb, wag ber ßogifer nicht bebenft, um ju [eben, wie eg ft'ch mit bem SSorgeben beffelben t>crl)dlt, bieg S$er= binben fei bag rechte, eigentliche £>enfen in feiner Sßurjel, unb wenn er bieg U f cbreibe, habe er bag urfprüngtiche SDcits fen befchriebcn. (Gg wirb ffch eben babei jeigen, wag feßon »or* her öermutßet würbe, baß bie Ginigfeit ber trangfeenbentaten unb gemeinen ßogif nur feheinbar fei). £)iefe Stufung nehmen wir t>or in unferm Flamen, unb forbern hier alfo allerbingg eigene Goibenj, um ber anbern Ulnftcßt oom 25enfen, ber ber trangfeens bentalen ßogif, ^>ta^ $u oerfeßaffen. ^er ßogifer alfo läßt burch fein Sch oor allem ©enfen unb allem Siegreifen »oraug bag S3ilb be§ Ginjelwefeng jerlegen in feine üölerfmale. 9)?it ber grage, wag biefe Sßcrfmale nun felbß fein muffen, bemüht er fteß nicht. Sßir wollen aber ßatt feiner biefe 'Ärbeit übernehmen. 3- S3. ber £>rt, ben ber Äörper ein* nimmt, iß boch wohl eine SBeßimmung im Sfaume, ausfcßlicßenb ben ätorper non allen anbern £>rten, in welchen er nicht iß, aug* gel;enb non ber Sotalanfcßauung be5 9iaume6, unb innerhalb biefer ben beßimmten £>rt abgränjenb. 2llfotbie £)rtgbeßimmung iß ein GharaFterifiren, SScßimmen, Stegreifen beg Ginjelwefeng in SJücfßcht beS allgemeinen ©efeßeg ber Siäumlicßfeit, fefet alfo ben ©entcinbegrtff beg SlaumeS oorauS. Gben fo fegt bie be= ßimmte Seit, in ber ich ben Körper wahrnehme, eine Sotalans fdhauung ber 3eit üoraug. Spießt anberg mit ber ©roße, welche ein 9J?effen an anberer, größerer unb Fleinerer, Äugbcßnung iß, alfo ein Sießimmen innerhalb ber tfugbeßnung unb ein SSerßälts nißfeßen in ißr, alfo ein ^Begreifen. £)ie Süchtigfeit ber SERaterie iß wieber nur in SSerglcicßung mit anbern unb burch ben Stegriff ber Goßäffon überhaupt, fie iß eben fo relatiü, wie bie ©röße, enblicß bag ©efeg beg SEacßSthumg fanr. er nur feßen, inbem er feßon ein Stilb biefeg ©efeßeg ßat, unter welcßeg er biefeg nur fubfumirt. 2llfo alle biefe SDJerfmalc, bie er burch bie (Sonberung beg Ginjelnen ftnbet, ft'nb fclbß feßon Stegriffe. ©0 gewiß nun ba» 3cß ein Ginjclwefen, in welchem alle biefe SSerfmale liegen, aufgefaßt ßat, (wie jeber ßogifer ooraugfeßt, ber mir ba§ barin ßiegeube feßeiben läßt, nießt erß feßen;) fo 119 hat e§ in ber Sfuffaffung olle bicfe Operationen beä Oenfcnä unb S3egreifen3 wirftich ooltjogcn, benn nur burd; fte wirb eS ein 2auglidhe3 für bie logifd;e Operation, #atte ee> nicht fo aufge; faßt, fo hatte c3 gar nicf>t ein ju 2tnalpfirenbe3 aufgefaßt; eS l;at barum ben ganjen ^Begriff ber 9>ßanje, ben ber SogiFcr erß erzeugen will, feßon gehabt. Oie $Dtöglid;Feit ber Srjcugung beS 23egriffe§ fefct fein Oafein oorauä; ba§ ganje fo beßimntte Oen* Fen iß ba oor bem ju erFlarenbett Ocnfen, gerabe alfo, wie e3 nadtßer erzeugt wirb; unb ber Sogifcr beit barum 9}id;ts> erftärt. Oer SogiFer fagt ferner, id; folle, wa£ ba3 Sinjelne aB fotcf)e§ beßtmntt, liegen taffen, unb nur aufnebmen ba§, waä bie ©attung beßimmt. Sin ©runbfah barum, nach bem icb l;ier mich richte, muß mir fd;on befannt fein; unb iß mir ohne Swetfel befannt, ba e3 mit ber ffiilbung abjfraftcr 33egriffc fo gut gebt, Sott td; bie§ etwa geternt haben * n einer früheren Operation? ®ut, unb finb biefe beim etwa wicber in einer früheren: wo iß benn nun bie erffe unb alterfrübcfte? 2Bie wäre e§, wenn er e3 eben gar nicht gelernt l)ättc, fonbern febteebtbin cs> wüßte, eben fo wie eä fdjeint, baß er nicht lernt eine ^ftanje begreifen, fonbern fte eben begreift fchtcd;thin baburd;, baß er ifr? S§ erfdjeint atfo Etar, baß ber SogiFer ba§, wa§ er erftaren witt, fd)on oorauäfeht, baß' bie Sinjctwefen nicht erß burch eine freie ^»anblung be§ Sch, innerhalb bc3 2ebcn§ unter ihre 2tllge; meinbegriffe aufgenemtnen werben, fonbern baß fte gleich in ber unmittelbaren SBahrnchmung unter bcnfclben befaßt werben; baß eine Srfcbcinuitg nicht erß hinterher unter ben ©egrtff be§ ätbr* per§, ber fPßattäe, beä SbtccS, ber fclbß erß burd; freie Srjett; gung cntßehc, untergeorbnet, fonbern unmittelbar in ber SSaßr; nebmung baruntcr gefaßt werbe, uttb baß bie franäfcenbcntale •tiogiF fo StwaS behaupten werbe; baß bie§ ben Sogifern bureßauä entgangen iß, weit ihnen ihre SSorauSfehung entgangen iß, unb baß fonach barin ißr erßer Srrthum liege. SBenn nun benttoch bicä Sharaftcriftren, Seßintmen in ei; ner Sphäre fernerhin, unb mit ber gemeinen SogiF übereinßint; meub begreifen ober Oenfen heißen foll; fo müßte bie gegen; asm — 120 — überftehenbe Sehauptung ber tranSfcenbentalcn ßogif fo auSge* brücFt werben: ber SJtenfd) wirb fd;led)thin im SBiffen geboren; fein Safein bringt baS SBtffen mit ftd), ohne alte fein 3utt)un ltnb greiheit. SieS SBiffcn aber ift nicht etwa bloft 2lnfd)auung, ©egenttjeil beS SenFenS, fonbern cS ift jugteid) unb in bemfelbcn ©inen ungetheilten SBcfen SenFen, Scgreifcn felbft; unb wenn cS babei bleibt, baff Renten Serbtnben fei, Serbtnben. ©6 fallt barum auch bie jweite SorauSfcfcung, baff ber SJtenfch ober baS 2d) benfe, weg. SaS Sßiffen fdfjledjttjtn burd) fid) unb burch fein SBefen benft, unb Fann niefjt anberS benn benfen, inbem cS eben auS ber UnjertrcnnlichFeit ber beiben Seftanbthcilc ber 2tnfdf)auung unb bcS SenFenS beftcht; burd) beibeS eben wirb ein Sd), falls unb wiefern eS ein folchcS giebt, ergriffen, beftimmt unb gemacht, weit entfernt, baff eS biefcS machen follte. Söenn $. S. ben Singen auffer unS Silber entftromen unb unS in bie (Seele fallen; fo mitffen, ba fte nur burd) ben ©es genfag unter einanber mehrere unb oerfcf)iebene Singe fi'nb, ihnen jugleich burd) biefe im ©egenfafje fte djaraJtcriftrenben S3es grife entftrbmen. (Sie ftnb 5 . S. in ^)inftcht ihres SrteS oers fehieben unb auffer einanber nur in Sejiehung auf ben ©inen allgemeinen Staunt, in weldjent fte alle ftd) beftnben (SS müfjte barum auffer ben Silbern, bie ben cinjelnen Singen entftromen, auch nod) ber allgemeine Slaum, in bem fte ade ftnb, unb bem fte allein t)erfd)iebene ftnb, im Silbe entftromen. 2lbcr auch noch bamit nicht genug: eS müfjten auch noch ben einzelnen Sertern, in benen ein jcbeS ift, ihre hefonberen Silber entftromen, als ber Segriff ihrer Serter, burch bie allein fte gegenfeitig beftimmt werben. £)ber falls baS SenFen unb bie Segriffe, ohne welche bie Sorftellung eines einzelnen SingeS gar nidht möglich ift, nicht füglich ben Singen entftromen Fonncn, in benen felbft Fein ©ebanFe ift; fo muffte man ftd) über bie ©ntfiehung beS- SewufftfeinS eben anbere Segriffe anfehaffen. Ueber biefe ganj entgegengefehte Meinung, burch bie ftd) auch noch manches Anbere in ben oorauSgefehten Segrtffen 00 m SenFen unb SSerbinben anbern bürfte, wollen wir nun bie tranS? fcenbentale SogiF weiter hören. — 121 Buoorberft aber, um nidjt ju [feinen, ber ßoejif ihr 3fed;t »erfagen ju »ollen — nod; bic§. SaS Sd) benft nicht, fonbern ba§ SBiffen benft, behauptet bie tranSfccnbcntale ßogif; unb wenn ber gogifer fommt, unb feinen allgemeinen ffiegriff macht, ift er fd»n uorfjanben. Stun ift c§ bod) aber glctch»ol)l »af», unb Seber fann an fid) ben SScrfuch machen, baß wir auch im Sem fen ihn ju mad;en fd;eincn. Sic3 fann nicht abgeftritten »erben. SScreinigung für unS, bie »tr beibe hören; ba§ @r(fe, baß baS ÜBiffen benft, fagt bie gewöhnliche gogtf nicht, »eil fie eS nicht »ctß, unb läugnet c§ barunt aud; nid;t: ba§ 3»eite laug* net bie tranöfcenbentale gogif nicht, »eil fte nicht barauf achtet. 2Clfo: baS SÜBiffen felbff benft in ber unmittelbaren 2fpper= teption, SBal;rncI;mung, uffprünglicf). 3hm fann aber ba§ Sch bic§ ©efchdft reprobucircn, nachmad;cn unb nachbitbcn; alfo nid;t ba§ urfprünglid;e, fonbern ba§ nachgemachte ift ba§ fProbuft be§ Sch; ba§ Senfcn bes> ßogifcrS, ba eS immer ffhobuft be§ freien Sd; ift, ift alfo ba§ nachgemad;te. Unb nun fonnen »ir fd;arfcr beibe 2Cnftchten oergleichen: ffieibe laffen ben fen, auf bie unb bie beftimmte SBcife benfen, aufnehmen unter fold;e ©emeinbegriffe, oerfteben unb dharafteri* firen burd; biefc unb biefe allgemeinen fPrabifate. Sarin ftnb beibe ganj einig. 23cibe üetfahten mit Freiheit bc@ 2lufmerfcn§, bed 3iichten§, auch noch barin einig. Sticht aber ftnb fte einig im «3 er ft eben beffen, »a3 fte treiben. Sie tranSfcenbcntale gogif »eiß, baß ba§, »a§ fte treibt, bloße Svcprobuftion ift beä ur- fprünglidhen ßebenS be§ BtffenS; bie gemeine gogif aber meint, c6 fei bat? erfte unb urfpningliche Senfcn felbff. Scne fefct ba§ StBiffen oorau§, ba3 fo oerfahren iff, »ic fte e§ conffruirt, unb bcfd;eibet ftch ein bloßes Stachbilb ju fein; unb eben baher ift fte tranSfcenbental, »eil fte ftch erfennt aß barüberfdh»e- benb über bem »ähren Senfcn. Steg iff zugleich bie oerfpro; d;cne ©rflärung be§ SBortes!. Sacobi fagt: alle ^Phifofophic fonne nur nad&machen; fte fei baher gar nicht tauglich Jur ^Berichtigung »irflicher realer fenntniffe; biefe muffe man ftch eben machen laffen, in ftch, ffc ganj gefebloS ftch machen taffen, unb fte ber Äritif nicht unter? mm — 122 — werfen. SEBir lagen eS wie er: feie fPhitofophie tp ein 33ilb ber ©eneftS beS wirftic^en SBijfenS, baS jcbod> ein .Kriterium in fiel) tjat, bap eS ein burchauS getroffenes S3ilb fei, benn baS abfolute SBiffen bitbet ftd) ab in ihm. 3)?an mup eS barum allerbingS fo beurteilen, unb wer eS anbcrS beurteilt, ber beurteilt eS falfcb. @ie, bie fPhilofopfpe, ip tranSfcenbental für baS SQßiffert. 2tber wie meint ©r eS benn? Sr fcfjorft eS ein als etwas UnbefannteS, bie SB. <=£. nennt er barum nicht, benn ber ifl eS ganj befannt; biefe mup er gar nicht fennen. SBaS meint er barum ? ©ben bie gewöhnliche fiogif; — etwas 5(nbcrcS fennt er nid;t. 2 >a Ijat er Siecht, unb er richte feine ©trafprebigt an bie, benen ft'e gilt, wiewohl weiter hm baS 2l;ema nicht 511 bie- fern £erte papt. 2)aS weip er nicht, bap bie fPtplofophie blop Sfiadjconftruction ifl, halt barunt il;r ®enfcn für baS eigentliche ©enfen. ©ie erzeugt ftd) auS bciu berworrenen ©toffe baS 2Bif= fen; baS gebe nun nicht, benn bie 5>b>ttofopt;ie fei nicht ©cho= pferinn beS SBiffenS! Nichtig. — III. S3ortrag. Stecapitulation. (£)aS£5bjeft unferer ^Betrachtungen ip baS IDenfen; barüber fmbet bie SScrfdjiebens heit ber jwei 2 Cnfid)ten ©tatt. SUach ber gemeinen £ogif ifl baS Renten eine zufällige SBeiterbepitnmung ber er^ pen SBorpeflung, beS faftifd; borauSgefehten SBtpenS, 5 . 23. ber SBeltborpeliungen; nabh ber 9)bübfopbie ip eS eine ur* fprüngliche 23eptmmung beS SöiffenS, ohne welche bie S 3 orpellung gar nicht ip; unb bie SSorpellung felbp ip eine £>pe= ration beS £>enfenS, ein ©ebanfe. 23ei jener benft baS Sch, unb baS 2)enlen ip eine ©cbo= pfung burch Freiheit, £>urch ©rhcbitng bom 23efonbern $utn ZU- gemeinen bringen ft'e hcmuS auS bem ©tunlichen baS ©etpige. ©ie errafonniren, benfen auS, mit Srciheit unb SBillführ. 9lach ber ^hilofophtc ip baS 2>enfett baS urfprüng* ltd)e SBiffen, fte ip nur Stachconpruction bePetben, baher ip ft'e tranSfcenbental, b. h- auf baS Urfprünglid;e gerichtet. Slach ber tranSfcenbentalcn f*ogif ip baS ©enfen baS ur= 123 fprüngliche 23efiimmen beS fdjlcdjtfjtn gaftifchcn; btcS ftn- bet ber Süenfdh fcflechthin wie er nur ijt, c$ ifi niebergefcht in bemfel6en. ©o wie er ifi, bcnft er. ©o fefct auch bie gemeine 8ogif wenigftenS als folc^eö, baS fKannigfaltige faftifcf) oorauS. Die faftifdjc SSorfiellung nennen mir nun fein paffenb baS ficf> feibfi machenbe SBiffen, welches bem 9)ienfd)en fiel) ohne alle feine greifet unb Sufhun macht. 9hm i|i bieS fcf)Ied)te faftifche SCBiffcn jum Si;ci( ein Denfen; alfo: baS Denfen macht ft'ch feibfi, baS SEBiffen bcnft: (ein fefjr mistiger ©afc). Die tranSfcenbentalc 2ogif behauptet, bieS fei baS Denfen, weil in ber ©rflärung unb Ableitung beS DenfeitS burch bie ge; meine ßogif ffd) zeigte, baff feine Ableitung eS oorauSfefce. 2Clfo mit bem nothwenbigen 23eifalle ber gemeinen £ogif nimmt biefe bie tranSfcenbentale 8ogif an unb auf; eS liegt in ben Sfßorten beS gemeinen 8ogiferS fclbft, unb ihm fällt btofj Dbcrflüchlichfeit ber ^Beobachtung unb ©eichtigfeit beS SBlicfeS, Unbefonnenheit Sur Saft). daraus entfielt nun eine oerfdnebene tfnftcht beS DenfenS in beiben ßogifen, eine oerfdiiebene SBefcfretbung unb Definition, ober richtiger: in ber S3efd;rcibung überhaupt liegt bie Differenz; beim bie gemeine ßogif hat gar feine Säe; febreibung unb Definition, fonbern fte exemplificirt nur, unb exemplificirt falfch; benn fte hat baS Denfen feibfi nicht be= griffen. 2Bir muffen barum oor 3lllem bie S5efchreibung ber fPbitofopbie oom Denfen anhören. Sch werbe babei Schritt oor ©chritt gehen; ich fönnte für; jer babei fein, bann aber weniger belebrenb. ^>tcr geht nun baS eigentliche ©ebiet ber fPfilofophic an; buvch eigene donfiruction ber dinbtlbungSfraff unb Schärfe. unb ©enauigfeit in ber 2luf- faffung bezeichnet. Denn ob wir gleich feibfi nicht philofophiren, fo muffen wir bod) bie fPhilofophie, bie wir oon nun an rebenb etnfül;ren, oerfiehen, bieS ifi nur möglich, iubem wir unS ganj in fte hinein üerfe§en, unb eS oorläuftg als unfer eigenes »olljiehen. Sucrji natürlich ben ^Begriff beS DenfenS felbft, bie 124 Eonßruction beffelben aus feinem ©runbdjaraffer. ES »erhält ftd) bamit ungefähr wie in ber Einleitung mit bem ©egriffe beS SBiffenS. Srempliftciren fann man eS wofß, aber eS ju bens fen, ift ferner. ©elbß bie gemeine ßogif fommt nicht weitet als bi§ jum Sremplificiren, unb jwar tßut ffe bieS falfd). SBie follen baßer folcße, bie erß ben Eintritt in bie SBiffenfdjaft be- gehren, ißr anberS fein? Sd> muß batjer fie ©beritt »or ©cßritt leiten. Sen fen ift ein SBiffen, weitere Scßimmung be$ SBiff fenS ; SBiffcn höben wir (in ber Einleitung) cßarafte:: riftrt alö ©eben eines ©eins bureß ein ©ilb: biefen allgemeinen Eßarafter beS SBtffenS muß alfo aud) baS Senfen tragen; unb ba eS nicht baS ganje SBiffen iß, fo fragt fich: welches» iß fein fpecicller Eßarafter, burd) ben eS eine ©eßim« mung beS SöiffenS wirb? Senfen ifi ein ©ilben, baS fcßlecßtßin ein ©ilb feiner fclbß feßt. Ein ©ilben = a, nidjt benfhar ohne ein weiteres ©ilb = b. Sarin, baß eS gar nicht iß, ohne biefe ©cfchtßeit beS 2lnbern befielt fein SBefen. (Sch fagc mit 2ibfid;t ein ©ilben, in ber gorm beS ©erbi, welches ju merfen iß). 2Bie iß bicS möglich? a iß ein ©ilb innerhalb eines anbem = b, welches iß nur in ©ejichung unb ©ergleicßung mit biefem erßen, unb inwiefern eS in biefer ©cjießung gebilbet wirb. 3- 33. ber Srt a, an bem ft'cß ein Körper beftnbet, iß nur in ©ejießung auf ben allgemeinen JRaum, unb innerhalb beffelben, jugleid) bemfelben glcicßgcfeßt, jugleid) abgefonbert oon il;m. £)l)ne biefe unmittelbare lebenbige ©egeneinanberhalt tung unb 2lbfonberung iß gar nicht ein Srt, benn er iß nur in unb an biefem 3lnbern. Sr iß barum nur in einem ©ilben, einem lebenbigen, in einem unmittelbaren Entßehen, baS ba feßt ein anbereS ©ilb, ein ßchenbeS unb rußenbeS, als bie ©ebin= gung beS Srßeren. (SieS muffen ©ie nun innerlich anfeßauen. SaS SEB i ffe n iß offenbar ein ©erßättniß, alfo bie gragc wo, unb bie Antwort ba ftnb nur möglich in einer ©ergleicßung, einem an einanber galten ber heiben ©lieber beS ©erßältniffeS: ein 4?erauSvcißen bcS SScfonbern auS bcm im Afte felbft ihm gegenüber gefegten Allgemeinen. £iefc Anfchatiung muffen ©ie nun für ft'ch üben, unb hier muff Sbnen bie Ebibenj werben, wie ein 33lif5. ©elbft auch mcr eS redfjt gut ju wiffen glaubt, muff eS bodf> üben, ©enn mir wiffcnS wohl im Sieben, aber bie Anfchauung felbft, nicht ihr blofjeS 33ilb, foll ber neue Sag unfetS ficbenS werben). SEBaS baS Erfte märe: ein 33ilben ift eS nur im geben. 1) Sugleicb ober fefjt eS ein 33ilb feiner felbft; bicS gebt eben fo unmittelbar barauS beroor. 2)cnfcn ©ie ficb: eS ift entmeber ein ffiilb beS StaumeS, fo ift cS nicht baS S3ilb ber befonbern ©teile, ober eS ift ein S3i(b ber befonbern ©teile, fo ift cS nicht 33ilb beS StauntcS. 33cibeS giebt SXticfjfS; erft im Sugleicbfein betber, in ber ©ejiebung beiber auf einanber be= ftebt ber 33egriff, oon bem bie Stcbe ift. £)icS läfjt ftd) nur benfen als ein gortgetriebenwerben non einem jum Anbern, unb ©ein in feinem; biefer glug muff aufgefafjt, unb jum ©teben gebracht werben in einem höheren S3ilbe, eben biefeS 33ilbenS; unb biefeS ifi’S, mooon mir hier reben. Sticht baS 5BiIb bon bem ©inen ober bem Anbern, fonbern ba§ ffiilb bon bem SS er hält; niffe; baS S3erhältnif aber ift nur im SSergleichen. £)aS S3ilb eines SSerhältniffeS barum ift baS S5ilb eines SSergleichenS, alfo eines 33iIbenS. IDicfe ©chärfe theilS jum fünftigen (Gebrauche, theilS jur Erreichung unb jum gaffen ber Älarl;eit fchon hier: 3m ©ans jen müffen ©ie eS, nadjbem ©ie eS etngefeben hoben, merfen, unb in ftch nieberlegen: ©enfen = ein SSerbällnifjfaffen; 35e* griff — 33ilb eines SSerhältniffeS. 2) BiefeS £>enfen unb 33egriffe fomme nun fcblecbtbin in aller SSorftcEung (33ilben mit ©ewufffein) ohne Ausnahme bor, behauptet bie tranSfcenbentale Sogif, unb eS famt barofme gar nicht ein Einiges fein. £)enn man fege, bie SSorfteEung fei auch nur bie eines Et* roaS, eines Abgefonberten unb Einjelnen, fo ifi fte bieS boeb nur im ©egenfa^e mit aEen übrigen, aus ihnen auSgefonbert; mithin im gluge biefeS AuSfonbernS unb, burd) ben glug ift fie aEein. 12G Sieg ©twa8 an ihm tfl barum nur bieg 2fugfonbcm unb ©cgem fefsen fclbfi, wclcheg wicbcr bie fiehenbe ©inhcit feine§ SBilbcS fcfct; barum ifi hier baffclbe SBcgriffgucrhnltniß, wie wir eg gc« fchilbert haben. @3 ifi alfo bag ©twag ein fProbuft beg Senfeng. Qfber bag, wag fd)ledbthin jrber SBorfieEung jufommen muß, ifi, baß fie fei ein ©twag, unb fo ifi ber 33eweig ber trangfcenbentalen ßogif fireng für aEe SSorfieEungen geführt. Sa nun ferner bie SSorfiellung fchledithin immer boraugge* fefct wirb auch bom gewö^nlidjen ßogifer; fo ifi auch gegen il)it gültig ber ftrenge SBeweig geführt, bafi bag Sßiffen fchlechthin baburd), baß eg ifi, Senfen fei, unb baß ohne Senfen eg gar fein Sßiffen gebe. 3) Um bie 83erglcid;ung jwifchen ber trangfcenbentalen unb ge* meinen ßogif fortjufcfecn. 9)?an fönnte fagen, bie trangfcenben= täte ßogif fieEt einen anbern ^Begriff bom Senfen auf, rebet barum bon etwag 2lnberem, unb thue barum, übrigeng in ihren @hrcn unb 2Bürben berharrenb, ber gemeinen ßogif Unrecht, ins bem ft’e fie bor il;r gorttm sieht, unb fte nötigen wiE, babon ju reben, wobon fie rebet: bie ßogif fonne fid> ja ben Umfreig ihreg ©ebieteg fclbfi jiehen, unb folche engere 33cfiimmungen beg wiffenfchaftlichen ©ebieteg feien ja für bie SBiffenfchaft felbfl hochfi erfprießlich. hierauf ifi golgenbeg jit antworten: a) Sie ßogif fieEt gar feinen ^Begriff auf, fonbern nur eine 5lnfchauung bom Senfen, unb jwar eine faffche, worüber ffcf> inbeß ohne ben ^Begriff burchaug ÜEichtg augmachen läßt. Sieg ifi ihr erfier gehler; baburdh thut fie jugleid) SSerjicht auf aEcn wiffenfchaftlichen ©harafter, unb giebt ftch hi« bem gefcfelofen <5d;wanfen. iJhtr ©rjeugen aug bem ^Begriff ifi 2Biffenfd;aft; ba fie ben SBegrifF nicht auffieEt, fonbern bloß bag Senfen be* trachtet wie eg ifi, fo ifi fie nicht SBiffenfchaft, fonbern bloße ©mpirie. b) Sie trangfcenbentale ßogif belegt ihren JBegriff in ber ©onfiruction beg ©twag, wie fo eben gefdhehen, alg einen burchaug nothwenbigen 23cfianbtheil beg Senf eng, unb fomit aEer &$or« jieEung, bie eben baran alg Senfen fich geigt. 127 c) ftbcr bie gemeine ßogif l;at gerate benfctbcn ffiegriff oom Senfcn, nur btinb unb bctouffttoS. Snbcm fie in bcn ihr oors abgegebenen ©orffeltungen üfterfmate oorfinbet, unb fogar jur ©inbeit einer ©orffcttung ocrbunbene Sffcrfmale oorfinbet; fin* bet fie in ber 2I)at ©egriffe, JRcfuttafe eine§ Senfen3 t>or 5 bcnn alte SRcrfmate ftnb ©effimmungcn bc§ oorliegenben ©tn>a§ burcff fein ©erhättniff ju einer I; 6 f)crcn Sphäre: (j. ©. beS SJaumeS, ber Seit u. bgt.). 3Ba§ fie barum als Senfcn begreift, ©erbin^ bung non SDferfmatcn jur ©inbett einer ©orffcttung, fmbct fie in ber Sijat fdfjon gcfdfjctjen oor fiel;; nur baff fic bicsS gar nicht merft, unb btoff ba$ ©erbinben, roctd)c3 ju bemerfen fie gar nicht untertaffen fann, allein bcnierft. 4) ©in ertäuternber Sufa/j über bic obige ©cmeiSfübrung ber tranäfeenbentaten ßogif: bie tranSfcenbcntale ßogif ficht mit ©oü benj ein, unb id; hoff?/ mit ihr, baff fogar ba§ bto^e ©troa§ nur burch eine 2 fu§fonberung oon ben Ucbrigen unb burch bie ©efchreibung beS ®egenfahc§ unb bc§ ©erhältniffee ju ihnen moglid; fei: bafj e§ barum fei Stefuttat eirteS Senfeb, ein ffie< griff. Sie gemeine ßogif aber fieht oon bem 2 ttten 9ticbt3; benn aufferbem iVtüffte fic ftch aufgeben, gür fie iff ba$ ©twaS unb ein gar riet unb mannigfach beffimmteS ©trnae» gegeben: fie hat eS unb bamit gut. SBie oerhätt ei> fid; benn nun mit biefer rerfchiebenen gaffunggfraft? — Sie begnügt fid) mit bem ©liefe be§ baff, waS fie fyat, wag ihr fchlechtf;in gegeben iff; für ein anbereg ©cbürfniff, at§ ju biefer hifforifd;en Sleoifion beS ®ege* benen, thut fie ba§ 3tuge nicht auf, ober h«t fein 2tuge, Sie §>hito|ophir btieft auf bas> SBerben, bie ®enefi§, über baä fafti* fcfjc ©ein hinroeg, b u r d) blicfenb baffelbe: fo einmal iff ihr ©tief unb 2 fuge, unb anber§, auffer auf biefe ©eneftS fyin, fann fte gar Nichts erbtiefen, unb ba3 iff bie ffef>enbe grage ihres 2 tugeS, baff fie fehe auf ba§ woher bc$ Sein! SeneS 2fuge iff baS empirifche, bie§ baS wiffenfct}aftlid>e, jenes oerne^ menb, biefeS oerffehenb. Sic 6 barum, ba§ 2fuge, iff bie ©erfdjiebenheit beiber. 3fuch bie jum erffen Sffate in mein 3tubitorium treten, höben ffhon oernommen , wie 5)bifofo#»' e ber Unphtlofophie entgegengefeht S 12S wirb, unb wie wir bie teuere abweifen, fBeibe beruhen auf eis ner abfoluten SSerfchiebcnheit ber Organe, welche eben fo oers febicben finb, wie im Pufferen «Sehen unb Sappen. tfofopf)ic fieht gar nicht anberg, feinem SBefcn unb feiner ffiilbung jufolge; beim ©ein bleibt er gar nicht flehen, bernimmt cg nicht einmal befonberg, fonbern geht fogleid) fort jum SBerbcn, wo er bann bag ©ein fchon barin hat. Äcin SBernchmen, fonbern burch unb burd) SSerfleheit unb nid)t§ 2lnbercS will er. Saju bebarf er nicht erfl beg @rmab s nenS, UCnftofjeng, Sorftreibeng: wer bieg noch nöthig h«t, ber ifl fein ^hifofoph. Unb fo haben wir cg crfldrt, wag eg boifso, nid>t ein SMifcen ber ©oibenj, fonbern ein ewiger Sag beg Ses beng fei bie ^>f)i(ofop>l)ie: man muff nicht fPbilofopbie befiljen, fonbern fein, eben biefen abfolut gcnetifchen unb berjlehenben S3lid alg feine unwanbelbare Slatur tragen. 5) SBeitere Folgerungen aug bem offenbar geworbenen Unters fcf)iebe beiber llnffchtcn. SBir nannten früher baS Senfen ein S3erbinbcn, eines 129 sjj ^’ßfattigen jur ©inheit, unb mit .Kant ©tmtheftS. Surch ba5 b'ttben ber gemeinen ßogi? nun entfielt bloji ein quantitatives ^inben eines 50?et;r ober Sßeniger gleichartiger Elemente. Se SOterfmale in einem Segriffe ftnb, auf bejto weniger ®e* j f ön be paßt er, je weniger SJterfmale, bejto mehr ©egenfiänbe e j^ cr - 2lßeS gleich ; nur ein SJtehr ober SBeniger; bie§ ijt e glimme Verwirrung. *sn ber tranöfcenbentalcn ßogif bagegen ijt bie Verbinbung Hj ttft tit>, fchlechtfnn unb urfprfinglich oerfchiebener ©runbele; ^eS SßijfenS, beS SegriffeS unb ber Slnfchauung, » felbjt j n j, er 2(nfd)auung eines ©twaS fchon »erbttnben ftnb. ^«nsfccnbentale ßogif hat bemnadh nachjuwetfen: a) wie beibe, ttung unb Segriff, oerfcf)ieben ftnb, b) wie nur burch bte C. beiber ba§ SBiffen überhaupt ju ©tanbe fommt: ^ ba§ SBjffen in feiner abfoluten ©runbfornt ijt eine folche t a j ber 2tnfchauung unb be§ SegriffeS. Sie tranSfcenben* ie^ wirb alfo nicht fragen, wie Äant: wie ftnb biefe ober ^cfiimmungett beS SßiffenS möglich, innerhalb bc§ fdhon ju Qefontmenen SBiffenS, j. 33. fynthetifche Urtöetle a pri- ar >? r t Zubern: wie ijt baS SBijfen felbjt möglich, b. t. burch b et ^ et Elemente Verbtnburtg ijt eS möglich? SBir hinein unö in biefeS 33ilb, fehen e§ entftehen auS einem Stichtwif* \\^ b. h- wir oerjtehcn c§. ©o weit reicht biefer wiffenfehaft* qenetifdhe S3licf, fo allein ijt barum auch SBijfenfchaft ß pfTen§, b. i. 2B.*ß. möglich. ^ ^' ne ^auptbemerfung. Senfen ijt fur’S ©rfte nach bem l^ntt wot ben alä Silben beS VerhältniffcS eines S5e= Ü, sk en einem anberen, innerhalb beffen eS bejiimmt ijt. bt§ ‘ Stellen (an einen £>rt) ijt gleich Silben beS VerhdltniffeS %in ftUme §, ben ein ©twaS einnimmt, jum allgemeinen Staunte, ^ijij Seftimmen, wie hier ba§ ©teilen, feist aber baS ^ eä ^ßgemeinen, im Verhältnis ju welchem eS bejtimmt ' betrug , mie hier be§ StanmeS. SBaS b. ©rfte Ware. Hhe n ^ nt> tiefer aßgemeinen Stucfftchten, in Sejtehung auf S n ^b i m sQerhdltniS mit welchen bie ©egenftdnbe beftimmt ' Mehrere, nicht blofj eine aßgemeine: Staum, ber hier 9 130 bloß jum SBeifpiet angeführt worden. SBaS b. 3«?eife wäre. »j. neS SBeftimmen aber gefehlt, nach ber tranSfcenbentalen ' fd)fecf).tf)in urfprünglich, fo wie nur überhaupt ein 2Bi)T ert l / inbern eS nur babttreh jum SBiffen fommt. SaS abfolut urfprüngliche SBiffen fefct barum bie S5ilbe r ner allgemeinen Oiücfficfjtcn oorauS, bicS ift ein unmittcl^ W ! i * 1 (Schluß. Sie tranSfcenbentalc Sogib wirb ebne Steifet »er ben fein, über ben 5nh«lt biefer ffitlber einige 2luSfunft unb berftcht ju geben. Sa eS mir nicht um ben SSortrag ber gewöhnlichen öt ", tranSfcenbentalen ßogit junächft, fonbern um SSorbereitung ^ bie ^btfofopbie ä u *h«n f° Mt e ’ ne ^Betrachtung über gweef unb Erfolg einer folcben 2Cnftchf hier an ihrer ©teile. j rabe in SSejiebitng auf bie 2lbftcbt ber SSorbereitung, bie tnbW, rent laßt, hoben mir bieS ßollegium eine ÄritiE genannt, »erglicben mit ber Äantifchen. SiefeS wollen wir nun an fc|f| ©teile anwenben unb thun. / .ftants 3Cbffd£)t war, nadhjuweifen ein 3tpriorifdh^ l . ( SBiffen. gaffen ©ie fcieS fo: Äant befirift eine $btfofopb' c ' ^ baS SBiffen als ein burchauS reineS unb bureb ftch t>ollig g e ^. ( unb beftimmungSlofeS SSilbbermogen betrachtete, welchem alle jialt, bie eS etwa annehme, gegeben würbe burch bie @inw> r ^ ber Singe. .Kant wollte biefe gartet überführen, baß, ^ mit er ftch »orläuftg begnügen wollte, — wenigjienS @tnig#j ber befannten ©ejtattung beS SBiffenS fei, baS ihnen nicht ^^ bie Singe gegeben fein fonnte, fonbern baS eS burch ft# ^ haben mußte. £>ieS erweislicher Spaßen nicht in ben fonbern in bem SBiffen felbft 33egrünbete, biefe oon bem felbfi ftch gegebene befonbeve ©eftalt unb SSeßtmmung war waS er a priori nannte. — Seht für’S @rfie abgerechnet/ benn boch erinnert, baß bie SB. = 2. in biefer SBcfchetbuflÜ ^ ben halben Shcil Äant nicht folgt, — bon welchem nie ^ llar wirb, ob eS ihm bamit fo recht ßrnft war, ober ob er ^ porlduftg, unb um folcfrer Unterfuchung, bie ihm ju f#"’ 1 ^ fchien, ft# ju überheben, ben £heil'gewinnen wollte, -ii burch baS ©anje $u gewinnen; feinen SBcweiS nur fbetln> ct ' / 131 (Sfanbe bringen wollte, wa§ recht gut gebt, unb be6f>af£» fo ju SBerFe ging; — baf aber naie§ abgerechnet, fage ich: SBie Fönnte nun Kant ober bie SB. * 8. bei ttöllig gleicher ©runbabficht i 1;rcn ©eweiö führen? IV. SSorfrag. Offenbar nur affo: fte muffen bie urfprüng* liehe unb- fchlechthin oorfmbltche ©efialtung be§ SßiffenS ftch ge= fialfen laffen öor unferett 2lttgen; in ©enefiS auflofen, wa§ freilich) afö fertig unb gemacht bem unwiffenfchaftlichen (Sinne ftch fiellt; ba wirb e§ ftch i a bann geigen, ob biefe ©efialtung bem SBiffen bureb ftch felbfi, ober burch etwas 2lnbere§ geworben ifi. S5te§ tbut Kant unb bie SB. = 8., eS ifi ihnen beiben gemein* fchaftlich; bie§ baS £)rgatt, als baS Eigentliche, waS bie 25. *8. bei ihnen gelernt hat. 2Me§ giebt nun tranSfcenbenfalen SbealiSmuS. (lieber Kant ifi je|t beS Siei^nS viel. (Sie glauben ftch mm, ba SJiietnanb mehr bafieht, ihn ju oertheibigen, an bem überwies genben SSerbienfie, ba§ fo lange ihren ©cifi gebrüeft fat, rachen, unb ftch felbfi bei biefer ©elegenheit ein »ornehntereS 2fnfchn geben ju Fbnnen. 2lber Keiner weif eigentlich, woüott bie Siebe ifi. fprobiren (Sie e§ nur. SBenn ein Einjiger sott biefen fuperioren ©etfiern auf bie fraget wa§ benn nun ber bifiinFte EfaraFter ber Kantifchen spfülofophie fei/ antwortet: bte§, baf fte bas> faF* tifch gegebene ©ewuftfeitt in feine ©cneft'S auflöfe, unb eS oor ben 3Cugen be§ SufchauerS entfielen laffe; fo will ich Unrecht f)d- ben, unb cS ihnen abbitten. Kant fteft; wenn auch frei SBet'tem nicht umfaffenb genug, fo fleht er bod> wenigfiens$ unb wer ihm gegenüber bie Ehre haben will ju reben, muf audh fefen. (Sie 9 * 132 ober toppen, unb fdjelten nur Äant, baff er nichts 9ted)teS er* tappt ^be. Sftein ®ott, er toppte gar nicht, fonbern er fah; im Sichte ober ftnb bie Singe anberS, als in ber Sunfelheit beS EappenS). ©runbaufgabe alfo: baSurfprünglichc SBiffen aufsu* Iöfen, unb boron nachjuweifen, baff biefe feine ©eftalt gar nicht burch bie Singe ju ©tanbe fornmen fann, inbem fie eben in ben Singen gar nicht ift. SieS wollte eben fo Äant, wie wir. @nt= fcheibenb bafür ift biefeS: baS Sing ift ein §)robuft be§ ScnfcnS, b. h- be§ ffiegreifenS eines SSerhältniffeS unb einer S3crgleichung. (Stur jene Skrfennung machte cS möglich, bie (Sache anberS an= jufchen). Sie gorrn beS SenfenS l)at ftch baburch gezeigt als bie gönn beS SingeS. (So weit aber geht nun Äant nicht. Alfo bie ©eftalt beS SingeS ift eine abfolute gar SticbtS ju tl;un bat. 2) Sie abfolute S3orauSfe(mng unb ber ©eifi beS ©anjen ift, baff biefe Sjorftellung abfolut gemacht wirb burdh ein einfaches 133 ftcb felbf gleiches fPrtncip, (alfo baf nicfjt etwa verfebiebene ©le* mente, ber StotbwenbigFeit unb ©efehmafigfeit unb ber Freiheit, hier zufammenwirFen. jtame etwa bennoeb eine fotcfjc Unterfcbei* bung ber fPrincipien vor, fo muffe biefe erft fpater gegeben, unb bureb ben S3eweiS. ^)icr if alle SSerfcbiebenbeit in ben 9)nnciptcn burcbauS abjubalten, unb eS Fommt barauf an, baf man fte abbalte. 2llfo hier: ein einfaches fPrincip gefaltet ftd> bureb ftrf> felbf). 65 if babei bie .gjauptfacbe, ein Sei; an ftcb wegzubringen, unb baS Scb fydterbin im ©ilbwefett, unb au5 ber Sieb 5 äßilbung eine5 einfachen ^PrincipS z u erFlaren; alfo eS entfeben ju laffen im SBiffcn felbf, unb nicht auffer bemfelben, worauf tlßeS anFommt. ©eben (Sie mir barum vorzüglich auf biefen fPunft %d)t, ben idf> fdfwn gefern (@. 122.) berührt habe. SiefeS einfache 3)rincip gefaltet ftcb bureb ftcb felbf für ben wiffenfcbaftltcben S3li£)itofopF)te, bie e5 im SBerben ftebt. 2Bo biefer S3licF berFomme, unb wie er möglich fei, muf an cU ner anbern (Stelle unterfmfjt werben. Sn ber Sbat wirb fte nicht, bie urfprünglifje SSorfeßung, (wäre fte benn ba urfprüngs lief?) fonbern fte if: bie5 if leicht ju benFen. Stach ber ge« wohnlichen, au5 ber fiogiF fammettben 2fnft'df)t if baS Sing, fertig unb fcblecbfweg; alfo, wie e5 if, mit aßen feinen 25efim= mutigen. Stein, fagt bie tranSfcenbentale SogiF, nicht ba§ Sing, fonbern bie S3orfeßung if; übrigens ift fte ganj fo, wie bu vom Singe auSfagtef, fertig, fcblecbtbin wie fte if, u. f. w. SiefeS muf fefgebalten werben. 2Bie ftcb babureb, wenn wir einmal hinein ftnb, bie ganze tfnftcbt bettnoeb verdnbert, werben wir feiten. Seht zur «Sache. @5 if notfig mit ganzer ©eele babei z« fein. Scb hoffe/ e5 Flar zu machen; aber e§ if entfbetbenb für baS S3erfänbntf ber ganzen fPhilofophte. 1) Sie tranSfcenbentale SogiF geht au5 unb Fnüpft z u tftrem grofen ffiortbeile an einen ©ah, ber uns fdfjon au5 ber Ginlen tung beFannt if: Sie SSorfellung ober ba§ SBiffen if, heift: eS ifabfolut ein S3ilb als 33 t Ib, b. i. welches als blofeS33ilb verfanben unb begriffen wirb. SSom ©ein beS 33ilbeS if baS S3erfänbnif beffelben, baf eS blofeS ffiilb, nicht ine ©acbe felbfl fei, unabtrennlicb, unb in bicfcr Uuabj trennlicbfeit befielt eben ba§ bi§ je^t aufgufiellcnbe ©ein ber &>or= jtelltmg. 2) Scf) boffe, bie SBorte ftnb flar, abbaltenb ben Srrtbum, inbem fte ifjn bezeichnen. ©od> ijt bag noch nid;t bie .Klarheit, bic mit wollen. Seht conjiruiren ©ie bae> ©cfagte in ber GnnbilbungSs traft: (rs> i(! ein 33itb — a, fo unb fo befiimmt, bon bem unb bem innerlichen ©cbalte, gleich bem beS ©ein§, ba§ id) nicht fenne, mä e§ aud) fei: (g. SS. biefer ©fen, biefer SJaum). Tiber biefeS befcfjricbcnc 33ilb a if! nid;f allein, fonbern bon beim felben febteebtbin unabtrennlicb ift ein anbcrcS ffiilb, moburd) a uerpanben ttrirb a!6 SSilb. S25a6 if! nun in biefem gweiten 33ilt>e = b enthalten ? barauf fommt e§ mir at unb im SBefen; welches nid;t baS SBefen, fonbern eben S3i(b genannt wirb. ©ap burdjauS fein anberer Unterfcbieb ijt gwifdjen bem ©ein unb bem a, «IS bap baS Se^tere nicht fei baS SBefen felbft, ift flar. SBaS barum bitbet b ab in a? fcfct eS bem Snhalte bcffclben (StwaS Inngu, ober tbut eS oon bemfetben etwas weg ? Stein. @3 berührt gar nicht ben Snf>alt; fonbern eS erbebt ftcb gu etwas gang Ttnberem,-unb fpricht aus baS innere SBefen beffetben: et* gentlidb, bap eS nid;t fei b«S SBefen, fonbern nur ber befonberS bingepeltte unb abgefonberte Snbalt = Stlb minus beS SBefenS.— Um bieS SBort weggubringen, ober »telmebr eS tiefer gu er* ftdren: SB i e laptfid) bie Sonftruction beS alfo auSfa= gen ben SBilbeS b benfen? Tlntwort. (PS brfuft guoorberft auS einen ©egenfafc gwifchen bem ©ein fchlechtweg, unb bem 9iid)tfcin, wiewohl hoch ©ein, beS btopen StihcdtcS beS ©eins nämlich- Tllfo eS erbebt jtcb in bic abfolute 2tnfcbauung biefeS UnterfShiebeS gwifchen bem ©ein felbft, unb feinem btopen Sm halte ohne baS ©ein: be§ UnterfchiebeS fage ich; benn beibe ftnb nur neben einanber unb burch einanber ju erblichen. Sn b erbebt ftd> barum junorberff et<- e ganz anbere Legion ber %m fchauung, bte ber, welche in a herrfcht, unb einen materiellen Snfyalt auSbrücft, ganz unb gar entgegengefefct ijf, inbem fte nicht auSfpricht einen Snbalt, fonbern bie Sebeutung unb ben ©intt bcS SnlmltS, wie man ihn nehmen folle, ob als foIdE>eS ©ein, ober als blofeS S3tlb: — zu ber abfolut erfennenben (intcllectucllen) 2fnfchauung ober jum abfoluten Sewufttfein eines ©eins überhaupt unb fd)lechtweg, mit bem Itnterfcbicbe üom Silbe. ©obann (waS in ber Sufunft bon ber allerhöchfien Sichtig* feit merben mirb,) ijf wohl ju merfen, bap btefe 2(ufchauung bie eine6 UnterfdjiebeS ijf, atfo Weber bie 2lnfchauung beS ©eins, noch beS StlbeS, fonbern beS ©eins burch Negation beS SilbeS, wie beS SilbeS burch Stegation beS ©eins; alfo felbjt ein fchlechthin in ftch felbji unb auS fidh lebenbeS Silb, ober rieh* tiger Silben, ßmbltch, biefem alfo entjfanbenen Silbe eines SilbeS überhaupt wirb nun baS oorliegenbe Silb = a ber* liehen, unb non ihm barauf angefehen, ob eS Silb fei ober ©ein. Semerfen ©ie; waS eS ijf, geht nicht etwa aus irgenb einem in a Sichtbaren herbor, fo bap eS mittelbar barauS er* fdhloffen werben fonnte, fonbern wenn eS als Silb erfannt wirb, fo wirb eS fchlechthin alfo erfannt, unb ohne alle fPra* miffen. (tiefer unten werben wir über biefen fPunft auf ein überrafdhenbeS Stcfultat fommen). ©o wirb eS beim auch erfannt ber SorauSfe|ung nach • a ftellt fiel; bar fchlechthin als Silb. SieS ber erjfe Sheil ber 2fnalt;fe beS erffett SeffanbtheilS ber urfprünglidhen SSorffellung. 3lber wir ftnb mit ber ßonffruc* tion noch nicht fertig; benn eS fragt ftch noch, wie finb a unb b unzertrennlich bon einanber, unb welches ijf ber ©runb biefer Unzertrennlichfett ? 2Bir bleiben jebod; einen 2fugenb!icf hier fee- hen, um fejf nieberjulegen, waS gefunben worben ijf. 1) 35aS Silb b ijf ber Scgrijf bon a, woburch baffelbe als — 13G — ©ilb, nicht alS ©ein felbft gebilbet ifi. liefet ©egriff möchte n>of)I fein ber Urbcgriff, ber abfctufc ©cjianbtheil beS abfo= luten 2Bif[enS in feiner reinen Tjorm, ohne welchen eS ju gar feinem SBiffen fommt, wie mir fcf)on in ber (Einleitung gefchen haben, unb hier im ©erfolge noch flarer fefjen werben. Unter biefcn Urbegrif wirb nun baS bcftimmtc a fubfumirt, weld;eS ©ubfumircn ein ©enfcn ift, atfo fcbon hier finbet ftch fcf)Iecf)tt)in im SBiffen ein ©egreifen unb ©enfett. 2) ©iefem ©cgriffe liegt nun ju ©runbc, unb er felbfi i|t nur bie befiimmfe 2lnroenbung auf a ; eine abfolut erfenncnbe 2tnfd)auung beS ©eins felbfi unb feines ©ilbeS. ©iefe 2tnfd;aus ung ift baS allgemeine unb abfolutc, fchledjthin oorauSgcfebte Söiffen, in ©ejiehung auf welches erft bie ©eurtheilung beS a als bloßen ffiilbcS, unb nid)t ©eins, mithin ba5 ganje b, baS ©egreifcn »on a als ©ilb, möglich ift- SQSic foE benn anerfannt werben GrtwaS als ©ilb, ohne baS ttorauSgefefste ©ermögen, ein ©ilb fchlechthin ju erfennen, unb eS ju unterfcheiben bom ©ein? ©ieS abfolut borauSjufcfcenbe ffiewitfjtfein beS UntcrfchiebeS ift barum baS Rohere, in 9tücfftd)t beffen ein lieberes, hie* a > befiimntt wirb, fu cr «IS ©ilb. (Sene ©runbanfchauung bcrhält ftch barum gcrabe fo ju a, wie oben ber Siaum jur ©tctte). SSBenn man etwa baS ©egreifen beS a unter ben QfjaraFter beS ©ilbcS überhaupt, bie ©ubfumtion, baS ©oEjieheit beS ei* gentlichcn b, aEctn unb auSfchließltd) ©cnfen nennen woEte; fo wirb jene 3fnfchauung, als ffiebingung, ©ebalt, ©ph«re, in= netbalb welcher gebucht unb fubfumirt wirb, ©enfform heißen fönnen. ©er Unterfdncb beS ©eins unb ©ilbcS wäre barum ©enfform, wie in bem obigen ffieifpiele beS ©teüenS eines Äörs perS, ber Staum, unb ba ber ©egrif beS ©ilbeS wohl ber ab= folut erfie unb höchj^e fein bürfte, bie abfclute ©enfform. SSSie ju ihr etwa niebere, faUS eS beren giebt, ftch bemalten, baoon wirb ju feiner Beit gerebet werben. 3) 2£l|o bie abfolute ©enfform ift ber Unterfcbicb jwifchcn ©ein unb ©ilb. ©aS ©cwußtfein berfelben ift barum eine aba folut »erfleh enbe, inteEectueEe 2tnfdhauung, (Eoibenj, Klarheit, unb ber ©runb alles anberen ©erfiehenS; aber auch nur beS 137 VerffehenS. Toto genere nämlich ijf biefe 2fnfd)auung Bcrfchies ben oon bem ffiewufjtfein ber qualitatioen 33efchaffenheit beS a, waS mon gewotjnltc^) 2lnfchauung nennt, «nb im ©egenfajse mit meiner ich jene intellectuelle genannt habe; inbcm im Silbe a wohl baS SBefen ber 2lnfchauung im ©egenfafce mit bem Dens fen auSgebrücft fein mag. 25cnn eS wirb burch biefe inteUectuelie Slnfdjauung nidfjt gegeben irgenb eine Scfchaffenhett, fonbern baS burchauS anbere, ber ©inn, bie Sebeutung, in ber man bie Sefchaffenheit nehmen foll; ob man fte nehmen foll als ©ein ober als S3ilb. Unb bieS iff eben ber abfolute Verffanb einer ©rfchciitung, begleichen a ijf. DteS mup man nun eben oers jfehen, baburch, bafj man eS thut, als abfolut anjumuthenbe 9)rämijfe. DaS gerabe i)t bie SBurjel unb baS innigjfe SBefen beS DrganS jur ^hilofophie / baS Shnen fdhlechthin angemuthet wirb, ©inn ju haben für ben ©inn, als fchlechfhin etwas 2lnbercS, bemt alles Mögliche, waS genommen wirb in einem ©inne. 25er biIbliehe Snhalt ber ©rfcheinung läßt burch feine älunff ftd; herauf erheben jum Verjfanbe, bem ©inne; benn beibe finb burchauS oerfchieben. DieS wollen jene, unb baS hat alle ßogif gewollt. Shrc blofje bilbliche 2lnfchauung foll man ihnen, hoch blcibenb mit ihnen im ©ebtete beS a, hinauf crflärett gum Verffanbc; fonjf wollen fte eS nicht glauben. DieS geht nun nicl;t, barum fatin man fte auf feine anbere SOBcife bebeuten, als bafj fte eben baS rechte Drgan nicht haben, unb bafj fte ftcf> Borlauftg bieS anfehaffen muffen. 4) DieS ijf bie abfolute Denfform, fejtenb eben ©inn unb Verffanb, unb Sebeutung überhaupt alles SilbwefenS; bie Siehmbarfeit beffelben überhaupt in einem Roheren, bieS ijf ber llnterfchicb ber beiben. 2luf biefer ©inftcht beruht gerabeju 2lllcS. Äant hat fte gehabt; eS war bieS gerabe bie jünbenbe flamme, bie fchon früh in ihn gefallen war. Unb hatte er nur biefe gehabt, fo fcfjwebte er fchon wie ein hohler ©eift über allen feinen Vorgängern, unb bie ©rftnbung ber 355.sg., bie ganj unb burchauS oon ber Durchführung biefer ©rfenntnifj auSs geht, war burch ihn gegeben. (Diefer ©eiff herrfcht fchon in bem Suche: Ueber ben SeweiS beS DafeinS ©otteS). 133 •Kant fagt: ( baS ©ein iff feine S3cfcbaffenbeit, fonbern nur baSs jenige, woöon alle 25cfd;afenl;eiten auSgcfagt werben. Sn bent lebten 2fuSbrucfe fd;ob er frcilid) wieber ein 2lnfdbauungSbilb, ein ©ubffrat unter; unb bicS böfc ©ubffrat iff baSjenige, um bcjjciu willen fein Unterricht ocrlorcn ging. 2)aS ©ein würbe il;m legis fcbeS ©ubjeft; er batte fagen feilen: baS ©ein fei baSjenige, bureb weldjeS alle 33efcbaffcnbeiten öerftanben würben, unb weis cbeS wieberum serffanben wirb bureb bie S3efcf)affenbeitcn: baSs jenige, als beffen ©rfd;eitumg unb 2lcufjerung bie S3cfcbaffenl)eis ten unb bie fte barffeEcnben 33ilbcr, berftanben unb angenommen werben. sDcrfclbe fagt: baS ©ein iff ein Sfoumen, ein fProbuft b'e'S 25enfenS. 6r l)at ganj Siedet, wenn er son irgenb einem befonbern ©ein rebet, baS erff burd; bie ©ubfumtion unter baS abfolut angefebaute, rein formale ©ein, ju einem ©ein wirb. 2>ie oben fattfam befdjriebene, aEer ©ubfumtion ju ©runbe lies genbe ©runbanfdjauung beS ©eins im ©egenfa|e beS ffiilbeS bagegen wirb niemals, fonbern iff’ fdjlecbtbin aEer ©ubfumtion ttorauS$ufe|en: bie ©ine unb abfolute ©runblage aEeS SSerffebenS unb alles SBiffcnS. S)ieS hatten ©ie je|t feff. SBeldteS ©eins 2lnfd;auung biefe abfolute 2fnfcbauung iff, wirb fidb einff in ber 2B. s 2. finben: (nämlich ©otteS). 5) 211S abfolute ©runblage ber urfprftngltcfyen SSorffeEung fins ben wir nun bie ©infiebt beS UnterfcbiebeS jwifeben ©ein unb 33ilb. Sbiefe Sinftcbt, — als Weber 33ilb beS ©inen noch beS 2Cnbern, fonbern ffiilb ibreS UnterfcbiebeS wie ihrer ©leiebbeit,— iff, wie febon oben bemerft worben, ein innerlidb lebenbigeS S3ils ben, ein 25urcb jebeS ber beiben bureb baS tfnbere. 2)ocb iff bieS ^liefen wieber eine ffebenbe ©inbeit; benn eS iff eben ber SSerftanb beS ©tuen bureb baS 2fnbere; ber SSerfranb iff aber ein »ollenbeteS ©ureb, eine SoEenbete SBecbfelfeitigfeit ber ©ins ficht. 25er SSerjfanb iff am febärfffen jü befebreiben alfo: 6 t iff ein ©ein (ftebenbeS unb feffeS), baS bureb fid) ein Ses ben unb ^liefen fe|t: benn er iff ja ein 25urd) ber ©ins ficht, unb ein £eben unb SEieften, baS fdfjtedfjtbtin ein ©ein fe|t; benn er iff ja eben ein gefdjloffeneS unb oollenbeteS Surcg, bie gefegte abfolute ätlarltcit beS Ginnt burd; baS tfnbcre. (£>urd) jeißt an einen glujj unb ein ©tehcnbeS- guglcict?. SiefeS muffen ©ic nun für fid; conftniiren 5 wem bicfeS feft fielet, ber wirb in j3ufunft SSieleS leicht finben). Gin fold;er SScrjianb nun mit biefem bmcf) fid; fclbfi gefegt ten geben unb ©ntnbbtlbcn, ift uttS bie ©runbiage ber SJorjfcg lungen. Si 6 d)tcn ©ie nun jene innere gebenbißfeit auS bau äufferen tobten unb ffarren ©ein, jene SBcd;fclfeitigfeit ber Grs fenntitijj, ibr Stittclfchwcbcn jwifd;cn Sofien, auS bem Ginfluffe ber äufferen, für fid; abgefd;loffcncn, unb auffer ciitanbcr bcfinb= liegen Singe, ben ©intt unb SBcrftanb auS bem Unftnn, fid) er* flären? SicS wirb feinem einfallen, ber nur bie Sßorte oerffatu ben l;at. Qllfo bie SBJelt ber Singe ift fefjon »erfunfen, unb baS abfolute 2lpriori beS SßiffcnS fd;on bewiefen bei ber erften orbents liefen 2 fnficf)t. Saburd; entftegt mm eine obllige SScranbcrung ber 2tnfid)t beS ©ein 6 , ber 2BaI;rbeit, ber ©runbiage, beS 2Cbfoluten. ©tatt eines» ©pffcmS tton tobten Singen, einer Staterie, bie fid) gefiag ten fotl, unb jwar ju Skwufjtfein unb Segrtff, ift unS gewor^ ben ein geifiigeS, b. i. oerffänbigcS geben. 2lu§ bem abfolm ten äSerffanbe werben alle Singe, ©tatt Staterie unb 5£ob t;aben wir ©eiff unb geben, als bie abfolute ©runbiage ber Singe. Saburcf) erhalten wir junäd;ft fchon ben S5ort(;eil, ba (3 wir in gleicher ©pl;ore bleiben, im ©eiffe eben unb fßerffanbe; unb nid;t in ein t>erfd;iebeneS ©enuS überjugehen her fchon einige groben baoon gege* bcn haben. Socf), fo Diel ich irgenb einfetjen bann, hat ba§ hier gar feine Stoth, warum follte man benn nicht ein Sehen ftch bilben fönnen, ba man ja immerfort lebt, ben Serßanb, ba man ja bocf) ju uerßchen glaubt ? Slber eigentlich will man ba* burch bloß abhalten baS donßruiren, drßhließen, Silben, unb forbert bagegen, baß eS dinem eingegeben werbe. 2llfo fagt bcr dinwurf S^tdjtä, alS: ich bin nicht gewohnt, bie Sache fo anjus fehen. 9?un gut, fo gewöhne X'icf) baran: benn in Seine 9iich- tung be§ 3luge§ läßt fleh bie SBabrbeit nicht bringen. Sic fommt fo nicht in Seinen ©cftcfjtöfreiö; wenigßenS burdf) bie SBenbung beS 2(ugcS muß man ihr entgegen fommen. V. Sortrag. (SBir wollen bie urfprüngliche Sorßclluttg entßehen taffen, um in il;r baS Senfen nachjitweifen, um ju bewahrheiten, baß ba§ SBißen fetbfi benft burch fein bloßes ®e= gebenfein. Senfen nannten wir Seßimmen unb Seßhränfen in einer labern, bem Senfen burchauS »orauSgcfe(stcn Sphäre, din folcfjeö Seßimmen mithin mäßen wir in ber urfprünglichcn Sorßellung nachwcifen. SBir fagten: SBißen iß ein S3ilb a, welches fleh t>erßef)t als Silb. SieS fe£t ein Serßehen be5 Silben a als bloßeS Silb überhaupt, woburch ber Snhalt nicht berührt wirb, alfo ein Silb = b, welches bloß auSfagt, Silb iß nicht Sein. SieS SSerßehen fefct barum oorauS als fein Roheres baS SBißen beS abfoluten UntcrfchiebeS oem Sein unb Siichtfcin ober Silb: bie* fe$ iß bermalen fdjledjthin gefegt, als baS $6chße unb drße: (um feine eigene SJtöglichfeit, unb wa§ barin liege, fonnen wir un§ bermalen noch nidtjt befümmern). SBir bürfen unS ja nicht oerwirren; außerbem würbe bie ^hüofophie gar ju leidfjt fein, benn bie doibenj macht ftch ja ftlbß, wie Sie nun gefehen h ai ben. 4)ier haben wir nun eigentlich ein SreifacheS: baS S3ilb a, baS Silb b, worin a als Silb gebilbet iß, enblich bie höhere V; 111 dinficht unb obfolute dbibenj beS Unterfdnebeä bon S3itb unb ©ein, alg bie Skbingung beg ffiilbcg b. Siefeg Schere nahmen wir fjinju, um b in feinem SBefen recht flar ju machen. Sarum Iaffen wir eg jefct fallen, big wir eg etwa wiebcr bebürfen). a unb b ftnb befcfjrieben. SBir fjflben gefaxt: beibe ffnb fcf)Ied)tl;in unjertrennlich; bieg »fl bag jweite ©tücf, worüber bie trangfcenbentale ßogif ung beranttrortlich ijl. ©o Ijoben wir nämlich bag SBiffcn in ber dinlcitung beftimmt. Sicfe Unabtrennlirfjfeit wirb and; burd> ben drfolg wahrfcheinlid; gentod;t, inbem cg aufferbem jur SBors fiellung eincg Singeg gar nid;t fame (5Bgl. ©. 125.). SBirb nun biefe ffierbinbung beiber Silber etwa nur behauptet, alg ein urfprüngltd;eg gaftum: fo ifi’S unb bamit gut; etwa burch eine weife unb nothwenbige dinrichtung, bcrgleid;cn wohl aud; biefe logifchen ^hüofophen anführen: ober ifl fie notf;wenbig unb läßt ihr ©efefc ftch ableiten ? Seneg drfiere würbe fein eine bloß fafs tifepe 2lnficht: biefeg eine genetifche. Stachbem bie 9)b*ü>fophie ftch rühmt, alleg SEBiffen in feiner ©cneft'g ju fchen, läßt ftch »h* wohl bag geltere jumuthen. Unb bieg muthen wir ihr benn als lerbingg ju, unb Iaffen fie jefct ihre ©d;ulbigfcit thun: ben ©runb beg Sufammcnhangcg unb ber Unjertrennlichfeit bon a unb b nachäuwcifen. dg ijl bieg für unfere 3)hiü>foph»’e entfehei* benb; auf ber Seljauptung: S5ilb erfenne fich unmittelbar alg ffiilb, alfo a unb b feien fdhlechthin mit einanber bereinigt, be= ruht unfere ganje 2lnftcht bom SSBiffen. Sieg fonnte big je£t noch alg willführlich crfcheinen; barum liefern wir ihren Seweig. Sie trangfcenbentale fiogi? fagt: b, alg wirflid) gebacht, fe(st fchlcchthin boraug ein a, unb läßt ohne bieg alg wirklich ftch gar nicht benfen. b ifl bie 2lnerfennung unb Seurtheilung eineg dtwag, alg eincg ffiilbeg. dg wirb barum in biefer 2tnerfens nung unb für bie 9)?öglits l;in tiegcnbe Sejiebung, bafj in ihm ©twaS ab ge bitbet fei, ein in it;m ©ebilbeteS ihm correfponbire, welches, ebne ben binjutrctenben Segriff ein reincS, blofeS unb weiterbin unbeftimmteS ©ebilbeteS bleibt, nicht einmal entfdfieben über bie allererfte grage, ob eS ©ein fei ober blofeS SStlb. — £)er S3cs wei§ ber Unjertrennlicbfcit ift geführt, unb er ift, benfe ich, tl>eil5 flar, tbeilS belebrenb geführt; man fleht nid;t nur, baf 1*, fo gewif eS fei, ein a fefce, fonbcrn man fleht jugleidf), wie cS baffelbe fe£e: eS fe|t nämlich baffelbe als ein in ihm überhaupt ©ebilbeteS, inbem eS ffiilb beffelben ift, um ju werben S3ilb non ihm als Silb, unb nach biefem Sßefeit. £»a3 ^Begreifen jeigt ftch als ein Uebergang beS ffiilbenS non bem Silbe cincS ©f* waS überhaupt, jitm Silbe non bcm bcftimmten ©baraftcr bejfelben. b ift barum boppclteS Sitb non a, non feinem ©ein unb non feinem ©ein als Silb; unb falls Scmanb nicht fogleich einfahe, bap ein a fdf>led;tweg gefegt wirb bureb bie lebte Scäie- hung, fo wirb er hoch gewif einfehen, bap eS gefegt werbe bureb bie erjte. Silb etneS SilbeS fefct eben fchlechthin burch ftef) ein 5Bilb; ift nun b oiefeS; fo fegt es ein a, unb jwar fegt eS-bicS a'alS faftifcb feienb, unb als ©runblage für bie ©ubfumtion. Um bie Klarheit über biefen fPunft, auf ben überhaupt %b leS anfommt, ju erhoben, mache ich jwei 3«f5ge. 1) ©3 ift hier ein fPaar gefegt unb begriffen, nur als fPaar, nadh einem ftaren ®efege, eine ©pntbeflS unb SSerbinbung, bie fcbtcchthin ift, unb als fchlechthin fein mitffenb, eingefehen wirb. 113 ^Darauf beruht eben bie gange ^Ijilofop^te-^ bte mit folgen Sers binbungen unb ©pntbefen ju tbun bat. ©ie muß baber wenigs ftenö eine ju ©runbe legen, bie nidjt nicht fein fann, um an bics fer bie anberen gu befefiigen. Sch fage, eine fotefje SSerbinbung ijf burcbau6 nur, wenn ein Silb al6 nbfolute ©runblage nors au6gcfc|t wirb, nid;t wenn ein ©ein. £)crtn ba6 ©ein ift in fid; felbfi gefcbloffen, e6 fefct fcblccbtbin fid; felbfi, unb fein Ans bcre§ auffer i(;m (wir werben auf biefe Scmerfung gurüeffommen, unb fte wirb noch üon ben wichtigen folgen werben). £>a6 Silb aber fcfct fd;Ied)ti)in bureb fein SSefctt, unb fo gewiß e6 S3itb ift, unb man ft'cf) btc6 nur fd;arf benft, ein gweifeS ©lieb auffer ii)tn, ein ®cbilbefe6. 66 gcf>t unaufbaltfant au6 ficb fetbft berau6, bureb fein bloße6 SBefcn gebrungen gu biefem £crau6ges ben unb ficb nicht genügenb. —- Stadjbcm biefer ©afc gefunben ift, wirb e6 febwer, eingufeben, warum man ihn etft fo fpät fanb. 2) Silb alfo fann nicht allein fein; c6, in.feiner ©inbeit ge= fe^t, fe|t unmittelbar burd) fein eigene6 SBefen eine Swetbeit. 9iun aber haben wir e6 hier nicht mit bem Silbe überhaupt gu tbun gehabt, unb fein gweite6 ©lieb naebguweifen gehabt, fonbern mit bem befonbern Silbe: be6 SBefenS be6 Silbe6, b genannt, mit bem Segriffe. Son biefem haben wir ben Sewei6 bureb einen Umweg geführt, inbem wir ihn erjt gu einem Silbe überhaupt, gu einer bloßen Anfcbauung machten, unb biefe in ihm al6 einen notbwenbigen Au6gang6punft nachwies fen. — 9tid;t, als ob bem Seweife 6twa6 ermangelte; — ba6 müfs fen ©ie ja felbjt fel;en, — fonbern, wie gefagt, um ©ie übers baupt in eine höhere Anftdbt biefe6 $)unfte§ gu führen, will ich, nid;t an ber gegebenen ©teile; benn ba ift nur ber geführte möglich, inbem id) fonft wohl einen anbern geführt hatte; fons bem im Allgemeinen ben SeweiS bireft führen: Affirmatiü heißt ber ©a£: burdh ben Segriff üon Silb (Silb al6 Silb) wirb ein Silb gefegt: allgemein: ba6 Silb ift überhaupt nur bureb unb in feinem Segriffe, unb hat gar fein anberc6£>afein. Serfe|en ©ic ©ich gu biefem Sel;ufe wieber in ba6 oben 144 (©. 141.) abgelegte britte unb tjofjcrc ©lieb: Sfllem Segteifen eines SilbeS als folgern gebt fcblecbtbin oorauS bie abfolute Älarbeit beS UnterfebiebeS jwifeben ©ein unb Silb, unb in biefer Älarfjeit beftefjt eben ber abfolute Serffanb, bet nicht wirb, fonbern iff, unb in allem Stegreifen, als einem ©ubfus miren, baS immer auSgcbt oon biefem ©runbunterfebiebe, oorauS= gefefct wirb. Renten Sie fidb baS SSolljieben biefer Älarbeit, biefeS SSer* ffebenS beS UnterfcbiebeS 5 fo fann bieS nicht anberS gefächen, benn fo, bafj baS ©ein unb baS Silb in bemfelben jufammens gehalten, unb mit einanber oerglicben werbe. 9hm gebt bie Skr* gleicbung auf ben Untcrfcf;ieb beiber in einem Silbe; bieS aber fann erjeugt werben nur babureb, bafj bie Silber ber beiben jufammengebalten werben, wie ft'e benn gar nicht an ficb, fon* bern nur in ihren Silbern jufammengebalten werben fbnnen. 2)er Segriff barunt, als bie Scrgleicbung unb SSerfcfjiebenbeit ber Silber oon beiben (oon ©ein unb Silb), fe£t für feine eigene SDfogliebfeit folcbc Silber, unb ba eS um baS anbere nicht ju tbun iff, ein Silb beS ©eins oorauS. £urcb baS abfolute Serfteben (im obigen ©inne) ifl barum ein folcbeS Silb fcblecbtbirt gefegt. Sluffer bem Serffeben aber iff eS nicht gefegt: benn ein Silb iff bieS nur bureb feinen ©egenfafc mit bem ©ein, babureb, bafj eS baS ©ein nicht felbjf fein foll, wiewohl eS fonjl ganj unb gar baffelbe iff; unb iff barum überhaupt nur bureb einen folcben ©egenfab: ber ©egenfafc aber iff allen im Scrffanbe. ©dbtfefilicb noch: ber Snbalt beS SilbeS oon beiben iff ja ganj unb gar gleich: benn baS Silb foll ja fein Silb beS ©eins, ganj wie baffelbe iff. SBie barum baS ©ein, fo auch baS Silb, unb umgefebrt SBie iff benn nun boeb baS ©ine Silb, baS SCnbere ©ein? 9lur bureb ben 3 ufa£: alfo bureb bie abfolute Unterfdpeibung unb nur bureb biefe iff barum Silb. Sllfo baS Silb iff als folebeS in einem befonbern abfoluten nur in feinem Segriffe. (©in 4?auptfa£ ber SB. = 2. iff: bie ©rfebeinung iff nur, inwiefern fie fidb erfebeint. ^>ier iff ber ScweiS baoon. 145 ©ie ifi ja nur burd) Negation unb im ©egenfahe mit bem ©ein, unb in einem folgen lebenbigen ©ich begreifen, ©ehefi bu ©r* febeinung ober ©ilb im ©rnfie, nicht etwa fiatt ihrer bag ©ein * felbfi, — (bag tbun fte aber, ohne fich ju befinnen;) — fo feheff bu in biefeg bein ©efehteg burch eine unoermeibliche ©pnttjeftö ein ©erfiehen feiner felbfi, als nicht bag ©ein felbf!: unb in bie< fern -©erflehen ihrer felbfi fetjefl bu fte jttgletch feienb, für fich eben; benn ihr ©ein ifi ja nur im ©egenfahe; aber ein ©egen* fah ift nur im ©erjlanbe. — 2Ba§ ba ifi, ifi eg nur im ©er=< fianbe feiner felbfi, unb hnt gar fein anbercS ©ein, auffer im ©erflanbe. Stur wenn biefc ©inftcht fo ung jur ^weiten Statur geworben ifi, baf wir bagegen nicht mehr fehlen fbnnett, ift itng bie 5>f)itoft>^h)ic ju 2heil geworben. Sie ©rfcheinung ifi abfolut lebenbiger Serfianb, wie fchon oben alg lehte ©runblage angege* ben würbe, ein in fich fet&fi genetifcheg ©ein aug ftd? felber. 2Ber eg jemafg anberg nimmt, laßt bie ©eneftg unb bag geben fahren, unb nimmt ben 2ob: ihm oerfchlieft fich bag tluge, unb er braucht wieber bie gühlwerfjeuge). Steflectiren wir auf ben ©eifi biefer ©eweigführung: wtr t)te ben gejeigt, bet ©egriff, bag tilg, fcht bag ©tlb unb bie 2fti« fchauung. Sieg ifi aber einfeitig, benn 1) ifi eg gegen ben in ber Einleitung nachgewiefencn ©ah: baf allenthalben bag ©rfie bag ©ilb a fei, unb baf non ihm unabttennlich fei bag ©ilb b: alfo nicht a burd) b, fonbern b burch a. ferner auch 2) gegen eine früher (©. 144.) gebrauchte gormcl biefer ©ertrage: baS SBiffcn in feiner abfoluten §orm fei ©erbinbttng biefer beiben ab* foluten Sheile a unb b. Seht bagegen haben wir bie ©ad;e fo bargefiellt, alg wenn bie 2fnfd)auung (a) bie Jolge beg ©egtiffeg (b) fei, weil berfelbe boch begreift unb fubfumirt ein ©fwag; bag ©ilb a fei alfo beg b ©eflanbtheil, ultb nichts ©efonbereg für fich- Stun, wir hatten geirrt, unb müßten unfere formet ^urücfi nehmen. ®ut: wenn ung nur nicht etwag ©ebeutenbereg im SBege ftdnbe, bag in ber ©ad)e felbfi liegt! Ueberlegen ©ie: 10 14G 9la$ jener Weitung wirb überhaupt nur jufolge b(^ (welches» 33ilb bes> 33ilbes» ifi) hingefehen trgenb ein 33tlb f#^ ( i;in. Alles» ohne Aufnahme, wenn es» nur 33ilb ifi, tfi baj« ^ # ii" b muß (Stwas» ju fubfumir^n ^aben: wa3? (Sin 33ilb eben weiter SiichtS. SBenn jebodi) a weiter Slicfytä ifi, aß 33tfb Allgemeinen offne jebe 33efonberheit; fo ifi eine erft ftch w, genbe ©ubfumtion, wie wir fte oben betrieben ^abcn ttn p welche nur burch Auffaffung feines $£otalfen§ unterfcheiben oom Qf« n irgenb in bem Snhalfe ber SSorfießung ? ©ewifj nicht 5 ^ SSorfiellung oom Qfen ifi gerabc eben fo, aß wie ©ie ben ^ feienb fehen. Qennod) unterfcheiben ©ie fet>r wohl 5 b rc lung beffelben oom Qfen felbfi; eS muß alfo bieS in ganj_ Anberem gegrünbet fein, aß in bem Spalte), kennen unbefannte (Slement junächfi x. ^ i3uobrberfi: man fann fagen, baß b feiner SKoglich^ ^ nämlich bte ©ubfumirbarfeit bes» a unter ben begriff ein c $ be§, burch biefeS x gefegt fei, unb barum, baß in unßF (r |i 2 ßetfe'auch b burch a überhaupt gefegt fei, jufolge uttß* ^ geföhnten SläfonnementS, baß e§ fo fein muffe. £>er ^ fett nach, fage ich; benn e§ liegt nicht in a, baß bas» 23t jfi fennbar iß burch x » wohl aber in a, baß bieS x überh flll f jf in ihm beftnbet. Um barum, al§ ben jweiten 5£h«l ber b 1 147 fcbriebenen Unabtrennttdbfcit, ju jeigen, wie burcb a aud> b gefegt fei, |»abert wir vor alten ©ingen ju unferfucben, waS bieS x fei. SSielleicbt, bajj wir, worauf wir freilich auch gerichtet fein mitf 3 fen, bei biefer ©elegenbeit ÄuSfuuft erhalten über ben qualitativen Snf)a11 bcS a. SBaS i(t atfo x ? ©ajtt muffen wir unS Ijofjer erbeben ttnb anfm'tpfen an ein im vorigen SBeweife fd;on vorgefommeneS ©le* ment, um bieS weiter auSjufübren. Sn ber abfoluten .Klarheit beS UntetfcbicbeS ?wif; 2leufferung unb ©arftellung. ©er ©runbebarafter alles SSitbeS = x wäre bemnad; gefuns ben. Tfeufferung, in ber Tleufferung ein abfoluteS fiens, ©ene^ fiS eben. — a fegt b, muff Reiften, eS ift auffapbar als ab* folute ©eneftS. gaftum eben, nicht ewigeS unb unbeftimm= bareS, unb nicht werbenbeS ©ein. Stach meiner SBeife, ben ©ang ber ftrengen ©ebuftion ju unterbrechen, jwei 2lnmerfungen, eine weiter bcutenbe, unb baS ©anje in einen größeren UmfreiS faffenbe, eine jwette pote= mifdbe, bie ©egner abweifenbe. 1) ;3ie ©inheit ju aller Sttannigfaltigfeit ifi t>er fBerftanb. (Sr in feinem abfoluten ©ein ift bie UntcrfdheU ' bung beS ©eins unb ber ©rfd;einung an ben abfoluten ©runb* bilbern berfelbcn. 2£n SSilbern fage ich; cS ift in ihm nicht baS ©ein felbfi, fonbern nur im 33ilbe ift eS in ihm. ©S ift barum felbfi in feiner haften fPotenj nur SJilb unb ©rfcheinung. 33on bem ©ein £>at er nur bie reine §orm., bie noch baju in ■ einer Negation befieht, unb eigentlich alles S3ilbenS unb aller 33cfiitnmbarfeit Negation, alfo er bezeichnet blojj eine leere ©teile mit bem Seichen beffelben, ein ffiilb oon einem ©ebilbeten, baS . noch Nichts mehr ift 5 baS reine, lautere formale ©ein. ©obann beffen ®ilb, in welkem liegen foll 2llleS, waS baS ©ein ift, nur nicht in ber SBahrheit unb ©igenthümlichfcit beS ©eins, fonbern als blofe tfeufferung unb S3ilb eines ©eins, welche 2Ceufferung nun ju erwarten, unb oon ihr allein bie ©rfenntnif? beS ©eins ju nehmen, unb bie leere ©teile beS 33ilbeS bamit auSjufüUen ift. 9Kit biefem abfoluten ©cheiben unb ^Bereinigen zugleich in ber 2lnftcht fteht nun ber SSerftanb an ber ©pifte, unb fo fann er benn weiter hanbcln unb fubfumiren, wenn eS für ihn ©twaS ju fubfumiren giebt, über beffen woher wir eben weitere 2luSfunft begehren. 25er ^Begriff beS ©eins ift für ft'ch fchled>tf)in unoeränberlich unb leer; ber beS S3ilbeS ober ber ©r* fdhetnung erwartet feine SSeftimmung oon ber abfoluten 2leuffe» rung, oon ber 2h^f«4)e- £>a nun aber bie Sleujfcrung beS SMlbeS zugleich bie beS ©eins ift, fo ift eS auch beffen fortge* fefcte SBefiimmung. a) 25ie 2leufferung beS ©eins muft Seber an feiner eigenen fPerfon erwarten, er fann ftch barüber 9iid;tS auSbenfen. ©r ift ba allein hinzuweifen auf baS unmittelbare ©rfdjeinen felbft ber ©rfcheinung, um jur ©rfenntnifj ber SBahrheit, b. i. beS ©eins ju gelangen. ©S fann ba nid;tS 2lpriorifd)eS, 2luSzubenfen* beS geben. b) £)afj biefe 3feufferung nun ftchtbar, b. i. fubfumirbar werbe unter ben ©runbbegriff, wie bieS möglich fei, unb waS ba;u ge= höre, ifi bäumt bie einzige ber s J)hiIofophtc übrig bleibenbe 119 Unterfudjung. Sn tiefet liegt nun ohne ämeifel auch unfere je£ige Erörterung. ©o bie l)bd )fle Einfachheit ber Sefjrc: ba§ ©ein erfdjeint; bie Erfcheinung erffheint ffcf?, begreift ftch, als folche, al§ bcS ©ctnS, unb auf biefe SBcifc iff Erfenntniß möglich- — 2)a3 ©ein erfcheint eben abfolut burd) ftd) felbff, macht fiel) offenbar, unb ohne bieS feine Erfenntniß. 2 ) Ueber baö SSerhältniß ber SBeffanbtheile be§ SBiffenä ju einanber, unb baß bie £)inge ftch niefjt einmifefjen fönnen, fon* bem baß ba§ SBiffen fei 25ilb unb Äußerung be§ im Sßiffen nicht beffimmten, fonbern ffhlechthin reinen unb formalen ©ein§; bie$ iff jefct eingefehen morben. £>iefe Sinfidfjt befamen mir baburd;, baß mir genetifch conffruirtcn; Ratten mir bieS nicht getfjan, fo mare fte niefjt gefommen, benn fie liegt eben nur in ber ®e: neft'3, im ©efjen. Eöibcnj iff eben bie abfolute Einftcfjt, bie bei bet Eonffruction eintritt, benn fte erffreeft fiel) burdjauö nur auf bie burch Eonffruction ju erjeugenbe ©f>f)äre, unb mer nicht burch ©elbffconffruction in biefe ©pfäre hineinfommt, für ben iff fte gar nicht ba. ®eneft'3 iff ffiilb, unb ©eneftö ber ®enefi§ iff 35ilb unb Erfcnntniß be§ 33ilbe§. (£>iefe§ iff in ber Sffathema^ tif, bie gemöl;nlich al§ SBcifpicl ber Eonffruction angeführt mirb, eben fo. SBer nidfjt ben Sriangel 5 U conffruiren öermag, ber mirb überhaupt nie eine Einffd;t erhalten t?ott ber SSSahrhett bcS SehrfaheS, baß baS £luabrat ber .gtppotenufe gleich iff bem £Luabrate ber beiben Katheten). 2(lfo oor ber Eonffruction mußten ©ie nicht, fahen ©ie nicht ein biefe SSerhaltniffe; fte maren Shnen eine unbefannte 3Belt; erff burd) bie Eonffruction mürben fte Shnen ftchtbar; benn fte iff ba§ 2luge, bem fte aufgehen: oor ihr mußten ©ie fein 2 Bort baoon. können nun mohl 2 lnbere, mer fte auch fein mögen, bte biefe Eonffruction nicht oorgenommen haben, über bie in biefer Siegion liegenben 5)E)itofop>f)emc EtmaS bejahen, oerneinen, urtheilen? Offenbar nicht, beim fie haben ben ©inn, für ben fte ftnb, gar nid;t gebraucht. Jfann man miffen, ob Semanb biefe Eonffruction oolljogen hat ober nicht? £)hne allen Smeifel: bentt entmeber er oolljieht biefe Eonffruction oor unferen 2 lugett, 150 wie wir hier bor ben irrigen: er ftellt biefe Unterfuchungen wirf* Xirf> an, nun, fo fteht unb f)6rt man e§; ober er fpridjt bie 3ia fultate biefer ßonfiruction auS, fo tnüffen fte mit ben Stefultaten ber ßonfiruction 2Cnbet?r übereinjrtmmen, ober falls nicht, fo muß man burcf) eigene SSoIIjtcXmng ber ßonjfruction barfegen, bajj anbere falfdf) conffruirt fjaben, woburdj man in ben erften ©eweiS jurücffällt. Tonnen nun biefe nicht boch bon ©egriffen, ‘■Unfchauungen u. f. f. reben? £) ja, wie biefelben nämlich ber entpirifchen SBahntehmung erfcheinen: feineSwegcS aber, wie fte , für ben SSerjianb ftnb; benn ein ©egenjfanb für ben ©erjianb werben fte überhaupt nur in ifjrer genetifdEjen ßonffruction. SSBir aber reben burchauS nicht bon bern ©rffen, wollen eS gar nicht hören, unb behaupten, bajj niemanb eS folle büren wollen; fon« bern wir reben allein bon bem Settern, können fte barum mit uns reben, ober wir mit ihnen? können fte unS wiberfprechen ober beipflichten? Offenbar nicht: benn wir reben bon Singen jweier berfdjiebener ©Selten; wir wollen bon ber ihrigen gar nicht reben, weil baS ©efchwajs giebt, unb fte bon ber unfrigen nicht reben, weil bicfelbe für fte nicht borhanben ijt. ©o nun Sentanb nichts fennt als jene entpirifebe ©etrach* tung, baS Sappen, unb hoch etwa einen Sichtfchimmer bon 2Babr= heit unb ©ewijjheit befommen fyat, was mujj er glauben? bajj eS SBahrheit unb ©ewijjheit, ba biefelbe im Sappen nicht liegt, unb er auffer bemfelben Nichts fennt, ganj unb gar nicht giebt, Sajj eS nur ein Streben gebe, baS recht wohl wiffc, bajj eS bergebltd) ift; alfo ein Streben nach bem Streben. Saft man Scben folle tappen laffen, wie ihm baS Sing nach ber Sage fet= ner ginger gerabe gerecht liegt, unb baß man fwdjjfenS ftch S3tel= feitigfeit, unb fo ©ott will, Uniberfalitdt anfdjaffen folle. ©Ser nun unter biefer ©orauSfejtung beS SappcnS fein Saps pen für allgemein gültig erfldren will, ber ift unbefcheiben. ©anj recht! 2(ber, wer, in bem ©efüble feiner ©linbbeit gar nid;t einmal ftch bie ©lüfte gebenb, ju bernehmen, wie benn bie, bie ju fehen glauben, ftch barüber rechtfertigen, behauptet, Stile feien blittb, eS gebe fein Sehen, benn er fei blinb, unb er fei ber ©laaSftab beS ggnjeu menfchlichen XSermögenS; ber ift um 151 »erfchdmt. ©he tue ©eomctrie erfunben worben war, mag eS mol;l Beute gegeben haben, bie an ber Sftöglithfeit apobiftifd;cr ©rfenntniffe jmeifelten; wenn btefe je^t fdtnen, mürbe man ftc noch anßoren? SSor ber ©onßritction mar ba§ ©ebict nicht ba; unb ©injelne, bureß ©enialitat getriebene, traten ©liefe in bie neue SBeft, jefct aber iß fte ba. ©ben fo in ber fPßilofopbif. ©§ ifl nur au$ bem mächtigen Srucf ber SQBafjr^eit ju er; flarcn, baß fte gar nicht ablaffen fonnen, baS alte Sieb ju ffn= gen, nachbem ihnen bieö fo oftmals gefagt ifl. SBenn ich mich auch nur erinnere, maS ich feit beit jmanjig Sahnen baruber ge; fagt habe; aber fte fonnen eS nicht taffen! SBaS nun bie ©e; ßauptung betrifft: »25er ©ah »on einer anberen SBelt fanc nicht mahr fein, benn fonft müßten mir fie ja auch fehen;« fo ifl barüber ju bemerfen: fPbitofopbie iß bie ©encfiS ber SBelt, jenfeitS ber SBelt, bie§ iß ihre anbere SBelt. ©rblicfen ber ©eneft'S eben iß ihr £)rgan, iß baS £>rgan ber §)hüofohhie ober SBiffenfcßaft. SieS fennt man nur baburch, baß man e§ hat, unb auffer; bem nicht. SBer eS hat, jeigt fteß: mer e§ nicht hat, unb hoch mitreben miß, iß bummbreiß; bummbreißeS Slbldugnen, ©fepti; firen (in ©rmartung ber ©pmpatßie), fich ©rboßen — bic§ iß il;r ©ermogen. , ©o moßen fte fcßlccßtbin ablaugnen, baß cS ein SBiffcn beS SBiffenS gebe, beßauptenb, eS fei hoch auch nur SBiffen. ©ie ßoffenS ju ©ott! Saß SBtffen ©eneft'S iß ber SBelt, SBiffen bc§ SBiffcnS alfo ©eneft'S biefer ©eneft'S, baß alfo beibcS aßerbingS gmeiertei SBtffen tß, »ott biefer ©infteßt haben fte nie ein ©ter; benS SBortlein »ernommen, gefeßmeige benn bie ^»altbarfcit bef; fclben bureß eigenes $>robiren geprüft. ©ie geben unS Unbefcßeibenheit ©cßulb; e§ iß aber gar feine, bermalcn ju fagen: icß feße. 25ocß auf 1000 ©linb; geborne einen ©eßenben gerechnet, iß moßl flar, baß btefe ftd; tßeilS bureß baS itategorifeße biefer ©eßauptmtg, tßeilS bureß bie ©rbrferung felbß gebrütft füßlen, unb 3£Üe unter ftd; einig fein merben, eS gebe fo ©tmaS nießt, mie ©eben, unb ber ©ine, ber bieS behaupte, lüge, ißnett junt Sroße, um fteß ju erheben, mit» fei unoerfchämt. Ueberjeugen Finnte man fie nur baburcg, bag man fie felbg fegen liege. 2 (ber leiber, igr 2 lugc ig per- machfen. ®o Fönnte eS nun molg mit bem augcrcn ©egen fein, nicht aber mit bem innern! XUerbtngS; beim bieS mug baS SKenfchengcfchlecgt erfl lernen. ©6 mar Darum Don ©migFett he* begimmt, bag einmal eine folcge Seit Fommen mugte, mo ©iner fpraeg: ich fege ein, meig, mägrenb natürlich bie 2 (nbcrn bage= gen fdjrien: melcge 2 lrroganj! dagegen lägt fich benn gar nichts anfangen, als fie fo abjumcifen, mie mir eS hier tgun. VI. Söortrag. Ueberftcht unb SSieberholung be$ ©efurlcnen. SBern gegern ©tmaS nicht cDtbent gemorben fein möchte, ber hole eS heute nach. Sch mug erinnern, bag mein Vortrag fd;or. jefct einen fo fpgematifchen ©ang genommen Ijat, bag, mer ein grügereS nicht »ergeht, mit bem golgenben nicht mogl fortFommt. 2 Bir hüben in ber urfprünglicgen unb gegenben SSorgeUung unterfchieben jmei ©eganbtgeile, ein üßilb a, unb einen begriff ober ein $ 8 ilb beffelben a, als eines S3ilbeS, b. a fanben mir I. b fegt a, b. i. b Fann in unferm £»enFen gar nicht ge* bad;t unb bcfchrieben merben, ohne ein a »orauSjufegen. 2Bir haben ben S3emciS geführt, unb fobann erläuternbe j3ufäge ge* mad;t. Sch will je^t umgeFegrt »erfahren, unb ben einen ber Sufäge »orauSfd;|$cn. SBenn ber fPgilofopgie bie 2lufgabe gegellt mirb, wie fie ihr gegellt ig, eine ©ingeit ju finben, bie fchlechthin burch geh nicht ©ingeit, fontern Swetgeit ig: maS föniite fie als folcge aufgeüen? 2lntmort: S5 i lb 5 benn S3ilb fegt ein ©ebilbeteS. ©iefe S5ejie- hung nur im &3ilbe auf ©tmaS auffer ihm, bie ba ig, mie eS fclbg ig, ig 2lnfcgauung, 4?infchauung, «tfo ein Sehen. Sch foltte benFen, bteS ig unenblid; Flar, unb überaus entfdgei= benb, 2 lber gevabe an ber ©infidgt biefer 2 lnfdgauung fehlt eS; alle benFen fie uns immer »erblagt; fie follen mirllid; unb in 153 in bag 2Befen, unb bieg befchreibenb in einem ©cgenfafie. Siefe Sefcfreibung muf nun aEerbingg an bem 4>ingef4>auten oeEjogen mcrbcn. 2lber eg mirb gefagt, baf fie möglich fei, baff a wirfs lieh Silb fei, unb ben GJ^arafter beffelben trage. Unb fo ifl benn burch b — a gefegt, in boppcltem (Sinne, nicht nur überhaupt, fonbern auch alg Silb. (Sieg ifl hier aEgemeine ©rfenntnif, bie, mie (Sie fefon gefehen hoben, weiter bejtimmt werben foB). II. Umgefehrt muf aber auch, wie in ber S85ieberholung fo eben fief ergab, b burch a gefegt fein, a muf eben Silb fein, ben ©harafter beffelben an ftch tragen. . fEehmcn (Sie jur ScrooEftänbigung unb hohem Klarheit beg ©rweifeg nachfolgenbeg SRittclglieb auf in ben Seroeig, inbem wir nur beutlicf heraugheben, wag in ber geffrigen Seweigfüh- rung fefjon lag. Siefen ©harafter beg Silbmäfigen bann b nicht etwa hincinlegcn in a, unb benfelben fefopferifeh heroorbringen; benn b oerhalt fich ju a, wie blofeg 2lnfchauunggbilb leü benbeg SRachbilb. a ifl, wie eg ifl, burch ftch fclhff, unb wirb in b nur nacbgcbilbct. unb bc3 Sein», barnrn ben ©runbebarafter be$ erffern in bem abfotuten SSerffanbe. Sueben wir x ba auf, — Sein: ©efcbloffenbeit in ft'cb felbjf; abfolnte Smmanenj in ft'cb fetbff, 23ilbloft'gfeit. S3ilb bagegen: baffelbe Sein, ftdE> äuffernb unb erfefjeinenb. 2llfo abfolutcS Sieb- 2feuffern, al§ folcbcS, gafticität, ®eneft'§ iff ber @barafter bcö äßilbeS unb ba§ gefud)te x. ©iefer ßbarafter müfjte nun in a ft'cb ftnben fcbled;tbin babureb, bafs c§ felbff iff. ©urd; il;n wür^ be es> eine S3ejiebbarfeit beS 33egriffe§ b auf ficf) fefcen, b. i. fo triel an ibm liegt, bureb ft'cb b fefcen. So weit geffern, jje^t weiter! Sn a muffe ber @barafter beS abfolutcn SEBerbenS liegen, fcblecbtbin baburdb, bajj eS iff. S3on a fennen wir biSje^t nur einen beffimmten qualitativen Snbalt. (2Bo wir biefen bcrleiten follen, wiffen wir nicht, e§ iff aber bieS auch gar nicht unfere näcbffe Jrage). ©iefer gefammte Snbalt nun muf al§ werbenb unb im SBerben erfdteinen', unb angefebaut werben in feinem S3ilbe, ba§ wir al3 ein S3effanbtl?eil t>on b gefegt haben. 2ttfo fo: ba§ ffiilb be§ ganjen gefcbloffenen SnbalteS, ben wir an feü ner Steße beruhen taffen, iff fdflecbtbin begleitet von einer bin- jufommenben bilblid;en ©effimmung, unb jwar bon ber, baf biefer Snbalt ganj unb burcbauS nidbt etwa fei, feffffebenb, unb gegeben, fonbern baf er werbe. ©er Snbalt ijf freilibb abge^ bilbet in feiner voßigen fficffimmtbeif al§ Snbalt, als ein So 5 unb burcbauS nicht ,2lnber§ fein; biefe» Sofein aber iff abgebilbet im $luge unb auf ber 2l;at beS 2Berbcn§, unb jufolge biefe3 SBerbenS erfebeine eS, weit bie§ im abfoluten äSerffanbe ber ©runbebarafter beS 33ilbc§ iff, eben als 33ilb, unb wäre auf tiefe Söeife berflanblicb- ©iefeS binjutretenbe SBerben, baS ben Snbalt als foldfjen gleidjfaßS nicht berührt, iff baS x in a. ©er Snbalt iff in bie gorm beS SEBerbenS burdb* quS feiner ganjen 2tuSbcbnung nach eingetauebt, 155 unb barin aufgenommen; bieö mad;t ihn fiter jum 33 i l b e. 2fnmerfung. a) SBir haben gcfagt: x liegt fd)lcrf>tf)tn in a, eS ift burch baffelbe als 3£nfd)attung gefegt. ©enn ber 5BorauS;= fe|ung nach ift ber Snhalt nur in biefer gorm, bie etwas ganj 2(nbere3 ift, als ber Snhalt, unb ihn nicht berührt; wie Sebent angemuthet wirb, unmittelbar einjufchen, auch wohl ganj unb gar feine Schwierigfeit hat. b) Seht ein SBetfpiel auS ber ganj gewöhnlichen empirifchen 2fnfd;auung. ©ieS erlaube ich, unb führe felbjt hinein nach aufs gefiellter reiner 2lnfchauung in ber allgemeinen ßonftruction. So muff ein phtlofophifdier SSortrag ju SBerfe gehen, unb ber, ber eS anberS madht, ift feiner. ©aS SScrhältnifj ift wie in ber ®eos metrie. Bufolge ber reinen Sonfiruction ber gigur, j. 33. beS SEriangelS, bie ganj allgemein ift, tritt er an bie SEafcl unb führt an ber Bcicbnung ben 33ewet3. Sft biefer benn nun ba$ 3lllgememe, ber rechtwinflige Triangel überhaupt, ben er getch= net? Sch benfe nicht; ber allgemeine äßeweiS mufj fchon auS bem ©efagten eingefehen werben, unb ba$ an ber SEafel gejeich^ nete ©reieef ift nur ein belebenbeS unb erlärttcrnbeS ©rempel. So auch bei unS. SSorftellung beS ©fenS unb ber ©fen ftnb gattj gleich bem Snhalte nach- SBie ftnb eS al|o hoch jwei? 2Ba§ ift benn bie äSorftellung ? idh (teile oor; baS ffierbum, baS eine Shatigfeit anjeigt, unb ein Sch als (Princip biefer 5El;äs tigfeit? (3Bol;et bieS Sch unb bie SEfjatigfeit fomme, fattn jel-st noch nicht erflärt werben). So oiel ift flar, bafj barin ein SBir* werben btcfeS SnhalteS, baS ju einer anbern Beit nicht war, auSgebrücft wirb; bagegen ein ©fen 9ticht3 werben, fonbern 2llle3 fein foll, unb er auch immer gewefen fein foll, unabhängig oon meiner SSorftcllung, unb in ihr SBcrben gar nicht oerwicfelt. Unfere näd;fte Aufgabe ift, baS ©efagte in ben Bufammen; hang ber gefammten ©rfenntnif, bie wir un§ fd;on erzeugt h^ ben, aufjunehmen. ©ieS gefchieht in biefem gälte nicht blofj beiläufig unb für ben 33orrath unb als -fpülfSmiffel, fonbern eS gebart als mcfentlicber JBefianbtbeil ju bet Slccbenfdmft bet tran§* fcenbentalen Sogif über bie ®encft§ bet nrfprünglicbcn SUorfbcirung. a nad) feinem gefammten Snfjaltc, ben mir bermalen liegen laffen, ifi alfo eine 2teufferung, unmittelbar in ber Sleufferung, im Singe unb auf ber 2bat bc§ SSSerbcnS. SBejfen 2leufferung? barf tdfj fo fragen? SlUerbingS; benn ber urfprünglicbe 33erfianb fragt allerbingö fo, inbem er a bar; auf anfiebt, ma§ e§ fei, unb bcantmortet auch biefe S r rincip unb febopferifeber Urheber eineö mirfltd) nor un§ liegenben $robuftc§, eben be3 SnbalteS a. 9iun ifi, mie mir gegeigt haben, bie§ Urbilb gar nicht an fidj, bureb ftcb, in ftcb; benn fobann märe e$ ja nicht 33ilb unb (Srfcbeinung, oiel* mehr ba§ ©ein fclbfi; fonbern c3 ifi nur im Sßerfianbe, unb in beffelben Sorm. fragt ftcb barum, ob benn im SSerfianbe, unb ber blofjen Sonu beffelben, unb burdb fte ein mirflicbeeS, ®runb feienbeö, unb ®tma§ au5 ftcb betaut erfdfaffenbeä Sehen gefegt fei, bergleicben mir ja eben bem SScrfianbe gitfcf>reiben ? 3d) antworte im “allgemeinen, um Sbren S3licf ju ftriren: es> fommt barauf an, mie mir ben 23etfianb felbfi faffen. Sidmlicb im Serftanbe, mie ich benfclben bi$ je£t Sb»en bingefiellt b^e, liegt blofj ber @barafter be§ S3ilbe§, bafj e§ an 2leufferung erfennbar fein merbe, menn e§ ftd) etma duffere; nur an biefer, aber an biefer fteber: alfo eS liegt in bem SSerfianbe lebiglicb bie Siotbmenbigfeit einer ©ubfumtion, auf ben S fl H/ *><$ tiefe ©ubfumtion gegeben fei, unb meiter liegt in ibtn 9iicbt§, £>b ber Son bem eigenen unb abfolutcn ßebcn beS UrbilbeS. @in folcfeS felbftftdnbigeS ßeben aber Fonnen « wir biefem nicft jugefiefen, auS bem «£>auptgrunbe, weil e§ fos bann gar nidft mehr ©ilb fein würbe, fonbern felbff ba§ ©ein: fobann aus einem anbern, fier aEerbtngS su erwdbnenben, unb bem ©ebenFen ju empfeflenben (Srunbe: baf auf biefe SBeifc burbf) ein folcfeS felbfiftdnbigeS ßeben baS Urbilb twEig loSgeriffen würbe twrn ©erfianbe, unb feine eigene ©afn befdf riebe, fo baf ftd) gar nid)t begreifen liefe, wie beffen tleufferungen ju bem ©ubfunittonSöermogen beS (extern gelangen foEten. gaffen wir bagegen ben SSerfianb anberS, unb benFen ifjn als eine abfolute StotfwenbigFeit ber wirFlicfen ßrFennfnif unb ©ubfumtion be$ JBilbeö, fo gewinnt bie ©adje ein ganj anbereS Tfnfefn. j3ut>6rberfi fage idf: baS SSitb ntuf ftd) duffern, eS Fann ftcf) nid^t nidjtduffern; benn feine Steufferung ift bie ©ebins gung feiner tlnerFenntnif im SSerfianbe; biefe tlnerFenntnif aber ift als abfoluter ©erjianb, fcflecftfin gefegt; barum ifi aucf bie Tfeufferung fcflecftfin gefegt, ©obamt, weldjeS fogleicf aEe ©es frembung faben wirb,. biefe 2fe^fferung ifi nur gefeft burdf bie ÜEotfwenbigFeit ber GrFenntnif, unb für fte. Sa muf fie gefegt fein in einer ttnfdfauung unb einem ©ilbe, brauet aber $u bie* fern ©efjufe audj gar nidft anberS gefegt ju fein: unb ifi, ba fte nur burcf) ben SSerfianb unb im SSerfianbe gefeft ifi, gar nt'd>t anberS gefeft. SBeg barum mit jener burcf bie erfie 2tnffcft un$ »orgefpiegelten iCeuffetung, SBirFung, ©djöpfung au$ ftd), ber* gleicfett ja gar nicft benFbar ift, ba baS ©ein an ftcf nur in ftd) »erfcfloffen ift, unb ofne aEe tfeufferung. Stur ein unmittelbares ©ilb einer folcfen bebürfen wir; nur ein foldjeS ift abfolut gefegt burcf ben abfolutcn SSerfianb, unb nur ein folcfeS ifr in einem abfoluten SSerfianbe tnöglicf. (£§ bürfte nötfig fein, unferm eigenen ©tlbe tton einem blofen ©ilbe einer ifeufferung, auf welcfeS ficr 2fEe5 anFommf, eine nocf föfere dtfarfeit ju geben. Scf tfue bieS, inbem icf ©ie eS nocf befonberä erzeugen laffe. a) fKan Fonnte fügen: baS Urbilb Fann ftcf nicft duffern (ob* jeftio unb wirFlicf), ofne fcflecftfin ba§ ©ilb biefer tleufjcrung farnmt ihr mit}tibringen. £)a§ gaf tum f c % t bas? ©ilb, bcnn tiefe fteufferung foll ja begriffen werben aI5 ihre 2leufferutig, auf fte jurücfgefübrt. £)ie§ aber ift nur in einem ffiitbe oon ihr möglich- Sie fann ftrf) nicht duffem, ohne ficbtbar ju fein. •£>icr wirb ba§ ©ilb gefegt burdb baS gaftum. b) Man fönnte fagcn, unb ju bebenfen geben: ba§ ©ilb bringt, fo gewiß e§ ©ilb ift, fein in ifjm 2£bgebitbete@ mit ft'df), wie ja befannt ift, unb eingefeljen. c£)ajt bu barum ba§ ©ilb einer Tteufferung, fo bafi bu eben auch bie 2£cuffcrung, in ihrem ©egenbilbe eben; waS bebarfft bu fte noch anberö! .£>ier würbe alfo bie ©acbe au§ bem ©ilbe abgeleitet. 2>a£ Se^tcrc mag ber SBabrijeit naher febeinen. 2£ber wenn ein foldjer glaubt, baS fei c£, fo irrt er ftcb, unb befommt eine ?)fßIofopbie ohne ©runb unb ©oben, bie in ber ßuft fdbwebt. Sa wenn wir erft ein wirftid)c§ ©ilb fertig haben, fo ergiebt ftcb ein in ihm 2£bgebif- bete§ ohne 2Beitere§: ba£ haben wir erfeben. ^)icr fommt e$> aber barauf an, ba£ wirtlich ftebenbe unb fefte ©ilb erft ent|te= ben ju laffen. 2>ie wahre Srfcnntnifj ntufj barum ftcb Weber berfehen in baS ©ein, um aus jbm jum ©ilbe fortjugeben, noch in ba£ ©ilb, um bon ihm au£ baS ©ein ju beftimmen; fonbern in ben Mittelpunft beiber, in ben ©eblufj unb bie ©erbinbuttg. 2)ie Srfcbeinung äuffert ftcb eben: unb baS, fo gewifj fte ift; benn fte ift ja burbb unb burdb Sfeuffcrung, fann nicht nicht ftcb duffem, benn' eS ift unS mit unferer ©egriffsbefiimmung Srnfi gewefen. 2)er Sob, in bem wir fte bi£ jefjt bingeftellt haben, ift ja blofj in ihrem ©egriffe. ©ie duffert ftcb, ba fte bureb unb bureb ©ilb ift, nur bilblicb; ber Snbalt ihrer 2leufferung in ber tiefften SBurjel hier ift ©ilblicbfeit. £>iefe Ttcufferung wirb nun bureb ben SSerftanb ftrirt al£ ein ©ilb, mit feinem 2tbgebilbeten; unb fo erft wirb ©eibe£ in bemfelben Schlage. Mad;en ©te ftcb bie£ ganj beutlicb alfo: 1) gür bie ©ins leitung, wa£ aber hinterher jurüefgenomtnen werben fann. ' Sin SBerben ift überhaupt nur in einem ©ilbe möglich; benn e5 ift ein glup über ein Mannigfaltiges, unb über ein unenblicbeS, in£ llnenbltcbe fort ju tbeilenbeS Mannigfaltiges. 5m ©ein aber ftebt baS Mannigfaltige au5 einanber, unb ift ftcb entgegengefefct, 159 nicht ©inS, unb ba ifi eS fein SBerben. 3m ffiilbe beS 2Berben3 ift eS eins. SaS S3iib wirb burd) fein eigenes inneres SBcfcn ber ^Bereinigung unb beS ©d)luffeS getrieben oon Sebent auf %U leS, unb if! burd; bieS fein inneres fPrincip ©inS, unb burcf) biefe 33ewcglicbfeit beS ©dßttffeS eben ein SEBerben. 2flfo baS Sufammenfliefsen beS Sßannigfaltigen wirb burd) bie gorrn beS SSilbcS: ©ein auS ffiilb. 2) SBoburd) würbe baS SSilbfein in biefer ©onfiruction, ju biefer 83erfnüpfung, erzwungen ? Geben bureb ben -©toff beS uns enblichett SJIannigfaltigcn, alfo burd; il;n würbe bie SSitbficfjFeit geboren. 4?iet wirb alfo baS S3ilb auS bem ©ein gefdjloffen. 3) SSSo benn barum bie SEBaf;r^eit ? Antwort: Sie 83 er et; nigung ift bie SSSafjrfjcit, fte giebt baS 33erhdltnif, auS bem baS S3eiberfeitige, ©ilb unb ©ein, erfolgt. £>aS alfo fyeißti bie ©rfbhetnttng duffert ftd) fd)tecbthin in a. ©ie duffert ftch ndtnlich als ein Puffern, unb nur fo ift eS bie ©rfdbeinung, bie ftd) duffert in ber gornt beS S3erftanbeS. ©o iji’S, unb fo wirb bie utfprüngliche SSorfießung. Stun follen ©ie baburdf) oor gewiffen Säumern bewahrt werben, Sefhalb fdjarf aufjufaffen; benn ber funftige 83ortrag wirb aßein burd) bie heutige SJIühe erfpriefjlich. VII. 33ortrag. ©S war überhaupt bis jefct bie Siebe oon ber S3ejiehung beS a auf b, unb jwar Wüßten wir in ber lebten ©tunbe (©. 156.) a für ftch unb ohne alle äSejiehung auf b fennen lernen. 2Bir fagten: a ij! 2leufferung beS llrbilbeS, ber abfoluten ©rfcheinung. 2Bit fcfrieben barum biefem Urbilbe ein ßeben ju: wie ifi bieS möglich ? 2Bie benfen wir unS bieS ohne SEBiber; fprud) ? SieS tfi bie grage. Sb bie unS junadhfi jur ßrfldrung aufgegebene grage ber tranSfcenbentalen ßogif auch ohne biefe Unterfudmng etwa hdtte behanbelt werben fönnen, wiß ich Kl* felbfi nicht unterfuchen. 3e£t ftnb wir einmal barin, unb muffen burd). gür ben einftigen S3ortrag ber 2B.; ß. ifi inbeffen biefe llnterfudmng entfdjeibenb. 1) 2ßir ftnb in ®efahr cinei foldjen UBibcvfyrucbi, unb gaben ign wogl fcgon (nämlich irgenb Semanb burcg unricgtigei Serjie* gen bei aufgcfictlten ©agei) begangen. ®enn: a) bai Urbilb, oon bem bk* gerebet wirb, ift felbfi lebiglicg in einem begriffe, unb in einem bloffcn Silbe feiner felbfi. @i ift ali UCbgcbilbctci unb anberi nicht. Ucbcrlegen ©ie noch eins mal mit mir alfo: ber abfolut urfprüngtid;e Serftanb ift bie Älargeit bc6 Unterfcgiebei jwifd;cn ©ein unb feinem Silbe; in einem Silbe, t>erficgt ficb; benn nur barin ift ber Unterfcgieb flar. £)iei fegt juüorberft ali bai ©ine Sefianbtbeil bei abfo= luten SSerfianbei ein Silb bei ©eini; unb ali bai jweite ©lieb ber Sergleicgung ein Silb bei SilbeS. SBoger nun biefei jweite ©lieb ? ©in Silb wollen wir gaben! 5lcchfh*n feienbei, baburch, baff bai ©ein felbft ficb bilbet. Schürfen wir benn nun eines jweiten Silbei, ober haben wir nur bai Stecht, ein jweitei ju fegen? Offenbar nicht, benn ein Silb ifi, bai Silb bei ©eini. SSSie oiel aber, unb wai bebürfen wir eigentlich, um bie Sergleicgung, in bie wir bai SBefen bei Serftanbci gefegt haben, geraui ju bringen? Antwort: bai erfte unb einjige Silb, bai ba ift, muffte wteber fcglechtgin fid> fehen, objeftioiren, ein Silb feiner felbft fein, 3(nfcbauung; unb jwar muffte ei ficb anfegauen ali Silb, nid;t ali bie ©ad)e felbft; ei muffte alfo jugleid) fein fein Segriff. 3l(fo eigentlich liegt in bem urfprünglicgen Serftanbe bai ©tnfaege: B B B bai jweite Silb: — ift baffelbe wie —; nur ift ei in — D ö ü auf ftch felbfi bejogen; 2lnfcgauung feiner felbfi unb Segriff: ei feg aut ficb an, unb begreift ficb jugleicg im ©egenfage gegen bai in ihm abgebilbete ©ein. ©emnaeg dreierlei liegt barin: 1) bai ©ein eines Silbei fcglecgtweg; 2) 2tnfcgauung biefei Silbei; 3) ift bie 2lnfd;auung jugleich baS ©idf) = Segretfen als Silb. 25ai Urbilb ali folchei, in feiner 2fbfonberung, hat barum nufferbem buregaui fein anberei objeftioei £afetn, auffer im Se= 1(51 griffe feiner fctDff. 2fuch verficht fich, bajj eS bicS Unfein nicht verändern, erweitern ober verringern fann. SBaS eS ifi, unb waS wir ihm ferner jttfdjreibcn wollen, hängt barum lediglich üb von ber 2trt, wie eS fetbfi in biefenr feinem urfprunglichen Silbe ober Scgriffe (ber nicht wirb, fonbern ift,) abgebilbet ift; eS hat gar fein anderes (Sein, auffer im Silbe, unb biefent Silbe feiner fc(bff. (5S ift unb bleibt in alle ©wigfeit nur ein abgebilbeteS ©ein. (Sch hohe h^r bireft bargcffcllt, waS ich in ber vorigen ©tunbe (©. 157.) inbireft erwiefen habe. Me SScrwirrnngen in ber SB. sß., auch alle Unvcrjiäublichfcit bcrfdbcit in ihren $rä< miffen fommen lebiglich baher, bafi man biefen ©ah entweber niemals recht eingefehen hat, ober baf? er uns bei ber fiets fort: währenden Stichtung jum Dogmatismus, um burch baS Mfebeit eines Mft'ch ftd; 511 t 9iul)e ju begeben/ entgeht).- b) 9tun ifi gerebet worben von einer 3feuffcrung bicfeS he- fehriebenen UrbilbeS in a. Zufolge ber fo eben gemachten Se; merfung fällt nun bie mögliche Miflchf, bap bicS fei 2leuffenmg eines SebenS an.ft'ch, ganj unb'gar weg: fonbern, fo gewifj fie ifi, ifi fie gefegt bUrdf) baS urfprunglidfje Silb ihrer fclbft, in biefeS Silb, unb nicht anberS. Denn McS, waS bie ©rfebei; nung als objeftiv ifi, ifi fie nur in bem Silbe. 2tlfo eS ifi fein ‘ Sieben an fiel;, fonbern Silb eines SebenS. Diefer erfie ff'unft verjieht fid) von fclbfi, unb eS ift darüber gar feine grage; Dagegen fam in grage baS: ifi benn nur in unferer biSbes rigen 2lnflchf von bem abfolufen Serfianbe, unb bem Silbe teS SilbeS in ihm, eine folche Jfeufferung gefegt ober nicht? Um ©ie in Sejiehung auf baS ©anje in ben rechten ©es ftchtSpunft ju fiellen, fage ich: falls wir nun fänben, eS ifi nicht fo gefegt; fo ifi barauS auf eine doppelte SBeife ju fd;liepen: @nt= Weber nämlich feien wir voraus, wir haben ben richtigen Segriff beS SSerfianbeS aufgefiellt, fo folgt barauS: eS giebt barum feine folche 2teufferung bcS SilbeS. Dber in ber §3orauSfe|ung, baß jener tintig fei, fo folgt: unfer vorauSgefe|ter Segriff vom SSerfianbe ifi unrichtig, unb mufj bergejialt erweitert werben, bafj burch ihn bie 2leuf[erung unb baS Sehen ber ©rfd;einung = bem Urbilbe 11 162 •» gefegt fei. Sa wir nun l?ier »om gaftum auSgehen, unb bief? ju erflären haben, in it>m aber eine 2tcufferung beS ©ilbeS burchauS liegt; fo haben wir ju fchlteßen auf bie lefete 2Bcife, unb in ber »origen ©tunbe wirflich affo gefchloffen. Ser ©egriff »on bem abfoluten ©erftanbe muß baber er« »eitert »erben. Siefe »eitere ©efitmmung beS ©erßanbeS ift barum unfere wahre, atlerbingS ber tranSfcenbentalen Sogif an« beim faKenbe 2Cbftcf)t, unb mit biefer (Erweiterung haben wir eS jundd)ft ju tßun. Sie fragen hiebei ftnb folgenbc: 1) Siegt eine fotche 2leufferung in bem JSilbe »om ©ilbe, welches ber urfprüngliche ©erjianb, wie wir il;n gefaßt haben, fcht? 2) gratis fte nicht barin liegt, wie unb warum liegt fte nicht bar« in? woran liegt e§? 2tuf welche beßimmte SBeife hatten wir bar« um unfern ©egriff »on bem abfoluten ©erßanbe $u erweitern, unb baS ©ilb beffelben »om ©ilbe anbcrS ju befummelt, bamit bie 2teufferung barin liege? Ad 1. SEBie wir ben ©egriff beS ©erßanbeS früher, unb fo eben recht burchgrcifenb genettfeh gefchilbert haben, fo liegt in B feinem jweiten ©liebe, —, baS allein unS fya angeht, lebiglicß bie ^»infehauung feines ©ilbeS, mit bem SSegriffe, baß eS eben S3ilb fei, nicht ©ein felbfh biefe bloße Negation, unb weiter liegt in ihm burchauS Nichts, ©ine jweite leere ©teile, fo wie baS ©ilb beS ©ein§ bie erfte war, ein jwetteS rein formales ©ein eines ©tlbeS, burchauS ohne allen ©cßalt, unb ohne alle 2tcuffe« rung, burch weldhen ©egenfafc allein ja baS ©ilb »om ©ein un« B terfchieben würbe. SBir haben bemnach in ber ganzen 2?ornt — unb -jr reine ©ehaltlofigfeit, für ©ilb unb ©egriff: ein bloßeS O erblaßtes ©ilb ber ©teile. ©S ifi leer unb gehaltlos; barum liegt in ihm eben auch feine 2teufferung, ijl in ihm Nichts abge« bitbet. ©S ifi fo fertig, unb eS fann in alle ©wigfeit hinaus ÜJiichtS werben. — Sa nun fo nicht einmal ein recht eigentlicher 1(33 ©egcnfafj möglich ift; inbem ba3 ©ilb als ©ilb nur babitrdf möglich ift, bafj in ihm ein ©ehalt liegt als 2leufferung; fö fönnte tnan auf ben ©ebanfen gerätsen, bafj ein foldjer ©erftanb/ wie er auf biefe Sßeife befcfrieben worben, überhaupt nicfjt mög= lief) ift, al§ abfolutcr, unb bafj baS ©ilb oon ibtn, welches wir &u ©tanbe ju bringen »ermögenb gewefen, fid; nur auf eine 21 b- firaftion grünbe auS einer anbern, probebaitigern ©eftalt beS ©erfianbeS. Sebod) wir wollen bieS inbeffen nur als 9)tuthma= fung unb als einen ©erbad)t herftellcn, ba an btefem £)rte bie ©ad)e nicht füglich auSgenradjt werben fann. 2llfo bafj in biefem »orauSgefefctcn ©erftanbe baS ©ilb ohne’ SOtöglicbfeit ber 2leufferung abgebilbet ift, liegt eigentlich barin, weil eS burdhauS leer unb ohne allen ©ebalt abgebilbet ift. 25aS Eigentliche barurn, waS wir in unferer 2£nficf)t beS urs fprünglidjcn ©erftanbeS ju anbern hatten, wäre, bafj wir ihn ein ©ilb beS ©eins mit einem burchauS beftimmten Efjarafter hinfehauen liefen, ein gehalfoolleS ©ilb. ©ie benfen bieS fo: rein analptifch, unb nur oerbcutlichenb, waS wir fchon auSges fprochen haben, nicht Etwas einfd;iebenb, wooor ©ie ftets auf ber .£>ut fein muffen. a) 25iefer innere ©ehalt, bie Qualität beS ©ilbeS ift, weil baS S3ilb felbft ift, unb baburch, bafj eS ift. 2>aS hingefd?aute ©ilb ift biefer ©ehalt, unb biefer ©ehalt ift baS ©ilb. 25aS ©ilb giebt ftd) nicht etwa burch irgenb eine Freiheit innerhalb feines fdjon gefegten ©eins biefen ©ehalt, fonbern eS hat ihn burch fein blofjeS ©ein, eS bringt ihn fchlechthin mit ftd;. ©ein gefatnmteS ©ein, bem Sn halte fowohl als ber gorm nad;, ift baS Erfcheinen beS ©eins felbft. ß) 23er §orm nach, fage ich- 23aS ©ein beS ©ilbeS ift nämlich nicht etwa ein folcheS objeftioeS, in fich gefcfjloffeneS unb »ollenbeteS ©ein, wie wir eS oben hingebacht haben, unfer eige* neS Renten oergeffenb; eine folche ©einSform hat eS gar nicht, benn fobann wäre eS baS ©ein felbft, nid;f aber fein ©ilb: fon* bem eS ift nur in ber gorm beS © ichberftefjenS unb barurn ©idjanfchauenS, m welcher allein ein ©ilb fein fann, ba eS nur burd; ben ©egenfafc ©ilb ift: welche §orm je^t ber §5^ilo= 11 * 1G4 foph (ber an feinet - ©teile fein 58crm6gen baju perantworten mag), genetifcf) einfieht. Sn tiefer gönn beS ftdt> SSerflehenS tljcilt eS ‘ fich nun in ein 33ilb be5 ©eins fclbfl, ba$ ba erfdjeint, ttnb in ein SBilb ber Srfchcinung, tretrfje eben eS felbft ifl: Sicfe leh : terc; alfo als ben blofjen Snhalt tjin = unb anfehauenb. 1) Ser Snhalt ifl fchlcd)thin, gufotge beS ©rfcheinenS beS ©eins, biefer, unb nidjt mehr nod; minber, auS tiefem abfo; luten (Srunbe. @S ifl SBahrheit im SSSiffen: ihr ©ih ifl bie abfolute 2infcfyauung; biefe ifl wahr, weil fie baS Srfdjeinen beS ©eins feibft ifl, bie unmittelbare Offenbarung, bie baS 2tbfolute pou fidb giebt. 2) Tiber biefer Snhalt ifl nur in ber unmittelbaren, fo eben befchriebcnen unb abgeleiteten 2lnfd;auung. Silur bie unmittelbare ©rfcheinung beS Tlbfoluten tritt in bie Tlnfchauung, unb umgc= fchrt: nur in biefe gorm ber Tlnfdjauung tritt bie @rfcf)etnung ein. ©ie aEein ifl baS ©idjtbarc, unb nur in tiefem SUcbiunt eine ©ichtbarfeit. SieS barunt ifl baS Kriterium ber 2Bal;rbeit. SßaS ficf>tbar ifl, ifl wal;r, ifl grfcf)cinung; wenn eS nicht wahr märe, träte eS in bie SKegion ber ©idfjtbarlcit gar nicht ein; benn bie Tlnfdjauung ifl nur burch bie (Srfchcinung, unb erflrccft fid) nid;t weiter, benn fte. (SEBte burch weitere JBeflimmung bieS fid; noch befchränfen wirb, werben wir fogleid) fehen). 2ßcr fchon ungefähr unfere Tlnficfjt fennt, wirb einfeheit, welch unges heurer ©ewinn für Älarfjcit unb Sßahrheit burch liefen ©ah ges macht ifl. Suerfl lag in unferer bisherigen ©efchreibung beS SkrflanbeS fein Snhalt, weil bie (Srfchcinung in ihm bargefleUt würbe als bloft formeE: biefe 2Cnft'rf)t ifl falfch, bie ©rfcheinung hat ben ®cj halt beS Tlbfoluten. Seht weiter: Sch fagte: ber Snhalt beS SSilbeS wirb auS bem urfprüngfichen S3erflanbe herauS fchled)thin angefdjaut, unb biefe Tlnfdjauung lag aEerbitigS als notl;wenbig in ben fPrämijfen. SBic aber, wenn wir biefe ^Behauptung, aufgeflellter SDtafücn wenigftenS, jurucFnebmen müßten? föcbenFcn Sie mit mir, ft'cf) rubig ihrer natürlichen Gonjtruction überlaffenb, bie I;ier rcd;t leitet, golgenbcS: ©in Snt;alt feil angefebaut werben. 2C6cr bureb bie 2Cu = unb ^infebauung, wie wir fie Fennen (S. 141.), wie wir fie tm ber notbwenbigen S3ejicbung be§ SBilbeS auf ein ‘■ItbgcbilbcteS in conftruirt haben, wirb nur ©twaS überhaupt als feienb l;inge[d;aut, auffcrlicb umfafjt unb umfd;loffen; eS wirb ober babureb nic^t eingebrungen in baS innere, in baS 2Ba$ beffclben. £)ic|'e 2lnfcbauung eines innern ©ebaltS, biefc begriffS* mäßige 2lnfcbauung, bie wir forbern, unb in welcher ber (ütya* raFtcr beS ^Begriffs 2Ba$, unb ber ber 2lnfcbauung, baS objcFtü uirte Sein, innigji bereinigt ftnb, bebarf einer ganj anbern unb befonbern gorm. kennen wir etwa fd;on eine fold^e ? Sum ©lücFe ja, auS bem 33orf;crgeI)enben (S. 153 ff.). ©S ift bie gorm beS SBer; benS, ber unmittelbaren ©encfiS. 3n il;r ift ein glufj, bem ba» ©eben folgt, unb ber fo jur Sinkett beS SBilbcS gebracht wirb, in welchem fc^tedf)t£?in auS jebem auf 2llleS gefdjloffen wirb. <£>ier ift eine £luatitdt in bem fdjlecbtbin Sicbmacbenben ber (Sinbeit aus ber gegenfeitigen 33efümmfbeit aller; aus bem lebenbi* gen 25urd;. 3» biefe gönn beS SÖerbenS müfjte barum ber ab* folute Snbalt ber Grfd;einung eintreten, wenn er anfd;aubat fein füllte; Sft bieö erfi gewonnen; fo ift febr begreiflich, wie er nun eben als 2leufferung unb SBerben begriffen unb fubfumirt werben Fonne. Sßir fdjliefjen fort: nun foll ber Snbalt anfebau* bar fein fd;lecbtl;in; mitl;in mufj er eintreten fcblecbtbin in biefer gönn. ffiemerfen Sie bie Schluffweife: auf biefe tommt 3llleS an; fie auSeinanber ju fe£en, war febon bie ^auptfadfjc in ber oori* gen Stunbc; bieS tritt noch beutlidjer unb fdjlagenber in ber je^tgen beroor. SSir batten einen Snbalt beS UrbilbeS; wir haben ibn nod), unb jwar ganj unb burdjauS bcnfelbcn, bureb baS ©rfebeinen beS 2lbfoluten beftimmf. -9?ur ift bie gorm öcranbert. SBorber war biefer Snbalt ein fefteS objeFtiöeS Sein, unb als füld)eS nieber= gelegt im SBilbe. 2e^t ift er bureb unb bureb SBerben unb®e* neft'S. ©ie fchen, unb feilten fel)en bie 3»fällig!eit ber gorm bet beirt ©leichbletben beS eigentlichen SBa'S. (25arauf fommt 2llleS an, unb ment bteS entgeht, ber verliert bie SBahrheit). 25iefe gorm ber ©encft'S ift nun wie gefegt? burd; bie Qtnfcljaubarfeit. SBo barum ? ©anj allein unb lebigltdE) in ber 2lnfcbauung. 25er Snhalt ber Grrfcheinung rotrb gefaxt fchlechtfjin iuS ©üb, jufolge ber abfoluten gönn ihres ©eins. 3hm ijt fte inS ©ilb ju fafj>n nur in biefcr gorm beS SBerbenS. ©ie ift barum ber Snhalt, abfolut gefaxt in tiefe gorm: t>erftef)t ftd), in ber 2lnfchauung, unb nirgenb3 attberS, weil fte eben auch überhaupt nirgcnb5 anbcrS ift, als in ber 2lnfd)auung. Tlcuffert ftd) benn barum bie ©rfcheinung ? gretlicf), im ffiilbe ihrer fclbfh fte fdtjaut ftd) an als äuffcrnb, unb im 2Ber= ben. ©o atfo ijt eS ju »erlichen ? SKochteji tu cS benn etwa anberS »erjtchen ? 5 fl benn bie ©rfcheinung anberS,' auffer im ©ilbe ihrer felbjt ? 25a bu nun bie 2leufferung wohl nicht an= berS benfen wirft, als eine ©ehauptung i£?re§ ©einS'; (wiewohl cS in ber £bat gar feine anbere ©efiimmung beffclben giebt, unb bir btcS jc^t nur erlaubt wirb, um burch ©egenfafc bir ben ©egriff ju bitten:) fo wirb bie ^Ccufferung benn boch wol)l auch nirgenbs anberS fein fönnen, auffer in bern ©ilbe ihrer felbjt. ®enfe bir nun irgenb ein bcjtimmteS ©ilb einer folcfjen 2lcufferung, wte bu an a gerate »on einem folchen auSgcgangen bift; fo wirft bu in bemfelben h«twn bie 2>uplicität beS ©ebilbe= ten, eben eines SBerbenS (a), unb eines ©ilbenben beffelbcn SBerbenS, unb eS ift ganj flar, bafj, fo gewifi bieS ©ilb ift, tiefe beiten ©eftanbtheile als folche ftd) gegenfeitig fefsen. 2Cber bu follft bir nicht einfallen laffen, einS tiefer ©tfufe auS bem anbern crflärett ju wollen, benn abgerechnet, baf bu baS ©ilb überhaupt nid;t erflärfi, fonbern al» faftifd) gegeben fcl) 0 ii oor- guSfehefi, wie willft tu benn baS SluaU beS SBerbenS, baS in beiten auf biefclbe SSSeife ift, erflären ? 25iefeS £luale ift jefct abfolut erflärt; unmittelbare ©rfcheinung bcS ©eins felbjt. SBoljer ba5 SB er ben? 25urch baS ©ilb. SBie aber ©ilb? SOBeil eS aufferbem als £lualitati»e5 gar nicht ba wäre, weil tiefe bilb* lfdf)p gorm bie einjig mögliche feines qualitativen 2)afeinS ift. SBir haben at|o nicht bieS befonbcre SBüb erfldrt, fonbern baS ©ilbfein überbauet. SBorbereitung jur ffinfttgen Unterfucbung: £)ie gefammte Qualität tritt in bie 2tnfd)auung ein in ber gform be§ SBerbenS. 2)ieS ift bocb wobt ein abfoluteS S5Ser= ben, baS niemals ift, fonbern bureb unb bureb wirb, n>o nirgcnbS ein Inhalten unb £ob beS ©eins eintritt, fonbern tautrer reiner Stuß! Saburdb Fommt.eS aber wieber gu feinem beftimmfen unb gefebtoffenen 23itbe; welche S3egrdnjung bocf> bie Sonn beS ffittbeS fcf)IedE)tbtn oerlangt? SBober nun biefe? bauon in ber ndebfien ©tunbe. Semerfungen. 1) Scb höbe jweimat febon baS früher SCufgeffellte jurücfge-- nommen; erßenS dnberfe ich ben guoor aufgeßeltten SJegriff oom abfotuten 33erßanbe, fobann woltte ich baS £utale feben als feienb anfebaubat; bennodb fanb ftcb, eS Fonne nur in ber Sonn beS SBerbenS angefebaut werben. £ieS wirb öfter gefebebett, unb ijt eben baS SBefentticbe ber SRetbobe. SBer emptrifcb ein ©ein auf; faßt, bem bleibt eS fo; biefeS rührt ftcb nicht aus ber ©telte. SBejfen ^bifofopbie aber ©eneft'S auffaßt, ber muß, inbem er bie gange SReibe nicht auf einmal auffaffen fann, ficb fefie fünfte ßetfen, biefe im SBeitergeben auftofen, unb baburcf; baS ©rffe aufnebmen in einem großem Sufammenbang u. f. f. SBir haben barauf zugleich baS abfotufe ©efe£ be5 SBiffenS auSgefprocbett, unb bie jutefjt aufgeffettte Srage, woher baS gefebtoffene SBerben im SBiffen fomme, üortditftg febon gelofl. Seite S3eßimmtbeit beS einzelnen SiitbeS iß eben auch ein fotcbeS, falls eS gu einem S3ilbe überhaupt Fommen foll, notbwenbigeS 2lbße attSfprecben Fdntten, inbem wir ihnen fotgen. 1G5 — 2) § o r t f e b u n g ber *P o l c m t f gecjert beit © f e p t i c i 3* m u§. Der ©fcpticiSnmS gicbt ftci) gern für ttornehm au3; bie ©twaS für wahr galten, ftnb ihm Äurgftdgtige unb S3efchränfte, bie nur eben ba§, wa3 ifjneir per bcn güfjen liegt, [eben; be= fonberö auch nicht bie große en 9t adjforfcb ungen bar über ju entfagen.« SicfeS ft'nb alfo junächfl bie ©rforberniffe für ben ©fcf* ticiSmuS. Statt ftcl;t bartim wol;l, woher baS ©egcntbeil beS ©fcpticiSmuS fommt. ©in geringer ©rab pfbchologifcber 6 inftd)t unb bialeftifchcn ©cbarfjtnnS. ©S bat ftcb ifm c *t nun eben burd; Snbibibualität, ©rjiebung, geben ein gürwabi'balten fo gemacht. ©twaS 2fnbercS fennen fic nicht, fie haben nur il;r Sorf gefehlt! Ser bornchnte Statut bagegen, non bent I;tcr bie 9tebe ifl, bat mit einem ©d;arfbltcfe, bem 9tid)t3 entgeht, mehrmals ben £>cean ber mcnfd;lid;en Stcinungcn umfdjifft, unb ifl, bernwge feinet bialcftifcben ©dmrfft'nnS fähig, auS ftcb felbft heraus Saufenbe foldjer SBettcn wieber ju erfebaffen, falls ftc berloren gingen. »63 entffebt in ihnen eine 2lrt 001 t fdbwinbelnber Unflätig* feit, welche alle Ueberjeugung unmöglich macht.« (9vid;tig: wenn eine Stcinung fcfl halten fo Ute, fo müfjte er entweber nur bie eine, ober beren ©rünbe als uberwiegenb eittfeben. Ulber ber ©feptifer ficht fletS alle, unb ftebt bie ©rüttbe aller, alle glcid; oiel taugenb; alfo für ihn ifl nicht ju entfdjeiben ju biefent ober jenem). — »33iS cnbltcb, mit «gunjufunft einer 2lrt bon ©emitfbSbewe* gung, ber ©ntfcblufj ju ©tanbe gebracht wirb: nichts weber ju bejahen noch ju berneinen, alle Sbeen ber Stenfcben ohne Sar* theinehmung bon ftcb ju weifen, unb bei ben fcbeinbarflen 3 fn* laffen junt ©lauben, in einer unberrueften ©elbftjlänbigfeit ju berharren« — ( 6 S fehlt ein ©lieb: bis er enbltch erhebt ju ei* nem allgemeinen ©afse feine bisherige ©rfahrung: bafj feine Stei* mtng ©twaS bor ber anbern borauS habe; bafj affenthalbett meh* rere, mit gleich geltenben ©rftnbcn auSgerüflet, ftcb wiberflreitcn werben; barum befcbliefjf, ftcb nicht mehr h*n unb her bewegen j« laffen, wie ein Stohr bom SBinbe, — baS ©ebaufpiel ftcb ma* djen ju laffen, 3hd foll 9tid)t3 mehr berfuchen, wie eS fleh gud} anthun mbgc), 170 3m TfEgenteinen: 1) eS fann fein, fann fo!ct>e geben. 2) t>ie Partei, bie fte nehmen, ift aEerbingS bie oernünftigfte in biefer Sage. 3e£t wiffenfchaftliche Prüfung biefer Sijeorie: §. 708. »Sie Senfart beS ©fepticiSnutS beruht vornehmlich in biefent ©ebanfen, welcher jugtcich ber Stittelpunft ift ber ganjen ffeptifeben Sritif: 2lEe tnenfcblicbe SBorfteEungett haben ben 2fnfcl)ein nichts TlnbereS ju fein, als S3erbältniffe; mitbin fann man ftcb üon ihrer objefttoen SEBabrbcit nicht überjeugen.« Sie ©runboorauSfebung hierbei ift, eS giebt Söerbältniffe, von benen bie SöorfteEungen abhangen, einen unbegreiflichen Grins fluft ber Staturgewalt. Siefe ftnb 1) unbegreiflich, unerforfchlich, feiner fann ihrer ©ewalt entgehen, 2) ben ©inen beftimmen fte ju einem folcben gürwahrbalten, ben Tfnbern ju einem folgen; biefem fann .Seiner entgehen, bafj er einen folgen ©tauben l;at, fo wenig wie bem, bafj er eine fotebe Stafe, folrfjen SJtunb hat. Sabcr ift aEer ©taube nur inbioibueE — nicht aEgemein. — 2Bie, wenn wir gleich ben erjtcn ©ah, nicht jwar baff eS fo fei, fonbern bafj eS fchtcdjthtn fo fein muffe, abtaugnefen, jene unbes greifliche ©efehloftgfeit als fetbft baS ©efeh, unb fagen: eS giebt aEerbingS ein begreifliches ©runbgefeh, nach welchem aEeS SS5if= fett fd)techthin in Tillen ftch machen foE unb fann; unb Seber fann ftch erheben ju beffen ©inficht; wer ftcb ?n ber ©inftcht bies feS ©efefseS erhebt, bem macht ftch fein SEBiffen fcf)lcchtbin; er weift, bafj eS gefehmäfjig, nothwenbig unb aEgemein güttig ift, unb ift fo über jebe SEBanbelbarfeit ber fPfpcbologie hinweggefeht. SiefeS ift ber ftehenbe ©barafter ber SZBiffenfcbaftlicbfeit: man mufj baS SEBiffen in feiner ©ntfteljung fehen, unb babureb eS fich fiebtber machen. Sene erfte Ttnficbt mag wahr unb richtig fein, für bie fte gilt, ©ie finb Staturprobuft. Sltan muß aber nicht babei bleiben, bie jweite Statur ift bie beS SBerbenS unb ©r* jeugenS. Siefe5 SEBerben unb jenes ftehenbe ©ein wirb hoch wohl 3es manb auS einanber befommen! SBeibe oerhalten ftch n>ie blittbcS Shngefähr jum ftef)tbaren ©efefce. 171 SBemt mm fo Siner fommt, waä will benn unfer Sfeptifer nun fügen ? SSSie »erhält er fid; ju ihm ? dt roirb antworten, baS fjabc id) nidEjt gefunbcn, Weber in mir, nod; in bcr SReinungSwelt, bie id; umfchifft habe; mitbin ifi c3 auch nicht: deiner finbet jeneS ©efeb- 2Ba§ ifi ba§ für ein Schluff? 92ocb bcut£id;er. Sie fiellcn auf als ©runbgefeb: nihil scilur. 2>ie3 ifi eine 2Cue>fage, bie nur burd) Selbfibes wufftfcin gefunbcn werben fann, alfo es> 92id;t§ alS: equi- dem nihil scio, wa§ wal;r fein fann, aber nicht bas> minbcfic Sntereffe l;at. Sollte bcr Sab wiffenfd;aftlid) auSgebrücft fein, fo müfste e3 h*i$ en : nihil sciri polest , unb forbertc eine gene= tifdje 2(blcitung ber 92othwenbigfeit beS 9iid)twiffen§, wa3, noch anbere innere 2Biberfprucf?e, bie biefen Sab brücfen, unb t>on bcncn wir ein anbermal rebcn wollen, abgerechnet, ein oollfonu mener SBiberfprud; ifi. ©r ifi 2Cu§brucf ber SBahrnehmung beö eigenen 3ufianbeS; wobei 1) baS 9 f lichtfein jum 92icf)tfönncn erhoben wirb, waö fdjon eine innere Schlechtigkeit unb Selbfi= wegwerfung, eine 92ieberträd)tigfeit ifi. 2) %t)t fdjon auf biefe SEBcife erfd)lid;cne§ 92tcfjtf 6 n n e n wirb baburd) erhoben jum 9tid)ts können beö menfchlichen © efcf)£echteö ! SBaö ifi bicö? 3e mehr Semanb feine fPerfon »orbringt, unb fte jum ÜJtittelpunkt beö 2(11 macht, befio bummer, plumper, itnebler ifi er. Semeljr er »ergeht im ©efebe, befio ebler. ^)icr febt ber Sfeptifer junt SfJJaaöfiabe beö SSSiffenö feine ärmliche fPerfon; er ifi eben gemein unb uttebcl. — 2)ieö »orläuftg; ich «»erbe inbefj biefe SBergleU chung noch fortfeben. YIIT. §3 ortrag. Ucberfi'cht: 1) baö S3ilb beö Seinö fclbfi, baö ba ifi nidtjt burd) fid;, fonbern burd; baö Sein, ifi baö Ur= btlb. 2) 2>iefcö exifiirt nur im S3erfiel;en feiner fclbfi alö 23ilb, unb bicfcö SBerfiehen ifi möglid; nur, inbem eö ffch febt, unb fid; im ©egenfabe febt mit bem Sein, jufolge eineö SBilbeö feiner fclbfi, alö beö fßtlbeö üont Sein. 2)aö ffiilb fyat barum fchlechthin burdh fein Sein ein JSilb »on ftd) fclbfi, unb jwar nid;t überhaupt, fonbern im ®egenfa|e bcS ©eirt§ «IS ffiilb. Stur in biefem Silbe unb Segriffc »cm ftcf) felbfl ijt cS auffer bcm ©ein, unb »on il;m abgetrennt, unb mit einem eigenen ©ein. 3) Silb ift tleuffcrung, Sarjtellung beS inneren SßefenS. 2Sie barum ein Silb ijt, ijt in ifjtn auSgebrüdt ber ©chalt bcS ©cinS felbft, unb wie bieS Silb eben ijt, fo ijt fein ganjer möglicher ©chalt. <£§ fann bcmfclben SttchtS h’ n su »ber abgethan werben. 4) SaS Stib ijt fchlechthtn für fich, unb fann nid;t anbcrS fein , inbem bicS gürftdffein, ©id;anfd;aucn feiner abfoluten ©einSform ijt. Stun ifi eS alS ein bcjtimmter Snfjatt: eS ift barum für fid> als ein folctjer Snhalt, eS fchaut ftd; an als ein fo unb fo SeftimmteS. 5) ttber ein Snhalt, ein £lualitati»cS fattn in biefer gortn beS ©eins, bie wir burd; baS geführte Staifonncment ifmt gege; ben I;abcn, gar nicht angefdjaut werben. tlnfchauung eines £luas litatioen »erlangt bie S» rm beS SBcrbcnS, bie ber ©encft'S. Stun inup ber Snhnlt eben fdffechthin angefchaut werben, eintreten in bie SSitbform, barum mup er eben fchlechthin eintreten in bie gönn beS SBcrbcnS. hierbei eine allgemeine Scrftänbigung, weil fte an biefer ©teile fehr beutlicf ju werben »erfpridft. Sie ©rfchcinung ober ba§ Urbilb ijt ein folcheS, mit folgern Inhalte, fchlechthin ba= burch, bap baS tlbfolute ijt. Sttit biefem ©a|e wäre nun aüe§ Svaifonnemcnt abgefchloffcn, unb weiter Stich« ju lagen. 2Bie* wohl wir unS hüten müpten, auch hier 5» bemerfen, bap wir beim bod) »on ihr rebeten, fte festen, unS benfenb über fte erpi'; ben. ®S würbe fehwer fallen, bie SJtöglichfeit eines folcfjcn Sen= fenS jtt erfldren. Socf laffen wir baS. Stun ijt aber biefe ab< folute @rfa;cinung ®otteS nicht fo für ftch, nidjt fo in biefem objeftioen ©ein, wie wir fte htngebacht höben; benn fobann ginge ihr inneres 2Befen »erloren; fte wäre eben nicht ©rfchcinung ober SBilb, fonbern baS ©ein felbft: fonbern fte ijt nur in einem Sc* griffe »on ftch, in einem Silbe ihrer felbft; unb fo mag auffer Scnfen wohl eben bicS ihr Silb fein. SieS nicht einfache ©ein, wie ba$ ©ein beS abfoluten ©cinS, fonbern baS ©ein in biefer 173 Schiebung auf fiel) felbji, unb al§ S3itb feiner felbfr. £>icS ab; fotute SSittclfcin bcS Silbenben unb ©ebilbetett, 83erfief)en3 unb Serfianbcnen, ifi feine abfolitte gorrn, bie auc^ nicht wirb, fom bern ifi, unb baburd) ifi, bafj ba§ 2fbfolute erfcf)eint, al§ ein non feiner ©rfcheinung UnjertrennridjcS: unb nicht im SBefcn bc$> 2fbfolutcn, fonbern im SBefcn ber ©rfcheinung ober be5 Silbe§ fd)led;tbin ©cgrunbcteS. £>ie§ frefjt man nun gewöhnlich nicht, weil man einen.>£>ang hat, allenthalben bie gorm beS objeftiocu ©eins> angubringen, um mit feinem ©enfen recht halb in 9iul;e gu fommen. 2fber bie tranSfccnbcntale fPhtlofophie ftebjt eS, unb in biefer ©inficht befiehl eben ihr SBefen. £>urcf) biefc wefcntlid;e gorm ber ©rfdjeinung, baff fte ifi nur in ihrem eigenen oerfiänbigen Silbe, unb. aufferbem nicht, änbert fich gar fcfw unb befiimmt fich weiter bie 2fnfiieS bleibt freilich wahr, nun ifi aber biefe ewige ©rfcheinung nur in ihrem Silbe; baS Silb bjat wieber fein nothwenbigeS unb gefehltcheS ©ein, welches barum ber ©rfcheinung, bie in ihm ifi, mitgetheitt wirb. 2)icS ifi nun bie angebliche Aufgabe ber tränst fcenbcntalen Sh'^foPhic: bie gorm, welche baS abfolufe £luale ber ©rfcheiiturg annimmt öon ber Silbform, erfchöpfenb aufgm weifen; in befem ©efehäfte ft'nb wir je|t begriffen, unb 2fllc», waS wir fdjor aufgefiellt Imben, ifi oon biefer 2frt; Sefiitm mung beS cbfoluten 5nh«ltö ber ©rfcheinung burch bie Silbform, in ber fte allein ba ifi. Sn biefer gorm macht bie fPhilofophi' bie ©rfcheinung genetifch, nimmt fte auf allmälig in biefe gorm unb geigt, wie fte baburch befiimmt unb umges fialtet wirb. £>aS £luale ber ©rfcheinung an fich fann fte nicht genetifd; auflöen ; ’benn bieS ifi fchlechthin, unb fann aufgefaft werben nur we eS eben ifi, freilich in ber gorm, beren Sefiims mung fonad) ntmer abgerechnet werben fann, wenn man nur erfi erfannt hd, worin fte befieht. Sarurn wirb bie fPhilofophie nach SSoIlenbutg iijrcS ©efd)äftS, baS nur in ber 2fitf(icllung ber gönn beS SifeS unb ber barauS nothwenbigen ©efialtungen be= flefjt, unb buv'höuä in nicht» 3fnberem, unb bie oon bem innem — 174 — Snbalt burchau? Sticht? liefert, al? ein leere? 23ifb, bie leere (Stelle, in bie er einjutragen ift, — an ba? geben felbft »erweis fen, in welchem allein, freilich immer befreit bureb bie gorm, ba? £luale Ijerauötritt- Sa? £luale alfo muß erlebt unb gelebt werben; bod) wirb bureb bie bie Tfnft'cht be? geben? gereinigt, inbem fte bie gorm, bie ba? £luale in ber ©rfcheinung notbwenbig annimmt, fennen Ief>rt, unb alfo einen Tlbjug be? blofjen, aber notbwenbigen (Schein? »on bem S23at)rf>afterx unb Stealen möglich macht. hierbei wirb zugleich flar, unb nicht? »erljinbert e§ gleich mit beijubringen, wa? bie für ihre eigene $D?ögtid;feit t>orau?fe|t: nämlich offenbar bie?, bafi bie blofje gorm »on ftd> felbft al? folcher .ein 23tlb ha&e; benn bie ^Otjitofo^I^ic ift ja eben bie 2(ufficllung unb ©ntwicfelung biefe? 23ilbe? ber blofjen gorm in ihr felber. Saft e? ein folcfte? gebe, beweifen wir für? ©rfte burch bie 2hat, baburch, baff fte ein 23ilb biefe? 23ilbe? giebt. ®iebt c? ein ©efefs, nach weitem ein folche? 23ilb be? bloßen äßilbe? feiner gorm nach ift, wie bie? ohne Seifet Statt finbet; fo wirb auch bie? aufgcftellt werben muffen; ba, wo bie 9)hd° ; fophte fich genetifch erflärt, weldhe? ohne Sweifel erft ba an feiner «Stelle fein wirb, wo fte felbft in ihrer erften gunftion, b. i. in ihrer 23ejiel)ung auf ba? wirtliche 23ewufjtfein ftd) oollenbet h«t. Seht weiter. 6) Sa? (Sein, ba? abfolüte £luate, wirb fchlechthin aufgelöft in ba? SBerben, alfo in ein abfolüte? bureb unb burch SBerben, inbem fein Sein, fein Stehen, feine SBolIenbung ober ©efchlof» fenheit ift. 7) Siefe? mühte gefächen, hoüen wir gefagt, um ber 2(n= fchaubarfeit willen be? £luale. 2£ber fehen wir. e? recht an, fo wirb ba? Suale gerabe burch biefer. Umftanb, ber bie 2lnfchauung möglich machen follte, üon ber anbern Seite wieber unanfdjaubar. Senn ein 23ilb ift ja ein feftc? unb gefd;loffene? ©anje?, ©in« heit eine? gluffe?, unb barum ©efchloffenheit unb SBollenbung eine? SBerben?; enthaltenb ein beftimmte? SBerben, alfo eine S^ntheft? be? SBerben? unb Sein?, ein SBerben, ba? ba ift; «nb ein Sein, ba? ba toirb. (©erabe wie wir S. 138. ben ab* 175 fohlten SSerßanb befchrieben). ©oll atfo ein S3ilb fein 5 fo mu)? ein gcfdßoßeneg SBerbctt »orauggcfel^t werben. SSSie Fann biefer SBiberfpruch jwifeijen ber crßen, aug ber ßhämiße burchau» fofc genben 9totl;wenbigFcit, unb jwifdhcn bem fPoßuIate eine© 33tlbeg geloß werben? 8 ) SBohlgemerFt, biefer SBtberfprud) muß fo gelöß werben, baß eben betbe fPoßulate ßeßen bleiben; benn beibe ftnb burchaug gültig. Dag ffiilb, "bag »ollenbete S3tlb eines SBerbeng muß burd;aug fein, unb Fann nicht erlaffcn werben; benn bieg ift eben bie abfolute gorm ber Srfd)einung, ba ju fein in ihrem SBilbe. SBieberum muß auch bie Äbfolutßeit bf? ?Sfrbeng beinhalten werben; benn nur auf biefe Sßeife iß eg bie Srfcheinung felbß, unb ihr Duale, wie eg augging aug bem Ibfoluten, bie ba ge= faßt wirb in bie bilbliche gorm; bag Sine, wie eg iff, ganj unb ungctheilt in ber gorrn beg SBerbeng. Die ©efch 10 f» fcnl;eit beg SBerbeng »erlangt fchlecßthin bie bilbliche gorm; bie Unenbltdf)feit unb 2lbfolutheit beg SBerbeng, ohne ©tißßanb/ SRuhe unb ©ein in ihr, »erlangt ber Snhalt. S3cibeg ift wahr, unb muß wahr bleiben. Sg muß nur neben einanber beßel;en. Sofung beg SBiberfprucßeg. (Die Unterfuchung iß fein unb ß»chß bcbcutenb: 1 ) weil fie Sicht unb Klarheit giebt über einen ber fchwicrigßen fünfte ber SB. = £.; 2 ) weil fte als Sßußer unb S3ilb anberer Unterfuchun* gen ber 2 lrt gelten Fann, bie in ber trangfcenbentalen fPhilofophte »orFommen: ber ^Bereinigung abfolutcr ©egenfäfce). Dag 9tecf)te wäre, in ben SJtittelpunFt unmittelbar hineinju* treten, ba§ Fonnen wir aber in biefer SSorlefung nicht, ©on* bern wir muffen baju »on einem ©liebe anfangen, unb wählen baju bie wirFliche 3lnfd;auung, bag gefchloßene ffiilb beg SBer* fceng; bag wir eben fc|en wollen unb genetifch ffcF) machen laßen, fo gut wir e§ in biefer Sage Fonnen. a) ©e£e ein Stwag, bag burchaug nur ift im ffiilbe feiner felbß. Sin folcheg Stwag h«nn wir an ber Srfcheinung. b) SRun »erfe^e bieg Stwag in ^Bewegung, Äußerung eineg SBerbeng: laß eg in ber Zfyat werben ?>rincip (wie wir »on ber Srfcheinung inbeßen, um nur ju einem Anfänge ber Sinficßt ju fommen, »orauSfehen wollen). SBaä mu^ nun nothwenbig ge« fdf)et>cn? £>a3 Sorauggefefste ift nur im Silbe feiner felbft. 2>ie§ ift bie giorm feinet ©ein§. Stun wirb gefegt, e§ äuffere fiel), trete in ®cneft§, eS entfielt barum nothwenbig ein Silb unb tlnfchauung biefeg 2feuffern8 unb SBerbenS; außerbem wäre e§ nid&t bie§, bie Srfd;einung, wa6 fiel) äufferte, inbem bc= ren ©ein überhaupt unabtrcnnlid; ift »om Silbe, fo gilt bicS au ä) »on ber 2Ceufferung, al§ einer Sefiimmung il;re§ ©ein§. 2Clfo ba§ SBerben in einem gluffe abgebilbet, wirb ba§ Silb ober bie tlnfdEjauung bem gluffe folgen, unb über alle fünfte beffels ben mit fortgeriffen werben. c) ©charf ift ju prüfen, wa§ erwiefen fei, unb wa§ nicht? £>aS Silb ober richtiger: Silben folgt bem gltiffe, unb wirb mit ihm fortgeriffen. £>ie§ h öt fich ergeben, aber c3 läßt fich ni d)t einfehen, woher bod) bie Sinhcit bc6 SilbeS fommen möge; wie bagjenige, was? un§ wohl inbeffen bunfel al§ Sewußtfein unb 3tpperception »orfdjwebcn mag , ju ©taube fommen foll. S3 läßt fich nicht einmal einfehen, wie in biefent gluffe, in bem unferm £)enfen bie untcrfcheibbarcn 2d;cile bc6 SJiannigfaltigen burd)au§ au§ einanber fallen, wie ber gluß fclbfi unb fein Sil* ben »erfchicben fein fönnen. SBie unb woher barum bie ©ins heit be§ SilbeS in ba§ Silben, welche wir hoch bebürfen, weil ba$ Silb fchlechthtn eine Einheit pojtulirt? ©ud;en wir nicht lange, unb beftnnen un3 nur auf ba§, wa§ wir fchon haben. Stach unferer SorauSfefsung hat ja bie Srfchcinung fd)lechtl;in ein Silb if)re§ ©eins eben in abfolutcr Sinheit unb Sollenbung. £>tefe§ Silo if>reS ©einö unb Seiles &en3 »ergeht nicht, ift nicht aufjuheben, fonbern c§ ift unb bleibt ewig unb unwanbelbar; eben bicä Silb bc$ ©eing ber Srfcheis nung ®otteg ift barum auch h*’ er in biefem gluffe ba§ (Sine; in ihm fiel;t bie Srfcheinung fchled)thin fich, alg bag llbfließenbe; unb jugleich alg bag Sine, ©auernbe unb ©elbige in allem SBanbel. Sin ftehenbeg unb bleibenbcg Silb wanbeit, unb bet SBanbel wirb hinburchgefehen burch bie Sinheit. SBag ich oben fagte: bag ©ein ift im Silbe, mithin ift eg auch ber SBanbel, als bie §orm beä ©eing; biefer ©ah gilt nicht bloß in unferm 177 STdfonncment, fonbertt eS gilt in ber Sfjat unb SBahrheit im wirflichen Sehen. Sticht ber SBanbel ifl’S, ber cjefel>en wirb un* mittelbar, unb ber ein S3ilb bei ft'df) führt; bcnn SBanbel hat feine ©inbcit; fonbern baS Sein ift’S, welches gefehen wirb, als wanbelnb, bieS i fl burcfr unb in ber abfolutcn Silbbejiehung, unb burd> bieS erfi fjtnburc^ wirb gefeiten ber SBanbel. (a ift baS SSilb £)cffelben, Sleibenben. 2>ieS, in feinem Sleiben, wirb gefeiten als wanbelnb burd) 1, 2, 3. SBie tritt nun 1, u. f. f. in baS S3ilb ein ? ©Hebt eS ein unmittelbares S3ilb beffelben? Stein, wol)l aber ein a, baS als bilbcnb biefeS unb biefeS unb biefeS im Silbe oorfommt). Sie haben fürs ©rfte baran genug ju benfen, befihalb will ich eS babei taffen; beoor mir weiter gelten, nur noch bieS be< mcrfen: 1) SBir haben bie formale (Einheit beS SilbeS gefunben, bie abfolute Selbfianfchauung ber ©rfcheinung in ihrem ©inS= bleiben unb bauentben Sein im SBanbel; eS giebt ein Silb nur oom ©inen, baS ba i ff, in beiberlei Sinne, nicht nt irb. ÄeineSwegS aber bie materiale ©inf)eit, bie 2lbgcfd)lojfenbeit beS SBcrbenS, ungeachtet wir fte immer oorauSgefeht haben, unb unfere ©onftruction ohne fte gar nicht ^äftcn machen fönnen; waS ohne Sweifel ein SeweiS ift, bafi biefe materiale ©inbeit in einer gewiffen Stücfft'cht, (in faftifcher ohne Sweifel, bie unS eben noch gar nicht recht erflarbar ift,) Sc.bingung ift ber formalen, ©aburcb bürften wir auch wobl in bie SSerbinbung hinein fom; men, bie wir eben fudfjen, unb in bie Bofung beS SBiberfpruchS. ®ieS ift bie ndchfte Aufgabe. 2) SBir ftnb in bcm SSorhergehenben gefommen auf ben ®runb ber tlpperception, b. i. beS SewufjtfeinS, SelbftbcwuftfcinS in allem SBiffen. ka nt hat biefe tfyperception erfannt als ©inheit ober 2)ebuftionSgrunb aller £>enfgefche ober katcgorien. SBaS eigentlich haften müfjte: alle ©cnfgefehc unb alles nach ihnen ju Stanbe gefommene Serfen ftnb jene tlpperception felbft, nur weiter be|timmt burd) beforbere Salle ber 2lnwenbung. (So fprid;t er in ber kritif ber reinen SSernunft; liefert aber bie ouftion felbft nicht, obgleich ein kapitel heifjt: ©ebuftion ber 12 Äategorien). ©ieS i|l nun bie große, baS SBiffcn eigentlich neu erfebaffettbe ©ebauptung ÄantS, bic bei ihm freilich nur 2ln= febauung geblieben, ©enieblicf, ohne baß er fte flar bargelegt ober bewahrheitet fyätte. Stant fagt: bic fpntbetifcbc ginbeit ber 2lpperception, baS: Scb benfe, muffe alle meine SSorffellungen begleiten fönnen. 2lucb bie SB. = £. weift baS Sch nadb als bie ©runblage aller ©orffellungen. Äant nennt aber biefe ginbeit eine fpntbetifcbc, b. b- bie ginbeit fomme ju ©tanbe bureb ©erbinbung eines Mannigfaltigen, eben beS gluffcS, ju «; alfo auch fProbuft einer folgen ©pntbeft'S, auS ber fPräntiffe be$ Mannigfaltigen ein ge= netifcbeS. SBie aber habe id; fte fo eben befebrieben? £ffens bar nicht als eine fpntbetifcbc, fonbern als eine analptifcbe ginbeit, a) fte ifr, wirb nidf)t. b) fte wirb nicht gefeben bureb baS Mannigfaltige binbureb, fonbern baS Mannigfaltige wirb bureb bie ginbeit btoburd) gefeben. ©ic entffebt nicht burd) SSerbinbung beS Mannigfaltigen, fonbern bicS entffebt burd) bie Berffreuung, SSerbreitung unb Bcrtbcilung beS ginen über ein Mannigfaltiges burd) bie gorm eines SBerbenS. 2111 eS Man= nigfaltige wirb ficb jeigen muffen als eine 2lnalpfe ber ginen grfebeinung; unb wir werben eS wahrhaft begreifen, unb wenn wir eS als folcbcS begreifen. £ncS ift nun ohne Bweifel ganj etwas 2lnbereS, als baS t>on Äant ©efagte; er bat eS aud) wol)l nicht gewußt. ©eben wir benn aber fo gar weit »on cinanber ab in einer folgen c^auptj fache ? SBir werben feben: eS fönnte nämlid) febr wohl fein, baß er in feiner ©ebauptung auch 3iecbt behielte, untergeorbnet ndtnlicb, baß bie 2lpperception auch eine fpntbetifcbe ginbeit wäre; nidt)t jwar abfolut, wobureb man eine fPbifof°bb |e ohne ©oben erhalten wftrbe, aber banim, unb weil fte eine analptü fd)e ift. SBie wäre eS, wenn ficb bie @ad)e fo »erhielte ? Bur 5lp= perception gehört Bweierlei: 1) baß gtwaS fei, baS fcbled;tbin ffiilt feiner felbft tfi, ein ©ein, einjig nur in biefer ©ejicbung au 1 ficb felbft als ffiilb, beffett formales ©ein in biefer ©ejiebunc aufgebt, ©o haben wir bic grfebeinung begriffen, unb bieS bei 179 ©runb unfern - 23cf;auptung einer 2fpperception, bie niefjt wirb, fonbern fdßedßbin iß. 2.) Saß bieg ©twag auch ein 23ilb habe biefeg 83erbältnißcg 51 t ftd) felbß: populär, baß eg biefc 23cjies bung aud; fefjc, nicht bloß ein Selbß fei, fonbern aud) ata cit ätantg fein. ©g iß aber üon ihr, urß wenigfreng, f'lar, baß biefeg 23iß nid;t eine ©inbeit fdb a fft, fonbern nur eine nadibilbet, bie fd;on iß: bie f» n 11 ) c t i fcI; c ©inbeit ber 2 tpperception ift bat;cr bloßeg ÜRacbbitb ber analnj tifdjen. So wäre Äantg 23cbauptung berichtigt unb in bie 2 B.; 8 . aufgenommen. 9?un fonnte cg fein, baß gerabe bieg 9tad)bilb, bieg 23ewußtfein ber urfprünglicben Sbentität bebingt wäre bureb bie materiale ©inbeit beg Mannigfaltigen im 2 iilbe, ber ©efcbloffenbeit, bie wir näcbßeiß abjuleitcn haben; baß wir fonad; bureb biefe ^ebenbemerfung unä fo recht eigentlich) t'orbercifct hätten auf bag, wag wir bemnächß ju treiben haben. — gortfeßung ber §) 01 c m i f gegen ben S f e p t i c i g m u g. 2Bir fanben in biefer 23ejicbung: 1 ) ber Sfepticßmug bann immer nur oon einer Selbftbeobacbfung aißgeben. ©ine gemein^ gültige unb wiffenfchaftlid;e 2 lnftcht liegt ihm burdjatß nicht ju ©runbe. 2 ) Siefe Subjcftioität oerwanbelt er ohne SEBeitercg in einen allgemeingfiltigcn Slugfprucb; bieg iß furjfid;tig unb plump unb baucrnßolj; benn cg jetgt, baß er über feine Werfen nicht hinaus bann, jeigt Mangel and) nur an ber allererfren 23ilbung. 3 . 23.: »ich fann nicht begreifen.« a) Sieg foll freilich mehr heißen; ift boch aber in ber £bat nur bieg, ß) Sieg fann nun wohl fein; benn bauon bat man fein 23ilb a priori, fon= bern lernt eg nur burd) ben 23eft‘h, wie ber 23(inbe feinen 23e= griff oom ©efichte bat; aber wag iß benn baran Sntereßanteg ? welche plumpe 2tfroganj, üoraugjufehen, eg liege Semanbcm baran, ju wißen, wag ©ajug begreüe, wag nicht! 2lber weil fie bißo= rifche SBttjen würbigen, fo foll man ße wieber würbigen ; ma. nus manum lavat. ©in iRecenfent fagt: »eg habe einen SBerfb; benn ein Menfch bat eg gebacht.« 3d? weiß nid;t, ob ein Menfch 12 * ISO af$ Snbioibuum überhaupt Sßertb l;abe für bie 9ftenfd;bcit, ins fofern feine ©ebanfen blofj perfönlid'e SErdume ftnb. »Sdj uer* flehe ba§ nicht.« ©S fann fein! SSSen gebt e6 an? Uebrigen§ fotl unb muf? man eben Alte§ »erflehen, genetifcb machen fönnert, wenn nur eben ber gewöhnliche grammatifalifcije Sinn barin ifi. (Nil sciri potest. — sed scis, quid sit scire, ergo ali- quid scis: sed unde hoc scis, quid sit scire? sine dubio ex experientia, quid sit scire. Alfo ifi bie ^Behauptung: nil scitur bie böcbfle Safelei). £>ie 2Biffenfcbaft bugegen bie3 bie rechte IBefcbeibenbeit nicht »or Snbiotbuen, benn biefe ftnb inSgefammt ohne alten SBertb, fonbern »or bem ©efefse ber ©eiflerwelt. »£)er ©fepticiömuS ifi burebauä unmibcrlegbar.« (<3. fPtat* ncr §. 710.) ©anj Siecht, benn erjie ©rfenntnifj ifi nur meg* lieb in ber ©bhnre beä £>enfens>, niefjt aber ber empirifeben S3e* obadjtung; fomm nur erfi in bie rechte «Sphäre; fo fannft bu gar nicht mehr im 3weifel »erharren. £>bne aber in biefer ju fein, fann man bir feine ©rfenntnifj aufbringen. IX. SS ortrag. ©ine ^auptfebwierigfeit ber tran§fcenbcn= taten fPbüofaPb*e für ben Anfänger beftebt barin, bajj bie Unter* fuebungen berfelben ftcb weit auöeinanber jieben auS einem febr einfachen Anfänge, inbem ein fPunft für feine .Klarheit einen an* bern febt, unb biefer für ftcb wiebet einen anbern, u. f. ro. 23ei wem man ftcb nun auf Siicbtö berufen fann, feben einzelnen fPunft »on »orn bet«u§ au§einanberfeben ntup, ber fonnte febr leidst bei ber Sange be6 2Bege§ ben .fjauptpunft, ber AtleS umfcbliefjt, unb allem ©meinen ba§ Sicht geben mufj, »ergeffen, unb fo batte er benn eine Äenntnifj »on 33rud)flücfen, ohne inneren 3u* fammenbang. ©§ ifi barum ein .fisaupterforbernifj in einem 181 folcben Sottrage, bajj man, fo lange er auch bauern mag, nie ben $auptpunft ocrgeffe, unb alles ©injclne. auf benfelben bejiebe. *£>ier banbeit eS ftcb junäcbfl über ben ®runb beS j3ufam; menbangS, ber Siotbmenbigfcit beS SeifammenfeinS, unb ber Uit; jcrtrennlidfjfeit ber beiben Silber, Silb, unb Silb biefcS SilbeS. 1) Sn b alS bem Silbe beS SilbeS ifl fcblecbtbin ein Silb a gefegt (©. 141 ff.); bieS mar jebod) lebiglicb eine formale Älar- beit, ein ibealifd)er ©ab, ol;ne uns meiter ju belebten. 2) Sie .£>aupffacbe mar, mie a — b fefce: (©. 145.) b. b- a muff ein folcbeS fein feiner gorm nach, bafj bureb baffclbe notb= menbig ein b gefegt ifl (©. 146.). hierauf gaben mir febon bie 2lntmort: eS muft ein SB erben fein (©. 147.). Senn ein SBcr; ben ifl t>on ber 2lrt, baff eS nur in ber ©inbeit eines SilbeS fein unb ein Seflebcn haben fann; für ftcb fiele eS notbmenbig auS einanber (©. 159.). SieS märe gut; mir batten baran eine Selebrung gemonnen. tlber mol;er nun bieS SBerben felbff? SBie ifl bieS gefegt? (©. 156.). SBir haben eS eingefeben: bie ©rfebeinung ifl ja nicht eine leere oon SticbtS, fonbern fte ifl beS ©eins, bat barum fcblecbtbin babureb, baff fte ifl, ihren Snbalt, unb ihren ganjen befiimmten Snbalt (©. 156 f.). ©ie ijl Snbalt. Sa fte nun überhaupt ifl lebiglicb in bem Silbe ihrer felb|l, unb mie fte ifl; fo muff auch ihr Snbalt, menn er eben ©rfcbeinungSinbalt ifl, notbmenbig fein im Silbe ihrer felbfl, unb fann gar nicht auffer bemfelben liegen (@. 161.). ©ie ifl Snbalt nur in ber 2fnf6cf)ft wichtiger ©a£ ©. 162 f.). 2tber ein Snbalt, ein £tualitafioeS fann in bie tlnfcbauung cintreten nur in ber gorm beS SBerbenS, (©. 165.) als ®e; ncft'S. Stur in biefer §orm mirb eingebrungen in baS Snnere beS burcl; bie erfle JfnfcbauungSform nur oon 2fuffen brr aufgefafjten ©eins; unb fo märe benn unfere aufgemorfene gtage, mober benn baS SBerben in bem Silbe ifl, bcantmortet (©. 166 f.). Senn a, baS mir als ein £lualitattoeS auch mobl fettnen, märe ber ab; folute urfprünglicbe Sn halt ber ©rfebeinung. Stefer ifl in ber gornt beS SBerbenS, gerabe fo, mie mir ihn in a brauchen, unt bie Stotfwenbigfeit eines b in bcmfelben ju geigen. Sie girage wäre beantwortet: wir wiffen, wof)cr a, unb waS eS cigentlicf) fei, unb fjdtten feine gorm begriffen. SSSir fanben aufferbem wäbrcnb beS EaufeS ber ©onftruction fotgenbe Slebenfäl-sc: 1) 2111er Snfyalt beS SBiffenS ift fd)lcd)tl)in urfprünglicf), burd) bic unmittelbare ©rfdfeinung beS 2lbfoluten in it>m; er ift burd) unb. burd) 33ilb, aber baS 23ilb beS ©inen ©eins. 2llle Singe, alles ©ein auffer bem einigen ©ein ift betätigt. 2) Ser Snbalt wirb in ein SBerben »crwanbelt burd) bic fdjauung (©. 1GG.), alfo lebiglid; baburd), bafj er eintritt in bie gorm beS SMlbeS. Sarattf eben fomtnt cS an, ju geigen, wie bie Gfrfdjeinung geformt werbe burd) bie 2lnfcbauung (©. 173.). e£>icr wirb fte in ein SSerbcn ocrwanbclt. SBie fann bie 3(nfd)auung fo grofje Singe tf)un? SCBcil fte bie ©cinSform ber @rfd)cinung fclbft ift, fte ift als fPrincip bcrfelben ju benfen, nid)t etwa als bloficS TlccibenS: fte tritt nid)t ju bcrfelben l;inju, fonbern ift mit il;r fd)led)tl)in in ©incnt ©d>lage (©. 144 ff.). 23enn wir bafjer bie ©rfdjeinitng anberS benfen, fte jcr.feitS beS SBerbenS faffen, um baS SBerbcn in feiner eigenen ©cneft'S ju l)aben; fo tljun wir bicS nid)t, als ob biefem SenfeitS in ber 2l)at ©twaS entfprädje, fonbern eben nur für bie ©encfi'S ber J J)l)ilofopl)ie, welche ifjre eigene Sftöglidjfcit an einer anberen ©teile erweifen mag. 3Cbcr ift benn unfere Sragc wirflid) geloft ? ©ie ift nidft gelöft. Stad) tiefem Stäfonnement mufj biefe ©encft'S beS Sn» tyatts fein abfolute unb lautere ©cncfiS, ol)ne alles ©ein in il)r gufolge ber 3fnfd)auung: (benn ber ganje Snfyalt foll ja burcf) unb burd) fein ©rfd)cinung; biefe aber ift ©egenfaft gegen ©ein, alfo abfoluteS SSerben). 3lber gufolge bcrfelben 2(nfd)auung, als tiefem S3ilbcS, muf in bem SSBerben allerbingS fein gefddoffene ©infjeit, ein S5eftel)en (©. 174.). SJcioeS muff beifammen be= fielen, beibeS ift gleid) notfiwenbig, aber wie? (58gl. ©. 175.) Sn ben 9?tittet = unb ©inl;citSpunft betber ©lieber foglcicf) Ijineitt ju treten, wie eS ein fpfrematifdjcr Vortrag ber fPl)ilofos pbie tl)im würbe, gef)t l)ier nid)t, weil alle bie Stcbenbegriffe, 183 aitS welchen baS ©crftanbniß beffclbcn äufamntengebracbt werben muß, unS nod; mangeln. 9locb bi;fc Semerfung: tfllentbalben wo wir einen fo!cf>cn SBibcrfprudb ;u löfen Reiben, welches öfters in unfern ©orträgen ber ?)bilofopbic Vorkommen wirb, ijt nidbt bie Meinung, bog wir bureb unfere Äunjf ein drittes, ba5 bie ©egenfahe üercinige, aitS; benfen unb Ijincintragcn wollen; fonbern — baß eS eigentlich gar fein SBibcrfprucb fei: baS vereinigenbe ©lieb fei in ber £l)at urfprünglid) in ber tfnfcbauungSform fefjon gegeben, unb wir wollen eS nur barin anerkennen. S(f aber ber ©inbeitSpunkt; fo jeigt er ficb audb in ben ©liebem beS ©egenfabeS, wenn wir fie nur recht begreifen; fo- wohl in bem unenblicben ©Serben, als in ber ©efcbloffenbeit muß ficb ber ©inbeitSpunkt oerratben. Saju baS Mittel, bei ©inem ©liebe beS ©cgenfabeS anjufangen, unb jwar bei ber 2lbgcfcblof= fenbeit unb ©ollcnbung beS ©SerbenS, unb in ihm ben ©inbeitSs punft ju fueben. ©S muß bieS nochmals wieberbolt werben; ■ eS ijl wichtig unb übt zugleich baS ©onflruircn. (gebet ben gluß begleitet von feinem ©ilbe. (So entfielt feine ©inbeit: bie ©ilber ber fünfte fallen eben fo auSeinanber, wie bie fünfte felbfr auSeinanber fallen. (So ? ift baS wal;r? ©eben benn wir nicht ein ®emein* fcbaftlicbcS in ben ©ilbern aller biefer fünfte? Sch follte betts fen: in allen fefjen röir bieS, "baß fte ©ilber ftnb inSgefammt. 9tealifiren wir nun biefe ©inbeit für unS, in ber 2lnfd)auung fclbff; fo bat man für biefelbe ihre ©inbeit. ©Senn ein ©ilb ifl fcblcdbtbin ooit ihnen, als ©ilbern; fo ftnb fte barin gleich unb bleiben gleich m ihrem unenblicben ©Sanbel; unb wie auch baS ©ilb beS ©efonbern immerfort ficb veränbern mag, bleibt bod; baS ©ine ©ilb ihrer aller, baß fte inSgefammt ©ilber ftnb, in tiefem 23ar.be! unter an b erlich fteben; baS ©ilb beS ©itbs wefenS überhaupt, fcaS 2Cllen gemeinfchaftlicb ift. Sch fage, wenn wir bieS oorauSfefsen: bürfen wir btcö? 184 Tlllerbing§, ba3 Silb ip fc^Iecfjt^in im Silbe feiner felbp, fo gc* wip e3 ip, unb auperbent ip e§ gar nicht. ©inb barum biefe mannigfaltigen Silber, fo finb fte gewip in einem Silbe, «nb finb begleitet »on einem Silbe, barin nichts weiter abgebilbet ip, als bap fie Silb finb, if>r allgemeines Stlbwcfen, unb bieS j*m folge bc3 abfolufen ©runbfafseS »on ber ©einSform ber ©rfebei* nung überbauet: fte fann nirgenbS unb nimmer, unb in feiner ©cpalt fein, ohne bap fte ftcb erfebeine als Silb. Unb fo batten wir bie ©inbeit, bie wir in bem Scgriffe ber ©rfebeinung febon batten, nur wteber anerfartnt (©. 176f.). Siefe ©inbeit nannte icb nun eine blop formale ©inbeit be3 SRannigfaltigcn, ober bc3 SBerbenS: (©. 177.) aueb eine analptifdte, unb unjerpörbare ©inbeit (©. 178.). Sie ©rfcbeinuitg fommt nie au3 ibr felber heraus; ip fte werbenb unb wanbelnb, fo ip fie eS, bie ©ine, bie ba wanbclt, nicht nur überhaupt, (für einen Senfenben , auffer ihr), fonbertt für ftcb felbp. Tiber eine materiale ©inbeit, eine ©efcbloffenbeit beS 9)tam nigfaltigen ip noch nicht naebgewiefett. Saju mögen bie Setracb* tungen letten, bie ich anpcllte. 3,ur Tlppcrception gehört Zweierlei (©. 178 f.): 1) ein ©ein, baS nur im Silbe feiner fclbp ip, ein ©elbp, biefe Suplicitat ber Sejiebung auf ftcb int ®ilbe. 2) Sap biefeS ©ein ein Silb biefeö SerbaltnipcS feiner felbp habe. 3m erpen ©elbp ip baS ©ubjeft im Sbjelt aufgegangen; eS ip eben ein ©elbp, im jweiten ficht eS ftcb in biefer Sejic« bung, febwebt über ftcb, wie wir eS fo eben tpaten. SieS ip gefunben bttrdb Tlnalpfe. SBenn cS unS nur um baS Sap ju tbun wäre, unb nicht um baS äBte, fo möchte e$ babei fein Sewenben haben*, ba wir aber genetifd; »erfahren, fo müffen wir tiefer geben. (Sarin bie bialettifcbe Äunp ber ©ntwicfelung). Sch fage: Sn bem aufgepellten fRafennement über bie ©im beit beö SBerbcnS ip unfer ©runbprincip »ergeben, unb bagegen gefehlt. ©3 bie? fo: lein ©ein ber ©rfebeittung, ba» nicht be* gleitet fei oon bem Silbe beffelben. 9Tun ip in bem aufgepellten SBerben fie baS SBerbenbe, unb ihr SBerben ip begleitet fowobl 185 oon bem Silbe beffelben, be! SBerben! (in unferm Seicheitfvficme a), al! auch oon bem Silbe, baf) bieg in feinem gefammten SBanbel Silb fei; ober oon b. Aber baff fie, bie ßrfcheinung, ba! SBerbenbe ifi in biefem SBerben, ifi oon feinem Silbe be= gleitet. Atfo ein SBerben ifi gcbtlbct; weiter ifi unferc Sefd)rei= bung gar nicht gegangen; feinegwege! aber ifi gebilbet ein SBer^ benbe!, unb noch weniger bie befannte ©rfcheinung al! bieg SBerbenbe. £ber fo: ba! ©ein ber ®rfchetnung im Silbe reißt fjter ab, unb eg entfielt ein ^)iatng, ein unjufammenljdngenbeg ©ein beg Silbe!. Sa! Silb ifi frf;lcclitl;in in feinem Silbe oon fid); inwiefern eg ifi, ifi cg and) im Silbe, in ber $infchauung, bie fcf>ledE)tf>tn ein ©ein fcfct, unb gar niebtg Anbcre! fe£en fann. 6! befiimmt ber Soraugfefsung nad) biefe! ©ein ju einem -SBer* ben, einer Aeuffcntng. ©iefe Scftimmung ifi nid;t im Silbe, ba! SBerben felbfi ifi wicber barin. 9iun ifi ferner ba! SBerben unferer eigenen Argumentation gufolge barin lebiglid) aug bem ®runbe, weil eg bie 6rfd)einung felbfi ifi, bie ba wirb. 2>icfc aber, unb nur biefe, unb wag fte fclbft ifi, ifi im Silbe; (nicht etwa ein gtcmbeg, ba! in fie f>in= einträte). 6! finbet fiel) fonad;. l;ier ein ntcf)t Angefchautc! alg 9>rincip unb ©einggrunb einer Anfchauung, wag aug bem Silbe fjeraugfällt, foE im Silbfpficme ®runb fein; wir haben alfo ein grembeg Unburchfichtige! in ber ©rfcheinung, bie aEein im Silbe fein fann. 3d) fefee f)tn§u: 6! fann auch 3 « nicht im Silbe fein gerabc biefeg ©lieb, weicheg wir hier verlangen. Silb, oermöge feiner eigenen Siuhe unb Sefiimmtheit, in fich felbfi, fefct auch aEemal ein ruhenbeg, unb befrimmteg @cbilbeteg, ein ©ein, ober ein burchaug nur folcbcS unb fein anbereg SBerben. .fpier aber wirb, bamit ich bag llnbilbbare inbeffen in ein SBort faffe, — ein Silb ber Sefiimmung jum SBerben geforbert; welche! weber ifi ba! fichenbe unb ruhenbe ©ein; benn e! ifi ba! £erauggehen au! bcmfclben: noch ifi irgenb ein SBerben; benn bie! liegt in ber Anfchauung, unb eben barüber woEen wir hinau!. SBäre e! barum im Silbe, fo muffte e! auf eine ganj anbere SBeife barin fein, als wir bi§ jefjt non bcmfelben wiffett ober »ergehen, unb bie charafteriftifdfe 2trt bicfcS 23itbeS würbe wol)l bemerft werben muffen, unb unfere gan^e 2fufnterffamfeit oerbienen. SBenn eS ein folchcS S3ilb, baf bie ©rfcheinung fetbji fei ba§ SBerbcnbe im SBerbcn, bennoch etwa gäbe unb geben mufftefo fönnten wir un§ fcf>on hier, wenn wir unS nur er; tauben wollen, einige bis jeljt noch nidjt erflärte ^Begriffe auS unfercr gewöhnlichen ätunbe ju entlegnen, »orläuftg eine SSorftel; lung machen, wie eS ju einem folgen -JBitbe fomtnen fann. Die ©rfcheinung fchaut nämlich nur baS an, waS fie fctbfi ifr,. unb fein grcmbeS. 9?un fd;aut fte ber SSorauSfefcuttg nach baS SBerben in a atlcrbingS an. SBcnn fte nun etwa ein 83tlb hatte non bem erfien ©efe|e, baf fte nur anfd;auen fann, waS fte felbft ijt; fo fönnte fte auS bem Umftanbe, baff fte ba§ 23er; ben anfdtaut, fehtiefen, baf fte fctbfi fein muffe baS SBcrbenbe im SSBerben, unb burd) biefen , ein forma= IcS SSilb ber Srfd;einung. Unfer fpoflulat fage ich: 3Bol= len wir nämlich, wie wir ohne 3«>eifel muffen, unfern ©runbfafs burchfchcn, baß alles Sein ber Srfcf)einung fei fchtechthin in ihrem Silbe uon fid; felbft, baß in biefem Silbe (biefer abfolus ten Srffchtlichfcit) auch liegen muffe, baß bie Srfdjcinung baS SBcrbcnbe fei in allem SBerben; fo muffen wir nicht bloß, wie bisher, ein Sicfjanfchauen ber Srfchcinung, fonbern aud) ein ge* fd;loffencS unb bloß formales S3ilb berfelbcn oon ftch fe|en, unb in biefeS Bilb fie fich guerft erfdjeinen kffen als baS fehenbe; bamit bermittelft biefer 2(nfchauung fie auf fich fehlen fönne als baS SBerbcnbe im abfeluten SBerben. SBir treten baburd) in ein ganj neues ©ebiet ber 2fnfid;t bon ber 2lnfchauung, beren Gßa= räfter wir wohl ju bemerfen (mhen werben. SBie biefeS mit unferer Hauptfrage nach ber Bereinigung beS abfoluten unb beS gcfd;loffencn SBerbcnS jufammenhängt, unb biefe löfi, gehört allcrbingS hier jur Sad;e. SS fönnfe nämlich wohl fein, baß burch baS jefst 2lufgeftellte bie iSiSjunftion ber jwei 2fnfchauungen ihre Bereinigung erreicht ßfitte: wenn nämlid; baS abfolute SBerben wäre im Sch, als fPrtncip, baS nur wirb, unb nie ift; bagegen baS abgefchloffene SBerben bloß wäre ein einzelnes Silb eines folchen wirtlichen SBerbcnS, unb ber ©runb ber Ebgefchloffcnheit eben barin läge. Sn bem ©a£e: bie ©r; fcheinung ffctjt ftef) ali bai ©ehenbe, Ijaben mir bai ^rtneip ber ©mpirie htngeftellt, bai uni h>e* allein angelt. £)ici ift, auf bie borige gorm bei ©chluffei juruefgeführt, ber minor bef= felben. 2)cr maior, bafj bie ©rfcheinung ftch fehe ali bai 2Bers benbe, verlangt eine ©rljebung, unb begrünbet bai praftifche ©ebiet bei SBiffeni, bie ©ittlichfeit. £>ai 33crl)ältntf) ber beiben ift bureb bai ©efagte frfjon recht gut flar geworben. Sch fagte, wir würben bi« mit bialefttfcher Äunft Verfahren* JDiei ift nirfjt bie SMaleftif bei 2lui = unb ©rbenfeni, fonbetn bai Renten mad;t fidf uni felbft, bie ©oibenj ergreift uni. ■Durd) ©enie nur plöfsliche ©oibenj, bie wieber entfd;winben fann; wahre ©iateftif aber bie gcfehmüfjige SJtcthobe, ju biefer ©»ibens ju fomrnen. 2)i'e Äunft ber £>ialeftif, wie alle Äunft, ift unenblich; nicht aber bie SBahrheit. ©onftruction ift nun bie Anleitung, burch bie ©inbilbungifraft ben 33egtiff ju erfinben, baf? bie ©oibenj ftch einftclle. ©i giebt ba gleichfam eine ur; fptünglid)e, unb nach biefer ringen wir. SBie in ber SJtatbemaj tif: nicht bie SEalirheit wirb gemacht, fonbern nur ber SSovtrag ber 2Bal;rh«it. X. SBortrag. 25ai geftern borgetragene eigentlich Steue war leidht, weil ei in ber fRcgion einet logifchen ©ntwicflung liegt, bie uni befannt ift. Seht bagegen Ijaben wir einjubringen in Serglieberung unb ©onftruction, bon benen wir Seit unferi SJebeni nodh 9tid)ti gehört hjaben. 23ir fagten: bie ©rfcheinung habe bon ft'ch ein 33ilb ali bei SBerbenben im SBerben nur burch Schluff; baburch, baff fie bai S5ilb ober bie 2lnfdhauung bei 2Berbeni ift, unb biefei fubfumirt unter fich, ali ihrer, ber ©r* fcheinung, SBerben. Sch fagte, baff ©ie baju haben mufften ein formalei 23ilb ihrer felbft, ein S3ilb ber Sbcntitat bei 2lnfd)auenben unb Ziu gefchauten. ©i muffte barum geben eine ©clbftanfchauung ber ©rfcheinung ali bei 2fnfchauenben in ber 3tnfchauung bei äßer* beni. SÜBie eine folche möglich fei, ift unfere bermalige Stage. ISO Biwörbcrff Robert wir nacbjuweifen bte 5D?oglid;fcit einer ©ichan« febauung ber ©rfebeinung al§ beS 2lnfd)auenben. &ie$ ift bet erffe $Punft; oben e5 ber jroeitc 2beil ber 2lpperception. 2)aburdE) treten wir nun in eine ganj neue, bis je£t noch gar nicht berührte Sphäre; eS ift wichtig, bafj wir nicht barüber wegfdjlüpfen, fonbern ben Unterfchieb berfeiben öon ber oorigen redht flar ntadhen. 2)ie ©rfenntnifj hat jwei Sheüe: a) bie bcS ©runbfaheS, unb b) bie Stealifirung bcffelben: mit bem ers jfen hatten wir eS bisher ju thun, jefet betreiben wir bett jweiten. (geben früher (©. 185.) fagte ich jur Erregung ber tfufmerf* famfeit, bie ©rfebeinung müffe fich fehen als übergehenb auS bem ©ein jum SBerbcn: eS müffe alfo geben ein Silb eines ob= jeftioen, felbfifldnbtgen ©eins auffer bem Silbe, unb überhaupt auffer ber gorm bcS SBerbenS. 9?un aber fagt unfer .£>auptgrunbfah: bafj bie ©rfebeinung gar fein objcftiocS ©ein hat auffer im Silbe, ©onach fcheinen wir biefern wiberfprechen ju wollen, (unb ba§ noch baju in bem gegenwärtigen Bufammen* hange, wo wir gerabe ben ©runbfah behaupten unb geltenb ma= eben wollen, benn wir wollen begreifen, bafj bie ©rfd;einung als baS SBerbenbe auch im Silbe fei); baS fann unfere Meinung nicht fein. Unb noch baju mufj baS 3luffen untergeorbnet fein bem 9iid;tauffen; benn eS fann nur im Silbe fein: baS 2luffen ift bemnach innerliches Jluffen, ein im Silbe SiegenbcS. ©S ifl bieS oielleicht ber fchwierigffe fPunft in ber Unterfudnmg, barum gerabe, weil wir ein ©efefs fuchen, baS wir faftifch immer frei: ben, inbem unfer ganjeS geiffigeS ©ein faft immer in ber 2luSs Übung biefeS ©efcfscS befieht. 2luS biefern follen wir herauSgeben, um eS in feiner ©eneftS ju oerjfebcn. ©olche Unterfuchungen finb jeboch fd;wer, weil fie ein völliges ©ich = SoSreifjen oon fich felbff forbern, unb wir werben uns» länger babei aufbaffen müf= fen. ©anj flar wirb eS unS nur in ber ©eneftS felbff, wie bieS mit aller Klarheit fich »erhält. 3lber um fidjet ju fein, biefe felbff Sh ne n flar ju machen, wollen wir vorher ben eigentlichen 5>unft, auf ben eS anfommt, unS fo flar machen, als eS ohne ©inficht in bie ©eneftS geht. 2)ie ©rfcheinung foll ftch anfefjauen als anfehauenb ba.S — 100 — SS erben, alß S3tfb biefeß SBcrbenß; barttm alß baß, auß einem fclbjijtanbigen geben, fcblecbtl)itt auß ftcb unb burd) ftd) Spins febauenbe. ; baß ift baß fPoflulat. 2fber bieß mochte wohl W nur auf ben 2litgenblic? geben unb ©tief) b ft ften 5 fo lange alß baß obere ffiilb (B‘) ftcb oergdfjc, ftcb nicht befönne, baf eß ja felbfl baß anfd;auenbe fei. SBic eß feineß eigenen .£>infcbauenß ftcb erinnerte, fo bliebe ja ein B 2 nicht mehr baß felbftftanbigc geben, fonbern eß felbft mit feinem geben wäre wieber ein £in= gefebauteß auß bem oberen B, auß ber tfnfcbauung ber tfnfcbaui ung. 25iefe 3Jernid)tung ber ©elbftftdnbigfeit beß gebenß in B 2 nun wolten wir eben abwenben, unb wenn wir oon einem objeftioen ©ein reben; fo meinen wir eben biefe nidit ju oerniebtenbe ©elbjljldnbigfeit; unb baß ©ein au ff er bem Silbe bebeutet eben baß ©ein nicht burd) baß Silb, obwohl eß fein fann im Silbe. S)aburcb oorbereitet, brüefen wir bie ju lofenbe ©cbwierigfeit alfo ,auß: ©in Silb a fdjaut fcblecbtbin auß ftcb bin ein ©ebi(= beteß ; unb biefeß ift, ift eben fcblecbtweg jufolgc beß Silbeß. SBie lange aber? ©eben wir, bafj biefeß ijxnbitbenbe geben fid) wieber befonne auf ftcb, unb ein Silb oon ftcb faffen föunte, eben fo, wie wir ja einß oon ibm gehabt haben; fo ift jc|t biefeß geben b baß eigentliche, unb bas! ©ein a ift fein fProbuft. Setjt aber bat eß wieber nur ein Silb oon bem, a projicirenben geben b. SBer üerl)inbert eß benn, wieber barauf fid) ju bcftitnen, unb ein Silb beffetben ju entwerfen = c ? fo ift je^t c baß wahre b unb oermitteljl beffetben a auß fid) projicirenb. Unb wer oer* binbert eß benn, bafj auch c wieber ftd) auf ft'cb befinnt, unb ein Silb feiner felbfit werfe = d? fo wäre nun d baß eigentliche ges ben; aber auch biefeß gilt nur biß jur ndcbften Seftnnung, unb fo inß Unenblid)e fort. SBo fjatten wir benn bi«« «in Urbilb, unb eine le^te wahre ©rfebeinung, bei ber bie Seftnnung auf baß Silben flehen bleiben wüßte? £>icfeß Urbilb, feinen ©barafter, unb baß ®efe(j, bureb weld)eß baffelbe ju ©tanbe gefomtnen, fueben wir eben, wenn wir oom objeftioen ©ein, bi«« inß= befonberc ber ©rfebeinung für ftcb felbft reben, an welchem baß 191 S3ilb fich oernichtef, unb rn’dit mehr gcfcbcffcn ober projicirt l)a-. ben will. SSon biefern reben wir guerfl, inbem öuS ihm, wie wir hoffen, hoS Ucbrige ffcf> wobl ergeben wirb. 25ieS alfo ber eigentliche «Sinn unfercr Aufgabe. 3ur Üofung: So barum ficht eS mit unferer bisherigen 2lnft'd)t beS SaheS: bie Grrfcheinung ifl fd)led)thin im SBilbe ihrer fetbft; unb bem 33erflänbniffe beffclben auS, baf wir fotefje §oU gerungen jugeben muffen, unb nicht abweifen fonnen. Sßohcr mag bieS fommen? Sehen wir ben fehler in unferer Gonflruc* tion; fo finben wir auch baS Sülitfel, ihm ahjuhelfen. @S fommt baher: weil wir bie (Srfchcinung fid) nur faftifdf) hinfdjauett laffen: fo ifi c8 in unferm »orauSgefehtcn S3ilbe biefe§ 51er« hältniffcS. 2Bir hohen barum eben als @rtmb ber ^infd;auung ein freiem Sehen, baS mit berfclben Freiheit biefeS b'nfcbattcnbc Sehen wieber hinfehauen fann, unb ba§ «£>infchauenbc oon biefem wieber, unb fo in8 Unenbliche. ®aher barum ba8 gegen un8 geführte Stäfonnement. 2llfo wir liefen bie ©rfcheinung nur faftifcfj fid) hinfehauen bureb ein freies Sehen. SZBiffcn wir eS beim etwa fo, ober wiffen wir eS beffer? freilich unb jum ®liuf wiffen wir e§ beffer, unb hoben auch unfere beffere Srfcnntnif auSgefprochen. Sie fchaut fid) ja hin nad) bem abfoluten ®efehc ihres SeinS; fie fantt nicht fid) nicht hinfehauen, unb boch fein; benn fie wäre ja fobann nid)t (Srfchcinung, fonbern cS wäre bei bem einfachen unb in fid) gefchloffenen Sein geblieben. 5h*e Sidjanfchauung ift nicht etwa bloß etwas gaftifdjeS, fonbern ihr Sein bringt fie fchlechthin nothwenbig mit fi'd). ®ewuf?t barum hoben wir eS allerbingS; wir hohen eS nur nicht geltenb gemacht in unferer ßonflruction ber 2lnfd)auung. SBoEcn wir nun biefen Sah hie* geltenb machen, unb hohen wir ein Siecht baju? 3d) meine eS, nach unferm eigenen ®runbfahe: baf alles Sein ber Srfdjeinung bei ft'd) führe fein S3ilb. Sinn ifh hie* ein gefehlicheS Sein alS folcheS, unb jwar baS aEerh6d;fle unb ©runbfein ber ©rfcheinung. SoE benn biefe ®efchlid)feit ftch nicht auch auSbrücfen im abfo= luten 33ilbe ? IDod) wohl nothwenbig! Unb wenn wir biefeS thun; waS erhalten wir als baS ©runbbilb? Antwort; 192 Sie grfcbeinung fdtjaut ftcb an unb bin, als nach bem ©efebe fcblerfjt^tn ftcb anfcbauen müffenb, als nidjt feienb auffer im Silbe ihrer felbfi; in biefem aber feienb fdjtedEjt^in 2lEeS, maS fte ifi. .Surj, unb um eS 3bnen am ©inleucbtenbfien ju befebreiben, gerabe biejenige ginfiebt felbfi, melcbe ich in bem Bisherigen ge* arbeitet babc, in Sbnen bernorjubringen, baß bie grfebeinung fcblecbtbin nur fei im Silbe ihrer felbfi, ifi bie urfprünglicbe unb abfotute ©etbflanfcbauung ber drfebeinung. 2lnalbftrcn mir bieS: 1) Siefe ©runbanfebanung ifl felbfi bureb baS ©efeb ber grs febeinung notbmenbig. (So gemiß ba$ 2lbfolute erfebeint, ifi fte,' unb fann nicht nicht fein. 2) Sie ©runbaitfcbamtng ferner ifi Silb beS ©efefceS, als eine6 folcben, in bem Inhalte, mie mir fogleicb fel;en merben (Sie bilbet ab eine Botbmcnbigieit, eine Sonn beS ©eins, bie fcbledjtbin ifi, nämlich bie beS BilbfeinS. ®ie, bie grfebeinung ifi abfolut bureb ihr btoßcS ©ein ein folcbcS Bilb, beS ©cfe^eS, nicht etma sufolgc einer 2tbßraftion auS bem concreten Salle, bie mobl emig unmöglich bleiben burfter fonbern fcblecbtbin bavutn, meil fte grfebeinung ifi, 2lÜeS aber, maS bie grfebeinung ifi unb bat, in bem Silbe ihrer felbfi auSgebrücft fein muß. 3) ©te ifi 2tn = unb £infcbauung ihrer felbfi, als unter bie= fern ©efehe fiebenb, unb als baburd; fcblecbtbin befiimmt, —• eben bcmfelben ©efebe jufolge, melcbeS fte auSfpricbt, unb unter bem fte im 2luSfprccbcn felbfi ficht, inbem fte gar nicht fein fann, ohne anjufebauen, unb auch mieber nicht anfcbauen fann, ohne ftcb anjufebauen, als anfebauen tnüffenb. 2luS biefen glementen unb in ihrer abfoluten Bereinigung befiebt bie ©runbanfebauung. Solgeutngen: eigentlich aufe. 1) 2Ba$ ben ©ebanfen betrifft, ben ich im Borbeigeben äiu ßerte: biefe 2lnfcbauung fiebt felbfi unter bem ©efebe, baS fte auöfpricbt in einem Silbe. Saß eS fo ifi, ifi flar: fte febaut ftcb bin, infolge beS ©efebeS ihres ©einS: — unb mie? 21 IS eben fcblecbtbin ftcb anfebauenb. — ©ie fieEt barum bar ihr eigenes ©ein, bieS aber mirb ein geben, an einem Silbe auffer 193 füg. 35ie Änfchduliehfeit = ©rfennbarfett igrer eigenen inherert ©efegmäfjigfeit machte ein ©üb igrer felbfi in biefcr ®e* fegmäfjigfeit nothwenbt'g. SeneS erfie gebenbe unb ©egenbe ifi bie ©rfd^einung: was ifi benn baS ©efegte? ©in ffiilb. SBari' um benn baS? SSScit fite igr ©efeg begreifen foll; bieS aber nicht begreifen fann, inbem fie eS lebt, fonberrt nur in bem ©übe biefeS gebenS. 2ll|o baS zweite ©üb ijl gefegt blirdf» bie ©egteiflicgfeit beö innern gebend, burcg biefelbe aber ifi eS fd;lecbtbin gefegt.- ©S fönnte fein y baf? mir baburcg, wenn e8 Sjmert nur redjt ber^ fiänblfcg geworben fff, bett ©tunb beS 3ufatnmenfcin$ jioifd)en ©egriff unb SCnfcgattung, (Um welche eS unS wohl eigentlich irf unferer fiegenben gormel uon ber UnjertrennlicgFeit beS a mm U ju tgun fein mag;) erhalten batten, unb bafj oon biefem ©rünb* fage alle fünftige ffieurtgeilung bon bergleicgen fragen abhängt.- ®a8 ffiilb ifi baS SJiebium beS 2tuSbrucfS ttnb ber JlnftgaUlicgfeif eine8 ©cfegcS, unb eS ifi burcgduS fein anbereS ©ilb möglich. 2) £>a3 ©ilb ift in feiner ftortn $u bettdegten.- ©emerfen ©ie, baft in biefem ©ilbe ftegtbar wirb ein felbfifiäm btgeS geben, baS nicht fein fann Stiegt = geben; benn cS ifi ja ge= bilbet ein geben jufolge eines abfolitten ©efegeS; eS tnUfj ftd; hinfehauen auS ft'cg, bon ft'cg unb bitreh ftch felbfi, unb fann eS nicht auch untcrlaffen, auch Sticht = geben fein, benn eS ifi bie§ nothwenbt'g. £>ie ©rfcgeinuttg fchaut ftch hiu als nabg bem ©es fege ein ffiilb ihrer felbfi; fann biefeS ffiilben ft’cg wiebet bilberi in einem neuen ffiilben unb bieS neue ffiilben micber in einem neuen unb fo inS Unenbltcge fort? Stein, benn eS geht eben auf imabfoluten ©ich bi Iben: eS befiegt in biefet ©fnfäcgbeit/ benn baS ifi fein ©efeg. ©S ifi gar feine SBillftthr unb Freiheit in baffelbe hineingelegt, fonbern eS ifi in eS gmeingelegf eiu ©efeg, bafj e5 fei ©ilb feiner felbfi. ©S ifi gebtlbet bie 2tnfcgauung eines SBerbenS. fpricht au§brücfrict) ftd; ab atlcö £inbilbcu uni? ©rjeugcn baburch, baß eS in baffelbe fclbft »erlegt bie 9?ott>voenbigfeit beS SilbenS. ©S erflärt ftd) felbft für ein bloßes Sftachbilb unb abgefonberten Steflcr: unb bieS jwar bas burd), baß eS felbft bilbet nad) bem ©efc^e unb bitbet ein gefeit licfeS ©ein. 25iefeS ifi nun bte £)bjeftt»i tat, bie Unabl;äns gigfeit »on bem Silbe, in welchem eS iji, baS innere 2tuffen, baS mir haben wollten, entftanben gleichfam auS einem 4?iatuS jwifchen ben beiben Silbern. 23ieS baher ber abfolute ©runb ber £)bjefti»ität, beS ©eins eine§ ©ebilbeten unabhängig unb auffer feinem Silbe: laut bem UtuSbrucfe beS SilbeS bat?on felbft ifi cS baS Silb eines notl) ; wenbigen unb gefefsmäßigett ©etnS. 3tlfo alles objeftioe ©ein grünbet ftd) auf baS Silb einer 9ioth»enbigfeit, ober eines ©efe^eS beffelben, unb ein anbereS objeftioeS ©ein giebt eS nicht. 3) SiefeS burd) bie abfolute ©nmbanfchauung fingefehte Silb eines objcftioen ©eins, was ifi eS nun inSbefonbere für uns ? ©in Silb ju»örberfi, rein unb burdjauS jßrobuft ber -gunfcfaus ung jener abfoluten ©runbanfchauung: rein unb burdjauS btlbs mäßiger «Stoff, eben .£>infd;auung unb nur burd) ft'e. £>od) ifi eS ein Silb, baS nie »ergeben, »eichen ober »anfen fann, ins bem eS ja nicht fProbuft ifi eines freien, fonbern eines abfoluten noth»enbigen 4?infd&auenS nad; bem ®efe|e, fo gewiß baS 2tbfos lute ifi, unb burd) biefeS Sanb mit ihm »ereinigt. 3tuS biefem Silbe mochten »ol;l alle »£>inge« fiammen, unb ft'e möchten wohl auch nur Silber fein. — ©S ifi ein Silb ber ©rfcheinung, als fchlechfhin ein Silb ihrer felbft. 2Bie nennt man baS ? 3 cf). Sin 2CHe§, ma§ fie iß; fo muß biefe ifjre ©efeh* üchfeit, aud) al3 folche im Silbe fein: fie muß ftch hinfchauen, o(5 ein ©ein, in mclchetn Silb unb ©ebilbeteS fd£j(edf)t^in ttnabj trennlich ifi, o!5 ein Sch, o(5 einen abfoluten nothmenbigcn 3ies flcr ihrer felbfi, unb gmar mohlgcmerft, aI5 Etma5, ba5 ein Sch fein muß. Sie $ouptpunFte ber nah««« Erürtcrung müffen micbcr in Erinnerung gebracht, unb noch fefjärfer in5 Tluge gefaßt merben; ol;ne bie5 iß Fein jjortfehreiten gum gmeiten 2heilb mbglich. Seoor mir weiter gehen, nodh biefe Sorerinnerung. Sie Ableitung be5 gegebenen 2Bif[en6, bie mir burdf) bie tran5fcenbentale ßogt'F ju machen hoben, hot e5, nach unferer SorauSfefcung mit gmei oerfd;iebencn Seßanbtheilen gu thun, mit SenFen unb mit tfnfchauung. (So barum auch unfer Serßänb* niß biefer Ableitung: ba§ SenFen eineö SenFen5, unb 21nfcf)auung, Eonßruiren einer Tfnfchauung. Sa§ Erße fällt un5 theiI5 nach ben urfprünglichen ©efefcen be5 3Biffen5, theiI5 nach unfer 2CUer borfjcrgcgangener 2Bcife ber Tlusbilbung bei SBeitem leidster, als ba5 Zweite. Sie (Schmierigfeit liegt nicht fomohl in bem Ser^ mögen ber «gcröorbringung be5 beabffchtigten Silbe5, a(5 barin, e5 feßjuhalten. Semnach iß e5 für bie folgenbe Unterfudjung burchauS nbthig, Scibe5 in gleicher Klarheit gu faffen; benn ohne bie5 Sweite befommt auch bo5 Erße nicht feinen rechten «Sinn. Sch muß erinnern, baß bie je^t angußellenbe Unterfuchung oon ber gmeiten 21rt iß, unb bie Gonßruction burch 21itfchauung cr= forbert; unb ben (Schlüffe! enthält gu allen übrigen Eonßructio= nen, fo baß 21Ue5 barauf anFommt, ffe richtig gu ooUgiehcn. Sd> erinnere bie5 nicht bloß, um Sb« 21ufmerffamFeit gu lenfen unb gu ft'riren, miemohl auch barum mit; fonbern auch, uni Shucn begreißieh gu machen, meSholb idh bei bem folgenbcn Semeife fo meit auöhole, unb oon ber geraten Sahn, beren gortfefcung (Sic »on mir ermarten merben, abmuebe. Sa6 richtige Eonßruiren hängt taoon ab, baß man bis in ba5 ZUertiefße be5 crßen 19S ©runbbilbeS eingebrungen fei, biefeS ganj gefaßt fjabe, unb fjtcr* auf in ber Gonfruction fein Sfittelglieb überfpringe, ba alle» künftige nur eine weitere Sefimntung beS grübern if. 1) AIS unfer ©runbbilb ^aben wir bie äbfolute Grfd;cinung gefunbett, als ein ©ein, in welchem ©ebilbctcS unb Silb fd)Iecf>ts bin unabtrennlicb finb. gallS eS nun etwa ba$u fdme, baß man cinS biefer beibcit ©tücfc ableitcte auS bent anberen, fo if flar, baß biefe Ableitung eine hoppelte fein fönnfe, entweber beS Sil= beS auS bem ©ein, ober beS SeinS auS bent Silbe. Unb, bamit wir gleich biefeS I;t:iäufe^en, baff, falls AllcS im Silbe auSge= bn'icft fein muß, waS in bem ©ein ber Grfcbeinung if, biefe 25uplicit dt ber golge and) auSgebrücft fein muß im Silbe, unb jwar juglcicf), ba fte jugleid; if. gürS Grfe aber muffen wir uuS bcutlid; werben über ben Segriff ber Ableitung felbf: a) Ableitung iff ofenbar Silb oon einem Serbättnife jweier Silber, bie in ber Ableitung oorauS= gefegt werben. 2Beld;e ber beibett möglichen Ableitungen man nun eben machen will, ob ba§ Silb au§ bem ©ein, ober umges gef ehrt; fo if gefegt ein Silb oom ©ein, als folchem, unb ein Silb botn Silbe, als fold;em, unb eS foll in biefem galle auS bem erfen baS jrncite, ober auS bem ^weiten baS erfe folgen, b). Ableitung if alfo Folgerung beS Ginen auS bem Anberen. ■ SEaS heißt bieS ? £ufch baS eine Silb if baS anbere gefegt nach einem abfoluten ©efe^e, unb mit üftofbwenbigfeit. 25aS ©eben hebt oon bent Ginen an; bieS if (in biefem Sufammenbange) gefegt, weil eS gefegt if; baS jweite aber if gefegt, weil gefegt; if baS erfe. — Gin folcheS Serbältniß nennt man nun in ber ■ ©prache baS beS ©runbeS. GS möchte ffeg nämlich frhroer in einer Sprache pgilofopgiren lafen, wo bieS Serbältniß nicht auS= gebrüeft wäre. 25aS Gine barum, baS fcbledttlfn feinen ©runb hat, if ber ©runb beS Sweiten, biefeS baS Segrunbete; nicht aber etwa umgefehrt. SaS ©efefc beS ©runbeS if alfo eine tdei=. tere Scfitnmung beS ©efegeS beS ©eins; beim baS legtere fagt bloß auS bie Sbentitdt beS SilbeS unb beS ©eins. Seibe mfif fen nothmenbig mit einanber fein, unb fönnen nicht eins ohne baS anbere fein. 25a nun aber barin baS 25urdj, bie golge 199 unbestimmt unb jweibeutig gelaffen ift, barum gar nidjt nadf> bcmfelben gefolgert werben fbnnte 5 fo wirb baS ©efe| auch ba$ einer ffieftimmtheit ber golge, b. i. burcb baS ©efe| beS ©runbeS unb beS ©egrünbefen, ben llnjciger, wie mittelbar ge» fefet werben foll, weiter bcflimmt. 2) 9lun jur 2lnw.enbung biefc5 ©efel^eS. SBenben wir baffelbe in feiner £)uplicität an, fo muffen wir auS bem ©ein erfcfjliepcrt baS ©ilb, unb au§ bem ©ilbe baS ©ein. A. 21 uS bem ©ein, eS »erficht fiel) ber drfcheinttng, foll baS ©ilb folgen; eS »erfleht fiel) baS Schlechthin ursprüngliche; baS ©ein foll hier ©runb fein be3 ffiilbeS. ©0 müßte junt ffiebufe biefer Folgerung baS ©ein burchauS oI;nc alles ©ilb ge» fefst werben, als ein Schlechthin ©ilblofcS, ein ©ein an ficf), (freilich auef) bieS in einem ©ilbe beffelben, benn baS folgern fann ja nur in einem ©ilbe* unb auS einem ©ilbe »or fiel) geben, aber bieS ©ilb muffe ftdf) burdjauS nid;t für ©ilb f;alten). 2luS biefem alfo ©ebilbcfen, baS aber burcbauS nicht ©ebilbeteS fein will, fonbern ©ein an ftd), folgte nun, ber burcb bö§ ©efefc oom ©rttnbc weiter befiimmten 2fnficbt ber Unjcrtrennlichfcit 5 U» folge, fcblecbfbin ein ©ilb. 25aS ©ein an ftch brächte mit ftcf> fein ©ilb, unb biefeS wäre bie erfte Hinwendung beS ©efefceS »om ©runbe. hierbei angebalten, unb bie ©acbe erft begreiflich gemacht. Sft benn ein folcbeS ©ein an ftd) ber Srfd;einung ju ben» fen, juerft für unS, bamit wir nur uns felbft, bie ^)f)ifoio)jf)t* renben, »erflehen, waS wir etwa ber urfputnglichen ©rfcheinung ju »erflehen unb barnacb ju »erfahren anmuthen? Unb welches ©ein berfclben wäre bieS etwa ? Sffiir haben gefagt, bie ©rfcheinung ift fcf)led)thin baburch, baß ba5 llbfolute erfcheint; fte ift baS @rfdeinen beS Hlbfo» luten felbft. 9tun ifl boch aber biefe Grfcheinung nidjt baS Hlb» folute felbfl in feiner ©erborgenheit unb Smmanenj in ftd); fon» berrt eS ift baS gang Hlhbere unb ©ntgegengefehte beS inneren ©eins, feiner gtorrn nadh. ©0 benfen wir eS, unb fyaben eS ge? bacht, unb jeßt muffe ich Sfwen an, bö£ ©ie eS fefjarf benfen, benn eS ifl biefeS baS Grnbe einer fOfenge Srrthümer unb ©erwir? 200 tungen. e£)aben Sie eS fo gebaut, fo fchcn Sie, baß in tiefem ©ebanfen gar nicht bie Siebe ift non irgcnb einem felbfiftänbigen Sein bcr Grfcheinung an fich felber, unb für fidE) felber: fonbern non pinem burchauS einfachen Sein, nicijt jmar bps 2lbfoluten felbft, aber, wenn man fo mill, be§ abfoluten 2(ccibenS beS 21b; foinfen; feines GrfcheinenS; unb bieS Sein ift in feinem ©cgcns fafje mif bem Sein in ftdf> unb für fich, n?of>I ju nennen ein Sein an fich. (Saft mir bieS Sein bermalen gebaut, unb fo eS im ©übe gcfaftt Ijaben, ift freilich mafjr; hoch ift bieS bloß bie gorm um fercS ScnfpnS, ber Snfjalt aber ift fchlechtftin ohne alles ©ilb, 2Bie mir ju biefem Genien eines nicht ©ebübetfcinfollenben fom= men, mögpn mir ein anbcrmal perantmortcn; fp »ict ift ftar, baß eS nicht nothmenbig ift, baß mir eS hüben, inbcnt fonft bie Grfcheinung gar fein Sein hätte ohne ©Üb, unb bcr ganjc ®e= bgnfe fich felbft nothmenbig pertiicbtete). So barum ift bie Grfcheinung fchlpchthin 2llleS, maS fte ift, gu§ bent 2lbfoluten, ohne afteS eigene SBerf unb ©egrünbutig; meiter liegt Nichts in ihr, als baS erfcljetnenbe Qfbfolute. Sü melcher Sfücfficht nun bie Grfcheinung an fiel; fei, ift guS bem Obigen auch fchon ffar: in Svücfftcht ihres SnfjaltcS nämlich, mif abfolutcr 2lbftraftion Pon ber gorm ihres SeinS, baß fte nt'chf ift baS 2lbfolute felbft, fonbern nur feine GrfdEjci- nung, melchcS nur in einem ©egenfafte mit bem Sein, unb bar* um in einem gbfofuten ©ilbe möglich ift, mopott mir je^t noch nicht reben, fonbern nur von ihrem Snhalte, Siefct ^snfjalt ift nun fchlechfhin, tPie er ift, nicht burch bie Grfcheinung ober ihre gorm, fonbern burch baS 2lbfolute, inbem pr beffen Snhalt felbft ift, unb Grfcheinung ift er nur baburch, baß er ift in biefer gorm, nicht baS inner? Sein beS 2(bfolutcn felbft, fonbern fein Grfchcincn, maS bermalen unS SlichtS angcht. Siefer S'nhnlt nun ift offenbar nicf>t begrünbet burch irgenb ein ©ilb, nicht ab= juleifen unb mobificirt auS irgenb einem ©ilbe, fonbern er ift, o!S Spitt ber Grfcheinung, unb innerer ©runb unb ©oben ber= fplbett, burchattS abfolut, ihre Subftanj: (obmofjl, menn an fie felbft bcr Sa(j beS ©runbeS angelegt tpirb, fte nicht in fich 201 begrüntet iji, fonbern in bem ©rfcheincn beS 3(b|olufcn, roaS aber hier, wo von bem ©ein ber ©rfcheinung an fid; bie Siebe ift, abgchalten »erben mufj). SicfeS alfo befdmebene ©ein an ffcb ber ©rfcheinunq führt nun, nach bem ©efefcc feines formalen ©eins, feines ©eins als ©rfcheinung, unb nicht als abfoluteS ©ein felbft, bei ft'df) fein 23ilb: eS folgt auS biefem ©ein an fub, ba eS nicht Äh* folutcS an ftef), fonbern ©rfchcinenbeS an [ich i|t, baS ffiilb feiner felbft. 2)a bieS Silb nid;t baS ©ein an fid; felbft ift, fonbern nur auS bcmfelbcn nach bem ©efefie folgt; fo ift baburd; ein Uebcrgang gefegt, ber fid; nur auSbrüd'cn töfit als ein geben. ©S folgt barunt, vcrmittclft beS ©efefceS bcS formalen ©eins ber ©rfcheinung, als 33ilb im geben, welches bie golge ift, formalü ter unb qualitativ, jenes ©eins. 2fl|o baS burch baS ©ein ber ©rfcheinung äöcgrünbcte ift ein geben, welches in feiner gebenS* form jenes ©ein abbilbet. Unb fo hätten wir von ber erfien 2Cnwenbtmg beS ©efefjeS vom ©runbe gerebet. Semerfctt ©ie habet: 1) 2Bir haben gefagt: baS S3ilb folgt fchledjthin aus ber Sorrn beS ©eins als ©rfcheinung. 9?un wirb wohl 9tiemanb fagen (bieS Siebenten ©ic wohl, bamit ©ie nicht glauben, wir hätten unfern erfien ©runbfafj: bie ©rfcheinung ift nur im Silbe ihrer fclbft, jurüefgenommen, unb bamit nicht ber flare Unterricht, ben ich über biefen $unff gegeben ju haben glaube, vereitelt werbe), bie ©rfcheinung fei, ohne bodf> ju fein ©rfcheinung. 2CIfo bie gorm ift von ihrem ©ehalfe, welcher ber Snfjalt auch beS tfbfoluten ift, baS Silb, bem jufolge baS ©rftere ift, ift von bem ©ein an fidt, welche5 im Intern gebachf wirb, fchledtthin unabtrcnnlich- ©S giebt barttm nicht etwa in ber SBirflichfeit ein folcheS ©ein an fid; auffer bem ©ein im Silbe, baS erfte ju ©iner Seit, baS zweite ju einer barauf folgenben Seit: fonbern in bem wirtlichen ©ein ber ©rfcheinung ift ber Inhalt btirchauS in bem geben, feinem Silbe, Stof? unfer Renten ift eS, baS bie SBirflichteit auflofi, ba ft'e fein ©infacheS, fonbern ein Siu fammengcfehteS ift, um ft'e auS biefen Seftanbtheilen unfern klugen jufammenjufügen; ein Verfahren, beffen 9)?6glid;feit bie 9)l;U 202 lofopfne fürS ©rfie burch baS gaftum fclbjl beweiff, über bie ©rünbe biefer SWöglichfeit ftdt) aber wo anberS auSweifen mag. 2) «So wie wir nun ein »orauSgefefcteS urfprünglicheS £)enfen, auS bcm wir ohne 3«>eifel ju folgern gebenden, befchreiben, wo ber Snbalt fung auf baS ©ein; wie fdjon früher auSeinanbergefcfct ifi (©. 144.): mithin nur in einem Segriffe unb Silbe ihrer felbfi- Shr ©ein tf* burch unb burch infofern ohne aUen ©chalt, als bap fte eben ber ‘ilbbrucf beS SilbenS iff. sjläber überlegt: bieS Silb iff burchauS nidjt ber Tlbbrudf ir* genb eines ©cinS, als ©ehalteS, fonbern lebiglich bie SEBeife ihres SBerbenS, ber ©eneftS ber ©rfcheinung: bie göfung beS 2Biberfprud)S jwifd^n bem abfoluten unb einigen ©ein, unb noch einem jweiten ©ein auffer ihr, iff barum ein leerer Se= griff: unb baS ©ein nur im Segriffe, bttreh ihn, unb burch= auS wegfallenb, wenn baS Scgreifcn wegfäEt, wie eS benn in ber erften Setrachtung nicht war, ba wir barauf nicht reffet tirten. 2llfo ein auS bem Silbe unb Segriffe proj-icirteS ©ein, unb nicht auffer ihm. darauf fomrnt eS an: biefeS ©ein ifi ein abfolut reiner Segriff; bloß formal, ohne aEen materialen Snhalt, lebiglich 203 ouSbrücfenb ein Berfwltnifj. (©ieS wiffen eben bie formalen 2os gtfen unb alle bergleicfjen fPbilofopljien nicf)t, bafjer if>re oermors renen Sorffcllimgcn über bie Segriffe, unb ifjre abfolute Sgnos ranj über ba5 a priori). ©er Begriff fagf blofj auS, bafj baS ©ein nicfjt iff baS 2fbs folufe felbff, fonbern nur eine Begebung unb 2(eufferung. (Sine Negation barum: bie ©rfcfjeinung fei baS 2fbfolute nicf)t; unb gugleicf) eine 2luff)ebung ber Negation, burcf) baS Berljältnifj jurn ©ein: fte iff aber bod) bcS 2lbfoluten ©rfdjeinung. 2Bie will nun biefc Negation, baS reine -Jfidjtfein in bem ©ein ber ©rs fd)einung liegen, unb baburd; ftcf> abbilben ? jfann eine 9fegas tton ein 2ÖaS fein? 3um fieberen Bcroeife, bafj eS iff ein Silb ganj anbercr 2lrt, ein abfoluteS Silben auS fid;, oon ftef), burcf) fid;: Silben, nicfjt ©ein, unb bieS jwar naef) bem ©efefse. ©S iff ein rein formales Silb, unb baS burcf; baffelbe gefegte ©ein ein IcereS, formales ©ein; biefe reine ©cfjopferfraft bcS SBtffcnS fjtcr einjufefjen, barauf fommt alles an. (3m SBiffen giebt eS SieleS, waS nur iff im Silbe, unb burcf) baS Silb, inbem eS nid;tS StealeS auSbrücff. 3- B. ber ©ebanfe eines SermögenS; biefer iff ein burcfjauS leerer unb gefjaltlofer, unb bod; liegt im Sßiffen ein Silb eines folcfjen SermogenS. ©er ©uell aber unb baS erffe Silb biefer 2lrt, woran lauter gönn iff, iff baS Silb t>on ber ©rfcfjeinung felbff; benn bie ©rfdjetnung als folcfje iff reine Negation, burcf) ben Begriff, bafj fie nicfjt baS ©ein iff: biefe Negation iff aber nur in einem Silbe). ©ie Bereinigung beiber fPrincipien iff leicfjt: bie ©rfcfjeinung iff jufolge beS ©efe^eS ifjreS formalen ©ein ein fieben; nacf> bem erffen ©afce. ©iefeS ßeben iff baS ©rfcfjeinen beS 2lbfoluten felbff: bie fPofition. ©obann: eS iff oielmefjr baS 9lurs©rs fcfjeinen, nicfjt ©ein, bie fiimitation unb Negation, unb biefe iff naefj bem ®efc|e. 9fun giebt eS jmei gefe|licf)e Beffim= mungen bicfcS ßcbcnS, bafj nämlicfj eS fei baS Silb beS innern ©eins bcS ©eljalteS, baS einen ©efjalt l;at; unb bie, bafj eS fei Silb ber §orm beS ©eins, bie gar feinen ©efjalt fjat, unb eben in biefer ©efjaltlofigfeit beffefjt. ©afjer iff eS reineS Silb, ohne alles innere ©ein, baS nur im Silbe unb burcf) baS Silb 201 ein ©ein i(!. — 5J?ad> bem erfien ©efe^e fommf mm bie Am fd;auung ju ©tanbe, nad) bem gtveiten baS 25 en fett. 25aS zweite Silb ifl eben baS beS ®efe£eS, welches eS,' baS S3ilb, felbft auSbrücft: alfo Sch, wie im 33origen (©. 194.) gezeigt ijt. ©o ift eS baS £)enfen, «nb jwar baS ©runbbenfen. 25enfen ijt alfo lebiglid) Silb beS ©efel^eS eines ©eins, eS üer= fieht ftd) eines folchen, baS burd; ein ®efe£ ba ifl, unb baburch befchrdnft ift; baS böcbftc burd; ein ®efe£ befchrdnfte ©ein aber ifl baS ©ein ber (Srfcheinmtg. Sn SiücFftcht beS abfoluten ©eins fann mm einem befchranfenben ®efe£c gar nicht bie Siebe fein. Alfo beibeS liegt fd;ledbtbin in ber ®rfd;eiiutng: Aufhaltung unb Senfen in Sinem ©cblage. Snl;alt unb gorm ft'nb fhtechtbin unabtrennlicb; beim ba ihre ®rftnbe unabtrennlid) ftnb, ©ein unb Silb; fo fönnen auch ihre golgen nicht getrennt gebaut »erben. Um biefe abfolut organifd;e Sercinung ber Anfchauung unb beS SDenfenS war eS unS nun ju tbun. Anwenbung. 1) 2)ieS macht ganj flar in erffer unb höchfter fPotenj, waS alle genetifchen Ableitungen in ber SBiffenfdjaft fagen wollen, fte finb, a) Silber, reine abfolute Silber, benen gar fein ©ein entflicht, unb benen nur mit fDtijwerftanb baS ©ein jugefd)rie= ben werben fonnte; b) fte fc£en für ihre eigene faftifd;c SJieg? lichfctt baffelbe ©ein voraus, beffen ©rjeuguttg fte bilben; — jum fieberen Seweife, bafj ffe nicht wirflich unb in ber 2bat ^u erjeugen vorgeben. ©o hier: baS Abfolute erfcheint, ohne j3utf)un irgenb eines gremben, (etwa ber ©rfcheinung), unb biefeS Crrfcheinen ifl eben bie ®rfd;einung an fid): bie eben barum, bap fte ifl bie ©rfchetnung eines Anberen, nicht ifl burd) fteb- 2)iefe Srfdheinung nun führt mit ftd), nicht als ein &heil beS ®rfd)einenS, baS Abfolitte, benn baS ifl in jenem qualitativen ©ein bcrfclben volienbet, fonbern burd) i(;r formales ©ein: fchdrfer unb eigentlicher, burch ihr Sliefjt- ©etn beS Abfoluten felbft, fonbern nur in einem SScrhdltniffe mit ihm ©ein — ein fid) bilbenbeS 2eben, unb in biefern unb burd; biefeS fein Silb, b. i. baS Silb feiner Srjcugung. £>a nun bie ®rjeu< gung felbft ift Seftimmung beS 2ebenS beS ©eins, wie fonnf? Ztv- If 205 fie benn ba fein ebne baS ©ein, unb baffelbe etwa im ©rnße unb realiter erjagen? — 2llfo wirb ©ein unb geben für bie SJtög* Iid)feit biefeS ©ilbeS oorauSgefefct. 2)ie ©rfcheinung tjat ein ©ilb if>rc§ ©eins, als nicfjt beS 2lhfoluten. 2Bie aber h<*t fie bicS ©ilb ? Stur baburcf), baß fie mit ficfj bringt ein fchlechthin ßch hilbenbeS geben, welches fie hat fchlechthin baburch, baß fie iß. S53ie iß fie: burch baS ©rßhcincn beS tlhfoluten. tllfo baS ©ilb t>on ihrem ©ein fc£t oorauS ihr ©ein, inbem eS öorauS* fefet baS geben, burcf) welches baS S3ilb erzeugt wirb. Stun fpricht baS ©ilb oon bem ©rfcheintn beS tthfolutcn. SEBirb ba ein hißorifchcr tfct auSgebrücft? baS wäre ja ein SBiberfprucf): benn inbem ficf) bie ©rfcheinung befd;rcibt in ihrer ©eneft'S, i fl fie ja fd;on. 2BaS iß benn nun biefe ©eneft'S? ©ie iß reines ©ilb, baS fchlechthin burdh ft'ch fcjjt, baß ihm fein ©ein mt- fjorecfje. ©ei biefer höchßen tlnficht ber ©enefiS ber ©rfchcinung auS bem tfhfoluten felhß foll Shnen flar werben, waS unter ©e= nefiS üerßanben werben muß. tllle genetifche ©rflärung fefct baS ©ein uorauS; fie ijt reineS leereS S3ilb beS innern ©eins, 3Cnaj Ipfe beS ©eins. 2)ie Unfunbe aEer biefer ©äfce f>at bie größten Srrthümer »erbreitet über bie Theorie beS ©egriffS unb ber tln* fchauung, beS a priori unb a posteriori unb ihren j3ufam* menhang. 2) 2)a bie heiben angejeigten golgen, beS ©ilbeS au5 bem ©ein, unb beS ©eins auS bem ©ilbe, an fich unb in ber 2hat in bem ©efefce beS formalen ©eins ber ©rfcheinung liegen, unmittelbar unb gleich nothwenbig; fo muffen fie burch biefeS ©ein fich ergehen, unb bicS muß biefelhen hei fich führen, feie r iß bie ©rfchcinung £>uplicität ber golge: beS ©eins auS bem ©ilbe unb be§ ©ilbeS auS bem ©ein, fchlechthin in ©inem ©chlage, benn nur in biefer ©inheit iß baS formale ©ein ber ©rfcheinung twrhanbcn: biefe ©inheit iß, barum finb auch ihre Steile. 2)iefc ©inheit bürfte nun wohl gerabe baS fein, was wir hier fuchen. ©orhereitenbe unb ermuthigenbe Jtnmerfungen, inbem idh Shnen ©twaS fage, baS ©ie bodf) gewiß oerßehen werben, unb baS Shnen bie gorm be$ ©erßehenS aEeS Uehrigen reichen foE. 206 1) 2Ba§ ttnfere SBiffenfchaft h&chft leidet macht, berwirrt oft gerabe burch feine ©infachbeit, weil man ftch eine folche ©infacb* beit gar nid>t borftellen fann, unb bon ber iPbilofopbie ganj etwas 2lnbereS gewohnt ift, bon ihr bie bunfetften unb fcf;wierig= ften ^Betrachtungen erwartenb. SEßir haben ein ganj befiimmteS £>bjeft unferer ^Betrachtungen, bie ©rfcheinung; nur fie, baS ©ine, «Selbige, ohne alle f3erfircuung. •DiefeS follen wir nur objefti» auffer unS hi^ftellen, an unS babei gar nicht gebenfenb, wiewohl wir jugleich ffe felbft ftnb; — gerabe fo alS ob ein ?>bbftfer eine iPflanJe bor fidh hinjlellt unb fie beobachtet. £)iefe ©inS bleibenbe ©rfcheinung follen wir nach ihrem eigenen in* nern ©efc^e ftch erjeugen laffen: nach bem eigenen inneren, fage ich; alfo blofj jufehenb, eben fo wie bie iPflanje in ihre Steile ana* Itjfirt unb jufammengefeht wirb. 2Bir haben, wie bort ber fPbb 5 fifer, nur baS reine Sufehen, 2lufmerfeit unb SSerfteben. 5Bon bem Unfrigen, unferm «Sdfmrfffnne, unferm »SichwaSauSbenfen« follen wir gar Nichts bmsutbun, fonbern rein objeftitr »erfahren, inbem SBiffenfchaft nur ba möglich ift, wo eine böllige Sonbe* rung ber ©ubjeftibität unb £>bjefti»itat Statt finbet. 2BaS ift leichter? woju aber berftehen ftch befonberS in ber ^h>tlofo^f)ic bie 9Kenfd)en fernerer? 2) Snbem ich einen Unterfchieb gemacht fm&e jwifchen jwei folgen: 5Bilb, baS auS bem Sein folgt, unb Sein/ baS auS bem S3ilbe folgt; — fm&e ich eigentlich einen Unterfchieb jwifchen Sein unb Sein machen wollen, unb bie alte SSerwirrung unb ben iSoppelftntt, ber in bem ©ebrauebe bicfeS SOBorteS Ijcrrfd^t, unb ber allerbingS bie Quelle unferer Unphilofophie unb unferS übrigen UnoerftanbeS ift, aufheben wollen. £>enn ich werbe tjofs fentltcf) fo confequent fein, unb barf mir bon Simen bie ©onfe* quenj oerfprechen, um baS Sein, baS ich auS bem £3ilbe ablcite, nicht wieber ju einem wahrhaften Sein machen ju wollen, fon* bem nur in unb für baS 33ilb, unb eS als ©ebitbeteS berftehen; werbe boeinung beg 2 lb= fcluten. SBenn nun auggcbrücft ift, baß ba& &ehte nicht ift bag ©rftere; ift benn bieg ein ©ein im erften ©iinne, ein materielleg unb qualitatiüeg ? Sber wann gefagt wirb, bnß bag Üefjtere fei burd) bag ©rfcheinen bcg ©rftern, ift bjog ein ©ein erftcrer 3lrt? Sft benn ihr Sticht fein ihr ©ein, unb überhaupt ein ©ein? Sft bag Safein ber ©rfcheinung nicht bag ©rfcheinen beg 2(bfoluten felbft ? Unb ift benn bag festere befonberg unb aU gehoben »on jener? 2 Bie unb mo ftnb fte bemrt nun? Snt reis nen ©ilbe, bem eben burdjaug fein ©ein entfpricbt, noch ent* fprcchen fann. (SGBahrheit »ft mohl barin: bag ©crbdltniß ift foId;er 2 frt, hier aber nur genetifd) angefdjant, mag bort, im ©ein, in einem ©chlage ift. Siefe Sfßo^rf>e 11 haben fte oft auch mit bem ©ein üermechfclt). Siefeg weift ung hin auf eine reine, fetbftftänbige ©ilbermelt, bie burch ihr SBefen bag ©ein ganj unb gar augfchliejjt; biefe nun nachjuweifen, ift eben unfer ©efchdft, unb unfere «g>aitpta 6 ftdf)t, inbem bie fPhilofophie eigene lid) allein in biefer reinen ©ilbermelt ihr SBefen treibt. SBenn man bieg weiß, fo ift eg unbegreiflich, wie jemanb Stegation unb SSerhdltntffe hat für ein ©ein haften, unb nicht fo= gleich für reineg S3ilb erfennen fonnen: eine Unterfcheibung, bie ja oor ben Süßen liegt! ©o j. ©. ©roße unb Kleinheit brücft bodh mohl ein retneg ©erhdltniß aug, ift alfo Teineg ©ilb. Sieg ift auch nicht etma eine ©bhmierigfeit in bem ©adje, fonbern bloß bie alte ©emohnheit, welche bag SKißöerßnnbniß üeranlaßt. 9)tit biefem 3 mifd)enltegenben habest mir eg nun ju thun, mit ber reinen ©ilbermelt. Stun jur ©ache: jur SSereint's gung biefer fo entgegengefehten ©ilber. — ©te follen ©ilber erzeugen, ober Shnen follen ftd> foldje erjeugien, bie Shnen, etma eine frühere ©efanntfchaft mit biefer fhilloffophie abgerechnet, 208 ganj unb gar noch nicht oorgeFommen fntb. Sn biefen fetbffcr* jeugten ©übern fallen (Sie anfdtouen bie in Sbnen liegenben ©e= fe^e, unb auS ihnen ©twaS folgern; ein hoppelteS, nid^t füglich ju oereinigcnbeS ©efchäft. ©S wirb barum gut fein, baf ©ie ftch redjt innig bamit beFannt machen, ifief) an fie gewönnen als möglich unb notbwenbig. XII. ©ortrog. Unfere 2C£>fid)t ifi, baS fdüechtbin feienbe Sßiffen, unfer 2111er, in unferer ©inftebt werben ju laffen. —* £»aS feienbe, ouS ftch, t>on ftch, bureb ftd;; bteS ifi ein Sbeil unferer ©orauSfefcung. — ©obann tfl eS ein fpntbctifcfjeS, mannigfaltiges, jufammengefchteS, wie gleichfalls borauSgefefct wirb. — ©lofj in feiner gebiegenen concreten ©inbeit finb wir’S: in biefer ©oncrction cS ju wicberbolen unb nochmals ju fefcen (empirifcb eS ju cfjarafteriftren), ift and; Feine .Sunfi. 2Bir wollen eS anberS, genetifd), erFennen. 1) ©S ift ein fbntbetifcbeS, befiebenb auS ©lemente n. SBet unterfebeibet biefe, für men ftnb fte ba? gür bie SEBiffenfchoft eben; mer möchte eS anberS oerjieben! — .Kommen wir burdj biefe 2lnalpfe auf’S ©infache, auf baS ©nbe? @o gewift mir fte recht anfiellen; eS oerfiebt ftch immer für baS Sßiffen. 2) SBenn wir nun fertig fein werben, waS bann? SBir wer* ben feben, wiffen, wie wir fal;cn »orber; nur wirb unfer ©eben eine anbere ©efehafenbeit hoben: eS wirb ftch felbji üerfieben in feinem ©runbe, ober nach nnb auS feinem ©efefce, worin wir eben ben ©barafter beS 25enFenS erFannt hoben. ©S tfl bann nid;t mehr einfabbeS SBiffen, fonbern ein folcheS, baS jugletch feinen ©rponenfen bei ftch führt: nicht blofj wtffenb,, falls eS res fleftirt, baf, — fonbern auch, warum eS ifi unb fo ifr. Äurj, abfolute .Klarheit ifi gewonnen. 3) Sn biefer 2lnalpfe mochte eS wohl fo fein, bafj mir bte ©lemente beffelben, = a — b, nicht erFennen Fonnfen, ohne erfi bie ©lemente biefer ©lemente, = aßyS. erFannt ju hoben: inbem nämlich bie ©lemente unfereS »orauSgefeöten A (baS fchlechtbin 209 fcknbe Sßtffen) felbji feine einfachen, fonbern nur jufammen* gefegte waren: — für bk Süßiffenfchaft nämlich, bei welchen t>ic= fclbe ftch baher nicht beruhigen, bie fte eigentlich gar nicht Der* flehen f'önnte. — ©erabe fo Ijat eS ftch nun mit un§ begeben! Buerji ftnb ju unferfuchen: bie ©lemente ber ©lemente. 25ie ©rfcheinung iji fchlechthin für fielt: in ihr barum iji baS ©ein baS ©ilb, unb umgefehrt. ©te fe£t ftch nl§ bicS bilbenbe ©ein. — Sh* - ©runb= gefefs mithin ifl baS ber Sw ei heit. ©rfi feit bem ©cginncn ber lebten ©pnthcftS, ber ©rwäh* nung unb Sfnwenbung beS ©aßeS ttorn ©runbe, als ber weitern ©efitmmung jenes erjfen ©cfe^eS, ftnb wir bei ber Ableitung ber eigentlichen ©lemente unfercS A. — SeneS enthielt bie ©lemente ber ©lemente, ©ein unb ©ilb: biefcS — gar nicht ©lemente, fonbern ©erfnüpfungen ber ©lemente, unb jwar ber beiben möglichen — ©ein unb ©ilb, — unb auf bie beiben möglichen ©Seifen, baS ©rjie aus bem Bweiten, baS Bweite aus bem ©r* jien fterlcitenb: — alfo hoppelte ©erfnüpfung: beS ©eins an baS ©ilb; — be$ ©itbeS an baS ©ein: jebeS jwei ©lieber, ©nblicl; wieberum ' biefer ©erfuüpfung ©erfnüpfung, inbem jene beibe hoch unabtrennlich ftnb: — baS fünfte ©lieb. S)al;cr nun formale Klarheit unb Ueberftdht. 2Bir fehen, worauf cS anfommt, wentgjienS non 2luffen. Se|t aber füllen wir hin ein treten in bie beiben ©erfnüpfungen felbji, woburch fte erft unS wahre ©erfnüpfung werben. ^)ier haben wir nur baS formale unb ertöbtete Seichen. Äurj: ©ie eben jutn flaren ©rfennen beseitigen ju machen, waS ©ie immer ftnb unb gewefen ftnb, beS SBtffenS, ©ewußti feinö, — ifl bie Aufgabe, unb wenn unS bieS gelingt, fo wirb unS eben 2ltleS flar fein, unb eS wirb fetneS SBeifern bebür= fen. Sd; fe^e »or Sbnen jufammen, nicht eigentlich etwas £>b; jeftioeS, fonbern ©twaS in Shnen felbji unb in Sh«r 2fnfchattung. Seht in ben bisherigen Sufammenhang gurüdf. 1) Bwei fo oerfchicbene ©über ber ©rfcheinung tton ftch felbji ftnb gefegt burch ihr blofjeS ©ein: baS eine enthaltenb baS for= male ©ein berfelben, baß fte fcftlechtbtn in ihrem ©tlbe iji; 14 210 ba$ ankere tfjr qualitative^, baß ffe tß ©rfdbeinuttg beS foluten. 2Btr höben auffer tiefer ©erfdßebenbcit beS SnbaltS beibe and) noch burd) bie 3lnmenbttng beS ©efekeS beS ®runbcS auf fte untcrfdßeben, unb gefunken, baß ba§ ©ine fid) anfeben laffe als fdßecbtbin begrüntet burd) baS ©ein, baS qualitative nämlich: baS anbere, als felbß begrttnbenb baS ©ein; nicht jmar baffelbe, non weitem bie Siebe'1(1 im erßen ©afce, fonbern ihr eigenes, baS bloß formale ©ein ber ©rfcbcitutng. 2) 2(ber bie ©rfcbetmtng iß fd)led)tl)in im ©ilbe il)rcr felbff, waS fte iji; fte muß barum aud) fein jene 3 weiß eit im ©ilbe ißrer fclbft; unb ba bicS ein ©ilb iß oon ihr, alS (finbeit, eben alS (Srfdjetnung, in formeller (finbeit beS SBefcnS; fo muß fie tiefe Smeißeit fein in einem oercinigenbett, unb tiefe ßweißeit aufßcbenben ©ilbe. a) .£>ier barum iß ju führen bie ©ebuftion beS ©ilteS, oon bem bie Siebe iß, ber ©ereiuigung unb ©pnlßefiS, bie mir fu: eben auS ber abfolufen ®runbform ber ©rfebeinung. grüber Ratten mir nämlich baS faftifeße ©ebürfniß, 2(nfd)auung unb ©es griff mit einanber ju bereinigen. Scfet aber erbeben mir unS in baS ®ebict ber reinen Priorität, unabhängig oon bem burd) ben Sufammenbang unferer logifeben Untcrfudbungen unS aufgegebenen ©ekürfniffe. ©eibeS mirb mobl jufammenfommen, ridßig baS fPrinctp oerfolgt, mirb ftcb bie Sofung mobl ffnben. b) ©S mirb barum geforbert, laut bem Snbölte tiefer SJe* buftion, nicht etma eins ber früher fdjon bekannten ©über, fons bern ein burdbauS neues, unb jmar ein ffiilb ber oorber genannt ten ffiilber. 2>icS ©ilb mirb geforbert jufolge beS ©cfebeS beS formalen ©eins einer ©rfebeinung überhaupt, melcbe eben, ber ©orauSfefnmg nach, fcbledbtbin iß. 3llfo baS geforberte ©ilb iß ebenfalls fdbledßmeg, mie fte, mirb nid)t etma. 2lber eS iß in tiefem feinem abfoluten ©ein ffiilb ber oorberbefcbricbenen ©tls ber. ®iefe le^tern ftnb barum gar uidf)t für ftcb, fonbern fte ftnb nur als 2fbgebilbete in ihrem je^t ju befebreibenben ©ilbe. (DiefeS mirb angeführt, bamit ©ie feben, mie mir unfer ©er= fpredben oon ber noch mcitern ©eßitnmung burdb bie ©ilbform halten. SBir freilich höben tiefe beiten ©über befonberS con* firuirt: ober unfer ©efd^äft iß eben, bie SBirflicbfeit in if;re S3e= ßanbtbeile ju jerlegen, um fte bor unfern 2fugen entßeben ju laffen; baß mir barum ntcfjt fagen, eS fei eine SEBirflicbfcit bor ber bon unS bewiefenen eigenen SBirflicbfeit, iß ja befannt. So galten wir an ber ginen Seite ein Silb beS abfoluten ©ebalteS in einem Sehen als Schema I. 3>e%t wirb flar, baß in ber 2Birflicbfeit bicS nur ifi in feinem Silbe: im Schema II. Unb wer fann wißen, wie bicfeS Ueber durch anbere neue Silber über ben Silbern nod) wirb berabgefefct werben). 3) £>aS ju bcfdfjrcibenbe Silb ifi baS Silb ber ginbeit ber grfebeinung in ben beiben Silbern; baS ginSbleiben ber grfebei* nung in beiben foll in ihm abgebilbet fein. gS muß barum in il)m bargefrellt fein, waS in beiben Silbern baS ®emeinfdjaffj licf)e ifi; bieS aber ifi baS Segrünben überhaupt, wie wir baffelbe betrieben haben, febiglidf) um ber Hinwendung willen, bie wir l)tcr bauen machen. (Saßen Sie frei) biefe beiben fünfte: Silb, l)öl)erc§ umfaßenbeS Silb ber beiben befctjriebenen Silber, ferner, baß baS berfebiebene Segrünben in beiben, unb niditS 3lnbere5, baS eigentlicf) ©ebilbete ifi, niefjt entgegen; eS ifi bie Hlbßcbt babei, einem Sa^e, ber bieder feine gefjorige Äiar^eit für unS noch nicf)t erhalten bat, weil er nicht hoch genug genommen worben ifi, eben bureb bie vg>6l;e feine .Klarheit ju geben, ®ar= um muß man bie grflarung ja nicht f>erab 5 tef)en)- llm nun bon ber ginnt ber beiben Seiten auS, unb jwar, wie billig, bon ber leid;teren, bie ßonßruction beS poßulirten SilbeS anjubeben, fagen wir: 3m Silbe beS formalen SeinS fd)aut bie grfebeinung fd)led;tbin Sieb, unb ift baoureb ber gine unb abfolute ®runb ihres angcfd;auten SeinS. Sfßir meinen baS unS febon früher als 3d> bekannte Silb, wo bie grfebeinung an= febaut baS ©efeb, baß Sein unb Silb fcbledUbin unabtrennbar bon einander ftnb (S. 191 ff.). (IDaS follen Sie nun in allem grnfie nehmen, baß bie grfebeinung bureb ihre Hlnfcbauung ®runb ihres angefebauten SeinS iß, unb ftcb erinnern, baß Sie bieS in ben obigen Setracbtungen eingefeben haben, indem hier gar fein wahrhaftes Sein, in feiner möglichen Sebeutung ber SBelt, fon? bern ein reines unb lauteres Silbfein gefegt fei. Sgl. S- 202 ff.) 14 * 212 Sie ©rfcheinung fchaut ftd> hin als Sd); h<*t etrt Silb bcS SerhältniffeS bcS SilbeS jum Sein, baß baS S3itb ®runb fei bc5 SeinS, ohne jeboch bieS 4)infcbauen unb ©runbfcin fctbff n>icbcr $u bilben, ober beffen fxd> bewußt ju fein, fonbern aufgeh ettb eben im Silben, in bcr 2tnfcf)auung eines Sd;bcgrip, wie wir ibn oben befdjrieben hoben. 9Zun aber reben wir hier oon einem Silbe biefer 2Cnfdjauunc5; ba mußte alfo bie ©rfchcimtng wer* ben Silb unb unmittelbare 2lnfd)auung eines folgen ab foluteit SenfenS auS ftd), oon ftd), burd; fid), unb baburd) SrfdjapncS eincS ©ebadjten. Sie unmittelbare Selbffanfchattung bcr ©rs fd)citumg müßte burd? baS Silb eines SenfenS beffimmt werben als eben bieS ©efeh; fagenb: Sd) bin baS fd;lcd)tl)in frei unb abfolut Scnfenbe, b. i. eben ©runbfeicnbe burch Silben. Poch einmal: Silb fe|t ein ©ebilbeteS; nun umfchließcn Sie bieS Silb, fo geht baptbe auf im .§)infd)aucn, unb bamit gut, welches ein Sd) giebt, worin Silb unb Sein unabtrcnnlich ftnb. SaS Sd) i(l ba, ein nadteS Sewußtfein: Sc!)- jfcht fes fjen mir ein, baß eS babei nid;t bleiben fonne, fonbern oas Sc* wußtfein ober bie 2tnfcf)auung bcS Sei) foß wieber eintreten in bas Silb. ®ut. 2BaS foß ba eintreten? 2BaS oorhcr war, aber oerloren ging, baS abfolut tfyätige ^gjinfcfjauert, -£)itibcnfen. SieS Silb üom Silbe wirb alfo fein ein Silb beS >£)infd)auenS, bie ©rfd;einung wirb barin auSfagen: ich bin ein abfolut #ins benfenbeS. Pur richtig bieS ocrffanben, fein SBort ift umfonjf gefegt. Ptan fonnte eS falfcf) etwa fo auffapn: eS entficl;e eine wirfliche Segebenheit beS fpinbcitfenS. 2tber biefe 2lnfchauung ift Weber bie eines gegenwärtigen, noch ehemaligen wir fliehen .fpinbenfenS, fonbern bie 2tnfchauung ber ©rfcheinung als benfenb burch ftd), Silber erfefjaffenb jufolge ihres SBefenS. 2£Ifo fo: bie ©rfcheinung h a * eine objeftiüe 2(nfd)auung oon ftch al3 einem Selbffftänbigen, als Pcfultat bcS früher befchricbenen SenfenS: = Sch- 211S biefeS Sch fefjaut fte ftch nun an als ein abfoluteS Senfprincip: Silben ohne aßcS borauSgefehte Sein, oielmehr baburd) baS Sein fclbf! fe(senb. — gMßenbe ßichtgebanfen mo= gen bie Sache noch flnrer madjen. Sort (in a) fdhaut ftch t>ie ©rfchetnung hin innerlich, nadh bem ©efefee ihres SetnS. Pun 213 ifi bieS ©ein hoch auch i f) r, nicht beS 2lbfoluten, ©ein ; aber alles ihr ©ein iff im Silbe. Seht nimmt fie bafjer auch biefcS ©ein auf inS Silb; eS ifi alfo nun nicht mehr, wie oorher, unter bem ©efehe, fonbern fich felbfi ©efehe gebenb; barum freies fPrincip, oerfieht fich innerhalb ber ©rdnjen ifjreS ©eins, alfo bilbenbeS fPrincip, nicht etwa ©einfchaffenbeS, benn ©ein ifi eS burd; unb burch nicht, unb barum ifi eS in feinem eigenen formalen ©ein ganj unb gar leer. (2Sir hotten ben ©ah audh noch fo baoeifen fbnnen: baS ©ein, toaS ber ©rfcheinung baS ©efeh giebt, mufj auch fei« int S3ilbe ber ©rfd;cinung oon fich felbfi; — falls cS unS um biefen ©ah allein ju thun gemefen märe). — £ieS ber erfie 2hetl: objeftioirenbe 3£nfchauung ber ©rfcheinung, als eines abfolut freien Silber « ?>rin* cipS. — 4) 2)icS wäre nun baS neue Silb non ber ©inen ©eite: Sn biefem ©inhcitsbilbe mirb gebilbet ber SorauSfchung nach, ober eS wirb begriffen baS erfte ber oorliegenben Silber, alfo baS bar.in4fcitgefchte 3ie abfolufe «£)infd;auung fchout nicht etwa ft'd) toieber an, ba fte fobann ja gar feine abfolute ^)infbhauung todre, fonbern fte fchaut fich eben fehl echt hin: ober, bie ©rfcheinung oerficht fich fchlechthin baburch, bafj fte ifi, als Sch, in ber oben (©. 194 f.) erflärteit Scbcutung beS SßprteS. Siefe ^»infdhauung aber ifi fdhlcchthin begleitet oon ber anbern, bafj fie mit abfoluter Freiheit gefchehe. (£>urd) baS ^infehayen geht ja bie Freiheit oerloren, mittelbar: foll fie hoch fein, fo mufj fie htnjutrcfen in einem blofjcn Silbe ihrer felbfi). Nichtiger barum unb gleich hmeintretenb in ben fvitthe* tifchen 5JtitteIpunft: eS ifi eigentlich gar feine folche ©ich s fchauung ber ©rfcheinung al5 Sch, als erjieS; fonbern eS giebt nur ein Silb bcrfclben, als abfolutcS fProbuft ber ©rfd;einung. 3« 214 & kiefern föilbe ift fte nun freilid) felber, gcbilbet nämlich, unb ihr fProbuft, ba$ Sd), glcid;fatlS gebilbct. ©o mufj man eS anfcs ben, öufferbcm hilft baS fi>ntl)ctifrfje 3luffieigen SJiichtS. b) 25aS Sch wirb als fProbuft beS freien ©cnfcnS begriffen. SEÖarunt? Snfofern als eS burch bie erfie (wie wir fte roieber nennen wollen) 3fnfchauung gefegt ift. SBie benn aber? 3111 (Einheit, Sbentität beS ©eins unb SBilbeS, fcf)lecf)tl;in nach bem ®efehe, in feinem SfBefen. SMefcS 33ilb beS inneren gefe^liefjen SßefenS, baS Sebt über nufclofe Unterfud;ungen hinweg:) baS 2Bie ober bebarf ber Ableitung unb Scrgteid;ung, unb barüber wollen wir jefct reben. 2) SaS ©aitje ift befannter SBeife S3itb t'breS, ber ©rfcbei* nung, SufianbeS. SieS fe£t natürlich ein ©runbbüb ber ©rfcfjei' nung oon fiel) oorauS, baS burd) biefen Suftanb nur weiter bes ftimmt wirb: ein Sei), baS ©tebenbe unb gefte im S3ilbe r in welchem ber Sßanbel borgebt, als etwas ju bemfelben ^injufom: menbeS, als weitere Seftimmung beS ©tebenben ©in folcbcS ift borbanbeit: eS ift eben ba§ Scb/ als abgeleitetes objeftioeS ©runbs bilb ber ©rfebeinung. Stun ift ber berrfefjenbe ©barafter beS Scb in biefem Silbe bie abfolute freie ©onjtruction, wie febon oben bewiefen ift (©. 212.). ©oll nun baS jweite Silb = b gebils bet werben als Suftanb beS 3e ich barum eben fo eingefebärft. ©S wirb hier gar nicht conftruirt, fonbern ein ©onftruiren bilbet ftcb nur. (Ser ©ab ift unenblicb wichtig: bafj tlnbere ihn nid;t oers fteben, unb baburd; eine burcbauS fatfebe Sorftellung beS Sbca= 217 ItSmuS bekommen, verficht wolff für ftd). @S fcbeint mir ober, bafj er auch meinen befferen 3ubbrern ntcf)t in aller feiner «Sturheit borfcl;mcbt. Sarum wollen wir il)n gleid; im Allgemeinen mit einer Formel unb SBenbung au6brücfcn, bie (Sic ftch merfen: baS Sd) fefct ftd) felbfl fcblcchtbin. ‘ Snbcm cS bicS tl;ut, bat eS fein Silb baoon. S35ic foll cS nun bicS befommen? Cftwa bureb ein anbereS 2bun? bei biefem ifl eS bcrfelbigc galt. Alfo eS muff eben fcfjledfjtbjin ein Silb haben bom 2l)un, unabhängig oom 3!bun. AUeS Silb bon ber ßonflrucfion gebt auS, nid;t bon ber ßonflruc= tion, fottbern bont Silbe bcrfelbcn; benn fte ifl nur in ihrem obfolufen Silbe. @S ftnb fdffccbfbin jroci Silber: @inö, bcS ©onftructum; baS anbere ber Gonjlruction, in unb bureb etnanber, unb in unabtrcnnlicber Einheit gefegt. SaS Sd> fefct ftef) felbfl, ifl nicht wahr. 2Babr ifl: eS ifl Silb eines ©icbfcbcnS. ©o eben, wo wir beim eigentlichen Urfprunge biefer Grinftcbt waren (©. 213 f.). ß ) SaS Sch fchaut ficf) in biefem Silbe an als conflruirenb, habe ich gefagt, nicht etwa b, fonbern ein Silb bon b. ©o ifl gefagt worben, unb anberS ifl eS ja nicht ju nehmen. Nochmals: baS Silb müßte cintrefen in bie gornt ber ©onflrucfion als ein ßonflructum berfelben. Sticht als ob bie Gonflruction an ftd) fei, fonbern fte ifl bloß im Silbe. SEBirb biefe ©onflruction nun begriffen als Silb, wie barin liegt, baß fte begriffen wirb als Gonflruction; fo ifl natürlich, bafj bureb fte gefegt fei ein ®ebih= beteS, eben baS b: alfo baS ßonflructum erfcheint als Silb bon b, nicht etwa als b felbfl; bon bem wir nun weiter fefjen wpU len, wie eS gebilbet fein müffe. 3) b fennen wir auS bem £>bigen als ein Silb, baS burch baS bloße ©ein ber ©rfcheinung ftch fchlcchtweg macht, baS auS bem ©ein folgt, unb bieS ©ein felbfl ifl. Sarin eben ifl eS entgegengefeht bem a, bem reinen ©ebanfen, bem burch unb burch Silb, wo auS bem Silbe baS ©ein folgt, baS barum re neS Silb ifl. Surcf Silben ©einfetjen, l;eißt eben conflruiren. b ifl barum ein burchauS unconflruirbarcS, benn eS ifl nicht burch ba§ Silben, fonbern burch baS ©ein. Stithin mühte ber ©a^: b wirb conflruirt in feinem Silbe =x heißen: eS wirb in 5t — 21s — einem folcfjcn ©ilbe oon ftd? conflruirt ohne ©erlufl feiner gorm, eS roirb conflruirt als ein unconflruirbarcS. .Können wir bieS fügen; fo hohen mir x, unb in bemfelben b, eben als ein un* conjlruirbareS. 2Bic ift baS ßonflruiren eines Unconflruirbaren möglich, ifl bie grage. ©ie oergeffen nid;t auS bem £>bigeit, bafj niefjt conflruirt wirb, meber b, noch baS ©ilb oon b; eS wirb in ber ganjen 3lnfie grage müfite barum eigentlich fo flehen : wie ijl baS ©ilb einer donflrucfion beS Unconflruirbaren als folgen? fcineSwcgcS: wie ifl eine foldje Sonflruction mögs lid;, beten ©ein ja nidjt, unb eben barum auch nidit ihre 9)iög; ltcf)feit behauptet wirb? @o aber bie grage ju jlellen, märe gc= gen baS ©efefc einer richtigen 2lna(pfc, unb mürbe unS oermirren. 2Bir theilen barum bie grage, unb machen bcrmalen unS, bie fPhüofophirenben, ju biefem ©ilbe, in ihm aufgeljenb. SSBic eS burch bie ©ilbform mobificirl mirb, haben mir nachher beijitbrin- gen. 2)icS, um bie 2lnfid;t ber $?ethobe nicht, ju oerlieren. 2llfo bleibt bie grage: mie ifl ßonflruction eines Unconftruirs baren möglich? 2)aS Unconflruirbare ifl ein ©ilb, welches baS Sch burch fein blofjeS abfoluteS 25afein bei ftch führt, unb jmar als Sch, fage ich, unb erinnere ich, b. i. als abfolute Sbentität bcS ©ilbeS unb ©eins. @S ifl barum flar, bafj ber Snhalt, bie Qualität beS ©ilbeS, bie hier ju fc|en ifl, um überhaupt nur ein ©ilb $u erhalten, nicht conflruirt merben fann. 6S bliebe barum ber greiheit ber donftruction SUidjtö übrig, als fxrf> ju machen jutn Sch, ju einem foldjen ©ein, baS fein ©ilb oon fich mitbringt. £>ic Unjertrcnnlidjfeit beS ©eins unb ©ilbeö ifl burd) bie Srhform gefegt; unb ifl nur biefe gorm, fo bebarf eS feiner greiheit mehr, unb eS lägt ftch burchauS feine einfd^icben, um baS h* n ä u f° mtn enbe ©ilb baburch $u fefcen, ba eS burd; abfolute ÜRothroenbigfeit gefegt ifl. SSBohcr beim aber biefe Sehform felbfl? SBcnn mir unfer oben geführtes Sväfonnement burchfehen; fo merben mir unS befennen müffen, bafj mir biefe grage noch nicht beantwortet, fonbern fte in ben unerörterten SRittelpunft 219 bincingemicfen haben, immer t?ic Scbform nur oorauSfehenb, nicht erftärenb. Sn bcm Grfdjeincn beS 2fbfoluten felbff liegt ba§: Sd> bin nidd, wie mir »o()I gefeiert haben. Sn ihr liegt nur ber Snbait unb nichts weiter; in ihm nicht, fyeiß in ber Gfrfcbci* nung fetbfi, unb ba bieS biff begriffen iff als ein burcbauS freiem fprincip; fo beift cS, bie Sd)f<> rm liegt in ber greibeit: fo bafj fid; barum btcfer Sab aud) unabhängig non unferm gegenwärtig gen fficbürfnip, burd) bie reine ©ebuftion betätigt. (2BaS bleibt alfo ber greibeit übrig für bie Gonftruction eines Unconftruirba= ren? ©er ©ebalt jti conjlruiren nicht; benn fc£cfi bu bie Sd) s form nicht, fo ift fein ©cbalt; fe^efi bu ftc aber, fo ift baS S3ilb nach bem ©efc^c, unb ba bat bie greibeit ihr Gnbe erreicht. SBo läßt fid) hier alfo ein Gonftruiren nod) benfen ? SBie wenn eS wäre in bem ©idjfebcn ber Grfcbeinung in ber Schform fclbft? ©a möd)te fte wol)l unmittelbarer ©runb beS S5ilbeö fein, unb baS Sd) möchte wol)l fclbft fein ein fProbuft ber greibeit). 2BaS nun eine fold;e Sorftcllung Schwieriges unb Unbegreif= lidbeS bei fid> haben bürfte, erledigt fid), wenn man fid) erinnert, bafj ja oon einem foldjen ©icbfefcen ber grfebeinung ju einem Sd) gar nid)t wirflid) unb in ber Sbat geredet wirb, fonbern bafj nur ein ffiilb eines fo(d;cn ©id)mad)cnS gefegt fei. ©ieS wäre ber jweite f))unft ber Steilung, an ben wir jefct geben: 2llfo, eS ift gefegt 23ilb einer Gonftruction beS Unconftruirbaren, unb bieS werben wir jefct, fo oorbereitet, leichter oerfiefjen fönnen. ©ie grfcbeinung bat ein S3itb ibrcS ©ich ; felbft = SJfachenS: ©ich- ©ie fefct barum üorauS ein fte^enbeS unb burd) biefeS Sliachen weiter ju bejiimmenbeS ©runbbilb. ©iefcS ift nun in ber ganjen tfnfchauung x öorbanben, unb wirb babei oorauSge= ff6t/ eS ift baS bingcbadbfe Sd). ©iefcS Sd) ift cS, baS ba er; febeint, als fid) machenb ju jener urfprünglidben gorm; baS beifjt fürs grfie: als fPräbifat unb üBcflimmung beS ftebenben unb »orauSgefe|ten Sd) ; waS man beffer fo auSbrüdcn fönntc: baS fd)on feienbe unb fiebenbe Sd) giebt fid) hin in jene gorm beS urfyrünglicben ©idmiadjenS, unb jwar giebt cS fid) hin auS je; nein erften Suftanbe in jene gorm. ©ebenfen ©ie: ©ie Gfrfchei; nung macht fid) fclbft ju einem Sd)/ fe^t fid) in biefe gorm,. 220 haben wir gefagt. kennen wir biefen ©a£ = O. Sfttt biefem ©a|e ifl eS nun alletbingS feinem Snhalte nach unfer »oller grttft, unb babei foll eS bleiben, gemer fagen wir: »on biefeni ihrem Stachen Ijat ffe nun ein Silb; »on ihrem Stachen fage id), alfo fie, bie für ftch fd;on ift, tuadjt ftch; alfo fte hat fd;on ein Sch »or bem Sd), baS hier gentadtt wirb, welchem baS Sta= eben im Silbe eben jugefchrtcben wirb. Se£t foll eS ftch machen ju einem nicht freien, ju einem foldtcn, welches junt Silbe wirb burdf Sothwenbigfeit, burch fein ©ein. 2(1 fo eS muffte ftch bit* ben als aufgebenb feine Freiheit, alfo frei; hin geben an baS ftch felbfl ntachenbe ©ein; eS bilbet ftch aS Silb biefeS freien ftd; Eingehens an bie 9tid;tfrciheit ift bie 2(ttention, baS 2(ufmcrfen auf einen ©egenftanb ber Erfahrung, ober beutlicher: baS Unterlaffen alles freien SenfenS, unb ©ichhincinüerfehen in bie Sage, in ber fidj unS baS Silb felbft macht, b. t. wir burch unS felbft werben jit biefem Silbe, unb jwar ift in bem aufgefielltcn Eingehen bie 2lttention nur ihrer allgemeinen gönn nach betrieben. XIII. Sortrag. Stecapitulation. (Ser Sufammcns bang, in bem wir ftel;?n,- ift folgenber: 2)ie grfd;einung ift Sch/ 2(nfchauung ber notljwenbigen Unjertrennlichfeit beS SilbeS unb beS ©eins; barin lag eine hoppelte golge: beS ©eins auS bem Silbe, unb beS SilbeS auS bem ©ein: beibeS muffte alfo im Sch auSgebrüdt fein. Sun follte baS Sd) ein Silb »on ftch h« 3 ben; in biefem Silbe feiner felbft mitfite alfo auch biefe £mpli* citat ber golge auSgebrücft fein. Sn bem Urbtlbe erfd;eint ftch *«>«*» 221 bie ßrfcbeinung aß freies $rincip i^rcä ©ein§, in bicfcm Silbe müßte aber baö Srincip, fonbern ?>rin= cipiat beS ©eiiß: alfo bt'e fPrtncip feienbe ßrfebeinung müßte ftd) erfebeinen aß conßruirenb ein UnconfiruirbareS, b. I;. fid) macbcnb ju einem Sd), welches burcbauS nidbt fPrincip ift, unb baju fid) mad;enb bureb eigene Srcibett: bieS ifi bic freie Attention). Se^t weiter. 4) ©omit b^e ich Sbncn nun bie 2fnfd;auung x aß Gnnis gungSpunft befebreiben fönnen bureb bie entgegengefehten Simile a unb b, unb fud;te ©ie baburd) einjiileifcn in bie eigentlidje Viru terfuebung. Doch war bieö eine bloße (Einleitung. Sbre ^aupts befiimmung erhalten fowobl a aß b erfi bureb ihre 23crbinbung in x, jit welcher wir jefet fortgeben muffen. Sd> werbe babei fo eicl aß möglich begriffsmäßig $u SBcrfe geben, unb ber @in= bilbungSfraft ben möglid)fi flcinfien ©pielraum laffen. Dafür wollen wir uiß juerfi ben fdjon mebrmaß auSgefprocbenen fors malen Gbaraftcr biefer SSerbinbung, ober ber Jfnfcbauung x beuts lid; mad;en. ©ic ifi 33ilb eineS SufiaitbeS ber ßrfebeinung in einer 3wcü beit; eine® fefien, befiimmten ©eins berfelbcn bureb biefe Sweis l;eit. Die ©rfebeinung nämlich ift Siefultat eines ©egenfa|eS; baoon liefert x ein S3ilb; bieS brüeft auS einen Sufianb, nicht baS febaffenbe fPrincip, fonbern baS jur Stufe gebrachte unb in feinem Stefultatc abgefeimte; alfo x ift reines, lauteres 2fnfdf)au= ungSbtlb, baS barum auf feine SCBeife ficb felbft irgenb eine ©clbfi= tbätigfeit beS DcnfenS unb ßonftruirenS jufebreibt, fonbern wcl; cbeS burd;auS leibenb fid) Perbütt ju allem in ihm Siegenben; 9iid;tS put, fonbern in bem eben 2(tleS gefcfjiefjt. Darum ift x eine reine ficb entäuffernbe, ficb entfrembenbe, unb einen 2lbfd»nitt unb 4?iatu$ feienbe, objeftiPirenbe 2lnfd;auung. (©§ fommt barauf redjt oiel an; überhaupt, unb für baS Serfiänbniß beS golgenben, wie ficb jeigen wirb). 2llleS waS in biefem Silbe gefefct ifi, ift, unb gebt Por fcbled)tf;in auffer ihr, unb ohne alles 3utl)un Pon x. ©ie b a t baS Sufc^en unb fiefjt auch biefeS nidit. ßS ifi bie Siealifirung ber erft bingefieHten Denfobjeftioität, bie 222 hppothetifch war, unb bie jefct w>irf(fc^> »otogen wirb. Steati* firung: b. h- jwifdien ihr, ber 2Cnfchauung als ©ilb, unb bcm in ihr ©ebtlbcten ift baffelbe ©crhaltnifi ber ©cgtünbung beS ©ilbeS au$ bem ©ein: nicht jwar für fie, benn für fte i|f, ba fte ftd) fetbft rticfjt anfchaut, überhaupt fein ©erhaltnijj; fon= bern für unS, bte ?)t)iIofopl;irenben, wenn wir bie 21nfd)auung barauf anfehen, um fte unS beutiid) ju machen, ©ie ift, waS wir anberwärtS genannt fjaben, ber Stef.Ier, ber eben burch baS ®runbgefe| abfolut gefegt ift. 5) Sn biefer rein objeftioirenbcn, leibenben , jufehenben, StichtS auS bcm Sbrigcn beimifcbcnben 2liifchauutigSform ift ju; uorberft gebilbet ein Sch- 34> aber ift = abfolute Uttgerrrcnn^ liebfeit beS ©eins unb ©tlbeS. Sßie wirb biefe golge beS (Sitten auS bem 2lnbern nun in ber befdjriebenen JlnfcbauungSform attSs gebrücft werben ? ©enterfungen: a)Sd) führe ©ie in ben wid)tigften unb entfcheibenbften ?>unft, ben eS giebt, ;ur ©rfcnntnifj be5 abfolut formalen ©runbdjarafterS ber ‘tfnfcbauung, (©mpirie, gaftü citat): jum Unterfchiebe berfelben oon bem Scnfen ober ©üben, auf beffen ©eftimmung baS ©orhergehenbe gleichfalls bingearbeitet hat. Siefen Unterfchieb Sbnen je^t genetifcfj auSjubrücfcn, ift unfcrc Aufgabe. b) 2luffcr ber SB. = B. weiß man StidjtS batton, unb wenn ©ie benfen wollen, fo wieberholen ©ie immer nur ©cgcbeneS im ©ilbe. Sd) bin mir wcnigftenS jeßt nidjt bewußt, bafj ich biefen Untcrfdfjieb jemals mit ber Klarheit borgetragen höbe, mit ber ich & jefjt bortragen will. Seutlicb burch ben ©egenfafc. SBie wirb biefe golge auSgcbrücft junacbft burch baS JDenFen? ©S ift ©itb beS ©efe^eS, hier ber golge. Surch baS Senfen, als aw= frauliche greibeit wirb barum ju bem ©inen ©liebe binsugefeht baS jweite, ju bcm ©ein baS ffiilb, ober umgefehrt ju bem ©ilbe baS ©ein. 3llfo in ber abfoluten greibeit biefeS 3ufe|enS beS ^weiten ©licbeS jum erften nach bem ©efefje bejtcfjt baS Senfen, unb ber reale unb faftifche ©runb beS $injufommenS beS jweifen ju bem erften ift bie abfolut btlbettbe greibeit. 2ln= 223 fchauurtg iß nun nicht Denfcn, nicht greibcit; in tt>r alfo müßte baS jmeite ©lieb an baS erße fiel) anfnüpfen ogne alle Sreigeit; bloß im ©ilbe, unb baburdf), baß ein ©ilb iß; bie golge iß gebilbet als ein oorgefunbeneS Sein. — ©crgleicgen mir beibe nach ber logifcgen Siegel, ©enuS unb fpecififdie Dißc= renj ju beßimnten: a) ©enuS ober ©Ieic^f)cit: beibe fmb S3er- fnüpfung jmcief Steile, nach bem ©efege ber golge. b) Der tlnterfcgieb liegtim ©crfnüpfungSmittel: Snt Dcnfen iß eS bie greibeit, als abfolutc Sd;öpfafraft burd) ben ffiegriß; in ber Jlnfcgauung baS feienbe ©ilb felbß, melcgcS ©erfnüpftgeit iß oon a unb b. Darum »ermittclß biefer ©erfnüpfung als beS eigentlichen ©eßanbthcilS beS ©ilbeS, ©ilb ber beiben. Slun iß eS ferner ©ilb einer Solgc: beS einfeitigen ®runbc$; alfo ba§ ©ilb beS ©inen iß baS erße, nicht baS jmeitc, baS beS antern baS jmeitc, nicht baS erße. DaS ©ilb iß alfo ©ilb einer ab= hängigen Sveihe. Saßen mir bieS gleich in einem 2ofal6!idP. Sch habe früher gefagt, baS reine ©ilb, baS burch unb burch ©ilb iß, läßt ftch baran erfennen, baß fein Snhalt ein ©erhält: niß 5 m i fegen jmei Sein auSfpricgt; fo fpriegt baS ©ilb ber ©rfegeinung auS baS ©ergältniß beS 2lbfoluten ju feiner ©rfegeis nung. ©erfdneben ft'nb fie barin, baS D e n f e n iß baS Sltittlere jmifchen jmet Sein mit bem ©egriffe feiner fclhß, bie fdjauung aber fcglechtmeg, ohne biefen ©egriß. Die beiben ©lie= ber, als Sein unb ©ilb, ßnb außer einanber; bie 2fnfcgauung jmifegen ihnen, als bie Solße beS jmciten auS bem erßen. SSaS b. ©rße märe. 6 ) Slun iß biefc gofge, oon ber mir reben, gefegt burch baS ©efeg, alfo alS nicht nicht fein fönnenb, fonbern fcglecgthin notg= menbig; bie 2fnfcgauung muß alfo auch bieS ©ergältniß auSbrü* den. SBie mir fie bisher betrieben hohen, erhellt bieS nicht; benn beibe finb bloß »erfnüpft burch baS Softttm ber 2fnfcgauung, unb burch nidjtS 2lnbcreS; oon Stotgmcnbigfcit unb ©efeg iß gar nicht bie Siebe. Dabei fann eS aber nicht bleiben; benn x foll ja auSbrüden ben gefegmäßigen Sußanb ber ©rfegeinung, ber fcglecgthin iß. 3flfo x fann nicht erfd; 6 pfenb befchrieben fein burch ein ©ilb eines SeinS, baS bloß iß, unb in beßen ©ilbe N 224 gar fein 3fu5brucF liegt, baß eS nicht nicht fein Fann, fonbern fie muß fein ffiilb einer gefel-smäßigen golge. .£>icr ift ein fPunft, ber einer feharfen ©rfaffung bebarf. Sie ÜJtothmcnbigfeit unb ©efehntäßigfeit ber golge foll in x. auSge^ brüeft fein. 9tun ift biefe 2(nfchauung burdiauS fein 33ilb bcS ©efefseS unmittelbar; benn bann wäre fie Senfcn, nicht 2Cn* fchauung: machen mir fie jum ffiilbe ber Siothmenbigfcit, fo machen mir fie jum Senfen, fcfcen alfo noch einmal, maS mir fchon haben; 2lnfd)auung aber hätten mir bann überhaupt nicht. 3Ctfo unmittelbar fann ©efel-smäßigfeit nicht in ber -SlnfcbauungSs form liegen. 2tber oicllctcbt mittelbar? Unb mic beim? Sa haben mir ju benfen! Sch fage: bie 3lnfchauung fann auSbrücfcn baS ©efch in feinem SRefultate, in ber gafticitdt. Grinem gcfe|mäßigen ©ein muß man e§ bod) anfehen fbnnen, baß cS bieS ift, unb inbem fich bie ©efchmäßigfeit im gaftum abgefefct hat, liefe fie ftd> boej auch barin anfeßauen. 2BaS ift benn baS Stefultat ber ©cfefcmäßigfeit im gafto? SaS ohne 3fu§* nähme fein; nicht etma aber bie Unmoglid;f eit ber 3(uSi nähme; füllte biefe gebilbet merben, fo müßten mir unS mieber jum Senfen erheben, $u bem SSilbe beS ©efeßeS. 2Sie feil nun biefe 9ticht = 2fu§nabme an ber golge in ber 3tnfchauung auS= gebrüeft fein? 2fntmort. SBenn bie 2fnfd;auung fid) auSbeßnte in bie Uncnblidjfeit ber gälte, unb allenthalben in jebem galle mieber fdnbe biefelbe golge. 2Bir befdmen babureß eine Steiße ab. ab. ab. unb fo inS Unenbliche fort. 4)ier mdre bie SluSnahmlos figfeit ber golge baburch auSgebrücft, baß inS Unenbliche a gefegt mdre als baS ©rfte, unb baju b fdme; bieS mdre abfoluteS gaftum beS SufammenßangeS, morauS fich nad;ßcr auf bieS ©e* feß fchließen ließe. — 9tun aber ift x ein gefcßloffeneS unb oolienbeteS SSilb ber golge; eS ift, hat in fich bie ©inßeit beS ffiilbeS. Sarum fann in ihm eine folcße Uncnblidjfeit ber golge als ihr ©eg ehe ne 8 unb SSorliegenbeS, nidjt gefegt fein. 3(16 ©egebeneS nicht, fage ich- Sie Unenblidßcit müßte ftdj barum oermanbeln in eine 9K og ließ feit; aber in eine gegebene unb angehobene Möglich 5 feit; bie golge gilt ohne Ausnahme in ber 2fnfd;auung, unb fie 225 tonnte ctuSgebehnt »erben inS Unenbliche. £)iefe 2fu5bchnbarFett aber wirb nicht gebaut, »eldteS ftch »iberfpricht; benn gebucht wirb mir ba§ ®efeg; fonbern fte ift ein fattifch ©egebeneS, eö ift barum gegeben ein gliefteu ber golge, baS nuch auSgebegnt »erben tonnte inS Uncnbliche, »o fie immer ohne Ausnahme gelten »ürbe: ein unbebingtcS Mannigfaltige, ba$ jeboch anhebt oon ©inent ©liebe, unb fortgeht nach bet Siegel ber golge, alfo Seit, glufj, nur gefchloffen in ber Slnfcgauung x; alfo innerhalb ber ©efchloffenheit müfjtc gegeben fein bie Unenb liegt eit. 2>et glujj barum, »ie er gefchloffen ift, müfjte gefegt fein als einer, ber auSgebegnt »erben tonnte inS Unenblicge. (S3ilb berfelben ift jebe ßinte. ©ie ift begranjt, aber inS Unenbliche theilbat, ohne bafj ber fleinfte 2geil nicht »ieber ßinte »äre, bet, einge* fchloffen oon j»ei fünften, nicht getheilt »erben tonnte* «g>ier haben »ir aber bie Sinie A— B. £>a notgigt mich Stiege oon A anjuljcben unb fte nad; ß ju jiegen; ober umgefegrt oon B anjugeben, unb oon oielcn anbern fünften, ©o ift aber unfet galt nid)t; ba ift eine Scftimmtheit ber golge, baS erfie ©lieb ift A unb baS j»eite B: A ift ©runb unb ß bie golge,, nicht umgetehrt; »ir »Ollen alfo hier eine abhängige ginie, bie nach einer einfachen golge gebilbet ift. ©olcge Sinic ftellt Seber im Silbe ber Seit oor). Sßir haben richtige unb bttrchgreifeltbe SBahrgetfen duSge* fprochen; ftehen »ir einen Äugenblicf, betrachtenb, unb »o ei nötgig ift, nachgelfenb, ftille. SSSir haben öfters gefügt, bie SPhttofopgie h ä &o eine gewiffe' SBilltfihr in ber 2lnorbnung ihrer ßonfiruefionen. ©ie tann an* heben fajt, »o fte »iE: ein ©lieb ber reinen SSilbcr»elt hängt am anbern, unb fegt baS anbere, unb »enn fte nur fonft in allen ^heilen grünblicf) »erfährt, fo nutfj fte baburch auf baS ©anje geführt »erben. £»och gtebt eS auch eine beftimmte £)rts nung biefer ©onfiruction, unb ber golge ber ©lieber, »o man mit befonberer, allgemein um ftd; greifenber £latgeit ju bem Ur» bilbe hingcleitet »irb; unb biefe normale ßonftruefion jit ftnben, ift bie Aufgabe. £>ie 9)hilofopbte tann lättgft ba fein, auf bie erfte SBeife, ohne barum bie jweife Aufgabe gelofi ju haben, 15 226 •£ier ift nun ein recht gldnjenbcS Scifpiel non ber SSerfcfjleben- ^eit beiber berfabrungSarten. Safj bie ©rfcbeinung ftcf) anfcbaue alS ein unenblicbeS geben, SBerbcn unb gliefjen, läfjt fid) leidet unb in mandjcrlet Bufammenbang naebweifen. Sd) höbe eS Sb 5 nen fd)on oben naebgewiefen (@. 183 f.) bei ber ©rflärung, wie ein bilb beS SilbeS fein fönne, worin baS bilb aß foldjeS am erfannt wirb. Sd) fagte: SaS gefammte Mannigfaltige, baS inS* gefammt im bilbe ij!, wirb erfaßt unter bem ©inen ©baraltcr, baft eS eben inSgefammt im bilbe fei, ber gorm nach, mit 2lbi ftraftion Uon ber befonberbeit beS ©etjatteS- Sd> t)ätte leidjt bins jufe^en fönnen: unb wenn bat! bilb beS bilbeS nur burd) biefe ©pntbefiS, biefe Sluffaffttng eines Mannigfaltigen in feinem gefamm= ten bilbdjarafter ju Stanbe fonimen fann; fo ift babureb, baß ein folcbeS bilb gefegt ift, bie Mannigfaltigfeit fcblecbtweg gefegt, wie aud) eine ©inbeit berfelben, b. i. ein glufi. Surd) eine folcbe Stacbweifung wirb nun erfannt, baft bieS eine abfolute Sin* fcbauungSform ift. SBenn aber alle ^>^itofo^*f)te genetifcb ift burcbauS; fo muff bod) einmal naebgewiefen werben, warum jene eS ift, baS ©efefc ber 2lnfd)auungSform; unb nur ber Srt, wo bieS naebgewiefen wirb, ift ber rechte für bie ©onftruction berfelben. Siefen Srt b«t>eu wir nun fo eben in bejiebung auf bie 2Cnfcbauung beS SBerbenS unb gebenS angetroffen. 2llfo: Sie ©rfebeinung als Sd) gefegt (bieS ift bie abfolute SSors auSfefcung;) ift baS alfo gefaxte Sd> in feinem eigentlichen SBefen bie notbwenbige SSerbinbung Bweier, beS ©eins unb beS bilbeS. SBirb nun bieS alfo beftimmte Sd) gefaxt in einer 2lnfd)auung, b. i. in einem Silbe, welches bureb ficb bem in ibm 3lbgcbilbeten burd)= auS SticbtS binjutbut; fo wirb eS ein bereinigen ber beiben ©lieber; ein bereinigen, fage id), alfo ein geben jwifd)en beiben, ein gortflicfjcn bon bem ©inen jum 3Cnbern. Samit aber ift baS ©efefclicbe nod) nicht auSgebrücft, welches boeb ebenfalls in ibm liegen muff, ba bie ©efefffiebfeit eben ben ©b^rafter beS Sd> auSmadjt; wirb bieS binjugetban, unb baS berbinben bamit ber* einigt, fo fann eS gar nicht niebt berbinben; eS muf! SieS Mufj bilbet ficb in ber 2lnfd)auung ab, eS wirb angefdjaut eine unenblidje golge, ein abfoluteS geben unb SBerben. geben ift •- IS 227 XuSbrucf ber abfoluten §olge in bet ttnfcbauung; Unenblicbfeit, Seit; bie gorm berfelben ift 2fuSbrucf ber ©efchmäfiiigfeit in ber^ felben 2(nfcbauung. 2)ai)cr bann baS 9)?annigfaltige «nb ber gluf, als abfolut in ber 2lnfcbauungSform bcS Sei) liegenb, unb nirgenbS anberS Ijer abjuleiten. 2Bie bie ©nblicbfeit in bie Uns enblicbfett fommf, warum baS 2Cbfotute unS nidfjt jerfliefit, Jommt eben bähet, bafj jene 2lnfcbauung eine S3cftimmtbeit ber $olge auSbnuft: bie golge ift unenblich, aber fie ifl immer eine Jolge »on A — B. afein berfelben al8 Sch, ihr ©idberfaffen unb ©rgrims ben. Sm 3lbfoluten liegt ber ©runb ber ©rfcheinung nicht, l;eifjt offenbar: er liegt in ber §orm berfelben, unb ba wir hier in x bie ©rfcheinung al8 freies ?>rincip begriffen haben, bief eS: bie Schform liegt in ber gret'beif. S>a fefce ich aber wieber bie ©t'* fcheinung als ©rfcheinung oorauS, unb fomme alfo wieber in ben nämlichen ©irfel hinein. SBir wollen fte als ein* abgefonberteS unb gefcbloffeneS ©ein, nach ber Analogie beS 2lbfoluten, fefcen. SBie tft benn nun bieS, auffer eben im 35tlbe? 35ie5 ift alfo auch hier bie SSorauSfefsung. Saft ftch benn baruber nicht etwas SSefriebigenbeS fagen? Sie abfolute SSorauSfefmng war, bafj ein 15 * 226 Silb fei. 2Bie foU bieS confiruirt «erben? (SS bleibt ba nur übrig, borauSjufefsen ein unenblicheS Silbleben; bieS aber giebt fein Silb. Sollte eS «erben ju einem SSilbe, fo müßte eS be* frfjranft fein, genötigt «erben fid£> $u befchrdnfen, ftch jufam* mcnjujieben ju bem 2£uSbrud eines befiimmten unb enblicbcn ScbenS burch abfolute Stotßwenbigf eit, burch ein reales ©efefc. 2BaS b. (Srfie «dre. Stutt tonnte man fagen, «ie fommt bie SBirffamfeit biefer Stothwenbigfcit in baS Silbleben hinein, wie tarnt ftc eingreifen in baffelbe? Antwort. Sßcil bieS überhaupt nur burd) jenes ©efefc ba tft. £)aS Silbleben ifi gar nicht auffer biefer Stothwenbigfeit, als bem eigentlichen ©runbe feines SeinS. 2>urd) biefe Sefd;rdnfung würbe nun baS Silbleben $u einem befiimmten Silbe; unb bieS «dre ber ©ruitb ber abfoluten Zft- fd)auung in ihrer bloßen $orm, Sefcbranftheit eines abfoluten SilblcbeitS, woraus nun freilich für ftch felbft ftd) 9iicf)tS machen läßt. 2) 3d; fage: burch biefe 2lnfd)auung wirb baS borauSgefefcte Silbleben ftch fclbjt anfehaubar; bentt nur in ber Sefchran* tung ifi eS Silb; burd) bie oorauSgefehte Stothwenbigfeit ift eS befchrdttft, barum felbft in ftch ein ©egenfiaub beS SilbeS; aber als Silb, unb nicht anberS; benn maS tann eS bilben? Silur baS bcfchrdnfte, eS felbft ift aber jefct befchrdntt. 2BaS baS barin ©ebilbefe aber auch fein mag; fo ift eS baS Stefultat ber Stört)* wenbigfeit, bon ber eS felbft ergriffen ift; eS felbft ift baburch berdnbert, baß eS auf bie bcfiintmte Sphäre befd)rdnft ift, unb fo muß eS ftd) aud; anfdjatten. 2)icS ift, «ie wir fd)on «iffen, bie Sd)form. Sch barum ift = Silben beS SilbenS, Sehen beS Sehens. So ifi fff« olfo bie Schform felbft entfianben auS ber Sefchrdnfmtg beS unenblichen SilbbermogenS auf ein beftimmteS Silb. 2ßaS b. Sweite wäre. 3) (SS ift eine Sefchranfung, bie nur anfehaubar ifi, inwies fern fte felbft ifi,'"bie aber felbft ift jufolge ber abfoluten Stört)* «enbigfeit: baburch wäre nun baS Silben jur tlnfbfauung feinet felbft gefomincn, eben als unenblid;eS Silben, in ftch; unb boch al§ befonbereS unb befchrdnfteS im Suftanbe beS SilbfeinS. £)iefe tCnffcht «ibcrfpricht ftch, UnenblicheS unb SefcßrdnfteS fiel;en mit 229 einanber im ©egenfahc; bicfcr fann nur vereinigt werben eben burch bie 2Cnftd;t bcS ©cfcfccS, wenn bic vorder betriebene Stothwcnbigfeit bc§ Scfchränfcnö beS Uncnblichcn felbft gebilbet würbe al$ ©runb biefe§ bcfd;ränftcn Suftanbcö. ©o entffänbe bie 2fnfchauung eines ©efe^cS, ein 2)enfen. 2Ba§ b. dritte wäre. 4) 2Bir batten barunt hier aus ben böcfjften 9)rin«picn ba§ SMittclglieb bcö ?lnfd;auen§ unb £cnfcne> gefunben, welches wir cigcnt(id) tiefer, unb in einer bcjtimnitcn 2lnwenbung für bie “Kn- fcbatilicbfeit fud)tcn, fd;on oben in ber ©onftruction beS Sd;. 2)icfeS SKittclglicb ift baS 33ilb beS SilbeS felbft, baS ©eben beS ©cl;cnS. Sn bicfcr Sufammcnfchung ift beibcS vereinigt: baS unenblid;e bilbenbe geben, baS 9tid;tS ijt, alS Silben, würbe ffrf> biiben, wenn cS in biefer Unenblid)feit ju einer fejten ©e= ftalt fomtnen fonnte. S'aju fann eS nicht fomtnen burch fich, fonbern burd; eine abfolute faftifche 9totl;wenbigfcit: (ber ©runb beS Sd) ift nid;t it; ibnt fclbcr ber gorm nadb). Sjt eS burd; biefe Siotbwcnbigfcit SSilb in einer feflen ©eftalt, fo ifi e§ eben barum auch Silb feiner felbft, weil cS nun, baS abfolut Silbenbe, in biefem Silbe eine fefte ©efialt befommen h<*t- 25ieS jweite Silb feiner felbft ijt nun offenbar nicht baS erfte, fonbern nur Silb von ber feften ©eftalt beb Silbenben felbft; e£ ijt nid;t SBicberholung beS erften SilbeS, fonbern ©onberung ber Stothwenbigfeit, Seibe fe^en fd;lechthin einanber, unb eins ift nicht ol;ne ba§ anbere möglich. 2>aS obere Silb, Sch, ift nid;t möglid; ohne bie SorauSfefcung beS erften, benn nur bureb bie Sefd;ranfung ift eS ju einem fid;tbaren Sch geworben. Umgcfchrt ift jeneö nid;t ohne bicfcS, benn jenes jieht bic SJiöglid;fcit von biefem, barum, ba baS vor; auSgcfeljte fd;led;tl;in bilbet, fobalb cS fann, bie 2ßirf'lid;feit nad; fleh. ©inS folgt auS bem tlnbcrn, unb ift gefegt burd; baS 2lnbcre. Seibe fe£cn ftd; aber auf vertriebene SBcifc: baS Sd; baS Urbilb, nicht bem ©ein, fonbern ber ©rfcnnfniji nad;; baS Urbilb baS Sch, bem ©ein ber fD?oglid;fcit nabh- SBenn bie 2fnfd;auung nicht wäre, tarne cS gar nicht ju einem folchen JKea flcr beS SilbvermogenS in fid; felbft; fie mad;t alfo realiter tnog? lieh bie ©idbanfehauung als Sch; auS bem Sch umgcfchrt lajit fich fchliepen, bafj bie 2lttfd;auung ijt, tnbent aufferbem baS Sc'h — 230 — / nid)t möglich wäre. S3eibe§ wieber in tiefem 58erbältniffe ifl nur unter 58orauSfebung eines abfolut bilbenben 2eben3, unb einer abfoluten 33efd;ranfung beffelben, wa$ wir auSbrücflicb noch bin* jufefcen. @o alfo fe^en einanber bie beiten Silber; welche man fug= lief) nennen fann auffere unb innere tfnfcbauung. ®aS befcbricbene Senfen ifl nun bie ©rflarung, ber 58er« jlanb ber Sefcbränfung burcf) baS Silb beS ©efefceS; bie göfung einc§ SweifelS, bei ber flreitcnbcn 2lnfid)t. S55ie befcbricbcn? 25aS Senfen ifl feiner SOloglicfjEeit nach bureb bie beiben Slnfcbaus ungen gefegt, unb »erhalt ficb ju ihnen gerate fo, wie bie innere jur äufferen. Senn wenn beibe nicht waren bureb folebe 33es febränfung beS uncnblidben SilboermögenS, fo gäbe eS gar nichts ju erflaren. @S giebt barum fein abfoluteS teufen, wie wir bisher bie ©acbe, »ermutblicb jur 58erbefferung genommen haben, fonbern nur ein abfoluteS SScrfieben eines ^aftumS: 58erfieben ifl nur möglich, inwiefern baS Stötbfel, baS gaftum, aufgegeben wirb: baS Senfen ifl alfo feiner 9Röglid)feit nadb fcblecbtbin burdb bie Slnfcbauung bebingt. 5ZBollte man nun weiter argiu mentiren, unb fagen: burdb bie 3lnfcbauung fei auch bie 5SBirf* liebfett beS SertfenS fcblecbtbin gefegt; fo muffe man ben 5Se- griff »on bem »orauSgefebten Silbocrmögen erweitern, unb fagen: baS 23ilb»ermögcn fann ftcb nicht anfebauen, ohne ben ©runb bauon ju »erflehen, ohne fein Silbfein ju erflaren: eS ifl feineSs wegeS blof ein unenblicheS bilbenbeS geben, fonbern jugleicb unb in bemfelben @d>tage ein abfoluteS 58erflehen, 58erflanb feiner felbfl. Sann müfite bie Sefcbränfung eben fo fcblecbtbin erflärt werben, wie fie ifl. Sb wir nun btcS unbebingt, ober nur un= ter gewiffen Sebingungen behaupten fönnen, baoon ifl in unferer gegenwärtigen ©hnthefiS bie Siebe, intern wir ja eben ben 3u s fammenbang beS ScnfenS unb ber 2lnfcbauung nacbjuweifen ge« benfen. SK5ir fdfjeinen in unferer gegenwärtigen ©pnthefiS allere bingS Sufi ju haben, fo ju fpreeben; benn cS ifl ja wohl flar, unb mufj in ber gegenwärtigen Relation allen aufmerffamen 3u= hörern wohl flar geworben fein, baff unfere ©pntbeftS x gerabe biefelben ©lieber hat, bie wir eben auffleHten: bie jwei gor= 231 men ber Tfnfchauung, ber duffem unb innem, unb beiben gegen* über baS 25enfen, unb jwar, baf mir fte nicht unmittelbar ben, fonbern in ihrem Silbe, einem beeren. SGBir haben baS ©onffruirbare = duffere Tlnfchauung, a; ba§ Unconffruirbare = innere Tfnfchauung, b; unb beibe »ollen »ir Bereinigen in ei* netn britten unb hohem, bem x = 25enfen. x ift alfo ungefähr baS, waS unfere fo eben Bolljogene ^Betrachtung war; bie Tluf* jdhlung biefer brei ©röfen, a, b, x, bie ftd> auch gegenfeitig fo beftimmen; nur baf fte nicht TlllcS problematifcb htnfleEt, fon* bem wirflicf anfehaut, unb bie grage über ben Sufammenhang lofl. — gortfefcung gegen ben ©fepticiSmuS (@. 179.). 25er ©feptifer, geigte ftdf>, fefet feine SnbiBibualitat, »ie fte ihm burch ©elbffbeobachtung gegeben »irb, als gemeingültig. 25er SEBiffenfchaftliche fpricht fategorifch unb forbert unbebingte Tlnerfennung ber ffißahrheit für Tille. SEBie fomrnt er baju? Sticht etwa jufolge einer ©elbffbeobachtung, fonbern burch Vernichtung feines ©elbfi unb Eingehen beffelben an baS fchopferifche 9)rincip, baS fich obfolut nach bem ©efe^e geffaltenbe SBiffen, baS ba ift baS gemcinfam ©effaltenbe ber ganjen SDfenfcf)hett. Stur inwiefern feine Siebe Tlbbrucf tfi biefeS ewigen ©cfefseS, foll fte objeftio gerebet fein; unb wa§ in feiner Siebe baS nicht wäre, fonbern etwa ©clbfibeobachtung, Tlbbrucf feines ©elbff, erflärt er felber für SiidjtS. ©r braucht gar nidfjt ju fagen: idh weif, nicht einmal in biefer Siücfftcht auf ftch ?u rcfleftiren, baf er weif; fonbern er weif eben fcflechtweg, wie unb inwiefern er weif. 2Ba§ aber fein Verhdltnif ju Tlnbern betrifft, fo gefteht unb prebigt er, baf feine Siebe SlichtS iff für fte, auffer inwiefern fte felbff baf* fclbe begreifen, ©r fonne SitchtS mittfeilen, fonbern Seber müffe e§ Bon ihm felber nehmen, fonfi befomme er eS gar nicht, ©lau* ben unb Autorität Berbittet er ftch 9 an J unb 9 ar / bäS feine tlbffcht BÜHig Vernichtenbe. 2Ctfo auf feine SBeife wirb SnbtBi* bualitdt eingemifcht. ©r foll befcheiben fein: baS ©wige unb Tlbfolute iff nicht befchctben, fonbern fdhlechthin fategorifch; eor ihm aber foll ftch 232 * befcfjeibeit uttb »erjiummcn «He Snbioibualität. Scbe bcfonbcre Snbioibualttdt foll ftcb bingeben unb opfern bcm (Swigcn, nid;t aber inwiefern bicS in einem 2lnbcrn ibm erfebeint; (mag cigents lici) aud) gar nicht möglich ifi:) fonbern inwiefern cg ibm felbfi erfebeint. Sieg nun unbefebeiben ftnbcn, fpnntc nur bic Sers fiodtbeit in ber Unbcfcbeibenbeit. XIV. Sortrag. üaffen ©ie ung jefct ben gaben unferer ganzen Untcrfucbung jufammenfaffen unb fiberfeben. Unfere ‘Uuf- gabe ifi: ben ‘Xntbeil beg Senfeng in bcm urfpritnglidjen SBtffett naebjuwcjfen; biefe grage ifi je^t jurficfgef{i(;rt auf bie gormcl: bap bie (frfcbeimmg ftcb febe alg bag febenbe, alg Silb, 3ben- tität mit einem gewiffen Silbe, hierin liegt: 1) Sie (Srfcbcinung foll fid; feben alg bag unb bag, fie muff alfo ein S3ilb haben oon ftcb felbfi x b. b- fie muß ft'd; febcit alg 9>rincip beg SilbcnS, alg febenb bag ©ein burdj bag Silb; unb fchettb befonberg il;r eigneg ©ein; fie fefet ficb felbfi fd;lecbt= bin. 2) Sieg aus il;r felbfi alfo 2tbgcfcbte foll fie alg ein Silb erfeben; an il;r cigncg Silb foll fid; in bentfelben Silbfein ans fdfliefjcn bag Silb eincg Silbcg; unb jugleidb bic Sefittnntung biefer beiben Silber, bafj bag erfie fei bag jweite, bag jweite 2£ccibcng unb Sefiimmutig beg erfieren = Sd), wclcbeg nur überhaupt bargcfiellt ifi unb ohne alleg Sfccibeng. Scntt inbent fie fagt: 3>cb, b^t fie febon ein Silb il;rer felbfi, unb inbem fie binjufebt; »habe ein Silb,« foll ftcb ent bag ©eben ihrer felbfi anfcbliefjcn ein anbercg ©eben alg gortbeftimmung beg erjiern. • 3) Sieg jweite Silb ingbcfcnbcrc foll ein folcbcg fein, bag nicht bureb eigneg Senfcn unb freieg Silben ber Qrrfcbcinung ents fianben ifi, unb burebaug nfd)t angefeben werben fann, alg bas burdb entjianben, ©ie foll ftcb ein Stlb jufdjrcibctt, beffen 61)0= rafter ifi, bafj bag Scb burebaug n i clj t fPrincip beffelbcn fei; boeb foll bieg Silb gleid;wobl fein eincg beg 3cb, bag 3d; foll eg fein, Sieg ifi nun bie eigentlid;e ©cbwierigfctl; benn cg ifi of< 233 fcnbar ein abfolutcr ©cgenfafc unb SBibcrfprud). £a§ freie Sdj müfjte ffcf) anfehauett al§ nicf)t frei unb bennoch ba$ freie; ba liegt e$. Alfo bicS fiel;e Sf>nen feft: biefc6 ©ich fei; eit be§ Sei) als beö fei; en ben ift bcrmalen noch b aß non un§ feiner 2Jiögficf)fcit nad) ju conffruirenbe ©eficht, unfer aufgeftellteö x, unb bie ganje ©d)ilberung bcS x entfprid)t bem fo eben Sorgen tragenen. Sn bem mirfltdjcn SBiffen ift ba$ l)ier nacbjumeifenbc Semufitfein baS: Sch fteUe nor. Sd) ift barin baS ©ichfehen ber ©rfcheimtng al§ ^rincip; ff eile oor, ift ba3 Sd), baS fid) fefct al£ febenb in einem anberen ©eben, non betn cS nid;t ^rin* tip ift. @S Fontmt in ber Sefd;reibung eine? beffimmten ©efichteö AIJc§ barauf an, ben ©inheitspunft bc§ SilbcS, non meld)em olle ©lieber beffelben au3gehen, unb in mcldbem alle ihre gegen^ feitige Schiebung haben, b. i. hier ben unmittelbaren äufammetu l;ang be§ Silbcö unb eines ©ebilbeten, ben eigentlichen 9)unFf, mo au§ bem ©haraftcriftifchcn be§ SilbcS baS ©ebilbetc herauf fpringt, ben Jocuö beö ©anjen genau anjugeben, unb für ben Sul;6rer, barauf beftanbig ju merfen. 2)enn an einen folgen ©inhcitSpunft a legt ft'cb, mie mir im Allgemeinen fd;en miffett, ba|l bie ©efiebte fpnthetifd) ftnb, mancherlei an, ein b, c u. f. f., bureb mekhes SJtancherlci bicö a felbff mieber mirb, ma§ es> i ft, unb moburch c§ alS a oerftanben mirb. 2?arum muff man biefen SDfittelpunft nicht mit ben einzelnen Silbern oermcchfeln, fonbern beftanbig auf benfelben gerichtet fein, unb bie cinjelnen Silber nur in ihrem Serhältniffe ju ihm anfehen. ©o ift eö ber galt hier, unb ift hier befonberä nöthig, ba mir gefunben hoben, bafj x ein fo mannigfach 3ufammengcfc$teö ift, beffehenb au3 jmei 4?auptgliebern, beren jcbeS mieber feine eigenen ©lieber mit [ich führt, att§ bem ber ©ine Slicf gebilbet ift. £>er gocuS ift l)io r: bie ©rfd>einung, fid; fchenb als> fehenb. An ben Slicf, bafj fte cS fei, bie ftch fel;e, fd;(iefjt fich an, bafj fte, bie ©efchene, felbff fef;e. £Mefc beiben Se= ffanbtheile ftnb entgegengefeht: inmiefern fie e§ ift, bie gefeiten mirb, alfo inmiefern fie Sch ift, ift fte fProbuft bes> freien Sik bftt6, unb mirb alfo gefehen; inmiefern fie aber als fchenb gefe= 231 ben wirb, iff fte, als fetjcnb, eS nicht. 2flfc> ber Snbalt, bcr hier in ©inem ©eftcbte oorfomnteit foll, wibcrfpricbt fid) unb bebt fid) öuf. 33eibe SSttber ftrtb jit oereinigen. S3eibe 33e|fanbtl)eile, baS 3$ unb baS gefebene ©eben bcffelben, taffen ftcb als bet einanber ftebenb begreifen, unb fo in ©inent ©eben oereinigen nur als fotgenb nad> oerfebiebenen ©efehen ber geige überbauet. SBeiben S3efianbtbeilen a unb b wirb barum ©twaS oorauSgefeht als if>r ©runb = «, ß. Sjf bieS nun in ber £bat unb SBabrbeit? SBenn fein onberer ©runb jur ^Behauptung ficb fin* bet, als biefer, auS biefem folgt eS nicht. ^)ier ftnb eS blofj ©lieber, bingefeben lebiglicb bureb baS 33ilb ber beiberfeitigen golge. (2Bir haben bie gormel fo auSgebrücft: baS Sd) ftebt ftcb als baS ©ebenbe; im toirflicben S3ewuftfein ber gewöhnliche 2luSbrucf: Sd) ff eile oor. Sd) frage: ©iebt eS nun auf an- bere SBeife, als in biefer 2lnfd)auung oott ftcb? 4?at eS noch ein anbereS ©eben als bieS oon ibm ©efebene, in biefem ©eben feiner felbfl? 9fod) ein anbereS SSorjtellen an ftcb, als bteö, beffett eS ftcb als beS feinigen benutzt iff? ©iebt eS eine X$or* ffellung ohne ©elbfibewufjtfein ? ©ine 33or|felIung, bie nicht SSorffeUung beS Scb wäre? SBer fönnte bicS fagen, unb toaS wäre baS für ein ©tun? Scb weif wohl, baf bieS gewöhnlich angenommen wirb, unb baf barin gerabe bie Srrtbümer ftd) oer* fteefen! @ie auSjurotten, iff eben bie 2tbficbt unferer Unter* fudjung). 2)ieS iff eben ber ?)unft, auf ben eS unS anfommt: bie ©r* febeinung fattn ftd) nicht erfeben, ftebt ftcb, benft ftd) nicht auffer als febenb. ©S giebt fein rcineS unb abgefonberteS Sd), wie mir cS etwa früher conffruirt haben; bie 2£nfd)auung beS Sd) iff immer mit jenem Sficbf^Sd) oerbunbett, baS fid) fcbledjtbin an* fdjlieft, unb umgefel)rt: bie ©rfd)etnung t)at gar fein ©eben, auffer inwiefern fte baffelbe ftebt. 33eibeS iff eine burcbauS unab* trennlidje ©pntbeftS. ©S giebt fein reines Sd), fonbern nur in einer ©pntf)eft'S; unb in biefer wollen wir eS nadbweifen. Uitfere aßererfle Unterfudwng batte fd>on bieS junt Swecf, inbern fte ben ©ab aufjlellte: baS S3ilb müffc ftd) notbwenbig feben als S5ilb; 235 23ilb, unb S3ilb babon, als S3ttb feien unjertrennlicf). SDieS nadbjuweifen, haben wir unS jefct nodE> mehr Staunt gemacht. £>it Gtrfcheinung fielet baS 33ilb als folcheS in ftch; unb eben inbent fte eS in fid? fteht, fte eS als 23ilb, als 2lccibenS; unb wenn wir fagen, bieS ffiilb i|t gar nirfjt, eS werbe benn gefehen als 3$; fo fwift bieS eben: eS ifl gar nid)t, als cS werbe benn gefehen als S3ilb. @S wirb GrtwaS gefehen als S3ilb, fyeift bar« um: eS wirb erblicft im 3d). 2)ieS ifl bie früher nadbgewiefene Unjertrennlichfcit ber 53ilber a unb b; für b haben wir je£t ges funben baS Sch als fPrincip, unb eben biefe (finheit, bon ber ge= fprochen würbe, ifl auffer x. Ueber bie duffere ^orm, baß in bem 33ilbe x ein SBegrün* ben ober Sonjfrui-ren gebilbet werben müffe, baß bie 3>'erfd;ieben= beit ber golge in ber @onfiruirbarfeit unb Stichtconfiruirbarf'eit befieben müffe, baß baS gemeinfcbaftlicbe Sch gebilbet werben müffe als bcnnocb conßruirenb baS fcblecbtbin Unconfiruirbare, unb waS baS Ijci^en müge; waS ba fei bie 3tnfcf)auung einer golge, unb jwar einer gefehmdßigen golge, baß fte ftch auS= brücfe als ein glttß über einem Mannigfaltigen; baüber ifl in bem Vorigen SRechenfchaft gegeben, unb wir haben baburcb borgear* beitet für bie ©inftcbt beS ^)auptpunfteS, für welchen wir bieS 2tlleS gebrauchen werben. 2Bir haben aber ein wefentlitbeS ©tüdf ganj liegen laffen, ohne welches wir jur wahren Grinftcht nicht gelangen fonnen. 2luf bieS habe ich burch ben @cf)luß ber borU gen ©funbe borbereiten wollen. Sch fagte: 1) Man fe|e borauS ein unenblicheS S3ilbberm6gen; fo jer= fließt baS eben, unb eS i(t fein 25ilb. 2) ©ollte eS nun bieS werben, fo müßte baS unenbliche 33ilb= bermogen eben befchrdnft werben; aber nicht burch fich, benn burd; fich felbfi ifl eS unenblicheS ®ilbleben, barurn müßte eS be= fchrdnft werben burch eine abfolut faftifche Stothwenbigfeit. 2ßaS ich auch auSbrücfen fonnte: burdh ein ®efe£, benn bie Stothwens bigfcit wirb ju einem ©efe^e, wenn fte inS S5ilb gefaßt wirb. 23G ba§ aber junacßß nod) nicht gebt, iitbcm wir hier noch gar fein äBilb baten, fonbern eS erß entßcbcn laßen wollen. 2)urd) bicfc Scfcßränfung wäre nun ein Silb beffen, waS oon bcr Uncnblid); feit übrig bleibt nach ber Scfchranfung: ein beßimmteS 5Bi(b. 3) @3 tonnte in jener IXncnblicfjfcit aucb nicht Silb feiner felbjf fein, weil e§ überhaupt nicht Silb fein tonnte. 3e£t *fl eö burdh bie Sefdwdnfung Silb geworben innerhalb ber burd) bie Sefchranfung gefegten ©rdnjc; jubßrbcrft beffen, auf ba§ eS befchrdnft ift; unb nun fann cS barum auch fein Silb feiner felbft. 4) 3d) fage: e§ muß unter biefer Sebingung Silb feiner felbft fein. 25enn eS ift in ftd) unb burd) ftch ein bilbenbeö lieben, 'ber Soraufßehung nach, in weldjcm 2fllcS fich bilbet, wa§ ift. Seht ift e§ in ber ©eßalt cincS SilbeS = A. S5iefc feine ©eftalt muß ftch barum bilben. Sief ultat: £urd) ba§ erfte, burdjauS nicht in ihm, fon= bern in einer faftifd)en Stotbwcnbigfeit auffer ihm gegrünbetc Silb iß baS Silb feiner fclbß bebingt. Sn ber erßen 2agc ber Unenblid)feit fann eS gar nicht fein Silb feiner felbß: erß burch bie Scfchrdnfung fann eS felbß gebilbet werben. SBeitcr: burd) ba§ erße Silb iß aud) baS jweitc gefegt, unb alö nothwenbig gefegt, nicht etwa unmittelbar jufolgc bcr fremben ÜJtothwenbigs feit, fonbern jufolge feines eigenen innern SBcfcnS, als Silble= ben, wie wir gefeßen haben, gür baS erße bebarf e§ einer ab= foluten äußern Sßotßwenbigfcit, nicht fo für baS jweite, fonbern ba§ erße nur gefegt, macht ftch baS zweite burd) fich felbß nach innerer Stothwenbigfeit. — 5) Sch wollte Ißerburd) nur bie allgemeine gorm beS Sufam* menhangeS jwifeßen ben beiben 5frten bcr Silber, beS SilbcS fdjlechtweg, unb be§ SilbeS oom Silbe, beS burd) abfolute itt^ fprünglien, benn wenn wir baS ©e* fagte naher betrachten, fo iß c$ aufgeßellter SRaßcn unmöglid). (@o aber Schritt oor Schritt muß bie fPbüofophw einhergehen). cbuftion gar nicht begreifen, 237 (ungeachtet wir eS jum ©ebuf ber ©egreiflicbfeit bingeflcUt l;^ ben), wie bureb bie ©efcbränfung eines Unenblid;cn ein ©eflimnts teS, tinb befonberS ein befiimmteS S3 i l b entfielen follc, baS fclbft wieber in einem jwciten ©ilbe als ein befiimmteS gebilbet werben fönne. SJtit bem Unenblicben giebt eS gar fein ©erhält* niß, wie Sbnen angcmutl)et wirb in eigener 2(nfd;auung ju fin= ben. ©oll bal;er bureb bie ©efcbränfung ein ©eflimmteS entjle* ben, fo muß bie ©efcbränfung innerhalb einer beflimmten ©e* fdjrdnfbarFeit, bie ein gefcbloffeneS unb befiimmteS ©anje ifl, gefcbel;en. 9?ur fo ifl baS Siefuttat ber ©efd;ränfung ein befiimmteS bureb feinen ©egenfab unb fein ©'erbältniß jum ©an* jen. SBcblbemcrft: ich fage nicht, ein folcbeS fcblecbtbin unenb* licbeS ffiilbleben, baS burcbauS nichts weiter fei, benn bieS, muffe gar nid;t gefegt werben; eS mup allerbingS gefegt werben, wenn baS ©ilb überhaupt in feiner gorm begriffen werben foü; eS fann nur nicht atfo gefegt werben in ©ejiel;ung auf bie ©egrän« jung: in biefer ©ejiebung mufj innerhalb ber Unenbticbfeit wies ber, weld;e oorläufig unS 9ficbtS angebt, gefegt werben eine burcbauS befiimmte ©egrän jbarf eit, ein ©erbältniß beS ©cfiimm* fen ju einem ©e|limmbaren überhaupt. £iefe ©egränjbarfeit ifl in unferm 23cnfen gefegt bureb bie SKoglid;feit ber ©egrän* jung; fte ifl biefe SDloglicbfeit fclbff, ifl baber fcblecbtbin gefefct. Unb nun nach biefer ©orauSfebung weiter: £>aS bureb bie ©efcbränfung entflanbene ©ilb ifl boeb ©ilb, nur inwiefern eS beflimmt ifl; aber eS ifl befiimmt nur bureb feinen ©egenfab mit ber ©efebränfbarfeit überhaupt, ©o gewifj barurn bieS ©ilb ifl, fo gewiß muß bie ©efebränfbarfeit, unb ber ©egenfab ber* felben mit bem beflimmten ©itbe gefegt werben. £aS ©ilb ifl nur ein ©eflimmteS bureb biefen ©egenfab, unb ba alles ©üb ein ©eflimmteS ifl, fo ifl eS überhaupt nur in biefem ©egenfabe. SNcfe Slotbwenbigfeit ifl hoffentlich flar. — @S ifl nötbig b>e r genau ju fein; barurn 2lnalpfe beS ©efagten. 2BaS ifl benn nun eigentlich in ber ©rfd;einung, ©ilb ber ©efcbrdnfung ober ber ©efebränfbarfeit ? Unmittelbar feines oon beiben, fonbern ©ilb eines beflimmten ©egenfabeS ber beiben; barurn bie beiben nur burd; unb oermittelft beS ©egenfabeS, als ©lieber beffelben, unb 238 aufferbem nicht. ©efcbränfung unb ©efcbrdnfbarfeit ftnb alfo nur, inwiefern fte durch ben beftimmten ©egenfaft, baS einzige hier fcbled)tweg ©efe^te, gefegt ftnb. 25er ©egenfah ift ber go= euS beiber. Offenbar ift baS ©ilb ber ©efcbrdnfbarfeit ein ©ilb, ba$ bie ©rfcheinung eon ft'dE> bat; benn baS ©efdfrdnftere ift ja eben bie ©rfcheinung; unb baS ber ©efebranftbeit gleichfalls: baS ©injige barum, waS bi £r sefeht »ff/ ift ein beftimmteS ©ilb ber ©rfcheinung txfn ftdb felbfi, unb in biefern ftnb bie beiben Sieben* glieber gefegt. £)aS faftifcb wirfenbe ©efe£ nun, bie Stotbwenbigfeit, bie wir als befcbrdnfenb baS unendliche ©ilbleben, all ©runb beS ©ilbeS überhaupt festen, waS wirft eS eigentlich, unb waS iffc ba bureb baffelbe? ©ben baS beftimmte ©üb, ganj fo, wie wir eS befebrieben haben, mit feinen beiben fpnthetifchen Steilen, ift ba bureb baffelbe, unb nichts Anderes. .Keine ©cfcbrdnfung un* mittelbar, auch feine ©efcbrdnfbarfeit, fonbern nur ba$ beftimmte ©ilb, in weldbem beibe gefegt ftnb. ©efe| ift eben baS ©ein eines ©ilbeS, unb ba baS ©ilb nothwenbig ffiefiimmtheit bei ficb führt, ©ein eines befiimmten ©ilbeS, unb ba bieS eine ©efiimmbarfeit bei ficb führt, ©ein eines beftimmten ©ilbeS «IS SheileS ber ©eftimmbarfeit überhaupt. 3Clfo bie Stothwenbigfeit beS ©eins beS ©ilbeS bringt bieS 2>rei* fadje mit ftdb in der angegebenen Ordnung. 2Bir hatten UnfangS jwei ©lieber, bie erft auSfabcn, als ob fte für ftdb nab objeftiö ju gelten begehrten, bie ©efchrdnfung, als ein wtrflicb üorge* henbeS gaftum, unb bie ©efebranftbeit, als ein gefcbloffeneS ©ein ber ©rfcheinung aufgenommen in baS ©ilb. Sticht fo ift aber bie ©rfcheinung, was wol)l feinen ©inn haben dürfte, fon* bern fo bildet fte ftdb fcblecbtbin. §ovm bicfeS ©ilbeS. ©S ift ein ©ilb ber ©rfcheinung »on ftdb fdbfi, und jwar in ihrer ©eftimmtheit, bie da ift burd) abfolute Stofbwenbigfeit; alfo reine llnfchauung, wie wir bie* felbe befebrieben haben; ein ©ilb, baS durchaus ftdb nicht V*' febreiben fann, irgenb ©twaS an dem ©ebildeten jtt thun, fonbern bte ficb kurcbauS unb ganj leibend üerbält, blofjeS Sitfeben hat. 239 Sn SJücfftcfjt ber ©efiimmba'feit wollen wir nod) be* werfen. @3 ifi in unferer *Debuftion nic^t jweibeutig geblieben, welche Ärt berfelben wir meinen. 2Bir wollen eS nur nod> auS* brücftid) auSfprechett, unb geltenb machen. @S ifi gemeint bie burchauS burch baS ©efefc, burrf) bie faftifche Stothwenbigfcit ge* gebene, feineSwegeS etwa, faliS eS fo eine giebt, bie, in 9tüdfid)t auf welche bie ©rfdfjeinung feib(! aI6 abfoluteS ©ermbgen ftd> be* flimmt unb freies fPrincip it)rer felbfi ifi. *DaS ßeiben, unb burch* auS nur bicfeS, bie JReceptioität ber Grrfcheinung ift barin gefegt. Stoch biefen ©harafter: 2Mcfe ©efiimmbarfeit ift, als ein ©cienbeS, burch bie bcfrfjriebene 3tnfd;auung fd)led)thin ©cgebeneS, w i e fie gegeben ift. Sd) h«be Zweierlei auSgefprodEjen: ©ie wirb nict)t; jwar wirb auch, in ber befchriebenen tlnfchauung, bie ©efchränfung nicht, aber wir, barfiber fdjwebenb unb erflärenb, fcfcen bod), bafj fte fei burdj ein faftifcheS ©efefc, unb aufferbem nicht fein würbe, unb machen fie fo genetifd). Sollte nun etwa, wie inSfünftige wohl gefchehcn tonnte, biefe ©enefis auch inner* halb beS oon unS abjuleitenben faftifchen SSSiffenS ftch realifirt ftnben; fo wirb bod) immer bie ©efchränfbarfeit überhaupt bie* fein SBerben, als bie ©runblage aller ©efchränfung, oorauSge* fefct. ©ie ifi, wenn jene werben; biefe werben nur im Segen* fafce mit ihr, ber bleibenben, unb ihr ©ein ift bie ©ebingung beS SBerbenS jenes unb ihres SBcchfelS. ©ie ift fdjlechthin gege* ben, wie fie gegeben ift, laut ber Ableitung. $>ie ©ejiimmt* heit ber ©efchränfung fefct eben eine gefefdoffene ©efchränfbarfeit, ju ber fie ein beflintmteS ©erhältnifj h a & e n fönne, unb baS ©ilb berfelben ift jenes ©ilb, wie eS nun eben ift. GrS ift nicht mehr bewiefen, als bafj fie überhaupt eben eine befitmmte fein müffe, SBenn ber ©a£ a priori eingefehen ifi, ift er burch baS ge* wohnliche ©ewufjtfein fo beutlich ju machen, ©egenfafc. ©efiim* mung ift SJurchgehen ber ©efiimmbarfeit, um burch ihr UebrigeS bie ©eftimmtheit ju befiimmen. @S ifi begreiflich, bafj bie ©e* ftimmtheit oon ber ©efiimmbarfeit abgeht, unb bafj, wa$ in jener gefefct ifi, nicfjt gefegt ift in ber lefcteren, fonbern ein burch tluSfonberung entfianbener 2heil ber lefctern ifi, ber bie übrigen Sheile negirt. SSBaS in ber 2Birflidf)feit jene ©efiimmbarfeit 210 bureb faFtifcbe 9?otI;tt>cnbigf:tt fei, ifi fefjon oben auSgefproeben unb bewiefen (©. 239.): bie gefammte 9iec eptioitdt, b. i. ber duffere Sinn. (Ser duffere, feige icf>; an bert innern ifi fjier noch nid)t ju benfen, biefer ifi ein ganj anberer: ber duffere ifi bie SJefiimmbarfeit fd)lecbtf)in burd) faftifdje 9iotl ) 3 wenbigfeit). SaS S3ilb biefer SBefiimmbarFeit nun mufj, bamit eine S3ei jiimmung bureb ben ©egenfafc bamit möglid) fei, S3ilb fein einer fieten confiruirbaren SDiannigfaltigfeit: nach einer Siegel, bamit bie befonbere S3efiimmtbeit, at 6 befonberc, barin auftufinben fei. SBie mirb baS möglich fein? Suoörberfi eben bureb fich, unb babureb, baf eS ifi, abfolut 33ilb ber 33efiimmbarfeit, beS duffem @eini> überhaupt. SaS Sd) mufj fid) anfebauen fönnen als auf* fereö ©ein, wenn eS baffclbe ifi, unb nicht auffer bemfelben, nach einem anberen, bi» jefjt nod) nicht flaren ©egenfafce: (als ben @ie ft'df) ben inneren ©inn benfen mögen. 2 Cucfj mögen ©ie jur ©rlduterung hinjufügen, waS oben gefagt würbe: baS Sch muffe, um baS Unconflruirbare 5 U confiruiren, fid) anfebauen, al§ fich jum feienben Scb macbcnb, waS mm helfen würbe, ftcb anfebauen, als ft'df) jur SBefiimmbarfcit überhaupt, 31 t einem dufferen ©ein mad)cnb, bem dufferen ©ein hingeben), ferner biefe S3efiimmbarfeit müfjte in fid; felbfi wieber ©egenfdbe haben, eS müfjte geben nerfebiebene 3frten biefer 23efrimmbarfeit, welche 51 t unterfdfpeiben unb entgegenjufeben waren, als oerfd;ic* bene ©inne: b. !)• oerfebiebene 2 trtcn ber Sefiimmbarfeit bureb biefen ©inen ©inn. SicS wäre eS, waS in bem Urbilbe ber SBefiimmbarfeit überhaupt liegen müfjte. 3llfo wir b a &en ©ein unb ©inne! 2fn fid) ? 2BaS möchte baS beißen ? ©inb fie baS abfolute, ober Steile beS abfoluten, wo fdmen biefe ab* foluten ©inne benn bin, wenn wir nicht im ©inne finb, wenn wir abfirahirert? Siein; bie ©rfebeinung erfebeint fid), bilbet fiel) überhaupt mit ©innen, mit folcher SBefiimmbarfeit, wenn fie überhaupt nach ihrem ©ein ft'db bilbet. gerner: fie erfebeint ft’cb nothwenbig mit ©innen, wenn fie urfprünglid) unb bureb ein faftifcbeS ©efefc fich beffimmt erfebeint. ©0 ifi eS: unb bie Sfotbwenbigfeit ifi fo eben auS ber ©icberfd)einung ber ©rfebei* 241 mtng, au§ ber Scbform abgeleitet. Ueberfyaiipt fann c3 \d)Ud)t- f)in nicht anber§ fein, fo gemift @rfd;einung ift: (bern bie3 ift fte nur a(3 Silb, bie3 nur unter 83orati3fehung einer Seftimmt* beit, unb bte3 micber nur unter 33orau3febung einer Seftimnts barfeit). £>af 3 e3 nun aber gerabe folcbe 5 Sinne giebt; (miemobl für bie ^ünffaebbeit mobl ein ©efeh ficf) ftnben möchte:) unb in ihnen grabe folcbe Sefcbranfung3meifen, ba3 ift nicht ableitbar; e3 muß eben foCcfje geben, unb ba i(! jeber gleich gut. (©3 giebt fein 33ilb einer ©efiimmtbcit ohne ein tsöifb ber Seftimmbarfeit. 3. S- wie ift rotb ? ©od) wobt nur al3 int dufferen Sinne, unb unter biefem micber al3 nicht im ©eher, ©efübl u. f. f., fonbern in bem, ma3 übrig bieibt, bern ©eftch* te. 2Ba3 aber ift ©eftebt? auffere3 Sehen; ba3 miffen mir boeb 2flte unmittelbar, unb föttnett bie oerfebiebenen Sinne un* mittelbar unterfebetben, üermecbfeln nicht bie 2lu3brücfe burd) ben »erfd;icbenen Sinn; benn 2llle3, ma3 mir lernen unb erfahren, fefct biefc Unterfcbeibung fd;on t>orau3, auch b a &en mir feinen Sinn, bureb ben mir mieber fallen ba3 Sehen, hörten ba3 4)6s ren u. f. f. Wfo foldbe Unterfcbeibungen ftnb fcblecbtbin burd; bie 2fnfcbauung, unb in ihr gegeben. on allen möglid;en Farben, menn fte abgewogen ftnb, al3 Sefiimntbarfeit be3 dufferen Sel;en5 übrig bleibt. SBie ift e3? 2113 ein faftifd;e3 Sein, morin id; ganj aufgegangen bin, ma3 eigcntlid; fo fein muß. Sie übrigen Sinne bagegen ftnb nur im Silbe, ba3 ©eftebt aber ift mirfltcb; ferner bie 16 212 * übrigen ©eftimmungen beS ©eflcbteS finb ebenfalls nur im ©ilbe (grün, gelb ?c.) unb als ©eftimmbareS, in ber blofjen SJtöglicbs feit; unb biefcS allein ift nicht fo, wie bie übrigen. SBenn gelb gefeben würbe, fo würbe cS jefet bem rotb alfo ergeben, wie bers malen bem gelb, eS würbe »erftnfen in bie 2(nfcbauung ber blos fjen ©eftimmbarfeit, bie non ber ber ©efiimmtbeit unterfdjieben wirb fcblecbtbin. 2llfo: Äein SSiIb einer finnlicben Qualität, ohne ein ©üb beS ©inneS überhaupt, unb beS befonbereit ©inneS; benn bie Qualität ifl eine folcbe, bat ihre ©efiimmtbeit nur im ©egenfafce mit allen übrigen, alS fobann bloßer ©effimmbarfeit. £a§ SKotbe ift nur als eines befrimmten ©cbenS, barum beS ©ebcnS überhaupt; biefcS wicber nur als eines äufferen ©inneS, als eines StidbtborenS, 9iicbtfüblcnS zc. hierin liegt wicber bie tUtobiflcabilität beS ©inneS, unter bem Einen jicbenben ©inne. SSarutn wir nun biefen ©inn äufferen ©inn genannt bas ben, unb ber Erfolg beS ©e^cnS auffer unS liegt, fann erft bureb ben ©egenfafs gegen ben innern uns flar werben. $ier: weil er ift abfolute ©eftimmbarfeit, nicht bureb baS innere ®efe£ unb 9totb»enbigfeit beS SSBefenS, fonbern bureb eine faftifebe 9?otbwenbigfeit, bureb bie ein ©ilb überhaupt ju ©tanbe fomtnt, alS erfteS unb abfoluteS ©ilb. 2BaS noch irgenb oon ©ilbern fein fann, mit biefern jufammenbängenb, unb burdb baffelbe bedingt. Sch habe, auf eine anbere SSSeife gefaxt, in bem vorigen ©ortrage beS gleidben Gollegium bcnfelbcn ©ab borgetragen, ben ich bort fo eingefebärft habe, unb an ben ich erinnere: bie Ems pirie bat notbwenbig ihre gefebloffene unb befebränfte ©pbäre; bieS gefebloffene unb gegebene ®anje ift bie biugefcbaute ©efiimms barfeit; gefebloffene: benn baS ©eftimmte in ihr i|t ein folcbeS nur im ®egenfa|e mit einem gleichfalls befiimmten ©eftimmbas rcn. £>ieS haben wir hier auSgebrücft: ber ©inn ift ein burch* auS ©eftimmteS, unb bat feine ®ränjen, feine gefebloffene ©ums me möglicher Einbrüche. 25iefe Einbrücfe mögen nun wohl wies berbolt unb combinirt werben fönnen inS Unenblic^e, nach einem 213 ©efe^e unb in einem SSRebto, baS mir jefet nöd) nicht Fennen. 2fbcr bem ©ehalte nach ifi bie ©mpirie nothwenbig ein enblichco, burchauS befiimmteS unb erfcfmpfbareS ©anje. 35er Sinn Fann ftch erfcfiopfen, fo baß eS für tfjn nichts 9ieueS mehr giebt. 25enrt er ifi erfdfmpft oon oorn herein burch fein SBefen, unb in ihm liegt feine Icbenbige Quelle. fBielmeht ifi feine ©efchloffenheit ©runbbebingung beffen, baS überhaupt S3ifb ifi; aufferbem jer* floffe baS Silboermogen ins Unenbliche. iflfo 1) buref) bie Doll* enbete SefiimmbarFeit erfi fommt eS überhaupt ju einem Silbe. 2) 25ie ©rfebeinung ftefjt ficb nur jufolge biefeS SilbcS, unb als biefelbe ©ine in berfelben Seftimmbarfeit, burdf) welche ffe ficf> gleich Anfangs charafterifirt f;at; unb bieS bleibt babureb notb* wenbig baffelbe in ber ilnfchauung; benn ftc ifi eben babureb ber 2räger beffelben ©inen Sch)» £)iefeS hi« £urcbgegangcne ifi nun glcicf) ber eorber erwähn* ten Sieihe, wo baS S3ilb auS bem Sein folgt; b. i. aus ber faftifchen iRotbwenbigfeit, au$ einem äußeren ©efefce, als ba ifi baS ©rfcheinen beS ilbfoluten. Sie feben, baß bie jweite fReihe, bie Jolge beS SeinS auS bem abfoluten Silbe j;u einer ähnlichen Sefiimmung ganj liegen geblieben ifi. ©he ich aber ju biefer Sieihe, in bem äufammenhange, ber oor unS liegt, fortgehe, will ich noch eine tiefere Semerfung über ben eigentlichen SRit* telpunft oortragen, bie t>on ber größten SBichtigfeit ifi. 1) Sch habe meines SBiffenS noch nie biefen ganj entfeheibenben Spunft fo flar auSgefprochen, als ich e3 jefct tl;un werbe. 2) Serfiänb* lieh wirb eS werben, benn eS ifi recht gut auf Segriffe ju brin* gen. £>ie überrafchenbe .Klarheit unb baS Durchgreifenbe, wel* djcS biefelbe mehr als anbere Sähe bei ft'ch führen mächte, er* warte ich hi« noch nicht/ b«3 muß erfi irgenbwo in ber ilnwen* bung fich ergeben. XV. Sßortrag. 35ie Formel, auf welche wir aUeS biSher ©efagte jurtief führen wollen, ifi bie: bie ©rfcheinung muß fich fehen alS fehenb. ilber baS Silb ber ©rfcheinung ifi Sch. 2>aS Sch barum foll fich fefjcrt. 25aS Sch ferner entlieht 16 * 241 burd; obfolute Sreiheit t>eS ©i d )» ©efcenS: bieS ifi fein Gsharaf* ter. 9hm foU baS Sch als eben folcheS, als 3d>/ h'* r in einer 2£nfd)auung borfommen, in einem burdjauS faftifdjen 2luSbntcf'e, ber fein Senfen ifi, unb fein ©enfen ftch gufdjreibt, fonbern rein letbenb ftd) fe^en mürbe, menn fte ftcfj fe£t. ©S mirb in it)r überhaupt alles ©enfen negirt; menigfienS ba$ 9lefultat beffelben, baS ©rfchaffenfein. hierin liegt bie eigentliche ©chmie= rigfeit; in einer nur leibenben 2(nfchauung foll borfommen ein = £)enfen, menigfienS baS Siefultat eines folchen 2>enfenS, ein formales Sd), mte c§ bcfdhricben morben. SBenn mir inbefj biefe ©chmierigfeit nur recht begreifen, ifi fte gehoben. £>aS gcrabe, maS mir auSgefprodjen haben, mufj fein, unb ifi gefegt. £>ie 2lnfchauung, baS bloße S3ilb eines ftch felbfi fehenben 3d>. 25. h- in ber Shat fegt bie ©rfdjeinung ftef) nid)t felbfi, fonbern eS fommt, burch baS faftifch maltenbe ©efeg, ein ©ilbleben, baS bloße 33ilb, bie $infchauung eines folchen ©ich = ©efsenS ju (Stanbe: ba aber bie 2lnfchauung baS ©e= feh, nach meld;em fte ifi, felbfi nicht fleht, mie mir, bie mir über ihr flehen, eS fchen; fo fleht fte eben baS 3d) als fleh felbfi fegenb: furj, bie 2lnfchauung x ifi fchlechthin fein ©ichconfiruis ren ber ©rfdteinung ju einem 3d), fonbern baS bloße 33ilb einer folchen ©ichconfiruction; unb fo ein fchlechthin burd) baS gaftutn beS ©id;erfcheinenS überhaupt ©cgcbeneS. 1) Sch fage: 2Bir, bie barüber fchmeben, fchen baS faftifch maltenbe ©efeg, bieS ifi bie Sieflerion: bie befdhriebene 3lnfchaus ung aber ifi bloße Siefleribilitat. (2)ieS beiläufig; bie flare @rs fenntnif beS eben aufgefiellten fünftes bürfte mohl eine ganj neue .Klarheit in biefe Sehre bringen; mer mill, unb auSgerüfiet ifi, fehe fte ftch borläufig barauf an). 2) £>icS ntad)t flar, unb erhält mieber .Klarheit burch unfere ©runbäufferung, bie auch mit allen unfern anbern 5Bebauptun= gen bon ber 2CbfoIutgcit nur beS SSerfianbeS übereinfiimmt: eS merbe gar nicht rein f;irtgebad)t, mie mir fürs ©rfie bie ©adje einfeitig, um cinjuleitcn, befchrieben haben, fonbern berfianben (©. 230.). 2BaS ßeißt baS ? ©S mirb ein Sl;eil einer 2lnfd)auung 245 = x angefcbaut, aß $olge etncä Senfeiß ober freien Gonjirui« rcnS = y, melcbeä (entere barum felbfi angefcbaut n>irb in einem jmeiten Steile ber 2fnfcbauung, bie ja nur ifi bie ©pntbefß be5 x unb y. Sa mirb ba§ Senfen angefefjaut aß ffiegrünbetcS burtfj einen anberen SEfjeif ber 2lnfcbauung, unb e$ wäre alfo nur ein Sfjeif ber 2lnfcbauung, ma§ ber S3erfianb fcfjfccfjtfjin burdj fiefj lieferte, fo tt>ie ber anbere 2l;eil berfelben Jtnfcfjauung nicht burdb ben S3erftanb geliefert wirb, muffen mir alfo ba§ Senfen faffen aß ba3 fBerflcfjen in einer fpntbetifcben 2lnfef>au= ung. liefen ©ab, bafj eS fein reineö Senfen giebt, fonbern nur ein 23erfteben, machen mir nun hier geltenb. 2Bir molfen ba§ Senfen nacbmeifcn in ber ©mpirie, biefe aber ift 2lnfcbatts ung: alfo baS Senfen fann nur angefebaut merben in feinem s J)robuftc, mefjr nicht, unb e§ ift gar nicht anbeß, auffer in ber 2fnfcbauung. ©o fjtcr: fo mochte eS, ba auch für bie Steflerion ein ©egenfianb ber 2lnfafeinS, nothwenbig folge. 2BaS wir gefagt haben, baß in allem unferen 2)enfen als baS ^>6d)ffc immer Statt ftnbet eine Sfnfchauung unfereS 25enfenS, bafj eine Xnfdjauung ber 2(nfarftellung wir fchon lange arbeiten, jufammen gebracht, unb bringen fie noch jufammen. 2luf biefe golge beS nofhwenbigen «fjeröorgehenS ei* ncS SBilbeS ber ©rfcheinung t>on fich auS bem Sufammengebracb* ten, werben Sie nun ganj oorjüglich Sh« 2f«fmerffamfeit ju richten haben. Unb jefct wieber hinein in unferen Sufammenhang, weiter folgernb. SSBir fanben 23cftimmtl)cit burch ein faftifch walfenbeS ©efe£, (als ba ift rotl) u. bgl.) ift anfehaubar unb ift ein S3ilb nur im ©egenfa-fce mit einer beftimmten 33eftimmbarfeit überhaupt, inbem S3eftimmtbeit fich nur benfen lafjt im ©egenfafc gegen eine gefchloffene SBcftimmbarfcit, in ber, unb burch bie jene jur Säe- ftimmfhcit wirb. SGBic ift baS ffiilb einer folgen SJeftimmbarfeit felbft möglich ? äuoörberfi: baS 23ilb jebeS bejfimmten ©lernen» teS auS folcher allgemeinen ökfrimmbarfeit ift burchauS nicht S5ilb eine« ©eins, unb auS einem ©ein folgenb, nach jener Sieibe; fonbern eS fann nur auS einem abfoluten 33ilbe erfolgen; fcfct barum baS freie $rincip beS SiilbenS porauS, ÄeinS biefer ©lies ber, im ©egenfafce mit welchem j. ©. rofh beftimmt wirb, ift ein ©ein, ober als folcheS gefegt, Pielmehr ift bieS ron ihm ne* girt. 2Me Sprache nennt eS möglich; alfo nur als möglich ift bie Summe ber SSeftimmbarfeiten gefc|t. SBaS möglich fei, fönnen wir hier freilich noch nicht beftimmen; fo oiel aber ift flar, ba{j baS Sltögliche als folcheS liege in ber Äfaffe ber reinen SBilber, beren ©ein als S3ilb oorauSgefefct ift burch baS abfolute S3ilben. #lfo um baS JBilb ber ffieftimmbarfeit, burch welches baS 33ilb ber SSeftimmtheit allein möglich ift, ju erflärcn, muffen wir jum abfolut bilbenben $>rineip auffteigen. 2BaS b. ©! wäre, 247 SBeiter: ©effimmbarfeit, roaS i|t bag cigentlicf) für eine 2fnfci)auung? ©g ift eine t>on lauter ©egenfäfcen, bereit jeber vernichtet unb aufgehoben wirb burd) alle übrigen, unb bie eis gentlich, foul unfcrg geffern geführten ©eweifeg alle inggefammt aufgehoben werben, burch bie ©ine, aB ©effimmtheit gefefcte. ©g ift barum in ber ©effimmbarfeit gar nicht einmal bie ©es ftimmthcit, bag ©toben, unb bie §effigfeit eineg ffiilbeg, fonbern fie ift ein ewigcg ©effimmen beg ©inen ©liebeg burch bag ans bete. £>iefe für bag ©ilb nothwenbige geffigfeit unb ©inheit Jann fie nur, wie auch au3 unferm Sufammenhange heroorgebt, baburch befommen, baß fie bag Mannigfaltige funburcberblicft burch ftch felbff, aB ©eßimmbarfeit eben ihrer felbff, ber ©rs fcheinung. Sie muß barum in jenem Silbe ber ©effimmbarfeit ein ©ilb hoben öon ftch felbff, aB ein felbffffänbigeg ©ein, bag burch bag faftifdE) waltenbe ©efefc beffimmbar fei auf bie unb bie SBeife. 25ie ©runblage unb ber ftehenbe jPunft einer tfnfdjauung ber ©effimmbarfeit fann nur fein bie 3fnfchauung ber ©rfchei= nung »on ftch oB einem felbßffänbigen ©ein, weicheg beffimmt wirb burch bie ©effimmbarfeit. 2Bir werben barum burch bag ©ilb ber ©effimmbarfeit getrieben gur ©oraugfefcung eineg ©i U beg ber 2fnfchauung »on ftch felbff. 23as b. 3weitc wäre. 2Cnfchauung ber ©effimmbarfeit fefct 3fnfchauung beg ©es ffimmbaren, beg Sch/ unb ift ohne biefe nidjt möglich. SBeiter: ©in ©ilb ber ©rfchcittung, aB beg ©effintmbaren, um bag ©rffe, bie abfolut »orauggefefste ^)rinciph e *t gu geigen, ift unmittelbar gang unmöglich- (2Bir fommen baburch ä u eis nem wichtigen unb burchgreifcnben ©a£e, ber hier an feiner ©teile ift, unb barum hier am üerffänblicbßen wirb, ©cheinbar mag er nicht fein ; aber bie folgen werben ihn bewähren), ©effimmtheit fowohl, aB ©effimmbarfeit ift ©efchränftheit beg ©ilbeng ber ©rfcheinung, barum nur im ©egenfafce mit bem ©ilben. ©in ©ilb ber ©efchränftheit barum ift nur möglich nes ben einem ©ilbe beg ©ilbeng, unb bag eigentliche, urfprünglich unb fchlechthin mögliche ©ilb ift nicht, wie wir eg erft anfal;cn, bag ©ilb ber ©egrängtheit,.fonbern beg ©egcnfa|eg ber ©egrängt* 248 heit unb beS ©ilbenS, unb burd;auS nichts 3lnbereS: eine @>;n= theft'S auS biefen beiben ©licbern. 4?iet nun ftnb mir erft angefommen bei bem eigentlichen fKitfelpunfte unb gocuS ber urfprünglichen 2lnfd;auung, in un= ferm Seichenfpficme x: — baburch, baß bie ©ine Raffte für ftch als burchauS unmöglich einlcud;tet. Sch mellte ihn angeben, um Sinnen ben ©nbpunft ber Unterfuchung ju jeigen. Seht aber jur 2lnalt;fe ber ^weiten (Seite ber (SpnthcftS, bei welchem mir baburch angenommen finb. £>ie e fianb fo: forberfi bu ein 23ilb ber ©eßimmbarfeit, welches bu fd;lecbts l;in forbern mußt, um ein ©ilb ber ©ejiimmtl;eit, unb bieS mies ber, um ein S3ilb überhaupt fefsen ju fönnen, fe forberfi bu ein ©ilb beS Sch- Unb jmar fannfi bu mieberum nicht unmittelbar ’ haben ein ©ilb beS Sch, als beS ©cfiimmbarcn unb baburd; ber ©efiimmbarfeit, benn biefe ifi nur benfbar im ©egenfafse unb ©erl;dltniß mit einem ffiilben: alfe forberfi bu juglcid; ein ©ilb beS abfoluten ©ilbenS, morin erfi möglich wirb baS ©ilb eines befchrdnten ©ilbeS. 2Clfo: bie ©rfcheinung bilbet ftch, heißt: fte bilbet ein S3ilb ihres ©ilbenS; in jebem anberen ©ilbe hätte fte nicht ftch, fonbern baS fte ©efehrdnfenbe. ©S ftnb in 2fbftd)t biefer gormel brei ©emerfungen ju ma= d;en: a) (Sie bilbet biefeS ©ilben eben fcfdechtmeg, fchaut eS hin. ÄcineSwegeS haben wir etwa baburch gefagt: fte bilbet ftch, «IS eS bilbenb, b. h- hat nicht nur baS ©ilb, fonbern jugleid; baS ©ilb ihres ©ilbenS, ben ©egriff ihrer fclbfi als ^rincipeS. £ieS mag mohl in einem anberen Sufammenhange ber gall fein, ©ei unS, ben barüber (Schmcbenben unb Sieflcftirenben, ifi eS allerbtngS ber gall, aber bicS ijf fjier nicht gefagt, vielmehr eS ifi gefagt, baß eS nicht gefagt fei, unb muß in ber ©inbilbungS» fraft forgfdltig abgehalten merben. (Sch meiß auS ©rfaf;rung, mie fehr eS bie richtige ©inftcht in baS Sch erfchmevt, menn man bie ©rfdjetnung nicht eben fchled;tmeg ftch hinfe&auen läßt, fon= bern auch biefeS ^)infchaucn jum ©emußtfein erhellt, um nur recht halb baS formale Sch befommen. 2llle SRißberfiänbniffe 249 bcr 355. s 8. über bietfcn jPunft fjaben recht eigentlich barin ihren ©runb. .fjicr iff ber gange ©ang be§ 35ortrage§ barauf ange; legt, bic§ SJlißoerffämbniß gu üerhinbern, auch mar ba§ bie 2Cb- ficht bcr SJemerfung am ©ingange ber 25ortefiing. Um nur gleich ba$ Sei; fertig gu h&ben, fagte ich, glauben Sie ja nicht, baß jene6 33ilb be§ 35ilbenS fchon fei ba§ Sd;; bagtt gehört noch ein gang anbercr S3cjfanbtheil, eben jcne§ 33ilb be§ ©ilbenS felbft; unb bicö liegt nicht in ben ©lementen unb ^heilen, fonbern in ber Si>nthefi§: unb bicS ift eben bie 2lbfid)t, gu geigen, baß et nur in ihr liege. I>) £>ie ©rfebeinung fchaut bem gufolge hin ein ©ilb ißre§ ©ilbenS. ©§ mag fein, baß bicS ©ilb nicht möglich ijf, eö fei benn ba§ 33ilbcn x b. h- ba§ als» unenblich oorauSgefefcte 5Bilb- leben fei bcfd;ränft. Solche ©efd;ränftl;eit fefcen mir ja aber auch aEerbings»; eine faftifch maltenbe 9lothmenbigfcit, burch bie 2lEe§ cntjfcht unb bebingt ijf, mooon l;ier bie Siebe fein fann. 9lur unter ihrem ©ebiete taffen mir bie ©rfebeinung ihre @on= jfructioncn ooEgtcßen, nicht auffer bemfelben: mie bas» ja auch bie gange Slbficßt unferer Ableitung mit fich bringt, inbem mir ja genetifch entffel;en taffen mollen, mooon mir fagen: e§ ijf: ba$ faftifch gegebene SBiffen nämlich. c) £)urd) biefe abfolute ^»infehauung ihrer felbjf, b. i. ihres ©itbenö, ohne aEe§ ©ilb biefeS ^infcljauenS, fcheibet nun bie ©rfeßeinung fchtechthin ftcf) oon fich felbjf, unb theilt fich in gmei Hälften, bie innerhalb be3 2lnfd;auen3, ba ja ba§ ©efeßte bie abfolute 2lnfcßauung ijf, gar feinen Sufammenßang mehr ha; ben: beren ©ine, bie objeftioe, allen Snhalt h«t, ba ihr ja gu= gefallen ijf ber ©runb alles» SnßalteS, bas> ©ilben felbjf; beren anbere lebiglich ijf bcr bloffe untl;ätige Stefler, unb baS Stacßbitb ber erjten. ©s> fommt fchon an biefer SteEe, unb es» fommt burch bie gange 9)l)ilofopbie feßr oiel an auf biefe ©inficht, unb baß man biefe 2lnfcßauung ot;ne aEen 355anbel feff auf ihrer SteEe lajfe, unb für fich fte als unoeränberlich benfe, als bie ©inheit, bie ba bleibt. SSiete Srrthümer unb 3Hißoerßänbnijfe in ber 355. =8. finb eben auö 35ernachlä)'figung biefer ©infießt ent; ffanben, inbem in bcrfelben oon einer §ünffad;heit be3 Sd; bie 250 Siebe ift, unb man nun nicht mufjte, roeldjcS eigentlich unfer Sch fei; l)ier habe ich Shnen ben beftimmten fPlah gegeben, ben ©ie nur feft ju galten haben. Sie ©rfebeinung beranbert ftdj nid)t, unb nur in ihrem Sbjefte gehen alle Serctnberungen oor. SieS fonnte wohl bie oben ermähnte Tfnfchauung beS SenfenS in feiner ganzen 4?&he fein, unb nur x baff man ft* nicht fennt, fann ben ©a£ mogtidj gemacht haben: 3th benfe. 3c£t gum Snhaltc beS SilbeS. Sie ©rfcheinung hübet fdhlechthin ihr Silben. SBaS ift baS? 2BaS giebt bieS für ein Silb? 2Bir haben e§ fdjon oben auSgefprochen in ber altgemeinften gorm, nur mit einem 3ufn£e, ben mir hier weg- benfen muffen. SieS Silb ber ©rfcheinung ift golge beS ©eins, (im Silbe moht freilich, alfo für bie unmittelbare Tlnfcfjauung;) in ber bilblicben gorm ber ©efehmafjigf eit, b. i. ber TIuSj nahmlofigteit (©. 224.). gaffen (Sie unS bieS naher una* Ipfiren. Sie ßrfdjeinung btlbet ihr Silben. SieS ift überhaupt golge eineä ©eins im Silbe, in unmittelbarer Tlnfchauung: nach bem TluSbrucfe: ich bin mir bemufjt. TtuS bem Silbe folgt notp= menbig ein ©ein: Sch benfe; barum merbe ich mir bemujit beS 9)robufteS meines SenfenS. Tiber bie ©rfcheinung benft auf un* ferer ©teile nicht, b. h- fte hat fein Silb ihres SilbenS; ftc bildet aber hoch, unb fo entfteht bie Tlnfchauung eines ©eins = x. SaS Silben felbft, beffen golge eS ift, bleibt xmfictjtbar, x ift barum bie Tlnfchauung eines ©eins, baS ba eben abfolut ift, jufolge ber Ttnfchauung ohne allen ©runb; biefe SBeglaffung beS ©vunbeS giebt ihm feinen formalen ßbatnffer. 3m Senfen alfo erfdheint x als ein SegrünbeteS, als ein ©ein im Silbe: hoch bie ©rfdjeinung bilbet ohne Semufjtfein beS SilbenS, barum erfdheint baS fProbuft als ©ein, baS eben fchlechthin ift. SBaS aber nun ift biefeS x? — golge, alfo SItannigfaltig* feit, unb jmar golge nach einem abfotulen ©efe^e; alfo burch unb burch golge, fo baf fchlechthin 9ticf)tS fei in bem Sflunnigs 251 faltigen, wa§ nicht als unmittelbare golge ju betrauten fei, alfo continuirlicheS, unenblich Mannigfaltiges in ftch- @S ift ©ilb bei ©ilbenS ber ©rfcheinung, alfo golge beS ©eins auS bem ©ilben ift in ifjm abgebilbet unb niebergelegt. 2Da@ ift wof)l gut. 2lber eS ift ja gar fein ©ilben gebilbet, baS ©ilben bleibt ün- fiebtbar, unb nur inwiefern eS unfichtbat ift, ift bie golge, bie Ulnfchauung x, ein ©ein fchlechtwcg. Um nun biefen Gtjorafter an x nachjuweifen, muffen wir unS eben borgreifen. SaS ©il= ben bet ©rfcheinung ift nid;t ju bilben, benn fonft ginge baS ©ein berloren, wir Ratten nicht 2lnfchauunq, fonbern Senfen. 2£ber was oerbinbert benn, baß bie Tlnfchauung felbfi baS abfolute ©ilben bcrfud;e an biefem Mannigfaltigen, innerhalb beffelben, nämlich, wie eS gegeben ift? SfBa6 müßte fobann erfolgen? ©ein ©ilben mußte ihm allenthalben ein ©ein geben: bie 2ln; fd;auung müßte alfo innerhalb beS Mannigfaltigen inS Unenbliche fort, b. b« baS Mannigfaltige inS Unenbliche tbeilen finnen, ohne baß burch alle biefe Slheilung fie je ju einem 9tid)tS fäme, b. h- baS ©ilben aufhörte fein reales ©ein ju fefcen. SieS con; tinuirlidhe Mannigfaltige, baS nicht jwar gegeben wirb als ein unenblich ©etheilteS, bei ben angeffetlten ©erfuchen ftch aber als unenblich SthcilbarcS finbet; alfo im ®anjen ein ©ein, baS eben unmittelbar ift im ©ewußtfcin, ift nun, waS alle ben Staunt nennen. Ser Staunt ift ©ilb beS ©ilbenS, welches wir oben befchrieben höben. ©emerfungen: 1) Sie Sehre fagt: eS ift eine Jlnfchauung, ©ilb, baS ba ift, wie baS SBiffen felbf: ift, mit bemfelben gefegt, eines ©cinS, — ein objeftibeS ©ilb beS StaumeS. Ser Staum ift wirflid) unb in ber Shat, als eia abfoluteS gaftum ber 3tnfchauung. SieS geht auS unferer (rnlärung heebor, nad) bem abfoluten ©efefse beS SBiffenS unb na bringt. ^>ier aifo märe er baS, waS bie duffere 2lnfchauung als fold;c fdjlechthin mit ficf> bringt. Äann fein, wirb fiel) auch wohl bei unS fo finben. 2(ber bieS ift erft ber abgeleitete ©ebrauch, unb bie ©vnthcfiS, nicht baS Urfprüng; liehe. Xlfo 2lnfchauungSform beS Pufferen: 2leuffercS aber ift eine Kelation, unb in einem ©egenfafw, nur burch einen folcben fann baS Puffere jurn 2leitfferen werben. Sie gorm beS 2(euf; feren wäre alfo ba6jenige in ber 2Cnfchauung, woburd) fie ju ei; ner dufferen wirb; alfo eS felbfl müßte eben barum ein Sn ne; reS fein. (Sb bieSdtant flar gewefen fei, weiß ich. nicht; aber eS liegt eigentlich in feinen ÜBorten). Sei unS iß ber Kaum offen; bar innere 3tnfchauung: er ift bie 5lnfchauung beS SoitbeS felbfl, welches aber aufhört ein 33ilben ju fein, unb feine SkweglichFcit baburch verliert, weil cS eben eintritt in bie gorm beS feften, ftehenben 33ilbe5. 4) 5Kan fann in ber 2ranSfcenbentalpbilofoffhie Faum einen ©chritt thun, ohne über ben Kaum Kedfenfchaft gu geben, ©o habe ich felbfl wohl fonft, befonberS in ben SEhatfachen beS SSewußtfetnS, ihn als gorm ber 2lnfchauung befdhrieben; bieS aber ift ein fpnthetifcheS ©lieb; unb bieS ift er in ber SEhat, unb wir werben ihn auch hier fo nehmen, wie ©te bieS fchon auS bem Sbigen erfehen. 3£ber bie reine SebuFtion beffelben muß ihn barßellen, wie er ift an ftd;, unb oor aller ©pnthefiS; bieS ift bie eben gelieferte. Sarunx halten Sie biefe feß. Ser ©runbcharaFter berfelben iß, baß ber Staunt nicht conßruirt wer; be, (er iß Feine Sonßruction, unb ich erinnere mich noch mohl, wie oiel ich gegen bieS SJtißüerßanbniß ju ßreiten gehabt ^abe:) 253 fonbern baß er gefaxt »erbe als bloße Änfebauung, bie ihr £>b; jeft giebt, unb als fefenb fc^t. ßr fann »ohl n a ch conßruirt »erben, unb bann »irb er gorm ber 2fnfd>auung, aber ur* fprünglid) ifl er eS nicht. £>arum habe ich erinnert, unb ich bitte ©ie, eS nicht ju wergeffen, baß id) Würgegriffen habe, in* bem ich auch bie uncnbliche Sheilbarfeit bcffelben zugleich mit nachgewiefcn, genötigt burd) ben ©runbbegriff, ohne »eichen id) ihn nicht barlegcn fonnfe. £>ic§ »irb [ich »eiter finben. Ur= fprünglid) iß er ein in ffd) jufamntenhangenbeS Mannigfaltiges, fo »eit al§ feine 3fnfd;auung geht, »eher theilbar nod) nicht theilbar, inbem bie 2!heilung gar nicht an ihm »erfudfjt »irb, unb bieS »o anbcrS liegt, als in feiner urfprünglichen Tlnfdjauung. SieS iß alfo fcßjuhalten. 25er fJiaurn ifi bloß 2fnfchauung eines ©eins, ja cS »irb fid) halb geigen, bafi baS ganje finnliche ©ein gar feinen anberen ©runb hat, als ben Staunt. XVI. SS ortrag. ®er frmthetifche Mittelpunft beS ©anjen ifi angejeigt, unb »ir rficfcn ihm immer naher, ©te muffen ihn fid; für baS heutige in ßrinnerung bringen. (gür unferen fünftigen 33e»eiS haben »ir folgenbe S3?rbers fä^e aufgefiellt: bie ßrfcheinung iji burch ffch unb in ihrem for= malen SBefen ein unenblicheS Silbocrmögen; bieS »urbe inbeß jerßießen inS Uncnbliche, unb »ir hatten fein ffiilb, ©otl ein foldjeS entfiehen, fo müßte bic5 Silbücrmögen burch eine faftifche 9ioth»enbigfeit befchränft »erben. 2lber bie Sefchränfung fann felbfi nur fein in einem Sil; be; benn fte ifi, als Sefchranfung, felbfi fein ©ein, fonbern nur ein S3erhältniß. Sefchranfung ifi im Silbe, heißt: ba§ Silb beS ©egenfafceS fmbet ©fatt, in welchem fte ifi. 9iun giebt eS hier feinen anberen möglichen ©egenfa| als baS Silben felbfi. £ne Sefchranfung müßte barum fein eine Scfdjrdnfung beS SilbenS, unb als folche müßte fte angefchaut »erben. 3? e= fultat: baS Silb einer Sefchranfung beS SilbeS felbfi iß baS einzige Silb, baS urfprünglicf) möglich iß. 2llfo baS urfprüng? liehe SBtfb ifl jugleidh ba§ einet ©pnthefiä, ein Silben, unb eine Sefdjränfung be§ Silbenä. Seibeä ifl nur neben unb burch einanber möglich- SS fann feine Scfdbränfung geben, ohne SBttb be3 SilbenS; weil bie Seflhränfung nur ifl als ein Serhättnifi, ba§ Sinnige aber, waS unmittelbar als befdjränft gebilbet werden fann, baö Silben felbfl ifl. Unmittelbar fage icf>; bie§ ift bie #auptfache: baS Silben, wenn eS überhaupt bilbet, fann nicht nur, fonbern mufl jufolge innerer 2Befen$nothwcnbigfeit fiel) bilben: fleht e§ aber unter einer befchränfenben Slothwenbigs feit; fo bilbet eS eben, bilbet alfo fchlecfflhin fid). 1) ÜBtr wollen biefen ©a| erfl burch eine 2lnalpfe geltenb madhen. Sin Sitb einer Sefdhränftheit bc§ SilbenS wäre ba§ einjig urfprünglid) mögliche S3ilb. Sfl barum irgenb ein Silb, fo ifl bieö alfo befchriebene, unb biefeS ifl allein fdflechtbin mög= lieh; unb bie Sebingungen feiner 9)lögtid)feit ft'nb auch fehlest* hin gefegt. 2Ba3 ifl benn bic§ nun für ein Silb in Sejiehung auf bie Srfd;einung überhaupt, bie wir ja immer als baS Seite unb 4?ödhfle hingcflellt haben ? 25a§ unenbliche Silben ifl boch wohl baS ber Srflh'einung. £>ieS Silben ifl befchränft. 3£lfo ber 2luS= bruef beS ganjen SilbeS ber Sefdhränftheit wäre tluSbrucf eines 3uflanbeS ber Srfd;einung. Sch fage: Buflanb, unb habe mich fchon früher biefeS tluSbrucfeS bebtent, unb mich ba mit ber un* gefähren tlnfchauung, bie gewifl ein Seher oon Shnen oon einem Suflanbe hat, begnügt. Qiex fommt eS unS aber auf bie größte (Schärfe unb Klarheit an, unb ich frage bemnach, waS ifl 3u* flanb? SEBie läßt fid) biefer Segriff recht deutlich macfjen ? 3lm flarflen unb genaueflen wirb alles erfannt burch Negation unb ©egenfa|, unb ba ft'nben wir, Buflanb ifl 9iicbt = golge, ab* folute Sflegation ber gorm ber geige. 2llfo baS urfprüngliche Silb wäre baS einer Sticht; golge, unb als foldheS wäre eS hier nachjuweifen. 2Btr haben eine hoppelte golge nach bem £)bigen; 1) eine 3lnfbf;auung jufolge beS abfoluten SilbenS, wo bie ttnfchauung $)robuft eineä folchen SilbenS ifl. tluf biefe SEÖeife wirb bie Sefdhränftheit, oon ber bie Siebe ifl, nicht gebaut: benn fte 255 folgt reebcr auS bem inneren unb abfoluten SBefen ber ©rfebei* mtng: fcicö ift Uncnblid;feit, unenblidbcr glufj; noch au$ einem 2lfte ber Unenblicbfeit, benn bie Segrdnjtbeit ift baS gerabc ®e= gentfjeil beS tffteS, — beS SilbettS, unb feine Hemmung ttnb Negation. 2) SBir hoben eine golge beS SilbeS auS bem ©ein, ober, wie wir jefst eS näher fennen, eine golge bttreb ein baS freie Silben bcfcbränfenbeS ®efe(j. Sicfem ©efefje wirb nun wobl bie Scfcbtänfung, ober richtiger unb fdEjarfer: baS Silb einer folgen Scfd)ränfung jugefd;rieben werben: baS aber tonnte gefcbcl;en nur hinterher, in einer Stcflerion, unb in einer 3tnficbt beS bi« vorliegenben SilbeS in Sejug auf baS @efe£, unb einer Prüfung an bcmfelbcn, wovon je^t noch gar nicht bie Siebe ifi. Sn unferem Silbe liegt btofi bie Sefchränftheit, nirf)t ber ®runb ber Sefchränftheit. £aS Silb bemnach ift Silb eines SuftanbeS eines ©cinS; — ber SBirflicbfeit, beS faftifchen ©eins ber ©rfebeinung. SßaS ift SBirflicbfeit? 2£uf folcbe fragen hot unfere fPhilofophie feine Antwort. Sielmehr: SBaS ift Silb ber SBirflicbfeit ? 2tnt* wort. Silb ber SBirflicbfeit ift Silb einer Seftimmtbeit — verfielet ftcb beS SilbenS — ohne allen ®runb ober ©efefi. Unb jwar in boppeltem ©inner a) ©S giebt feinen ®runb von bem in ihm 2(bgebilbeten an, ift nicht Silb einer Verleitung ober golge, objeftiv. b) ©S leitet ficf) auch felbfi nicht ab, ftcb als Silb, fonbern fefct ftd) eben fcblecbtbin, fubjeftiv. SBaS b. ©rfte wäre. Vat biefe Sejicbung ber ©rfebeinung auf ftcb fdbft, wonach fte unmittelbares Silb ift ihrer völlig grunblofen, rein faftifchen Seftimmtbeit, einen Stauten in bcrSpradje? Sdj fuge, ja: biefe Sejiebung helft ber ©inn (sensus in ber erften unb urfpntng; lieben Sebcutung beS SBorteS, nicht etwa in ber abgeleiteten, wo eS beifit: wahre Serftanb unb Segriff; bavon ift noch nicht bie Stebe), ber ©inn fcblecbtweg, noch ohne allen Unters febieb beS inneren unb dufferen, benn wenn eS fotebe verriebenen ©inne giebt, fo muff biefer Unterfdneb ja erft begrunbet werben burch einen ®cgenfa| in Sejiebung auf ein gemeinfameS SJterfs mal beS ©inne5 überhaupt, alfo innerhalb beS ©inen, allgemeinen ©runbcbaraFferS be§ ©inneS. SBaS b. Sweite wäre, ©S liegt mir baran fefjr »iel, weil gerabe bie nicht forgfältige gaffung biefeS ©afseS betn Socrjtänbniffe ber SB. s £. Abbruch getban I)a* ben mag, unb ber SbealiSmuS berfelben einem leeren unb bloß formalen annäbert. (SEBir fagten fcbon oben: baS SenFen fei nur ein 33crftebcn, fein 5luSbenfen; oerfteben aber fefst baS SBtlb eines gaFtumS, baS ocrftanben wirb; jum gaFturn aber fomrnt eS nur bureb ben ©inn. S35tr werben unS in unferen fünftigen Unterfucbungen biefeS abfoluten ©inneS bebienen, um bie freie ßonfiruction ber ©inbilbungSFraft ju jügeln, unb berfelben ihren ©ebalt anjuweifen). Samit aber babureb nid)t wieber 5Diifioer|Fänbnif[e anberer 3(rt veranlagt werben, fo füge id; binju: biefer ©inn, mit bem befonberen S3ilbe einer SSefcbränFtbeit, baS er etwa liefern mag, ift wirFlicb nur alfo ju benfen, wie er aufgeffellt worben, als ein S3ilb burdbauS ohne allen äufferen ®runb, ein lebiglicb bureb baS ©ein ber ©rfcbeiuitng (unb burd) ben etwaigen ®runb biefeS ©eins, baS 2tbfolute, baS unS bermalen SiicbtS angebt) gefegtes SBilb, alfo ein bitrcbauS abfoluteS. Stiebt etwa jeboeb: als ob eS ein unbefannteS ©ein an ftcb gäbe, welches bie ©rfebeinung, audb als ©twaS an ftcb, «13 «in bilblofeS, befdjränfe; wir haben ja gezeigt, bafj bieS in bie ©rfbbcinung nie bineinfommen würbe: — fonbern bie S3efcbränFtl;eit ift im S3ilbe, unb burcbauS nicht auffer bemfelben: baS ffiitb ber 33efd)ränFtbeit aber ift eben fcblccbtweg, wie bie ©rfd;einung ift; eS wirb nid)t etwa inner* halb berfelben. Sie ©rfebeinung ift fcblecbfweg ©inn, in ber auSgefprocbencn S3ebeutung beS SßorteS; fte wirb eS nicht etwa bureb irgenb einen ©influfi, fonbern fte ifl eS bureb ihr unmittel* bareS ©ein unb ift babureb Stiles, waS im ©inne liegt, alfo befdjränft im ©inne. konnten wir nicht auch bie gormet oerfudben: »Sie ©rfebet* nung ift nicht befcbränFt; aber fte b«t «in ®efe£, ficb ju be* febränfen?« 2ln biefer ©teile nicht; benn wir wollen ja ^ter ber ©rfebetnung burdbauS Fein reales SSermögen ober greibeit ju= febreiben. 2ln einer anberen ©teile mag bie gormel rid;tig fein, hier nidbt. £>ber Fönnten wir unS öielleicbt fo auSbrücfen : bie ©rfcbeiuung ifl nicht befdwänft, ober fte bat ein ©efeb, ft cb all befcbrdnft ju bilbcn? 7tud) nicht; bal fann fte nicht, bettn ftcb all befdwänft bilbcn ifl bebingf buvc^ SBefcbränfung bei SBit; benl, bal SBitben aber ifl burcb fiel; fclbfl unenbticb, fann ftcb atfo fclbfl nicht bcfdjjrdnfen. @3 bicibt baritm nur übrig: bie ©rfebeinung ifl SBitb tf>rer SBefcbränffbcit, bal fertige SBilb im ©ein, ol;ne alte ßonftruction: aber and) nur biel: all bal ©rfle uttb 2tltcl, wal in bemfetben liegt. ©efe&t ifl ein ©ein ober Sujlanb ber ©rfebeinung, wie er befdjrieben worben: abfotute SBeflimmtbeit. SMefe I>at jwei SKerfs inatc: innere SBeflimmtbeit, Qualität: ber gorm nach ©runblos ftgfcit, nadtel ©ofein. ©in folcber 3ujlanb ifl auch nur im SBitben. ©3 giebt atfo ein SBilb unb eine SBilbweife, bie nur einen Suflanb aulbrücfen, uttb burd;aul nichts 2tnberel; unb umgefet;rt ein Suflattb wirb aulgebrücft nur burcb folcbe SBitbweifen: biefe haben wir genannt ©inn, ber nur einen Suflattb aulbrücft. ©obiel über bie gönn bei SBilbel, üon bem bie Siebe ifl. 2) 3e|t über ben Sutjatt. 28tr haben gefagt: x ifl SBitb einer SBcfcbrdnftbeit bei SBtlbenl, ganj, wie bie SBorte lauten. j3uüörberfl über bie ^orm biefe! SBtlbenl, wie cl in ber ftnfcbauung üorfommen fann. ©3 fommt barauf tuet an. SDieic ©efefse ftnb, fobiel ich mid) erinnere, noch nie mit biefer ©dftdrfe entwtcfelt worben. 9lun fann ich ^ier noch nicht einmal fagen, woju biefe ©dfjärfe nüifst, tnbem biel ftcb erfl in ber Sufunft geigen wirb; fo muff ich junacbfl nur ©tauben in biefer 9iücfftd;t forbern. — ©in SBitben in einem gefdtloffcnen unb fertigen SBtlbe, in ber giorm ber ?tnfcbnuung. ©arauf fommt el an, auf bal 2Cnfcbauunglbilb bei SBitben!, wo alfo alte! ©enfen, unb freie! ßonflrut'ren aulgefcbloffen ifl. ©in SBitben ifl eine Jolge aul einem ^)rinctj>e, unb mit büujefcbautem principe: bal sprinetp mufj angefebaut werben, wenn bal SBitben angefebaut wirb, benn aufferbem wirb gar fein SBilben angefebaut. ©oweit bal SBilb bei SBilbenl ftcb erflrecft, muff ftd; auch erflredfen bal SBilb bei SPrincipel, unb jebel im SSfannigfaltigen all SBitb ©r= btiefte muf nacbgebilbet fein all sprincipiat bei sprinctpl; el 17 258 muß erblicft werben bureb bie ©inbeit beS $))rincipcS fjtnbttrc^. 9tur bureb bie abfolute ^inäiifc^img beS fPrincipeS jum Silbe, unb gwar fcblecbtbin innerhalb bcffclbcn wirb eS ein Silben. gerncr S.lb einer golge, wie vorher am Staunte ft'cb fanb; aber biefe golge tnufj, wenn ein Silben angefebaut werben foll, inSgefammt befvorge^en auS ber ©inbeit eines ?>rincipS. ©S ift baS Silb eines ©onftruirenS. Sie tlnfcbauung eines foldfjcn SilbenS, baftenb auf bem ©inen $)rincip, wirb mit bemfclbcn binbureb geriffen burdb bie 9ccil)e. ©S ift barum ein eigentlicher glufj, in ber 9?eibc ber tlbbängigfeit, weit überall baS ?)rincip gefegt wirb aß baS ©rfte, unb baS Silben erft berfommen füll auS bem ^Drtncip; bieS ift bie gönn beS 2inien$iebenS, bie von einem fünfte auSgejogeit wirb ju einem Sweiten unb Srittcn. (SOtan erinnere ficb ber früheren tlnfcbauung beS SBerbenS: ©. 184 f.) 9Juit aber, waS bie .ftauptfacbe ift, bicS Silben füll liegen lebiglicb in ber leibenben tlnfdbauungSform, bie auS ficb fclbft SttcbtS binjutbut. SaS fPrincip ift barum nicht etwa baS 2lnfcbauenbe; eS giebt ja auch fein anfcbauenbeS, inbem baju gehören würbe, bafj bie tlnfcbauung ficb felbfi begriffe, alfo ©pntbefiS wäre non tlnfcbauung unb Segriff, waS wohl fein fönnte, waS wir aber erft bebuciren wollen, unb nicht erfcbleicben bürfen. SaS ©anje ift Silb eines gluffeS, ber b^ vorgebt atß ber ©inbeit eines über ben ganjen glufi, unb wie weit er gebitbet ift, ficb verbreiteren ^rincipS. (Soviel über bie gorm. Seht näher jum Snbalte beffelben. ©in Silb ber materialen unb qualitativen SBeife alles SilbenS, b. i. bie gorm beS SilbeS, haben wir febon früher erfeben, ben Staum. Seht wirb uns juvörberft jwat einleudbten, baff, ba eS überhaupt nicht giebt ein Silb beS SilbenS überhaupt, fonbern nur eines befebränften SilbenS, eS unmittelbar unb für fiel; ein folcbeS Silb beS StaumeS nicht geben fönne, fonbern baff wir baffelbe nur vorläufig, aß ein einzelnes ©lieb unfercr ©pntbeftS ju ©tanbe gebracht haben: wie wir auch nicht ermangelten, bie= feS ju erinnern unb einjufebärfen. 9tun muf aber wohl ohne Sweifel baS angefebaute Silben ftd> ridjten, unb aß ficb riebtenb angefebaut werben, nach ben ©efefcen beS SilbenS überhaupt; 1 259 benn nur infofern ifi e$ ein Gilben, unb ifi angefd;aut «IS fol= cheS: (unb Fann nur infofern, falls etwa fpäterhin eS baju Fom; men füllte, aud) oerftanbcn werben als fotöbeS). £>aS ©efeh beS GilbenS überhaupt aber ifi baS Gilben im 9t au me. gS ifi nothig, tiefen tjodjfl wichtigen, unb eine Stenge Stifj= berfiänbniffe befeittgenben Sunft nod; näher auSeinanberjufehen. ©ie b“^n nicht oergeffen, bafj bie Anfchauung ber Ge= fdhränftheit bcS GilbenS, oon ber wir hier reben, eine beS ©inneS ift, unb ein gaftum, eine wirtlich ftd; jutragenbe Gegebenheit eines GilbenS auSbrücft. 9tun aber liegt in ber gönn ber An- fd;auung alles ©inneS nichts weiter, als baS gaftifche, bafj ftef) eben gtwaS begiebt 5 bafj aber bieS ftch Gegcbenbe ein Gilben fei, liegt nid;t barin. £)aS fann nur barin liegen, bafj eS ftch nad; bem allgemeinen ©efe^e bcS GilbenS richtet, unb biefeS au 6 = brüeft. ©S wirb ein Gilben gebilbet, heißt barum: 1) eS wirb im Allgemeinen gebilbet baS Gilben in feinem SBefen; biefer 2l;eil ift bargeftellt an ber früher abgefeifeten Anfchauung beS StaumeS. 2) gS wirb ein gaftum gebilbet, baS ba einhergeht nad; biefem SßefenSgefehe, f unb bieS hoben wir jefct hinjugefeht. Geibe Geftanbtheile ftnb aber nur mit einanber unb in abfoluter ©pntheft'S möglich. ©aS Gilben als gaftum wirb nur wabrge= nommen, inwiefern eS Gilben ift, im Sßefen; unb umgefehrt, baS Gilben im SBefen nur inwiefern eS an bem ©egenfa|e eines gaftumS angcfchaut wirb. SiefeS faftifche Gilben ift barum ein ©onfiruiren bcS 9tau* meS im fchon fertigen, oorauSgcfchten 9taume; barum ein blofjeS 9t a cf) conftruiren beS in unb burch biefelbc Anfchauung fchon ©e* gebenen, FetneSwegS ein grfchaffen beffelbeit. 2)aS oon uns wohl eingefehene grfdjaffen liegt in bem Gilbe ber grfcheinung ihres GilbenS fclbft, beS SßefenS, nicht eines gaftumS: biefeS Gi(= ben nun »erbirgt ft'ch, weil eS blofje An= unb 4)tnfchauung ifi, unb eS bleibt nur bie Anfchauung beS ©ebifbeten; in biefer ift aber ber Staum gegeben, als ein abfolut gaftifcheS, unb ifi ein fpnthetifcher Gefianbtheil ber Anfchauung, non ber wir hier reben, intern nur burch ben .£>injutritt biefeS ©liebes gefagt werben fann, eS werbe angefd;aut ein fafttfcheS Gilben; ba alfo 17 * 260 bie Anfchauung bleibt, bleibt aud> ihr £>bjcFt, ber Kaum; unb bie Gonjiruction, bie angcfdjaut wirb, iji nur ein Kadbbilb. Abgerechnet bie SuFunft: h>« a nS bie richtige Anftdjt öom Kaus me: 1) hi« wirb ber Kaum Anfd;auungSform eines gaFtumS; er iji baS in unb für ben ginn unb feine SSahcnehmungcn 23. s flimntbare: baS Fönnte er aber gar nicht fein, wenn er nicht ab; folute Anfchauung a priori märe, ba ber ginn unb bie Ans fchauung ift einer 23efiimmung beS erjien, abfolut Apriorifchen, beS 23ilbenS. 2BaS feit Äant pro et contra über ben Kaum biSputirt morben, iji AUcS nur Halbheit. 2) GS i|i hi« wohl ju unterfcheiben, maS in biefcr Anfchauung unb in ben 23cfianb= theilen berfelben angchört bem ginne, maS bagcgcn ber Ans fchauung beS SBefenS; benn baS mochte mof)l unfere eigentliche Aufgabe fein, inbcm mir ja eben fchen mollen, maS in bem urs fprünglichen SEBiffcn bem 2)enFen angefjört unb maS nicht: nun möchte aber mohl, waS in ber Anfchauung beS SSBcfcnS liegt, £>enFen fein; bagegen maS blofi angehört bem ginne, eben im 2>enfen nicht liegen. £>er AuSbrucF ber Anfchauung beS SBilbenS iji bemnach 23ilb eine§ gaFtumS beffelben, unb bicS baS 23tlb eines Kachconflruis rcn5 beS KaumeS, aber nur im 23ilbe. Sfi nämlich benn ein folcheS Kachconfiruiren beS KaumeS? SBer fagt benn baS? Gons jiruire ich im urfprünglichen Silbe, j. S. Silb beS £)fenS, ben Kaum mirilich nach, burchlaufc ich ihn etwa , unb fiatte ihn auS mit ben SKcrFmalen beS äuffercn geinS? Kun gar 3on iji nod; gar nicht bie Kebc: mo bicS h«Fommt, mollen mir erji nachher fchen. Sn aßen bicfcn grageit iji alfo gar Fein ginn. GS iji meiter KicfjtS gefagt, benn bicS: eS iji ein Silb eines KachconjiruirenS, unb bamit gut; mooon hi« bie Kebe iji, er U jiirt nur im Silbe unb nirgenbS anberS; unb bicfe Kachconjirucs tion iji nicht bie eines gubjcFtS, fonbern eben Kacf>confiruction abfolut, bie rein unb abgerijjen in ihrem Silbe gefegt iji: (©ie lagen, baS Fönnen gie nicht bcnFen! Sch auch nicht, unb biefer ga(j mirb gerabe ju feiner Seit geltenb gemacht merben: Gigents lid;eS DenFen? £)aS foU aber auch nicht gefchehen; ich will ja eben baS Sch unb baS BenFen abl;alten. go erforbert eS bie i/T ?;% 261 Stegei unferer tfnalpfe. Saß übrigens bie$ nicßt alfo gefegt wer* be, um ber ßrflärung auSjuroeicbcn, fonbern um in ber Zfyat 5 U crFlaren, wirb ft'cß geigen). 3) * iß SSilb ber Segränjtßeif eines ^BitbenS, habe icß ge* fagt. 5Betrarf>tcn wir naher biefeS (entere ($}Iieb, inbeffen nur bcn S'-ßalt überfcßenb. 1 ) Segränjthcit fegt ein ©pßern ber SegränjbarFeit oorauS, welcßeS wir feinem Spalte nad; feßon von oben I;cr Fennen: eS ffnb bie äuffern ©inne: 2) ein Silben in biefem ©pßeme ber SegränsbarFeit beS SilbenS fcßled )U bin, beS StaumeS: baß ein Silben bcffelben innerhalb biefeS ©p; fiemS in betn faftifcß ©ebilbeten oorFontme. Stocß einmal. SaS ©runbgefeß beS SilbenS ift ber Staum; baS angefeßaute Silb i(! ein 9tad)conßruircn beS StaumeS im Staunte. Stun Fann im Staume fclbß Feine Segränjtßeit oorFommen, beim ber Staunt iß Silb beS SilbenS, ein an fteß fcßlcdßhin UnenblicßeS; barutn müßte ber Staunt aueß fein unenblicß, unb eben fo fein Stacßcom ftruiren. 2Iber Segränjtheit iß nur innerhalb ber Segränjbar; Feit. Stun foll ein begränjteS Silben gebilbet werben ; alfo foll ein Silb eines begranjten StaunteS fein ^ fo müßte baS Silb beS StaumeS ßinetnfallen in jenes ©pßern ber SegränjbarFcit. Ser gebilbete unb nacßconßruirte Staum müßte ein folcßeS SterFmal tragen auS jenem ©pßeme ber SegränjbarFeit, unb mit jenem in Serctnigung; fo baß mit bem Silbe beS StaumeS ein folcßeS Silben j. S. beS Steißen, fcßlecßtßin o er einigt wäre. SeibeS muß fo @inS fein, baß in ber 2lnfcßauung beS SilbenS, baS wir als Stacßconßutction aufgeßeßt haben, nicht bloß Stacßcon; ftruiren beS StaumeS oorFäme, fonbern ein Stacßconßruiren beS StaumeS gugle'ich mit einem Silbe auS bem ©pßeme jener Sc* gränjbarFeit; b. ß- einer finnltcßett Seßimmtßeit. 2BaS nun unter biefer SorauSfeßung bie Segranjfßeit innerhalb ber SegränjbarFeit bebeutc, iß feßon Flar. SBenn j. S. rotß mit bem Silbe beS StaumeS gefegt iß, fo iß er bieS inner; halb ber SegranjbarFeit überhaupt. Sa3 Silben, übrigens frei unb unbeßimmt im Silben beS StaumeS, iß hier barauf be= fcßränFt, ißn rotß $tt bilben, nicht gelb, u. f. f. ©obann ginge hieraus noeß eine aitberc Segranjtßeit ßerpor, baß nießt überhaupt 4 — 202 — ber {Raum mit biefem SRerfmale beg dufferen ©inneg ju biiben fei, fonbern nur ein beßimmter 2f)eil beffelben; welche JBcßimmts beit läge gerabe in ber ^nfefauung eineg folgen ffiilbeS unb bos mit gut. Gnblicb ergiebt ficb tjier überhaupt ber 2(uSbrucf ber S3ef(hrdn!ung. 25iefer 2heil beS StaumcS ifl ©egcnßanb beS dufferen ©eing, 2tugbrucf ber ffiegrdnjtbeit, unb ift barum uns burchbringlich, hemmt bie Freiheit, bie für biefen S3cf)uf eben auch gebilbet werben muß; benn cg iß mit bem Scaume bereinigt ber duffere ©inn, ber duffere ©inn aber iß SSegrdngtljeit unb Nichts Freiheit; et ift ihr fchlechthin unburcbbringlicb = SDtaterie. 25er Staum wirb SJtatcrie burch bie ©pntbefiS mit ber £luas litdt; SRatcrie ift er als ©egenftanb beS dufferen ©inneS übers haupt, b. i. mit Qualität. SRaterialitdt ift S3egrdnjff)cit ber freien ßonßruction, unb fo wirb ber JRaum bnburd; 2(uSbrucf ber S3cs fcl;rdn!ung überhaupt. SBie ft'd£> bieg mit bem früheren bereinis gen taffe, ift hi« freilich noch nicht ftar, wirb ft'cb aber jundebß ergeben. XVII. 53ortrag. Sn welchem Sufammcnbange wir übers baupt ftnb, ift Shnen gegenwdrtig. 23ir fuchen ben 2Cntf)eil beg sDenfeng in bem urfprünglichen SBiffen, unb biefe Aufgabe haben wir auf bie gormel jurüefgeführt: bie Grfdheinung muß ftd) fehen alg baS ©ebenbe fchledfjthin. 2)ieS nachjuweifen, ift noch «ns fer gegenwärtiges ©efchäft. ©ie muß fehen ftd) alg ba§ ©ehenbe. GS ift mir befonbcrS um forgfdltige 2tuSeinanberfchung biefeg fPunfteS ju thun gewes fen: ©eben iß nicht etwa Shun, sDenfen burd) Freiheit unb Grbenfen; fonbern eg iß abfoluteS S3ilbfein, ohne wicber ju h« 5 ben ein 23ilb biefeg 33ilbeS, unb feineg ?>rincipg. 25ieS iß ber fattfam befchriebene Gfarafter ber 2tnfd;auung (beS burdjauS uns thatigen unb leibenben Verhaltens beg S3ilbeS ju feinem ©ebils beten). SSJenn nun hier bie Grßbeinung ftd) fieht alg fehenb fo muß bag erße ©eben burcbauS nur 2fnfd>auung fein, bie in 2G3 baS jweife 9?icht$ hineinträgt: baS jweitc muß erfcheinen als eine Segebenheit, £>ie ba ift, unb fxef) juträgt, wenn auch baS erfte gar nicht roare, unb bie als völlig unabhängig von bemfelben ge* bitbet wirb. £>arauf beruht nun bie faft immer verfehlte richtige 2lnfienfenS, unb ber eigentliche ®runb beS SBiberfpruchS unferer tranSfcenbentalen Sogif gegen bie gemeine. SDarunt l;abe ich allenthalben bie einjelnen fünfte unferer SttntheftS berührend fic als 2lnft ju wieberholenben Sufammcnhange als eine Slachconfirucfton im JKaume, mit welcher ein qualitatives Silb, auS ber Sefcftränft« hett beffen, waS wir ben dufferen Sinn genannt haben, im Sil* be eben fchlechthin vereinigt fein muffe. £»icfe nothwenbige Spn* theft'S beS jweiten Elementes, ber Qualität, mit bem erften, bem Staunte, im Silbe, wäre nun baS Silb einer Sefchränftheif; b. i. einer Unjuldnglichfeit beS SilbenS jur ^»ervorbringung beS SilbeS, baS ba ift, ober nach unferer Semonfiration, fein foH. rdnfft;eit mürbe gefegt ein S e= febränfenbeb, baraub baffclbe gteid;fam gefd)Ioffcn, unb fo märe bie ßinbeit beb Silbeb erflärt aub bem ßinen (Elemente beffclben = a. ©o oerl;ält fich bie ©ad;e benn and; gum SJfjcit: ber allgemeine burcfyaub unbegrängte Siaunt iß gegeben burd; bie abfolutc 2tnfchauung beb SBefcnb beb Silbenb überhaupt. 3nncr= halb beb Siaumeb nun iß bab abgebilbete ßonßruircn befcfjranff, gu geben nur fo meit, unb nicht meiter; unb fo iß aßerbingb im Silbe Sefdmänfung jencb Silbenb aubgebrüdt. 2lber im miefern benn? Stießt unbebingt, fonbern nur mit biefer Qualität oereinigt fatm bab ßonßruiren fo unb fo meit gefjen; nur mit bemjenigen Siaume, ber mit biefer Qualität fpnttjcfirt iß, bem rotten g. S., ber alb folchcr nur fo unb fo meit gebt, iß Sefcßränfung beb ßonßruirenb im Silbe. 2flfo bab Silb ber Segrängtbeit feßt bab ber Qualität unb bie abfolute Styntßefib beb Siaumeb mit ibr, alb feine Sebingung febon ooraub, meit entfernt, baß bie Qualität babureß erß entßänbe, unb alb bloße Segrängung ber ßonßruction im Siaume fYcf> begreifen ließe. Unfere oerfueßte ßrflärungbmcife genügt bcßbalb nicht; unfere Annahme, baß bie urfyrünglidje Segrängung nur fei eine Se= grängung beb Silbenb, reicht nicht aub, unb mir ft'nb burcf> biefc 2fnnaßme nicht hinein in bie Siefe gekommen. ©enn bab Silb einer Segrängung beb Silbenb, begleichen eb aßerbingb giebt, feßt bie Qualität alb ihre Sebingung fchon ooraub, unb biefe liegt beßbalb boßer. 5ßn3 b. Grrßc märe. ©ie ©lieber beb ©egenfafceb, Siaum unb Qualität, ftnb barum fdßecbfßin entgegengefefct, unb eb geigt in ihnen fclbß fich 265 burchauS fein Sanb ber ©inbeit, feine Siolge beS ©inert auS bem ‘ttnberen. ©S ift eine ©inbeit burchauS ohne allen ©runb, ein blofjcS mit unb neben cinanber, ohne conftruirbare unb ft'cfjtbare ©efefet^cir beS ©inen burcl) baS Untere. 38ie ftnb fie beim barum juoörberft ©inS für unS, bic ^itofopf)trcnben ? 311S urfprünglichen äuftanb eben ber ©rfd;einung. SSSic fönnen fie barum ©inS fein für bie Srfdiciiuing felbft? ©ben auch nur fo alS ifjr Suftanb. Sie ©rfcheinung muff haben ein abfoluteS Silb ihres SuftanbeS, ber ba eben ift, unb in welchem jene beiben ©lieber fchlechtfjin, alfo neben cinanber liegen. 3m Silbe ber ©rfcheinung felbft würben beibe ©lieber bereinigt; bieS Silb ihrer fclbfi fagte aber auch nichts weiter auS, als baff fie fei über habe biefc beiben Silber, ohne alle ©inficht il;rcS SufammenbangeS'; fie hat fie eben faftifch in ber ©infjeit beffclben angefchauten 3u= ffanbcS. — ©S ift barin ein Sufammettbang beS Mannigfaltigen, welchen fertig ju benfen man ftd) üben muff. gehe: x hat fdf)lccf)tf>in ein Silb feiner felbjt. SieS ift fein gcfefclicbeS ©ein, fo ift 2UleS, waS in ihm ift, «, ß, baburd;, baff eS in ihm ift, auch in bem Silbe oon fid). 3fi in biefem ©ein auch ein Mannigfaltiges, ©ntgegengefehteS; fo ift e§, wenn eS nur äugfeicb ift, unb in biefem Sugleichfein baS ©ein auS* macht, auch int Silbe bereinigt, ©o wie wir nun x hier fefjen; fo haben wir oon born herein bie ©rfcheinung gefe|f. 9tun fagen wir hier inSbefonbere: bie ©rfcheinung ift ein Silb = a, unb ein anbereS mit bem erften burchauS nicht ju= fammenhangenbeS Silb = b. Sft nun bieS wahr, fo muff fie fein ein Silb biefer beiben Silber; ein Silb ber beiben, habe ich gefagt, nicht fie felbft; baff fie felbft a unb b ift, ift fchon erwiefen, unb wenn wir nur bieS fagen wollten, fagten wir nichts MeueS, unb hätten rein StichtS crfchloffcn. SBir haben aber allerbingS ©twaS erfchloffcn: baS Silb nämlich ber beiben Silber. SBie bieS Silb ber Silber oon ihnen felbft innerlich oerfchiebcn fein möge, foll eben weiter unterfudjt werben: oor= läufig follen wir nur einfehen unb merfen, baff ein folcher Untere fdjieb wirtlich gefegt fei; unb burd; bie 2fnmerfung, baff bie ©inheit ber ©ntgegengefehten nur fei im Silbe JbcS SufianbeS ber 2GG ©rfcbcinung, in ber üfjat ein ganj neue? ©lieb eingcfcbt worben fei. S« @ie fötmen fic^ biefcn ©cbanfen foglcicb bcfcßigen burd) ben oorläuftgcn ©dßuß, ber fid) fidjcr betätigen wirb, baß e? fomit gar feines befonbern ©ein? ber beiben Silber a unb b bebürfe, fonbern baß e? binlangt, baß ftc nur finb in ihrem Silbe; baß wir gar nicht, wie wir bis je^t gewollt haben, einen wirflichen Bußanb ber ©rfcheinung in Silbern foldfjer ©egenfa^e anjunehmcn brauchen, fonbern baß un? oollfommen hinrcid)t ein Silb eine? folcfjen Bußanbe? in foldjen Silbern, welche? bie ©rfcheinung üon ftd) hat. 2Bir fommcn bemnad) mit, bem ©im hcit?gliebe, in welche? wir ben ©egettfah aufjunchmen gebenden, oollfommen au?, unb werben baburd) allein bie ©ad;e erfcfwpfen, wenn wir biefen ©inheif?punft genau fennen, unb bcßimnten werben. Sn einem Silbe ihre? Bußanbe? müßten ber ©rfdjeinung biefe beiben ©egenfülje ft'ch ocreinigen, unb biefer Bußanb wä= rcn eben bie Silber ber ©egenfähe. ©o weit waren wir. Seht weiter. Silb ihre?3ußanbe?: wa? heißt ba?, unb wie iß ein jolchc? möglich? Bußanb iß ein beßimmte? ©ein, wie benn auch in unferm authentifchen unb abfoluten urfprünglid)cn Silbe eine? Bußanbe? ein folche? beßimmte? ©ein in jwei beßimmten Silbern a unb b niebergelegt iß. £>a? Silb eine? Bußanbe? iß barum ba? Silb einer abfoluten Seßimmung eine? ©twa?; ba? Silb feine? Uebergange? au? bem fchlechthin unbeßimmten ©ein jum beßimmten, unb jwar iß biefe? ©ein, bie feße ©runb* läge be? Silbe?, eine? unb bcffclbigen, al? unbeßitnmte? unb al? beßimmte?; benn nur unter biefer Sorau?fefcung hat ba? Silb be? Bußanbe? feine eigene innere ©inheit. Silb be? Bußanbe? iß alfo eine ©eneft?: ©inheit be? Sil* be? erforbert ©inbeit be? in ihm ©ebilbeten, im Uebergange oon ber Unbeßimmtbeit jur Seßimmtheit. 9htn bemerfen ©ie: bie Seßimmtheit im Silbe be? Bußan* be? wirb ber 93orau?fchung nach offenbar nicht burch ba? hinaus gefügte Silb; fonbern fte iß gegeben an ben Silbern a unb b, 267 unb baS gegenwärtig betriebene 33ilb x ifl nur 9tacbbilb; wohl aber bringt biefcS ffiilb bureb ficb fetbfl mit ftctj baS be$ unbcjtimmtcn SeinS, ju welchem cS, um einen 3ujtanb ju bil= ben, übergebt. £>a cS S5i£b ber 33cftimmung fd;Ied;tl;in ift, baS S3ilb eincS burcbauS unbejtimmten SeinS, eines gar nicht quate tatioen, alfo rein formalen. gS bat gar fein Sein, aB bafj eS ijt ©ebilbetcS überhaupt unb fcblecbtwcg; benn nur aB folcbcS, ohne weiteren Sufah, unb um an ihm bie ffiejtimmung ju bih= ben, unb üon il;m auS einen 2lnfangSpunft be$ UcbevgangeS jur ©cjtimmtbeit ju haben, ift eS gcbilbet. gS ift alfo nur ein (Sein bureb baS 33ilb. 2Benn baS fßilb ficb auSfprccbcn fännte, fo würbe eS fagen: eö ijt, fcblecbtweg unb abfolut, jufotge ber 2(uSfage meines 23ilbeS; weiter aber, aB bafj eS ift, fommt ihm auch gar SticbtS ju. gS wäre gefegt ein formales Sein ohne alle äßeftimmung, baS feinen einjigen SeinSgrunb hätte in bem Siilbe eines SujtanbeS. 9?un aber foll biefeS formale Sein fein baS ber grfebeinung; benn eS foll ben gebilbeten Siiftanb anfebauen aB ihren, ber grfebeinung, 3ujtanb. (gS fommt barauf an, in ber ginftebt ju bleiben, bafj bicS fowohl als baS SSorige fcblccbthin liegt in ber SJorauSfe^ung). 2Bie aber ijt ber grfebeinung Sein ju be* jiimmen ? gS ijt unS befannt auS bem £)bigen, aB ein foldjeS, aus beffen Sein ein ffiilb folgt, inwiefern eS barauS folgen fann. 2lbcr cS fann barauS folgen nur inwiefern baS Sein beftimmt ift, weil nur bieS bem S3tlbe bie für feine gorm nötige 23e* ftimmtheit giebt. tflfo bie JBebingung baoon, bafj bie grfebei; nung habe ein 33ilb il;reS 3uftanbe3, ijt bie, bafj fie habe ein faftifcbeS S5ilb ihres Seins überhaupt: b. i. ihres unbejiimmten unb formalen ScinS, aB eines folcben, baS unmittelbar unb bureb baS blofje 25afein ein 5SiIb bat feines beftimmten Sein3. (gS fommt hier allenthalben auf Scharfe an. £>er S3ortrag ijt einfach, unb wie ich benfe, plan; aber bie Sähe ftnb oon ber allerböcbjten SBebeutung). Sie bemerfen: 1) bafj bieS ein abfolut reines JDenfbilb giebt, ber grfdheinung eben felbjt, nicht ihres 3«ftanbeS, mit bem ©runbgefehe ihres SGBefenS, baS auch fein Sujtanb, fonbern ber ®runb aller ihrer 2GS Hußdnbe iß, ba3 jrbodb, wie eS felbß fdßcdjtbin faftifcb iß, bureb fid> baS faftifcb« ©ein ber Crrßbcinung fefct. ©ie ifl folge biefeS SSilbeS ba; eben als ein ßblecbtbin itjr felbß, nam« lid; in ihrem 23ilbe, ©cgcbeneS. Ein anbercS Safein wollen wir il;r bod) rticfjt jufebreiben; fönnen eS auch nicht wollen, ohne f:c jum tlbfoluten felbß ju machen. 2) Saß baS ©ein biefeS SenfbilbeS felbff innerhalb eincö ge« fehmdßigett BufammenbangeS abgeleitet worben, alfo baß eS iß, fo gewiß ber ganje Bufammenbang unfereS SiäfonnemcntS iß. Senn bie ©inbeit jener SSilber a unb b fefct baS S3ilb beS 3u= ßanbeS; bieS ein S3ilb beS bureb ben Bußanb beßimntten Unbc« ßimmten, beS für bie SScßimmung im 23ilbe ber ©rfcbcitutng »orauSgcfehten reinen ©cinS. ©3 möchte wohl fornmen, baß wir fpäterlßn bie 3teil;e ber golge umfebrten; nnb fagten: baS 33ilb beS formalen ©eins ber ©rfebeinung foll fein; bieS fe^t als feine SBcbingung S3ilb ifjreS BußanbcS, unb bieS wieberum felß als feine SSebingung jene beiben entgegengefebten 33ilber a unb b. 2lbcr immer werben wir bieS reine Senfbilb nie fefcen für ficb, fcblecbtweg; fonbern nur als ©lieb eines fvntbetifcben 3ufammcn= banges, unb als bureb biefen bebingt in feinem ©ein. SieS fage id), um einjufebärfen, baß ich treu bleibe bem ©a£e: cS wirb nicht rein gebaebt: fonbern eS wirb bureb baS Senfen nur »erßanbcn ein ihm ©egcbcneS. 3) 2luS ben gemachten tlnßalten, baß bie ©rfebeinung hoben foll ein ®ilb ihres BußanbcS, fcl;en ©ie, baß idt> bie gorm ber reinen 2£pperception, bie Scbforw ablciten will, ©ein ©ie aber nicht ju boreilig, unb finben ©ie nicht baS 3d) gefegt, benor eS wirflicb gefegt unb gefunben iß. 3ß jenes Senfbilb febon baS Sch? Stein, bie Sr|"d;cinung l;ot ein 33ilb ifjreS ©eins; fte fann nur fagen: eS iß; waS benit ? Sb ich fage bieS ober jenes S3ilb, baS entßbeibet hierbei SticbtS, eS iß eben nur ir« genb ein SScßimmteS, unb burdjauS nidjtS mehr: foll eS ein Sch fein, fo müßte jenes 23ilb felbß ffd; wiebet reßeftiren; baS liegt aber nicht in ber nötigen 2lblcitung. 2G9 SScrgcffen ©ie liiert ben 3ufammcnhong unfercr ©ebuftion. SBir fanben ©egenfähe, bic gar feine Einheit haben, unb bieg fanbcit wir alg Bufianb ber Erfchcinung, inbem fie bitten foUte befchranfteg Silben. ©ieg gab Silb be§ SJiautneg unb Stib ber Qualität, beibe fcblccfytbin nur nebenctuanbcr, unb bamit ffdf) cntgcgcngcfcht. ©ollen fie nun in ber Slnfcttauung Einheit haben, fo ifi bieg nicht anberg möglich, alg inbem bic Erfchcinung beibe anfehaut alg ihren Bufranb. Shr Bufianb aber ifi ein bcjtimms teg ©ein. ©ie müfjte barum anfehauen ihr ©ein überhaupt ocr biefer Seftimmung; furj fi d> anfehauen, alg ffch- ©ie Schform, bie 2fppcrccptioit ifi alg nothwenbig abgeleitet, ©iefe ©ebuftion hat nun ihre ©chwierigfeit; a) weil bag 2fllcrbefanntefie ftch am Sieffien oerbirgt; alfo b) bie Silber, bie oorauggefeht werben, nicht fel;r geläufig ft'nb. 2Bir erläutern fie burch 2tnalpfe unfereä gewöhnlichen faf= tifchcn Sewufitfcing; biefe fe£t unb beweifi an ffch 9iichfg, fie ifi nur SOiittel (wie auch oug ben Sthatfachen bc§ Sewufjtfcing befannt fein wirb) ber Erläuterung unb Entwicklung. Bn biefer Serbeutlichung mufj nun ber ©ebuftiongpunft §uerft getroffen fein. ’ SBir oerfiehen alfo baburd) bie ©ebuftion felbfi erfl wieber: barum nun erfi ju ihr jurücf! ©ie Erfchcinung folt ein Silb hoben oon ihrem Bufionbe, alg ihrem: biefe S3e§ieh«ng ber Erfcheinung auf fich felbfi, bie Schform foll allerbittgg fein unb ifi gefegt. SSSie foll c5 nun ju biefer fommen ? SBir hoben oorher gefagt, fo gewiß bag oorauggefehte a unb b ifi ein Bufianb ber Erfcheinung, fo gewiß entfielt ein Silb biefeg Bufianbeg; benn bag oorauggefehte, beffen Bufianb bie Silber a unb b ft'nb, ifi ihr ©ein. ©ie hot aber fein anbereg ©ein, alg im Silbe; ifi barum bag ©ein ber Silber a unb b ihr ©ein ; fo ifi baffelbe nur in feinem Silbe, ©o fagen wir, bie Sßhilofophirenben, bie Erfchcinung fchlechtljin fe^enb, unb nach betn ung befannten ©efefce aug ihr folgernb. Seht aber hoben wir gefagt: bie Erfcheinung felbff hot ein Silb ihreg ©afeinS unb ihreg ©efeheg, bafj fte nofhwenbig ein Silb oon ftch fyobe. S3eibe 3«ffönbe ft'nb fchlechthin oereinigt; beim bie ©rfdjeinung rnufi bieg alg ifjren Suftanb anfebcn, ftc fann bag aber nicht, ohne ein Silb gu fjaben iljrcv felbft. 2(lfo beibe SSilbcr ftnb fci)Ied)tl;in gugtcicb; mehr wiffett wir big jcf^t noch nicht. ÜJtbdjnialg: 1) Sic ©rfcbeinung fjat ein Silb eittcg folgen, bag ba ift, b. b- b fl t bag Silb if)reg beftimmten ©eing. ^)ier ift im ©ebil= beten bie Scbbcit gebilbet. Senn biefe wirb f^bcn Silb ihrer Seftimmtbeit unmittelbar: bag ©ein, wclcbcg bcftimmt ift, unb welcbcg ein Silb bat oon biefer Seftimmtbeit, ift baffelbigc, bag eben aug bem Silbe bingcworfene abfolute ©ein. 2(lfo bag ©cbitbete wirb fyrecben: icb bin bag unb bag, bieg ift meine Seftimmung. ©g ift gebacbt ein Sd>/ problematifcb. Sin ©cbilbeten nämlicb, fage icb, ift bie Scbfornt, feinegwegeg aber ift bag Silb, unfer x, fcbon ©ing bamit, inbcm bieg Silb noch gar nicbt wieber gebilbet ift. 2) ©che, baf? eg fomtne gu bem ocrwirflicbtcn Suftanbe, wo biefeg Silb x gugleicb ift bag oorberbefcbriebene Silb einer wirfs lieben Seftimmtbeit. ©inb bie Silber a unb b Suftanb ber ©r* Meinung; fo bctt. Siefe beiben Seftanbtbeile ftnb febfeebtbin oereinigt unb unjers trennlicb; benn fie ftnb gufolge beg ©cfefceg ber ©rfebeinung; ftc ftnb oereinigt mitbin in einem briften Silbe. SBie oerl;alten ficb in biefem Sritten bie beiben ? 5D?ad)en wir nur felbft oor^ läufig bag britte, unb oergleidjen fte: a) SBir haben ein Silb oon ©inem, bag unmittelbar Silb ift feiner Seftimmtbeit = Scb- b) Sagu fommt ein unmittelbareg Silb einer Seftimmt* beit ; bie Sebingung beg Scb ift alfo erfüllt, c) SRitbin ift bieg Scb unb bie Seftimmtbeit ift bie feinige.. Sag gweite Silb wirb 271 fubfuntirt unter ba§ erfte, unb barauS unmittelbar gefdjloffett, e§ fei Sch- erfte tft Silb eine§ Sei)/ bem ®efehe nach; ba§ jmeite ein Serhaltnifj, wie eS bem ©efe^e jufolge fein muff, ba§ britte ifi bie ©inbeit beiber, baS ©rblicfen be§ jweifen burd; ba§ erfte, beibe in ihrer ©inheit, alfo ©rblicfen bc§ jweiten SBit- be§ al§ SSilbeä eincö Sch »on fich fclbft: eincö Schbilbe3, unb ^war ein notl;wenbig jufolge ber ^Bereinigung fiel; mad;enbes> Silb. SBenn Sie aud; £unfclhcit finben möchten: c§ ift wahr, unb nur biefe Sarffellung ift wahr, unb fann nicht anbcr§ gc= geben werben : (wie fiel; morgen geigen wirb). Sefct: baS je/^t bcjeichnefe britte Silb ift baS wahre: bie§ ift Silben be§ unten giegenben nad; einem ©efe^e be$ Sch/ als Sd;; alfo nid;t etwa fich felbft Sehen be§ Sch/ fonbern ©rfannt = werben in einem gefehmdjngen Silbe al§ fold;eö. SJtun möchten wol;l bie brei 9)to= mente, bie wir hier h^en, nicht fo au§ einanber fallen, c§ möchte wohl baS ©efefc nid;t befonberS hingeftellt werben, fonbern baS Silb unb bie 3lnf:cht fogleich beftimmen; eS möchte auch wohl, wie fich twn felbft üerfteht, ba§ burch ba§ ©efeh »ermittelte Silb unmittelbar eintreten. dennoch muffen wir fo unterfcheü ben, inbem e§ un3 bei biefer Unterfucfjung nicht blofj auf bie ©inficht in bie ©mpirie, fonbern auf eine tiefere ©inficht in bie SB. 5 8. überhaupt anfommt. XVIII. Sortrag. SBir haben ba§ Sch hier auS bem 3u- fammenl;ange abgeleitet unb bewiefen. Snbem aber biefe Untere fuchung fchwierig ift für ben, ber in bie 9>I;ilofop^te hineintritt, ba er ©twa§, wa§ er bejlänbig alö fPrincip ju fcfccn gewohnt ift, hier fich objeftwiren foll, unb hier gerabe 3(lle§ auf .Klarheit atu fommt; fo will ich »erfuchen, Shnen bie Sadhe burch 2fnali;fe be§ faftifdhen Sewuftfeinä noch mehr aufjul;ellen. 1) 25te urfprüngliche SBorjtellung Sch, ift feine unmittelbare 3Infchauung, be§ etwa auf ber £h bin baS febenbe, id; fetje eS?« @'3 wirb in tiefem gäbe ofenbar oorauSgefebt baS geben, unb oor= auSgefebt baS Sd)/ t>cibe al§ befannt; baS f))robuft beS UrtbeilS, baS ifteue, welches jufommt, ift bloß, baß baS befannte geben beS befannten Sd) Sufanb unb S3cfimmung fei. b) Um baber biefeS Urtbeil 51 : oerfeben, lafen gie unS bie einjelncn Zweite, au$ welchen bafelbe jufummengefebt if, confruiren. 83ilb eines gcbenS if, b. i. SSifb eines 83i(beS unb feines ©ebilbeten, baS ba if, unb oorauSgcfebt wirb: bicS if bie S3aftS unferer bermaligen ©onfruction. SieS if ein auf ftd) fclbf S3crubcnbe3, in fx’d) ©cfdfofeneS, ba$ aud), wie ftcb gleich geigen wirb, burd^ auS fo bleibt wie eS if. SicfeS alfo fertige S5ilb wirb nun burd) eine binjutretenbe 2 lnfd)auung weiter befimmf, in bie “Kn= ftd)t berfeiben aufgenommen, ndmlid> in bie: ein ©cfebcncS fei ein 3ufanb beS, gleichfalls befannten unb als befannt oorauSs gefegten, Sd)- (Sftadjen wir uns ^uübrberf bie ^orm eines fotdjen UrtbeilS flar. gS fei gegeben irgenb ein ©egenfanb, 3 . 83. irgenb ein biforifdieS ©emdlbe; fo if ohne Sweifel bie 2fnfd;auung beS ©emdlbeS fertig unb oofenbet, eS wirb 211 le 3 barin gefeben. Sd) weiß aber noeb nicht, welche ^Begebenheit baS ©emdlbe t>or= feilt, boeb öorauSfebenb, eS feile ©twaS oor. Sa mochte id> alfo mein fertiges S3ilb noch befimmen unb bilben burcb ein an- bereS 83ilb; eS noch befimmen in einer anberen Siucfficbt. @3 leuchtet mir plölfid) ein: baS ifS, 3 . 83. £eftorS 2lbfd)ieb, ber mir auch fbon befannt if; fo if baS S3ilb 00 m ©emdlbe, weis d>e3 ich batte, weiter befimmt bureb ein anbercS 83ilb; als ibens tifd) mit bemfelben, burf) bafelbe (biefen »S3egriff,« fagen wir) gebilbet, unb 3 U bilben: ohne bod) baburd) an fid) felbf oerdns bert 3 U fein, go if eS gerabe in biefer gtwtbeftS. SaS 83ilb beS 83ilbeS if bi«, waS bort baS oorauSgcfebte ©emdlbe; Sd), 273 wa6 $effor3 2lbfA tf b / bie weitere SBejtimmung bc5 erfteren. Sa§ @rfennen be3 S5tfbe§ «16 .ftcttorS 2fbfcf)ieb ift hier, bie 2(nerfen= nuttg be§ ©eben§, als Suftanb be§ SA- Sa§ erfle S3ilb wirb baburdj nicf)t »eränbert, fonbertt e§ wirb nur in eine ganj anbere Stegion ber 2lnfAauttng aufgenommen. Sa wir Ijier oon bem abfolut erften unb urfprüngliAen Urteile reben; fo ift freitiA in biefem ein fefjr grofjcr UntcrfAieb öon ben befonberen unb ges wöbnliA fo genannten Urzeiten, ber fid; aOmälig ergeben wirb). 3) Sd) bin’3, ber ba freijt, ift ein Urteil; bied fcfct ein SMlb be§ 33eurtbeitten, ba§ aber an bemfetben gar nichts änberf, fon< bem e§ in eine ganj anbere Stegion unb anbern Sufammenbang erbebt. Sie 2fnfAauung, wenn fte aß 3«ft«nb be6 SA rnige* febaut wirb, bleibt barum biefelbe, bie fte üorber war; fte begatt alfo ihre Tlbfotufbeif unb bie ihrer ^olge. -©te wirb nur aufge= notnmen in einen allgemeinen ^Begriff, unb bureb benfelbcn (bas rafteriffrt, beä SAtiAett. ©o 33iel über bie gorm beä: SA bin’3, ba§ faft burebgättgig üerfannt wirb unb auf bie boeb 2flle3 anfommt. Se£t ju einer näheren Jlnafyfe be§ S n ^ a 116. @3 fomtnt babei junaAft an 1) auf ben im abfotut oorau§gefe|ten ^Begriffe bc§ SA lie* genben ®runb|a| bes> UrtbeilS, jufolge bejfen ba§ Urtbeil oolljo= gen wirb, ba3 bin iA- 2) auf ben ©runb ber ©ubfumfion be3 ju ©ubfutnirenben, warum oon bem, wooon gefagt wirb: ba3 bin icb, bies> gefagt werben fann, unb inwiefern e3 pafjt unter ben allgemeinen ©runbfab- Ad l. Ser abfolute ©runbfafc ift ber ^Begriff oon ber @r^ fAeinung, bafj fte fei unmittelbar 33ilb if>re§ ©eins», bafj ©eins fein unb S3ilbfetn in if?r fd)led;tbin bajfelbe ift, unb bap ba§ ßtne in i()r notbwenbig »orfomme in beiben formen, hierin ift nun, falls? iA geftern miA niAt ganj fAarf auSgebrücft haben foitte, noA niAt etwa bie SAbeit gefegt als wirflt'A unb faf* tifA, fonbern nur als problcmatifA- 211 fo in unferm gälte wirb ber ©runbfafc Reiften: SBirb bie GrrfAeinung ein beftimmfeö ©ein bekommen; fo wirb fte aud; ein 33ilb bejfelben betommen. Sa nun biefetbe Sine drfAetnung bas? S3ilb unb bas! ©etn ift; 18 274 fo mirb fte beim freilief) 5cf) fein: moßlgemerf t, für bit '' l bat! tfl" ©enfen biefeS ©efeßeS ft'cß attSfprecßenbe ginfteßt; eS Dfll ' nid)t fo Derftanben werben, baß fie felbft ein Silb btef«« ß ^ ßung auf fteß ßaben follte. gS mirb in biefern galle fei* 1 cl " fiimmteS Silb == x , feßenb ein ©ein = x unb ©afj bieS Silb mieber als Silb feines ©eins weiter *>» begriff«« ^ t infchaucn eines faftifcfjen ©eins in Einem unb bemfelben Silbe uttjertrennlich bereinigt. Unb nun wirb, fofern eS Shnen gelingt, überraffhenb flar, woher baS Silb B überhaupt entftehe, unb wie eS bie Einheit liefere beS a unb b. £)aS, waS, mit aller 2(bffraftion nom ®c^ halte, in a unb b Silbwefen überhaupt iff, wirb abgefonbert hingcffellt, unb in jener SBefenSanfchauung begriffen. SBie unb woburdh wirb eS fo bingeffcltt? £>aburch, bafj eS begriffen wirb. Unb warum hiflffffMt? weil eS eben begriffen wirb. ®aä fafti- fche ©ein iff barum fein anbereS, als baS a — b. Es iff jefff üon bemfelben nur abgefonbert, waS bie reine Silbform au§j brüeft; baS gaftifcl;e unb £)bjeftiüe iff baS S eg riffelte jum Segreifen; waS baS Segretfen, inwiefern eS bodh auch Silb überhaupt, unb eine SBeife beffelben iff, als fein ©ebilbeteS nofh* wenbig abfe£t. Silb beS SilbeS, unb bie 2luSfage, baf? ein folcheS iff, letiglict) burch baS Segreifen, «fjerattShcben unb 2ftiS* fonbern beffen, waS an a unb b bilblich iff. ©o in bem hörigen Seifpiele am ©emdlbe; waS iff benn nun baS Eigentliche ? ©iefe giguren, bie fo unb fo burch ßtnien unb garbett beffimmfe gldche, ober ber Slbfclffeb $eftorS? SBaS ffellt ber unmittelbare ©irm alS feienb hiu ? gürS Erffe wohl nur bie giguren. SBenti ich nun fuget eS iff ber 3(bfchicb .gteftorS; fo habe ich, waS in bem ©etndlbe ben reinen ©ebanfen auSfpricht, abgefonbert: in biefem Silbe fage ich, unb tterffehenb, baS Silb jttnt ©ebans fen erhebenb, unb ben ©ebanfen als ©runb feienb biefcS SilbeS (nicht etwa ben 2tbfoppelftnn in bem TluSbrucfe: Silb eines SilbeS; unb fo ich biefen nicht erft logifch aufflärte, müßte id> baS Serßänbniß bejfen, waS id; noch fagen will, auf gutes ©lücf anfommett laffen. Silb eines SilbeS fann Sweierlei heißen: 1) faftifche 21ns fchauung, ^)infchauung; ba hieße Silb eines SilbeS ^»infeßauung eine§ anberen SilbeS, baS ©e|en, baß ein folcheS Silb iß, welches ©eben eben auch iß. 2) Äann baS erße Silb bebeuten Segriff, abfoluteS Silb beS SBefenS eines SilbeS, intellectus eile Tlnfdjauung eines ©efefsten burch baS erße Silb. Sn bet lebten Sebeutung müßte man eigentlich ftd) auSbrücfen: Silb eines SilbeS als folchen. Unfer B iß beibeS, in abfoluter dins heit, faftißheS Silb eines anberen SilbeS' ab, unb intellectu* elleS Silb ber Silbform überhaupt, wie auS ber erßen Sefchteü bung ftar beruorgebt, unb nad; aufgejcigtcr Bweibeutigfeit nod> beffimmt auSgefprocben wirb. S3on il;m in bem lebten Sinne, al$ SBefenSbilb, b<*l>en K>ir bisher gefprodjen; unb wir b^m nun noch $u reben öon ihm in bem erfien Sinne, inwiefern bureb baffelbe faftifcf) gefefct wirb ein anbereS 5Bitb ab. Sefct jur ©acbe. SDfit ber ©ubfumtion wirb e§ alfo jfeben: ba§ barunt, wa§ als Grrfcbeinung ftav ijf, inbem e3 ifl ein 23itb feines 2Be= fenS, bringt jugleicb ein 33ilb einer S3effimmtbeit oon ab mit ftcb/ Taut ber 2CuSfage ber unmittelbaren Slnfcbauung in B. 2lber bie a§ in a unb b auSgefagte ©ein, unb 2£fle3, wa§ auS bemfelben folgen fönnte, ijf barum ber ©rfebeinung, bc§ £(b ©ein: Scb bin e3: e§ ijf mein Buftanb. ©o iff ba3 Uvtbeil jtt ©tanbe gefommen, burd; bie Aufnahme ber faftifeben 33ejfintmt= beit in bie reine Scbform, bie Slpperception. SBie icb nun in ber »origen ©tunbe »on bem Stanbpiinf'te ber £)ebuftion au3 baffelbe gefagt: mich auSbrücfenb: bie ?f^per- teption gritnbe ftcb auf eine ©ubfumtion, unb wie icli babei bie 3>rämiffen, auf bie e3 anfommt, au3 bem Bufammenbange bebu= cirt bube, ijf Sbnett erinncrlidb. Scb werbe auch ju biefem fünfte jurüdfebren. 2lber bureb tiefe ©infiebt in bie SBebeutung verliert man nie Seif/ fonbern bie .Klarheit gewinnt, wenn ein jeber ^htnft an bem £)rte »orgetragen wirb, wo er am Skr|fänb= Iid;jten ijf. Scb werbe barum einige folgen auS biefer grfinb- lidjcn Stnficbt ber Slpperception entwicfeln; nachher aber noch cU ucn 4?auptpunft, ber Siebt über ba3 33orbergebenbe unb 9M;- folgenbe verbreitet, ber überhaupt eine SBelt »oll Klarheit in ftcb l;at, unb in ber SB. ;£. ftcb in allen feinen folgen geigt, aber boeb in biefer dinbeit unb £iefe noch nid;t au3gefprod;en ijf. 3flfo Stnmcrfung. S3 gtebt fein reines Senfcn, fonbern nur ein SSerjfeben. 2lllc3 2>cnFett barum ohne eluSnabnte ijf eine ©pnfl;cftS beS £>enfen§ mit einer ein gafturn fefcenbett Jtnfcbau* ung. £>ie§ ijf ba§ ©runbgefefc (wa3 wir wohl im 2l(lgctneinett auch tunfehren burften, behauptcnb, eS gebe auch feine 3Cnfc^cnfbilb beS SilbeS nidtjt etwa in bie Cuft geßellt, fonbern eS tjcrüorge^cn unb erzeugt werben lajfen aüS ab. £äßt fid> nun nicht ber ©runb biefer Unabtrennlichfeit, wenigßenS waS fürs (Srße bie 2fnfcf>auung anbetangt, mit einem SBorte unb in einem einzigen Sehrfahe auSfpred;en, baß wir if>n nid;t aUcnttjab ben einzeln nachweifen muffen, unb unfere einzelnen Slachweifun; gen einen feßen Soben erhalten? Sch feige Sa. IBo nur irgenb »on einem wirflichen SBijfen bie Siebe iff, wirb nothwenbig »orauSgefcht ein 33ilb, welcherlei eS auch fei, alä feienb: benn baS SBiffcn iff Silb, unb eS iff ein SEßiffen heißt: eS iff ein 33ilb. £>tefeS barum iff immer baS fchlechftßn 23orau§gefe%te, (Srße. (Sin 33ilb aber fc£t ein ©ebilbeteS, baS eben, ba eS burdh baS fBilb iff, nicht mehr iff, benn ein ©ebilbeteS, ein faftifcheS ©ein: unb fo gewiß bu baS ffiilb bcffclben fein läffeff, unb nicht mit bem ©e^en beffelben wanfeff, fonbern eS in allem (Srnß unb 9?acf)bruenfen iß ©efe£ beS SilbeS, barum nidjt ohne baS Silb unb fein abfoluteS SIcfultat, ein ©ebilbeteS unb gaftifcbeS. £aS 279 Renfert Bleibt immer ein Seftimmen cinc§ faftifeben ©eiiß, nie; maß ein ©c£en beffelben. ©o ftnb wir auch I)ier »erfahren, in nuferer ©runbargumenfation über bie 2lpperception. SMefe ift Silb be§ SilbcS, unb barin liegt ba§ 5d). £>aß fic bic§ ift, liegt in bem ®efd$e, unb ift bureb ba§ ©efeh (be§ 3wccfe§, baß e§ eben fommen folle ju einem ©eben, b. b- «ben ju einem Silbe be§ Silbes?). 3lber ba§ ©efeb fefct boeb wobt »orau§, baß ba3 Silb fei, bamit es> auch fein tonne Stib bes> SilbcS, alfo bie 2lppcrccption wirft bin ein faftifcbeö ©ein. Stiebt ficht fte baffelbe überhaupt, weil fte fobann nicht fäbe, fein Silb wäre. SieineS Senfen würbe baffen: ein beftimmtei? ©eben, ohne boeb überhaupt ju feben; befiitnmfeS Silb, ohne überhaupt S3ilb j$u fein. 2>aburcb ift nun ber SBiberfprucb unb bie abfolute Unntog; liebfeit flar; ich übergebe biefen ©ab Sb«*« Stacbbenfen. SBcnn bic§ bie Sogif wüßte, welche golgen würben ftd; ihr baratß er; geben! 1) Äant fagt: ba§ ©ein ift nicht eine digenfebaft ober Se; ftimmung, fonbern ba§, wa$ allen digenfebaften ju ©runbe liegt, bie Sträger berfelben. ©anj recht, unb hier ift ber ©runb baoon angegeben, nämlich bas? ©ein ift ba§ ©ebilbete auS bem Silbe ftblecbtbin, ol;ne alle Schiebung auf ba§ ©efeb- ®ic§ paßt burebaug, unb gilt ohne alle 2lus>nabtne für 21Uß, was? im 2Bif; fen »orfonunt: alles ©ein ift ein atß bem Silbe btngeworfenes? gaftum. ©ilt cö aud; für ba3 2lbfolute? SBobl eben fo; nur baß bieg nicht aß bloßes? ©ebilbete erfebeint, fonbern aß ©ein an ficb, bafür muß eä nod; eine anbere Stegei geben, welches? bie gofge bc3 SilbenS im Silbe felbft wieber »erniebtet, wie wir fpäterbin feben werben. 2) Sch habe auch tt>ob^ gefagt : bas? ©ein ift ©efcbloffenbcit in fiel) felbft, c§ müffe eine fefte Unterlage haben. 2(lle biefe ©alje ftnb nur weitere ttißfübrungcn unb tlnwcnbungen be§ ditteit: bas? Silb ift ein in ftd) ©cfcbloffcnes?; feine Unterlage unb ©e; genbalt bringt es? burd) ftcb felbft mit, aß Silb: biefer faftifebe 3nl;alt: eS ift ba§ unb ba$, ift feine ©runblage. 280 XIX. Vor trag. 3)a ; glaube, bajj GinigeS Shnen noch bunfel fein fönnte, fo wollen wir ben eigentlichen £auptpunft, auf ben eS anfommt, unb ben ich burd; bie oorhcrgebenbe ©c; merfung üorbereitet habe, noch flarer machen. 1) Sßir fanben bie ©pnthcfiS ber entgegengefc|ten gönn, 3Jaum unb Qualität in ber Ginl;eit eines ©ilbeö = B. Sn B als intcllectuellcr 2lnfchauung ijt ein ©ilb beS ©itbeS fd)Eecijtweg; ein ©ilb beS SSBefenS. (SBir wiffcn nämlich, bafi B in bcrfels ben Einheit zugleich faftifch ift ©ilb eines ©tlbcS, beS in ab gefegten: bieS aber fpll bermalen abgefonbcrt werben). Sn biefcr 9tücffid)t nun ijt B burchauS nicht UluSbrutf irgenb eines gaftumS, fonbern eines rein inteüigibelcn ©eins, eines ©ofeinS, ober SBe= fenS. GS ift mit Ginem SBorte burchauS reines 33enfen, allein auSfprechcnb ben Gljarafter beS ©ilbcS, ohne ©ejicbuttg barauf, ob ein folchcS ift, unb wo eS herfommt. SBaS b. Grfte wäre. 2) 5lber ein reineS £)enfen giebt eS nid;t, benn eS ift blof innere ©eftimmung eines abfoluten IßiibeS. Um barum biefer intellectuellen 2lnfchauung beS ©ilbeS einen ©oben ju »erfchajfen, muffen wir annehmen ein abfolutcS ©ilb, b. i. eine rein faf= tifche ^Jtnfchauung; ein abfoluteS ©ilb, baS Iffch felbft nicht wieber bilbet, unb baS ffchtbar werben fönnte nur burch fein 9te= fultat. (£>enn auf bie abfolute Verborgenheit unb Unffchtbarfeit biefeS ©itbeS fommt fdbled;tf)in 2llleS an). 23ieS würbe nun fyei* fen: bie urfprungliche 2Cnfd)auung, oon ber wir auSgehen, ijt faftifch unb intellectucll jugleich. gaftifch, inbem fie ift SQixn fdjauung, abfoluteS ©ilb, beffen Stefultat ein ©cbilbeteS ift; in= tellectuell, weil wir fie nur beShalb faftifd) gefegt haben. Sn ber Ginficht ber abfoluten Unabtrennbarfeit beiber Momente, unb ihrer Schärfe beruht alles. SBaS b. Sweite wäre. 3) 33iefeS ©ilb nun, waS wäre cS? Gbcn ein ©ilb, baS ift, faftifch; ift eine ©egebenheit. — ©ei unS ijt eS bie Ginbeit non a unb b, baS ©ilb beS ScaumeS unb ber Qualität. 3llfo bie hingeftellte faftifche 3lnfd)auung ijt oon einer anberen ©eite unb in ihrem jweiten S£f>eile, als ©ilb beS ©ilbeS, = B. B fprid;t aus, waS ein ©ilb fei an einem angefchautcn Grctm plare, waS bie Ginbeit ijt ooit ab. ©ie fchen barum, wie unb warum wir B in biefern ©egenfafcc bcnnoch als eine abfolute organifdte Einheit fjtngeflellt haben. @3 iff baS jDcnfen, baS nicht fein fann ohne bie ©runblagc einer faftifchen 2lnfcf)auung. 2Ba3 b. dritte wäre. 4) 92un jur ©pntheffS felbff. Sn B wirb oerffanben, int eis Iectuclt als Gilb angcfchaut, waS benn? Sn B wirb auch hingefchaut ein Gilb; bie (Einheit oon ab. 2flfo biefe wirb oerffanben als Gilb, fubfumirf unter ben begriff, als rei- ueS Gilb. Sch fagte oben, bafi baS ^>infchauen oon ab oerloren gehe, abfolut unffchtbar bleibe; borh fehen wir, bafj fte fich hi« wtcberfinbet burch bie ©ubfumtion; biefe erfefjt bie oers loren gegangene £>bjeftioität ber 3tnfchauung. Sn ihr begreift fich bie faftifcfje £infchauung als Sch/ aber nur als Sd>: atS Sbentität mit bem fchlechthin Gegriffenen. £)a3 Gegreifenbe (B) unb Gegriffene (ab) ftnb ibentifeh = Sch- Jturj, inbem ge= fehen wirb in ab, wirb baS ©eben zugleich begriffen: baS ©ehen fefct fiel) barum als Sch- Sch, baS ©ehenbe, bin baffetbe, waS ich begreife, baS ©efehene nämlich- £>aS Sch bemnach bem einen feiner Geffanbtheile nach, iff faftifcheS Gilb: bem anbertt nad), Berffehen biefeS GilbeS als foichen. £>aS Sch felbfl, bie Sbentität, iff bie Unjertrenn; lidffeit ber beiben, beS GilbfetnS, wenn eS oerffanben werben foll, ba eS gar fein reines Berffehen giebt, fonbern nur baS ei= neS faftifchen GilbeS; beS BerffefjenS, falls eS Gilb fein foll. Sd) iff alfo abfolute Unabtrennlidffeit beS gaftumS unb beS Ge= griffet. Sur erffen Erläuterung berßehrfah: Sie intellectuelle2fnfd;auung fann nur fein bie eines faftifchen Sd>; «nb umgefehrt bie faftifdje 2lnfchauung fann nur fein ein Berffehen beS Sd). Ad 1. £>ie abfolute intcllccfuellc 3lnfchauung fann nur fein ein Beruhen ihrer felbfl, ber 2Cnfd)auung. 2)enn wäre fte Ber- ffehen eines Ifnbercn, fo wäre ffe abhängig oon biefem, alfo nicht abfolut. 2lHeS Berffehen aber iff Berffehen eines Etwas, eines ©egebenen. (£)enfen fefst 2fnfchauung). £>arum eben ber fafti= fehen Ifnfchauung. ©oll barum baS Berffehen ftd; felbfl wieber »erftehen, fo mufj eS fi cf) bte ftnfchauung, ftc^ felbft voicbcr bcr #nfd)auung oorauSfcfcen. Ad 2. £)ie abfolute faftifdje 2lnfd)auung ift ein 83üb. £icS aber ift 33ilb, nur inwiefern eS ftch als fold)eS oerfteht. ®ie abfolute 2lnfd)auung mup barum fid? »erftehen, barum ftch als 83ilb fd)led)tl)in fe£en. .Rurj barum nod)tnalS. 3m ©ein beS 33ilbeS Hegt eS: (wenn wir wiffen, waS wir reben, unb energifd) benfen); baS 83ilb ift bieS nur im 5Berftel)en feiner fctbft; eS jtellt barum in biefem 33erftef)en nothroenbig fid) als baS SSerftanbene hin, fjebt ftef) gleichfam ab r»on ftef? fctbft, in einem Senfbilbe. ©icS Ijcifit bcr ©afc: bie ®rfd)einung ift fd>tedf)tl;in für ftch felbft, fic »er: ftef)t fid), fchaut fid) intellectuatiter an. 3ur ßrldutcrung. tfnalpfe ber faftifdjcn ©inftcht: i cf> ft eile üor; (welche unS auS ben Sbatfacfien beS 33cwufjtfeinS befamtt ift). 1) 3n 83ejiel)ung auf bie Jjform. ©S ift ein SSegreifen eines SBorlicgcnben; benn cS ficht bod) auS, als hatte i<$ baS SSilb beS £)fenS fertig; nun beftnnc id) mich, unb fage: icf) ftelle ihn ja nur »or, in einer weiteren 83eftnnung beS fd)on ©egebenen, als eine Erhebung beffclben in eine neue unb Stegion. S53ie eS bamit ftch »erhalte, wirb fid) jeigen! Renten ©ie nur an baS früher gewählte 83eifpiel oon bem ©emcilbc. ©S ift mir jundchft noch Nichts als eine folche fläche mit folchen unb folchen £inien unb garben gegenwärtig. 3ch h<*be baran ein burchauS fertiges »ollftanbigeS SSilb. Sefct fage ich: eS (teilt ben 2£bfd)ieb Jg>eftor§ »or; ba erhebe ich eS in eine ganj anbere •Stegion. ©ben fo hier hei bem: Sch (teile »or. £er Öfen foE mir ba ganj fertig fein, el)c ich ihn erfennen fann als meine SSor^ fteEung. 3ch erhebe alfo baffelbe gleichfalls in eine ganj anbere Stegion; fubfumire ein S3orticgcnbcS unter ein ganj anbercS, bet ©ubfumtion »orauSgehenbeS, in ihr nicht fchon befanntcS 3Se= fenSbilb ober Sentbilb. 2) 3n ^>infid)t beS 3nf)alt§. 2BaS fpricht bieS Urthcil? ©S ift eine SSorftellung; alfo eS fubfumirt baS fßorlicgcnbe unter baS ©enuS ber 83orfieEung. gür bie ©ubfumtion wirb fd)on 283 OorattSgefebf, baf? id) weifj, waS SSorfiellung ift, um baS SSors liegenbe an bem ßbaralter berfelben anjucrlenncn, unb eS barutts tcr ju fubfumiren. G£>tet liegt ein Bcngnip für bie abfolute ffilinbbcit ber Slicbfibealiflen, wo man ffe jwingett fann. Sbr fagt boeb 2llle: icb flelle oor, fubfumirt alfo irgenb @twaS unter ben ©baralter ber SSorflellitng überbauet. Sb* wipt alfo, waS SSorfiellung ifl; boeb «ober? 3fuS Erfahrung? Surcb 2fbftraf= tion ? 3lber rote Fommf Sb r benn $u ber allererflen Sinficbt oon bem, waS SSorfiellung fei, ba ja febon biefe bie ©efanntfebaft beS ©cgrtffeS oorauSfc£t? ©obann fei Such bieS noch einmal gefebenft; Sbr wipt alfo fcblccbtbin, waS SSorfiellung tfl! SRun fo befinirt mir fte boeb! ©ebt mir ibr ©enuS unb ihre fyeciftfcbe £)ifferenj! @te werben eS bleiben laffen! SBarum aber ? weil ffe nur unmittelbar im gafturn felbff erfennbar ijl, unb ntebt in einer UlbfiraFtion, unb weil fte eben fo urfprfingltcb baS gtaftum begleitet, als bie ftnnlicbe SUtalität, j. ©. rotb- 2)aran follte man erlernten, bap eS ein fcblecbtbin aprtorifeber ©egriff ijl. 2>afitr britefen fte nun lieber bie 2(ugen ju, unb geben ftcb abfoa luter ©Itnbbett t)in. SBaS ffe nicht oerfleben auS ihrem Unüers flanbe, baS ignortren fte. ©ei unS ift jenes bie abfolut intellec= tuellc Qlnfdfjauung beS ©ilbeS, bie ftcb ntebt weiter befebreiben, fonbern ftcb nur anerFcnnen läpt im gafto eines ©ilbeS; ein ©egriff, ber fcblecbtbtn nur oorfommt an einem beflimmten (Sremplare). @0 wie nun gefeben unb gefunben wirb, eS fei ein S3or= jlellcn; fo ift bie abfolut unmittelbare folget alfo icb flelle oor; unb jwar fo, bap ber ©egriff ber SSorfiellung baS ©rfle, unb baS: Scb flclle oor, bie unmittelbare §olge beffelben ift. -SBaS beipt beim nun baS: Scb flelle oor? £>ie SSorfiellung beS £>fenS ift mir gegeben; mitbin bin icb’S, ber ba oorflellt; jenes ©ilbs fein beS SbjeftS tfl mein Bwftanb. SBcr ifl benn nun biefer Scb, ber bureb biefeS SSerflcben beS SSorflellenS erfl jtint SSorfcbciit Fommt; bureb biefeo ftcb aber auch unmittelbar einleucbfct, als baS, beffen Buflanb baS ©orflellen ifl? Offenbar baS S3er fl ca ben felbfl, baS ftcb oerflebt, unb nur ftcb oerflebt, unb jwar als ficb felbfl, baS ©ilb, ocrflebcnb. ?Cl|o baS SSerflattbene ij! 284 baS SSerflebenbe, »eil beibe ©inS ftnb; unb bureb baS SScrftefjcn ifl erfl bem SSerflanbenen geliefert fein jmeiteS ©lieb bureb bie ©pntl;eft'S, mit welchem cS Scf) ifl. Bahlen ©ie bie ©lieber, auS benen baS: Scb flelle oor, fpm tbefirt ifl: 1) 25aS SSerflcben beS ttorliegenben gaftumS, als SSorflellung ober SMlbcS. ©ieS ift fclbft smicfältig, intellectuelle SBefenSam febauung beS ffiilbeS; unb, als S3orflellcn, faftifd;e 2tnfd;auung beS SSorliegcnben. ©S ifl alfo in ©inbeit ©rfd;auung beS SSors liegenben bureb bie intellectuelle 3lnfd)nuung binburd;, in ßinetn «nb bemfelben Buflanbe. (Unb baS ifl alles 25enfen, b. i. Urs tbeilcn, SScrjleben eines oorliegenbcn gaftumS, unb wem eS nodb nicht flar ifl, bem »erbe eS jeht). 2)cnfen ifl ein .£>infd;auen eines SSorliegcnben, beflimmt bureb ein inneres ©efeb, alfo eS bleibt nicht ein S3erflel;cn in einem Siebte überhaupt, fonbern in einem folcbcn Siebt; inbem baS 2tngefd;aute alfo auSfällt. ©o ifl bie ©pntl;cftS ju beulen, fo ifl fte hier gebadet. 2) 2)aS SSerfleben biefeS SSerflebettS felbfl, welches baS erfle 23erfal;ren fcblecbtbin bei fleh führt. £)aS S3erfleben, fage ich, unb fpreebe barin mieber auS ein doppeltes: tl;eilS bie objeftioe 3lns unb ^Jinfcbauung beS erflen SSerflebenS fcblecbtbin atS eines gaftumS; ju ber eS freilich, als befottberer 2lnfd;auung nicht fommt: tbcilS % SSerflcben. SSerflcben eines gaftumS aber grünbet ftcb auf intellectuelle Qfnfcbauung beS ©efe^eS, nach weis d)cm biefeS gaftum ju ©tanbe fommt. 2llfo baS SS er flehen eines gaftumS hebt eigentlich bie faftifebe gorm an bemfelben ganj auf, unb macht eS jur Stotbwenbigfeit. £>iefeS abfo= lute ©efeb ifl nun bi«: baS SSilb »erficht fcblecbtbin ftcb felbfl. 5EJ?it biefem ©efc^e im ©liefe mirb nun baS SSerfleben, als gaf= tum, angefeben; eS mirb barum gefeben, bafs baS SSerflebenbe unb SSerflanbene ©tnS ftnb; baS ©ebenbe aber ifl felbfl baS SSerflebenbe, eS ifl barum bureb baS SSerflanbene. £>ie ©inftebt, in ber bie gan$e ©pntbeft'S fid; concentrirt, fagt auS: ich, baS I;i« SSerflebenbe, bin aud; baS S3erflanbene. 3$ bin barum auch baS SSorflellenbe, als ein bureb bie ©pntbeft'S ber ©lieber unmits telbar ftcb ©rgebenbeS, nicht abgefonbert, fonbern jufolge eines, i.4 — 285 — in bem fpnthetifchen Sufammenßange unmittelbar liegenben Scßluf; fe§. (E§ fommt barauf cm, baß ba§ 3d; ftcf) erfchcine, aß bic Sbentität bc§ 33crflebenbcn unb be§ Bcrflanbenen. S3cibc ffnb Silber, unb ftnb barum ibentifcß ißrem SBcfen nach; ba§ fcljeit wir rebf)t gut ein; ab$*ba$> hilf* un§ 9lid;ts: bie (Erfcßeinung muß fetbfl biefe Sbentität innerlich einfeßen; be§f>atE> muß fte baS Serftcßen felbff »erflehen. 9tun ifl ba§ SRcfultat ber Knfcßauung bocß nur baS Sehen; be, SSorßcllcnbc; bie ‘Prämiffcn ftnb ba$ ©efcß, burd) wcld;e§ bie llnfcßauung beflimmt wirb. ©arum e§ nur: 3$ fieltc »or, nicfjt, id) feße baS Borflellen, unb »erflehe biefe§ Sehen, weil bie ®efe|e nicht in bie Ülnfcßauung eintreten, fonbern bie- felbe nur beflimmcn. £a3 SSerffchen bc§ 58erflehene> bemnacß bleibt »erborgen; aber bie 3d)form, bie offenbar ein Segrtff unb SSerflchen ift, woher flammt bie anber§, aß au§ biefem «nftd>f= bar bleibenben Serflehen ? SBenn man nicht ben Scgriff bc§ aSorflellenö hätte, fonnte man gar nicht frechen. 2llfo ba§ ©e; fe(5 jeigt ftd; bloß in feinem fProbufte, bem 3cß. (2Bie nun barin zugleich bie Sonn eines SdtluffeS: maior, minor unb conclusio, ftch gezeigt ßaoe, ifl wohl ihrer 2fufmerf= famfeit nidfjt entgangen: maior: 2llle6 S3erflehen »erfleht ftch, hie ©rfcßeinung »er; fleht ftch. minor: 9lun ifl hier ein 33erjleßen eineel SilbeS aß Silb. conclusio: 2llfo ifl baS 33erfleßcn ein Sichserfleßen be3 Bilbe§ aß Silb = Sch- (Eigentlich alfo haben wir unfer Serfprecßen gelofl, unb waueßen nicht ohne ein befonbereS Sebürfntß baßtn juruefjufeh; en. Sd; fann Sie nicht beffer au§flatten, Sßnen feinen fußerem SBegweifer für alle ^tlofophtifdhe (Srfennfniß bähen, aß bie 2fna; pfe be§: 3on »orn herein bie fünftlicßen Sonflructioncn fieß gegenwärtig erßalten follen). 280 Um nun ben Sufammcnhang »on £>ben herein r wie wir ihn bisher oon Unten, anhebenb oon bem j3ufanimcnhangc bcS a b, betrachtet haben, ciitjufchen, um baburch ftd;et ju werben, bafj wir fein ©lieb überfpringen, laffen Sie ihn uns nodh einmal bttrehgehen. Sicfc lebte Itnficht ijf bic n|ahre, bei ber eS bleibt; fte ift auch, wenn man nur gehörig oorfcereitet ift, bie leichtefic. 1) Sie ©rfd;cinung ift fd^Iechthin baburch, bafj fte tfi, intel- lectuelle 2£nfchauung ihrer felbft: ©rfenntnifj il;reS StBefetiS. SieS ift fte baburch, bafj fte felbfl ijf, fte wirb eS nicht, fonbern fte ift eS auS (Sott. @S ijf nicht leidet, biefe ffieftimmung auf bie rechte StBcife ju benfen, wie ich eS hoch wunfehe; fte ntufj nämlich, alb auSbrücfenb ein rcitteS Senfen, erfafjt werben auch nur im reinen Senfcn, waS nid;t SebermannS «Sache ift. 5Kan fann hier nur burch Negation nadthelfeit. Stegatw hätte ich m *ch auch f° ausbniden fönnett: bic ©rfcheinung ift auch nicht intellectucUe Slnfchauuttg tf>rc§ SSScfenö, b. h- ich habe burch baS ©efagte nicht ein gaftum auSgefprochen; (©rfcnntnifj nämlich hat ber Statur ber «Sache nach eilte hoppelte S3ebeutung:) fonbern bie ©rfcheinung ift eS in fich, ift ftch fclbfi in ihrem SBefen fchlecht- hin flar. 2) Sie ift eben baburcf/, bafj fte ift, auch faftifche tlnfchau* ttng, 33ilb fd;lecf)tweg, baS auS ftch iw r auS unb burch ftch fefct ein ©ebilbeteS. 2luch bieö ifi fte baburch, bafj fte ift: auS ©ott: fte wirb eS nicht; benn auch biefe S3ejief>ung- liegt in ihrem Sein. SDlerfett Sie bieS wohl. ift bieS eins ber 4?auptbe*' ftrebungen meiner SSorträge ber SranSfcenbentalphilofophie in bie* fern SBinter, baS abfolute Sein ber ©rfcheinung an ©ott recht beutlich Sh r ^m 23licfe barjuftellcn, in welchem fte burchauS nicht genctifch ijf; fobann bie ©eneftS recht flar ju machen, als oor= hanben lebiglidh in bem ®ilbe, welches bie ©rfcheinung oon ftch hat; barum nicht im wahrhaften Sein gegtünbet, weil ich be= merft habe, bafj biefer 5>unft nod; nicht red;t oetfianben worben, unb bafj bieS SJtifjöerficinbmfj anbere jur golge hat. Saturn hft* ten Sie ftch, bie ©eneftS hi« fdwn hineinsutragen; baS aufge* ftellte ^itnfchauen ift burchauS ju benfen alS liegenb im SBefen. ©S ifi nicht Stefultat irgenb eines gaftumS ober äßanbelS, welcher 287 buvcf)«uS abguf)öUen iff t>on ber abfoluten ©rfd;einung, unb nur erff in bem Silbe liegt, welchcg fte öon fief) f)at. ©obann habe ich gefügt: ^infdjoucrt aug ftd;; nicht etwa ©ntpfangcit, Sicccptioitat, u. bgl., fonbern fchlechthin Slug* ftcheräcugen. Sabci bleibt eg ernfflid;: fein grentbeg foinmt in fte ijincin. ©iebt eg fo ©twag, wie wir allcrbingg mit ©rnffc barauf bringen, fo fann eg nur in biefer 33cjicbung auf ftd) feibff liegen, wag wir eben erff ableitcn wollen. 3) SBcibcg iff bie Srfd;einung fd;lcd;fhin zugleich, wie fte iff. ©ie iff 2lnfd;auung ihrer feibff, fte iff barum auch 23ilb ihrer fclbff, ihr unter 2) bemerfteg ©ebilbeteg iff auch fte feibff. (S3iS feht noch für ung, noch feinegwegg für fte). Slber fte ijf jugleich fflegriff ihrer feibff, bag Stcfultat ihreö ^>infchauett§, bag ©ebilbete, wirb tarunt fchlechthin begriff fen, intellectualiter angefdjaut, alg 33ilb. Siefeg iff fte alfo: t>orl;cr fagten wir, bie ©rfcheinung iff ftch feibff flar in ihrem SBefen: ba aber bieS SBSefcn nicht eben nur iff, fonbern in bem SSilbfein iff, unb bieS if;r SSilbfcin jttm SBefen gehört, fo iff fte eben ^Begriff beffelbcn unb baburch beg ©ebilbeten. 211g ich ttorher fogte: bie ©rfcheinung iff fchlechthin ©rfennt* nifi ihrer feibff, fo war bag Sbjeft biefer ©rfenntnig ein burch* aug IcereS unb unbeffintmteg; unb inbent ich fagte: fte begreift fief) in ih^em SBefen; fonnte ich baju weiter 9?icf>tS hinjufe^en. Seht fange ich an, bieS SBefen ju beffimmen, unb fage, fte iff burch ihr SBefen 23ilbfein; ba nun bie ©rfcheinung ftd; begreift burd; ihr SBefen in il;rem SBefen, biefeS SBefen aber S3ilbfein iff; fo begreift fte ftd; eben alg abfotuteS SBilbfein. 9hm folgt aug bem SBilbe ein ©ebilbeteS; bieS ©ebilbete, alg Svefultat, wirb barum auch in tl;r angefchaut. ©ie bemerfen ba gerabe bie .gtauptpunfte, auf bie eg auch fchon oben anfant. Sie abfolute Slnfchauung, bag abfolute S3ilb, fchaut fich feibff burchauä nicht an, aber ft'c wirb begriffen. Ser 33cgrtff barum, bie SBefenganfdEjauung überhaupt, erfefst bie 2ln* fchauung ber 2lnfd;auung. (Sag abfolute S3ilbfein fchaut ftd) burchaug nicht an. 9fed)t gut; aber eg gehört hoch jurn SBefen 288 ber ©rfcheinung, nun aber begreift bie ©rfcheimtng it>r Sßefen fchledßhin, fte begreift barunt aud) ba3 abfolute ©ilbfein, cS wirb begriffen im ©egrip ber ©tfcheinung überhaupt. ©erabe fo, wie wir je^t bie @ad;c argumentirenb bcrau§fe^ten, iß bie ©rfdjeinung fd?fecf>tf?in in fi'cf). 2Birb aber begriffen ein ©ilb, fo wirb baburd) freilich auch gefegt unb begriffen ein ©ebilbeteS). Seht weiter jitr .£>aupt|ad)c. 4) £)ie ©rfcheinung fcfst ftd) in ihrem ©egrip aß wirftid) feienb, fd)aut ftd) bin, weil ber ©egriff ohne biefe 4?tnfcbauung gar nid)t fein fonnte, ba er ©egriff ijt be§ SBefenS. ©ebürfcn wir nun nod) einer befonbcren .£>infcbauung aß eincö gaftunß? Sd) bettfe, nein, ju biefem ©ebufe nicht: begreift ftd) bie ©rfcheU nung aß ©ilb, fo fefct fte ftcb eben fo im bloßen ©cgriffe, unb fefct im ©ilbe ein ©ebilbcteS, weld;c§, ba bie ©rfchcinung ficb anfcbaut, abermaß bie ©rfchcinung iß, nur in biefer ©ejicl;ung: fo fegt fte eben im bloßen ©cgriffe aud) bicS. Sie, bie © x- fdjeinung, iß barum in ihrem bloßen ©egrife ©ilb, wefentlich; unb jwar ©ilb ihrer felbß, inbern fte eben fd)led)thin faftifd) unb abfolut aß ©ilbfetenb begriffen wirb; alfo jufolge ber 2üßs fage ihres ©egrip. 2lllcS bicS, baS befdjriebene fpnthctifche ©ein iß fte nun fd)led)fbtn unmittelbar, baburd), baß fie iß au§ ©ott: fte wirb e§ nicht, unb c§ tritt in biefer fKücfficbt burd;au£ nid)t§ grembeS ober eigentlich gaftifd)eS in ße ein. 2(lleS bieS iß fte im bloßen ©egrip, im reinen Senfen ihrer felbß, ihres SBefcnS. ©ieS iß ber &beil B, ber retn intellectuelle, ohne alle faftifche ©ejießung auf ab. (£>aS ©rße iß aber eben beSljalb hier eigentlich noch fein S3erßchen, fonbern eben ein reineS 25en= fen, baS 2Cnbere aber iß ein abfoluteS ©erßdnbigen beS reinen 2)enfenS, inbern eS ihm giebt feinen ©ehalt; ein abfoluteS ©tlb, eben burcbauS nur burch baS ©erßehen berbeigeführt: eS iß nur eine beßimmtere ©arßcßung beS reinen ©erßanbcS, oon bem wir gefagt haben, er fei fdpcbtbin, unb bie ©rfcheinung beS 2tbfolus ten fei eben er). SBenn eS nun bamit fein ©ewenbett hätte, fo wären wtr fertig, aber bieS hat eS nicht: baS 2lufgeßellte iß aufgeßellter= maßen nicht möglich, b. !;• eS iß faftifd) nicht moglid), weil 289 .r e§ eben hier noch fein ^aftuin, b. b- fein S3ilb, giebt, baS fcf)fcd)tf)in unb abfolut in ft'cb ®ilb fei, fonbern, wie icfj baS eben forgfältig b«auSgeboben habe, S3ilb nur im SSerßanbe cine§ ab; fotuten SMIbeS erißirt. Sie Schiebung nun auf ein fotcbe§ muß ft'cb tm SSerßanbe eben felbß jeigen. Sie§ morgen, wo id) gerabe ba wieber anbeben werbe. Sa§ je^t ^lufgejcigtc aber iß ba§, wa§ bie ©rfchetnung bas bureb, baß fte ifi, fdßecbthin ifi, wa$ fte nicht wirb, barunt auch nicht »ergebt, unb in allem SBanbel, ber ficb cinfielfen mag, nicht wanbett: alfo bei allem SBanbel, ber in ihr ifi, gleichmäßig babei ifi, unb immer ficb wieber finbet. Sarum ifi mir fo »iel baran gelegen, bieS rein bjinjilftellen. 2ttler SBanbel, nicht ber gau 5 e Sbeil beffelben nur, ben wir bi« bebürfen, liegt bieffeitS, in bem eigentlich unb abfolut gaftifeben. Sarum bi« ber aller; bebeutenbfie 5)unft, XX. SSortrag. 2Bir haben ben Sab abjuleiten, unb ba; bureb su oerfieben: bie ©rfebeinung ftel;t fid; al§ fepenb. SSorber haben wir bie§ getban au§ faftifd;en SSorauSfefsungen: ein S3itb ifi, barum ein 23ilb be§ ®ilbe§, u. f. f. SaS wäre nun für unfern 23ebuf, ba wir bi« nid^t eigentlich SB.; 2. treiben, fonbern nur eine äbrttif ber gewöhnlichen 2ogif, bie bie Slbatfa; eben gar nicht in ihrer ©ültigfeit abläugnet, nur baß fie biefelben nicht einmal richtig hat, fonbern in einer ©rbiebfung ficb b«um ä treibt, hinlänglich. ©crabc aber um größerer ßeiöbtigfeit unb Klarheit willen haben wir je|t ben SBeg ber firengeit Sebuftion eingefchlagen, au§ ber bloßen SSorauSfebung: bie ©rfebeinung iß, rein fol; gernb, unb biefe SSorauäfefcung analpftrenb. SBir fanben geßern: bie ©rfcbeinmtg fö)Uä)tl)in, babureb, baß fie iß, begreiflich; bie gtom tbre§ ©eins iß ein abfolutcS ©id;begrcifen. Stcs> l;nt eine hoppelte SSebeutung: 1) fte begreift baS SBefett be§ S3ilbe§, (baß e§ nämlich nicht ba§ ©ein felbß, ba$ 3lbfolute fei, fonbern nur fein 2lbbrucf unb Äußerung:) 2) 19 •*S3L<’ : i — 200 — fi'c begreift fid> alö feienb ein SBilb, unb ba$, wa§ aus bans felben fofgt, ein ©ebilbeteS. Snbcm fte bicS in intern ^Begreifen faffifche 33ilb begreift, als fid? felbft, ifl e$ eben fte felbfi: 33ilb ihrer felbft. 9tun war eS un§ befonbcrS barum $u tfjun: bieö SBilbfein, bie faftifd&e .fpinfchauung au§ ber ©rfcheinung, wo ift fte, unb wie ift fte in ber aufgeftetttcn ^Betrachtung ? Sch frage: ift fte wtrflich unb in ber 2hat eine abfolute ^»infchauung unb ift fte auch nur in unferer Argumentation atfo gefegt? ÄeineSwegeS; fonbern bie§ S3ilb ift gefegt in bem ^Begriffe ber ©rfcheinung oon ftch felbft, alfo in einem bloßen nothwcnbigen SBilbe oon ihrem Sein: e§ ift barum gar nicht an ftch, fonbern nur im nothwen* bigen 25en?bilbe non ftd;. 2Dicö ift bie ©rfcheinung fchlcdt)thin burch fich, eS liegt in ihrem formalen SSBefen. £>ie ©rfcheinung gefegt, ift bieS gefegt: blctbcnb burchauS in allem SBanbel, unb immer in bemfelben nachjuweifen. Alfo auf biefe SBeife höben wir gar feine abfolute Ans fdhauung: eben fein gaftifcheS b. i. fein ©cbilbeteS, ba§ fchlecßts hin feinen anberen ©runb balte, als fein SBilb, woju bie Abfos lutheit beS S3tlbeö gehört, bie hi« mangelt, ©in folcheS abfolus, teS S3tlb bebürfen wir nobh in anberer ^Betrachtung. •£>*« ift bie ©rfcheinung lebiglich S3ilb ihrer felbft in ihrer bloßen §orm. Ste ift aber nicht bloß 35ilo ihrer felbfi, fonbern auch beS Abs foluten, unb inwiefern fte baS ift, ift ft'e unenbltch SlualitatioeS, nicf)t burch ftch felbfi, fonbern burch baS Abfolute; baS in ihr nicht anbcrS ift, bentt eben als fertiget 33ilb in biefer §orm. 23ir nehmen hier barum unfer gattjeS oben geführtes Otäfonnes ment wieber auf, nur in eine Ucberftcht jufammengebrängt. $ier aber, unb an biefer Stelle, wollen wir ein foldjeS ab* folut faftifcheS S3ilb auS ber gornt ber Grfcheinung felbft ab* leiten; wie geftern gefagt würbe, wir wollen jeigen, baß baS Aufgeftellte fchon an ftch unmöglich ift. 2Benn unS bieS gelingt, fo wirb bie Abfolutbeit ber Anfchauung Stefultat fein einer ge* meinfamen unb in einanber greifenben SEBirfung jweier ©efefce, theilS bcS©efelfseS, baß baS abfoluteSein er f che ine, theilS beffen, baß bie ©rfcheinung fich erfcheine; attSjufprechen alfo: bie @rs 291 fcbeinung fami ftcb erfcbcinen, wenn nicht baS abfolute ©ein in ifjr erfebeint, unb baS tfbfolute fann in ihr erfebeinen, nur infofern fte ftcb erfebeint. £>ie Srfcbeinung beS ©eins unb bie ©icberfcbeinung ft'nb nicht ^wei, fonbern febteebtbin @inS, unb baS ©ein ift in- ber Gfrfcbcinuttg, ittfofern fie fibj) aß abfoiut er* fcfjeint, niebergelegt. ®ef)en wir barttm jur Rührung beS ©cwcifeS: SBir fja&en gefagt: bie ßrfdjcinung »erfleht ftin: baS (>ei^t eben, fte fefct ftcb alfo in einem neuen SSilbe btefeS SSilbfeinS. 2lnberS haben wir auch nid;t genommen, unb nidfot mehr bctttuSgebracbt. 2ltfo nurS5ilb eines SMlbfeinS wäre ba, unb barattf grünbete ftcf> eben unfere ^Behauptung, baß babureb fein abfoluteS ffiilb gefegt fei; in= bern baS, waS baS rechte ffiilb fein foE, wieber nur gefegt iß in einem S3ilbe feiner felbfi. £saß mir nun bmjufefcten, bieS S3ilb beS SBilbeS fei felbfi nicht abfolut, fonbern nur jufolge beS ©icboerßebenS ber ©rfcbeinung, war unfer, ber 5>btlofopbtrenbett, 3ufa^, ber in ber objeftioen 2lnfd;auung SlicbtS anberf, worauf un§ ja boeb 2tEeS anfommt. 2(ber baS SSerfieben muß oon ber 2lnfcbauung »erfdjieben fein: SScrßeben fefct baS ©efefs, nach weitem eine abfolute 2ln* febauung ifi: ifl fte mittelbar bureb baS ©efeh, fo ijl fte nitfß abfolut, barunt muß baS ©efefc auffer ber 3lnfd>auung lie* gen. 25aS SSerfieben muß bon ber 2lnfcbauung uerfebieben fein, beißt, eS muß baoon unterfebieben werben in einem neuen 35il* be ber ®leidE?f)eit unb beS ©egenfa^eS beiber. 25aS SSerfieben eines gaftumS ifl barum ein S3erfieljen nur in einem S3ilbe beS ©egenfafceS biefcS SSerßebenS mit betn in ibm uerßanbenen ^af* tum. 2)ie ganje ©d;wierigfctt unb ber fdjeinbare SSSiberfprucf) beruht barattf, baß ein unb baffclbe A fein foll abfolut, fcblecbts bin auS ftcb, oon ßcb, bureb ftcb; unb bodb nach bem ©efefce, alfo nicht auS ftcb, bon ftcb, bureb ftcb. ®aß baS unmittelbare ©ein ber ©rfcbeinung gerabe in btefern SBiberfprucbe liege, iß flar. ®enn fte foE fcbled)tl;in bureb ftdb felbfi fein, unb abfolut S3ilb, was nur fte iß, nicht baS 2tbfolute. 25ann aber foE bt'c ©rfcbeinung fein nidbt bureb ftcb/ fonbern bureb baS 2lbfolute ( ©rfcbeinung beS Itbfoluten. ^)ier haben wir nun biefen SBiber fprudb in feinem abfoluten 4?erüortreten auS feinem ttrquefl, uni jugleidb in feiner Süfung. ©S iß wohl flar, baß nach bem ©e fe%e biefer ßofung butcbauS aEc ©rfcbeinung beS ©eins ohne 2luS: nähme einbergebt. 293 ©S ift barum gar fein SerfFeben eines gaFtumS, auffer in feinem SerfFeben, b. i. in bem Silbe beS SerfFehenS, als bem Silbe beS ©efe^eS, nach welchem ba§ gaFtum notbwenbig ifF, im ©egenfabe mit bem Silbe beS gaFtumS felbft, als eines baS abfolut ift, b. b-/ welches im «Sein baS ©efefc, nach welchem eS ifF, nicht beruht: (Sie faffen biefcS recht: baS SerfFeben, als Silbfein beS ©efefceS, iji ganj unb gar nicht für ftcb, unb als Segebenheit; fonbern nur in feinem Silbe, bem SerfFeben beS SerftebenS. Sief ul tat. SaS Serfleben barum beS gaFtumS, als nies malS ein einfaches SerfFeben, fonbern aEemal SerfFeben beS Sers fFebenS, fefct fcblechtbin ein abfoluteS, b. i. ein für fich felbft gtunbs unb gefefclofeS Silb, baS auf Feine Sßeife ftcb üerfteht, begleichen wir eben woEten. Senn wir woEten ein abfoluteS Silb, baS nicht in einem anberen Silbe gefegt, fonbern in ftcb felbft gefchloffen Ware. SBenben wir je^t bieS ©efefc auf ben »orliegenben gaE an. Sie ©rfcheinung, faben wir ein, fcblecbfbin baburdb, baf) fte ift, nerfFebt ftcb ein Silbfein. SteS ift bem fo eben geführten Seweife jufolge nicht wahr, unb cS ift tton unS gar fein Sers fFeben gefegt, wenn fte ftcb nicht berfFeht als üerfFchenb, wenn fte biefe gorm beS SerfFehenS nicht berfFeht im ©egenfa|e einer ans beren, beS StichtberfFehenS, barum bloßen unb abfolutem $ins fchauen5. 1) Sn Sejiebung auf bie gorm. SaS SerfFeben ifF fdblechtbtn burch baS (Sein ber ©rfebeinung. 9tun aber ifF ein SerfFeben gar nicht, fonbern nur ein SerfFeben beS SerfFehenS; barum ifF auch bieS fdblechtbtn wie bie ©rfcheinung ifF, unb %U leS, waS burch baffelbe gefegt ift. SEBir haben alfo nidbts grems beS in bie ©rfebeinung bineingelaffcn, fonbern ftnb nodb immer in ber reinen ßntwiefetung beS formalen (SeinS ber ©rfcheinuttg. 2) fiaffen Sie unS jefct bieS eigentliche, beFannte SerfFeben analbftren. S« ihm liegt baS Silb beS ©efefceS beS gaFtumS, unb baS gaFtum, baS ba ift nach bem ©efefce. Setrachten wir erfF bie beiben SefFanbtbeite. 1) SilbbeS©efeheS. Sch habe gefagt: bie ©rfchetttung i 294 oerjiebt ficb notbntenbig jufolge ifjreS SSBcfeng alg 33ilbfein: fo fagte ich, inbem tcf? tterjianb unb bilbcte bieg ihr 83erfh’ben. bd bic ©rfcbeinung ein SJilb ibreg SSerjlcbenä; fic fagt barum gerabe fo, wie wir gefagt haben, nur mit bem Unter« fd)iebe: fie »erfreut i b r S3erjieben, fte fagt barum gleicf): id; fyabe fcblecbtbin ein 23tlb, bin burcbaug 33ilb. ©ieg fagt fte, unb nur, bieg; beim ein SSerfieben ifi nicht, fonbern nur ein SSerfieben beg SSerjiebeug. ©ie fpridjt barum eben abfolut aug bag ©efeß alg folcbeg, bi €r 'obne aEcg ©eben eineg gaftumg. 23emcrfen (Sie, benn barauf fommt eg an, baff fte ba juerft ein SSilb bat ibreg ©eing, uor bem 23ilbfein, ftd? jufebreibt ein formaleg ©ein mit bem Sufa^c eineg notbwenbigen ff'rincipfeing, ebne boeb bag fPrineipiat binguäufe&en. ©in wichtiger, oft cingefdjarfter ©ab, ber jebocl; hier, in feiner Urquelle, nicht ju ocrnacbldfffgen ijt. SBenn bie ©rfdjcinung fd;lecbtbin bureb ihr ©ein, ffiilb ifi, ijt eg nid;t ein 2Biberfprucb, ihr ein ©ein ohne ffiilbfein jujufebrei« ben, wie wir bod) tbun bureb bag formale ©ein? ©aber, weil fie ficb begreift, unb barin bag ©efefc ablojt oon bem gaftum, wie fte benn tiefer unten auch wteber bag gaftum ablojt oont ©efebe: unb babureb, bafj fie alg begreifenb ficb begreift, wirb bieg formale ©ein ein Sch- (©ag fo eben Sßortragene ijt ber befände maior unferg ©pllogigmug). 2) S3ilb beg gaftumg, bag nach bem ©ejebe ijt: bag gaftum ift ein S3ilb, bag eben ijt, abfolut, unb burdf fein JBilbfcin in fid; gcfcbloffen, ohne' auf irgenb eine SSBeife ficb ju begreifen, Weber in feinem SEBefen alg SBilb, noch alg gaftum aug feinem ©efebe. gerner, wag baraug folgt, ijt eg ein abfo« luteg SBilb ohne alle S3eftimmtbeit, weil in ihm ja fein ©enfett unb äkrjteben ifi, alle S3ejiimmtbeit beg 33ilbeg aber aug bem ©enfen fommt; eg ijt atfo bag S3ilb feineg SEBefeng, bag SBcfen fonnte in ihm nur oorfommen bureb ben SSerfianb, in ihm aber liegt fein S3erfianb; mithin ein 33ilb, beffen ©ebilbeteg niebtg weiter ijt, benn ein ©ebilbeteg überhaupt, bag blofj augfpriebt ein abfolut faftifcbcg Sfi, unb weiter 9tid;tg. ©o liegt eg offen« bar in ber abfoluten 33egriffgloftgecit beffetben. SNicbt entgehe Sbnen, wag febon erinnert ift, baj5 bieS S3ilb 295 gerate in tiefer gorm gefefct fei tureb, baS begreifen beS S$egrei= fcnS, bieS ater, fftr unS, gefefst fei fcblecbtbin tureb tie gornt ter ©rfebeinung felbfi. SBir tarum begreifen feinen faFtifcben ©runb, »eit wir baS ^Begreifen beS S3egreifenS wicber begreifen; wie wir bieS Föttnen, barüber mögen wir ein antermat Stefyerv fdjaft geben. @3 felbfi ift niefjt gefegt als ftcb begreifent, fontern eS ifi bi« baS abfolut £efsfe, tie ©piße ter gegenwärtigen ©pm tbefiS. Santm bleibt aueb baS S3ilb fcbled;tbin unbegriffen, wie eS in ibm felbfi bi^gefbeßt iff. Siefe 2lnfcbauung beS 33ilbeS, als beS jweiten 2beile§ beS SBegreifenS tcS S3egreifenS, ift nun baSjenige, waS in unfcreni früher aufgefießten ©pßogiSmuS ter minor war. SiefeS nun tie Sbeile als folcbe, tie SiSjunFtion im S5e= greifen beS SBegreifenS ; je£t ju ihrer ©inbeit. SBir haben ge= fagt: eS begreift baS gaFtum auS tem ©efefce. SaS ©efefc war: maior: ich bin 1 fd)led;tbin S3ilb. minor: Siun ifi b<« ein äBilb. @cbluf?: idb bin tarum tieS 33ilb, bin ©cblufj, öermif* telfi ter ©ubfumtion beS gaFtumS. ©inige ffiemerFungcn: 1) ©ine ©inficbt, tie ffd> madbt tureb baS Sufammenbalten cine§ gaFtumS unt eines ©cfe^eS tureb bie tarin erfolgte ©ub; fumtion, ift ©inbeit beS ffiilteS auS ter Sweibeit. Siefe ©inj beit erfebeint als ein SBerten unt ©icbmacben; folcbeS nennt man - in ter pbilofopbifcben ©prad;e ©niteng, -• tie urfprünglicbe ®e= iieftS ter ©inftebt. SBober tiefe Fommt, feben wir hier, fte liegt in tem SJerfieben beS SSerftcbenS, welches ifi taS Uufammenbab ten äweicr ©lemente, teS ©efefceS unt beS goFtumS, Welches bingefebaut ift. Sie ©inbeit beiter ©lieber tft tie golge teS gafttunS auS tem ©efe^c, unt tie £lueße ter ©»ibcn$ ift baS ©icboerftcben teS gJerfiebenS. Sie abfolute urfprünglicbe ©oitcnj aber ifi taS: id) fteße oor, welche aßen anteren ju ©runte liegt, tiefeiben bei ftcb führt, unt aße möglichen ©oitenjen ftnb eigene lieh nur 2£nalpfen tiefer ©inen ©runbeoibenj. 2) ©djon oben ift erinnert, baff taS je^t befchriebene SBegreü fen teS SBegreifenS jwar ifi, ftch aber nid;t felbfi wieter begreift. SieS ift beteutent, benn eS ift gerate ter ©haraFter beS ©afseS, 29C bett ich ableiten mollte. Sie @rfd;einung ftefet ftch als fehcnb, ober ber ©haraftcr ber (5 mp ine; unb in bcm 33egreifen mieber biefe 6 S3egreifenS liegen bie (jofjeren Stufen bcS 33emugtfeinS, 5 . 33. ber ?)unft, mo bie ©rfcheinung ftch geht als ?>rincip, bie, tKefexibilität. Zud) rerfiefjen mir nur unter biefer SSorauSfehung baS auSgefprochene Slefuttat. SaS SSerfehen be§ 33erfel;enS »er* feht ftch bi« nicht felbf mieber, b. h- eS ift. ©S oerfel;t ftdf> nicht, heigt, eS üerfeff auch baS Scrfehcn nidjt, hat bieS nicht in ei* nem befonberen Silbe, benn eS tonnte baS nur haben im ©egen* fa£e mit ftch felbf. 2ltteS baturn, maS mir eS eben auSfpre* chcn liefen, fpridtt eS freilich nicht aus, fonbern eS if’S. 2Benn baS unmittelbare 33emugtfein fo fpvächc, fo bebürften mir feiner £ranSfcenbcntalpl;ilofophie, fonbern biefe märe unS unmittelbar gegeben. Sch feile üor, fprid;t bie 2lnfd;auung. SieS Sch if ja offenbar ©inl;cit einer Smciheit. 2 Bo liegt benn bie jmeite ^älfte ? SBo bie beibe Hälften ttereinigenbe ©iuheit ? Sie jmeite ^älftc, unb bie ©inbett beiber, bie ftch nur in ihrem Stefultate geigt, if ber ftd; uerfehenbe Serfanb felbft, ber nicht ftch feilbet, fonbern if, unb bieS fein Sein auSfpricht an ber Sbentitat. SaS ©rfe tann burch Segrife erjmungen merben, baS Breite mufj Sheer 2lnfchauung unb ber SSbätigfcit Shter SinbilbungSfraft überlaffen merben. 3) SieS SSerfefecn allein if eS, melcfeeS baS abfolute Silb feht, mic gejeigt morben: nur in biefem SSerfehen if eS, eS if aber in ihm fo mie oerfanben mirb. Sltun aber if baS SSerfehen nur in bem: ich feile oor; mithin if auch baS 33ilb nur in ihm, unb auffer ihm nidljt. ©S befätigt ftd; barum, maS juoor gefagt mürbe, bag ber Sdhein eines ScinS bcS 33ilbe3 »or ber gleichfalls nur feheinbaren Steferion nur Häufchung fei. ©S if nicht mahr, bag ich oorfctte, unb bag bie Sefimmung; ich feile eS ja nur »or, erf ein hinterher feinjutretenber Schlug fei, fon* bem baS S3ilb felbf if nur in bem: ich fette oor. 2llfo eS if nid;t mahr, bag ich oorfette, unb hinterher in einem jmeiten ?(fte oorfette mein SSorfetten, fonbern baS SBafjre if: ich fette immer oor als »orfettenb, unb baS ©anje: ich fette t>or, if ein reineS 9>robuft beS SerfanbeS. SaS urfprünglid;e Sd; if ein / — 297 — cn, unb jwar aB oorfießenb, aB ein S3ilb. Sch »fl ba ein fchon ooßenbeteS, ju einer fertigen 4)tnfch«uung geworben neS ©ichoerfichen. 2Cber eS fann ft'cf» nur oerjiehen aB S3ilb, alfo eS bringt mit ftch bie 33orfießung, weit e§ ftch eben üerfieht nur aB 23itb. ^)ier ifl alfo feine Steflerion, fonbern nur ber (Schein berfetben. 2Cber ein guter 9){;ilofopb mu ^ nicht bloff jeü gen, bafj eS ©chein ifi, fonbern auch, woher ber (Schein fomrnt; unb jwar biefer (Schein ber Steflerion fommt auS ber oben anges geigten Grtubenj, inbem baS SSerfiehen be§ SSerfiehenS ftch erfcheint aB hinfehauenb unb bann oerfiehenb, Einheit einer Sweiheit tfl au§ bem 2tncinanberhatten jweier ©lieber: bieS aber ifi eine gorm, bie baS SSerfiehen felbfi bei ftch führt, unb baS SSilb wirb gar nicht ^tngefdhaut, außer im SSerfianbe. (Sch höbe baburdh einen fehr bebeutenben ©ah ganj einfach oorgetragen: in beffen SJlifc fennung liegen aße Srrthümer). 4) ©in 33or)icßen oerjiehet fich, unb fegt babet ftch. 6$ i|7 bieS ein ©tchberfiehen ber ©rfchetnung, aB S3ilb, welches ftch nicht anberS oerfiehen fann, ba eS SiichtS 3lnbereS ifl. 2Bir h« 5 ben nun bisher immer nur bon einem SBtlbe gefprochen, woher benn aber baS objeftibe ©ein ? ©ntfeheiben wir bieS gleich! Ser 83erfianb fegt ein abfotuteS ffiilb, als fotcheS nämlich. 2tber wie wirb benn ein 33ilb berfianben? Sticht ohne ©ebilbes teS, ohne ©ein, ba eS nur im ©egenfafse tfi mit einem foldjen. ©o gewiß alfo ber SSerflanb eS fegt, »erfiänbig, fo fegt er auch baS ©ebilbete, baS ifl. Ser SJerfianb, fage ich, fegt baS ©ein gufolge bcS S3ilbeS. Saher berjfeht ftch, böß «uch baS ©orrelat beS ffiilbeS, baS ©ebilbete, nur ifl im 33erfianbe unb burch ben fBerftanb. Sa aber berfelbe ftch felbfl nicht fteht, fonbern nur baS S3ilb, aB Sufiönb unb SBefiimmung beS Sch, fo fegt er, aB fein ^robuft, auch baS ©ein ab in bem Sch, unb fagt: ich fteße oor; fegt eS aB objeftio h*n aB etit auffer ihm liegenbeS Saftum. 2Bir haben bamit unfere eigentlidhe Aufgabe gelofl, wie baS Sch ftch feh? aB fel;cnb, ober baS urfprünglichc 33ewußtfein, 29S abgeleitet au3 bem formalen ©ein ber <5rfcf>cinung. Sie Gtrfcbcü nung fd)led)tl>tn baburd), baf fie ift, »erfleht fiel) aB oorfteEenb; benn ihre gorm i(t abfoluteS ©idwerfteben. Sn ber nadfjften ©tunbe moEen mir noch (Sinigeg tjingufe^cn; fobann Ijat bie tratWfcenbentale Sogif ihre gunftion geleiftet, unb mir moEen »on intern ©tanbpunfte auS 3tccbcnfcbaft ablegcn laffen über bie Aufgabe ber gemeinen ßogif: ba§ ©Aftern ber ^Begriffe, Urteile unb ©cfEüffe aufeufteEen. XXI. 83 ortrag. SBir haben bat>: Sei) fieile üor, abge* leitet, aB ein ©icboerficben ber (Srfd)cinung. Sie »erftebt ftd; eben fcblecbtbin. Sarin geigte ftcb niebt ber ©runb irgenb einer faftifd;en 3lnfcbauung. 3lber ba3 8$erftcben ift ein in ftcb Surficf; gebenbeä; bieS liegt in feinem SBefcn;'aufferbem ift e6 fein 8$ers fteben, fonbern ein blofieS ^)infd;auen. (@c> fomrnt auf biefen ©afc an). Sn biefem ©egenfafce mit bem SSerfteben mirb nun notbmenbig gefegt eine 2tnfcbauung, bie ftcb fcblecbtbin nicht »ers ftebt, nicht ift nach irgenb einem ©efefse, fonbern eben abfolut faftifcb, meil fte ift, unb mie fie ift; 33eibc§, meil fte ift fd)lcd)tbin. Sm 83erftanbe ift bicfc§ SBitb, unb ba§, ma3 in ber Gons ftruction beffelben oorauSgefebt mirb, bas> ibm entfpreebenbe ob= jeftioc ©ein, unb aufferbem nid?t. 2lnbere Einnahme ift ein Srrs tl;um. Smar »erfteeft ftcb ber 33erftanb, meil er hier ift, nicht felbjt ftd; »erfleht, abfoluter SSerftanb ift, unb er bieS auch fein muß, inbetn e§ aufferbem ju einem abfoluten ffierftanbe gar nicht fdtne. SBir »erfieben ihn; aber ma3 mir feben, muffen mir nid;t jufebreiben bem ©efef>enen. Sarum nicht: ich (teile »or, fonbern: ich »erfiebe mich aB »orfteEenb; Scb, bie ftcb berftes benbe ©rfdbeinung, »erfleht ftcb, &en jmeiten Sbeil, aB ba§ SSorftcEenbe, 9tun ift hierüber jeboeb un§ gänzlich au§ ben 2tugcn gerüeft Worben ber fPunft, »on melcbem auö mir auf bie ganje, fo eben abgcfcbloffene Unterfucbung getrieben mürben, bajj ba3 abfolut "♦»■T'C 299 faftifche ©ilb fein foEe a unb b, ©pnfbeft'g eincg abfoluten ©es genfafccg jmeier ©lieber, bie in ftd) felbft einen ©rttnb beg 3u* fammenhangeg gar nicht rragen, fonbern nur ging ftnb, inmie= fern beibe 3uf!anb ber (Stnen grfchetnung augmachen, nämlich baß bieö S3ilb fein folle ©pnthefig beg 523tlbe§ eineg ©ilbeng, als 3vaum, unb einer Qualität innerhalb bcffelbeti. Sag t) a= ben mir fonach noch in ben Umfang unferer gefammten ©pnthes ft'S aufjunehmen, unb e» barin nachjumctfen alg ein nothmenbi; gc6 ©efianbtheil. 2ilg ein nothmenbigeg ©efianbtheil: mir bürfen cg nicht etma miEfül;rlich htneinfügen, fonbern muffen eg in uns ferm principe nachmcifen. 2öir haben bie ganje ©pnthefig abges leitet aug bem ©erfiehen alg einem in fich Surücffehrenben. 2Bir mochten alfo mohl biefe 2tnalpfe noch nicht ooEfiänbig unb grünbs lid; burchgeffihrt haben, meil mir auf biefen Umffanb noch nicht getroffen ftnb; benn er muß rein unb lebiglich in jenem principe liegen. 3uoörberfi: Sic Unterfudjung betrifft bag fchlechthin faf= ttfcl;c ©ilb, meldteg alg ©egenfafs beg oerffanbenen SSerfbeheng- unmittelbar gefegt mirb. hierauf allein haben mir barum unfere 2luftncrffamfeit ju richten. ' gg ifl flar, unb ift fchon oben angemerft, baß biefeg ©ilb fein muß 1) ein beffimmteg, benn eg ift ja nur infofern ein fattifcheg ©ilb, inmtefern eg burch ben bloßen ©egriff, burch bag bloße ©crjiehen beg ©efcheg nicht ba ifl: eg mirb nicht ooEfiäns big begriffen, noch ifl eg oollenbct baburch, baß bie grfcheinung überhaupt begriffen mirb alg habenb ein ©ilb, fonbern eg mirb augbrücflich faftifch angcfchaut, burch bie innere 2lnfcf)auung unb ifl nur baburch. 2llfo eg müßte fein ein befonbereg ©ilb, eing attg ber möglichen Sphäre ber ©ilber unb ©tlbmeifett, mcU che ©ilbmeifen barum Ijicrburch gefegt ftnb; mag bag grfie märe. (SSon ber ginen ©eite föttnen mir bieg ooEfomtnen «er; flänblich machen. Sag ©ilb beg ©ilbeng überhaupt ifl ber Staum; bag oothanbene ©ilb ifl barum eine fchlechthin unb burcl; feinen SSegrtff gefegte ©cfiimmung innerhalb beg 9Jau= meg, ein begränjtcr 2E)eil beffelben. gaEg bag abfolut faftifche ©ilb nämlich 9taum ifl; hterju ber ©emeig unten). 2) ©ei biefer ©efiimmtheit foE bag ©ilb burdfjaug nicht attg 300 bem Segriffe ja erfldren fern, feinem inneren SBefen anb ©es halte, ber eigentlichen Silbmaterie nach. ©er eigentlichen Silbs möterie nach, fage ich- ®ie3 folgt öuS ber Sejiimmtheit; nid^t etwa ber gafticität nach, bafj eS überhaupt ijt, märe eS uners flarltd). (SBit fogar haben auf bem ©tanbpunfte, auf bem mir fiehen, eS erflart). (5S iji barum in ihm eine folche Silbmaterie, eine abfolute Qualität gefegt, welche burchauS unbegreiflich ijt. ©utdhauS, fage idh: benn hier ifi ber abfolute SSerfianb, bet ©runb aEeS anberen SerjtchenS, ber in allen anberen üerjianben wirb. 2BaS barum biefem unuerfiänblich i|i, bleibt eS in feine $lntofopb* e ju erflären. — Sloch naher. «£>aben wir ein abfolut SerjianbeneS hier, ein inteHectuell angefchauteS jCluale? ja, baS SBilb. ©iefeS ijt eben barum oers fianben als »erfianben; b. i. eS fann nachconjlruirt werben: baS Sch, welches ftch barin üerjieht, fann ftgdn= gigen 33efiimmtbeit unb @injctnf)eit, ohne alle erft bureß eine donftruction gu gießenbe ©ränge unb gu befeßreibenbe dontinuität, befielt eben ißr dßarafter. 3BaS ifi benn rott) ? din ©eftd;ti5= auSbrud. (2BaS ©efiebt fei, fotlte Sbnen fdiwer werben gu beft- niren). dS ift eben nur einer von ben befiimmten ©eftdjto- auSbrücfen. SBie fommt benn burd) bie ©efeßränfung ber übris gen garben rotf) gu ©tanbe ? .g>aben ©ie ein S?ift ber g^rbe überhaupt, in weldjer ©ie ©rängen abficcfen, wo baS 9totß an= gebt, wie ©ie in bent unenblicben Staume bie eingelnen Werter burd) donftruction abficcfen? SieS fbnnen ©ie nicht; unb eben in ber abfotuten Unconftruirbarfeit befießt bie Qualität. Unb ba ift benn ftar, bafj ber ©erfranb nur bie govm, feineSwegS aber bie 33e|iimmfßeit berfelben forbert. dtne Qualität muff baS 33ilb haben; jebe ift bagu recht: warum benn nun ift cS rotb, nicht gelb ober grün u. f. f. ? SaS ©crfianbcSgcfeß befteht eben barin, bafj bieS fein ©efeß habe. Sie eigentliche Folgerung, bie id) barauS gießen will, tiefer unten; jeßt wollen wir bie eingclnen fünfte orbnen. 5) din folcßcS ©ilb, in biefer Sonn, von welchem Snßalte, tßut burcßauS nichts gur ©aeße, ift nun im minor, wie wir ißn gefegt haben. 3lber bie gange ©eßeibung in maior, minor unb ©cßlufj ifi nur eine willfübrliche, lebiglicß gutn ffießufe beS ©ors trageS. Ser minor ifi nur im ©cßluffe, im S3crftehcn beS 33ers fießenS, unb bieS ©erfießen fagt: icß ftelle vor. SieS Scß, baS logifcße ©ubjeft ift bie drfeßeinung überhaupt, gebaeßt lebiglidß bureß ißr ©efeß, mitßin oßne alle faftifeße ffiefiimmung, im blofjen formalen ©ein. Siefent alfo gu ©tanbe gefommenen Scß wirb beigelegt baS gaftum: icß fielle oor. dS ift barum, um eS mit bem ÄunfiauSbrucfe auSgufprecßcn, baS Scß bie Subftang, unb baS ißm als fein Sufranb gugefeßriebene gaftum beS ©ors fiellenS fein 3fccibenS.. ©ubjtang ifi = ein formales ©ein, baS nach bem ©efeße faftifcß ifi; barum ein reiner ©ebanfe. 2fcct= 303 ben? ift ein burdt bie 2lnfcbauung gegebene? gaffunt, welche? bttrd) ©ubfumtion im 33erfiebett jenem formalen ©ein beigelegt wirb, in einem Senfen, im ©ubfumtren ndmlicb. SBir haben btc* alfo erfrört, wa? ©ubffanj unb 2lcciben? ift im 2lllgcmeinen, au?gcbenb bnbei non bem ®eburt?orte berfclben, unb nicht, wie gcroobnlid) ju gefächen pflegt, anatyftrenb ben blofcn begriff, welche? jum SBenigjlen ein fcblccbter Sortrag wäre, worau? ein leere?, formale? fPbilofopbircn entflohen mürbe. Un? ift e? b' cr nun tjorjüglief) barutn ju tl;un: tflle?, wa? ber minor au?fagf, wirb bem Scb beigelegt, e? ift bureb unb burd) Buffanb be? Scb- — Sn il;m ift ba? erfie ©lieb bie 2lns fdtauung be? faftifeben Silbe?; biefe wirb tterfianben al? bie be? Scb, ba? Sd) fdjreibt fte ficb ju: i cf> febaue an. SDiefe 2lnfd;au- ung, inwiefern fte nämlich reine 2litfcbauung ift, nicht inwiefern in ihr juglcid) liegt ber Serfianb, baf fte Silb fei, ift fcbled)t= bin faftifcb beftimmt: eine? foldben objcftiüen Silbe?, unb bureb bie Sefiimmtbeit biefe? Silbe? ift bie 2lnfd)auung felbft alfo ge; fefjt. gaftifebe Sefiimmtbeit ber 2lnfcbauung nennt man ©tnn, barum märe biefe 2lnfcbauung meggebad)t in ihr, ma? Serficben ift, ©inn, unb jmar innerer Sinn; unb ber ©ab mürbe au?; gebrüdt werben muffen: ba? Scb »erfleht ftcb al? inneren ©inn. SSSo ift nun ber innere ©inn ? Offenbar im Serfianbe; beim biefer allein liefert bie in il;nt liegenbe Schiebung auf ftcb felbft bureb ba? reine £enfbilb, ba? Sch- ®? ifi ber Segriff einer fcbledbtbin bureb ba? 35enfen nicht befiimmten qualitativen ©icfj= anfebauung ber drfebeinung, wie mir biefelbe hier conftruirt haben. @? liegt ferner im minor ba? auf biefe SBeife angefebaute Silb: auch biefe? ift jufolge ber ©ubfumtion Sufianb be? Scb; unb jmar ift e? bie? jufolge ber erfien innern 2lnfcbauimg, unb lebiglidb in ihr. £>a? Sch »erftebt ftcb barum al? bureb ben in* neren ©inn ftcb mabrnebmenb, al? faftifebe? Stib fetenb, alfo al? dufferer ©inn, j. S. al? Silb be? Sfotben. 9iun ift bie? Silb eine Scftimmtbeit be? bauernben fubfiantieUen Scb; in bemfelben barum vorau?fehenb eine Seftimmbarf eit. £!urcb ben inneren ©inn wirb jene? dufferlicb faftifebe Scb »abrgenom* 301 men, alfo babttrcb wirb wabrgenommcn feine äußere SBeßtmnts bar fett; barum ber gefammte duffere ©mit, als baS ©ubs ßantielle, $u bent beßintmten 2luSbrucfe, j. 55. rofb, ober bent ©eficbtSauSbrucfe, als bem 2lccibentiellen. Set duffere ©tun, fowobl überhaupt, als aud) in feiner faftifc!;en 23eßimmtbeit, iß bemnacb ©egenßanb beS innent. ©r ift bieS nicht, unb eS ift überhaupt fein innerer noch dufferer ©inn, wenn rticf>t ein be= fiimmteS, faftifcbeS 23ilb, alfo eine burdjauS beftimmte £lualtfdt, gegeben ift. ©S gtebt feine 2lnfcbauung eines faftifdjjen 25tlbeS, wenn nicht bieS S3ilb ift; b. i. bureb biefe 2lnfcbauttng wirb erft ein folcfjeS S3ilb gefegt unb projictrt, wie fte fclbft gefegt ift burcf> baS ©icf)t>erftef)ert ber ©rfebetnung: wieberum, eS ift fein fafti- fcfje§ SMlb, ohne bie 2lnfd)auung beffclbcn; benn nur in ifjr ift eS gefe|t. ©S ift barum fein dufferer ©inn ohne ben inneren, unb umgefeljrt (hier — waS fpdterbin ft'cb ergeben möge, fielet ju erwarten) fein innerer ohne ben dufferen; benn erwirb innerer ©inn nur burcf) feine 53ejtebung auf ben dufferen. ©S giebt ferner feine faftifdfe 2fnfcbauung überhaupt, auffer tn bem ©ich* 33erßeben ber ©rfebeinung, unb umgefef)rt, eS giebt fein ©icf); »erßeben ohne biefe gafticitdt, ohne ©tcl; = Sufrfjreiben eines ©ins neS. Ste urfprünglicbe SSorftellung ift barum bie abfolute S3ers einigung beiber, unb für ftd) ift feines ber beiben möglich. 6) Saburcb enblicb, baß ber Skrftanb gefegt ift, ift fcbledfßs bin gefegt bie abfolut faftifdbe ober finnlicbe 2tnfcbauung. 2lber gerabe babttrcb, baß er gefegt ift, ift biefe nid)t burcf) ibn be* fiimmt. ©einem eigenen ©efe^e jufolge gebt er nicht bis balßn. ©S ift notbig, genau $u überfeben, waS nicht bureb ihn beftimmt ift. Saftifcbe 2lnfcbauung ber bloßen Sorat nach ift bureb ibn gefegt: barum, baß bie ©rfebeinung ftcb überbau»! finbe, ftdf> erfenne in einem 33ilbe: baß eS irgenb ein faftifcbeS 55ilb gebe, »on bem fte fagen müffe: bieS iß S3tlb meiner felbß. ©ebarf: ein abfolut faftifcbeS, nicht erzeugtes, unb burcbauS als nid^t ers jeugt begriffenes S5ilb, baS eben fagf: eS, baS ©ebitbete iß, unb bamit gut; ohne allen ©runb. ©olcbeS 35ilb iß gefegt als S3ilb beS Scb, barum wirb eS unmittelbar, babureb, baß eS iß, — 305 CK infeßectualiter angefchaut alh Sch; fo baff baffeiOe nicht § ^hr fagt: eh ifi, fonbern unmittelbar: ich bin S5tXt> beh ^Ubeten. ©ah ifi nun bie gönn beh innern ©inneh; jene e dufferen. f.» ^iet haben ©ie bah X>odhfie ©remplar ber fßereinigüng bei' j|j l ^ e u unb inteßectueßen Slnfcfauung. ©o gewif ber SSetjianb ^ touft fein ein abfoluteh S^ilb, faftifye -fnnfchauung, bet ^ tln unb bem ©ehalte nach, welche bernnad; ein fdßechthin bJ^ tiöeg hinwirft: 0 = x. SBeiter oermag eh 9iid)th, unb ^. e ^hfolutheit ihm ju nehmen, muffen wir mth wohl h&tert, f 0 n un in btefer fProjection hinju bie intellectuelle 2lnfchauuttg, ^ ft 8t fte auh: nicht O ifl, fonbern ich bin 0. ©ieh ifi bie tl5t ^eh innern ©inneh, beim bie Stnfchauung ifi rein faftifdfj)* ijj auh bem inneren ©ein 4?ingefchaute ift Sch- Sch aber' tj„* ln Sßilb; alfo fo gewifj ein Sch ifi, folgt auh ihm wi.eber 1 ')ieb bah ©efehtfein beh Serfianbeh, mithin ötrdj ^Urch biefen ©inn ©efehte mittelbar burch fetten SÖerfianb , ift- demnach ifi burch ben SSerfianb auch gefegt bie gorm tj lt Efferen ©inneh. (?h ifi bantm burch ben 83 erfianb gefegt 53 ^°tut qualitatioeh S 3 ilb ber ©rfcheinung oon ftch/ mit bem kj k« unb ber inteßectueßen 2 lnfchauung bttrdpbrungen, baff ^ cg fei; biejenige Siebung ber ©rfcheinung auf ftch, bie ^ e j^inn lieh feit nennen, eine 33 eät'ehung auf ftch felbfi alh fy,»’ SBahtnehmung überhaupt in ihrer reinen gorm, faftifcheit C ? Uu ng / £iualitdtherfaffung. ©oweit ber 33 erfianb. äße^n haben wir gefagt, bah S 3 ilb fei ein faffifch qualitativ [»[^^teh: burch ftch, weil eh nun einmal alfo fei, bilbenb ein fit!) f ^ x - SSon biefer SSefümmung jiefjt ber S3erfianb burd; t. W' J^fi j ur ß^ ; jj enn wenn bieh x folgte auh einem ©efehe, en, te «5 nicht faftifch, unb eh gäbe auch feinen Serfianb, in- »it ^ ^ e *ne faftifche 2 lnfd)auung gäbe, ©er gorm nach fenne« le * x fehr gut; eh ifi SMlb beh Sch alh beh dufferen ©im 20 ne$, baS wiffen wir,, unb e§ ift jufolge be3 33erffanbe§. 2Me)er duffere ©inn iff aber ein befftmmter, geffbloffener, weil er iff in einem geffbloffenen unb faftifcfjen 58ilbe, ba§ ba§ SSerffeben be§ Sc^ bebingt. 3llfo bie 58effimmfbeit iff in ftcb felbff ©runb drin folcfjen (Summe ber ftnnlicben Slualitdten. 2llle§ bie§ giebt ber SSerffanb, bi» auf ba§ foldfje ber finnXtcf^en £utalitdt, welches in ber tfnfcbauung felbff liegt, unb nicht im SSerffanbe. 25er innere (Sinn iff nid;t, e§ fei benn im SSerffeben, unb ba§ 25er- ffeben iff nicht, ohne ein burcbauS beffimmteS 58iR> beS dufferen ©inneS. UlllcS, wa§ in bem Umfange be§ dufferen ©inneS über* baupt, al§ ©egenffanb beS innern, liegt, iff möglich- ©anj ge* roiff aber iff nur eins unter allen biefen möglichen, j. 58. rotb, wirflid); benn aufierbem tarne eS ju gar feinem 58Ube beS duffe* ren ©inneS. 2Barum aber iff gerabe bieS wirf lieb, warum bebt j. 58. bie ©rfcbeinung gerabe bei biefem an? £>ieS iff ffblecbtbin burcb fid): eS iff 5BeibeS, ber 3nb
c 2£nfcbauung ftcb bei einanber ft'nben, unb wie baS formelle ©ein ber ©tfcbeinung weber baS ©ne noch baS 2tnbere, fonbern bie organifcbe ©inbeit ber beiben fei, baoon morgen. Seht wollen wir baS fo eben ©efagte noch in einen höheren ©tanbpunft aufnel;men. ffißir t>abert burd; bloffe 5Betracbtung beS abfoluten S3erffan* beS, ben wir am erffen ju oerffeben hofften, ben ©ab gefunben: baff eS geben muffe ein abfolut qualitatives 5Bilb ber ©rfcbeinung bon ftcb felbff, baS ba iff, wie fte iff; baS barum ihr abfoluteS ©ein felbff iff. ©ie tff barum burcb ihr bloffeS ©ein 58üb ihrer felbff, nicht ©ebanfe, nicht ©rjeugniff, fonbern waS eben burcb ben abfoluten ©ebanfen als 58tlb ihrer felbff begriffen wirb. ©aS iff ja, auf eine anbere SBeife burcb baS SSerffeben berbeige* führt, baffelbe, waS wir oben fucbten: ein 58ilb, baS ba§ ©ein 307 giebt, ein ©ilb, ba§ in bem ©ein aufgebt, ba bie (Srfcbeinunq urfprünglicb ©ilb ifl, unb bag baber nidbt aug irgenb einet fort malen 2bätigfeit an fidb, fonbern aug bem ©rfebeinen be8 Tlbfo» luten felbfl flammt. SBir finb alfo hier jurücFgeFebrt ju bem früher nidbt ganj flaren fünfte, wo mir eine ©pnfbcftg batten beg ©eing unb ©ilbeg, in welchem einmal ©tlb ©ebbpfer beg ©eing, bag anbere SOlal bureb bag ©ein felbji Fommen follte. 9?>m ifl beFannt, unb wirb nicht »ergeffen werben, baß Jlllcg, wag in ber gorm ber äufferen ©innlicbFeit »orFemmen Fann, 9licbt8 ifl, bloß bag ©ilb ifl »on bem wahrhaft ©ebeutenben. Tiber biefeg ifl cg benn boeb; unb an biefem ©ilbe »on ber wab 5 ren Stealität wirb ber ©erflanb beim boefj aufflcigen muffen ju bem rechten: benn wag ifl, um an etwag Tlllgemeineg ju erinnern, bag, wag bieSB.iß. algbag eiejentlidje©ein b*nflellt, bieSittlicb* Feit anberg, alg bag abfolut qualitatioe ©ilb ber @rfenFen erjeugteg; alfo gerabc in berfelben gorm, wie ^ter. Sn ber gorm ber blo* fjen ©innlicbFeit haben wir bemnadb bie ©ilbferm ber ©ittlicbFeit, inbem beibe bag gemein haben, bafi ffe fcblecbtbin qualitati» be* flimmte ©ilber finb, welche bie ©rfebeinung bureb ihr blofjeg ©ein mit ftcb führt. 35arum Fommt auf bie ßinftebt, bie wir hier erzeugen wollen, »on ber UnjulänglicbFeit beg ©erflanbeö an ftdb felbfl, unb bafi bureb ihn noch etwag Tlnbereg gefegt fei alg er felbfl, Tllleg an, bamit wir nidl)t einen leeren Sbealigmitg aufs flellen. — ©ilb eineg ©eing, nidbt blof? feiner felbfl, wag in ber gorm nicht einmal möglich ifl; nur nicht eineg wanbelnben unb felbfl »ielfacben, fonbern beg @incn, beg Tlbfoluten. @g ifl binju^ufehen: »on ber abfoluten Tfnfchauung beg £lualitati»en, ju ber eg nur in ber büdbflen Siegion Fommt, ifl bag ©efefc ober ber ®runb eben bag Tfbfolute. 2Bie wäre eg nun, wenn bie Schbcit S'Zichfg wäre, alg ber blofje ©erjlanbegbcgriff, unb bieg ©ilb babutcb gerabe binbeutete auf ein wal;rbafteg ©ein ©ofteg ? 35er ©erflanb mufi »on bem jweiten ©ilbe auffleigen ju bem erflen wahren, urfprünglicben an ®ott. 3)ieg SBabre ifl jeboch auch «in abfolut gaftifcheg, 20 * 1 J« — 30S — baä ffttlidjc ©ebot, unb wirb nicht bttrcb fünfllicbeö ©enfen er* jeugt. — XXII. S3ortrag. JBerfucben wtr, recht in bie Witte, ben Äern unb SBurjelpunft ju geben. SBtr fabelt ber tranöfcenbentalen ßogif bie Aufgabe geffettt, ba§ urfprünglicbe SBiffen, in weitem wir 2ttle bureb unfet ©ein un§ ftnben, genetifcb ju machen, unb ju »crjieben. SB«§ bd>m wir ihr babureß angemutbet? 1) ©ie »erfleht ein beßimmteö (Gegebenes = x ; baö t)d ft: fte flebt e§ werben, entfleben nach einem ©efefce, ficht e§ al§ notbwenbig. SSor ber fPbifofabbie fcb<*ut ber natürliche SRenfcb bieS x an, iji ficb beffen bewußt; e§ refleftirt ftcb ihm, als ©t= wa§, baö ba eben i fl- ©amit will ficb bie spbifofopbie nicht begnügen, ba3 gaftifebe ift überbauet nicht in ihrem 2lttge, unb ©rgan, fonbern ba§ SRotbwenbige. (©ie§ macht beutlicber, worin ber oft angegebene Unterfcbieb beflel;e). ©arin befielt nun alle §>biIofobbie ohne 2lu§nabme, unb ihr ©bjeft iff barum ba§ SBiffen, weil fein anbereS genetifeb unb au§ bem ©efe^e einges feben werben fann. 2llfo il;r 3fefultat muß fein, baß baffelbe x, wie eö gefeben wirb faftifcb, ebenfo als auS bem ©efe^e btt»»* 1 gebenb erblicft werbe. 2) Sb« S8orau§fe|ung, ba§ »on ihr abfolut bingeffellte ©efefc war: bie ©rfebetnung »erficht ftd>. SBoblgemerft: ganj fo eins fach, wie ber ©ab auSgefprocben ifl. ©ie ©rfebeinung gerabe, unb fein 2lnbereS an il;rcr ©teile fei ba§ logifebe ©ubjeft: (wie benn auch, was inbeffen bi« nicht jur ©adfe gehört, »on feinem Qlnberen bieS fPrabifat auSgefagt werben fennte). ©ie »erfiebt fid) eben fcblccbtweg, ein bloßes SSerfieben; nicht etwa: »erfleht ft'e ftcb nlS ba§ unb baS, in irgenb einer befonberen SSeffimmt* beit. ©in folcbeS SSetfieben liegt in ganj anberen Legionen, unb eS fommt bi« ‘ZCIIeS barauf an, baß man einfebe, eS fei burcbauS nichts mehr »orauSgefeht, benn bieS; unb nur was äuS ber einfachen S3orauSfchung folge, folle hier gelten. 300 3) Scrßeben fyeifjt ein ©ein im Silbe weiter beßimmen. a) Gin ©ein, fage ich, welches barum bie gorm beßelben tragt, als ©ein eben iß, fertig unb burcbauS befiitnmt, unb als fols cbeS gar nicht weiter beßimmt werben fann, ohne SBiberfprucb- Söürbe eS weiter beßimmt, fo wäre baS 5 « Seßimmenbe nicht baS ©ein, fonbern erß nach binjugefügter Seßimmung würbe eS bieS, weichet gegen bie 33orauSfe£ung, baß ein ©ein weiter beßimmt werbe, ßreitet. b) im Silbe fage ich. 63 finbet fich barum ein Silb, baS ftdE> rein unb lebiglich als Silb giebt, alfo eine reine Silberwelt, bie ©pbäre eines bloß bitblichen ©eins, innerhalb biefer ©pbäre wirb baS oorauSgefehte ©ein aufgenommen; als ein folcheS in bie ©pbäre ber Silberwelf, nicht beS ©eins gefegt. DaS bebeutet: eS wirb im Silbe weiter beßimmt, ober oerßanben. Die SorauSfegung alfo iß bie einer abfoluten Silberwelt, unb baß baS ©ein in einem hü= beren ©inne, im Serßanbe eben, nur Silb fei, unb für ©ein, 2lbfoluteS nur gehalten werbe burch Unoerßanb, unb baß übers baupt bie Silberwelt bie wahre unb abfolute fei, unb bie beS ©eins nur, inwiefern fte ju jener gehöre. Daß S'fmen bieS beutlich fei, barf ich wohl »orauSfefcen; außerbem hätten wir gar Nichts gewonnen. Denfen @ie an baS Seißiel 00 m ©emalbe, baS erß begriffen wirb burch feinen ©tnn, unb baburch, inbem eS übrigens bleibt, wie eS iß, gehoben wirb in eine anbere 9ies gion. 2tber bieS tjaben ©ie 1) feß ju merfen, unb eS jur ßes l;enben 2tnfibilofopbW/ Dogmatismus tum ben Dingen an ftch, SfichtibealiSmuS, in ber Unfunbe biefer eins fachen unb leichten Grfenntniß beßefjt, ein geben im gletfche, nicht im ©eiße iß. Dagegen wirb flar, waS ber SbealiSnmS wolle unb fei: eben im ©eißc leben. golgerung. DaS Serßel;en iß barum nofhwenbig eine fpnthetifdhe Ginbeit. GS iß burch baßelbe außer bem Scrßehen im eigentlichen ©inne gefe|t ein ©ein, als baS Serßanbcne unb 310 weiter Söeßimtnte; unb t>a baS SSerßeben ein ffießimtnen im S3ilbe iß, ein ®ilb beS ©eins, eine 2lnfcbauung. (Sa nicht mehr; eS bebarf feines anbern ©eins, als beffen in bcr 2fnfdb«u* ; mtg: unb fann, »renn man bom SSerßeben auSgcijt, unb bieS als baS Seftte unb 2lb|olute begreift, ju gar feinem anberen fommen). ©S fomrnt babei auf folgenbe leichte Ueberlegung an: baS SSerßeben (im eigentlichen ©inne) fefct ein SSerßanbeneS, b. i. ein Siicbtberßeben, ein ©lieb auffer fiel), Sfnfcbauung eines ©eins = faftifebe %tfcbauung. SEBo habet» wir benn nun in biefer i3wett)eit bie organifche ©inbett, beren wir boeb bebürfen? könnten wir nid)t etwa fagen: baS SSerßcben felbß ifi biefe ©in= heit? ©S fommt barauf an, wie trir baS 33erjicben nehmen, ©o gewiß. baS SSerßeben ifi, fo ifi burd; bieS fategorifebe Sß allerbingS bie Etfnfcbauitng gefegt. 2llfo bie organifche ©inbeit ifi baS ernfilibb unb fategorifch genommene ©ein beS SSerfianbeS. Saß wir borher beibe Steile fonberten, unb fonbent mußten, fam bloß baher, weil wir baS SSerfieben blop in feinem ffiilbe als möglich faßten, unb fo bie £3tlbung feines witflichen ©eins auffer ihm erwarteten. UcbrigenS befinben wir unS aud; noch in einer anberen fRücfj ficht im bloßen problematifcben Senfen. SaS ©ein beS SSerfie» henS (überhaupt) führt mit ftcb eine faftifebe 2fnfchauung. ©in befiimmteS ISerfieben führt barum mit ftcb eine befiimntte 3lnfchauung, baburdt, baß eS im Sierfieben btefeS A ifi; ifi e8 notb»renbig zugleich bie faftifebe ifnfebauung biefeS A. SieS iß nun f)ter ber §all; benn wir b^en hier ein beßimmteS SSerße; hen: bie ©rfdjeinung »erficht ftcb; atfo fte fchaut ftcb auch faf* tifcb an, unb ihr abfolut formales ©ein iß eine berßanbene ©elbftanfcbattung. SScmerfen ©ie, baß hier oon bcr 33eßimmt= heit ber ©rfdteinung bie Siebe war. Sch benfe nachher einen boebß bebeutenben Schluß barauS ju jicben. 4) Sufaft. ©ein als S3ilb einfefjen, heißt 83erßeben, fagten wir: bieS fefce eine reine SBilberwelt. SBeffen nun? S3ilb fefct ein ©ebilbetcS borauS. ®an$ richtig; aber baS ©ebilbete iß ein ©efefc. Sie SSerßanbeöbilber ftnb S3ilber beS ©efe&eS, ‘JluSbnuf 311 I itnb ©arßcllttng eines folgen im SSilbe. 25ieS ifl tyr, unb be3 SSerßanbeS abfoluter ©baralter. SBenn barurn gefaxt wirb: bie ©rfcheinung terßcht ßcf>, fo f;eifjt baS: fte ftef>t baS faftifdje ©ilb ihrer felbß an, als einen 2tu$brucf beS ©efe^eS, unb auf biefe SBeife erbebt baS SScrßcben ein faftifcheS ©ein in bie 9tc* gion reiner ©ilber. 5) Seht ju einer tieferen ©cbcibung. ©eßimmteS ©erßeben fehl ein beßimmteS faftifcheS ©ilb, gum ©er/leben eines Säe * ßimmten. 2luS bem bloßen 2luSbruferßefjen ber ©rfcheinung giebt, fo iß e§ wentgßenS nicht baS, t>on welkem wir hier rebett, unb auS welchem wir ableiten: benn in ihm oerßebt bie ©rfcheinung nur ftch überhaupt, nidbt aß baS unb baS: überhaupt, b. b- 312 alö feienb. Sn biefe ©cflimmung ber ©crflanbeSform, bie »ii hier unterfucben, fann burcbauS 9lid)tS Dort ber inncvn ©cflimmt; fjeit = x ber ©rfcbeinung eintreten. ©S bleibt bantm gar STiic^tä fibrig, als ba(j fte ihrer blojjen gorm nach, eben als ©rfebeinung, ofjne allen ©c^att nerflanbcn »erbe, unb bicS ifl ganj ft'cber bet ©inn beS üorliegenbcn ©erflcbenS. 6) ©o auSgcrüflet, laffen »ir bie tranSfcenbenfalc ßogif »eis ter folgern: bie ©rfebeinung bat eine faftifcfje 2(nfcbauung, »eiche nerflanben »irb auS bent ©efc^e als notI;»enbig folgenb auS bern ©ein ber ©rfebeinung, alfo als 2(nfcbauung ihrer fclbjl. ©o »eit gebt baS ©erflehen. SMefe 2(nfcbauung ifl mm faftifcb bcflimmt: fie giebt ein fold;eS qualitatineS ©ilb beS Scb: beS Scf), als fclbfl beflimmten bilbenben, alfo mit einem feieren ©ilbe aus feinem fubflanfiellen ©ilbfein überhaupt. 3(1 tuin bieS hoppelte faftifebe ©ein feiner ©eflimmtbeit nad; ncrflanblicb auS irgenb einem ©efe^c? Slein, benn e§ ift nicht nach einem ©efe|e. SaS einzige benfbare ©efeh, nach welchem eS fein fonnte, wäre bie urfprünglid;e ©eflimmtbeit ber ©rfebeinung auS ©ott = x. £iefe aber tritt l;ie r nidit ein, benn bann, nerfldnbe fid) bie ©rfebeinung nid)t überhaupt, fonbern als baS unb baS ©ejlimmte, 2tlfo biefe faftifebe ©eflimmtbeit ijl burcbauS ohne alles ©efefs. ©ollen »ir nicht enblich über biefe ©efehmäfjigfeit unb 5Riq>t- gcfchmdpigfeit unb beren ©ränje unS beflimmt auSfprecben? Sch hoffe, e5 gefebiebt fo; unb faffen ©ie eS: bureb baS ©ein beS ©erflcl;enS ift gefegt eine faftifd;e Slnfcbauung als baS im ©ers (leben ©ctflanbene. 2)ieS ijl, benfe ich, eingefeben. 2lnge»enbet auf unfern galt. 2>ur übrig, (©ie ncrflcben mich »obl, »eiche um enblicbe ©eflimmbarfeit ich meine, unb nerwecbfeln nicht). SiSaS burd; baS ©efefc nerlangt »irb, ifl nur, bafj bie ©rfebeinung ftch, 313 «13 S3ilb unb ©eben, fcbledßbin Derßebc; b«§ ifl an jcbcm Silbe an jcbwebem ©eben ju erreichen. (populär au3gcbrüdt: ba3 ©eben foll gefcl;en werben, barauf fotnmt e3 an, bie3 iß ba3 aß gcrabe biefe Seßimmtbeit ifi, b«t 3 ör feinen ©runb, al3 baß eben irgenb eine fein muß, unb biefe fo gut fein fann, al3 jebe anbere. 2Clfo bie abfolute gafticitdt, unb weiter 9iid)t3 ifi ba3 ©efeb- Sic3 fei Sbnen nun fidr auf irw= mer unb unocrgeßlicb. Siefc3 abfotut befiimmte ©ein ohne alle3 ©efeb tfi bie reine Crmpirie, ba3 lebigticb bureb bie faftifebe 2tnfcbauung ober bie ©inniiebfeit ©egebene; unb barin eben, baß e3 bloß ein ©efeb ibreö formalen ©cin3 giebt, nicht aber ihrer ffießimmtbeif, liegt il;r (Sbnrafter «13 bloße ©mpirte; ba3, baß fte eben nur in ber 2Tnfcb«uung faftifcb, nicht aber im begriffe oorfommt, unb baß man oon ihr fagen fann nur: fte iß, feine3weg3 aber: barum iß fte. Sie faftifebe SCnfcbauung in ihrer Totalität, — in welcher fte ben gefammten dufferen ©tnn, ber, wie wir gefeben hoben, ein gefcbloffencS ©anje iß, umfaßt — objeftioirt, wie fte ba3, infolge cinc3 oben angeführten ©efebeö, weld;e3 bi« un3 wenig ocrfdßdgt, werben muß, iß nun bie gefammte ©innenweit: ba§ erfebeinenbe Sch unb bie SEBclt ber Sd;e, fo wie bie SBett ber £bjeffe be3 ScwußtfeinS biefer Sehe. ©3 iß barum gar feine grage, ob Don biefer gefammten SBelt gelte, wa3 wir fo eben Dom ©rmtbbegriße ber ©mpirie au3gefprod>en hoben. ©ie iß lebiglicb bureb ba3 faftifebe ©ein be3 SSerßanbe3, ohne allc3 ©efeb, unb ba nur ba3 gefeblidw ©ein SBal;rbeit unb 311 SReatitat auöbrücft, ohne alle 2Bahrl;eit unb Realität. (Sie ifi Hop ba3 Sftatcriale gu einem Silbe beS Sch, wnb gwar ju einem gleid)faE§ leeren Silbe, ofjne alle innere Siealität: Hop baju, bap an if)r bcr Serflanb ftdE> gur (Sinficht eine6 3cf>, einer ©r= fchcinung über allem ftnnlid;en Silbwefen, gur 2lnfchauung ber 2Baf)rl)eit im Serpanbe erhebe. (2Ba§ foE man ju benen fagen, bie felbp bicfeö (Schein = Sd) nicht ertragen mögen, fonbern eö mate* tialipifch jur pljtjfifdjcn PBelt wicber herunter erklären wollen ?) Sei bicfer alfo auSgcfprochenen 2lnftdf>t be§ dntpirifchen bleibt e§ auch in unferer ganjen ?P^ilofopi)ie; unb eS feine SPilberung berfelben etwa burch ben gortgang, unb burd; Sejiebung bcr. ernplicb jurücf. Senn bie ' ohne TluSnapnie, baS au§ intellectueller Ulnfcbauung flammt, unb im Segriffe ftd; aus* brücft, wirb ja nicht burch bie (Sinnlid)fcit bepimmt, fo bap eine 2Bed)felwirfung entfianbe, fonbern umgefebrt, bie (Sinnlid;fcit foE gang unb burcbauS burd) bie @ittlid)feit unb ben Scgriff als abfolut fouoeräneS ^rincip bepimmt werben. Surch ben Scgriff in jeber fKücfficht ift ja bie SBelt gefegt, unb biefen mup fte auSbrücfen, aufferbem wäre fie nicht. 2BaS aber burcl) ben Scgriff bepimmt ip, ip ja nicfjt baS Grmpirifdje, fonbern für baS Grmpirifche bleibt un§ übrig baSjcnige, wa§ nicht burch ben Segriff bePimmt ip. @6 fommt in biefer ©inftd)t un§ barauf an, bap man biefe beiben SePanbtpcile beS faftifcpcn (Seins wo()l untcrfdjeibe. Siefe aber gefdpcben, bleibt eine ßtd;tgefefc nicht recht, welches biefe SBelt ihm eorhält, unb er will gern biefeS ©efefceS erlebigt fein: aber eine SBelt, worin baS ©efefc nicht fpricht, ftnbet man nicht. ßefcteS Siefultat. Sn bem ©ichberßehen ber ©rfcheittung liegt barum gerabe 3IG ein folcheS SBiffen, wie wir eS unmittelbar burd) unfer ©ein eor= ft'nben; unb eS ifi burd)auS nichts 2lnbereS, als eben baS ©id^ verfielen ber ©rfcheinung. Sie Sebuftion ift geleiftet. SBie aber liegt eS in bem ©idfwerfiehen ber ©rfcheinung? Surch baS blofje ©ein btefeS ©idwerfiehenS. Sie ©rfcheinung aber ifi gar nicht, ol;ne frdf> ju oerfiehen, benn ihr formales ©ein ifi ein ©idfmerflehen, ©ein für ftch- 2llfo burd) ba5 blofe ©ein ber ©rfcheinung, ohne aus bemfelben irgenb herauSjugehen, ohne 4?inäufügen irgenb einer Gegebenheit, eines ©efe^eS u. f. f. ifi btcS SBiffen. ©S ifi abgeleitet, (unb mufi fo begriffen, unb alles baS ©egentheil Gorfpiegclnbe abgehalten werben,) als fdffedffhtn feienb, nicht werbenb, unb in bem SlichtS wirb. ©S ifi bie ©rs fd;einung ober baS ©ein ber ©rfcheinung felbfi. SBaS in ihm als werbenb abgebilbet wirb, wie baS: id) fielle cor, ich werbe mir bewußt, ich nehme wahr, unb wie bieS noch auSjubrücfen fein mochte, wirb nicht, fonbern eS ifi in einem folgen fiehenben unb fefien Gilben einer SBerbenSform. ©o höben wir bewiefen, unb fo höben wir eS fefi ju galten. 2llfo gerabe fo wie ber Sogmatifer ober ber Siaturphilofapb will, fo will ich auch ein ffehenbeS, fefteS, burchauS befiimmfeS ©ein, nur nicht wie er als ©ein, fonbern als Gilb. SieS lefctere oergifjt er, bemerft eS nicht, ouS Sliangel an innigem Gewufjtfein; bieS ifi hinaus jufefcen. Sarauf fomrnt nun 2CHeS an, unb baburch ifi fürs ©rfie baS faftifche Gewufjtfein, fo wie eS aufgegeben ifi, begriffen. SBaS in b&heten Siegionen ftd) hierin noch änbern möchte, geht unS hier SlidffS an. XXIII. fßortrag. Unfere Aufgabe war, baS faftifche SBiffen ju prüfen in 3iüdfid)t beffen, waS barin ©ache ber reinen 3lnffhauung ifi, unb was beS SenfenS. ©Icich bieS; beS SenfenS in bem urfprünglich faftifchen SBiffen. 2Clfo beS SenfenS, baS nicht gebacht, hmjugebacht wirb burd) ein freies, baS faftifche SBiffen weiter befiimmenbcS 317 ?)rincip, fonbern bag fchlechthin iß. ©ag ©enfen im SBiffen, bcr SSegriff, ober wie man eg nennen will, wirb nicht, fon* bern er iß. ©ie ganje ße^re ber ßogif oon GrntfWjung ber ^Begriffe burch 2lbßraftton fällt bamit alg burcgaug falfch hinweg. 2Bir hn&en gefunben: Stefultat bcr 2lnfcbauung, beg bloßen 33ilbfeing, ift lebigltch bag formale ifi; bag uub bag iff wirflich unb in ber Zfyat, jufolge beg rein formalen ©t'lbeg, weldhcg nur bag 5ß fegen fann. 5m urfpriingtichcn SBijfcn, beffcrt S3tlb burcgaug nur formal iff, iff biefe 2lnfchauung ingbefonbere ©ein. ©er Sinn gicbt bag 5ff. 2lbcr niemalg iff ein bloßeg rcineg föilb, barum niemalg auch ein bloßeg reincg iff, fonbcrn bag 33tlb iff allemal ein be* ffimmteg. ©ag ffießimmenbe bcg 33ilbeg iff jeboch bag ©enfen: bags jenige, woburch bag iff ein bag wirb. 5m urfprfmglich faftißhen SBiffen iff bemnach niemalg ein bloßeg iff, fonbern ein 2Bag, bag ba iff. gg iff baffelbe barum nicht bloße Tlnfc^auung, fonbern jugleich ©enfen. — 5m urs fprunglid) faftifchen SBiffen, fo gewiß eg ba iß, iß jcbocg auch umgcfeljrt niemalg bag bloße 33tlb eineg bag, eineg folgen, ohne baß cg zugleich a(g wirflich feienb gefegt werbe; eg iß barum baffelbe auch nicht bfoßcg ©enfen, fonbern zugleich 2lnfd)auung; alfo ©pntgeft'g aug beiben. 1) eg iß ein, burch ein in ihm liegenbeg, unb über baffelbe waltenbeg ©efeg weiter beßimmteg ffiilbfein. — ©ag S3ilb fann nicht fein, of;ne ein beßimmteg ju fein, (taut beg tiefer tiegenben ©efegcg: eg iß SStlb ber erfcheinung). ©ie ffießimmtheit fann nicht fein, wenn nicht ein £3ilb iß; benn fie iß nur Seßimmt* heit beg SBtlbeg. SBag b. erße wäre. 2) ©iefe SBeßimmtheit beg S3ilbeg, biefen 2lntheil beg ©en« feng an bcm faftifchen SBiffen haben wir nun im SSorhergehen* bcn aug einem ©efege, alfo fetbß benfenb, unb fo rein a priori, abgeleitet. Sßir ßellen mit SBebacht jegt nur bag Sfefultat ber Zlblettung alg bag reine ^aftum auf, ohne feine fprämiffen, bie wohl 5)rämiffen ftnb, nicht aber bag §affum fefbß. 318 SSorauSfebung war: ein ©ilb tfl; bie gragc: wie iß bieS SSübfetn weiter beßimmt ? Suoorberß: @S ()at nothwenbig ein ©ilb Don ftch felbß, als folchcS: mit bern 2luSbrucfe, baß eS felbß biefeS ©ilb fei. @S erfaßt ficb fc^tecf)tt>in als 3ch; unb bicS Sd) iß ber lebte SinigungSpunft beS ©ilbeS. ©on 2(llem, waS im ©ilbe liegt, fagt cS: ich bin eS. — ©bett baS, waS bieS 2llleS iß: zugleich aber biefeS ©ein aud) hat int ©ilbe. ©o gerabe, wie id; eS auSgefprodjen habe, iß eS im gaftum. 25aS abfolute ©ilb x bat ein ©ilb oon ftch, in bem eS bargeßellt iß als ©ilb, (©or* ßellung;) unb eben barum als ein bem ©ilbe entfprechenbeS ©ein. S«ner bat cS ein ©ilb non ber Sbentitdt; als ©ilb, baS eben barum ©ein fegt: alfo Don ber Sbentitdt eines ©cinS, welches beibeS ©efefste iß, baS ©ilb x, ober baS ©ewußtfein, unb baS ©ein x. OicfeS 2)rei fadie iß jufolge beS ©efefceS. ©o iß baS faftifdje ©ilb fcblecbtbin beßimmt. SSSic bieS möglich iß, unb nach welchem ©efebe, barüber befragen ©ie inbeß nicht baS ©ilb felbß: benn,eS iß, bilbet ftch nicht wieber: fonbern bie StranSfcenbentalphilofopbic, bic eben bieS iß, weil fte über baS faftifche ©ilb binauSgeht, unb eS ableitet auS bem ©efebe. 2)iefe bat ftch bei unS ihrer Obliegenheit erlebigt. 9tach ihr liegt bieS ©ilb in ber abfoluten 9fothwenbigfeit, baß bie ©rfcheinung, fo gewiß fte fei, fich Derßelje. 3) 2(lfo jufolge beS eben angeführten ©ai^eS iß baS ©ilb x gefebt, als ein ©ilb feiner felbß. Sn ber 2fat unb SBahrheit alfo gefebt; alfo x iß faftifcbeS ©ilb beb Sch; alfo eines ©il* benben auf gewiffe SBeife, aus einem mannigfaltigen ©ilboermo= gen heraus, ©efeb ber abfoluten 9?otbwenbigfcit iß, baß eine folcbc faftifche 2tnfd)auung fei, wie fte fei, bleibt burch baS ©es feb unbeßimmt. ©o gewiß aber jene gafticität überhaupt iß, iß fte auf eine beßimmte SBeife gefebt, unb auf biefe, wie fte eS eben iß. 2BaS barum bie weitere ©eßimmung ber faftifdhen 2lnf ganje foftifd^e 2Biffen, bß auf ba§ 3 fl in feiner gorm, eingefeben aß notbmenbig unter ber 55orau§fehung, baff eine (frfebeinung iff, meld;cS mobl für ba§ £>enfen bte ah fotute BorauSfefsung bleiben bürffe, unb über bie ber 3«?eife£ nicht anbetß ju lofen iff, auffer bureb bie faftifebe 2lnfd)auung felbff. Blofj mit bem Unterfdjicbe, bafj mir für ben ©inen 2beif be§ gaftunß, bie Scbbcit, ba§ beffimmte unb qualitatiüe ©efef§ in feinem Snbalte einfeben, für ben faftifeben Snbalt biefer ©icbanfdtauung aber nur eben überhaupt einfeben, bafi einer fein muffe, bafür aber, baff gerabe biefe fei, fein ©efefs haben: jus gleich aber auch fcharf einfehen, baff eS ein folcbeS ©efefc gar nicht geben fonne, baff barunt ba3 qualitative ©efe£ für biefe SSefiimmtheit eben bie ©efehloftgfeit felbft fei. SBirb nun baS Stotbmenbige aprioriffb genannt, fo haben mir in biefem ©imte bie ganje gafticität apriorifch eingefeben, felbff bie ©mpirie, inbem mir fte abgeleitet haben, aß unabteits bar. 5) SBenn man nun bie befonberen Beffimmtbeiten be3 SSilbeS überhaupt bureb bie 25enfgefe£e begriffe nennt, fo batten mir burd) ba§ £>bige einen guten ©runb gelegt ju einer Ueberficbt ber fdmmtlichen möglichen Begriffe. £>a mir aber baburd; auS unfercr bish^rtejen Betrachtung, ber Ableitung be§ urfprünglich faftifeben 2Biffen§, ganj h«au§gehen, fo laffen ©ie un§ juoors berff bte gemöbnlicbe ßogif büren, ber mir hier ohne Swifel fol* gett. (SBir gehen au3 ber befonberen SReihe unferer Betrachtung babureb heraus, fagc ibh. 2)er £bcil ber SranSfcenbentalpbilofos phie, bie ßogtf, hat nunmehr baS ©einige geleiffet, unb mir ftnb ju einer Äritif, unb vielleicht ju einer tieferen Begrünbung ber ßehre ber ßogif nun auSgeffattet, von jener unS eben bie regula* tiven $>rtncipien oerfprecbenb). gafttfeher ©runbfah- £>bmobl im utfprünglichen 2Bif» fen Begriff unb 2lnfdhauung fchlechtbin verfcbmoljen ftnb ju einem 320 st einigen abfoluten Silbfeitt, fo vermag boeb bag SBiffen hinterher bureb freie Steflerion unb 3ieprobuftion beg Ursprünglichen biefe 33eftanbtl)eile wieber ju trennen, unb unter anberen ein befons bereg S3ilb bejfcn, wag bern £)cnfen allein angebort, ?u erzeugen.; $>ag Scb ift febon bureb bag urfprünglicb faFtifcfjc SBiffen gefegt: alleg 33ilbfein fdjreibt eg unmittelbar ftd) ju, alg fein 2tccibeng A naef) bem aufgeftellten abfoluten ©runbfahe: ein fold)eg ©rjeugeit wirb barum notbwenbig begleitet fein oon ber @inftd)t: Sag ffiewußtfein beg Sd) wirb bei einer fold)en 9ies; probuftion unmittelbar faftifcb tjinjutreten, ohne baß barin bag Sewußtfein beg ©efeheg, nod) auch bag 4?injutreten fclbft bem befannt werben wirb, bem eg nicht fd)on anberwdrtg her befannt ift. @g fönnte nur befannt fein burd) bie ©ebuftion, nad) weis djer wir bag Sd) alg alleg fein Silbfein bcgleitenb abgeleitet b<* a ben, wenn aber bag Sebucirte fold;e £>ebuftion nicht fennt, fo tritt eg bloß faftifcb binju. ferner ift ein foldjeg ©rjeugen fein £>enfen; bieg bat ftd^ febon urfprünglicb jugefragen ; fonbern eg ijt etn Stacbbilben, Stacbconftruiren beg IDenfeng, biefeg aug feinem organifeben 3u^ fammenbange mit ber 3lnfd)auung geriffen, alfo wenn man will, ein sDenfen beg SDenfeng. ©iefeg befebriebene unb oon ung alg möglid) anerfannte Verfahren ift nun bag ©efdmft ber gewöhnlichen ßogif. ®ie benft burebaug nicht, unb eg fommt in ihr ein £>enfcn gar nicht jum Söorfcbein, fonbern ftc benft nur bag ©enfen, aug ber gweis ten Qanb, unb halt biefeg für bag £>enfen felbjt. SBobl unb gut! Ratten wir wol;l in biefer SJücfftcbt Urs fad)e, ung über ftc gu erbeben? SBaren benn wir in unferer trangfcenbentalcn ßogif etwag 2lnbereg benn bag £)enfen beg ©enfeng, bag Silb beffelben? SBir leiteten ab bag Senfen aug feinem urfprünglicben ©efe^e, waren barum aEcrbingg ein 23ilb beffelben, unb nicht eg fetbff. ©g felbfi fonnen wir eben fo wes nig alg bie gewöhnliche ßogif fein mit Äunft unb greibeit; fons bern bag ft'nb wir fd)led)tbin ohne alleg unfer 3utl)un, burd) uns fer bloßeg ©ein, gegen unfer Renten unb SBollen. 2lber eben s 321 * f e tott abteitcten, unb objeftioirten etwas 2lnbereS auffer «n; gj 1 * 1 Treiben, unS Eingaben an eine ©oibettj, wußten wir recht 1 ^' baß wir nur ISitb wären, beS wahrhaftigen SBefenS näm; i ' Sie gemeine ßogif aber weif bteS nicht, unb »erwechfett t. H 11 baS S3itb mit bem SEBefen, unb fann oor bem SSilbe unb b. baffetbe hinauf nicht jum Sßefen fommen. ©ie wirb HiA ^ e ’ n °ffenbarer ©runbirrthum, unb biefen rügen wir, voj ' baß fte 33itb ifi, ba6 fann fte nicht taffen, fo wenig wie p 5 fonbern barum, baß ficbaS ©tlb.für bie ©acfe hält, weit als 33itb nidht erfennt. ^ ^ erner ' 10 für etn ®*lb ifi fi e ? SaS unfere ifi genetifch, q. benfen fehenb in feinem SBcrben, fwroorgehenb auS bem ^5 ba jenes tebigtich reprobtteirenb unb nachconjltuirenb ifi, tfc au ffer ihm felber 9licf)tS fiel)t, ifi eS bloß faftifch unb empt* 1 n f ' Mnb eS oerntag gar nicht t’rgenb einen anberen ®runb fei; ii^^hrhcit unb Steatität ju haben, ats ben, baß eS benfen, i,^ f° benfen fann, fein btoßeS Vermögen: atfo ißrobiren iiofe entpirifche ©elbfibcobacftung, wie eS woht geht, tjj ^*e gewöhnliche Sogif benft, unb fieht barin: ihr ©ebach^ jf e ’ ®®enn fte nun bieS altgemein auSfprecfen will, waS formte Sch fe^e nichts 2lnbereS benn: »eS ifi ein gaftunt, benfe unb fo benfe.« Sßitl fte hoch weiter, fann fte nur ^ 5 es fff möglich, fo gu benfen, wie ich gebacht habe, tiefe fte ftch allenfalls anfehen als ein 2lu5mittetn ber ’^feit beS SenfenS, ein 3)robtren). Sabei i(i gu bemerfen : He benn ^ UrC ^ iJe ' n ^ r °btren bein Vermögen auSge; 2 ) ‘ ttp . "®a§ folgt benn nun auS btefer SDiogticffeit, unb wie moef); H ? ,r 3enb eine golge barauS herleiten ? freilich ifi Sogif ft e °8ifcfe ^itofophie alfo »erfahren; bie Senfmöglichfett haben V^t gum Kriterium ber ^Realität: (auch bieS burcfauS \H ett beweis, pro lubitu). Sa man aber bod> eine ^ ^ ber Senfmogtidhfeit haben mußte; war bieS ber ©a£ \ . ’^fprucfS: ich fann baS SBiberfprechenbe nicht benfen; ^ C° facto f ,c ^ beS SBiberfprucbS §et‘ht; benn wie fonntefi ^ benfen, baß bu ben SBiberfpruch nicht benfen fönnefi, 21 wenn tu it>n nicht in bem Senfett felbjf, bat tu tljn nicht betts fett famtft, getagt fjattefi ? SieS ifl eine blote SSerbrebung: id) fage blot: nur al§ wirflid) fann id) ten SSBiberfprud) nicht benfen. @o, al§ wir!lieb? 2£lfo tu lef>rft in teiner 25enf* lehre nicht Dom bloten 2>enfen, fontern tu unterwirft taffelbe auch einem anberen, auffer ibm liegenten ©efe^e ter 2Birflid)f eit ? SBober b a t bu tenn tiefes ®efeh? Unt wie fommt e§ in teine Senflebte? Äurj, unt aüe§ tic§ gefebenft; tie Sogif ift lebigs lieb empirifd), ba§ Senfen ift, unt eS ift fo, laut meiner ©elbft« anfebauung, unt bamtt gut. ©olcbe Sogif ift @mpirie. Sd) will bei tiefem fünfte einen Tlugenblid Derweilen; tenn er febeint mir tem S3eweife, taf alle fPhilofopfne 2B-=2. fein mt'tjfe, ten icb hier fcl)on febr febarf betattSgebobcn b fl &e, eine neue .Klarheit geben $u fonnen. Stile ©piritualiften, tie teutfd;e Ücibnih = SBolfifcbe ©dfule, unt tie unter ten Sllten, tcren ©cift tureb tiefe fortgepflanjt würbe, b^ben tie§ ernfilid) geldugnet, unt mufften eS wobl; tenn fte wollten fidb burd) ta§ Senfen ju tem abfolut nicht ®mpirifd)en, Stotbwenbigen imt Ueberftnnlicben erbeben, worin fte 9tcd)t b^ten, unt mit un$ übereinfiimmen. Sfber bei tiefer ^Behauptung, tat »b* ®enfen nicht empirifd) fei, blieb ihnen nur tie breifte SSerfidjerung, tie Stacbweifung, tat auffertem ta§ Senfen niebt fo gebraucht werten fonnte, unt wa3 ba§ einzig S3eteutente war, ihr bunfle§ ©efubl ton tem eigene lid)en SBefen te§ SenfenS übrig. Slnbere, unt an ihrer ©pifce ter dnglänber Sode, getrauten ftcb, tureb feinen geifiigen SBunfcb geblentet, birtjufeljen, wie ficb tie ©acbe terbalte, unt fanten, tat auf tiefe SSSeife ba§ Senfen lebiglicb empirifcb wabr= genommen fei, wofür ihrem ©ebarffinne unt ihrer SbtKtbfeti Achtung gebührt; waren aber nachher gleichwohl fo inconfequent, bat fte mit tiefem auf tem ©ebiete ber ©innlicbfeit enfftanbener Senfen tieS ©ebiet terlaffeit, unt ein UeberfinnlicbeS fid) am [«baffen wollten, tureb welche Snconfequenj fte fid) teS Svubmeä ten wir ihnen für ten erften fPunft gern sollten, wieter auf eim fdjmdblicbe SBeife Derluftig machten. Siefer ©treit war e§ nut eigentlich, ben .Kant, teffen ©ebarffinne fid) ba§ auf beibet ©eiten befmblicbe Unrecht nicht Derbergen fonnte, fd)lid;ten wollte 323 ©eine grage war be§bölb: wie iß eine ©rfenntniß be§ Uebcrfmns lieben möglich, unb wie muß ba§ Scnfen genommen werben, um al$ Srgan folbber ©rFenntniß angefcbett werben ju Fönnen? Sie runbe unb Ffarc Antwort auf biefe gragc wollte ftdf) freilich in ber itantifeßen Unterfucbung nicht ergeben; e3 btieb beim bin unb bet unb baran herum Sieben, unb man war ungewißer al§ juoor: boeb ergab ftcb aus> ibr ber (gewinn, baß beiläufig bie 9)rämißen für bie ^Beantwortung gegeben würben, für ben, ber ft'e nur beffer al3 ber erße Urbeber jufammenjußellcn wußte. Sa§, befonberS erß feit Äant ftcb offenbarenbe Stefultat für bie SSerßänbtgcrn, bie e§ boeb nicht in bem ©rabe waren, um auS ben Äantifcben iprämißen ftcb bie Antwort felbfl ju ft'nben, war ein ©FepticiSmug, wie ich if>n oben befebrieben habe, eine gänjs liebe Seriicbtleißung auf bie ^Beantwortung ber grage, oon welcher man bureb biefen lebten glänjenben SSerfucb belehrt ju fein glaubte, baß fte burcbauS unbeantwortbar fei, unb ruhige @rge= bung in bic3 Siätbfel. — ©ott, ber nicht jufolge ihrer ^bilofos pbie, fonbern ihres Äafecbi3mu§, oorau6gefe£t unb als SQSeltfcbo* pfer oorauSgefcfct würbe, f>abe ben menfcblicben SBerßanb nun einmal fo eingerichtet, unb e3 fei burd;auS unttüfc, ftcb barüber weiter bie Äöpfe ju jerbreeben. ©o bie äJerßänbigen, unter benen e§ bie greimütbigen fas gen, bie 2lnbern jwar nicht, aber fo benFen unb battbeln. Senn oon bem anbern SSolfe, bie ^böntaftren für -‘Pbilofopbiren, unb ihre ©infälle für ©ebanFen halten, Slaturpbilofopben, 2feffbettfer, unb bie biefer Sucht ftnb, iß nicht bie Stebe: ba§ iß ein poßen* haftet Swifcbenfpiel in bem großen gortgange ber ©ntwicfelung bc6 menfcblicben ©eißeg. Sene höben c5 geläugnet, baß baö SenFen ber Sogif unb alter logifdjen $Pbü°f°Pbi e nur empirifdb gegeben werbe; biefe b<*s ben e§ behauptet; ein Sritter f>at pro et contra gefproeben; SRiemanb aber böt recht oernommen, was? SBir höben e§ fo eben auch behauptet, ©etrauen wir uns? wobt ben SBeweiS mit ber ©oibenj ju führen, baß oon deinem, ber ihn nur oerßanben, etwa§ BcrßänbigeS bagegen erwiebert werben Fönne? — Sch benfe: ja' 21 * 32-1 SBenn Siner Sßnen fagt: id) benfe, unb ©ie ftd; unterfan* gen, ißnt bie grage ju ßellen: St, woßer voeift bu ba§? SBaä fann er antworten ? 9tid)t§, als: icß weiß c§ eben, fur$ unb gut fo iß’S, au5 feinem weitern ®runbe; unb icf) weif bafüt feinen ®runb anjufüßren. Sr bat barum „auSgefagt ein faftifcßeS, ein gaftum fcßlecßtßin feßenbeS ©elbßbewußtfein: als im Sußanbe be§ 2)enfenS. Sin gaftum oßne ®runb: bieS iß rtn§ genug! 2 £ffo SBaßrneßmung. .gmijufeßen fbnnen wir, baß biefe faftifcf;e ©elbßanfcßauung ber innere ©inn iß. ©ein Senfen barum, unb feine lieber jeugung unb ffießauptung, baß ein 25enfen fei, iß eine SBaßtneßmung bureß btefen inneren ©inn. «g>at er bie 2 Bortfcßeu, unb oerbriefit if>it: ©inn unb SBaßrneßmung; fo fon* nen wir if;m aueß ba§ feßenfen. Snbern er ttnS geantwortet, baß er »on feinem £)enfen eben wiffe, unb gewollt, baß wtr e§ ba* mit gut fein laffen, f;at er un§ 2 Clle§ geßanben, wa§ wir wollten. 2llfo ber Sl)arafter ber gemeinen Sogif unb aller bal)er ets fprießenben (Pßtlofopßie ift, baß fte ba§ 2>enfen f>ot als ein blos ße5 gaftum be§ ©elbßbcwußtfeitiS; baß aber Semanb bieS nießt inne wirb, unb barum auef) bie folgen ntcf>t inne wirb, fann wol)l fein ; in jener Sage waren bie ©piritualtßen. ©ie waren fiel) ißreS 25cnfenS fo fej! bewußt, baß fle fiel) bie Srage, woßer fte eS benn wüßten, nidjt (teilten, unb ein Tlnbcrer (teilte fte tfjncn aueß nid;t. 25a nun tf>r 33ewußtfcin unb baS Gewußte ißnen concrefcirte, fo übertrugen fte leidjt bie oon il;nen gefüllte ßoßere unb überftnnlicße Statur beS Gewußten auef) auf bie SOBeife fetneS S3ewußtfein§. UeberbieS wirb eben ber Sßarafter eines StwaS nur im ©egenfaße flar, wenn ba§ anbere ©lieb, unb fo ber ganje ©egenfafc gegeben ift. - £>aS Scnfen, als bloß waßr genommen, fonnte nießt fügücß einleucßten, bis eS auf eine ans bere SBeife, nicht bureß bie SBaßrneßmung, gefaßt würbe. £>a S aber ift, fobalb nur biefe SEdufcßung geßoben iß, flar, baß ein folcßeS, nur für ben ©inn oorßanbetteS £)enfen, felbß ©egen* ßanb beS ©tnneS, im ©inne bleibt, unb baß eS ein SBtberfprud; iß, baffelbe Sfecßenfcßaft ablegen 51 t laßen über baS Ueberftnnlicße. ©0 betraeßtet Äant ba§ 25enfen in feiner Äritif ber reinen SSernunft; ober ber tßeoretifcßen: er baeßfe woßl batnalS nidßt an 323 bie praFtifchc: unb bicS lieferte benn baS l;6cbfi anfiöfjige Slefultat biefer ÄritiF, welches ju .Kants ®lücFe nur niemals recht ocr; ftanben worben ifi. SBie foll mm ber ^Ijtlofo^^ie, wenn ft'e gleichwohl, unb, worauf eS eigentltd) anfommt, baS t>on ihr öerfretene unb t>et= ttjeifcfgte wirFliche SBiffen, 2lnfpruch macht auf eine überftnnliche ©rFenntnifj, geholfen werben? SBaS fyätte £ant, ber ben %cl)- ler beutlich einfah, ber ?)l)ilofopf)ie raffen follen? SBenn man eS weif, ifi eS unendlich leidet! ©ben SBiffenfdfaft ju fein; genetifefe ©rFcnntnif, nicht faFtifche; baS SenFen nicht ju ftm ben als ein ©egebcncS, fonbern eS einjufefen auS einem ©efe^c als ein nothwcnbigeS. Sber eben fclber ju benFen im ?)&ilofos phiren, niefjt ju beobachten; unb jwar baS SenFen felber ju ben- Fen, b. i. eS in ber SiothwenbigFeit feines fafttfdjen ©eins, nicht in ber blofjcn 2lnfcfauung beffelben ju finden. (Senn bie gewöhn* liefe BogiF ben Ft nicht einmal baS SenFen, ft'e fchaut cS nur an, als ein SJorfanbeneS; unb wir haben ihr eben noch ju biel (ihre erwiefen). SEBie bieS nun gcfchche, faben wir gejeigt, benn wir hnfc?n eS im Sbtgen gethan. 2luf biefe SBeife ifi nun unmittelbar Flar, wie i'iberftnnlicfe ©rFenntnifi möglich, unb wie fte allein bie rechte, eigentliche unb unmittelbare ©rFenntnifj fei. SaS SenFen ifi nämlich bie unmittelbare ©rfefeinung beS Ueberftnnlicfen, beS ©inen unb ab* foluten ©eins felbfi; unb beffen, beS SenFenS, ober ber ©rfefei* nung ©ein fe|t erjl baS faFtifche unb ftnnlicfe. — SaS SenFen unb baS SBafrnehmen feilte burd; bie ^?F;ifofop^te als ©inbeit bc= griffen werben, was ganj richtig war. 2fHe spfiFofophie bor ber SB. * ß. wollte baS SenFen jum faFtifchen ©ein, jum [umliefen machen, burch eine Skrgeifitgung, waS durchaus unmöglich ifi; ft'e machte baS faFtifche ©ein jum ©rfien, weit eS ihr in ber Seit juerfi oorFam, unb erFldrte baS SenFen als eine SSergeifiigung beS ©innlichcn. Sic SB. = ß. Fehrt eS um, unb leitet baS ffafti* fche ab auS bent SenFen, cS ifi baS faFtifche ©ein beS SenFenS felbfi; unb nun ifi bie ©inheit ber SBahrnehmung unb beS Sem FenS burchauS begreiflich. ©S ifi aber auch begreiflich, — unb in 326 bic|er 2Cbftc!;t erhob ich biefe Unterfudmng, — bafi nur auf biefem Sßege bie begreifliche @inf)eit ju ©tanbe fommen formte. XXIV. SSortrag. Sie gemeine £ogif h<*t gar nicht baS Senfen, fonbern ein StcprobuftionSbilb beS SenfenS, welche^ fie nicht fennt, fonbern für baS Senfen felbft hält. £>iefe Sicpro^ buftion ift ein fdjlechthin fich mad;enbeS gaftum beS inneren (Sinnes. 2Bir haben bieS noch in einer höheren fficbeutung ju nehmen, als eS geftern bargeftcllt worben. Sa auch bicS jur tiefern (SinweU huitg in bie SiranSfcenbcntalphilofophie gehört, fo ift cS nicht ju übergehen! 2Bir haben eingefehen, baS gefammfc faftifche SBiffcn ift bie blofie Sonn beS faftifchen SafeinS ber Grrfcbcinung, bie ba ift fdjlechthin baburdh, bafj baS 2fbfoIute ift. Sie ift barum unb wirb nicht, benn in ihr ift fein SBcrben. SBaS als SBerbcn cr= feheint, ift eben auch 33eftimmung beS feienben 33ilbeS. 3« bie: fern fchlcdjtbin feienben SBiffen gehört auch bie Steprobuftion beS SogiferS, fein: ich benfe, wie baS »on unS abgeleitete: ich (teile oor baS finnliche Sbjcft; wie unmittelbar baraitS flar ift, bajj biefe SIcprobuftion ja im Sbjeft beS innern (SinneS ift, unb innerhalb beffclben fich begiebt. Stcfe Steprobuftion barum, unb bie fiogif, unb bie gefammte auf eine folche faftifche Sogif fich ftüfsenbe empirifche ?)hitofophie ift, wie fie ift; fie wirb nicht. 2flleS bieS, burd) baS (Sefeh beS faftifchen ©eins beS SScvftanbeS ober ber Srfcheinung fönnen wir füglich nennen: Staturgefefc. 2(lfo burdh baS Staturgefefc, baS faftifche ©efefe, welches freilich ein mannigfaltiges unb fid? abänbcrnbeS ift, weil eS barjtellt im iBilbe bie Freiheit ber ©rfchcinung : in allen biefen SBeranberungen aber burchauS unter bem SBefenSgefefce biefcv faftifchen Srfcheis nung, baff fie burchauS nicht auSbrücft: waS fie fei, fonbern nur bafs fie fei; nur ift unb bleibt ein SBilb ipreS formalen ©eins. 2>ene gefammte fPhilofophie ift barum ein blofieS Statut erjeugnij?, feineSwegS eines ber Freiheit. Freiheit ift, wenn bie Srfcheimmg innerhalb ihres gegebenen ©eins ftch weiter beftimmt, bieS fallen laffenb, unb oon fam abftrahirenb: ober biefe ©rfje« bung giebt allemal ein £3ilb ihres qualitativen ©eins, (bie rea* le, bie tlnfcfauung bei ©ittengefehcS;) ein 2BaS, nicht ein blofjeS £>afj. ©ie ftnb alle ^aturpfalofopben, Staturaliften, ohne bie Freiheit unb S3efonnen£>eil‘ ber -ftünft fo gemachten unb ge; worben. (Sene ©piritualijtcn, 2BoIf unb Seibnih hätten bieS fcl;r iibel genommen, ©o nicht gemtffe teuere: biefe wollen gern fein begünfttgte Staturen, unb fetten barein ihren größten @l;rs geij, ©enieS rühmen fie ft'ch ju fein. ©o befcheiben ftnb mir nicht, mir wollen ©cift fein, feines SJtittelgliebcS bebürfen; bie ©rfcheinung beS ©inen, reinen ©eiftcS, ©ottcS; baS fProbuft mirb aber nicht geben bie ©rfcheinung einer Staturbcgünftigung, fonbern be§ freien gleißcS, bie SBefonnenheit h er S lt ß cl ien unb ä u erhalten). ©S ift barum flar 1): unb baburch mirb unfere ganje ®e« merfung mieber flarer, bafj ihr erfter ©a£: ich benfe, ganj unb gar falfd) ift- S35ie f'atitt ihr Sch benfen? ©ic hohen fein Schrie 2Bal;rheit ift, bafj bie abfolute ©rfcheinung ft'ch barftellt im inneren ©inne, (unb biefer ift i£;r Sch;) olS ein benfenbeS Sch: im inneren ©inne, als einem ftehenben unb fefien S3tlbe. ©rft menn fte btefen ihren ©inn mit ihrem oorgefpiegelfen ben* fenben Sch entftehen fähen, unb fo ft'ch über alle Statur jum ©runbe berfelben erhoben, mürben ft'ch ä um mähten Sch> b. i. jur abfoluten ©rfcheinung auS ©ott fommen. 2) Unmittelbar flar ift bie Folgerung: ba biefe Sogtf (unb bie auf fte gegrünbete fPfafofophie) empirifch ift, fo ift fte eben nicht SBtffenfchaft. ©S ift fonberbar, unb eine offenbare Sncon= feguettj, bafj Äant fte bafür gelten läßt. SOBte wollte er benn fPloh erhalten ju feiner Ärt'tif, unb $u feiner tranSfcenbentalen Sogif, welche bicfelbe Stage bchanbelt, wie aud) bie gewöhnliche 8ogif, menn bie üor ihm »orftanbene fiogif baS Phänomen fchon begrünbet hätte ? ©r hot ft'ch blenben laffen burd; bie äuffere Sorrn ber SBtffenfchaft, welche bie ßogif ft'ch Siebt; (wie eS auch bamit fleht, werben wir ftücfmeife erfehen:) aber waS fann bte§ beweifen? 2luf baS Snnere fommt eS an. 2)tan fünnte bas ©dhuhirtacherbanbwcrf in faftematifch wiffenfchaftlicher Stornt t>or= 328 tragen, wie 2Bolf bie Aufgabe, einen guten SOfantcl ober bauers hafte Siegel ju verfertigen. 3) 25ie SogiE tff SieprobuEtion bcS üott ber 3ln[d)amtng abge* fonberten ©enEenS im urfprünglicben SBiffen. (SS ift barum Elar, bap bie 2Babrl;eit unb SifcbtigEcit bcS in i^r 2tufgefMten fiel) barauf grünbet, ob fte eine richtige unb treue SieprobuEtion fei, ob im wirklichen SBiffen baS 2)enEen ebenfo oorfotnme, wie fte eS befdEjreibt, ob fte in ihrer 33cfd;retbung SlicbtS baoon nimmt, ober binjutl;ut. ©ic ifi 33ilb, ein SBilb aber bat rein SSerbicnft, al§ baS ber 2rcuc, bap eS 9iid)tS fei burd; ficb fetbft unb für fi'cb fclbft, fonbern 2llleS burd; baS in il;m Slbgebilbctc, unb mit il;m. Unb fo Eonnte bemnaeb bie Sogif il;rc 3iid;tigEcit bcwcifen nur burd; eine S$crglcid;ung mit bem in ihr 2tbgebilbcten, unb ber bargetbanen Ucbereinftimmung bcS ffiilbeS unb bcS ©ebilbes tcn. 2ll|o burd; ein jmeitcS 33ilb; unb wie foll fte ju biefem Eommcn ? SBenn fte nidjjfS ffieffercS wetp, als alle SogiE, auf bemfelbcn Sßege, wie fte gum erften Eatn, auch bureb Sieprobufs tion. SBie foll cS nun Eommcn, bap bie jweitc SieprobuEtion anbcrS auSfallc, als bie erffe; unb falls fte anbcrS nuSfiele, mos ber wollte fte bcwcifen, bap fte beffer ausgefallen fei? (Stwa burd; bie britte, vierte, fünfte? — 2BaS Eann irgenb ein grös pcrcS Siecht haben, als bie anbere? (SS giebt alfo Fein Mittel, bie SieprobuEtion ju prüfen, auffer bureb ftd; felbjt, unb fo Eommt benn bie SieprobuEtion, unb fo auch bie SogiE niemals auS ftcb l;erauS, unb Eann fid; felbfi gar nicht prüfen. 3l;ee 3iid)tigEcit ober UnricbtigEeit bängt ab oom Ungefähr. Scber wirb fagen, er l;ube Siecht, unb ein dichter Eann ba gar nid;t' gefunbctt werben, benn alle ft'nb nur fParfbci. SBir bagegen, oon Sieprobuftion gar 9iid)tS wiffen wollenb unb btefclbe gang überfpringcnb, f;«bcn ein fold;eS S3ilb beS urs fprünglicben SenfenS, baS feine SiicbtigEcit felbfr beweifet. (SS ijt auS bent fd;led;tl;in angefebauten ©efe^e, burd) weld;cS baS £>enteti ba i|T, gefolgert. £)aS Senfen mup feilt, fagen wir, wenn eS auch gar nid;t ju beobad)ten unb anjufcbaucn wäre. SBir fönnen bie faEtifcbe 2lufd;auung gang entbehren ünb erfebeu; wiewol;l wir guglcid) cinfel;en, bap aud; fte notf;wenbig ift nad; bcm ®efche. T'i i» Scnfen muß fu fein, fagcn wir, nad; bcm ©cfehe, wenn eg auch gar ntd;t fo angcfdßaut würbe, wiewohl eg fo angefchaut werben muß. Bei un§ iß barum bie fat'tifcfje 3fnfd)rtuung beg £>cnfcn§, Beobachtung unb SScprobuftion alg GrfcnntnißqucEe gänzlich ihrer 2)icnße entlaßen, weit ffcf> ung eine anbere GrfcnntnißqucEe geöffnet hat, bie inteEecfucEe 2tn= fcßouimg beg ©efeheg. — Seht, fönnfe man fagen, ift ein Äris tcrium ber gewöhnlichen Sogif gefunben, mit bcm Berßanbegbilbe beg £>enfcng muß il;r faftifdjeg Sccprobuftionsbilb beffelben über.- einßimmen. SSot;I: bie 2fbfidf)t war, ein Bilb beg 2)enfeng ju haben: bie§ haben wir, unb jwar ein folcbcg, bag ben Beweig feiner 9eid)tigfcit in fid; felbß trägt. SBoju braucht man beim noch ein jweiteg ju bilben, bag feinen Beweig nicht in fid; felbft trägt, bag richtig i|T nur, inwiefern eg mit bem erften burchaug fibcreinßimmt, unb bie bloße 2ßicberl;olung beffelben iß? SBoju biefe zweimalige ©ehung beffelben, unb wie iß fie überhaupt möglich? 3Clfo bie gemeine ßogif iß burch eine wißenfd;aftliche SPhiloiophi«/ unb burch einen 2l;eil berfelben, bie trangfccnbcntale Sogif, ganz unb gar aufgehoben unb oernichtet. ©ie war ein für bie Gntwicflung beg menfd;lichen ©eißeg nothwenbiger SSerfuch, burch empirifche Beobachtung bag ju ftnben, z» beffen ®cfehe fid) bie Ginficht noch nicht erhoben hotte- Seht wirb eS eingefes I;cn aug bem ©efehe; bie empirifche Beobachtung fallt barum weg. 9tachbcm ber Sag angebrochen iß, wirb bag £)rgan, wo* burd; man in ber biefen ginßerniß freilich aEein fid) orientiren fonntc, bag Sappen, beg iSienßcg entlaßen. Gine läßige, unb ber SB. s £. fehr befcf)werlid;e Snconfequcnj oon Äant (feiner ©chülcr gebenfe ich ba nicht, biefe waren mafchincnmäßige SJlach* treten) war eg, baß er neben feiner trangfcenbentalen Sogif hoch bie gemeine noch wollte ßeßen unb gelten laßen. Sch höbe im Obigen ben ßrengen Beweig führen wollen, baß bieg nicht gel;t. Sufah- £>ie genetifche Ginftdß beg 35enfeng ficht zugleich ein, baß eine faftifche 2(nfchauung beßelben nothwenbig fei, unb wag biefe fei: faftifche 3(nfd;auung eben, Steprobuftion, alg eine SBahmehmung beg inneren ©inneg. £>iefe faftifche 2fn= fdiauung iß nun eben bie gemeine Sogif. ©ie barum, welche 330 begrünben wollte in lebtet Snftanj, «irb hier felbft begrünbet unb abgeleitet als ein ^bänomen, unb jwar aB ein nach einem ©efefce ju regelnbeS Phänomen. ©S «erfietjt fich barum, baj? fic auS ber Siegion ber ©rünbe unb ©efc^e, welche allein ja bie SCBiffcnfdjaft aufjufteUen bat, gänzlich bctauSfäUt. v 4) Scbocb böten wir fte weiter. Sie gemeine ßogif ift Sie* probuftion beS urfprüngticben SenfenS. @S ift, wie wir gefe= ben haben, wirflicb unb in ber 2U;at nur aB ein ©erfteben, unb als ein in ftcb jurücfgebenbeS ©erfteben beS ©erftebenS. ©S ift in biefetn ©erfteben beS ©erftebenS enthalten juoörberft bie intel* lectuelle 2tnfcbauung eines ©efe^eS, als ber maior ; bie faftifdje 2lnfcbauung, eines gaftumS eben, als ber minor, unb bie abfo* lute ©inftebt, baf; baS gaftum nach bem ©efefce einbergebe, alS bie ©ubfumtion. Maior unb minor ftnb urfprünglicb nicht auffer ber ©pntbeftS beiber, fonbern in abfolut fpntbctifcbcr unb organifeber ©inbeit. 2lUeS wirtliche Senfen ift btefe fpntbctifcbe ©inbeit, barum ein ©pUogiSmuS. ©S ift fein ©egriff ohne Urs tbeil unb ©ebluf, benn ber ^Begriff ift nur int©egreifen, barum im Urtbeilen, aüeS Uvtbeilen aber gebt einher nach einem ©efefce, unb ift barum ein ©cbliefjen auS bem ©efefce, ein 2lnwenbcn beffelben auf ben oorliegenbcn gaU. ©o ift umgefebrt auch fein Urtbeil ohne ©egriff, benn eS ift ein ©egreifen, beffen SBeife eben ©egriff genannt wirb. Safj Urtbeil nicht ohne ©cblufj ift, ift fchon im erften ©liebe gefugt, ©o ift auch feine inteUectueUe 2£nfcbauung eines ©efe^eS, als baS SBefentlicbe beS ©dbluffeS, ohne Urtbeil unb ©egriff: benn, wie gezeigt worben, bie intel* lectuelle Qlnfdjauung ift nicht ohne bie faftifche, ben minor, bie faftifebe nicht ohne bie inteUectueile, ben maior; beibe ftnb wie; ber fpntbetifch vereint in ber ©ubfumtion. Sie faftifche 2ln* febauung ift eben baS Safein ber intcllectucUen für fleh felbft, wie fattfatn gezeigt worben ift. .Steine ©urfteUung irgenb eines ©twaS ift barum ohne bie inteUectueile 2Cnfchauung beS Scf), unb bie ©ubfumtion biefer ©orftellung unter baS Sch, aB j3uftanb beffelben. 2Clfo waS ©ineS ber Sreie fei, läfst ftdb nur begreifen, in* bem aUe brei begriffen werben, unb auS ber ©inbeit berfelben; 331 beim fie werben nfcfjt fo wilthi.hrlich ancinanbcrgefeht, fonbern fte ftnb urfprunglid) in organifcfjer ginbeit oeifdmtoljctt. £)ie gemeine Sogif, welche erff bag Senf eit non ber fdjauung trennte, reift nun au cf) tiefe brei ©tüdc bc§ IDenfeng, ©egriff, Urtfeil unb ©dffufj, augeinanbcr, unb bebanbelf fie in befottbercn 2lbfdmitten. £urch biefe Trennung mad;t fte nun ihre befonbercn 2tbfchniffe, bie ja nur auf bem ©oben ber ge* fammten ginbeit rufen, bobcnlog unb unoerfiänblid;, unb fomntt, ba ber organifdfe Sufantmenfang ftd; bocf in ber foftifdjen gr* fd;cinung nicht oerläugnet, in Verwirrungen, ©erwecbfelungcn unb SSBieberfolungen. 3- ©. bie Sogifcr taffen bie ©egriffe, atS beit erficn abgcfonberfen Sfeil ihrer SESJiffenfbfaft, entfielen burdf 2£bfiraftion. ©g ift in ber fiiftifd;cn Ttnfcfauung gegeben j. ©. ein 5>fcrb, aß unbeftimmfe« gtwag; ich ^erlege nun feine S0?erf= male, finbe, bafj eg ähnlich ift bem unb bem anberen, wetefeä ich fd;on mefrmaß bewerbt fabc, unb nenne nun bag alfo liru gefefaute ein fPferb. Ratten fte nidff jerriffen, hätten fte gewufjt, bafj ber ©egriff, fier beg fPfcrbeg, nur ift im ©egreifen eineg ©twag aß fßferbeg, b. f. im Urteilen, bafj eg ein fPferb fei; fo wären fte auf biefe abgefdimatf'fe Ableitung gar nicht getont* men. Ratten fie aber bieg urfprfingliche ©ein beö ©egriffg lebigltch int urfprüngticfeii ©egreifen fetbj! aufgefunben; fo wür* ben fie auch wolff entbceft hoben, bafj biefent ©cgrcifeit unb ©er* flehen, aß fotefem, ein ©efef ju ©runbe liegen muffe; bafj bag ganje ffiegreifen beg fPferbeg fo cinfergcfen mfiffc; ein ©olcfeS, fo ©eftimmteg ifi ein fPfcrb; nun ift bag tn faftifefer 2fttfd;auung ©egebene alfo beftimmt, mithin ift eg ein fffferb. Ratten fte aber einmal bieg begriffen, fo würbe bie ©er* wunberung, woher benn ber nmior: ein fo unb fo ©eftimmteg ifi fPferb, fontrne, fte ofne Sweifel ju ber ©rfenntnifj getrieben haben, bafj bag Senken überhaupt fei eine 2lnfchauuitg abfoluter ©efe|e, nad) benen bag gaftum ftch rietet, bie aber felbft nicht Saftum ftnb; unb fo hätte ihnen bag flarc Sicht aufgehen tonnen über bag uberfinnliche SBefen beg £>enfeng unb bamit bie 2rang* fceitbentalphilofophie. SMe Serreifjung il;rcg ©egenftanbeg allein 332 »erbedte ihnen ttollenbS alles Sicht, baS allenfalls rtod) «uS ihnen felbjt ^erauS fte Ijdtte ergreifen fonnen. SBir werben im SBcrfolg nod; auf anbere mannigfache golgen biefcr Serreifung treffen. (SBir h^n bie organifcbe ©inbett fchon uorfyer gum ©runbe gelegt, unb finb wohl ficber, fte nicht gu -oergeffen. SBir fonnen barum in unfcrer Ä'ritif jener ©in; theilung wohl ohne ©efabr folgen). 5) Sn ber Sehre oon {Begriffen unterhalt nun bie Sogif gu; t)örberft über bie ©ntftehung ber SSegrtffe. SBir Reiben baS £>ett- fen überhaupt fchon entfielen fef)cn auS bem abfoluten ©cfe^c beS ©eins ber ©rfcheinung, unb eS als folcheS begriffen. SBaS wir etwa noch oon anberen, befonberen Senfformen gu begreifen nöthig haben, wirb, wo wir eS bebiirfen, auS biefem principe ohne Sweifcl gleichfalls fich ergeben. Scne Ableitung ber gcmei= neu Sogif aber l;abert wir fchon ehemals, unb fo eben gättglicb ahgewiefen. ©ie wollen {Begriffe b n l> en °b ne e * n SBefltetfen. SicS ift eine greiflidje 2lbfurbitdt, unb eS wäre fefjr fcblimnt, wenn ihnen bie Ableitung fotd;er {Begriffe gelange. ©obann fuchen fte eine Älaffififation ber oerfchiebenen 2trten ber {Begriffe attfgujfellen. ©nblich lehren fte in einem Äapitel oom ©ebrauche ber {Be; griffe bie Siegeln ber Sefinition unb ber ©intbeilungen. SBaS nun guoorberff bie Älafftfifation ber oerfchiebenen 2(rten ton {Begriffen betrifft; fo ft'eht eS in allen Sogtfen, bie mir gu ©efichte gefommen finb, (wenn eS anbere gäbe, fo würbe man wohl ©twaS baöon oernommen hoben,) fo auS, als ob fie nur flafffficirtcn um gu flaffificircit, unb bicfeS ihnen auferlcgten ©e; fchdftS fich gu erlebigen. SBarurn unb wogu, Idfjt eben Äeiner beutlicl; merfen. Sn biefer jtlaffififation fcheint ihnen bie $aupt; fache gu fein, ©tntheilungSgrtmbc, fnndamenta divisionis, her; bcigufchaffcn, fc oiel fie fich nur auSbenfen fennett. Sod) ftnb biefe fundamenla divisionis felbft metfientbeilS ohne gunbament, unb nun wirb barnach eingctheilt, waS benn nidtt ermangeln fann, barunter gu paffen, ©o tfjcilt spiatner (phil. 2lphoriSm. §. 380.) bie ^Begriffe ein 1) ihrem logifchcn, 2) ihrem wirtlichen Snhflltc nach; ber logifche Snh'dt ober bie gönn beS {Begriffes 333 wirb bejtimmt tl;eilS abfolut auS ihm fclbft, tbcilS relatiü, b. b- buvd) baS Verbättnif?, in welchem man ifjn mit anbercn Gegriffen betraditct u. f. w., ohne alle ©rbnung. 2fnbcrS bie .Kantianer. Sie buben bie uon .Kant aufgeftclltcn .Katcgorientafel; bei ihnen mujj baber alles nad; ben oier ©runbformen cinliergeben: £lua; lität, £luantität, ^Relation unb 5D?obaIitdt; aber SKobalität 5 . 53. ijt ja Scefuttat ct'neä UrtbeilS. Vcgriff unb Urtbeil wirb hier alfo unter einanber geworfen; unb biefe ©intbeilungen ber S3egriffe feilen ©intbeilungen alles Vorbanbcncn fern, de omni scibili et quibusdüm aliis! ©5 ijt eine Verwirrung fonber ©leicben! Sd) bube niemals bie gute 2aune über mich erhalten fönnen, ©rbnung in biefe Verwirrung ju bringen, unb id) wünfebe irgenb ©inem nach mir beffere ©ebulb. Sd; muß barum notbgebrungen biefe Älaffiftfafion ber S3e» griffe auf ficb beruhen laffen. Sntercffanter ijt eS, 311 eerjteben, waS fie babei beabfiebtigen mögen. Offenbar eine erfd)öpfenbe Ucbcrficbt beS ganjen ©enfoermögenS in feiner organifeben ©ins beit: bicS wollen fie bureb ibr .Klaffificiren auf gutes ©liicf er; reichen, ©ie SBeifen möglicher «Klafftfifation, benfen fie, feien boeb leichter gefunben, als bie ber klaffen; hätte man aber ben erjfen, fo ergäben ficb bie jwetten, unb wenn man auf baS Vor; banbene binfäbe, auch feinen Snbult mitnimmt; fo werbe ficb wobl enblicb einmal Vollftänbigfcit ergeben. 2Bcil fie ficb ober boeb oor ihrem eigenen ©ewiffen nicht läugnen fönnen, wie bieS auSfällt; fo laffen fie bie wahre 2 lbffcbt nicht merfen, ober wer* ben vielmehr oerbinbert, fie felbfi flar einjufeben. SE3ir rühmen unS, baS ©enfen a priori eingefeben ju haben, beroorgebenb auS feinem ©efefce. ©0 gewij? biefe ©infiebt ©in; ficht war, in ber gefcbloffenen §orm beS S3ilbeS, fo gewij? haben wir ein ©efcbloffeneS unb VoIlenbeteS beroorgeben feben. ©S fann ficb im ©enfen nichts SJteueS erjeugen; baS ©enfen i jt. giir unS ijt baS ©enfen ein ©anjcS, wir muffen barum fcl;r leicht, ocrmittelji unferer ©ebuftion, ber gogif biefe erfeböpfenbe Ueberficbt beS ©cnfenS leiften fönnen. Unter anberen auch barum war bie gemeine gogif ihrer ©a; ehe nicht fid;cr, unb getraute ficb barum nicht beroor mit einer 331 ©ntfcheibung; bie wir !;ter t>erfpred>en. 2Bie war jcboch unfer SenFen gefdrloffen ? Sie .£>auptgegenfdfcc in unfercr Ueberfi'djt waren ba§ burch ben Snbalt beS SenFenS felbff gefegte Sch, mit einem inneren unb dufferen (Sinne; fobann ein burch bie blofje gaFticitöt beS SenFcnS gefegter Snbalt ber faFtifdjen 11x1- fdjauung, mithin be§ (Sinnet, wetdjer Snbalt jcboch, weil ba§ ©ein ber ©rfdjeiuung ©in5 ift unb fd;led>thin bleibt, aud) berfel= bige bleibt: Furj bie gefammte ©innlidrFeit. SBir haben barum bie SenFbilber ober ^Begriffe be§ Sch in ber ©innlichFeit. Unter ben leijtern haben wir bie ^Begriffe ber üerfchicbenen ©inne fctbft unb ber ber befonberen 33efFimmungen jebcS befonberen ©inneS. 2tlfo ber 4?auptgcgcnfa(j ift reines SenFen, beffen Qualität au§ einem erFannten ©efe^e h^oorgeht, unb empiri; fdjeä, beffen Qualität nid;t auS bem ©efefee eingefel;en wirb, fonbern wooon blofj eitigefehen wirb, baft eS fein mu^. 2lber eS tritt hicc noch eine 2lrt ber äßegriffe in bie fNitte. Sa3 be« jFtmmte faftifdje S3itb bringt mit fich eine NaumauSbehnung. Siefer ift baS SBilb be§ SBilbeS überhaupt, nid;t§ ©mpirifcheS, fonbern ein abfolut burd; ba§ formale ©ein ber ©rfebeinung ©es gebeneS. 2lber bie finnlidhe Qualität ift immer auf eine befons bere SBeife innerhalb be$ NaumeS begrdnjt. 2llfo eS ift, alS britte Älaffe, noch ba§ ffitlb beS Naunres überhaupt unb ber möglichen ^Begründungen innerhalb be§ NaumeS. 5nt SSorbeigehen: 1) 66 ift Äant einmal ber 2(itäbriuf entwifcht: ber Naum fei gorm unferer 2lnfchauung, unb e§ laffe fich wohl bie 2lnfchau= ung eines SBefenS benFen, ba§ biefe gorm nicht habe. 2Ba$ er mit bem fie|tern gemeint habe, ju erFldren, würbe unS ju weit führen. (©r fe^te bie intellectuelle 2lnfcf)auung ber empirifchen entgegen, unb Fann wohl bei jenem SBefen an ©oft gebacht ha* ben). 2lber ba3 Unfer, ba Famen feine Nachfolger barüber, unb fragten: wer finb benn bie SBir? ©twa ©nblid)feit, fatti- fche ffiilblicbFcit ber ©rfebeinung überhaupt? Nein; wir finb be- fd)eiben! SNenfcben, gorm ber menfchlichen 2lnfd)auung fei ber Nauru, follte Äant gefagt haben, ungeachtet er eS FeincSwegS gefagt hatte. £>b eS aber wahr wäre, wer wollte fich ber fPriu fung untergeben, benn Äant hatte e§ ja gefagt! ©in kräftiger 33.3 l'agte gar, ber Siaurn fei 2tnfchauungSform nur für biefeS geben, im Fimmel feineSmegS, Dort mürben mir beS StaumeS unb and) bcr Seit, bic er als Snjabe ihm noch beifügte, überleben fein, unb bieS mürbe mit einer ©teile auS bcr Offenbarung SohanniS belegt, bamit eS boch ja nicht jmeibcutig bliebe, moher bie SBeiS^ beit eigentlich ftamme. Sch hoffe, burc^ bie obige Ableitung be§ SiaumeS foldjen 2lbenteuer(icbfeitcn »orgebcut ju haben. Oer 9iaum iji faftifchcS SBilb bcS SilbcS felbfi, b:e auS einem fokhen 23ilbe eben fehlest* bin projicirte S3ilbmeife. Serbin= ben: fein eigentliches ©cföbpf ifi barum baS jmifchen beiben Eins gefchobcne; bie S3cbürfttcfeit eines JBanbeS, unb baS ©eben eü neS folcfjert burch bie golge. OiefeS abfolute ©efdfrpf nun beS SSerfianbeS, als ffiilbungSfraft, ifi cS, maS burch bie faftifd;e 2tnfrhauung als feienb hingefiellt mirb, unb als Staum eben auSs fällt, ©o gemif barum baS 83erfiehen ifi, ifi ber 9taum, unb fann nicht nicht fein; fann auch nicht etma anberS fein; mie bie ©innenmelt moht anberS fein fßnnte; fonbern muh frhled;terbingS alfo fein, benn et ifi S3ilb beS mahrhaft feienben SBilbeS felber, baS ba ifi fo mie eS ifi. ©r liegt barum in ber abfotuten ©runb= form ber ©rfcheinung felbfi. ©ie barf alfo nidfr hoffen ober münfehen, il;n, in ber ©migfeit etma, abgufireifen, fo gemif fte nicht abffreifen fann ihr eigenes Oafein. 3tuf eine noch tiefere SEBeife hängt mit ber ©runbform ber ©rfcheinung jufantmen baS Sch- OicS ifi bie burch bie Serreifung nothmenbig gemorbene Sbentität beS ©efefseS.unb beS faftifch ©efehmäfigen; alfo baS unmittelbar burch bie gorm beS SSerfiehenS gefegte S3ilb ber ©r= fcheinung felbji in ihrem ©ein oor ber Serfireuung. 2Ber ifi benn alfo biefeS S bei meinen Sebuftioncn midi) bloß mit ben Sßenfcben begnüge, unb nicht dengeln unb ©ringeln aufßctge. Sic Äabbalißen Ratten mehr SKutf) gehabt. ©o mag er ftef) benn wunbern bis anS ©nbe ber Sage! SBo hat er benn her, baß ich in meiner Scbuftion von S0?enfd;en rebe? AuS feinem eigenen Unverßanbe hat er eS, ben er auS ©roßmutß auch bet mir vorauSfc|en will. SBo habe ich in Schriften ober auf bent Äatßeber baS SBort Sßettfch je in ben Sßunb genommen, auffer etwa, um, wie eben jeßt, bie üftichtigfeit unb ©innloftgf eit bies feS SBorteS ju jeigen ? XXV. ©ortrag. Sie Abficht ber Äfafftfi'faficn ber Sogt’s fer iß eine Ucberficht beS gefammten SenfenS, ober ber ©ou; mene. Saß bieS ein ItcberfchbarcS iß, iß bei unS bewiefen. (Unenblid) unb unerfchöpfbar iß bloß bie Anfcßauung, baS uns mittelbare S3ilb, in ber ©mpirie als formelle Uncnblichfeit, al§ SBieberßolen beS iß, in ber ©ittlicßfcit crß als qualitative Uncubticßfeit; alles bieS aber in ber Anfchauung gemeinfchaftlidf) einl;erfchreitenb nach bem vollfommen ju erfeßöpfenben Senfgefeße). SSSir theilen baS Senfen in reines, baS beS Sch, unb in empirifcßeS, baS beS ©inneS; in ber SD?itte jwifeßen beiben liegt baS ©ilb beS StaumeS, unb ber möglichen ffiegranjungen in ihm, fchtechtl)in apriortfeß, weil ber Staum nur iß ©ilb beS abfoluten ©ilbeS, ber S°lge. SBenn wir nun auch bloß empirifch baS uns bekannte Sens fen beobachten, fo ft'nben wir, baß wir burch bie aufgejeigten Senfweifen baS Senfen noch fcineSwegS erfchöpft haben. SBoher benn bie ffiegriflfe ber Art, als ba iß: Sttatcrie, 5)ßanje, ©teilt, 337 Ufjier, oon bcrcn Seobad)tung bie logifche Sl;coric oon bett Se« griffen gang »orgügttdE) auSgegangen ift. 2Cnci(ptifcf>. 1) Sftatcric u. f. re. ffnb allerbing§ Sc« griffe, SeftimmungSrecifen bc3 abfoluten SilbeS: benn $flan« ge, Sffter, ifferb, u. f. f., ift ein 28 a§. 2) ©er erj! angege« bene ftnnliche (Stoff liegt barin, gereifte Qualitäten bet Sinne, beS ©eft'cbtS, ©efüflS, ©ehör§, u. f. re.; bcftinimfe SRaümbe« grängung, gigur. 3) @S ift eine ungcrtrennlidje Einheit fold;er finnlid)en unb räumlichen Qualitäten: ba3 Bufammen macht ei erft gu bem S Bag, gum SEbier, gur 93ftange. SBohcr nun bicö Bufammen, ba reir bei ber obigen Ableitung eineö finnlichen SilbeS überhaupt vielmehr gelehrt hüben, ein folchcS Silb müffe mit 2lu§fcblieftung aller übrigen SinneSqualitätcn bürCh eine ein« gige unter allen beffimmt fein, rea§ auch gereiffetmaften reahr bleiben tmtft ? Snreiefern unb in reelchem Sinne bleibt ei reahr/ unb in reelchem anberen Sinne ift ba§ ®egentheil/ bie SJtehrhcit ber 9)?crfmale gefegt? 4) Schon ba§ blofte Bufammen mochte uns barauf führen, reie reit bieS Silb eigentlich angufehen höben; bann aber giebt ei auch ber blofte 2(nfcf>ein, baft ein gang anbe« rc§, unb für unfere Tlnffdft neues Element in biefen Segriffen liegt. 2Me biefe ffnb ohne Breeifel im urfprünglich faftifchen SBiffen enthalten, unb müffen ftch barum in einer £>ebüftion bef« felbeit ergeben. Qa fte ftch nun in unferer Qcbuftion nicht er« geben I;abcn; fo ift bieS ein Sereeig, baft reir einen Umftanb berfelbcn nicht gehörig erreogen unb hcrauSgehoben haben. 2Bit haben barum biefen Umftanb nachguholen, unb bieS ift beute un« fer ©efdftäft. 1) So biel ift flar unb befannt, baft baS gefammte faftifche SBiffen nicht Silb irgenb einet? Slealen ift, fonbent bloft Silb bei? SilbcS, baft in ihm Nichts gebilbet ift, benn bas? Silb über« haupt; rea§ b. ©rfte reäre. — Sobann ift ba§ innere SÖefen be§ SilbeS in feiner abfoluten Einheit un§ gang befannt. £>a§ greifeben b a§ ©cfcl« unb ba§ gefehmäftige gafturn ©ingefebobene ift ba6 abfolufe ())robuft be§ SilbeS. 3m Silbe unb für baffelb« reirb, nai jenfeits beftelben ift, unb wirb great nad) einem ©efefce, als 5ol<}e, ©enefis?. So haben wir ei betrachtet, unb 22 339 , . m fre:« au§ biefem inneren (Stoffe be@ SilbeS höben wtr 3 . „ Staum, als bie im abfolut pehenben Silbe niebergelegte 0 ®'° golge befchrieben unb abgeleitet. ( (@anj im Vorbeigehen, unb blop um baS ©anje noch j ju machen, bemerfe ich: in ber JDarpeEung biefeS j. , ©efe^eS unb beS ©efe|mäptgen bepeht auch ber ganje ßhö tÄ ^ beS faftifchen entfnrifdhen SBiffenS, ober bie Empirie; eben burch ip eS Silb be§ SilbeS, unb burchouS feines ber realen 2lnfdhouung beS (Sittlichen ift baS ®efe| unb f ctIt () folg nidht getrennt, fonbern fchlechthin in unb mit einn 11 ^ £)aS Silb felbft ridhtet ftch nach bem ©efefce, -unb brfieft e$ ^ in ihm felber; baS Silb unmittelbar. Sftur in ber 3 Cnal# 11 in ber Vergleichung mit bem Empirifchen wirb betbeS wieb* r 3 trennt, unb oerpanben, bap eS Silb fei beS ©efefseS, bi f ^ auSbrftcfe; welches Verpehen in ben höheren Stegtonen utb3 ^ ift nur baburch, bap im empirifchen SBiffen baS SStefen beS ^ beS erfannt worben, um abgejogen werben ju tonnen »on ihm wahrhaft liegenben Stcalität). ^ 2) ©tefeS Pöerben im Silbe höt ftch nun fdhon oben an bem: Sch ft eile t>or; waS ja war baS Silb eines ® ct ü ßt beS Sch auS einem anberen unb früheren Sultanbe beS feinS; wir höben gegeigt, bap bteS blopeS Silb ift, unb p ber SBahrhett gemäp: bap Sch nidht oorfielte, wofp a ^ et ' t if eS ftch oerftehe, als oorpeEenb, unb bap bieS SBetben baS Silb beS Verpel;enS als felbft: eines SBerbenS, ba ^ ift, unb fchlechthin ift, fo wie bie Erfcheinung ift, beren formales ©ein eS ip. Sch hoffe, bap btefer mit Klarheit auSeinanbergefehte fPunft Shnen gegenwärtig halte mich habet nicht auf. ^ 3) gier ift eS uns ju thun, unb barum höbe ich/ 11 ^ fcharfen ©egenfafceS wiEen, biefe Erinnerung oorauSgephi^' $ auS nidht um baS Verpehen unb baS reine ©enfen, baS Verpanbene; um bie materieEe unb faftifche fchauung heS Sch im finnlidhen Silbe. £)aS Sch h fl * ein Silb- feiner felbp im Sinne, unb jwar bem inneren- ift baS Silb in feiner inneren SBefenSform ein PSerbe«/ n 33Ö S* ^ anim / **>«§ in biefem SMlbe, wefdtcS bd§ b e g ? on W f>«t, liegt, 2ffle§, wa§ unmittelbar ©egehfianb iji ^ 'nneren ©inne5, iji in einem SBerben/ unb bringt biefe tni [d)lecbtl)in mit fidj. — Sießmcn ©ie eS fireng, wie e§ ** enn nur f° öer fi e & en ®‘ e / woöon feie Siebe iji, Züi to’fdle 3lnfd>auung, j. S5. ber burcß rct^e garbe begrdnjtd ( j ll UlTl <' ifi, unb wirb nid;t, benn er iji ein fertiget» gaftum in jjj* ^tfdjauung. SBeil er aber bod^> nidtf ein ©ein an fiefy iji/ sjjj et, n 33ilb be§ 5SiIbe6, ba§ 33ilb aber in feiner SBurjel ein ^ et ben iji, fo iji er ein ©tM aud einem ©pjieme be§ SBerbend, ^ ^ er e§ nun Semanb bemerkt ober nidjt, üBilb ittt, ifi feie gefammte gegebene ©innlicfyfeit, wie fte im 3tJ t{n ®‘ nnc ober 3 an ä e emt>irtfdf)e SEBelt. 2)iefe, fo ^ fte bied iji, iji S3ilb eined SBerbend ber einzelnen Sfnfdxtu; , 1 ,^/ nadß einem ©efe&e, alfo einer golgc berfelben, in tveU kj e j. Med golgenbe ©lieb eined SSorßergeßenben ifi, Unb nicfyt in ^ S3orl)crgef)enbe§ unb wieber SBorßergeßcnbed eines 3fnberen \ C* gefe|mäßigen Sietlje bon golgen t unb in biefer Sieiße kJ** f le f tc ^ notbwenbig, fietd ein wirflicfyed ©lieb oben ^iefed fofeann berfenfenb burcb fein folgenbed, unb fo § ^enblicfje fort: eine unenblicbe Seit, bei einer unenblieberi ^ er ©ntwidelung, @o iji bad S3tlb notl;Wenbig. S5ilb f°ld)en Sieiße, wie bie befcjjriebene, nennt man nun Seit, fo[g c eni birifd)e SBelt entwickelt ftcf) notl;wenbig in ber Seit, jus be§ aufgefiellten spriricipd, W ® ifi-ein SBerben ber einzelnen 2fnfcf)dmmgert/ bie ffit ji<# 'ff jj^ 1 * tc finb, jebe bon biefen iji gefcßloffen, aber bad ©efammte“ 1 Serben. ©te liegen indgefammt in einem einzigen gluffd Mend. ©in SBerben in einem ®efe|e, unb jwar bcnt b folgt aud a / unb nidtt S3orf>er= tyjj be ^ Sofge, baß ifi bon a, aber bon c, unb nid)t golgenbed bon c. t- f; . ' ' ~ ~ Itfo^ ’ e tfi eine gefejsltdte golge. £)et Siattm war SBtlb ber Etnpirifd)en 2£nfd)auung, alfo aud) ber golge, aber % 5 j^ e 9l in einem borgefunbenen ©ein, wo willfußrlicj) Sebed H ‘Set, n ^ e ten bor; ober nadf)gefegt werben fann: ©te fonnerf Effert 3^, äßaum, ?)ferb, ober S5aum, §)ferb, Scj), ©d 22 * 310 nicfjt in bet' Seit, weil in ihr bag SBerben gebilbet wirb ^ fe^ic^e Solge. . _ 4) Saburcb vüitrbe nun bag Sei) jerrtffen in fo üielc *• ^ Seitmomente, atS fiel) entroicfeltcn. Sn etilen wirb eg fi® g fprecfyen: ich feile oor; aber wir l)aben fein gemetnfcb a f $ SSorftelten in allen biefen SRomenten. ©g wäre allemal eirt Sdf), aber fein bureb ben Seitwedjfel bauernbeg. _ ifl SEBte foll cg nun fommcit jju biefem über allen 3^*® ^ bauernben ©inen 3cb? ©eben wir bodj nur ju, wir b fl C ^ ja febon, wir haben blofi, um bureb ein ju reicbeg geg ung nicht gu gerftreuen, ung uberboben, auf biefen gu attenbiren. Senn wir haben eingefeben: bag 3 burebaug nur bon ber empirtfeben, barum burebaug unbeg r ^ Seitfolge bieOtebe; boeb aber immer Stotbwenbigfeit : ,)■ ftebt benn bag Scb i m ©e|m ber befonberen 3lnf < ^‘* ift zweierlei, unb eg ift böcbft nofbtg, eg gu unferfd)etben- ,^|t eg nun boeb etwa aug irgenb einem ©ntttbe gu einem ^l SMlbe fommen feilte, wie hätten wir bieg gu crflärent ift golge nach einem abfolut faftifeben, nicht weiter j« 311 in Xbficfjt iI)rer Stelle in bet allgemeinen Seit allerbingS unter einem, f)icr freilicf) il)m nur meebanifd) gebietenden ©efel-se: (eS ifl babureb bebingt, b. i. mir in biefer £>rbnung l;at cS bie faftifclje 2lnfcbauung). 2llfo baS Silben in eine be= flimmte Seit hinein ifl ein Silben lediglich nadb einem ©efebe, ein 25enfcn unb Serfleben beS ©injelnen nadb feiner 3cit= beflimmung. £>enn bie faftifebe 2lnfcl;auung = a ifl fertig. Serfcblägt eS if;r benn ©tmaS, ob fie in bie ober bie Seit fällt? üDocb fällt fie in bie Seit, baS ifl offenbar ein 4?6bcreS, alfo jufolge eines £)enfenS berfclbcn, cine§ SBeiterbcflimmcnS einer febon rollig fertigen empirifeben 2Cnfcbauung, ein Serfleben beS gaftifeben in einer bbberen Slücfficbt, mie mir oben baS Scnfcn beflimmten. SBenn nun etma bicS Serfleben mieber oerflanben mürbe, in feiner gorm, b. b. abgcbilbct mürbe, fo mürbe aller= bingS baS Silb ber Seit, als bebingenb jenes Silb eines ©efsenS in ber Seit, mit rerflanben, unb cS märe unter biefer Scbim gung erflärt, mie eS ju einem Silbe ber allgemeinen Seit fomme. üaffen Sie unS barum biefe Sebingung mol;l oerflel;en. ^ (©S bängt ron il;r alles künftige ab). 6) Scb fagte, baS ©eben in bie Seit, als ein Silben innere l;alb beS febon oollenbeten SilbeS ber faf’tifcben 2liifcbauung, fei ein Silben nach einem befonberen ©efe^e; ein Serflebeit unb SBciterbcflimmen beS SilbeS. 2(bcr cS giebt ja fein Serfleben, fonbern nur ein Serfleben beS ScrflebenS; fo gemtf barum ein foldbeS Serfleben ifl, fo mivb eS auch rerflanben. SBir brauchen barum gar nicht, mie mir beginnenb fagten, jenes Serfleben beS ScrflebenS, unb maS eS mit ficb bringt, bppctbetifcb ju feben; mir nuiffen eS fcblecbtbin feben, als integrirenben Se= flanbtbeil beS faftifefen SBiffenS felbfl, unb mie biefeS, als ab- folut formales ©ein ber ©tfebeinung. 2Sir buben babureb, mie ffd; jeigen mirb, febr Siel gemonnen. Slur recht üerfianben, unb gegen Sermccbfetung ficb gefidbert! Sn bem bisher aufgeflclltcn abfoluten Serfleben mirb üerflanben baS Scb/ als ©ubflanj, fcblecbtbin aller in biefer Siegion beS SBiffenS liegenben 2lccibenjen. £>aS Serfleben, oon melcbent mir gegenmärfig reben, liegt innerbalb biefer Siegion, unb ifl blofj 312 — eine SBeiterbeftiinmung beS crftcn. IDarum F)ier wirb eerffanbcn baS 3d) als oerftetjenb: gerabe auf biefelbe SBeife, wie eS oben tterftanben würbe als twrftellenb, SMcfeS 33erftcben ift ein ©lieb auS bcr Sltannigfaltigfeit unb 3(ccibentalitat: cS ifl j. 33., wie rotr bieS fogleid) werben geltcnb machen, ein ©egenfaf) gegen bic in ihm oerftanbene befonbere faftifche 2(nfd)auung. 2(ber baS fubflantielle 3d) ifl abfolute ©clbftanfchauung alles in ihm bars gefüllten faftifd;en SBerbenS, als innerer «Sinn; atfo bieS SSerftes hen ift ein ©egenftanb beS innern ©inneS, burch welches nun einmal fcf)lecbtbin, unb ohne alles begreifliche ©efefc alfo beflimmt ift bic ©elbfianfd)auung beS S«d) bon ftch felbft. ©S ift barum nicht etwa ein folcheS SScrftcbcn, fonbern eS wirb nur gebilbef, bamit 33ilb beS SBerftehenS überhaupt fei, weld;eS fein mufj; ba aber fein 33tlb beS 3$erftebcnS überhaupt fein fann, irgenb ein beftimmteS SSerftehen. 3d) fjabc bieS erinnert, unb bitte ®ie eS fich einjufchärfen, juöorberft barum: £>aS Skrftehen, burch welches baS 5 jufotge beS aufgeßellfen ©a£eS als bilbenb nach einem ©cfc£e. 4?icr Jtwörberß als orbnenb unb fteEcnb in bie allgemeine Seit bie eirtjelnert 2lnfd)auungen; frei burdßaufenb, unb conßruirenb bie Seit, unb fe^enb in biefelbe ein a b c d etc. alS antecedens unb consequens. 2llfo bteS ©erßeben iß bie befannfe SteprobuFtion, als welche wir frfjon btßorifcb unb in bloß faFfifcber Tlnfcbauung bie gefammte gemeine £ogiF begriffen haben. ©ie ift erFlärt, unb mir ftnb über fte ju einem merfwürbtgen JKefultate gelangt, baS eine SJtenge Srrtbü* mer über biefen ?)unFt befeitigt, ßammcnb auS einem notl;wcn= bigen ©cheine, beffen Urfprung icb näd;ßcnS aufjeigen werbe. 2)ie 9?eprobuFtion ift gegeben burd; baS abfolut faftifrfje ffiilb: fte ift in ihrer ©eßimmtbeit ©rfebeinung beS ittnern ©inneS. ©S ifl eine gewiffe faFtifcbe 2lnfd;aitung, welche baS S- 7) ©in ©erßeben iß gebilbet, nur inwiefern eS gebitbet iß in feinem notbwenbigen S3erl;ältniße. TllleS ©erßeben aber fe£t oorauS ein faFtifd; gegebenes ©tlb, baS auS bem ©efe£e, beßen' Tlnfcbauung bem ©erßeben beßelben jum ©runbe liegt, alfo folgt, mithin auch btefeS; im ©erßeben wirb ein folcheS faFtifcheS ©tlb oorauSgefebt, als ©ebingung beS ©erßcbenS. £ier j. ©. bie einzelne unb befonbere ©rfdheinung iß wirtlich in btefem Seitmo; mente, als SBabrnebnumg, ehe fte, burch eine febeinbare ©eftn* nung, auf bie ©ine allgemeine Seit bezogen, unb in ihr im S3er= baltniß ju anberen Seiterfchcinungen in Tlbßcbt be§ S3or unb 9tad> unb beS näheren ©or ober 9?ach georbnet würbe: beim bteS ftnb bie einzigen Seitbeßtmmungen. »©l;e fte,« fpricht baS ©ilb ber StcprobuFtion; ber.n baS faFtifcbe wirb oorauSgefegt. <2o wirb bie gefammte SteprobuFtion in ihrem ©ilbe naebgefefß ber urfprünglicben SSabmehmung, als einem oorbergehenben unb fte bebingenben Suftanbe. Sßie oergält eg fid) nun bamit in bcr SBahrgeit ? Surch bag Silb ber Sicprobuftion felbft wirb eine folcge SBahrnehmung oorauggefegt, weil cg eben alg 58ilb einer Steprobuftion ift: anberg aber oitffcr im Silbe ift ja biefe gar nicht ba; mithin auch nicht ohne ©egenfag. — ©g ocrgölt fid) ganj fo mit bem: ich reprobucire, wie mit bem: id) fieUe oor. 4?ier erfegeint bag Silb beg Sorftclleng alg Stefultat eineg fid) Sefinneng, unb fid; ßogreifteng üon einem früher oorganbenen bewufjtlofen Silbe. SBir gaben gezeigt, bafi bieg nur Silb ift ber ©uibcnj alg cincg SBcrbeng, unb bafj ein folcheg Silb nur möglich ift in bem fid) ÜCnfcgauen alg oorftcllenbcg Sd). ©ben fo hier: bcr <£d)cin beg fid) Bogrcifjeng non ber SBagrnegmung jur Sleprobuftion ift bloß bag Silb ber ©oibenj im Scrftcgcn bcr faftifchcn ©rfegeinung, Sn ber SBagrgcit ift bag aug einem an* fchaulichcn ©efege ©rfolgenbe im faftifegen Silbe nur bureg bag Serftegcn beg ©efegeg 5 cg ift barutn beibeg buregaug oercinigt: bie Stcprobuftion nid;t ohne SBagrnegmung, unb umgefegrt bie SBahrnehmung nicht ohne SRcprobuftion. Sag gefammte faftifdje SBiffcn ift ©ing in allen feinen iSgcilcn, unb hangt jufammen in ber Singcit beg Scgriffcg beg ©inen Sdr, unb beg Silbeg ber ©inen Seit- Sag erfchcincnbe SBiffcn hängt bloß baoon ab, ob biefer ober jener 2 gcil bcr 2 lccibentalität junt Socug werbe, uon welchem aug alleg Ucbrige erfaßt wirb, ob biefer äujfere ©injt ober jener, unb biefe ober jene Seftimmung bcffelben; ob bag faftifege Slnfcgauen, ober bag Serftcgcu überhaupt. Sw erften Salle oerftegt eg implicite im SCnfcgaucn, im legten Salle fd;aut eg an implicite im Serftegen, unb burch bag Serftcgcn gins bureg, Snr erfteren Salle cvfegeint fieg bag Sd) alg wahrnegmenb, im jweiten alg mit Steigert rcprobucirenb. SBekgcr biefer ©runbpunfte nun Socug werbe in biefem beftimmten Bertinc* mente, ift gefeglog unb buregaug gleichgültig, wenn fie eg nur alle werben; benn nur babureg entjtegt ein umfaffenbeg Silb pnb Segriff beg gefammten faftifegen SBijfeng. @0 piel über bag faftifche Silb eineg Serftegeng beg Scg überhaupt, welcgcg wir gier angegeftet gaben an bie Seit, ©g entftegt attg biefer tfnwenbung für unfere Ueberftcgt bcr neue IV* ' — 315 — Segriff ber Seit, unb il)rcr gönnen, beS antecedens unb consequens ; beim anberc gönnen l;at ftc nid;t. 8 ) Sn biefer Seitorbnung roar baS als beftimmcnbeS ©efefc 2 fngefcbaute lebiglicb ein formales, Sftotbmenbigfeit überhaupt, ohne allen ftcbtbaren ©runb. Sie golge bcr ©rfd/cinungcn ift eine beftimmfe; biefe Sefiimmtbeit aber ift eben fcbledjtbin unb unmittelbar faftifd). SteS ift bloß bic gönn beS SerftcbenS. SaS qualitative Silb beS SerftebcnS müßte geben bic 3(nfcbaitiing eines bejtimmten ©cfe^eS, auS meld;em eine foldjc Qualität beS faftifd;en SilbeS oerftanben mürbe. SaS reale Silb ber ©rfd;ei= nung ift beftimmt burd) baS ©cfc (5 beS qualitativen ©cinS ber ©rfdjcinung, mic mir miffen, ein fold;eS Silb mirb oerftanben, beißt: ein qualitatives ©cfelj mirb angefefjaut, jufolge beffen eS alfo ift. Stirn fommt eS fjicr jmar burcbauS nicht $u einem fol» d;cn realen Silbe beS ©eins, unb eben fo menig ju einem Ser» flehen eines folc^en SilbeS, aber jum oollftänbigcn Silbe beS Sil* beS muß eS fontmen, unb barum auch jum formalen Silbe bicfeS SerftebcnS, maS ja baS rechte unb eigentliche Serftcbcn ift. Suoorberft muffen mir bieS recht faffen: — ©S ift gefegt ein SoppelteS, eine faftifebe ttnfchauung, bie ba felbft ift, unb ihr objeftioeS Sft bei ftch führt: fobann eine ©onftruirbarfeit beS qualitativen SnhaltS biefer 3fnfd)auung, ein SBerbenlaffen berfef= ben in einer Steprobuftion; melchcS letztere felbft ein ffnnlicb an» fchaubarcS ift. — ©eben mir baS ©rfte an, fo hat bie 2lnfd)au» ung bie ©inbeit unb ©efchloffenheit beS SilbeS; melche ©in-- beit mm recht gut 5 U beftimmen ifi; eS ift bie ©inbeit beS Seit* momentS: ber tfnfcbauung, mic febon oben ber fpntbctifcbe ©runb ber Qualität beS SvaumeS überhaupt unb ber ftnnlicben Qualität fein attberer mar. ©eben mir auf baS Sprite, fo ift biefe ©in» beit ein SDtannigfaltiges, baS merben t’ann in ber ©onftruction, unb ju einent anberen b>njugefebt merben fann auS ben oorlie» genben ftnnlicben ©runbqualitäten. 2 Clfo eine foldjc 3(nfcbauuttg, alS Silb eines SettfenS, ift notbmenbig ein SRannigfaltigeS oon ftnnlicben Qualitäten (ein 3lnbereS liegt I;icr ber fReprobuftiop gar nid)t offen:) bie nur in biefer Sereinigung eine 2lnfcbauung, unb gerabe biefe faftifche ?(nfcbauung auSmacben, — 34G — 3. 33. folche garbc, güfflbarfeit, u. f. f.; foldfje ®roße, foId;eS ©erhättniß ber Sltjeilc ju einanber, beim wir haben ja ein Sftannigfaltigcg. Sie abfolute ©inbeit biefed Sttannigfaltis gen ifl bie faftifc&e 2lnfd;auung. ©g giebt folrfje 2fnfchauungen, bcnn nur biefc flnb ©ilb beg Senf eng; eg giebt foldtje beßimms te, aug bicfer Sftannigfaltigfeit gerabe ber finnlichen ©lemente bcßehenbe Slnfchauungcn, benn bag gefammte <2>)ßem ber ©rfah s rung ifl ein beßimmteg; eg giebt eine enbticfje tfnjahl foldjer Jlnfchauungen, benn bag ©bßern ber Erfahrung ifl ein gefdflofs feneg. ©ielleicht fogar laßt fleh ein beftimmteg ©inheitggefeh beg ©bftcmg berfelben nadjmeifen. — Sie abfolute ©inhcit = fafs tifcbe 2lnfd;auung. Sie 2tnalpfe biefer ©inbeit ber 3ufammcn= fefcung aug ben ocrfcbicbenen ©lemcnten beg finnlicflen ifl bag ©erflehen berfelbcn; unb biefe 2fnalpfe ifl möglich; benn bie faftifcl;e ©inbeit ift nur burcb bie ©omplerion ber tfnafyfe. Saß mir nun baburcb biejcnige 2frt oon ©egrifen haben, bie mir eigentlich molltcn, bie organifcben ©inbeiten non Qualitäten, alg ba ifl fPflanje unb folche; 2f)i« unb folcfleg, u. f. f., ift mobt flar. gaffen mir nur bie Sebuffion recht, bie freilich b«de nicht ooDenbet merben fann, fonbern nur borbereitet mirb. gaftifebeg ©ilb eineg Senf eng. gaftifebeg: alfo nicht etma Senfen eineg Senfeng, fonbern Olnfcflauung, ©ilb, bag ft'cb nicht felbft »erfleht, fonbern abfolut nur 5ßilb iß, mirb geforbert. 2Bag iß bieg nun? $>robuft, bag, menn eg fProbuft märe, eineg Senfeng fProbuft märe. Senfen ferner iß ©ilben nach eü nem ©efefce; nun fann bag abfolute ©ilbmefen, mag bi« iß, bie Qualität, nicht bargeßellt merben, alg gebilbet nad; ei* nem ©cfel-se; benn eg iß gebilbet alg fcfflechtbin gegeben, ohne alleg begreifliche ©efef;. ©g bleibt alfo burchaug nur übrig bem ©ilben eine flebtbare golge beg Sßannigfaltigen, atfo, baß jebcg ©lement fe{?e bie übrigen, u. f. f. Siefcg märe barum bag ©es fch, mie mir einfahen, nach meldjem ein folcfleg ©ilb ju @tanbe fommen müßte, ©in folcheg h^t nun ferner jmei ©runbformen: bie faftifche 3fnfchauung, eben beg fProbufteg: a. -j- b -j- e, in abfoluter ©inbeit; bag ©erflehen biefer ©inheit, ober bic 9vc? -■-ym — 347 — probuftion, wctd;e baS gaftum fid; oorauäfebt, waä nun eigene lieb ntd)t wahr ifl: benn bic 3fnfcbauung ifl nur bie 2lnfcbauimg biefer 2lnalpfe. ©o »iet über bie gorm: nun liegt rtoef) ein anbereä SEiefereS barin, woburd), wie icb hoffe/ baä S3orgetragene, wclcbeä ich ©ie gleichwohl ju merfen bitte, eine anbere Älarbeit erbalten wirb. XXVI. SS ortrag. Unfer Swecf ifl eine Ucberficbt be§ ge* fammten, in bent urfpn'mglicb faftifeben SBtffen nicbcrgelegten Genien, ober ber 33cgrijfc; welche bic gemeine 2ogif bureb ihre ■Stlaffififation ber begriffe gleichfalls bcabjwecft. 2Bir litten e§ eingctbeilt in baä beä finnlicbcn, unb baä beä reinen 3d;, wnb beä in ber fDiitte liegenben 9iaumeä unb feiner fficgränjungen. jDod) war bieS noch nicht erfebbpfenb. SSSir batten bie merlwürs bigfle 2frt ber ©egriffe, bcrgletdicn ba ifl, (wir muffen eä erft wobl mit ©eifpieleu erläutern), Körper, fPflan^e u. f. f., babureb nicht mit befaßt. Sn bem §orfd;en nach bem Urfprunge biefer ^Begriffe bat ficb gejeigt, bafj wir in ber obigen Ableitung einen £beil beä 9)rincipä beä faftifeben SBijfenä ganj unb gar überfeben bitten. £aä faftifebe SBiffen ifl SSilb beä ffiilbeä. £)aä ffiilb ifl aber nid;t etwa bloß ein 2fnfcbauen, fonbern auch ein Genien. 2>aä Scb barum, wetdjeä ba ifl S3ilb beä ©ilbeä, muff ficb ffnben aud; als ein £>enfen; baä £)enfen muff in bem ©efiebte, baä eä oon ftcb fcblecbtbin b<*t, in einer faftifeben Änfcbauung, b. i. in bem © i n n e abgebilbet fein. Sutwrberfl ber §orm nach: im ©eben nach einem ©efe^e überhaupt, baä benn boeb ein reineS ©enfgefeb ifl, inbem eä jur innern ©eftimmung ber 2lnfcbauung gar nid;tä beiträgt. 2115 folcbcä fanb ficb baä ©eben in bie Seither war ein 2)enfcn, benn eä würbe bureb bieä ©eben nicht ba§ Snnere ber 2lnfd)auung beflimmt, fonbern bie Slnfdjauung in Schiebung auf ein 4?öbereä, 2)af? in biefem ©eben in ber Seit baä ©ilb ber Seit überhaupt, unb ber SSerbältniffe ber 2ln.s febauung ju biefer Seit in einer fo erfebeinenben Sleprobuftion ges 348 fc£t merbcn muffe, fafjert mir gugleicb. £>aburch mar ju bern ©pßcnte ber Segrtffe binjugefomtnen bcr Segriff ber Seit, unb ihrer formen: $8or unb Siacb. Aber, fagten mir meiter, baS IDenfen muß auch mirflich unb in ber Zfyat als erjeugenb fein -Objeft, barum als 2Cnfdf)au= ung eines quglitatio beßimmten ©efeheS abgebilbet merben; auf; ferbent iß eS nicht, fomit auch baS ganje Silben nicht, abgebilbet in ber faftifchen Anfdtauung. 2öir l^ben hi« jmei oerfchiebene 2frten beS 25enfen5; eS Eommt Alles barauf an, baß man ben Unterfchieb beiber red;t genau faffe. Subörberft bleibt hier, um unS nicht $it jerßreuett, unb unfer Äbjeft rein ju höben, bcr 5£heil, bcr bie Sieprobuftion betrifft, oor ber #anb gönj meg, unb eS ifi nur bie Siebe oott ber mcitcrcn Scßimmung bcr unmittelbar faftifchen Anfchauung. Auf bie crjie 2Bcife jeigt ftch, (ifi in ber Anfchauung beffelben niebergelegt,) am £>bjefte in feiner äufferen gotm, baS Sie; fultat ber Anfchauung eines ©efeheS, baS ber golge in ber Seit, ol;ne jcboch, baff baS £)bjeft felbfl in feinem Snncrn ba= burch auf irgenb eine SÜBeife befiimmt fei. 3m ©egentheil muß auf bie jmeite SBeife burch baS IDenfen ober burch bie Anfchau; ung beS ©efc^eS, baS £>bjeft ber faftifchen Anfchauung in feinem Snnern befiimmt fein, nur burch jene Anfchauung beS ©efe^cS; unb jufolge berfelben, unb beS in ihm auSgebrütften ©efe|eS foll eS innerlich ein foldjeS fein, mie eS ifi, unb gefunben mirb. @o oiel im Allgemeinen; jefet an baS Scfonbere. (Siefe Unterfudhung ifi nicht eigentlich an ftch ferner, fte ifi nur neu, meil biefe Siegion beS SBiffenS faum jemals grünblich unterfucht morben ifi, unb eS bebarf eigentlich bloß ber ©enauigfeit im £rbnen bcr fPrincipien, bie unS febr befannt unb geläufig ftnb). 1) £>aS ffiilb eines folgen £>enfenS Eommt bor in einer ge; fchtoffenen unb oollenbeten faftifchen Anfchauung beS äufferen ©inneS, bie ftch auSfpricht: eS ifi nicht, eS mirb. @S ifi barum Etar, baß in bcr Anfchauung, oon ber mir reben, nicht etma ein mirflicheS £>cnfen oorfommen fann; benn bieS iß nur baS Silb eines golger.tS, alfo eines SBerbenS unb gluffeS. 2)er ©ah fann barum nur bebeuten: baS Angefchaute iß niebergelegteS ff'robuft •K< 3 lf) beg 2>enfcng; e5 für ftcf) betrautet ijf fd;lccbtl)in, unb iff fd;lcd)t-- I;in fo, wie eg iff ex ipso facto: wenn eg aber crflärt wer* ben follte, fo würbe eg fid; burcbaug nicht anberg anfe&cn taffen, benn alg fßrobuft beg iDenfcng. deutlicher: cg last ficb nur anfel;en alg fProbuft beg den* feng: wag grifft bag? dcnfen ig golgerung aug einem ©efefce, alg ber fprämiffe. dag eigentliche ?>robuft beg dcnfeng iff bars um bic gotge. ©g tagt fid; ©twag anfc&cn nur alg ^robuft beg dcnfeng I;eigt barum, eg tagt fid; nur alg golge anfel;en. ÜJfun aber oergeffen Sie nicht, (benn baoon bängt bie ganje bes abjwecfte ©inffebt ab,) bafj biefe golge fein foü in einem bureb* aug in ficb gefcbloffenen unb oollffänbigen 33ilbe, bag barum nicht etwa aug fid; bcrauggel;t jur 2tnfd;auung eines 2tns beren, alg feineg ©runbeg. (die'g gäbe ein wirflid; angefebaus feg denfen, nicht ein btogeg fProbuft). die golge iff innerhalb ber 2tnfd;auung bergt: ©runb unb golge liegen beibe in ihr; alfo eg liegt in ihr gewifj, fallg eg nämlich jur Unterfd;cibung fäme, ein anfebaubareg Mannigfaltige, bag aufg SBenigffe ein jwiefaebeg fein muff, unb ingbefonbere lägt jebeg ficb anfel;en, unb muß ficb onfeben laffen alg bie golge beg anbern, unb bars um auch jebeg alg ben ©runb beg anbern. Äurj, eg gäbe bie Qlbleifung ber febr befannten, unb »on ung oft bei anberen ©es legenbeiten betriebenen organifeben ©inbeit beg Mannigs faltigen, in welcher bureb bag ©efefstfein beg ©inen 2l;eilg fd;lecbtl;in alle übrigen 2d;eile gefegt ftnb alg feine golge, unb biefeg ©ine bodb wicbcr gefegt iff alg golge jebeg Möglichen ber übrigen. diefe innere ©emeinfebaft unb abfolute SBecbfelwirs fung ber golge, wobureb allein bie organifdfje ©inbeit beg Mannigfaltigen entffebt, iff bag gefuebte ffiilb. ©g eerffebt ficb wohl, baff, fallg bieg 83ilb in abfoluter gorrn erfdjeint, bag auf biefe SSBeife bereinigte Mannigfaltige ein unenblicbeg fein muff. SBag b. ©rffe wäre. 2) ©in folcbeg S3ilb iff nun in ber Sbat bag, wag wir wofc len, ein faftifdfjeg 33ilb beg denfeng. Suüörberff iff in einem folcben 33ilbc eben bie golge, alg bag abfolute ©rjcugnifj beg denfeng, alter aug allen, ber notbwenbige äufammenbang bers felben, bcr fein ©injelnvS ^crauSfaUcn läft, baS, was bie 2fns fchauung fchlechtweg mit fleh bringt, um (Sitte ju fein in ber Mannigfaltigfeit, unb waS bie 2(nfchauung eben felbft fchlechtweg ift. £>ocf) ift biefe golge bi« nicht, wie in bem 33ilbe beS Staus meS, bie ganje Stnfchauung; fonbern fte iff, in ihrer S3eftimmts heit, ®runb, unb ift lebettbig hingefdjaitt als Orttnb eines 2lns beren, eben biefer Mannigfaltigfeit in ber faftifchen ©inbeit ber 2lnfchauung. Qurch baS S3ilb einer folgen ©inbeit, b. i. einer folcben golge beS Mannigfaltigen ift ja baS Mannigfaltige felbft in ber 2lnfcbauung gefegt. S3on biefent S3ilbe ber organifcben Einheit, unb einer folcben organifcben ©inbeit innerhalb ber gönn ber golge geht baS ®anje aus, unb baS Mannigfaltige ift felbft bie netbwenbige golge jener ©inbcit. ©twaS, baS burch feine abfolute gorm ftcb als Qenfen bewährt, wirb hingefchaut als ®runb eines £ingefcbauten, &« ©lieber, welche ju eir.anber in bem SBerbältniffe ber wechfelfcitigcn golge flehen. ®ie 2Cns fchauung, oon ber wir reben, ift baruni unmittelbar, unb in ber eigentlichen SBurjel ihres ©eins Xnfchauung eines QenfenS, eines burchauS beftimmfen golgerttS unb SSerfnüpfenS, baS ja bocf), weil eS in faftifcber 2lnfchauung ift, ber gorm beS 2Bers benS entbehrt; unb baburch, bap fte bteS ift, ftnb ihre übrigen 2heile fchlechthin gefegt. ©ineS 2)enfenS, welches nicht etwa auch aiifferbent noch ift, unb ftch juträgt; baS wäre 30lem, waS wir aufgcfieUt haben, burchauS juwiber; baS ©ilb eines folgen DenfenS ift fchlechthin, als junt abfolut formalen ©ein ber ©rs fcheinung gehörig, unb integrirenber ©eftanbtheil berfelben, unb baS baritt ©ebilbefe, baS Stenten, ift nur in unb jufolge biefeS ffiilbeS; baber erhalt eS auch bie ihm eigentlich wiberfprechcnbe gorm beS StichtwerbenS. S3ilb eines £>enfenS muf fo fein: S3ilb eines folcben 25enfenS, weil eS fein ffiilb beS QenfenS übers haujjt geben fann; eS ift fchlechthin, fo gewip bie ©rfcheinung ift, eS wirb nicht. £>ber mit anberen SBorfen : bie finnlichen Qualitäten unb Stäume fommen nicht blofj in unmittelbarer 2Ctts fchauung, fonbern auch in einem, fte nach einer Siegel oereinis gettben Qenfbtlbe oor. £>afj baS in einem folgen organifchen ©inbeifSbtlbe befapte 351 Mannigfaltige aßein au§ bem hier oorlicgenben finnlichen unb räumlichen Stoffe fein fönne, oerßeht fich oon felbß, unb iß eine leichte Folgerung; fo lange, bis wir etwa burch bie Xrt ber S3ilber felbfl ein neue§ ^Princip in bie Erfahrungswelt h>»nein= bringen. 3) Ein foldjeS Bilb iff, fage ich, benn eS gehört jum for* malen Sein ber Erfcheinung, bie baS Dcnfen aud; bilben muß: eS wirb ein folcpe beßimmte Einheit ber Mannigfaltigfeit. Dars um angefeßaut in Einheit beS Seitmoments. Die Slnfcßauung $. S3. einer fPßanje, eines 2l;iereS, wie bicS fein foß an fich als $Pßanje, iß in einem Momente ooßenbet, Ein Sd;lag, unb eS iß babei fein Sufammenfchen ober Uebcrlegen, laut ber aufges ßellten $)rincipien, baß baS S3ifb fei fcblecbtwcg. Ein ganj 2tns bereS iß bie grage, ob fte auch a(S fPßanjc begriffen werbe, b. i. ob bie faftifche 2(nfd;auung begleitet fei oon bem Bewußtfein: ich fel;e ba nicht Materie überhaupt, fonbern eine fPffanje, ein Shict- (Die Beantwortung ber grage, ob mit ber 2lnfchauung nothwenbig auch ber Begriff gefegt fei, hangt bauen ab: waS würbe baju gehören, wenn ein folcheS Bilb jugleich mitgefefct fein foßte?) 2Bir fagten früher, ju bem: ich ßefle uor; ich fchaue an überhaupt, gehöre baS SSerßehen beS Sch überhaupt als eines S3ilbeS. .£>icr würbe erforbert werben inSbefonbere baS SSerße* hen beS Sd), als fclbß ber Einheit in ber oorber befchriebenen faftifchen Einheit ber golge. Die befdhricbene 2lnßhauung iß nothwenbig an fich bie Einheit ber golge, beS SchließenS aßer auS aßen. SBenn nun in biefe Einheit hineinträte baS Bewußt fein beS Sch: ich fcf>fieffe, fo wäre erß baS S3erßänbniß beS Man« nigfaltigen auS ber Einheit unb umgefehrt, erreicht. ES würbe heißen: ich bin unb bleibe baS Eine in bem Mannigfaltigen, baS organißh jufammenhält: in bem gluffe biefer Einheit, ber nun erß burch bie hinjufommenbe neue Einheit unb im ©egen* fafce mit berfelben ju einem gluffe würbe, bie gorm beS Süßere benS annähme. DtefeS SSerßehen beS Sch in ber organifchen Einheit gäbe barum bie fchon früher abgeleitete Sieprobuf* tion: — ffiemerfen Sie: a) SaS 33erfieben beS Scb ifi zufolge unfcrcS äBcwcifeS fcf)fcdf)t= bin; benn baburd; allein wirb bie faftifcbc Änfcbauung Selbjians fcbauung, Sinn. SaS gegenwärtige 33erjicben, burcb welches baS Sei) als bie Einheit beS GrfcbcinenS in jener Ginbeit ficb Berfiebt, tft fein neues, fonbevn nur bie Erweiterung beS erfien, bie eben fd;lecbtweg ifi, inwiefern fie ifi. b) Eine ^Bewerbung, bie wot)l bie an ficb nicht teilte Sache flar machen wirb. SiefeS Senfen beS 9)?annigfaltigen, 9tef>ro= buciren beffen, waS in bem abfolut gegebenen ft'nnlid;en Sbjefte fcblecbtbin Bereinigt fein füll, ifi gar nidbt möglich, auffer mit bem 33ewufjtfein beS Se, fie zu ber Steflerion ju bringen, bajj baS (Sein ©otteS unb ber SBelt für fie, in ber 2bat ibr ©ebanfe, fProbuft iljreS Sen= fenS ijf. SBober bieS fonime, mögen wir erflären, wenn wir einmal in biefer Stegion unS befinben werben. 3lbcr ben ©eban* fen eines ©egenftanbeS ber finnlicben Erfahrung, einer 9)flanje, u. f. f. ba&en wir nur als ©ebanfen, als folgen aber mit bem: icb benfe: barum, weil ein foIdjeS in ber faftifeben 2lnfcbauung befonberS ficb binjiellf; bagegen bie intellectuelle 3fnfcbauung ficb nur an baS Senfen fnüpft, unb barum febr leicht biefeS felbjf oerbeeft. ©anj anberS bei bem Sinnlichen, ba legt ficb baS Sein nicht unmittelbar an baS Senfen an, fonbern feine 3lns fd;auung ftellt ficb bin als ein gaftifcbcS; barum rnufj baS Sen« fen bi« bezeichnet fein mit bem Gl;arafter beS benfenben Scb; ftatt bafj im Ueberft'nnlicben bie 2lnfcbauung im gaftum beS Sew= fenS mit il;m fpntbetifcb Bereinigt aufgebt. 311p« — eS ergiebt ficb bi« in unmittelbarer 2(nfcbauung, unb als gaftum berfelben ber als ©runbfab beS ganzen faftifeben SBiffenS fjingeficllte Sa£: bajj in ihm baS ©efefc unb bie faftifebe 2lnfcbauung auSeinanber geriffen werben, neben cinanber treten. 4?ier wirb bie unmittelbare 2(nfcbauung biefeS ©efe|eS, baS Setu fen, unb bie 2lnfcbauung ber Änfcbauung eines foldben SenfenS, biSjungirt unb burcbauS einanber entgegengefe^t. Sie ledere ifi 353 bie 2lnfd>auung beS Mannigfaltigen in ©inem; bie erfie, baS »üb beS ©cfegeS, ifi bie JRcprobuftion ticfeS Mannigfaltigen; burd) ein offenbar nicht wirflid;cS, fonbcrn als eine ©efiimmung beS Sd) burd) ben innern ©inn nur »angenommenes ©enfen. 4) 2BaS noch bunfcl ifi, wirb fog(cicl) flar »erben; wenn mir tbun, waS ol;nebicS ter ©ang unferer Unferfucbung forbert, wenn mir bie fpntbetifcbc 2lnfd)auung auffucben, in ber bie beiben aufgefiellten 2beile bereinigt ftnb. ©iefe iff, wie alle ft)nt(;ctifd)e 3lnfd;auung, 2tnfd)auüng beS Sei), abfoiut faftifdje, burd; ben innern ©inn; unb gwar beS 5d), als faftifcb anfefjauenben, unb als benfenben, ober reprobu* cirenbcn in ©iner unb berfelbcn objeftioen 2tnfd)auung. 2i'lfo ein »ilb beS al§ anfebauenb, waS eS benft, unb benfenb, waS eS anfdbauf. ©ic faftifd;c 2fnfd)auung, voie wir fie oortjer be= fd;riebcn b fl ben, als 3lnfcl;auung organtfd;cr ©inbett, ifi nicht unmittelbar, fonbern fie ifi felbfi ein 3lngefd)auteS, innerhalb bcS alS anfebauenb angefefauten 5d>. ©aS 3d> fall ftd) benfen als anfdjauenb, mit biefetn beftimmten ©barafter: aber bie 2ftt; febauung ifi folcbe nur im ©egenfage mit bern ©enien; foll bar^ um baS Sd) «US anfd;auenbeS ftd) benien, fo mufj eS jugleicb in berfelben 9iucffid)t als benfenbeS angefebaut werben; unb eS ifi ©inS niebt ohne baS 2lnbcre: (obwohl, ba bie 2lnfd)auUng alle nU halben bem ©enfen als ©ebingenbeS borauS; unb bieS jenem als ©ebingteS naebgefegt wirb, bureb unb in biefer ©inbeitSait- febauung bie beiben 2l;eile, als in biefem ©erbaltniffe ju einan* ber fiebenb, werben abgebilbet werben). Unb nun erfi ifi baS begehrte ©ilb beS ©enfenS ju ©fanbe gefommen. ©S ifi juüörberfi ein burcbauS befiimtnteS, auffers bem wäre eS gar fein faftifd;eS ©ilb, in ber Jornt ber gafticität b. i. ein bureb ein Silben nach einem ©efege ju ©tahbe gefönt: mencS ©ilb (ein a -f- b + c u. f. f., in welchem jebcS gefegt ifi burd) alles). ©aS ©ilb fommt ju ©taube burd) baS ©ilb beS ©ilbcnS. 9iur fo ifi’S beS ©enfenS ©ilb. ©in ©enfen aber unb Silben ifi ein 2ßerben, ©iefern SBerben mufj gegcnuberfief;cn baS faftifebe ©ein beS SBvrbenS, gleichfalls nad) ber ©runbform beS faftifd)en SBiffenS überhaupt, 23 in welchem fd)led)thin bicfc beiben 3K)ciIc ftch einanber gegenüber ftcllen. SeneS Sßerben ift barum nicht etwa ein urfprünglidjcS SBerben, fonbern nur ein 9t ad) werben, 9tad)confiruiren. •£>ier wirb nun baS Sch fd)lechtf)in gebilbet, empirifd), unb für ben (Sinn, al§ ein benfenbeS. @S ift barum ein bloßes S3ilb eines SenfenS, fein wirflicheS. 25ieS ift nun baS logifche S)en^ fen, welches auch als bloßeS ©ilb baburd) erfd)eint, baß il)tn baS ?>robuft feines SenfenS, weld)eS ja unabhängig »on ihm bem dufferen (Sinne gegeben ift, abgefprochen wirb: eS erbenft ja nicht. — ©eibeS aber, bie faftifche 2fnfd)auung, unb baS biefelbe bes gleitenbe ©ilb eines ©enfenS ift fchlechthin GrinS, unb fein Sheif ohne ben anberen. Siel nun angewenbet; eS ift feine 2lnfchaus ung einer organifchen ßinheit beS SDtannigfaltigen, einer fPflanje, ohne baS £)enfen berfelben; benn bie ganje Einheit ift nur (Sin; heit beS DenfenS. ©eibeS aber ift weber ein wahres £>enfen, noch ein wahres 2lnfchauen, fonbern nur eine (Sichanfcfjauung beS Sch als benfenben unb anfdjaucnben, anfdjaucnben baS Senfs probuft. Siefe 2tnfdjauung ift hier baS Jfbfolute, in ber 2(lleS liegt, unb oon ber alles auSgeht, weil ba fein muß ein ©üb beS SenfenS in faftifdher gorm, bie faftifche gönn aber bie aufgejeigten ©eftimmungen mit fid) bringt. 5) 9tun bie folgenbe ©emerfung, bie weit greift, unb bie ich Sheer Ueberlegung befonberS empfehle. Sn her fpnthetifchen 2ln= fd)auung beS 35enfenS unb ber faftifchen 2fnfd)auung wirb bie lefctere bem Senfen oorauSgefcht, unb jenes gebilbet als nad)= fommenb. (So haben wir eS bisher im ©efonberen erfchen; fo muß eS wohl auch fein im 2lEgemeinen. @S mag barum wohl fein, baß baSSd), wenn eS jur 2lnfd)auung feines SenfenS fommt, woüon aEein, alS ber »oEenbeten faftifchen tlnfdjauung, wir auSgehen, einen Sufianb feiner felbft im bloßen faftifchen tfnfdjaucn, ba eS noch nicht bad)te, unb aEe bie ©cgenftdnbe beS SenfenS anfdjaufe, ohne fte ju benfen, bem jefcigen Suffanbc üorauSfefct, unb fo bie Sntwicflung beS 25enfenS fe^t in eine fpdtere Seit. SBelche lange Seit, unb in welchen Seitpunft ber= felben eS erjt fe|en möge baS ©enfen, laßt ftch n:'d)t angeben, 355 unb ifl burcgauS gefegtoS, ba e§ rein etnpirifcg iff. SBet nun fragen würbe: iff eö bocg alfo nicgt wahr, baß baS faftifcge Xn* flauen bem 2)enfen in ber Seit öorauSgegt? ben würbe icg jurücffragen: iß beim überhaupt in biefer gangen 9fegion beS faftifcgen SSiffenä SEBaijrfjeit unb JKealität? ©o wahr ba§ ©ange iß, für fo wahr wag aud) biefer Umßanb gelten; baS ©ange nämlich ifl nicht wagt. 2Benn bein Scg füg gum beeren, ber fittlicgen Jlnfcgauung, erbeben wirb, bann erß wirb e$ ficg gum SBagren erbeben, unb in biefem jur wahren Seit, linb bdnit wirb eS erfennen, baß aEeS grügere, welche Seitverbältniffc e§ aud; vorfpiegelte, SticgtS war, unb barum duber anberS : jegt tfl baS ©efeg nur überhaupt in feinem Stefultate dngefcgaut, in ber_ golge; unb über biefe golge, bieS ©cieinanbet beS 5Etannigfal= tigen, b<ü weber bie 2lnf6rberß: ein eigentlich qualitatives (Sein ber ©rfcgeinuitg, barum ein biefeS ©ein auSbrücfenbeS wagreS ©efeg, fann in biefer gangen Sfegiön nicgt vorfommen. @S ifl barum gang flar, baß auch hier baS ©efeg nur gcrauStritt in feiner gönn, als ab* folute ©ingeit unb ©infacggeit, at$ ©runb beS fOlannigfaltigen: aber baS ifl baS ©efonbere unb 9Zeue, baß bieS ©efeg eine ob; jeftive unb für füg beßegenbe ©ingeit wirb, als ©runb beS SJfan^ nigfaltigen. ©obann: wie foE eS gur ©arßeEung beS ©efegeS in biefer gorm fommen? Süenn in ber ©cgilberung ber bisherigen 2lrf; 23 * I — 3ofi — fcbauung lag bie§ auf feine SBeife. “Mntwort: SBenn ba§ Senfen uerflanben würbe au§ feinem ©runbe. 2Cber alles £>enfen, web d)c§ l;icr liegt, mufj oerflanbett werben fönnen, benn alles ifl ©elbflanfcbauung be§ Sd). 2)arin l)dngt 2lHe§ jufammen, unb auf biefe Scbanfdjauung muf 2lllc§ jurücfgefübrt werben fönnen. 7) SBenn nun auf biefe SBeife ba§ ©efe£ al§ ©efefc üerftan= ben würbe, waS gäbe e§ für ein 35ilb? ©in ©efefs, weld;e§ unmittelbar in unb burdf> fein blo^eS Sein fe(*t feine geige (wie bicS hier fid) oerfjalt, ba bie SoIqc fogar ohne ©efeg angefd;aut ifl, benn ba§ ©efeh wirb auS it>r oerflanben), beißt jtraft; bie eben frfjtecbtbin ifl, weil fie ifl, in einer faftifd;cn ?lnfcbauung, unb ju folge welcher baS SKannigfaltigc notl;wenbig ©in3 ifl: barj um Katurfraft, unb bie ©inbeit beS SJiannigfaltigen in ber Ttnfcbauung als bie golge baoon warcfProbuft ber Katurfraft. (©S tritt hier alfo jwifeben ba§ ©efefc unb bie golge beS ©efeficS nidjt eine greibeit, wie beim ©ittengefefce; fonbern hier tritt e§ ein in unmittelbare 2lnfd>auung unb 2>cnfen; foldjeS ©efefc, welches unmittelbar feine golge fe(st, ifl aber Äraft). £>a3 ©runbbeifpiel bafür bringt fid) uns fafl auf. Sn ber unmittelbar einfacbflen Tlnfdjauung wirb Kaum unb ftnnlicbe Gualitcit oereinigt, unb babureb bie einfad;e Qualität üerbreitet, bureb ein SKannigfaltigeS. £)a§ liegt in ber ©pntbeft'S. 2Bos bureb aber wirb benn biefer leere, burcbftdbfige unb nach IBelic* ben ju begranjenbe Kaum in ber ©pntbcfiS mit ber Qualität ju einer jufammenbängenben, wiberflcbenben, mirflicb oerfuebten Sbeilung, 5urj ju bem, was? wir SKaterie nennen? ©§ ifl burd) bie SKannigfaltigfcit üerbreitet ein abfoluteS ©efefs ber ©in= beit, bcö Sufammenbaltenö berfetben, «IS .Kraft. Tlnjiebnng nennt man bieS: alfo bie Knjtcbung bcS üftannigfaltigen, woburd) bie Materie Sföatcrie ifl, ifl ba§ 2Mlb ber fcblccbtbin im faftifeben SBiffen gegebenen .Kraft ber ©inbeit überhaupt, be§ SKannigfal; tigen überhaupt, kräftige ©inbeit, weil fie binbet bie Ttn^ febauung, unb biefelbe ju einer gefcbloffenen ©irtbeit üon 5Kan= nigfaltigen macht. 2lllc5 £)enfen eines Körpers, ob wir c§ ücr= flehen ober nicht, ifl Kefultat jenes ©runbgebanfenS ber Kraft, unb fo iß bcrm bicfe tlnsiehung baS einfachße 23ilb ber .Straft, bie mir eben abgeleitet haben. 8) ©o bekommen wir benn ^ierburdf) jvoei neue Denfbilber, unb ihnen untergeorbnete 2lrten bcr ^Begriffe: ba§ be§ DenfenS felbß: Staturprobuft, unb baS feinet S3crßehen§: Statur« fraft. DaS erficre iß auch Ära ft, eS tft in faftifdjer 2fn« fchauung ganj, was ba§ lefjte iß im bloßen Denfen, bie faftifche Darßellung bcffelbcn. Die Sßeile beS einjelnen »angenommenen ÄörperS bangen mit Äraft jufammen. Dtefe Äraft iß nämlich bie ber allgemeinen tfugiebung ber SJtaterie in ber Statur. 2Bir »erben biefen ffiegriff ber Staturfraft, auf welchem biefe 2Crt ber Denfbilber beruht, burch eine ©intheilung noch weiter beßimmen, unb fo bie »on ihm abhängigen Denfbilber naher iiberfel;en tonnen. XXVII. SSortrag. DaS faftifche SBiffen, als 33ilb beS S3ilbeS, ober beS SBiffcnS überhaupt in feiner bloßen leeren gönn, iß, »ie fich »erficht, auch 33ilb beS DenfenS, ba bieS jum SBiffen gehört. SSSir haben gegeigt, baß burch biefeS ©efeh, baS Denfen ju bilben, fein Dbjcft, baS empirifch fchlechthin ©e« gebene fich »erwanble in Äraft, unb gewiffe ©rfeßeinungen ber« felben, (eben bie baS Deuten bilben, bie organifchen (Einheiten eine§ SJtannigfaltigen), in bie $)robuffe biefer Äraft. ©S iß jum Schlüße erinnert worben, baß, ba bie fProbufte jur'Äraft fich »erhalten wie bie faftifche 2fnfd;auung jum Denfcn, fie bar« um nur bie ©rfcheinung finb beS in ber Äraft ©ebacfßen, in ihnen biefelbe Äraft niebergelegt iß, unb angefchaut wirb, welche in ber Staturfraft bloß gebacht wirb. SBie fich bieS am S3eifpiele jebeS ÄörperS jeigt, beffen Beeile eben fo fich anjiehen, wie bie ©ine allgemeine Statur fich anjicht in allen ihren Steilen. (Sm SSorbeigehen: bie befonbere SBiffenfcßaft, wenigßenS inwiefern ße Staturwiffenfcßaft iß, iß baburdh erfldrt. ©ie iß baS Sierßehen beS ©efeßeS, welches im Phänomen niebergelegt, unb burch beffen notßwenbigc ^Infcßauung baS Phänomen iß; alfo 358 in bcr £t)«t Fein Herausgehen auS ben ^änomencn, fonbern nur ein ftcf) Flar SJtachen bcjfcn, waS man eigentlich benFt, wenn man baS ^Phänomen benft: eine 33ergeiftigung burch $>enFen, unb SSeraUgemeiner^tg befTen, waS im ^Phänomen gan$ unb burchauS liegt. 2Benn bei einem Körper überhaupt Grtwa§ ge= barf)t, wenn er wahrhaft als eine Einheit begriffen wirb, fo wirb bie tlnjichung gebacht, unb wenn tiefe nicht gebacht wirb, fo wirb überhaupt StichtS gebacht. ©o fehr barum biejenigen, bie nichts Höheres Fennen, biefe SBiffenfchaft bewunbern mögen, unb fo fehr ft'e allerbingS bie Hochachtung berer oerbienen mag, bie nicht einmal fie Fennen; fo erfeben hoch wir in unferm 3ufam= menhange, bajj fie nichts fo Erhabenes unb JBewunbernSwürbigeS iff; unb bürfen eS unS gar nicht befremben laffen, wenn in ber SB. * 8. unS ein Höheres gezeigt wirb), Ueberlcgen Sie mit mir golgenbeS: 1) Sene StaturFraft (benn oon tiefer rebe ich jefco;) in ihrer Einfachheit ift gebaut unb »erftanben als ein ©ein; fie i ft eben, unb ift eine folche, unb bamit gut. Sie ift infofern in faFti= fcher gorm ber tCnfcbauung, unb für biefe; aber ber faFtifchen gorm entfpriebt nach bem aufgeftellten ®runbgefe|e in biefer gan= jen Siegion bie genetifche. Stehmen ©ie bieS in boppefter 33e; beutung. Suoßrbcrff ift gefagt worben, baf? bie .Kraft als ®runb ber Einheit beS SJfannigfachen im ^Phänomen öerfianben wirb; im Phänomen bie le£tere auS ber erflern folge, wie bie 5D?öterie überhaupt unb bie Staterialitat jebeS StaturobjeFteS auS ber allge* meinen tlnjiehung. ES wirb alfo burch baS £>enFen allerbingS eine ©eneftS jwifchen ber Äraft urrb ihrer golge, bem 9tatur= probuFt, gefegt. SicS aber nicht allein, fonbern wir fagen, bie golge erfd;efnt auch, bie ©eneftS tritt wirFlich ein in baS faftifche SBiffen, in* wiefern fie in faftifcher ^nfchauung erfcheinen Fann; eS giebt in ber ttfnfchauung ein gortrüefen ber Suftanbe beS £)bjeFfeS oom 9tid)tfein StaturprobuFt auf gewiffe SBeife, junt ©ein beffelben, eben auS bem angeführten ®runbe, weil ber gorm beS ©eins gegenüberfteht, in bcmfelben Organe, welches hier bie unmittelbare tlnfchauung ift, bie beS 2Berben$. 25aS einfache 35ü unb abfolute ©eifpiel iß hier bie ©ewegung. ©ewegung iß ein SBerben als Siefultat ber allgemeinen Anziehung. SBaS r«(;t r wirb gehalten an feiner ©teile burcf) bie allgemeine Ansehung. SBaS ftef) bewegt, wirb bewegt burcf) biefelbe Staturfraft. gS rul)te, jufolgc ber allgemeinen Anziehung; # tbr ©efefc war burcf) feine Stufje erfüllt; e$ gerätf) je£t in ©ewegung, g. ©. in gall, baburcf), baß bieS ®efefc ficf> anbeiS beßimmt, populär, baß eS angegogen wirb burd) etwas AnbereS auffer ihm, g. ©. ben 5D?it= telpunft ber grbe, weil il;m fein ©tüfcpunft entzogen, unb eben baburcf) baS ®efe£ anbcrS beßimmt worben ift. gS wirb ftcb bes wegen, fo lange bis bieS burcf) weitere ©eßimmung entßanbenc ©efefj erfüllt iß, f)ier, bis eS einen neuen ©tüfcpunft gefunben bat. Unb fo iß beim bie ©ewegung ein ©ilb beS SB er ben 8 einer Angtebung. Sin er, fage ich, eine8 beßtmmten AccibenS berfclben; benn bie Angiebung felbß iß, wirb nicht, wie baS ©pßern ber gtnpirie, bie Statur, iß, unb biefe iß, wie bie grs febeinung felbß iß, weld;e iß, fo gewiß ®ott iß. (SBciter unten werben wir über biefen AuSbrud eine allgemeine ©emerhtng machen). 2) SBir ba&en bie Staturfraft betrachtet, als Äraft ber Sin« beit be§ SJtannigfaltigen übetbaupt, be6 attereinfachßen SJtannig* faltigen, weld;cS bie ©pntbeftS ber Qualität mit bem Kaumc giebt. Aber ber ©egriß eines StaturprobufteS iß nicht bloß bics feS SJtannigfaftige, fonbern auch eine SJtannigfaltigfeit fmnlicber Qualitäten in organifdjer ginbeit. gS giebt barum auch ein ©efefc ber ginbeit: gupörberß ber ginheit jeber Qualität für ft'd) im Staume, fobann ber ginbeit mehrerer Qualitäten gur organi; feben ginbeit eines .Körpers. ®efefc ber ginbeit eines SJtannig; faltigen fönnen wir Angiebung nennen, wie wir eS in feiner er 5 ßen ©eßalt nannten; bieS gäbe eine Angiebung beßen, waS ber* felben Qualität tß, fo wie bie Angiebung oerfebiebener Qualität ten unter ftcb gur organifchen ginbeit eines ÄärperS; furg eS gäbe bie Statur a(S cf>emifcf)e ®runbfraft, unb bie ®efe£e ber ebemifeben Affinitäten, fowobl jeber Qualität mit ftef) felbß, als ber t)erfcf)iebenen, bie ßttfenweife unb nach einer fpßes matifchen Kegel ftcb oerwanbt fein unb ftcb angieben müßte, um 3(i0 — bie gattje ©pl;are ber SBabrncbmung ju öcrwanbeln in ein ©pa Pem oon organifd)en ©inl)eiten ber ftnnlicben Slualitäten. Sie Statur mup überhaupt cbemifd) fein, benn bicS gehört jur Sar* pellung beS SBcgripS fcbled)tl)in: bap fte eS auf fo bepimmte SBeife ift, wie eS faftifd; ffef) finbef, fommt bal)er, weif fte eS nicht überhaupt fein fann, fontern auf eine befiinimte SBeife fein mup, unb ip felbp ebne alles ©efeh, wie baS bepimmte ©ein ber Statur überhaupt. Saber mm alle SJtineralien, als fPros bufte ber d)emifd?cn Staturfräfte. 3) Sie abgeleitete ebemifebe tlnjiebung mup ftd) unferm ®runb= gefe^e jufolge aud; im Sffierbcn in ber tfnfdjauung barpellen. 3d) rebe hier nicht oon ber fünPlidjen Sarpellung burd) baS cbeniU fd)e ©rperiment; bicS gehört in bie Sbeorie ber 3Biffenfd)aft, unb ip tlupofung, tfnalpfe ber Staturprobufte erPer tlrt, fonbern ich fagc: in unmittelbarer SBabrncbmung mup fte bieS fein, Siefe ©rfdjeinung ip nun, wie jeber fogleid) einfepen wirb, baS SBacbfen, unb baS Staturprobuft, in welchem ftd) bieS barpellt, bie fPflan^e. 4) Sie Statur ip in ihr felbcr felbppanbigcr unb le|ter ©runb ber ^Bewegung, fo gewip eine fold;e ^Bewegung ip. Senn bureb il;r ©ein ip fte blop 3lttjiebung fd)led)tweg. ^Bewegung wirb fte nur burd) bie abfolute gortbepimmung i(;rcr felbp, innerhalb je? neS ©efe^seS; burd) eigene, abfolute SBePimmung, ba bie Statur ja in ftcb felbp gefdpoffen ip, unb StidpS auffer ihr in fte ein? greifen fann, ba fte ein abfolutcS ©ppem ip, t((S fold)e abfos lute 35ewegitng§fraft mup fte ftd) barpellen, unb nieberle? gen: loSgertffen oon ber allgemeinen tlnjiebungSfraft äufferlid), unb in ihr felber. ©in fowobl jit urfprünglid)er gortbewegung im Stgume, als ?ur gleichfalls ursprünglichen SSeränberung ber Sage feiner eigenen 2beile ju einanber organiftrter einjclner Äon per ip befanntermapen ber S bi er leib. 5) Siefe gbfolut felbppänbige ^Bewegung, bie wir je£t f)tn= gepellt haben in ber faftifeben gönn beS ©eins, mup wieber in ber gorm ber ©eneft'S berauStreten: b. b- fte mup erfd;einen als pbfolute golge, unb burdjauS SlicbtS weiter als eben biefe golge £ineS ©runbeS. Sarguf fommt tllleS an, wt'e baS Stefultat halb 361 lehren wirb; benn bie gorm ber geforberten ‘tlnfcbauung ift ab* fotute ©enefß. (SBte wir ja auch ben ganzen ^Begriff ber Sftaturs fraft fo aufgeftelit haben; aus! ber abjolutcn Sinfaebbeit folgt bie organifebe ©rfebeinung ber ©inbeit beS Mannigfaltigen, unb bie letztere ift ganj unb gar StiebtS aß biefe golge). 2BaS wäre nun baS: ber ©runb einer Bewegung ? ^Bewegung ift abfolut nichts weiter aß ©inbeit ber Mannigfaltigfeit; unb tu« - bringt fid) bie= fer ^Begriff auf: eS ift baS unenblicb Mannigfaltige beS StaumeS öerbunben burcf) bie ©inbeit ber Svicbtung, ber Sinie ber S3e- wegung. Siefe ©inbeit ift nun nur in einem ^Begriffe, alfo ©runb ber Bewegung bann nur fein ein ^Begriff. 23ie fclbfis ftanbige Bewegung tritt in ber gorm ber ©enefß bcrenn bieS ift bie ©enefß ber abfoluten föewcgungSfraft. £>iefe ©rfebeinung ift nun befanntlicb bie beS Menfcben. £)eS Mcnfcben, fage ich b^r, aß 2luSbrucf einer ems pirifeben ©rfebeinung, bie burdpuß SSerjicht tbut, bie ©runbe 362 ifjrcr testen unb oollenbefen SBcftimmtbeit at^ugeben. 2)er SJtenfd; ift in feiner SBurjel (Smpirie, er ift aber empirifd)e§ SBilb bcS Sei), welches ift urfprimglicbeS SBilb ber ©rfebeinung, toelcfjc ift 33üb ®otteS. Sßarurn nun baS SBilb beS Sd) gerabe fo crnpU rifcb beftimmt ift, mit foldjen 5 ©innen, bafur ift fein ®rtmb, unb barauf fommt SticbtS an, ba baS ®anje gar StidjtS ift 5 benn ber SDtenfcb ift in biefer Stegion burcbauS ein leeres SBilb, welches auf unenblicbe SBeife anberS gebilbet fein fonnte. 2BaS SBabreS an bem SRenfdjen ift., liegt barüber hinaus. ©emerfungen. 1) £>ie ©rfebeinung eines SBegrip, ber gaftum ift, b. i. cu neS SBollenS, als unmittelbaren ®runbeS ber im ^Begriffe gefafj; ten ^Bewegung, ift eine abfolut notbwenbige empirifdje ©rfebeinung, bie bureb baS ganje ©ppm biefer ©rfebeinung ober beS faftifd;en SBipnS notbwenbig gefegt ift. Unb fo hätten mir benn ben fo oft in Stadpage gefommenen Sufammenfyang beS SeibeS unb ber (Seele naebgewiefen: bie ^Bewegung im ßeibe, baS SBollen in ber «Seele. tlber eS jeigt ftcb tjier, baff betbe gar nicht ftnb, fein ßeib, feine Seefe; fonbern beibe in ihrer Einheit nur SBilb ftnb ber abfoluten Urfprünglidpit ber ^Bewegung, ober ber Sta* tur, alä ftd) bewegenb aus ftcb, oon ftcb, bureb ft'd), in Stnbcit. SDiefe Seele barum mit allem ifjren SBollen,. SBegebrett unb S3es fd;liefen, unb, wie wir früher gefeben $a 6 en, mit ihrem fcf>arf- ften logifeben ober faftifcf) wtpnfcbaftlicben Renten, ift fclbft nicht mel)r benn Statur: ^Phänomen bcS innerit ©imteS. greilid; ntufj man fiel) baju einen befferen ^Begriff eon ber Statur anfebaf* fen, alö baff ft'e blofj fei ein tobt SRaterielleS. * 9)tan mttjj fte eben felbfi benfeit als ein ©eiftigeS. Sie Statur ift ein formales SBilb ber abfoluten ©rfebeinung, baS eben fd>ledjtf>in ift, fo ge= wifj ba jene ift, unb bie ©pifce ber Statur ift ber SJtenfd), baS S3ilb ber golge ber abfoluten ^Bewegung auS bem SBollen. 2) ©0 nun Semanb fagte: ift eS benn nun nicht boeb wahr, bafj ich will meine 4)anb auSftreden, unb baft ich fte auSjtrecfe, fo erlaube ich mir juoorberfi eine febeinbar mifrologifcbe SBerbef ferung beS ^£uSbtwcfSi nämlich bie: wenn idf> bir jugebe, bafji 363 bu wolltefi bcinc £a:ib auSgefirecft, fo Fann fcf> bir hoch nid)t erlauben, in einem jweifen ©a£e bingujufefcen, bafj bu fie auS* fireefeft, bemnacb ein jwciteS Sei) als ©runb ber ©ewegung ju fe^en, naebbem bu febon ein erfbeö baft, als ©runb beS SBollenS berfelben: fonbern bu müfjfeft fagen: mein SBollen felbft fireeft bie £anb auS, mein SBollen beS 2fuSfiredfenS ifi unmittelbar juglcicb baS tluSftreefen; benn eS finb nicht jwei ©elbfianfcbau* ungen, bie fid> ju einanber üerbalten wie ©runb unb golge, fonbern eS ift nur eine ©elbfianfd;auung, bie biefeS ©erbältniffeS be§ ©runbcS jur golge felbfi. ©obann aber über bie SBorte binau§ jum Sinne: icb laugne bir aueb bicS ganj ab, bafj bu willji: bafj bu als wirflid; lebenbiger unb realer ©runb beS $Pb«nomenS eines SBollenS h>ier ejeifiirft. Senn baS SBcfen beS faftifeben-SBtffenS, ber ©mpirie, befiehl eben barin, bafj in ibm ein SBabreS unb StealeS, baS ba ©runb fein fonnte, ganj unb gar nicht ift, fonbern ein IcereS ©ilb eines folcben, weldjeS felbft nicht ift bureb irgenb eine Jtraftäufferung, fonbern lebiglicb nach einem ©efefce, baS nun einmal fo ift. (So habe ich baS SBcfen beS faftifeben SBiffenS nochmals recht flar auSgefprodbcn, unb wer eS bebarf, ber merfe fich biefe SBenbung). ©0 einmal ein wahrhaft realer, ein überfinnlicber unb ftttlicher ©egriff, ber allemal in bir ift eine gwtbilbung ber ftnnlidfjen ©rfebeinung, in bir jum gaftum werben wirb, fo fann eS wohl fommen, bafj bu bir auch erfebeinfi als wollenb beine ^>anb auSfirecfen, unb fte auSftrecfenb. Sa jwar wirft b u auch bieS nicht wollen; bein SBollen wirb aber bennoeb fein ein begleitenbeS ©ilb eines wirflicben unb realen SBollenS. ©0 lange bu aber ohne in ©e= jicbung auf einen überftnnlicben Swccf bir erfebeinfi als wollenb 5 fo ift bein SBollen nicht einmal ©ilb oon ©twaS, ein wahres S3ilb, baS fein in ihm tlbgebilbeteS fyat, fonbern eS ift ©ilb oon SticbtS, ein leereS ©ilb. 3) hierbei bie oben üerfprocbene ©emerfung: bie tfnjiebung ber Statur ift; fo fann ich fagen üon ber ganjen Statur mit al= len ihren ©eftimmungen, baS fleinfte gcringfügigfte ^Phänomen ift, unb fann nicht nicht fein, fo gewifj bie ©rfebeinung ©otteS i ,berhaupt ifi; biefe aber ift, fo gewifj ©ott ifi. ©0 ift in um; 364 ferm ©ppeme baS nieberfte Phänomen angefnüpft an baS abfolute ©ein, baS göttliche, unb ip in ber ©ewißßcit jenem gleich. Sarin »erpehen bie ®egner ben SbealiSmuS nicht, baS trauen fie ißm nicht zu, unb ft'e wollen il;n ju einer bei SBeitem niebern (Gewißheit erfl befefjren. SBo liegt baS SJtißüerpdnbniß ? Sarin: fie glauben, wir Idugnen ober bezweifeln baS fategorifche SP/ ber 'Sfen iß. SiefeS aber laugncn wir gar nicht, fonbern begrün* ben eS feftcr, als jene eS »ermogen. ©ie bleiben bet ber oßn* mächtigen SSerftcherung: eS ip, unb bamit gut, ich weif eS ja: ju einer Slnfnüpfung biefeS SP an einen ©runb, unb zwar einen wahren unb auSßaltenben ©runb, fönnen fie fich nicht erheben, ba müßten fie im 33cft’he ber SB. * 2. fein. SBaS alfo Idugnen wir benn? SaS werben fie freilich nie* maß recht »erflehen. SBir haben attffer jener tfnfchauung beS ©eins, beS fategortfehen SP/ auch noch, einen begriff beS ©ein§, beS wahrhaften unb realen, ber nun allerbingS wieber auf mannigfache SBeife bepimmt wirb. SiefeS reale ©ein nun laugnen wir eben ab ber empirifchen ©rfcheinung. ©ie ip, fagt Sfr; freilich, fahren wir fort, nur nidjt baS ©ein, fonbern fein bloßes S3ilb. gür fie ip aber jener Unterfcfneb gar nicht ba. SieS wollte Äant fagen, ober follte eS wenigpcnS wollen, wenn er fagte: fein ©pßem fei empirifcher JKealiSmuS, aber tranSfccnbentalcr SbealiSmuS *, unb wir fbnnen biefen 2CuSbrucF, wohl erfldrt, unS aneignen. Sie SB. = 2. ip empirifcher 3tcaliS* muS, fie giebt baS fategorifche SP fcfßechthtn zu. SranSfcenben* taler SbealiSmuS: benn fie erhebt fich über bie ßrfcheinung zu einem reinen SSegripe beS ©eins, unb wenn wir bie ©mpirie an biefen halten, finben wir fie nicht als ©ein, fonbern als S3ilb. Sefct weiter. 6) SBir haben jefct auch biefe Suetle ber 2lrten »on 23egriffen unb ber unter biefen enthaltenen ^Begriffe, bie ©rfeßeinung beS ffiilbeS beS SenfenS erfeßopft, unb fo mit ben »orhergehenben zufammen genommen, bie ©umme beS faftifeßen SenfenS gefun* ben, wie wir unS biefe Aufgabe gepeilt hatten, ©ine Safel ber fdntmtlichen SSegrife, auf welche bie gemeine 2ogif hei ihrer Älaffififation berfelben (einem blinbcn frobiren) eigentlich auS= 3fi5 gcl;f r tf? nun leicht aufjujietlcn. SicS iji mehr $änbearbeit. SEaS mir aber fo eben »ollbracbt fm&en, ifi Kopfarbeit. 7) 2BaS nach unferer Sarficllung als baS allgemeine, burch bie ganje iSenffpbäre btnburdjgehenbe ©cfcjj ftd) ergeben fyat, iji bie Unterorbnung ber ^Begriffe unter etnanber. £er Sinn iji ©incr in bem inneren (Sinne, bein Sclbfiberoujjtfein: ein unmits tetbar faftifeber ©egenfianb biefeS Sinnes ftnb bie bekannten 5 Pufferen Sinne, beren jeher mieber feine fpccififcb öcrfd)icbencn ©inbrüefe bat. £>ie möglichen ^Begründungen bcS SiaumeS jieben unter ben ®runbgefcjjcn ber gläcbcn unb fiinien, ber geraben unb frummen, bie alle mieber il;re ©ejiimmungen bß&en. £>ie ^Begriffe ber Slaturprobufte jieben inSgefammt unter ben ©efefcen ber meebanifeben Tlnjiebung, fte finb alle Körper: erfi bureb bie SBefiimmung bureb ein neues ®efefc ber cbcinifcben Tlnjiebung finb fte, Körper bleibenb, Mineralien: bureb baS ©efeh ber ©eneftS biefer 2lnjicbung ebemifeb bleibenb, unb auch Körper, 5)flanjen, u. f. f. hierauf grünbet ftcb nun bie Sehre ber £ogif üon ®enu$ unb SpeeieS. ^er TluSbrucf beS allgemeinen ©efejjeS, melcbeS in einem anberen 2luSbruören, Sehen iji; baS Sehen ©enuS jum Sehen ber rotben §arbe, u. f. f., ber Körper ©enuS jutn Mineral, ober fPflanje, u. f. f. sDie fPfTanje ©enuS jum Siofenfiocf, u. f. f. £>aS Sbier ©enuS jum fPferb u. bgl. sDiefe ©rflärung reicht i)\n, unb jebeS SBcitcre iji oom Hebel. 2)ie 2lnftd)t eines ^Begriffs als ©enuS unb SpeeieS iji. burchauS nur relatio: man muf barum allemal ben ^Begriff an= geben, unb miffen, in melcber JMation man ihn fennen roill. Sie b a &en nun nähere unb entferntere ©enera unb SpeeieS. SBoju füll baS? SBenn ich nur ©inS weif, unb bie 2afel übers baupt fenne, fo roerbe id) mir, falls baS SBebürfnifj eintritt, fd)on ju helfen miffen. > Die Bogif ifi Steprobuftion; bie 2BaI;rf)cit biefer tfnga* ben beruht barunt barauf, ob eS fo tfl im ursprünglichen Denfen. darauf grünbet ftd) bie Oiegel ber Definition. Diefe ifi bie 2lngabe beS DrteS eines S3egriffS im ©pjlerne beS ges fammten DenfenS, alfo baS ©enuS, unb bann bie dilferentia specifica. 3- SS. Sehen ifi SEBahrnchmung beS inneren ©inneS, bie nid;t ifi 4)6ren, gühten u. f. f. Sloth ifi ©inbrucf beS ©e; ft'djtS, ber nid>t ifi gelb, grün, u. f. f. $>flanje ein Äorper, ber ba ifi 3luSbrucf ber ©eneftS ber chemifchen 2lnjiebung. SEßaS ifi Äbrper? ©hemifche 2lnjiebung. DaS lerne bu an feinem Drte. Dann griinbet ftd) barauf bie Siegel ber ©intl )eU lung. 2lngabe ber im ©enuS enthaltenen ©pecieS, bie Umfafs fung ber SSeifen, mie ein höheres ©efefc meiter befiimmt wirb, begleichen unfere Untfaffung ber moglid)cn Slaturprobufte, b. i. ber formen eines SlaturprobufteS überhaupt mar. DiefeS ju miffen, auf meld)e SSSeife ein f>6f)ereö ©efefc meiter befiimmt mirb, fuepe man bocp nur im urfprünglicpen SEBiffen felbfi; ba fann bie Siegel ber ©intheilung SiidjtS Reifen. Doffelbe ©enuS fann nach perfepiebenen ©efepen meiter befiimmt merben, bann giebt eS in biefem ©enuS mehrere ©intpeilungen; baS ©efefc bapon peißf fundamentum divisionis. ©0 pflegt man baS Dreietf nadh 2 fundamentis divisionis anjufepen, ein Pon brei ©eiten etngefchloffener Siautn; eine gigur mit brei SBinfeln. 2Bie ifi nun in bemfelben ®enu$ ein boppelteS fundamentum divi- sionie möglid)? Sn jebem mirb eine anbere ©eneftS beS Drei* ecfS PorauSgefe^t. SEBarum nimmt man niept noch ein britfeS an, bie ©leicppeit ber SBinfel? meil baS als eine §olge auS bem SSerpdltnif ber ©eiten betrachtet mirb. 2Boh« nun biefe hoppelte 2lnficpt beS DreiedS, barüber fra^ gen ©ie ben ©eometer. ©ie merben freilich ba auch feine be* friebtgenbe 2inimort befommen. 3G7 ßepc von ben Urtf;eiteu unb ©d;(üffen. XXVIII. 83ortrag. SBir haben fchon oben bemerft, ba§ bie abfolute giorm bcS SBipnS ifl ber ©chlug, bag barum fei= neS ber brei ©eftanbtheile beS ©djtupS ohne alte übrigen iß, atfo im urfprüngtichen SOBiffen feines berfetbcn für fkh, fonbern alle nur in fpnthetifcher 83ereinigung finb: bag fein begriff ifl auffer im Urtheite, unb beibe jufammcn, ffiegriff unb Urt^cil, nicht finb, auffer im ©chtuffc; bag aber bie gemeine ßogif jerrcigt, maS in organifcher ©inheit mit cinanber ifl, unb fchon barin Unrecht bat. 25ccb f^ben mir baS Äapitet üon ben ^Begriffen einzeln unb abgefonbert abgehanbelt, meil roir bemfetben einen ganj anberen ©inn abgemannen, inbcm mir cinfat;en, bie grage fei: baS ge= fammte faftifche £>enfen ju umfaffen. Itber biefer j3erreigung fönncn mir nidf)t meiter folgen, fon* bern müffcn betbeS in feiner ©inheit abhanbeln, mit »oller ffieü ftimmung ber gemeinen ßogif, beren ßehre non ben ©afcen unb Urteilen beruht auf ihrer SEheorie norn ©pltogiSmuS, metche bie Urteile nur unterfucht in ihrer SEaugtidhfeit für ben ©d;tug, mie ftar am Sage liegt. ^)icr hat bie urfprüngtiche Sftothmenbigs feit über bie ßogifer gemattet. 9J?an fann nur ihre ßehre non ben Urtheiten nicht prüfen, ohne norher bie beiben anberen Jlapis tet geprüft ju haben. 2ßir motten barum unmittelbar an bie ßehre non ben ©pttogiSmen gehen, 'um aus ihr, maS über Ur= theite ju merfen ifl, abjuteiten, unb ju beurtheiten. £)iefe be* barf einer totalen Sveform: ffe ifl (auS melchem ©runbe, merben mir fehen,) burd;auS principtoS. 2BaS .Kant mit ihr nornahm, inbem er bie nier SttoboS auf ©inen jurüdführte, trip ben Srr= thum nicht in ber SBurjet. 2Bir fchicfen unfere eigene Sheorie über ben ©pltogiSmuS norauS, bie fehr ftar unb einfach fein mirb. 25er urfprüngtiche ©ine ©runbfpllogiSmuS, burch ben baS urfprüngliche 2Bipn ju ©tanbe fommt, ifl unS befannt: I) Km fchauung eines ©efc^eS: bie ©rfcheinung bringt fchtedjthin mit ffd) ihr ffiitb; 2) faftifche intettectuelte 2fnfchauung eines nors > .y 368 banbenen a 16 33ilbeS; 3) bie ©inficbt, baß barum biefeS 33ilb 3lccibcnS ber ©rfcbeinung fei, ißr angeböre: baS © i d; = SSerßeben als S3i(b. SieS iß ber abfolute formale ©pUcgiSniuS in aller gafticität bcS SBißenS. S'lad; biefem ©runbgcfche gebt mm jeber befonbere faftißbe @d)luß einher; er ift nur eine SJiobififation unb weitere S3tßim* mung bcS erßern. Sie ©inbeit beS ©efegeö in il;m war, baß ein S3ilb eben fei, fiber£;aupt, baß baS oorl;anbcne S3ilb nid£>t fetbß ©ein fei, fonbern 58orßellung, unb als fotdxS oerßanben werbe: benn tarauf grünbete ftd) bie formale ©runbeinßcbt aUeS fafttfeben 2BißenS: bie ©rfcbeinung, ober, nach einer fattfam ers örterten, biniutretenben üöcßimmung, 3cb, ßelle t>or: biefeS 33itb iß mein, mein 2tccibcnS. SieS iß baS formale, in allem faftis fcbeit SBiffen auf biefelbe SEBeife erfüllte ©runbgefch. Sie nun ebenfalls allenthalben biiijutrctenbe SSefiimmung iß, baß ba5 S3ilb nicht überhaupt fei ein S3ilb, weil baS nicht möglich, fom bern allemal ein beßimmteS. Ser jenem ©runbfpUogiSmuS untergeorbnete, unb aUenthali ben mit bemfelben als feine weitere S3eßitnmung oorfommenbe ©pllogiSmuS beßebt barum auS folgenbcn bret ^heilen: 1) auS ber 2lnfchauung irgenb eines ©efebeü; 2) auS ber faftifeben 3£ns fchauung beS ©efehmeißigen; 3) auS ber ©inficbt, baß baS Se^tere burchauS einbergebe nad; bem ©rßeren. 2tuS bem Sbigen ift fattfam flar, baß biefe Sreifachbeit bie abfolute gorm iß aller objeftiü faftifchen ©rfenntniß. 2llle SSe= ßimmtbeit beS SSilbeS überhaupt ift 33eßimmtbeit bureb ein ©efeg. Sag ®efe£ aber wirb in biefer SJegion' anfebaubar nur an feinem galle, einem il;m gegenüberßeberiben, nur ihm entfpreebenben gaf= tum; unb bieö wirb ber 2tnfd)auung ein folcbeS nur bitreb bie 2tnfcbauung beS ©efe^eS. S3cibeS barum, gaftum unb ©efeb, werben angefchaut bureb einanber, in einer fpnfbetißben 3Becb= felbeßimmung. Siefe fpntbctifcbc SBecbfelbeßimmung nun in ab= foluter ©inbeit beS ffiilbfeinS = ber ©ehe, iß baS objeftioe SBißen felbß. 2Bo tef) mir bewußt werbe irgenb eines SbjeftS, ba liegt bieS Sreifacbe ju ©runbe. SieS iß ber cmpirifche ffilief, ohne alle Unterfdjeibung ber Shcile. Sie Unterßbeibung ber 309 Steile unb bag ©ilben ibrcg Sufantntenbangeg, begleichen b«r ©pllogigmug iff, iff barutn blof? bie Sfeprobuftion beg urfprüng* licken ©erfabteng in feiner gornt. (2Bag man in einen ©pllos gigmug bringt, weif? man febon, unb gicht ftcb nur hinterher fRecbenfcbaft über bie gorm biefeg ©erfabreng. 2üie irgenb ßtwag erfaßt wirb, gefebiebt bieS in ber gorm be§ ©pllogigmug. Äber er felbff wirb nicht offenbar, fonbern nur bag Slefultat bejfelben). golgerung: (bie eben ber gewöhnlichen ©pllogifiif an bag geben gebt). 25ie ©cblufform, t>on ber wir reben, bie bag: 3d) (feile t»or, weiter beftimmenbe, fe^t fcblecbtbin »oraug ein faftifcb ge= gebeneg, burefaug fertigeg unb bejftntmteg ffiilb. 25ag ©ilb iff, eg wirb nicht; batton gebt alle ©inftebt beg faftifeben SBiffeng aug. ©o b^ben wir bag faftifebe 2Bi|[en in feinem principe bt- griffen. 35ie ©vfebeinung fegt fcblcd;tbin ab bureb ibr ©ein, bag fo notbwenbig iff, alg bag 2CbfoIute, unmittelbar unb unbe^ bingt ein ©ilb. Ueber bieg unbebingte ©ilbfein erbebt fte ftcb nur in anberen unb höheren Sfegionen, »on benen in ber ju er= örternben ©cblufjform nicht bie Siebe iff. 2flfo ein ©ilb iff, unb jwar ein beffimmteg, mithin felbff organifche ©inbeit einer 2Ran= nigfaltigfeit: baoon geht bie ^Betrachtung aug; bieg iff ihr Äern= punft, an welchen alleg Jfnbcre fich anfcblicgt. 2)iefeg ©ilb bringt nun mit ftcb bag ©ilb feineg ©efcfccg; bag ©efefs aber bringt mit ficb bie burebgängige ©effimmtheit beg erffen faftifeben ©ilbcg nach bem ©efege: bie gefammte SJfannigfaltigfeit, wie fte in organifcher Einheit angcfchaut wirb in bem ©efege, iff gerabe alfo in bem gafto, bag gefammte hier jtdh »orftnbenbe ©ilbwefen geht einher im beffimmt ©egebenen. 3on welchem im ©pllogigmug bie Siebe iff, iff nur eine Sfadhconjfruction beg wahrhaften Sfaturgefefccg, bag im gafto waltet, unb burd) welcbeg bag gaftum iff. (25ag faftiffye £)b= jeft wirb ja nicht erbacht, fonbern nur bag ©efeg, nach welchem fein ©ein einbergebf, wirb in einem Stacbconffruiren gebucht; 24 370 unb baS Sch ift in bicfer ganzen SRegion beS faftifchen SBiffenS ja burchauS nicht fPrincip mit einem fPrincipiat, fonbern nur ©ubftanj mit einem 2 lcciben 6 , welches 3lcciben§ e§ burch fein ©ubftanjfein fchted)thin bei ftd) führt). 2)iefe§ »ollen »ir nun feflfjalten, unb »eiter barauS folgern, nacfybem »ir erft noch eine SSorerinnerung beigebracht haben. 23a§ ©efefs, burch welches baS faftifche SBilb befiimmt ift, ift, jufolge beS in biefer Legion geltenben ©runbgefeheS, orga* nifdje bjcft bie oter ©tjllogiSmen baS urfprünglidio ^Begreifen beS A bargefleUt. Seht an bie 3fuöe tnanberfehung ber 2heile beS ©pllogiSmuS. ©ehort jum ©pllogismuS ber 2l'uSbrucf beS ©efe^cö, in ffiejiehung auf benienigen in ber organifd;en ©inheit enthaltenen 2heil beS SKannigfaltigen, ber, jufolge anberer 2lbft'cht, bem gafto jugewiefen »erben foH. ©o fann ich fagen A = a unter anbern; A = b unter anbern; A = c, A = d; biefe ©ähe fann ich alle hinjlellen als 2luSbrucf beS ©efefseS in üBejiehung auf bie 371 gßannigfaltigfeit. 3cf) fann fagen: ber 9J?cnfrf> iß ßerblicb, nicht alg batte bet ^Begriff ber ©terblicbfeit alleg bag Mannigfaltige erfcböpft, baß in bem ffiegrißc beS SKcnfcben liegt, fonbern aug irgenb einem ©runbe I;ebe ich baoott gerabe bieö beraub, £)a, wie gefagt, ber urfprimglicbe begriff ein SKannigfaltigcg fe&t, ber ©pllogigmug aber eine tfnalbfe beßelben iß, fo ftnb fo »iele Stugbrucfe beg ©efe^eö möglich, alg ©intbeilungen innerhalb ber organifeben ©inbeit möglich ftnb. Sßelcber Äugbrucf gewählt wirb, iß weber bureb bie Jjornt beg ©pllogigmug, nodb bureb ben 3ns halt beffelben beßimmt, fonbern eg muß feine ffießimmung »oit einem anberen Swecfe b«nebmcn, ber in einem gewiffen Sufams menbange liegen mag, unb ber ung bi<^ all burebaug willfubrlicb erfdbeint. Socb muß eine fofebe 33eßimmung bureb ©intbeilung innerbafb einer folcben organifeben ©inbeit gefebeben, benn fonß hieße ber ©a£: A = A, ber Sienfcb ift SDlenfdfj, ein t’bentißbeg Urtbeil, aug bem ftd) Kicbtg fdßießen läßt. tiefer befebriebene 3fu6brucf beg ©efefceg in ber wittfubrlt's eben ®ejiebung auf einen &beif beg Mannigfaltigen, beißt logifcb ein ©ab, Urtbeil mit ©ubjeft, fpräbifat unb Äopufa. ©ein ©ubjeft iß bag ®efeh; fein fPräbifat ein bureb bie organifebe ©inbeit beffelben gefegter Sbeil biefer ©inbeit. 3eneg ©ubjeFt, bag 23ilb, »on welchem bag ©enfen auggebt, unb bag .eg, bag £enfen, bureb Keßerion auf bag barin ©ntbaltene, unb ^>erau§bebung eines S^beileS weiter beßimmt. ©o, unb nicht umgekehrt »erhält eg ftcb, ungeachtet man freilich bureb eine grammatifebe Snöerfton fagen fann: ßerblicb iß ber Menfcf), b — A. ©g wirb babttreb bag SSerbälfniß beg A = b nicht »ers änbert: SDtenfcb bleibt bag ®efe£, bag ©eßtmmbare, unb ßerblicb ein wiHfubrlicb bewuggenommener Sbeil beßen, wag bureb bag ®efeh Menfcb geworben iß. ©arurn bie Kegel: man muß, um bie gorm eineg ©pllos gigmug beurtbeilen ju Fönnen, wißen, weldjeg in ben ©äfsen beßelben bag ©ubjeft iß unb welcbeg bag fPräbifat, ohne eg bureb bie äußere ©teHung betauSbrtngen ju wollen. S3ebeutenber unb belcbrenber iß bie Srage: SBag liegt nun 24 * eigentlich in bem Silbe, welches! baS erfie ©tüif eines ©ptlogiSs muS ifi, unb allein fein fann ©ubjeft feines erfien ©a(bjcft gar nicht als baS unb baS, etwa als SKenfch, begriff fen werben fonnte. (SBenn Semanbcm noch nicht flar geworben wäre, welcherlei 2trt bie empirifeben ©efe^c beS IDenfenS ftitb, fo werbe eS ihm flar an biefer ©teile: @6 finb lebiglid) QltifcbauungSgcfehe beS be* fiimmten SBirflichen, bie Sebingungen, ohne welche nicht, beS SegreifenS eines gaftumS unter biefe unb biefe befiimmte © 0111 = plexion ber SDlerfmale, welche im ©anjen beS empirifchen Se= greifenS liegt an ber unb ber ©teile. SBenn ©twaS nicht unter bem unb bem ©efefce fieht, nicht biefe befiimmte ©umme ooit SKerfmaten, unb nicht mehr unb nicht minber vereinigt; waS erwächfi ihm benn nun barauS? Glicht mehr, als bafj eS entwe* ber gar nicht wipflich ifi, (obwohl eS pbantaftrt werben fann, 5 . S. ein fPegafuS), ober nicht bieS, nicht SJlenfch ifi, aber ein 2tn* bereS, j. S. Shier. SBoburch alfo ifi eine ©rfebeinung genötigt, aßeS baS ju fein, waS ihr Segriff auSfagt? £)urch bie fflotbwens bigfeit, baS ju fein, waS fte ifi, ober als baS junt Sewufjtfein ju fommen. ‘Huf ber ©ünbe gegen bieS ©efefc ftel;t ber Seeluft beS SBefenS). 25aS barum ifi baS ©ubjeft: baS ©efefc beS SBefenS, bie organifhe Sinheit beSjentgen, ohne weldheS baS £>bjcft entweber gar nicht ifi, ober bieS nicht ifi. (£>aS gar nicht ©ein fällt ber ©frenge nach auS unferer Rechnung ganj h«n«S ; benn bie Silber ber ®efebe, oon benen l)ier bie Siebe iß, ßnb gar nid;t, außer ihrem faftifeben Safein gegenüber, alfo allemal ©efebc eines wirf lieben ©einS). Surcb baS ©ubjeft in biefem ©inne foß gefegt fein baS 3>väbifat: eS foß ficb ergeben bureb feine ttnafpfe. @S muß bars um im fPräbifafe auSgefagt fein ein abfolut wefentlicbeS SJierfs mal; benn nur bieS liegt im fo begriffenen ©ubjefte, unb anberS genommen wäre ber ©ab nicht wahr, bafi baS ©ubjeft fei ba§ Silb beS SBefenS nad; bem ©efefce. Gftn anbereS fann bi** nid;t ©ubjeft fein. 2CIfo in bem ©afse: ber SJienfcb iß ficrblieb, liegt ein ©t)I= IogiSmuS, wenn auf 5ß?enfcb ber tfccent liegt, baß eS bebeutet: ber SOienfcb aIS fold;er, in feinem abfoluten ffiegriße gefafit; weil fcblecbtbin behauptet wirb, baß bie ©terbtiebfeit in feinem 33es griffe liege. Senn eS liegt in i(;m ein wahrhaftes ©ubjeft, weis cbeS auSbrücft baS abfolut ©efefcmäßige. Sagegen: ber 5fJJenfcf> ’ißt 23rot, trägt oerfdmittcneS ^>aar, u. f. f. ift in bem ©inne eines ©pßogiSmuS nicht wahr. Sicfer nun einen wißfübvlicben Sbeil beS ©efehmäßigen auSs bröefenbe ©ab beS ©pßogiSmuS l;cißt ber maior, als befonberer ©ab b*ngeßeflt. Ser maior muß baS ®efeb auSbrücfen, unb waS baS ©efeb auSbrücft, iß bev maior. SBo fein folcber ©ab iß, iß fein ©pßogiSmuS. Um bie gorm eines ©cbluffeS ju be= urtbeilen, muß man wißen, ob ein maior ba fei, unb welcher eS fei; unb biefe Scurfbcilung bangt ab oon bem aufgeßeßten ®runbfabe. (2Bir woßen nebenbei bie Äritif ber ßogif, wo ft'e leicht iß, beibringen). Saß ber maior 2luSbtucf eines ©efebeS fei, fonnte bie Cogif nicht füglich wißen; benn wie etwas jugleidh ein @m= pirifdjeS unb Staturgcfeh, jugteich auch ein ©efeb beS SenfenS fein fonne, begreift man nur, wenn man butcb ben tranSfcenben; ta'len SbealiSmuS baS Scnfen felbß als Statur begreift, wie wir eS gethan haben. Saß aber nicht auS aßerlei ©äben, j. 23. ber SWenfch trägt abgefcbnitteneS .£>aar, fid; fd;ließen laße, fonnte ftcb ihr nicht oerbergen. Ser SSernunftinßinft half ihr auf bie einjig mögliche SDBeife, inbem er fte lehrte, baS äußere Seichen v-K. — 374 — ber ©efehmafsigfeit in ber 2fnfd)auung ^injiijuffigen. (SDBt'r haben biefen @a£ oben ©. 223 f. berotcfen). SBa§ ift bic 2lnfchauung ber ©efehmäfjigf’eit in ber ©mpirie? 25ie duffere 2Ulgemetnbeit, ©ültigfeit offne 2fu§nal)me, ba§ dictum de omni et nullo: ba§: 2tIle bei bejahenben, deiner bei oerneinenben ©a^en; bie§ war baS 2tuc>funft§mittel; welches ihnen jeboch eine anberc Unannehmlichkeit jujog; wooon ju feiner Seit- SDergleidjen h<* s ben wir in «nfercr Slbeorie nicht nötfng. Unfere Sehre ifi nicht dufferlich mechanifcheS fProbiren, fonbern für ben SBerfianb. £>b im ©ubjefte baS gefe|mdfnge SBefen bejeicfmet worben, wirft bu wohl am fPrdbifate fcf;en, ba ffefje bu ju, unb wenn bu eS barati nicht erfennfi, fann man bief> mit bem: 211 le auch tdufchen. ©a£, ber bebeutenb ift: Seber maior ift eine abfolute, unbebingfe fategorifche ©rfennt* nifj in boppeltem ©inne. Suoorberft, baS ©efefs, welches fein ©ubjeft auSfagt, hat überhaupt objeftiöe ©ültigfeit unb SBebeu*, tung; benn eS felbft ift nur feiner faftifchen £>arftcllung gegen* über, unb mit il;r oereint. (2)er ©a|: ber SJienfch u. f. f. be= beutet nicht etwa, ber SJtenfch, falls eS etwa ©inen gäbe, würbe fein baS unb baS, alö eine hbpothetifd;e Folgerung; fonbern fo gewifj ber SOtenfch oorfommt im maior eines ©chluffeS, Idfjt ftdj) ihm hinjufe^en: er ift, unb baSjenige, bem fid> bieS nicht uns mittelbar hinjufefcen Idfjt, fann gar nicht erfieS ©ubjeft fein ei* neS S3ernunftfchluffe§). SSBie bebeutenb bieS fei, wirb ftd> in ber 2lnwenbung auf bie ©ubfumtion geigen. ©obann: baS fPrabifat folgt fchlechthin auS bem ©efefce, eben weil baS ©ubjeft ein ©efefc ift beS äße* fenS; unb nur, waS aus? bem ©efe^e folgt, fann fPrdbifat fein: bie Äopula ift fategorifch, unb burchauS nicht probtematifch. 25er SRenfch ifi fterblich, heifit, er fann nicht nicht fierblich fein, unb waS nicht fierblich wäre, wäre eben fein SKenfch. 25er maior in einem folchcn ©chluffe hat feine SJtobalitdt; juoorberfi, er fann nicht auSgebrücft werben mit not h wen big, benn ber 2luSbrucf: baS unb baS ift nothwenbig, fe£t oorauS ben S3egriff eines ©efefceS, bergt ichen eS hie* nicht giebt, fon* bem nur bie 2tnfchauung beS ©efefseS, baS blofe 33ilb. £)er Sftenfch ifl nothwenbig flerblicb ifl ganj etwag anberg, unb »erfpricht ung ben ®runb entführen, aug feiner ftttlichen ffie= flimmung h*toug, unb ifl bie Antwort auf bie grage: warum lebt ber SRenfd) nicht ewig auf ber Srbe. ©ben fo wenig ifl er augjubrucfen bppotbefifd) mit Eann, benn auch bieS fcfet ben £3egriff eineg ©efefceg, fonbern nur burch i fl. ©o ifl ber Sftenfch, fo wirb er gebacht unb wahrgenommen, unb bamit gut. Sn tfbficht beg le^tern meint eg nun bie gemeine ßogiE an* berg. ©ie giebt problematifche maiores ju, bie ft'e nur anberg einEleibet, j. S3. ©inige SOfenfdhen ftnb gelehrt, t)ei$t, ber SJlenfch Eann gelehrt fein. 5lber folche ©äl^e fcfcen »oraug ben S5egriff eineg ©efefceg, eg fann fein unter ber unb ber 33ebtngung. 25ie§ gehört jeboch gar nicht mehr in bie Siegion beg faftifchen SBiffeng. 25afj ft'e nun baburch eine arge S3erwirrung begeht, unb in ein anbereS ätapitel htneinfommt, werbe ich ju feiner Seit geigen; oben liegt fchon ber SBinf. (2lber eg gefchieht auch nur mit eis ner 2£rt oon SBiberfpruch gegen ftch felbft. ©o wäre eg ja ber Eategorifche SJernunftfdjlufj: worin ich mit ihnen einoerflanben. 2)aoon eben rebe ich je|t. 2Bi* laffen ft* benn alfo bie ätategos rität jur ?>roblcmaticität ^erabftnfen ?) — Siun Eann burch bag ©efeh bag ^PräbiEat gefegt fein auf hoppelte SBeife: entweber, baft eg jur organifchen ©inbeit gehöre; ober bafj eg zu berfelben nicht gehöre, burch biefelbe auggefdjloffen fei. 2llfo ber maior Eann bejahenb ober oerneinenb fein. S3eibeg jeboch tfl Eategorifch unb unbebingt, alg abfolute golge aug bem biefeg beflimmte ©ein fefcenben ©efefce. hierbei 1) beibe Sheile beg maior, ©ubjeEt unb §>räbiEat Eonnen auggebrücft werben in ber ©prad;e burch »erneinenbe SSes Zeichnungen. 2Ber nicht glaubt, wirb oerbammt. ©ubjeEt, nicht ©lauben. £>ber: biefeg SKenfchen ©ebulb ifl unöerwuflltcb, wo bag ^Präbifat negatio ifl. ®ieg änbcrt Sltchfg im SBefen. ®urch bag ©rfle ifl ein pofttioeg ©efefc aufgeflellt, aug welchem bag unb bag folgt, burch bag gleite eine poft'ttoe golge aug eis nein SBefenggefe^e, wie man benn ja auch beibe 2£ugbrücfe mit bejahenben oerwed;feln Eönnte: SBer rein ftnnlid) ifl, wirb oer= bammt werben; unb: biefeg SJlenfchen ©ebulb ifl augbauernb 37G gegen aUc ©erfuchungen jur Ungebulb. £>b nun bic Negation ju ben Ibfilen beS ©afccS, ober jur Jfopu(a gehöre, ba$ muß ntan auS bem Snbalte erfehen, «nb e§ tjl nicht nötbig, barüber befonbere ÄuSfunftSmittel ju geben. SBenn baS ?Mbifat in einer Negation auSgebrücft wirb, fo oerfchlägt eS «ftichtS: bie Negation muß auS beiben ®rünben im ©cblußfafce wicber oorfommen. ©er erße 2 fall, an bemfelbcn ©afce, bat 8 eibnifecn ju einer bbcbfl fonberbaren ©emerfung oerlcitet, bie auch .Kant, wie eS mir febeint, irre geführt hat, worüber ju feiner 3 «it. 2) 2BaS jwar nicht unmittelbar jur Übeorie beS ©dituffeS ge; hbrt, aber boch nühlicb tfl ju bemerfen. ©ie Negation bc§ $Pra; bifatS fann burch baS ®efe(j gefegt werben oft auf hoppelte SBeife, entweber, weil gefegt iß bie entgegengefebte 9)ofttion, ober weil bie ganje ©pbäre biefeS 9?räbifatS burch ba$ ®efe£ au$gefd;lof[en iß. hierauf grünbet ftch ber Unterfchieb jwifd;en enblichen unb unenblichen Urthctlen. ©b bie Negation ein enblicheä Urtheil fei, ober ein unenbticbeS, geht ben ©t?Hogiö= mu$ ganj unb gar Nichts an, ber fte beibe ganj gleich behanbeltt, wie negative Urtheilc; bie Gonclufion ijt negatio. Gin ©cifpiel: — ber 9?abe (ber bann fein Stabe ifl,) ijt grau: — (weil er fchwarj ijt). ©er Üriangel ijt nicht grün: (weil et eine Gonßruction ijt im Staunte ohne bie ©pntbefiS mit ber £lualitat). 9Kein ©eweiS ijt füß, ober fehmaefhaft u. f. f. ©iefe ©äfce, unb bie Unterfcheibung berfelben iß f) 6 cf)ft bebeutenb in ber jPbilofopbie, befonbcrS ber tranSfcenbentalen. GS finb auS ber gewbhnlichen Sgnoranj berfelben ihr fehr viele Stacbtbeile ers wachfen, 3 . ©. bie ©cfcfjulbigung bc3 ÄtbeiSmuS, weil fte bem hichßen SBefen alle bie in bem 2ßefen ber Gnblichfcit begrünbe* ten Stefultate abfpredten muß, bie oft eben fo abgebrochen wer* ben ben tiefer licgcnbeti enblichen StBefen. 3- SS- bie SStaterie benft nicbf, weil in ihr baS ®egenthcil biefeS GharafterS gefefct iß, fie iß bloße Ginbeit ber SKannigfaltigfeit, ohne baS ©ilb ber Ginheit; weil fte barum unter ber ©pbärc beS ©enfenS liegt, ©agegen ®ott benft nicht, weil er übet bie ©pbäre ber ffießim^ mung burch ©enfen, unb überhaupt aller faftifeben ©eßimmung hinaus liegt, weil ein ©ilb in ihm gan 3 unb gar nicht fein fann, 377 fonbern eitel Sein. Wo bie Materie ift nur ©ebachteS, 9>robuft beS £>enfen$: ©ott ift fchlechthin unabhängig v>om 25enfen unb Vilben, unb über baffelbe erhaben. 2)aS erfte t(t ein üerneinen= beS , baS jweite ein uncnblicheS Urtheil. £>amit nun bie be* fehränften SKcnfchen nicht geärgert werben, wenn baS Sefste ges fagt wirb, unb glauben, baS abfolute ^eilige SBefen, ber £luell unfcrS SebenS unb £>afeinS, werbe baburefy gleichgejtellt bem Stocf unb Stein; fo wirb eS gut fein, ihnen bieg ju fagen. Sticht bafj fte eS gevabe begriffen, benn um biefe abfolute Schein bung ber VeftimmungSfphäre ju fehen, muf ©inem baS Wge fchon aufgegangen fein über baS Ueberfinnliche; (ber ©egenfah burchge; führt fein;) fonbern, bamit fie werfen, baff h*« etwas ihnen Verborgenes liegt, unb fie fich befcheiben. 25er Unterfchieb ift, benfe id), flar oon Shnen eingefehen; wer auf ein unenblicheS Urtheil fommt, wirb ohne Zweifel wijfen, waS er thut. 25ie Wwenbung in Vortrag unb ßehre ift flar. j£>b nun irgenb Semanb biefen Unterfchieb mit ber Serminos logic fich befiimmt gebacht l;at, ober ob ich ber ©rfie bin, weif ich nicht. 25af? Jfant einen Unterfchieb gemacht bat, unb waS er bamit gefügt hat, baoon nachher. ®af bie .Kantianer in ih= ren,ßogifcn fich plagen, ohne baf eS ju einem »erfiänblichen SSortc fommt, liegt am Sage. 2BaS hiftotifch fich barüber bei* bringen laßt, ift golgenbeS: ßeibnifc: SBer nicht glaubt, wirb »eVbammt: ber Sube glaubt nicht; barum wirb er eerbammt. hierbei: er wolle uns ein Sicht auffteefen. 25ie .Kraft ber .Kopula fei nicht genug er* wogen worben. 2)er minor fei nicht etwa ein negatioeS Urtheil, fonbern ein bejahenbeS: fo ju »erflehen: »erbammt ftnb, bie nicht glauben; nun ft'nb baS bie Suben. Sa: baS fo Ute ich auch meinen: benn er enthält bie Subfumtion: wenn aber nicht fub= fumirt würbe, fo wäre eben fein Schluff. 25aS feien nun un* ettbliche Urteile, infinitae enunciationes, bie in ber ßogif behaubeit werben müfjten, wie bejahenbe, weil bejahenb gefchlofs fen würbe. [So auch -Kant fpriebt: behanbelt wie bejahenbe. SBenn in biefen SBorten ein Sinn ift, waS fönnen fie heifien ? ©in fchein= 378 bar negatiüeS Urteil fei boch im ©runbe ein bejahenbcS; @ub= fumtion unter ba§ negatio auSgebrücfte ®efe|, baS ©ubjett beS maior. Senn etwas 2lnbereS ftnbet nicht (Statt. — finge bie Verneinung in ber ©teile beS fPrnbitatS, ein wahrhaft unenblw djeS Urteil; — fo mürbe eS behanbelt wie ein negatioeS. Äant fpridjt barin fieibnihen nach, ber — man neunte mir’S nicht übel — bieSmal nod) nidjt wußte, was er rebete. Äant fefct ihn nicpt in ben ©dßuß — bie ©eete iß ntdfjt ßerblid). S3cjat>enb: nicht rott), nidjt finnlich, unenblich: bleibt überall baffelbe? Sie guten Kantianer waren ba freilief) ju bc= flagen] *). XXIX. Vortrag. 1) 2lnfdf)auung beS ©efefceS. 2) gnf= tifche tfnfdjauung beS ©efefceS; barauS Vilbung ber ^weiten fPrämiffe, genannt minor: oon ihm jefct. j3uoörberß über bnS SBefentliche, bann über bie äuffere gorm. F = A ßnjuS iß ein Sftenfci). 1) F, baS gaftum überhaupt, ift baS ©ubjeft. 2BaS ift nun eigentlich in biefem ©ubjeftSbegriffe befaßt, als ©ubjeftSbegriße, meine ich, *>or 4?injufügung beS fPrabifatS A? (@ben fo wie wir bnS SBefen beS ©ubjeftS im maior erforfcht haben). Sch fage: baS ©ubjeft im minor ift bie abfolut reine gorm eines gaftumS ber SBahrnehmung überhaupt; bieS, baß in einem Seifmomente, ber nad) einem anbern iß, unb oor einem anbern, wahrgenommen wirb ein, ein faftifchcS iß fe^enbeS ®ilb. SieS, unb burdjauS weiter SticbtS, ohne alle Veßimmts heit burch ein ©efeh; benn bie Veßimmtheit burch ein ®efe£ überhaupt wirb ihm ja erß burch bie ^»injufügung beS ^rnbifatS gegeben. Verhalt bieS fxd> alfo, fo finb auch alle möglichen ©ubjette ber minores burdjauS ft'ch gleich; benn eS iß in allen rein baffelbe, bie gorm eines bloßen S3ilbeS, baS ba eben *) Jlnmertung beS 4j>etau$gebeti>. ©et le|te Sbeit [ — ] finbet ftd) nur in gidjte’8 Goncept $ nid)t in ben ÄoUegienfjeften > beffjalb ges lang e$ un« nidjt, ben (Sinn fidjet betjußellen. 379 ifi, unb bamit gut, überhaupt. ?fuSjufprechcn: Etwas, t x- genb Etwas. £*enn waS ifi baS Etwas? $robuft eines 33il= beS, ©ebilbeteS auS einem foldjcn überhaupt. Eine innere S3e= fiimmung fann noch nietjt fjinjugefc^t werben; benn alle innere S3efiimmung beruht auf bem ©efe^e, baS erft im ?)räbifate l;in= gugefc^t wirb. 2BaS allenfalls als beigefügt gebaut werben fönnte, ifi bie äufjere S3efiimmung ber Seit; baS Etwas, baS wahrgenommen ifi in bem unb bem 9Jierfmale innerhalb ber Seit* reibe »on SBahrnehmungen, baS @twaS, baS tch je£t meine: »EajuS.« 2BaS ifi EajuS, wenn er nicht ein SDienfch ifi, waS er er|i burch baS ^räbifat wirb; aber auch nichts 2fnbereS fein fann, ba er ftdf) als ÜJicnfcf) ftnbet — als eben ein GttwaS übers haupt, be|iimmt burch biejenige 23efiimmung, bie bem Etwas überhaupt übrig bleibt, bie Seit. £)ieS baS ©ubjeft beS minor, Sleprobuftion, bafj ein S3i(b ifi. 2) rabifat beffelben ifi baS @efe£ felbfi = A: SKenfcf). ©anj baffelbc, unb in bem ©inne, wie eS als ©ubjeft beS ma- ior aufgefiellt ifi; als organifche Einheit überhaupt, unb in ber gorm beS SOiannigfaltigen, waS eS auch fei. 2)er ©inn beS minor ifi barutn: baS gaftutn bicfeS S3ilbeS = F, non welchem fchledjthin nichts weiter auSgefagt wirb, als baf? eS ifi, geht burchauS einher nach biefem ©efe^e, ifi bie faftifche ©arfiellung biefer organifchen Einheit ber fOiannigfaltigfeit. Snbem ich wahr* nehme biefeS F, bin ich guglcich befiimmt in berfelben unjertrenns liehen ©pntheftS burch baS ©efeh A. Siegel: baS ^räbifat beS minor mufj burchauS fein baffelbe, waS ba ifi baS ©ubjeft beS maior. 3lufferbem ifi ein ©pllogiS= muS nicht möglich. 3) @o niel ifi wohl fchon flar, bafj ber minor bie ©ubfums tion beS gaftumS unter baS ©efef? ifi, unb baf biefe ©ubfums tion fcf>lechthin gefchicht, nicht burch einen »ermittelnben ©chlufj, inbem fte eS ja felbfi ifi, bie ben ©chlufj, inwieweit er ju ©tanbe fommt, in ©ejiehung nämlich auf baS im maior ouSgefagte ^räbifat = b, ober fierblich, »ermittelt. ES ifi barum eine belehrenbe grage: wie ifi benn bie unmittelbare 350 ©ubfumtion beS gaftumS unter baS ©cfeh möglid)? (Sttchf um bie grage überhaupt ju beantworten; benn bieS iß fchon oben jur ©enüge gefdhehen, fonbern um bie allgemeine Antwort an biefer ©feile roieber ju ft'nben, unb barauS eine tiefere ©inftcht in baS 2Befen beS Schlußes ju fchöpfen). iDffenbar muß unmittelbar mit bem gaftum ber 2Cnfdhauung ftd) vereinigen baS S3ilb beS ©efefceS; bie ©onßruction eines Mannigfaltigen nach biefem ©efefce, unb ba$ Urteil, baß baS in bet Enßhauung ©egtbene übereinßimmt mit bem nach bem ©efeße ju ©onßruirenben, wie wir oben bie faftißhe ©rfenntniß überhaupt abgeleitet ba&en. 9lur fo iß ber ©ubfnmtionSfafc F = A möglich- 25ieS gefdßeht nun fd)led)tbin babuid;, baß baS SOBißen überhaupt iß; bem mittelbaren ©dhluße liegt barum ein abfolut unmittelbarer $u ©runbe, unb jener wirb burdh biefen allein möglich- 2Me unmittelbare Subfumtion, ohne welche ja gar fein SpllogiSmuS iß, weiß auf biefen Schluß jurücf. 3d> fe^e hinju t fogar burch baßelbige Merfmal b, burdh welches baö F im unmittelbaren Schlüße beßimmt wirb, iß eS fchon beßimmt im unmittelbaren. 2)enn waS fagt ber minor? F fei biefe or* ganifche ©inbeit A. 9lun iß in biefer jebeS burdh aHeS gefefct; man h«t barum burdjauS fein Jßilb ber otganifchen ©inbeit, ohne ju hoben ein alles in ihr licgenben Mannigfaltigen, inbem bie ©inheit nur iß baS Mannigfaltige jufammengenommen; mit= hin, um ju hoben ein S3ilb beS b, unb bem F bieS jujufcbrci* ben. 2BaS barum bie ©oncluft'on htnjufeht, liegt eigentlich fchon in ber ©ubfumtion unter anbern mit barin. SBaS hoben wir burdh bieS 2flle§ gefagt? Suoörberß baßet* be, wooon wir auSgingen. £)er SpllogiSmuS iß nur Sveprobuf; tion, unb allemal analpßrenbe unb theilweife Sfeprobuftion ber urfprunglichen ©rfenntniß, unb fe£t biefe oorauS. ®urcb ihn wirb nicht erfannt, ober erfaßen, fonbern eine fchon t>orhan= bene, unb fcbfecbtbtn eorhanbene ©rfenntniß nur in ein befonbe* reS S3ilb gefaßt, ©obann: biefe urfprüngliche ©rfenntniß felbß, ihrer ungeteilten unb organifdjen ©inheit, fommt im Schlüße felbß in einem ®ilbe bor. 25iefeS ffiilb nämlich iß ber minor beS ©pllogiSmuS. 2Cuf ben Snbolt beßelben grünben fuß bie 381 ■ *v übrigen 2(;cite, unb et iß bie eigentliche S3aß$, unb ba§ QaupU ßücf beS aber Fommt eS audb, baß ber «SpllogiämuS bie 33orberfähe nid;t beweiß, fonbern ft'e alä beFannt oorauSfcbt, unb feine ganje beweifenbe .Kraft »erniebtet iff, wenn man ibm einen oon biefen abläugnet. 25u weißt bod>, baß A b bei ftcb führt, bu weißt ferner, baß F ein A iß; olfo muß ja bie Abeit in F bei ftcb führen b. SBober aber weiß icb benn ba$? 3luS ber urfprüngltdben faFtifdben ©rFenntniß. 2Mefe wirb im Schluffe bem Sttenfdben wieber »orgebalten, unb er an ße er= innert im Silbe, welches 2lUe§ ganj unb »ollenbet bei einanber im minor liegt. 2Cu5 biefem ©efantnitbilbe wirb nun berjenige SEbeil »nt Schluffe bftauSgeboben , auf ben e5 bermalen onfommt, nicht um ihn erFennen ju laffen, fonbern um ihn nur $u erinnern, unb anerFennen ju machen auch rSufferlidf) baS wohl ©rFannte, ba$ bewiefen wirb nur au5 feinem ©rFanntfein. — 2(u§ biefem SOBefen be§ minor Fommt e§ audb, haß berfelbe bei ben mannigfaltigen Syllogismen, bie burdb biefelbe urfprüngticbe ©rFenntniß gegeben finb, immer berfelbe bleibt: F = A . F bie faFtifcbe gorrn übers baupt in ihrer JCllgemeinbeit: A ba§ ©efefc in feiner Ällgemeiit: beit. ©$ iß baS Silb ber urfprünglicben ©rFenntniß in ihrer faFtifdben ©inbeit, dagegen ber maior unb bie ©onclufton Steile ftnb auö ber Sfnalyfe biefer ©rFenntniß, wcldje, ba bie ©rFennts niß ein SftannigfaltigeS enthält, notbwenbig felbß iß ein 3)?ans nigfaltigeS. 25er minor bureb ftcb fefct Feine beßimmte ©onclus ft'on: (F = A. wie foH ich barauS fdbließen ?) fonbern bie 5Dlogs licbFeit aller, bie burdb biefe urfprünglidbe ©rFenntniß gegeben ftnb, alles beffen, was Sßräbifat fein Fann im maior. SFur mit bem maior pereint iß eine beßimmte ©onclufton gefegt; burdb baS 9)räbifat beS maior. 25urdb ihn bleibt biefelbe Unbeßimmts 382 heit, bie ba ift im ©ubjefte beg maior, »eil er in biefem ©ubs jette enbigt. 4) Sie logifdfe .Sfopula beg minor. Sie ©ubfumtion ift fategorifch; benn fte ift 2lugbrucf eineg urfprünglichen ©ilbeg, bag, fo gewiß ein ©chlujj möglich ift, ift, unb fo ift. Sie ift ferner pofitiü befahenb: eS muf fubfumirt »erben, barf nicht et»a auggefchloffen »erben, aufferbem ift ein ©chlufj nicht mögs lieh A = b . F non A. ©in glephant ift fein SDtenfd). SSBie fann ich nun fbhliefen? b fann ihm auf anbere SEBeife jufom= men. Sie Negation ber ©ubfumtion hebt bie gan^e ©chlufjform auf. Ser minor ift burdjaug bejaheitb. Sag ©ubjeft ift eU gentlich ein gtwag überhaupt, unb feine SSeftimmtf>eit erhalt eg nur burch bie ©ubfumtion; beg gtwag, wag eben A i|t. gg ift barum ganj barin aufgenommen, inbem nur burch bie 2lufnebms barfeit feine ©phare beftimmt ift. Sag ©ubjeft im minor hat barum gar feine ©pbäre, al$ bie ihm burch bag ^Prübifat anges »iefen »irb, hat feine Quantität, »ie ber maior feine SDtoba* lität hatte. ©g ift im Safto bejeichnet, wag bieg ift, nur bieg; bieg aber gan;. ©ajug ift ein SÖtenfch, alg folcher fterblich. SEBag er noch fonft fein mag, geht ung Stichtg an. Allgemein, nicht particular. — Ser SOtcnfch ift fterblich- ©inige ber ©efchßpfe ftnb 9Jtenfchen. ginige, »cld;e barum? bie ba SKenfchcn ftnb; alfo »ir ftnb wieber beim maior, unb haben ung nicht aug ber ©teile bewegt, unb nur fdjeinbar gcfchloffen. — »ginige« fpricht gar feine faftifche SEBnbrnebmung aug, fonbern nur bie SJtöglichfeit einer folgen. Sebe SBahrnehmung hat ihr befiimmteg Sbjeft: ginige orbnet gar nicht unter bag ©efefs, fonbern fpricht blofj aug bie SOtöglichfeit einer folchen Unterorbnung. Sarttm auch fo: ©in ©efchöpf fann ein fStcnfd) fein: »ieber ein ©efeh, bag nicht augfchliefjt, ein problematifcher maior. gin ©efchöpf fann fterblich fein, »enn eg nämlich fubfumirt »irb unter ben ©egriff. £iet ift alfo nirgenbg eine wahre ©ubfumtion, ein minor, fonbern 2fugbrücfe beg ©efefseg, SSertröften auf eine ©ubfumtion. ©ie nannten eg ben fategorifchen ©ernunftfehlufj. 2Bo ift barin et»ag Äategorifcheg ? 3S3 5) Sieful tat: ©in ©pEogibmub ntufj einen minor haben: ber minor aber etneb ©pEogibmub ift bie nach ©ubjeft, 5)rabi; tat unb .Kopula befcbriebene ©ubfumtion beb gaftumb unter bab ©efefc. 6 ) 23er britte ©a£, bie ©onclufton, ergiebt ficb nun leidet. .Kommt bem F 2tEeb ju, wab in ber organifctjen ©inbeit über= baupt liegt, laut beb minor 5 liegt aber in biefer b, laut beb maior ; fo tommt F ju b.: ergo F = b. Sab ©ubjeft ber ©onclufton = bab fubfumirte gaftitm, ©ubjeft beb minor: bab 9)vdbifat, fjfrabif at beb maior. — Senn um biefeb §)rabifat oon F ju beweifen, mürbe ber ganje ©pllogibmub angelegt. Sie .Kopula in ber Sonclufion ift nofbwenbig fategorifcb, wie bie .Kopula ber beiben Vorberfafte. ©b fommt ju, fagte icb: bieb fann nun fein pofitio, bejas benb, ober negatio, aubfdblieffenb. Sn 2£bficf)t ber S3ejaf)ung ober Verneinung ift barum bie .Kopula ber ßoncluffon, tote bie beb maior. Sieb barum it>re Siegel. ■ 7) ©b fommen barum in einem ©pEogibmub brei berfcbie* bene 33egriffe bor, welche bie ßogif termini nennt. Ser ber ©efefceb A: genannt medius, weil er bab oermittelnbe ©lieb giebt; ferner ber terminus eineb 2 l)eilb ber burcb bie organifdje ©inl;eit oon A gefegten SDtannigfaltigfeit, j. $5. b: unb enblicb bie faftifcfje Tlnfcbauung = F. Siefe finb immer beftimmt burcb il;r innereb SBefen; unb an biefem foE man ft'e erfennen. Sie ©d£e finb beftimmt gleicbfaEb burcb ibr innereb SBefen, unb aub biefem crfennbar. Ser maior ber partieEe TluSbrucf beb ©efefseb, ber minor bie ©ubfumtion. Surcb bieb SBefen ber ©d£e ift nun beftimmt bie ©teEung ber termini in iljnen maior *— med. — maior. min. — min. — med. conclus. — min. — maior, mit ber .Kopula, bie ber maior bat- Sie ©runbregel ift, Sbentitdt ber termini. Stun mag man ©dfce unb begriffe burcb einanber werfen; mit biefer ©rfenntnifj aubgerüftet, wirb man ft'e wobl aubeinanber lefen, unb in ihre natürliche Srbnung jurucfbringen fbnnen: 381 (»rebuciren,« woeon ju feiner Seit); j. 53. $?enfch iß bodj wohl EajuS, ßerblich ifi aber ber SDtenfd;, fierben muß barum EajuS. Unb hiermit *fi benn bie Sehre bom eigentlichen ©pllogiSmuS, ben Fategorifchen S3ernunftfchlüßen, gefdßoßen. 2)ie ®runbüerfchiebenl)eit nun biefer fiel;re oom ©pllogiSs muS bon allen, bie Äantifche nicht ausgenommen, ifi bie, baß ich in ben S3orberfähen beffelben nur unbcbingt gültige Fategoris fche @ä£e julaffe, unb allen Unterfchicb ber SJiobalität ober Quantität (beibeS Fommt auf Eins hinaus, wie ich gejeigt habe;) gänjlicb aufhebe: baß barum bei mir nur jwei 2Crten beS SS er* nunftfchluffeS, bie bejabenbe unb »erneincnbe, übrig bleiben. (Barbara unb Celarent ; nidf)t einmal Darii unb Ferio , ges fchwetge benn bie anberen gormen, bie auch Äant unb alle Kantianer berabfchieben. 25aS Sftöthige bavübcr gu feiner Seit). ©iefe Slheoeie entfleht mir nun barauS, baß ich ©pllogiSmuS nenne nur bie theilweife SfeprebuFtion einer urfprünglid) faftU fchen ErFenntniß, welche lefctere barum burchauS fertig iß, unb be* ßimmt, unb in ber ÜFeprobuFtion als fertig unb befiimmt bargen ßellt werben muß, FeineSwegS aber als erß beßimmbar burch irs genb ein noch ju erFcnnenbeS ©efefc, ober burch eine noch ju machenbe ©ubfumtion; benn in bem lefctern galle wirb nicht res probucirt eine gegebene ErFenntniß, fonbern eS wirb bie Aufgabe einer ju crwerbcnbcn geßetlt. 2MeS iß allemal ber galt, wenn einer ber S3orberfähe partis eulär, ober problematifcf) iß: (beibeS iß EinS). 1) Einige SEBcs fen finb ßerblich, heißt fo oiel alS: ein SBefen Fann ßerblicf) fein, b, i. burd) ben gefe^lichen S3egriff eines SßcfenS iß bie ©terbs lidßeit nicht auSgefdßoßen. EajuS iß ein SBefen. Er Fann bars um ßerblich fein, wenn er nämlich unter biefe ©phare gehört. 2) fchon oben gegeigt: ber SKenfch iß ßerblich, einige ©efcfjöpfe finb SOZenfchen. ES iß ein oöllig täufchenbeS ©piel, unb leere SBortmacherei! £>aS Einjige, waS bei einem folcfjcn SSerfahren berbienßlidj fein Fann, iß, baß baburch bie ©phäre für Unterfus thungen beßimmt unb abgeßecrt wirb: g. 23. »bie $Phitof°hhie giebt ft'ch für ein SBiffen; einiges SBißen iß empirifch, bie 3S5 $f)ifofopf;te formte barum empirifd) fein. 2 Bir wollen eg bems nad) unterfucben.« 2 )icfcr ©ang ber Unterfucbung wirb ol;ne Zweifel auch feine SfeEe ft'nben. 2 Cuf tiefe Jtritif fonnte man ung nun entgegnen: £)u gebß aug oon einem burebaug anberen ^Begriffe beg Stillogigmug, alg bie ßogif, unb nun fcbließcß bu baraug unb fjaft für bicb red)t. 2 >ie gemeine ßogif gebt oon einem anberen aug, benn bu, ber auch bieg ßefctere, wag bu gleichwohl jugiebß, mit in ftcb faßt. 3fntn>ort: baß ft'e t>on einem anberen auggclß, wirb jugegebeu. SEBelcber eg leiber fei, werben wir fel;en. 2lber id; läugne ibr bag Stecht ab, augjugcben non einem folcben SJcgriffe, ber unters cinanber wirft, unb a(g gornt t>cffdbcn ©runbgefcheg betrachtet, wag fo oerfebieben iß, wie Steprobuftion eines ©egebenen, unb Aufgabe eineg ju ginbenben, wie (oben gejeigt) bag Scb, alg Subßanj jum 2 CccibenS, uon bemfeiben alg 3 )rincip eineg nach einem begriffenen ©efefce bctöorjubringcnben ?)rincipiateg: bagje= nige beijumifeben, wobureb bag eigentliche 3Befcn beg ©egenßans beg oollig oerbeeft wirb. Sie 2 lbfolutl;eit beg fategorifd;en ©dßuffeg; wer erfennt fie wieber in biefetn »fann« tc. ? Sd> werbe über bieg unb bag babin ©ebörige, ein burd;aug entgegen; gefegtes 5>rincip SSoraugfebenbe, bag Stotbige beibringen. 2 )ic ßogif iß nid)t erfunben worben bureb 2 fuffud;ung ber ©efefce beg 2 Bißeng, wie bie trangfeenbentafe; audb nicht einmal alg ein SBerf^eug, um bie SEBaf>rI;cit 51 t finben, alg organum ber 2 Bißcnfcbaft; (man bat immer gefühlt, wie wenig fie baju angetban iß:) fonbern alg ein 23crwabrunggmittcl gegen ben Srr; tl)um in ber Sftittbeilung mit anbern, unb noch »ielmel;r gegen bag 2lnfel;n unb ben Schein, baß man ben Srtfbum ßd) gefal; len laffc. @g iß aber bag ©efeb ber Sftiftbcilung: baß feiner in ben anbern hinein wißen fann; eg fommt nur barauf an, baß man ißn anerfennen laße, wag er im ©runbe febon weiß, wag in feinem urfprüngliriben faftifdjen SBißcn liegt, burd) Stcprobuf; tion in ber gorm beg ©pllogigmug. £)ieg iß barum bie aug= fübrlid;ße SSeifc, ftcb mifjutbcilen. sDaß man nun nicht Seman; bem etwa einrebe, cg liege in feinem urfprünglidben üSSißen, wag boß) nicht barinnen liegt, bafür giebt eg fein Mittel, unb eg he- 25 barf auch eigentlich Feines; barüber wirb Scher bcrwiefen an feilt unmittelbares Sclbftbewußtfein. £)aß aber Semanb unter bem Vorwanbe unb 3lnfcheinc, er ermeefe bloß bicfcS, er fchlicßc bars um, nicht Unwahrheit oorbringe, inbent er baS nicht Mit, mar ju befürchten; baß er bie Sd&lußform nur »orfpiegle, mährenb wirflich nicht gcfchtoffen wirb. UcberbieS l;at biefc 3frt ber 23er; leitung etwas 3fergerlidieS, unb bie fPerfon VerflcincrnbcS. £)er Schluß geht immer in feinen fPramiffen bavon auS: bu giebff ju. Äann nun bieS gcläugnet werben: (laut beS urfprünglichen faftis fchen VewußtfcinS;) fo hat bie ganje ©emeinfehaft ein ©nbe. 9Jtuß aber bieS jugegeben werben, fo mag bie Sonclufton immer unferm natürlichen Vewußtfein wiberflreben, wir erfcheinen bcn= noch, wegen ber jugegebenen fPrdmiffen, unb wegen ber großen Straft ber «Schlußform, als 2beilnehmer nnb ©efellen beS Svr* thumS. 2Bir Fommen in Verlegenheit unb SSibcrfpruch mit unS felbft. Von ber anberen «Seite ber 9teij berer, bie entweber tau* fchen, ober ffch nur auf Unfoflen 2lnberer erheben wollen, auf biefe Sßeife, bei ber fte allein fid) ©lücF berfprechcn, 3vrtf)um ju verbreiten, hat biefe Äunff auSgebilbet. So entffanb bie Aufgabe, gegen biefeS Uebel ffch ju frühen: ffch nicht burch bie gönn beS «SchluffeS täufchen gu laffen; beS «SchluffeS: beS 2llfo. ©ine Sheoric beS empirifchen 3llfo tft bie gange gemeine SogiF. 3luS fPrämiffen. 2Bo nur irgenb bieS im Sehen anjubringen iff, fchlagt in ihr ©ebiet; bamit man ffch fo GtwaS nicht aufbürben laffe, bagegen wollte fte fehlten, unb baS burd; Mittel, bie fo viel als möglich benVerftanb überpüfftg machten, wie man burch SBütfel SftenuctS componirt; fte fuchten barum nicht, waS ber maior unb minor nothwenbig iff, fonbem nur, wo Feiner iff. 2BaS nun juvörberft bie fpllogiffifche gorm betrifft, baS 9)ro* blematifche mit eingerechnet, weil in ihr auch ein 2flfo liegt, fo wirb in ihr nicht allemal ber Schluß fo auSgebrücft, wie er nach ben Siegeln beS SchluffeS auSgebrücft werben füllte, fonbem bie Sprache, SebßaftigFeit unb Sufammenhang ftellen oft bie Sa^e unb Vegriffe anberS, als bie aufgeffcllte gormel eS forberf, eS würbe barum barattf anfommen, biefe anberen Stellungen ju= 3S7 rücfjufül;rcn auf btc rechte beS 33erftanbeS, um fte ju überfein. Saber bie vier giguren. Sie erffe als bic natürliche: Asserit A, negat, E, sed universaliter ambo. Asserit I, negat 0, sed particulariter ambo. 1) Barbara Celarent, primae, Darii Ferioque. 2) Cesare Camestres, Festino Baroco secundae. Sie -23crfcbiebenbeit ber ©eblüffe haben mir nach ber S3er» febiebenbeit ber Kopula: ob biefc affirmativ ober negativ ift, ein» gerichtet. Sie gewöl;nlid;c Sogif fyat vier ©cbluftformen, allge» mein bejah enbe unb allgemein verncinenbe. 2 llfo bie erfie gigur b«t nach ber gewöhnlichen Sogtk vier modos, bie fte an ber aufgcftelltcn gorm mit a e i o bejeicl;net. Stad; biefer Siegel beiftt ein ©cblufj in ber erfteit gtgjur/ welcher a 511 m maior hat, unb beffen ©ubfunition auch a ift, eine conclusio in Barbara. SBclcbe aber auSgebt von e mit ber ©ubfumtion a, fyat bie ßonclufton e: Oelaret. 3) a—a — i Darii. 4) e — i — o Ferio. Stad; meiner Sbeoric werben blof? jugegeben Barbara unb Celarent , baS finb bie SOtobi ber von ber 8 ogif felbjt für allein richtig anerkannten erfien gigurcit. tlufferbem nahm bie ßogik noch eine bteifaebe ftigur an / unb ber ^rofeffor Ärug hat ficb noch neue auSgcfomten. S'd; jweifle nicht, bie ganje ©ad;e bat etwa fo viel SSerfl;, als baS StacbbcnEen über baS ©dmch» fpiel. 63 ift aud; gar nicht jweifelbaft, bafj ein fPrincip biefeS ©pielS gefunben werben könne, unb fo auch ber möglichen gitgu» ren. Seht ba&e ich baju bie Seit nicht. 2 ßenn icb einmal wie» ber auf biefeS Kollegium jurüeffomme. XXX. 93ortrag. Uebcrbaupt, ein ^auptgrunb aller biefer ©opl;iSnten, feien fte nun millkübrlicb ober unwillkürlich, ift ber, wenn ber ©inn ber termini geänbert wirb, unb ein begriff in ber ^weiten ©teile einen anberen ©inn bekommt, als in ber er» ften. SieS lafjt ftdb nun burd; keine Siegel über bie gorm kennt» lieb machen; eS gehört baju SSerftanb, S3ergleid;ung beS termi- nus in ben jwet ©teilen. Sie formalen Reglet beS ©cbluffeS 25 * 3SS laffen ft'd) offenbar barauf jurucfbringen, bafj ffe 1) im maior ober minor liegen muffen: bafj ber maior nicht wahr, bae> ®es fefc unrichtig au§gefprcd)en fei, ift fein gebier gegen bie gorm. 3(1 ber minor nicht wahr, F nid)t jtt fubfumiren unter bie§ ®efe(s, fo ift bie§ auch nid;t gegen bie gorm. 23ie gorm be§ Sd;luf[e§ beffebt in ber organifeben ^Bereinigung be§ maior unb minor eben jum Schluffe; ber einzig möglidje gebier gegen bie gorm wäre barum, wo fein maio? ober minor ift. Stb fanrt mir bie 93I6glid)feit nid)t benfen, einen folcbcn Scblufj oorjUi fpicgcln. Swar, meiner Sbeorie jufolge ifl in problematifcben ober particularen maioribus in ber 2 l)at fein ©efeh auogefpros eben. (Sfnfge 2)inge finb organiffrt. SBclcbc benn ? 3n meldfjer gortbeffimmung bes> ©efe^eS cineö 23inge§ überhaupt liegt c§ benn, baft e§ organiffrt fei? JDennocb fcblieficn (Sie fort: Sanb* baufen finb 23inge; folglich fönnen ffe organiffrt fein: unb cS ift richtig. UebrigenS rücft bureb alle§ (Schliefen bie ßrfenntnifj nicht weiter; eS wirb nur unter bie Unwiffenbeit fubfumirt. Sch behaupte baljcr oielmebr: e§ ift gegen bie gorm bcS Schluffes. 2 ) SBcnn feine Subfumtion ba ift. 23a e§ in biefer 2trt berühmte Sophismen giebt, mit benen noch bis heute geprahlt wirb, al§ bie 2ogif in SSerlegenbeit bringenb, fo wirb eS oiclleid)t nicht unintereffant fein, biefe galle naher 511 betrachten. Erinnern Sic ftcb nur an baS oben über bie Subfumtion überhaupt ©efagte. 3d; fage: 1) bie Subfumtion ifl bie Einers fennung eines gaftumS unter bem ®efe|e; nicht jufolgc ber 3ln= febattung beS ®cfc^eS, unb fcbliefjenb, analpffrenb, fonbertt fd)lcd)tl)in unmittelbar; benn ffe brueft auS bie fpntbetifcbe 2lnfcbauung. 2)ie 2tnalpfe beS ©efc^scS giebt bloß bie 9)terfmale, nicht was, welche gafta, barunter enthalten finb. (So leicht unb boch fo unbefannt! 3n ber gewöhnlichen Sogif ffeht cS in ber £bat auS, als ob man burch bie 2cnalpfe beS ffiegrip Sftenfch auf ßajuS, SemproniuS, $£iftu§ fämc). 2Cnalpfe ifl burd;auS etwas 2tnbereS: jenes 2(nfcbauung, biefeS benfen. 23aber (eine 35e* merfung, bie noch nirgenb oorgefommen ijf, aber nicht unbebcus tenb:) bringt ftcb auch baS 3 ff im maior unb baS in ber Sub= fumtion mit einem ganj anberen Sinne auf. 23er SJtenfcb über« 389 s* haupt i fl fierblich, SajuS ift ein ©ienfch. Sn anberen terminis: SBer fünbigt, wirb gcfiraft. Sie gefehlte ©nunciafion. @aju3 wirb gefiraft. Sd) habe cS gcfehen, bn fannfi e$ fcfjen. Ser Europäer lebt non ffirot; ein fold;cr unb folcher lebt tc. Schon bie ©rammatif untcrfcheibet eS: im erfien nicht ba§ §)räfen§, fonbern jeitloS, aoriftifch, bagegen im hifiorifchen Sähe ein wahres ©rä* fcn§. Sagegen fefct baS gaftum nothwenbig eine befiimmte Seit. SaS ©efeh vernichtet bie Seit, unb ifi über ihr; baS gaftum h^C allemal feine Seitbefiimmung. Saran ift barum ber AuSbruc? tcS ©cfehcS, unb ber ber Subfumtion $u ernennen. Sb barum. in einem fireitigen §aHe wirflid) eine Subfumtion Statt ftnbe, ober nicht; läßt ftch 1) baran erfennen, ob burch baS festere ein gmftum in ber Seit auSgefprochcn worben. 2) Ser maior in eu nem Siernunftfdjluffe poftulirt fchled;thin bie Subfumtion, unb jwar eine wahre, wie fie befd;ricben worben. SicS ifi oben ge* geigt. @r brüeft ja nothwenbig auS ein faFtifcheS ©efeh ; eS läßt ju bem Subfcfte ftch fehen ein ift. Alfo eS ftnb faftifche Seitcrfchcinungen, bie ftch fubfumiren laffcn, unb fie ftnb gefegt, fo gewifj er gefegt ifi, als eine Sphäre wahret Subfumtion. Sßie nun etwa tiefe fich eine Subfumtion oorfpiegeln? Antwort: wenn etwa baS im maior auSgefprod;ene ©efeh fich fetbfi wicbcr fubfumirt würbe afS fein eigener ftall. Saß ba feine Subfumtion, gar nicht biefe Sphäre, mithin auch fein SpllogiSmuS Statt finbet, baß aifo gegen bie gform gefünbigt worben, ifi auS bem ©cfagten ffar. ©tan heinen folchen Schluß, mit bem SSorgeben, er fei ber gPrm nach richtig, maior. .Sein allgemeiner Sah gilt ohne Ausnahme. ©efchlich, eS liegt im SEBefen ber Allgemeinheit. — Sie SBahrhcit an fich null ich nicht prüfen. SBenn eS wahr wäre, fo gäbe cS gar feinen Schluß, gür feine eigene ©füglich* feit muß er gerabe bieS oorauSfehen, baß er feine Ausnahme bulbet. SieS ifi barum fdjon wiberfprechenb. ©5 wirb burd; ben Snhalt bc5 maior geläugnet, waS er baburch, baß er maior ifi, nothwenbig feht. Alfo er fünbigt. gegen ben Sah ber Sub* fiantialität beS maior überhaupt. Sie Sfichtgültigfeit wirb felbfi 390 als aEgemeincjftltig aufgcfieEt, protestatio facto contraria. 3)ie8 wiE ich fchcnfen. 2Bie nun fubfumiren? Srgenb eines au§ bet ©phäre ber befannten allgemeinen ©efe^c, j. 35. baS ©efefs ber aEgemeinen 2tnjiehung in bcr ölörperwelt tfl ein allgemeiner ©a§; mithin gilt er nicht ohne 2Cu3nahme. @§ giebt irgenbwo Äörper, bie fich nicht anjiehen. ©o märe bie duffere gorm behauptet, unb wer, einfehenb, was er ba eigentlich ^gegeben hätte, ben ©chlufj läugnen wollte, bcr mftfjte ftch an bie 3>orberfäfce halten, unb ol;ne Sweifel an ben maior. ©ie aber fo: bic§ ifl felbfi ein allgemeiner ©ah: baS ©efefs wirb hier ftch felbfi untergeorbnet als feinem ©efc^e; alfo c3 iji feine ©ubfumtion ba; unb bieS ifl, benfe ich, ein gehler gegen bie gornt. Süffiger ifl golgenbeS: ©pEogiSmuS be§ SJlcifierS. SBer feinen erfien 9)rocefi ge* winnt, ber bejahlt; (©efefs be$ 5ßertragc§:) nun hat er in bem unb bem nachgewiefenen gaftum gewonnen; alfo n. •— ©o nicht: fonbern wir procefftren felbfi über baS ©ewinnen ober Verlieren be$ erfien fProceffeS, ba§ ja fchon oorliegen müfte, als bie ©ubfumtion. £)a5 ©efefc foE felbfi baS gaftum hergeben, unb aufhören ©efefc ju fein. 2)urcf) baS gaftum foE entfehie* ben werben, ob baS ©cfcij gelte. £ier wirb bie SSermengung beS maior unb minor recht bcutlich. ©anj fo wie meine ©pEogifiif entfeheibet, entfeheibet Inet ber gefuttbe SRcnfchenoerfianb, ober bie dichter müßten ju »iel Siefpeft haben. Sch hoffe, ein 35auernricf)tet bei un$ wüfjte e§, unb fragte: hat er ben erfien fProcefj benn wirf lief) gewonnen ober »erloren ? ©in ähnlicher S5etrug liegt bem sorites, acervus, acer- valis ber 2£lten ju ©runbe. SDlem foEte fagen, ob j. 35. 100 ©chafe eine beerbe wären? SSSer barauf ftch einläjjt, ja fagt, ben fragt man weiter, bis er entweber ©in§ als eine beerbe be* fäme, ober irgenbwo, wenn er um ctnS aufhörte, befennen '-Ofi 391 müpfe , bap biefcä ©in! mehr ober weniger bal ©anje jur beerbe machte. ( 3enn Raufen, beerbe, unb alle ^Begriffe ber 2(rt ft'nb ^Begriffe bon ben 2tnfchauungen einer unbeftimmten Stannigfaltigfeit , bei ber un! auf irgenb eine 2Cr t bal Bälden »ergebt; bic Bald ifl in ihnen burchau! negirt, unb nur burcb bicfe Negation ber Bald überhaupt ftnb ft'e bal. $ier wirb bars um burdb bie Subfumtion ber gefder gemacht. 100 Schafe finb 100 Schafe, unb feine £eerbe. Sine beerbe Schafe ifl eine, in ber Jluffaffung wenigjlen! all beerbe, ungezählte Stenge Schafe (berfloffen ju einem ®anjen, bie einzelnen gar nicht all foldtje gefchieben). gür ben 4?erm ober Wirten mögen ft'e gcjäldt fein. XXXI. 33 or trag. So biel bon bem Sntereffanteflen in ber Sehre bom SpHogilmul. Seht wollen wir mit einer 3ufam= menfaffung bei ©anjen fddiepen. 233a! hoben wir burcb bicfe ^Betrachtungen gelernt? 2)er angefünbigte Bwecf biefer 23orle|ungen war: burcb Un= terfcheibung ber Sogif bon eigentlicher ?)bilofopfde auf bie leitete borjubereiten. ©I fonnfe nämlich in einer folgen Unterfcbeibung nicht fehlen, bap man babei einen jiemlich genau heflimmten ^Begriff bon ber festem befomme. ©5 follte fein eine Unterfcheü bung bei innerflen unb tiefften ®eiflel heiber, nicht etwa blop eine! dufferlichen unb jufälligen. ©I fanb ffcb, bap ber befonbere ®eifl ber Sogif juglcich ber ®cift alter nicht wahren, b. i. nicht ibcalipifchen Sh'l°fophie fei; unb fo würbe uni benn unferc S3es tradhtung ju mehr, all wofür wir fte angefünbigt hotten, jur 21uf|lellung bei Unterfchiebel aller borgeblichen unb Schein ^h^ >-yj 392 lofopbie ohne Ausnahme, oon ber trauten, bie bie SB. ;£. ijt, waS t>ie wahre $H)i(ofopf)ie notbwenbig fein muj). £>er Unterfcbieb beiber in ihrem Verfahren beruhte auf ber gänzlichen SSerfchiebenheit jweiet inneren £)rgane, bie fteh eben fo unterfcheiben, wie im 2lcufferlicben Sehen unb gühten. £>er gogif unb aEer barauf berul;enben ^^ilofo^f?ie liegt ju ©runbe: Sehen eines Seins, bajj cS ift, unb fo ift: ber SB. :£. bagegen baS ©nfehen beffelbigen auS feinem ©efcfcc. — Sht #uge fieht niemals blofjeS Sein, fonbern gefe|mäfjigcS, SEothwcnbigFeit, cS ift ©cnefiS: nicht jwar baS Sufehen eines faftifchcn SBerbenS, fonbern eines inteEigibelen, burchauS nur erfennbaren. SEocb einmal in einer gebrängten Ucbcrffcht unb in firenger §orm wollen wir baS bisherige jufammenfaffen. 1) Sehen überhaupt ift abfoluteS SBilbfcin. (£>ieS gerabe weif man nicht: bieS ftehe Shnen fefi, unb conftruiren Sie cS auf alle SBeifc. Scnc gehen auS non bem Sein; bafj ein S3ilb ju bemfelbcn hinjuFommt, haben fie nie emjtlich erwogen). S3ilb, fo gewifj cS ijt, fe|t ein ©cbilbeteS. 9tun gehört jum Sehen auch bieS, bajj bieS 35ilb fdjledtjthin, wie eS ift, als ffiilb fich terftehc, inbem eS nur baburch, unb in biefem ©egenfa^e, baS ©ebilbete »erficht, als ©cbilbeteS 5 nicht SBilb, fonbern Sein. 2>ieS nur ift Sehen überhaupt. 2 ) 2>er Unterfcbieb im Sehen liegt in ber inneren SEatur bie= feS abfolut feienben SBilbeS: was jufolge biefcS inneren formalen SeinS ijt, wirb fein ©cbilbeteS. 2>ieS ift entweber ein in fich SobteS, fertiges, SBejtcbenbeS, ohne alles innere geben; baS S3ilb fagt: eS ift, unb bamit gut. Sn biefem galle ift baS 33ilb ein blofj faftifrf>cS SBilb, ©mpirie, gogiF, aEc Sticht = SranSfcen« bcntalphilofophie. 3) £)bcr jweitenS, baS ©ebilbete beS S5ilbc5 ijt ein geben, ein SBirFen, Äraft, ©runb — alfo ein ©cbilbeteS, baS bureb ftd) felbjt fe^t ein anbcreS ©cbilbeteS. (SEicbtS »erhinbert, bajj nicht bieS le^tere fei baS bureb baS crjte faftifrfje SBilb mitges braute). — ©in geben unb SBirFen; nid;t gerabe, bafj bieS felbjt gebilbet werbe, eintrete in baS SBilb, burch bie 2lnfchauung auf ber ergriffen werbe: fonbern nur, bafj gebilbet 393 werbe, cS fei, wiewohl in ftcf> felbfl itnfrdf>f6ar, unb nur an fei- nem ^)robufte, bem öegrünbeten, ffcfj ftdf»tbar machenb. 33ieS äöilbfein nennt man £>cnfcn. 25ie§ iff bie wefentlidje gornt ber wahren fPhdofophie, ein 2tuge für faftifd;e3 ©ein eigentlich gar niefjt ju [)aben, fonbern nur für ©efefc. tff gar nicht mehr ftchtbar irgenb ein faftifcfjeS ©ein für unb burch ft'tgane, ber ©eheweife felbft fei, welcher Sogif unb ^hilofophie unferfd;eibet; unb baß ^hilofoplne gänzliche Umfchaffung, (Erneuerung unb SBiebergeburt be5 innern £>rgane§ fei. 4) 9?uu haben wir ben gefammten Umfang jenes erfien bloß faffifd;cn SilbfetnS: ©cl)en§ beS @ein$, baS ba eben iff, unb bamit gut, objeftiü fjingeftellt, unb unferer ^Befrachtung unters worfen. Unb jwar oermochten wir biefer Aufgabe nicht genug ^u thun, fo baß wir biefeS faftifdje ©eben felbff waren; benn biefeS iff in ftch befangen, fommt nicht aus ftch herau§, unb fann ftch nicht umfajfen: fonbern wir mußten eS erfchen, eS heroorgehen fef;en au3 feinem ©runbe. ©o h<*f>rn wir gethan. SSir finb barum nicht ßogif, ©cheinphtlofophW/ ©tnpirie gewefen, fonbern felbfi ^bUofopfne. 2Bir haben philofoPh iff alfo tranSfcenbentale gogtf. 5) ©o h<>^u wir ba3 faftifche S3ilbfein au§ feinem ©runbe heroorgehen fehett burch folgenben ^aupts unb ©runbfafs: £>ie ©rfchcinung, fchlcchthin baburch, baß fie iff, iff S3ilb ihrer felbff, unb jwar, als bloßer ©rfcheinung, b. i. beffert, wa§ fie iff baburch, baß fie ©rfcheinung iff, nicht ©ein, bet ©egens fafs beffelbcn-. 35iee> iff fo $u oerffehen: ©ie iff (Erfcheinung be§ ©einä, be$ wahren unb abfolufen, ba3 ba iff jenfeitS aller fcheinung, unb unabhängig oon ihr. 2Bie fie bieS fei, unb wie fie etwa werbe ein S3ilb biefeS ihres ©eins, unb fo eben beS abfoluten ©eins felber, baoon iff h^r nicht bie Siebe, unb muß oolüg weggebadjt werben, 9fun iff fie ferner alles biefeS V. 391 ©ein nicht in ber §orm bc3 ©eins, fonbcrn in ber bet ©rfchetä nung. 2Ba3 ift nun burch biefe bloße gorm gefegt? £>aoon ift bie Siebe, unb barauf ift bie Antwort: 23on ißrem ©ein, als bloßer 6rfchcinung eben, bringt fie burcf) ihr bloßeS ©ein ein S3ilb mit fich, unb jenes faftifdje 33ilbfcin, 6mpirie, unb 2CÜeS, ma$ auf biefem ©tanbpunfte liegt, ift bicfeS SBilb. 2Bit höben barum bie 6mpirie, inbem mir fie heroorgehen feben au3 ihrem ®efe£e, auch in ihrem inneren SBefen unb ei* gentlidjen Sinne begriffen unb oerfianbcn, maS feine bloß empU rifdje ^>l;ilofopf?ie oermag. ©ie hat nur baS 33ilb, mir höben eS au3 feinem ©efefse, barum auch mit feinem ©inne. 2)iefe 6inftd)t nun ift ber eigentliche ©runbfafc unfcrer hier angefMten Unterfuchung; bie miffenfchaftlichc Einheit berfelben. tlllcS Uebrige fann nur Folgerung fein au3 biefem ©efefce, unb 2Cnalt;fe beffelben, als be3 ©inen S3ilbeS. ©o ffnb mir benn auch in ber &h«t oerfahren. 6) @3 fam barauf an, bie gorm bicfeS 33ilbe3 fdharf ju faff fen: (mie heute, ift fie ju merfen auf emig). SSSie bie 6rfd>eis nung ift, ift ba3 23ilb, fertig unb oollenbet. 63 entfließt bem ©ein, nidjt etma irgenb einer £höt, ober einem Ceben ber 6rs fcheinung. — 63 ift Stefultat be5 ©ein3 = Statur: 3 ft, unb 2llle3, ma3 in ilim ift, ift, unb mirb nicht, darauf fommt e3 jundchft an. 63 mag ferner mohl fein, baß in ihm eine Shätig; feit abgebilbet mirb, unb baß bie3 nothmenbig eine fold;e fein muß, meil e3 eben ift S3ilb be3 formalen ©ein3, unb barin mohl eine Shatigfeit liegt; aber bie3 ift nur gebilbet, feine3meg3 mahr. 63 mag mohl fein, baß e3 ftch felbft bilbet, al3 ftch bi£= benb, th«tig, manbelnb unb fließenb in einer Seit: aber bicfc3 2Banbeln ift nur 33ilb, b. i. c3 manbelt ftch nicfjt, fonbern e3 ift nur ffiilb eine3 ft'ch SBanbelnS. 2Ber bie3 S3ilb nicht in ber SBurjel als ein burchauS fefteS, unoeranberlid), unb burch fein bloßes ©ein fertiges faßt, ber faßt c3 nicht recht, unb fommt nicht ju ber 6infid)t, bie mir bei ber Ableitung beffelben beabftchttgen. 9tun führt bie3 ffiilb in feiner gorm freilich bei ftch bie gottn be3 SBilbfetnS überhaupt; e3 ift barum JBilb als 33ilb, begreift ftd> fdjledjtfjin als folcheS: b. h- r3 ift 395 Serouftfein. 2lbcr aut bie§ in ber gorm be$ fertigen ©ein?, ber Statur. ©6 i]T ein foItcS Sewuftfcin, «nb wirb c$> nitt, unb eS wirb feine feiner möglichen Sefiimmungen, fonbern i ft ffc. (©$ mag abgebilbet fein, wie e$ will; icf) weif, fefaue an, benfe, benfe nad;; aß ob biefeö oorgeblicfe Sei) nid)t ffitlb wäre, fonbern ®runb be§ S3itbeö, fo ift baä wafre oon ber ©at« bot nur bieS: baf aß abfoluteä Silbfein, unb au§ biefem gebitbet ifi ein wiffenbeS, unb benfenbeä St- Unb barin eben liegt bie bcabfidfjtigte ffielcfyrung, unb ©rl;ebung über bie ©tcinpl)ilofopl)ie, baf wir bicS eingcfefycn fjaben, unb eS in ©wigfeit nitt wieber uiß entgehe). 7) i3ur tfnalpfe be3 3nl;alt$. Sa§ abfolute in biefem Silbe ©ebilbete, in allen SJiobififationen beffelben burdjauö fit ©leidjjbleibcnbe, ift ba3 St/ aß fclbft S3ilb feienb. SieS ba3 St bilbenbe Silb, beffen ift lautet: St bin, oerbirgt fit eben. £>a$ bewuftc unb oerftanbene Silb bringt febot mit ft't ein St/ unb ein Silb beffelben, in einer neuen £>uplicitdt, aß faftifte Tlnftauung, unb aß 25enfen; betbeS in ungeteilter ©inheit; benn eö ifi ©in§ im St/ unb biefeS ifi Silbfein ftlettin. SMcfcS St nun, wa3 ifi e3 benn? S3ilb ber ©rfteinung aß blofer ©rfteinung, ohne allen ®el)alt. 2Ba5 nun ferner aß Silb biefeS St abgebilbet fein mag, wa3 ift baran baS SBafre, aß baf e§ Silb fei, eben ber blofcn gorm ber 3lnftauung eines gaftunß, unb Silb ber blofen gorm ber Tlnftauung eines ©es fcfeeS, ober bc3 £)enfenö. 2lngefd;aut wirb nitt in biefer ganjen Siegion, not wirb in if>r gebatt: fonbern e§ wirb blof ein ffiilb, ba§ au§ bem formalen ©ein flieft, angeftaut, unb ein 23ilb beS 2lnftauen§ überhaupt gebatt. SieS, fage it/ ift ba$ SSSafjrj hafte an ber ganjen ©ate: bie SBafrljeit be§ SilbeS beS 2lns ftauenS unb beS ©enfenS, wenn c§ etwa einmal ju einem fo U ten fommen follte. Slun fann ferner ein Jlnftauen nitt ges bilbet werben, auffer aß ba§ oon irgenb ©twaS, not «in Sens len, o^ne aß ein üDenfen befiimmten ©efefceä: fe^t barum ba§ abfolute Silb betbeS, fo bringt eö eben aut ein folteS ©twaö mit fit, teil§ aß gafturn, für bie ju bilbenbe 2Cnftauung, theiß aß ©efefc beffelben für baS ju bilbenbe Senfen. 2ßa§ ifi 39G mm biefeS ©fwaS? Silb ber Realität überhaupt, ber blofjett gorm berfelben in bem SSerfjalfniffe $ur 2tnfd;auung unb Scttfcn, fo wie jene6 Silb ifb beS 2)cnfenS unb 2tnfchauenS überhaupt. Schlechthin allerlei S3ilb ijl gut baju, inbern an ihm burdjauS SfichtS roaljr iff, als eben biefeS SScrhältnifj jur 2fnfchauuttg unb £)enfen: ber abfotute empirifche ©ehalt ber fltatur, für 2£nfcham ung unb ©enfen, irclcfje in ber ©inheit beS SSitbeö ber <£rfcf>ei= uung fd?Iccf)tb>in ©inS ftnb. 8) 4?‘er nun fpringt beutlich in bie Lütgen ber eigentliche Um terfebieb ber gogif unb aller ©cheinphilofophie »on ber wahren. 2)a$ abfotute Silb, auS welchem bingebilbet wirb baS Sd;, ftcht jene nicht, in einem neuen Silbe, fonbern fte felbft ifi eS, unb gebt mit ihrem ganjen geben barin auf. ©ie ftebt barum auS betnfelbcn ®runbe nicht, baf baS Sch ein ©ebilbeteS iff; (eilt Silb eines anberen im .gmitergrunbe Siegenbert:) fonbern hält cS für baS wahrhafte unb erffe ©ein: feine Silber, fein 25enfen unb 2lnfcbauen für bie erffen unb urfprünglicben Silber: mithin baS, waS in ber 2Babrbeit nicht 2tnfcbauung irgenb eines ©efe^cS, fonbern nur bie leere gorm eines folgen ifi, für bie Ttnfcbauung eines wirflichen ©efe^eS; waS in ber Sbat fein 2)enfen iff, fom b'ern nur ba5 Silb eines folcben, für Senfen; eben fo »erhält eS fidh mit ber 2tnfchauung beS faftifchen ©cittS. 3(uch fann biefe $l)Uofophie baS Silb nie fehen, unb muf barum immerfort fo fchliefjen, wie fte fchliefjt, fo lange ihr innes reS £)rgan nicht »eränbert wirb. 2)ieS iff faftifche JCnfchauung, in ber innigffen SBurjel beS ©eins, unb als folche: bieS Silb« fein aber iff abfolut bie faftifche 2tnfchauung. darüber fjins auS geht eS barum nicht. Snnerhalb biefer mag bie hächffe 2fgt= lität, ©charffinn unb ©onfcquenj beS Sch abgebilbet werben. darüber hinaus fann ber Slicf nur, wenn er in ber SBur= jel wirb 3tnfchauung beS ©efefjeS. rgan aufgeht, fo geht bicfeS ©efefc als baS abfolut erffe unb nächffe auf. Sn ihm aber bie 2tnfchauung biefeS SilbcS, ein Silb befs felben felbft: nicht faftifd;, fonbern als bie golge beS ©efefceS. 2BaS ber ©rjfe war, fteht tiefer: nicht bafj ftch ihm unntitteU bar ein ©ilb beffelbcn mache, wovon wir eben bie Unmoglidf>feit gegeigt haben, fonbern, baß ihm ein folche? fjrrvorgehc al? ba? ber nothwcnbigcn golge be? ©efc^e?, wie wir bie e au?ges fprochen JEjaben. Sa er nun ba? bitbltcf)e SEBefen beßelben einft'eht, fo geht ifjm, al? eine leichte unb natürliche golge auf, baß ba? unter ihm ©nthalfene jugleidi) nur fei ©ilb; ©ilb be? S3tlbe§ in feinen nothwenbigen Relationen, wie wir fo eben e? befchrieben haben. 9) 2fu? bem ©ein ber ©rfcheinung folgt e?, fahen wir ein. ©? iß un? barum burch unfere 2lnftd)t eine? ®efe|e? gefegt ein burdjau? anbere?, jener ^hilofophie gänzlich verborgene?, unb unßchthare? Sein, bie ©rfchcinung fclbß, bie be? wahren unb abfolufen Sein?. gür un?, unb ben von un? erzeugten ®eßcht?= frei?, für bie Durchbrechung ber Schranfen be? ©liefe?, bie un* fer bloße? un? ©egebenfetn fefct, geht barum eine burchau? neue SEBelt an. Unfere SCBelt geht ba an, wo bie jener fPhilofophie ju ©nbe iß, unb bie jener fPhilofophie verßnft un?, unb geht auf in einem bloßen formalen ©ilbe ber erßeren. Sch fage, wie bie SBorte lauten, eine burchau? anbere unb neue, bem faftifdjen Srgane ewig verborgene SCBelt geht auf bem genetifchcn ©liefe, ©ine retn geiftige SEBelt; inbem fie eben alle SJlatcrialität burchau? negirt, unb fte bloß macht jum formalen ©ilbe jener, bie ba ijl fcfßechthin au? unb an bem rein geißigen Sein, bem göttlichen, unb fein unmittelbare? ©rfcheinen fclbjl ijl eitel geben unb ^hätigfeit in ft'd), inbem ba? bcjfehenbe Sein eben abgefefct ijl in bem formalen ffiilbe. Rur ba? ©eijiige ijl, unb ba? geben; ba? forderliche aber unb ba? ©eßefjen ijl gang unb gar nicht, fonbern ijl nur ©ilb be? ©rßeren. Sie? fyofttnU lid? höchll einfache Refultat be? allercrjlen ©lief? in bie wahre fPhifofophw ijl nun burchau? alfo gu nehmen, wie bie SEBorte lauten, unb gu glauben, baß e? un? ©rnß i|l, nicht etwa nur eine verblümte 9vcben?art. Saß bie SEBelt fei ©rfcheinung, Sar* ßellung, Sfenbarung ©otte?, wenige fPhtlofophm mosten bie? wohl abläugnen. Sie reben nämlich von ihrer SEBelt, b. h- vom Sch, al? abfoluter £hatfache, unb bem, wa? in biefem gefegt iß. ©on biefer laugnen nun wir e? ihnen gang unb entfliehen 398 ab. ©iefe ifi nicht S3ilb ©otteS, auf feine SSBeife, unb in feis nem ©innc; fonbern nur SBilb feiner @rfchcinuttg, unb $war nur ihrer Jjorm; SBilb ber S3itbttcf>fcit überhaupt. ;DaS, wooon wir reben, liegt jenfeitS, unb ifi gan$ unb gar nicht gegeben, fonbern rnuft ftd> erfl erzeugen innerhalb beS ©egebenen burch eine abfolut neue ©eburt unb ©chöpfung. Stun h«t auch non jeher bie Steligion biefe anbere SBelt ges fannt, unb oorgefiellt, aber nur aB einen ©egenftanb beS ©laus benö, b. i. aB ein folcheS, ju welchem eS feinen fietigen lieber^ gang gebe auS ber finnlidjen SBelt, fonbern nur burch einen (Sprung. SBir aber jfeilen fte hin aB eine SBelt beS ©eben6, wenn man nur fein inneres 2Cuge ju einem ©eben bilbet, unb aB eine folcfje, ohne welche bie ftnnliche SBelt felbft gar nicht tterfianben werben fann: (wenn man nämlich jum SSerfianbe fonimt, woran eS einer foldhen, fowohl fPhii°f°Pf)i c aB Sicligion burchauS gemangelt hat). Sn jener SteligionStheorie war bie ans bere geiflige SBelt fremb ber finnlichen, unb non ihr burch eine Äluft gefd;ieben; nur juweilen, wie burch eine 2luSnahme, brach fte herein in bie ftnnliche. Stach unferer Sheorie ifi fte fchledjthin unb ifi baö einzige ©ein, baS ba ifi, ohne welches baS ftnnliche, aB fein blofjer bilblicber Steflcr, gar nicht ju fein vermochte, unb wir felbft ftnb fte in ber SBurjel ttnferS ©eins, unb fönnen fte werben jeben 2(ugenblicf, ben wir nur wollen. £>artit nun eben befieht ber SbealiSmuS ber wahren tytylo* fophie, in bem entfehieben ©cltcnlaffen nur beS ©cifiigen unb bcS Ueberftnnlichcn, als beS wahrhaften ©eins, unb bem entfehie* benen Verwerfen beS ©innlichcn unb ftaftifchen ohne Ausnahme, biS in feine SBurjel hinein, bcS Sch, aB btofjen unb leeren S3ils beS beS erfien; unb hierüber ftnbct feine llnterhanblung, unb fein Siachgeben ©tatt. (25ie burch ben SbealiSmuS fo befrembet werben, Fennen ihn nicht. Äenneten fte fein SBefen, fo möchte oielleicht bie ©chaam fte bebenflich machen, ftch gar ju laut gegen ihn ju erflären). 10) 2tlfo ber Sweöf biefer SSorlefungen war SBorbcreitung jur ^hüofophie. £>aS ifi hierburch gefchehen, ber ©tanbpunft unb £>rt ber sphilofophte, unb ihr wahres £>bjeft ifi gefunben. S8on ber falfd)en unb oerwirrenben finb wir auf ewig ge; fd)ieben, b fl &en fie in ihrem formalen Sbaralter, unb ihrer erffen faltifcben SSorauSfefnmg, einem 3'd; än fiel;, alfo leimen lernen, baf? wir eor ber ©efabr, bureb fie getaufdjt ju werben, gefiebert fein foEten. 2fud) wiffen wir fcfyr gut, wie wir bie Srfcbeinung felbfl fennen lernen fönnen, faES wir woEen, uaebbem wir nun baS 9lid;tS erfannt i;aben: fie erfefjeint nur ber 2Cnfcfyauung beS ©efe^eS, überhaupt in ihrem formalen ©ein: barum fann auch i!;r inneres unb qualitatives ©ein nur erfcfyeinen als ®efe|: bar* um nur bie 2lnfd;auung eines abfoluten ©efe|eS ifl bie irrige. 11) gaES nun, wie ich »orauSfefcen wiE, biefe Sinficbt wirf; lid; in unS erzeugt worben, wie wäre biefcS möglich gewefen, wie wäre ber Uebcrgang auS unferm alten ©ein ju biefem neuen wirtlich geworben? — SBir wijTen: bie Srfcbeinung fleEt ftd) felbfl burd) fid) fefbfl bar, im S3ilbe, faES fie barfleEt ihr bloß formales ©ein; in il)rem wirtlichen unb wahren ©ein, faES fie ficb barfleEt als ©efefs: welches fie nur tl)ut, inbem fie ftcf) fcblecbtbin burd> ficb felbfl loSreißt bon ber biogen gafticität. Sr; febeint fie unS nun wirtlich auf bie legiere SBeife, fo b«f fie felbfl bureb fid) felbfl in unS biefe CoSreißung unb Srbebung über ficb in ihrer biogen faftifeben §0“« ooEjogen. ©ie, bie Srfd>ci; uung felbfl, burdb ficb felbfl, fagc id). 2fn unfer 3d) werben wir nidfjf benfen, benn glaubten wir noch an ein foldbeS, fo fjdfs ten wir eben üEicbtS eingefeben. Sn einer aEgemeinen Formel: bie Srfcbeinung felbfl fleEt fid) bar, bort im bloßen SSilbe, b>e r im ©ein, wobureb baS 23ilb nid;t oerlorcn gebt, fonbern aufge; nommen wirb in bie genetifd)e gorm. SeneS ifl fattifebe 2fn; febauung ber gefammten Srfcbeinung, nicht ber untergeorbneten; biefeS ber ©egriff, baS Senfen, auch ber gefammten. Sort Sm= pirie, unb, faES eS ju einem S3ilbe fyßematifeben SenfenS tomrnt, empirifebe unb ©d)einpbtfofopbie. £ier SB. ;ß. Sie 9)bilofo^bie ifl nid)t trodne ©petulation, unb Äramen in leeren gormeln, wie fo 33iele, bie ihrer Unwiffenbeit barin fid) febämen, gern torgeben möchten, fonbern fie ifl eine Umfcbaffung, SBicbergeburt unb Sriteuerung beS ©eifleS in feiner tiefflen SBur; 400 jel: bie ©infchung cirteS neuen £>rganS, unb auS ihm einer neuen 2Belt in bie 3eit. 12) Siefen Surchbruch ber grfcheinung beS ©eiftigen unb Ueberjtnnlichen in bem (Sinnlichen allenthalben ju erleichtern unb ju beforbern, ift nun ganj gewif ber ©nbjwecf alles SrcibenS jebeS wahren 5)l)tlofopl)en, fo gewif er baS ift. SBern felbft jenes Sicht aufgegangen ift, ber fann nicht mehr anberS. (Sie fehen je|t, baf auch biefe meine SSorträge auf biefen einzigen 3wecf berechnet waren, unb wie fte auf benfelben beredjnet waren. 13) £6ren, öielleicht gebulbig unb aufmerffam hären, ift noch nicht einfehen. SaS ©rfie fann erjeugen bäcbffenS baS hif4ortfd;c SBiffen, baf fo unb fo gelehrt werbe; baS Sefctere bilbet, bittet um, fchafft ein neues (Sein. @S bilbet; eS macht real unb frei, bon ber (Sclaberei beS gefe^lofen I)ie inSbcfonbere l;at ju ihrem Phänomen baS SBiffen, welches ficf) in ftdf) felbfi, in einem neuen SBiffen, of= fenbart. SaS SBiffcn iff aud; feiner ftd; bewufjt, fo wie es fiel) bemüht ift irgenb eines anberen SbjcftS. SaS SBewufjtfcin fprid)t auch in S3eäiel)ung feiner: eS ift; ich weift eben, bafj ich roetfi. SicfeS SBiffen, welches barin ein 5)l;änomen, b. i. ®e ; genftanb eines faftifdjen SBiffenS ift, ju begründen, ift bie ©adje ber ?)l;ilofof)bie: baS SBtffen wirb barin eingcfeljen aus feinem ©runbe; genetifch: wobei eS gut fein wirb, »orauSfefccn ju fönnen, bafj man mit bem Phänomen fd;on biftorifd; befannt fei, bafj baS SBiffen in einer gewiffen SSollenbung unb mit ber gehörigen 2fufmerffamfeit fd;on bcfd;ricben worben, baS untere objeftioe fowohl, als baS obere beobachtende; unb bafj wenigftenS Ic^tereS bemerft unb anerkannt fei. Sd) fage: eS würbe gut fein, wenn man biefe 33orauSfe£ung einer »otlauftgen SSefanntfcbaft mit bem ©egenftanbe machen fönnte, aber eS ift an ftd|> nicht noth wendig, benn: ***-•-■ 26 * 3) ©efc£t eS träte Semanb ohne tiefe faftifd;e Äenntnift in bie SB. j 2. ein, unb fdfje baS SBiffett fyerüorgeben auS feinem ©runbe; fo befärne er bennod; baS gefammte SBiffcn, unb baS SBiffen üon bem gefammten SBiffcn, als ein auS bem fPrincip heröorgehenbcS: benn in ber gcnetifchen ©inftd;t liegt SlllcS; wenn biefe nur bem natürlichen ©ange ber SJerftanbeSbilbung nach gut anjubringen wäre. £)avum wollen wir ber SB. ;2. eine folcbc Ijis ftorifd)e Ueberfidjt beS gegebenen faftifd;en SBiffcnS oorauSfchicfcn, unb bieS ift ber angetüubigte 3roed biefer SSorlefungert. Sn biefem faftifchen SBiffcn ift e6 SE^atfac^e, bafj baS SBiffen ift; eS ift; benn ich weift eben, bafj eS ift, unb bamit gut. ©6 giebt fein SBiffen für 'eine Sbatfache auS. Sticht fo ift eS in ber fPhilofophie; ba mufj baS SBiffen fein, unter einer ge* wiffen SSorattSfehung, jufolge eines aufgejeigten ©efc(}cS (jufolge beffen nämlich, bafj ba§ Slbfolute notl;wenbig erfcheint). £)a ift eS nicht als blofje Shatfache, fonbern als nothwenbige ^olejc. Stun aber hübe ich 3lh>atfad)en beS ffiewufjtfeinS angefüm bigt: woher biefer Plural ? — SSorläufig: baS SBiffcn ift ein ©ichberftehen ber ©rfcheinung. ©in foldjeS jcrfällt aber in ein SJtannigfattigeS, gleichfant in eine fortfdfrcitenbc Sinie beS ©id;= »erftehenS, bie auS mehreren biScreten fünften unb Slufgaben biefer SSerfiänblichteit jufamntengefefet ift: biefe auScinanber lies genben unb etnjelnen fünfte betrachtet eine folche Theorie einjeln, unb wirb babutch ^Beobachtung mehrerer Shatfachen. Sllfo, eine folche S3etrachtungSweife ift burd;auS nicht wif= fenfdhaftlich, in ber eigentlichen ffiebeutung, fonbern blog empirifd). (35uron Shatfad,)en nicht für fPhtlos fophte). Stun aber ift eS unS überhaupt nur um fPhilofophie, alfo um SBiffenfchaft ju thun; unb wa§ wir fagen, ift barauf berede net; bäumt euch biefe SSorlefungen: fte ftnb Einleitung unb SBorbereitung en 33ewuf;tfcin3, foEen biefc SBorlefungen freilich begatten y fte foflen ^Beobachtung fein. Saturn, — imb baS fei Simen hiermit eingefc^ärft, weil cS für ba§ golgenbe febr wichtig iff,— wirb unfer $auptaugcnmerf fein, auf gewiffe einjeine fünfte jit feben, wie fte finb; b. l> wie fte un§ ft'df) barftcEen in fcharfer unb genauer ©clbfibcobachtung auffer ihrem gcnetifcb.cn Sufammenhange; in ihrer faFtifd>en ©injclnheit unb 2(bgeri(]en= beit. 6 in je Ine fünfte, welche hinterher in ber SB. *8. wieber oorfommen, unb bafelhfi aufgenommen werben in bie ©inbeit beS SufammenhangcS nach bem ©efe^e, bei betten aber bort nicht verweilt werben fann, unb bie barum eben I/icr in ihrer ©igen* thfimlichfeit bargefiellt werben. Saju fomrnt noch, baß mir recht wohl befannt fein fann, über welche fünfte ber ©pefulation gerabe, ft;eilä wegen ihrer eignen inneren ©djwierigfcit unb 2iefe, thcitS wegen ber Statur bc$ bisherigen S3ortrag§, felbfi bei ben föcjien unb gleißigften von meinen Suhörern, noch bie weifte Sunfelheit ^errfdjt. Siefen werbe i 21bfolute nidjt nicf)t fein fann. 2) SBie bie ©rfcfjeinung ifi, »erfleht fte ftcb fclbfi. (Sie »er* fielet ftcb felbfi, Ijeipt: fte bat non ftcb felbfi ein 5 Sitb alß ber @r= fdFjeinung: ein fie felbfi unb ihr SBefen beutenbeä unb anjcigenbeS 23 ttb, welche^ eben Begriff beijjt. SEBie fte ifi, fagfe icb, ifi fte fo. 35 iefeS abfolute ©id;t>erfieben ifi eben bie gorm ibreS ©ein! fd;lcd;tbin; bie barum nid;t wirb unb ftd; erjeugt, fonbern bie ba ifi, abfolut. 2fuf bie @inffd)t btefc§ fünftes! fommt 21 üc 3 an. — SBentt int erjien ©a£e baber gefagt würbe: bie ©rfebei* nung i fi, einfach unb fdjlccbtweg 5 fo ifi baS eigentlich nidjt wahr, unb nur ein utwoflfommner tfuäbrucF, ber burd; ben jwet'a ten ©afc feine Berichtigung unb Bcvooßfidnbigung erwartete, unb erhalten bat. ©ie ifi ein ©idjoerfieben be§ ©ein§ unb in biefer befiitnmten gorm. Sn unferm £>enfen nur, unb im Ue* bergange oott bem erfien ©a£e jttm jweiten ifi ein ©ein ber ©rfebeinung, weiter bejiimmt bureb bie gorm be§ ©idwerfieljenS, unb ein anbereS ©ein, al§ biefeS ftcb nerjiebenbe, ifi fie nidjt. (SBern biefeS im Beginne ber öorigcit Borlefungen noch nicht ganj flar geworben fein foßte, wie wir es> meinen mögen; ber mache eß ftcb Ü& flar, unb oerftdrfe e§ ftcb mit folgenben gors mein: a) £a 3 2Bort ifi, furj unb gut, unb ohne Sufafc, lafjt ft'd) nur auSfagen t>om Kbfoluten, unb burdfjauä oon nichts 21nberem auffer ihm. ©ott ober baS Abfolute ifi, unb nur er ifi. b) 21uffer bem 21b|oluten aber ifi nur ber Berfianb abfolut, wie ®ott felbfi, bentt er ijt feine ©rfebeinung. ©iefe ©rfebeinung aber ifi nur im SSerfianbe ihrer felbfi, inbem biefcS oerfianbige b. b- fW; uerfiiebenbe ©ein eben abfolut ifi baö ©ein ber ©rfcbet's nung. 25 u ftmcbfi: auffer ©ott ifi feine ©rfebeinung. ©ut! bu fcfcefi alfo bie ©rfebeinung fyin, obfeftioirfi fte. — SBorin 409 benn? Sn einem SSerßegen, einem ©egen; weffen SScrf^atib ober ©egen iß eg benn, ber bieg tguf? Socg wogl ber eü nung eigener 33crftanb. Su follfi alfo oon igr niefjt fagen: ftc iß; fonbern fie iß nur retatio, in einer gewiffen gorm, in ber $orm beg für fieg ©eins, ober beg ©iegberßegeng; benn bag ijl bie abfolute 5orm igreg. ©eins. c) 2llleg ogne 2lugnagme, wooon außerbem noeß gefagt wer* ben mag, baß eg fei, iß nur im SSerftanbe, unb für ben 33er; ßanb; unb auffer biefem Sicrßanbe iß Sticgfg, (benn eben ®ott, wie feßon gefagt worben iff:) inbem bag abfolut auffer ®ott ®e= fegte, bie @rfcßcinung, aueß nur ifi, ba iß, unb gefegt iß im Skrßcgcn biefer (Srfcßeinung oon fid; fclbß; unb biefe ©eingform bie einzige ijt, bie ba ijt auffer @ott. Sieg eben geißt eg, wenn gefagt wirb: bag ©icßoerßeßen ijt bag formaie ©ein ber ©rfeßeinung. Sicfc ©äge ft'nb bie fcßärfßcn, bie icg aufjubrins gen wüßte, um bag SBefen beg trangfcenbentalcn Sbealigmug augjubrüden. Stad; ignen fann jeher feine Grrfenntniß bericgti= gen unb prüfen). 3) Sie grfeßeinung oerßeßt fteg ferner ganj unb burd;au6. Surd; biefeS oollcnbete SSerßanbniß igrer felbjt aber gerfdüt igr 35cr|tcgcn in megrere augeinanber liegenbe SSerßanbegafte unb SDtomcntc, wie furj unb im Allgemeinen fieg gleicß fo geigen laßt: ©age unb benfe juoorberß: bie grfeßeinung Oerßeßt fieg; fo geißt bieß: fie ijt ein S3ilb, in welcgem gebilbet ijt fie felbjt alg ®rs fegeinung. Sag ijt fie; unb barin ijt igr fo auggefproegeneg for; malcg ©ein oollenbct unb gefcgloffen. ©ie gat fegt oerßanben ftd): feinegwegg aber gat fie oerjtanben bag SSerßeßen igrer felbß. SBcitcr: ©age unb benfe fobann: .£>ier »erftegt fieg bie (ürfcßcU nung, ufxb bag iß igr formaleg ©ein. 33crßegt fie aber, baß fie ft'cß »erßegt ? Stein. Su gaß aber gefagt, fte »erßegt fteg ganj unb buregaug; bu mußt bager aueg fegen, baß fie »erßegt wieber igr Skrßegen. ©o befommß bu ein 33ilb (B 3 ), oon bem Silbe (B J ), bureg weld;cg bie drfegeinung (B 1 ) fieg »erftegt, bu erßältß bag Stlb, wag wir oorger waren, alg wir über bem obes ren Silbe fegwebten. Sie ©rfegeinung iß barum fegt im bloßen Silbe, wag oorger war igr wagreg unb eigentlicgeg ©ein; unb Wj 410 umgeEehrt: eorher war fie. im (Sein, waS fte je(it iff im 23ilbe, ihr Sein f>at ffdfc» Oiev erhöht, unb fallt jefct in baS obere, britte 33ilb. Sic verfällt barum guglcich in gwei enfgegengefehte 9)to* mente beS SichoerffehenS, welche ftd> gu cinanber Oerbalten, wie abfolut formales Sein, (in innerer SSollenbung, 3lufgehen barin), unb blofeS S3ilb, wcldjcS offenbar ein abfoluter ©egenfafc iff. ©aS l)t f f «3 : bie ©rfcbcinung jcrfällt in perfdffebene 23er|lanbe§= afte, ober SDlomente beS Sicf>oerf4ei£>cn§. 4) Sn biefcr ^Betrachtung haben wir gunäcbff jwei entgegens gefegte Momente beS SBcrffehenS gefunbcn: SSerffehen beS SeinS eben fd)led;fweg, unb SScrffehen beS SSetffehenS beS SeinS. Seicht mag biefe 2 luf 5 ähtung, bie wir nod) nicht einmal nach irgenb eu ner Untcrfucbung au$ ^rincipien, fonbern nur nach einem erffcn unmittelbar ficb unS aufbringenbcn S3licfe gemacht haben, nid;t oollffänbig fein: eS mag noch mehrere folcher ©runbmomentc beS SidwerffehenS geben. £ajj beten aber nicht etwa eine unendliche, fonbern nur eine gcfdffoffene 3af)l fein fann, iff barauS Elar: weil baS S i d) oerffehen überhaupt unb fd;ted)thin baS formale Sein ber ©rffheinung iff, alfo gefegt iff, pofftio unb bejahenb; barum möglid; fein muffj eS aber nie ju einem öollenbcten wirf* lid)en SSerffehen Eornmen Eönnte, wenn eS eine unenbliche unb niemals ju erffhöpfenbe Sleihe ber Momente beS SichoerffehenS gäbe. (Späterhin barüber eine 33emerEung). IDiefeS nun oörauSgefeht, ergiebt ffd; folgenbeS richtige die* fultat: burdh baS Sichoerffehen ber ©rffheinung, welches fcbledffs l;in gefegt iff, iff EeineSwegS gefegt ein einzelner SDtoment biefeS XlerffehenS, ein ffhlcchthin birtch baS bloffe Sein ber ©rffheinung gegebenes Sein biefeS 33erffet)enS, eine eingige ©runbform, gfeid)5 fam ein 9)unft, fonbern eS iff gefegt eine gefchloffene *cihe fol* d)er SlerffanbeSmomentc, welche ftch nur befffjreiben Inpt als ein geben unb ftch SBewegen beS SSerffehenS, als eine ginte beS SSerffchenS, betrieben innerhalb ber Momente, als ber fünfte biefet Sinie. galten Sie inbeffen biefeS Stefultat feff: bie abfolute SeinS^ form ber ©rfchetnung iff baS Sichocrffchen. Sff biefeS ein fertis geS, ffehenbcS $>robuft, mit einer feffen gorm? 5lein. Stefe 411 giovm ifl eine mannigfache. Sh* ©idfwerffchcn wirb wirflich nid;t in irgenb einem befnmmten, gegebenen unb trellenbcten ©ein, fons betit nur in einer 2Jiobififabilität, einem 2cben unb fid) gortbeftim; men beS SierftanbcS. ©in folcheS, fcblecbtbin fo beffimmte§ 2ebcn / reic biefe SOiobifiSabilitdt e§ geben wirb, liegt im abfotut formas len ©ein ber ©rfd;cinung, als einem oerffänbigen ©ein. ic§ flef;e Shnen fefi, id; werbe nach einigen SBcmerfungen fogleid; reicher baran anfnüpfen. a) ÜRebmcn ©ie ben erreiefenen ©a£ in ber 45>öhe unb 2111; gemeinbeit, reie er erreiefen unb auSgefprochcn ifl, unb jiehen ©ie if>n nicht etwa burd; ben jlillfd;reeigenben SSerfuch, il;n burd; cmpirifche 2tnfd)auung ju bewähren, ^crab in tiefere {Regionen; nehmen ©ie ihn gcrabe fo, wie er au§gefprod;en worben ifl. ©ine 2lnfcbauung in 33eifpielen oon biefem 2eben fönnen ©ie, wenigficnS nad; bem, wa§ ©ie in biefem Halbjahre gehört l;aben, gar nod; nicht befifsen; erfl fpäterhin wirb au§ ihm gefolgert, unb baburd; eine 2Cnfchauung iljm untergelegt werben, fßon ber ©rfd;einung in ihrem abfolut urfprünglichen ©ein au§ unb an ©ott ifl bie {Rebe. £)iefc5 ©ein ifl in {Bejübung auf bie 3Birflicb?eit bes> ©idwerflebenä nothwenbig ein, eine {Reihe oon mannigfaltigen unb auSeinanber fatlenben {Beflimmungen beS 85erjicben§ befchreibcnbeS 2eben; ba§ 2eben, wooon hier bie {Rebe ifl, gehört fdjled)tl;in jur abfoluten gönn. ©§ ifl nicht ba§ ins bioibuelle 2eben, unb feine ©ntwicfelung burch bie Seit hin, fon- bem ba§ Sehen ber ©rfchcinung, infofern fte betrachtet wirb in ihrem abfolut formalen ©ein. b) ©s> ifl hier eine SRannigfaltigfcit bc§ 83crffehen6 gefunben, bie wohl nicht oollflanbig fein mag; cs> mag wol;l mehrere folche S$crfianbe§afte geben, als> bie aufgejeigten, aber fo gewiß baS ©id>t>crjlehen fchlechthin unb ganj gefefct ifl burch bie gorm be§ ©eins ber ©rfd;einung, fo gewiß ifl bie ©umme ber Momente be§ 23erfleI;on§ eine cnblidje, fagte ich, unb ich hoffe, baß bic$ 412 fo folgt, imb baß bcr (Sah, in bcr Stücf ficht, in welcher et auS= gcfprochen iß, iß. daneben tonnte jebod; noch in einer anbern Siücfffcht auch recht wohl beßcljcn eine unenbliche 3tei= he beS SBerßchcnS, etwa auf fotgenbe Steife: SBefannters maßen (au§ ben früheren fBorlefungen) fann bie @rfd)einung ft'ct) nicht »ergehen, ohne ftd> ju fe|en, eben in einem SBilbe, welches S3ilb mit bem begriffe niemals »ollfcmmcn aufgeht, unb baS infofern 2£nfd;attung, faftifdhe Zfnfchauung heißt. Snwiefern fte barum für it;r SScrjtehen ein ffiilb bebarf, baS nie ganj bej griffen wirb, infofern wäre bie Grrfcheinung ftch felbß unbegreifs lid), unb jwar wäre ffe ftch unbegreiflich gerabe babutch, baß fte fich begreift burch baS formale ©efefc beS üBegreifenS, weil bieS einer 2£nfd;auung bebarf*, bie Stnfcßauung, b. i. baS in feinem Segriffe 3tufgchcnbc iß burch baS ^Begreifen felbfi ja gefegt. @S tonnte nun wo(;l fein, baß in biefer Unbegreißichfeit, bie als Un* bcgrcißidffeit eben bcnnoch wieber begriffen würbe, bie ©rfcheirnng unenblid; wäre, unb baß fte fo eine unenbliche Sieihe beS 33es greifenS (bet Unbegreißichfeit nämlich) betriebe, währenb fte in 2fbft'd;t beS eigentlich unb burchauS poftti» S3egreißid;en an ftch enblich wäre, unb baS ^Begreifen burchgeführt unb ju @nbe ge= bracht werben fönnte, waS ja ohne Swetfel bie 2B. ;£. ftch «ns muthet, unb in bcr fiöfung weldjcr Aufgabe ihr SBefcn wolß bc; ßehen bürfte. Seboch btefe Untcrfcheibung jwifchen uneitblichcm ^Begreifen (ber Unbegreißichfeit als foldjer) unb enblichem, ei* gcntlich beS 33cgreifenS felbß, geht bermalen unS nichts an, unb ich mußte eS nur im SSorbeigehen anerfennen, um nicht für all* gemein nehmen ju laßen, waS nur theilweife behauptet iß; unb um nicht fcheinbar abjuläugnen, waS ich 5« feiner Seit behaupt ten werbe. II. 83 or trag. Seht wieber jurücf in unfern ütofammen* hang; fobantt eine SBcmerfung. Surch baS @ich»erßehen ber ©rfcheinung iß gefegt ein Seben, eine 9)?obiftfabi(ität beS ffiers ßanbeS überhaupt, in »erfchiebctten Momenten beS S3erßel;enS — a — b — c U. f. f. 413 e. £)a§ SBcrfteben überhaupt ift barum baS ganje »erftanbigc Heben, ba§ SSerftcben aß Saturn über ift allemal einer biefer Momente. ^Beobachtung aber, wie wir Jjtcr anfteHcn wollen, gebt auf Safta. Sebc§ ju beobaebtenbe SSerfteben ift barum nur ein Moment be§ ©inen unb allgemeinen SSerftebenS. £aber fomtut e§, bafj bie ^Beobachtung burebauö nicbß 2lnbere§ liefern fann, aß SEbatfacben be§ S3emuptfein§ in plurali; bafj ffe nicht etwa faffen fann bie ganje Hinte be§ SSetflebetß, benn biefe ift nid;t ein gaftum. (Haffen ©ie un3 hiev gleich mitnebmen,. welches ber Unters febieb beS wiffenfcbaftlicbcn £)rganS uon bem faftifchen fei: 25aS gefammfe JBerftcben in ber, alle befonberen Momente umfaffenben ©inbeit fann erfebopft werben nur aiß bem ®efe£e, nicht bureb ^Beobachtung. — Sn ber SB. sH. bagegen wirb biefeS ©efefc, unb barauS zugleich bie Sttannigfaltigfeit erfannt. £>afj biefe SWannigfaltigfeit in bie biftorifcb befannte ^irnffaebbeit unb in bie Unenblid;feit jerfdEt, wirb ftch jeigen. Raffen ©ie bei biefer ®es legenbeit biefen $unft feft in Sb^cm ®ebäd)tni(fe auf). Seht bn&en wir nur ju beobachten bie Momente bes> SScrs jiebenS nab) einanber, ohne ©inficht in ba§ oereinigenbe S3anb. 9hm fagte ich: wir bebürfen e§ nicht, bie ^Beobachtung »on oorn herein anjufangen, wir wiffen fdhon ©inigeS in S5ejiebung auf unfere gefammte 2lnftcbt: wir braudhen barum nur baran anjus fttitpfen. Sch $abe gefiern (wie bieS auch faft nid)t anberS fein fann, ba wir auf bem ©inheits^junffe beS SSolienbeten flehen, unb ju neuen 2£bbanblungen un§ oorbereiten) bücbfi bebeutenbe unb tief= greifenbe ©d£e aißgefproeben, welche feftjubalten, unb aß leis tenbe ©äße ju merfen, deinen gereuen wirb; inbern ich mit ber böcbften mit bß feist befannten dtlarbetf bie «giauptpunfte barges ftellt habe. ©3 f>at ftch im SSorbeigeben auch ein fPunft ergeben, ben ich noch befonberS beenuSbe&en, unb auSbrücfltcb ber Seobs achtung empfehlen mufj, biefer: baS ©ichuerfleben ber ©rfcheinung ift bie gorm ibreS ©eins, unb fte i(t nicht, ohne ftch 3« »«ft« 3 ben. ferner: biefeS ©ieböerfteben aber ift nicht ein gcfcbloffeneS 111 — unb oollcnbetcS ©ein, fonbern ein abfoluteS, burd> ftd> fclbjl in; ncrbalb feines Umfrcifeö fid) bcjfimmenbeS ßebrn. 2Clfo: e§ ijl ber ©rfebeinung, wie ffe ijl fcblccbtbin ohne alle binjutretenbe SDlobififation, b. b* wie fte ijl aus unb an ©off, ein abfolut felbßffänbigcS ßcben eingepflanjt, eine Sltobi fif abilität. ©§ ijl flar, baft eS bott biefer ßebenSentwicfclung ber @r; febeinung abbängt, auf welchem ©tanbpunfte bc3 ©icbüetjfebcnS fie irgenbwo in ber ^Beobachtung angetroffen wirb. 35ie @rfd;ci; nung jfebt in a ober b ober c; fte gebt in einem biefer fünfte auf, eS ifl gaftum, 'baf bie (Srfd)cinung in a (lebt, unb nicht in b. SBirb nun gefragt, warum fte gcrabe in a ffebe, unb nicht in b ober c, fo fann nur geantwortet werben; weil il;r urfprünglicbeS Beben ftcb eben nur gcrabe für a, unb nicht für anbere fünfte enfwicfclt b«f- Unmittelbares» ©elbfibcwufjtfein aber ifl 33eobad;tung; e§ bängt baber oon biefer ©ntwicfelung ber ©rfebeinung ab, wie bie ©rfebeinung irgcnbwo ihrer ftcb l« 5 wujjt ifl, wie fte in irgenb einem Snbioibuum ftcb ergreift unb oerflanben wirb. 2Bie ein Snbioibuum ftcb wirflicb ftnbct in feinem inner jfen unb ticfjfen bureb bie ©ntwicfclung bei» ßebcnS erfl ftcb «IS frei erfebeinen fann: noch auch liegt fte im 2lbfoluten, in ©ett, wif'cbeS über ihr jfebt, hoher benn fte; fonbern fte liegt in bet gorm ber ©rfebei; nung fclbji, welche hier in SSejiebung auf bie SBirfltd)fcit biefer ©ntwidelung abfolut unb burd)au§ unbegreipid) ifl. (9focb einmalt bie ©rfebeinung ijl ein abfolut freies ßeben, wir reben nämlich bon ber abfolufen ©rfd)einung, wie fte ijl au§ unb an ©ott f SBaS ifl nun baS Sfcfultat biefeS abfolufen Bebens»? 415 *£3 ©cwiffe fünfte bcS SSerftebenS finb eS: j. 53. wenn ein inbwi; buelleS 33ewuf3tfein burdjauS in ber Smpiric »erharret, unb bar; über hinaus in ihm 91id;tS liegt, fo bat in bemfeiben bie I;6f)cre greiheit unb baS ^6f>ere geben ber Srfcbcinung ficb nid;t ent; widelt. SBcnn bagegen ein Snbioibuum ftd; ftnbct in bem fxtt= lid;en äBewußtfein; fo bat ficb bie I;6b>ere greiheit, baS abfolute geben ber Srfcbeinung in ibm enfwicfclt. 9tun ift ftctS gefragt worben: ob biefe greiheit, woburd) bie @rfdf>cimtng ficb erbebt jur ©ittlkbfcit, bie greiheit beS 5Dtenfd>en, bcS Snbioibuum ift ? SaS fei fern, benn bureb biefe S r ^i^eit wirb baS Snbioibuum felbft gemacht unb befiimmt, bie greiheit liegt bi'bcr al5 baS Sn; bioibuum, unb befiimmt baffeibe. SaS Sd> ifi§ nicht, waS 5Princip feiner greiheit ift. ÜJtun, wenn cS baS Sch nicht ift, fo wirb eS ©ott fein ? SieS ift bie gewöhnliche 2Tnjt bie Slnfcbauung beS ©efe^eS, nicht beobad)tet. .£>aben wir nun etwa in bem SSorhergehcnbcn einen folgen Moment be§ SSerfle^enS fennen gelernt, unb wel; chen? 2ttterbing§; benn wir haben gefunben: bie Grfcheinung oers fleht ft'ch überhaupt in ihrem beßimmten unb formalen Safein, ift ein 33ilb ihrer felbft in biefem bloßen formalen ©ein, fte iß bas>, wa§ wir ©mpirie ober Erfahrung nannten. 2Bir ha* ben nun ßetS oorauSgcfeht, wie e§. benn nid)t umhin fonnte, unS befattnt ju fein, baß biefer 3ußanb ber ©rfcheinung nur fei ein befonberer SKoment berfclben, unb baß e§ auch nodt) anbere gebe. Seht erß jeboch wirb er jufolge beS bcutlidh erfannten h6* beren ©runbfaheS als ein befonberer auSgefprochen, inbem wir ba§ ganje Siefultat ber vorigen logifchcn SSorlefungcn als ©inS jufammenfaßen; unb cS liegt unS bemnadh ob, biefen 9)io= ment beßimmt als einzelnen ju charaf terifiren, um $u fehen, wie außer unb neben ihm ein ober mehrere anbere möglich ßnb. — Sch witt allenthalben Pottfommene ©inficht auch i>r t>ett ©ang meinet S3orfragS, unb in ben fpßemattßhen Bufammen* hang meiner Sehre, ob biefer nun ein wiffenfchaftlicher fein m6ge, ober ein burch eine äußere Bwecfmaßigfcit beßimmter. Sarurn wollen wir »or allen biefen Bufammenhang flar machen. Sie logifeben SSorlefungen hatten jum ©egenßanbe baS abfolut fafti- fdje SBißen, benjenigen SJilbcrjußanb, welchen bie ©rfcheinung fchlechthin unb ohne SBeitereS mit fich bringt, baburch, baß fte überhaupt unb formaliter iß. Sort war eS unS ^u thun unt ben Snhalt btefeS faftifchen SBißenS: biefen haften wir in gewiß fer SiücFftdß ju analpftren, unb nur bieS war unfere Aufgabe. Seht aber iß eS unS um mehr ju thun; wir umfaßen jeht ein höheres ©anje, unb ernennen baS in ber 8ogif aufgeßellte Söißett bemjufolge als einen befonberen SEheit beS gefammten ®ewußf= feinS, als eine 4?auptthaffache beßelben. Se|t wollen wir baS SBißen in feiner ©efammtheit aufßellen, unb ba ftnbet ft'ch benn, baß wir in jenen SSorlefungcn, ohne eigentlich bieS ju beabftdf>ft= gen, einen folchen Zfyeil unb eine Shatfache, bie gefammte 417 Ei a Grfahrung, fcfjon aufgcfiellt, unb fogar wiffenfhafflich begrif* fen Iwöen. Sie# brauchen wir nicht noch einmcil ju thun, fon* bcrn wir haben nur ba§ bort Aufgeftellte, bie Gmptrie, in ihrer ooUenbctern gorm, als Sl;affache, al# einzelnes unb abgeriffene# ©tücf ju erfennen, unb ju fchen, wie t>on ba an, nach bem ©efefce, e§ weiter gehen werbe, um nur unferer ^Beobachtung ihren Srt anjuweifen. ©o fnüpfen wir an, unb barum mufften wir für bie ©rünbltdjfeit eine# folchen Anfnüpfen# jenes ©runb* gefefj über bie SBiannigfaltigfcit ber SRomcnfc be# SSerfiehenä über= haupt PorauSgehen (affen. Snnerlich fennen wir bie Erfahrung; jefst wollen wir fte audh aufferlich als 2hat|ad;c anfehen, nad; bem ©eiff unferer bermaligen ^Betrachtung; um ju fehen, wie wir »on biefem fünfte herauf, unb herüber fommen möchten ju einem anberen. ©o niel im Allgemeinen. Sefct in firenger Srbnung fort. Sie Erfahrung, wie wir fte fennen, ijl eine ber möglichen Shatfachen be# SBiffenS, ijl ein nothwenbiger SJioment unter ben Momenten be# SSerflehenS. Aber fte ifi nicht ba# ganje SBiffen ober SSer|fehen. SEBie ifi fte barum formaliter unb ihrem inneren Gharafter nach oerfd;ieben »on anberen möglichen Momenten? SBir follen fte felbfi »erfiehen au# einem größeren ©anjen herau#! Sie# ifi bie erfie Aufgabe. SBorerinnerung. Sie ber Erfahrung gegenüberfiehenben Momente be# ffierjie* hen§ fennen wir freilich noch gar nicht: bie gefirige Gintheilung war nur willführlich, um ju jeigen, baff ba# S3erffel;en über= haupt in ft5^ere 33erffef)cn »on einanber $u untcrfcbeiben. 2)aS niebere föerjlebjen barf id; auS ber Sogif als befannt »orauSfcfsen; alles ftbrige (Srfennen unb 33erffchcn, waS nicht Grmpirie iff, fenne ich l)ier noch nid)t; id) weijj nur, baf? cS nicht Erfahrung, unb, noch bcm ©runbfafse ber ©ntwicfelung ber greiljcit, baf) cS ein 61> e r e S all Erfahrung iff. Seht 5 ur ©acbe: SBte iff höheres unb niebereS ©erflehen untcrfchieben ? 1) Sn 2lbficf)t beS SnfjaltS. 2ßir wiffen: in ber Erfahrung »erfleht bie (Srfcbcinung ft'ch lebiglich ihrem formalen ©ein nach. Sff «ber »on einer SOiannigj faltigfcit in ber drfcheinung bie Diebe, fo iff barin nur Söerfd^ie- benheit im ©erffehen überhaupt unb im ©ichuerffehen gemeint; baS ©ich»erffehen iff ja ©einSform ber @rfd;cinung. SBißft bu barum eine gewiffe 2I)atfad;e charafteriftren, fo d;arafteriffre nur ein gewiffeS ©ichüerffehen. 9iun iff bie Erfahrung ©ichüerffehen ber (Srfcpeinung lebiglich ihrem formalen ©ein nach: baS ©ichücrs flehen iff baS ®enuS, baS ihrem forrftalen ©ein nadi, bie ©pecieS. 2Clfo bie Erfahrung iff ein ©ichüerffehen ber grfcheinung als ein ©id;üerffef)enbeS überhaupt, unb weiter SfichtS. Sn ber ©rfah- rung iff bie ©rfdheinung ein 33ilb eines ©icfwerffehenben, welches ©idhberffehenbe eben Sch iff, b. l> bie Sbentitdt beS ©idjüerffes henben unb beS, als ftrf> perffehenb, ©erffanbenen iff. ©o iff bie Erfahrung in ihrer gorm hingeffeßt. ©ie iff ein S3ilb, unb biefeS ©ilb wirb als ©ilb üerffanben, woraus entjfeht baS be* ffimmte ©ewufjtfein eines SbjeEtS. 2>ie ©rfcheinung t)at ein £5bfeft fchlechthin. 2tber eS wirb batin auch üerffanben ein ©erffcfjenbeS, unb wirb üerffanben, baf) Perffanben werbe biefeS ©erffchenbe, unb in biefer Sfücfftcht fpricht bie ©rfcheinung: Sch »erflehe, ffeße »or ben £)fen.- ui,t 119 ß (Sie Srfd;cinung ocrffefjt ein Sbjeft fd)hfytyin: —, wclcheg zugleich bag SSerflanbene ifl, unb bag SScrflehenbe in einem fyofyes B ren SSerffe^en: Sag iftS r unb nichts mehr: ein SSerflehen B ihrer, ber (?rfcheinung, bie auch nur in einem leeren SBilbe l>in= gcflellt ifl, bem be6 ©clb|T»erfleheng). gaffen ©ie bieS fef>r genau. Sei) weiß nicht, ob ich eg früs her mit biefer fPräciftoit auggefprochen habe. Sie Erfahrung ifl abfoluteg 33ilb beg formalen ©idwcrflcheng ber (frfcheinung. 91 ur bieg ifl fie. greiltd; muß biefeS 83 er fl eben, ba5 ba üerftanben voirb, bargeflellt werben an einem SSerflanbencn in biefem 58er= flehen, an einem eben fchledithin angefd;auten Sbjefte; baju nun ifl jebcrlet Sbjcft gut; eg fönnte fein, weld;eg eg will, wenn eg nur ein Sbjeft ifl. Sag giebt bag fchlechfhin etnpirifche Sbjeft, unb bag ©pflent biefer emptrifchen Sbjefte — bie Olatur, voeU dbc fdf)led)thin unb burchaug SJlichtg ftnb, alg bag, woran bag Xierflehen bargeflellt wirb, inbeni bag SSJahre ber gefammten ©ms ptrie Sücßtg ifl, alg bie gorm beg Sierfleßeng überhaupt. Stefc foll bargeflellt werben, unb ju ben ffiebingungen biefer Sarflels lung gehört ein Skrftanbeneg in bem ber gönn nach barjuftellen* ben SSerflehen. ©o »erhielte eg ftch mit bem nieberen Sßerflehen, eg ifl eilt bloß formaleg. Sag ihm entgegengefehte höhere SSerflehen müßte barum fein ein realeg, wahrhafteg. Sie grfcheinuitg müßte in ihm ftch »erflehen alg bag, wag fie in ber 2hat, unb abgefel;en »on ihrer bloßen gönn ifl, alg ©rfchetnung beg llbfo tuten. Siefeg S3ilb beg llbfoluten müßte ßeraugtreten in bem ©egrtffe. Siefcg barum wäre ber Unterfchieb in llbficßt beg Snhaltg biefer abfolut entgegengefehten Momente beg SSerfleheng. — 2Bir wok len eg noch leichter alfo faffen: bag Sßort Grrfcheinung l;»t einen hoppelten ©inn: 1) einen negatioen: fie ifl nicht bag ©ein felbjt, fonbern nur feine @rfd>einung; 2) einen pofttioen unb bejahenben: bie ©rfcheinung iß benn bodh beg ©eing drfdjeinung, nicht bie (Srfcheinung »on 91id)tg, in welchem galle bie ßrfchcü 27 * 420 nung nicht einmal ba ju fein bermöchte, benn baS StichtS bermag nid;t ju erfheinen. Sie ©rfcheinung nun, fagft bu, berfteht ftch: ft'e muff ftch folglid) berfiehen in biefem hoppelten Sinne. SiefeS 33erftehen aber fällt aus einanber in jwei berfchicbene faftifdjc Momente beS SBerftehenS. (2Bir felbft fonnten nur behaupten, eS fei ein boppelter Sinn in bcm SBorte, weil wir biefem 6efe£e ber Spaltung, unb beS 2luScinanberfallenS, baS eben ein abfoluteS ift, unS nicht entjiehen fönnen). Sie berfteht ftch, heip* baher: ft'e »erfleht ftch in biefem hoppelten Sinne: im erften als blofje Negation, »erfleht ft'e ftch in ber (Erfahrung; als (Srfdjci* nung beS SeinS »erfleht ft'e ftch in bcm höheren SSewufjtfein. 2lIfo bem Snhalfe nach ftnb niebereS unb h^f>ereS ©rfennen fo »erfchieben, baß baS niebere ift ein Sidjberftehen in ber blofi ne* gatioen gorm einer <ürrfd)einung, als 9ticf)tfein, baS höhere bage* gen ein Sich»erflehen berfelbett ©rfcheinung als beS SeinS, unb nicht aB beS Nichts <5rfd;cinung. So ftnb betbe Momente ber; fchieben nach ihrem Snhalte. 2) 4?öhcre$ un ^ niebereS 23erflehen ftnb aber auch berfchieben in Kbft'cht ber SeinSform, ihrer genetifchen gönn. Sie Erfahrung ift fchlechthin, fo wie bie @rfd;einttng über* haupt ift, baher ft'e auch genannt worben ift baS ab fo lut faf* tifche StBiffen. Sa bie @rfd)einung ift, fo gewifj baS 2lbfolufe ift, unb ba biefeS faftifche SBiffen ift, fo gewifj bie ©rfcheinung ift; fo fann bie Erfahrung auch nicht nid)t fein; ft'e ift fo noth* wenbig unb abfolut als ®ott felbft. Sarum ift bie ©rfcheinung, fo ift ft'e wenigftenS in biefer gorm beS SSerftehenS. SiefeS nie* bere StBiffen bemnach ift ber @rfcf)einung burch ihr bloßeS Safettt mit gegeben. 2lnberS berhält eS ftch mit bem höheren SSerfiehen, bem 58erftehen ihrer felbft, als drfcheinung beS 3lbfoluten. SieS fel-st bie (Sntwicfelung beS geftern nadjgewiefenen abfoluten Bebens, ber Freiheit ber (Srfchetnung borauS, unb ift nur burch biefe greiheit baS faftifche SBiffen, ober bie Erfahrung ift §)robuft beS bloßen SeinS ber ßrfcheinung, baS höhere 83erftehen, baS SSerftehen beS eigentlichen SEBefenS unb ber Stealitat ber grfchetnung ift 121 $)robuft ber greif)eit, ber ©ntwicfelung beS SebenS innerhalb ber ©rfcheinung. 3cf> will inbefcn biefcn Unterfdüeb tiefer auSeinanbcrfefsen, ba er unter bie non mir bereiften fünfte gehört, über welche nicht 2lllen bie oollfommnc .Klarheit beiwohnt, unb ba ffer eine ©teile if, wo ebne bie fpfematifche Vorbereitung bet 2B. = g. biefe .Klarheit ^eroorgebrac^t, unb t>on bem Stefultate fogleid) bie widjtigfen 2(nwenbungen gegeben werben fönnen. knüpfen mir an alfo: 1) 3$ habe gefagt: bie ©rfcheinung, bie ba fchlechthin if, wie ba$ 2Ibfolute ift, oerfefjt fiel) felbjt fchlechthin, beim biefeS ift bie gorm ihres ©eins. ©6 ift barum flar, baf baS ©id;üer* fel)en fchlechthin ift, wie ©oft, unb nicht nicht fein fann. ©o* bann habe ich gefagt: biefeS Verfehen ift (in einer gewiffen S3e* jiebung, bie id) inbeffen weglaffen will, weil eS eben barattf an* fommt, biefe flar ju machen) nicht ein gefchloffeneS fProbuft, fonbern ein mannigfaltiges unb in ftch bewegliche^ Seben. 3(lfo Verftchen ift = geben. Sßcnn ich barum gefagt habe baS 33er* ftehen ift fchlechthin, fo habe ich baburch auch sefogt: baS Seben ber Srfcheinung ift fchlechthin, eS wirb nicht, fann nicht nicht fein, fo wenig als ©oft wirb unb nicht nicht fein fann. 2)ieS ift nun bie ©ine ©eite meiner Sehre, bie flar unb ofenbar ift, unb id) werbe hoch wohl reblicher SBeife ju berfelben flehen. 2) 4?abe ich früher, unb fo eben wieber gefagt: baburch, bafi bie ©rfcheinung ift, ift fchlechthin gefegt unb fann nicht nicht fein baS SSerfiehen, baS ©rfahrung genannt wirb, biefet einzelne, niebere Moment, ber im ©runbe nicht einmal ein wahres ©ich« oerfiehen ber ©rfdheinung ift, fonbern nur ein Verfielen ber lee* ren gorm beS VerfefjenS felbjt. ©iefer if fchlechthin gefegt, mehr aber if nicht nothwenbig. Sollte eS ^um höheren Verfehen fommen, fo muffte baS abfolute Seben ber ©rfcheinung ft'ch ent* wicfeln, welches ftd) auch wohl nicht enfwicfeln fönnte. 2llfo ha* ben wir baburch benn hoch gefagt, baf baS Seben in feiner ©nt* wicfelung wenigfenS werben müfe, übergehen auS bem Sticht* fein ins ©ein. S5ieS if bie zweite ©eite meiner Sehre, ju ber ich benn wohl auch feben werbe. 23eibeS alfo muf bleiben. 122 9tun iß ganj offenbar, baß id) »on einem unb eben bemfel* ben logifdfjen ©ubjefte, bem SSerffeljen in feiner ®anjl;cit, unb bem geben, einmal behaupte: eS ifi fc!>tcd)tf)in, fann nicht nicht fein, fobann wieber: eS ift nicht fchlecpthin, cS fann fel>r »ohl auch nicht fein, unb ift in einem gewiffen §aHe, »enn nämlich bie Srfcheinung im bloßen ©tanbpunfte bcS faftifchcn SBiffenS ober ber Erfahrung fleht, in ber Slwt nicht. SEBill id) nun nicht beS 2Biberfprud)S geßänbig fein, unb entweber eine ber beiben ober beibe ©ehauptungen jurücfnehmen, »ie id) nicht fann 5 fo muß ich geigen, baß baS SBort iß, als ber eigentliche ©ib beS fdjeinbaren 2 Biberfptucb§, in beiben ©a* f?en in einem »erfcbicbenen ©inne gebraucht wirb, unb. biefe ©er* fd;iebenhcit nach»eifen. @0 »erhalt eS fich benn in ber 5£f>at; unb auf biefe SSers fehiebenheit beS ©inneS f>abc ich fchon oben t)intgeu?icfcn, inbem ich fagte: in ©ejiehung auf bie äßirflicpfeit jerfalle baS ©erße* hen in ein SßannigfaltigeS, unb in ©ejiehung auf biefe nu'iffe baS Serßehen aufgefaßt werben als ein in fid) bewegliches unb mannigfaltiges geben. —■ Unb fo wäre benn baS in beiben ©äs ben gebrauchte 3ß einmal ju »erßehen mit bem Sufafce: wirfs lieh, baS jweite SfJlal mit ber Negation biefeS SufabeS, als 91 i cf) t wirflid) ober Ucberwirflich. ®er festere ©ab hieße bars um nur: fo wie bie @rfd)cinung iß, iß fchlechfhin wirflid) bie Erfahrung, unb fann nicht nicht fein; wol;l aber iß eS fehr möglich, baß nicht wirf lieh fei baS höhere unb wahrhafte ©erße* hen, benn baß biefeS wirflid) fei, baju gehört noch bie ©ebingung, baß baS innere geben ber @rfd)cinung wirflich werbe. £er erßere ©ab bagegen iß fo ju oerßehen: baS gefamnife ©erßehen iß fchlechfhin über aller 2Birflid;feit, unb als fPrincip ber 2Birflid)s feit; unb barum iß eS in ber 2l;at niemals unb ju feiner Seit wirflid), benn baS abfolufe fßrincip geht niemals auf in bem fPrincipiate. — Äurj, baß id; bieS fogleid) in feiner ©pibe faffe: eS ginge barauS hetbor, baß nad; unfercr 2lnffd)t auch außer ®ott, bon beffen formalem ©ein hier nicht weiter bie fRebe iß, an ber ßrfcheinung felbß fid) ftnbe ein boppelteS, unb burch* aus fid) entgcgengefebteS ©ein, ein wirflicheS unb ein überwivf» 423 licbeS, ein ft'nnlicheS unb ein überftnnlicheS, geifiigeS. (33on bem lederen fprechen fte fo Diel, warum machen fte benn ihr (Sprechen nid;t geltenb?) ®aß ferner ba§ teuere, ba§ übcrwirFlid)e ©ein, fei 9)rincip be§ erfieren, bcS SBirFlidten, barurn hoher, unb bafj eS fei in ©ejiehung auf bie ©rfcbeimtng baS wahre unb eü gcntlid;e ©ein, bagegen ba§ n?irflid;c nur wieberum ifi bie @rs [Meinung be§ erfiern. (©chon in beit früheren SSorlefungen fjaben wir bie§ fo auSgebrücft; bie SBelt ifi nur bie ©rfcheinung ber ©rfchet'nung, bie ©rfcheittung be3 Sch, ober beS SSerffanbcä, bie Sarficllung bcffelben in einem formalen ©ein). äturj, eS Fäme hierbei ju 2age ale! ber eigentliche ßharaffcr beS SbealiSntuS, unb fein ©egenfafc mit jeber anbern fPh'lofophie, golgenbeö: 3’ebc anberf fPhilofophie hält baS wirflichc ©ein für gleidjbebeutenb mit ©ein überhaupt. SBirFltchFcit ifi ihnen = ©ein: ba3, was man möglich nennt, ifi ihr ein blofjcS complemenium ber SBirFlid)Feit, über ba$ fte weiter Feine Siechenfchaft giebt: bie 9?oth»enbigFeit begreifen fte nur als eine überflüfftge Sterbe ber SBirflidpFeit, unb mit bem UmFreife beS SBirFlidjen befehlen fte ben UmFreiö be§ ©eins überhaupt, 25etn SbealiSmuS aber geht ba, wo biefe SDBelt jtt ©nbe ifi, bie feinige erfi an. Sh™ tfl ba§ eigentlich ©eienbe, auffer ©otf, unb ihn nicht mitgerechnet, alfo bie ©rfcheinung, burcftauS ntdjt baS 2BirFlid;e, ober wirFlich, fonbern ba§ abfofut unb rein UeberwirFliche, ba§ $)rincip aller SBirflichFeit, welches fPrincip, inwiefern eS wirFlich, faFtifd; geworben, infofern aufgeh&rt t)at, eS felbfi, nämlich ^rincip ju fein, alfo burch bie SBirFlichFeit fein wahres SBefcn Dcriiichtet. 2)oS UeberwirFliche ifi fPrincip aller SBirFlichFeit, eines S3erftc= henS nämlich; benn eine anbere §orm ber SlBirFlichFeit auffer im Skrffanbe, giebt ber SbcaliSmuS nicht ju. ©ie reale unb wahr* hafte Srfcheinung ifi überwirFlich, wie ©ott, beffen ©rfcheinung fte ifi; baf? fte fprincip ifi unb Sehen, ifi auch nicht ihr eigene lidjer ßharaFter, fonbern biefen erhält fte nur burch ihre Relation jur SBirflichFeit. galten ©ie biefeS fefi. 3war habe ich niemals anberS Dorgetragen; benn bie SB. = S. crifiirt gar nicht ohne biefe ©rfenntnifj: aber nicht immer habe ich fo fKtäu3<5 c hoben mit bürten SBorten, fonbern eS in einem fpnthetifchcn Sufamnten: 421 bange aufgeftelit. 3um einjelnen .£>erauSbeben berechtigt mich, wie gefagt, bte hier Statt ftnbenbe ÜJZethobe. £>et ©egenfah jwifcben biefem ift: (baS geben t ft notbwen* big, unb ift nicht notbwenbig, nur jufällig;) ift, wie awifcben wirflicb unb uberwirf lieb. 2 fber was hei^t benn wirfticb? •£aben wir baoon einen burcbauS febarfen, wiffenfebafttieb geneti= feben Begriff, ober nur einen oagen? Scb jroeifle baran: eS ift barum notbig, auch biefen an biefer Stelle ganj flar 31 t machen. III. Bor trag. SBir waren noch bei ber Bcfcbrcibung beS höheren unb nicbercn BerftebenS, in ^)inficbt ihrer SeinSform. ®aS niebere Berfteben ift, fo wie bie ©rfebeinung überhaupt ift, baS hübe« bagegen ift gar nicht fo unmittelbar, fonbern eS fefct als Bebingung feines SeinS bie ©ntwicfelung einer §reit;eit »ors auS; was b. @rfte wäre. 2 lber bie Freiheit felbft ift ja fdblecbtbin, wirb nicht, fann nidbt nicht fein! £)ieS ift ein 2Btberfprucb gegen bie erfte Bes bauptung. 2Bie ift er ju bereinigen? Antwort: baS niebere Berfteben ift wirtlich, wie bie drfebeinung ift; bie Srfdjeinung bringt notbwenbig irgenb ein wirflicbeS Sein mit, unb biefeS ift eben baS faftifebe SBiffen. Sie bat «ber zugleich in ftcb ein b^ bereS, abfolut überwirflicbcS Sein, baS fPrincip ber SEBirflicbfeit ift, barum niemals wirflicbeS. SMcfcS ift baS im höhnen ©rfens nen ©rfannte; bureb biefcS fann allerbingS etwas wirflibb wers ben, baS hübe« ©rfennen namlicb. @S fann wirflicbeS wers ben; nicht überhaupt nur werben, benn wirflicbeS Sein unb Sein überhaupt finb unS nicht einerlei, unb ein SBirflicb wers ben giebt eS nach uns, eben fo, wie ein Bergeben beS 333irfli= eben, aber ein 2Berben überhaupt unb abfolut giebt eS nicht. 2)enn waS in bem höheren Sinne ift, ift eben, wie ©ott ift, wirb Weber, noch »ergebt eS. SSSirb nun aber @twaS; fo betjjt baS: eS wirb wirflicb. So löften wir ben febetnbaren Sßiberfprucb. Bielleicbt aber blofi bureb ein $Paar SBorte. £aben wir benn einen eigentlich 425 wiffenfd>aft(ichen, b. i. gcnetifchcn ffiegriff bom wirflichen ©ein, im ©cgenfah beS uberwirflichen ©eins? (Äcinc anbere 9)(jtfofos plße hot btcfett S3cgriff). SBie ftch bieS auch bemalten möge, wir wollen ifjn ttnS erfd;affcn, unb bieS ift unfere ndc^fte Aufgabe. SSorerinnerung, wa$ ftch eigentlich bon felbfi berßebt. SBie bie ©rfcheinung iß, iß wirflid) ein SScrßehen, baS niebere unb notl;wenbige. SBenn bie Freiheit, bie uberwirflich iß, ftch entwicfelt, fo wirb auch wirflid) ein anbereS, baS Ijobcre SJerßehen. ©o hoben wir früher gefagt. ©§ wirb barum bte= fern ^üf>eren Skrßehen nicht bie 2Birflid)feit überhaupt abgefpro* eben, fonbern mir bie unbebingte unb unmittelbare SBirflicbfeit. ©attj bie SBirflicbfeit abgefprodjeit, unb böEtg in baS ©ebiet beS uberwirflichen ©eins hinein berfeht, wirb nur baS $>rincip ber SBirflicbfeit. Sie 33cgriffSbeßimniung ber SBirftidhfeit, bie wir aufßcflcn, muß barum auf beibeS paffen, wenn fte richtig fein foE. (Sie gefammte ©mpirie ift wirflidi): fonnte ich nun eben fo auch umgefehrt fagen: baS gefammte SBirflid;e ifi ©mpirie? SEein, benn bem 83orhergehenben jufolge ifi baS höhere ©rfennen nur wirklich im ©egenfafce mit ber ©mpirie: ©mpirie unb SBirfs liebfeit gehen alfo nicht in einanber auf. S4> muß barum jeht einen höheren SSegriff ber SBirfltd)feit geben, ber jwar bie 6ms pirie, aber auffer berfelben auch noch etwas 2lnbereS umfaßt). Seht jur ©ache, in ßreng logifcher Srbnung, unb mit bem EluSbrucfe ber SEbatfache: baS iß. 1) Set gemeinfchaftliche SJEittelpunft ber beiben ©einSformen, ber wirf liehen unb ber ftbetwirflicben, iß baS S3ilb ber ©rfdbeis nung felbß, als folcher; barum als Sch; ber InßaltSpunft beis ber: aber ber ©rfcheinung, als folcher; barum als Slnfchauung unb SBegriff in abfolut organifcher 6inheit, (3£nfchauung eines ©twaS; ^Begriff, baß biefeS ©twaS »erfianben werbe als S3ilb ober ©rfdheinung). SiefeS 33ilb, baS ba fefct ein Sch/ als fein ©ebilbefeS, iß fchledhthin, wie bie ©rfcheinung iß, benn bie 6rs Meinung berßebt ftch, unb berßebt ©ich; nnb barin eben bes ßeht ihr formales ©ein. ©ie iß fdhlechfhin baburch, baß fie iß, ein 33ilb, $u welchem baS unmittelbar ©ebilÖFte iß fie felbß, b. h- ße iß ein SSilb, welches ftch felbß Perßeht, theilS als 23ilb 426 überhaupt, tbeilS als ©ilb etneS fotdjen, befrimmten, hier t^ver felbjt, welche gucjlcidE? ift b«3 ©ilb. (25icS ift fo ju üerfteben: 2Bie bic ©rfdjeinung ift, ift ein burcbauS befittnmteS ©ilb; barin juglcicb aber ein ftcb felbfi üerffctjcnbeä ©ilb, unb jwar in bops pclter Siucfficbt: t^eitS ficb t>erftel>enb fo, bap eS ift ein ©tlb, in biefem ©erfteben als ©ilb fcfsenb fein ©cbilbetcS, fein £bjeft; fo, bap eS ift ©ilb feiner felbfi, beffen, waS auch baS ©ilb ifl, ber ©rfebeinung; baS ©runbbilb barum ift ein ©ilb beS Saä Sch erfebeint ficb in unb mit einem ©ilbe überhaupt, unb j»ar mit einem ©ilbe bes> Seinö. £)ie§ ifi ba3 ©emcins fame, fcblecbtbin >^)inburd)ßehenbe bureb alle Srfcbeinung, unb bie ©runbform berfetben. IDiefeö ©ilb ifi nun weiter befiimmt bureb einen 3ufafc, un'o in fRücfficbt beffelben beßimmbar auf entgegen^ gefegte 2Beife. SEBelcbeö iß biefer Sine gemeinfame Sufafc? 2ln U wort: Offenbar ein ©ermögen, ju bilben, welches in ©cs jiehung auf baS Sine ©ilb negirt, aß nicht bahin rcicbenb; in ©ejiebung auf baS ©ilb oon ber anbern 2Crt gefegt unb beßimmt wirb bureb ein ©efe|: eS foll unb muß bilben, (»ieUeicbt unter einer gewiffen ©ebingung) ein folcbeS. früher fagten wir: wie bie Srfcbeinung überhaupt iß, iß ein mit bem ©ilbe eines SBirflichen, Smpirifchen; aber baS SBirflicbe wirb »erßanben aß folcbeS, unb burch eine ©ejiehung auf baö ©ermögen. £>a3 ©ilb be$ Sch htingt barum — bicS 428 tfl bet neue ©aß, bet ftcb ung I;iet in ben Sufamntenbang I;tn<= einjtellt — mit ficb fcblcd)tbin bag SSilb eineg 83ermögeitg. SBie bie ©rfebeinung gefegt tfi, ifl gefegt bag S'd); benn bieg ijt eben ibt formales ©ein, mie aber biefeS gefegt iji, fo ift gefegt ein 93ermögen biefeS S'd), benn nur in S3ejiebung auf biefeS iji bag SSilb eines SBirllidjen, melcbeg auch fdtjledtjttjin ge? fefct iji. Sag SSilb beS 33ernt6geng, metd)e§ mit ftd? bringt bag abfolute ©ein ber ©rfdjeinung felbft, ifl barum ein fcblecbtbin gefd)loffeneg unb feienbcS, bag auch nidjt mirb, fonbern ifl, unb in welchem 9tid)tg mirb, fonbern bag eben 2llleg iji, mag eg iji. Sag 23tlb beg SBitflicben jlellt ftcb barum alg SSilb einer beflimmten ffiefefmanfung beg SSermogeng; eineg beflimmten Stiebt* nermögeng unb Sticbtfönneng, nämlich bilben, melcbcm ein Äön? nen notbmenbig gegenüberjlebt. Siefeg ifl ber ©runbebaraftet ber SBirHieb?eit. Äeine SBirflicbfeit barum, auffer in 5ßc? jiebung auf bag Scb unb fein SSermögen, unb alg eine S3efcbrän= fang biefeg SSermogeng. Sieg iji bie ©runberflarung biefeg SBegriffeg. gmei fßemerfungen. 1) Sem Sticbtlönnen jlebt gegenüber ein Tonnen, conjlruiren nämlich unb bilben: bag Sticbtfönnen fann gar nicht gebilbet merben, auffer mit bem können jugleicb, unb alg fein ©egettfa|. ©o meit ftcb alfo bag Sticbtlönnen erjlredt, fo weit mufj ftd) auch bag Äönnen erffreefen, benn jeneg ifl ja nur bie Negation beg Äönneng. Stun bß&en mir aber im jmciten ©liebe alg ben ©egenfab beg SBirllidben, nidjt etma bag nur Äönnen, fonbern bag SJtüffen, nach bem ©efefce bingeflellt. ©g iji barum flar, bafj mir ein in ber 9)iitte liegenbeg ©lieb, bag beg blofjen Äon? neng, unb bie 2lnfid)t »orn ©ein, meldje biefeg blofje Äönnen mit ftcb bringen möchte, überfprungen b^n. Sag 9)16gliche iji übersprungen. 5lucb barin bürfte eine Sweibeutigfeit fein, ©egenmärtig aber gebt bieg ung nidttg an, unb ich bemerfe bieg bloft barum, bamit man nicht irre merbe, unb nic^t glaube, eS metbe in ber SEb«t überfeben. 2) SBicbtiger unb bebeutenber iji golgenbeg: ba§ 3d> iji bag SSilb ber ©tfebeinung überhaupt. Sie ©rfebeinung ift für ftd), 429 yi *'■ »erfleht ficf>, ifl alfo bie Sbentität beS SSerfletfenben unb beS S3er= flanbenen, be§ ©ehenben unb beS ©efehenen. ®iefeS Sch wirb nun hier gefegt als dtmaS, ein 33i(b nämlich, waS eS ntc^t Fann, waS FeineSwcgS auSbrücft fein SSermögen, fonbern ein abfolut gegebenes faFtifcheS ©ein, unb in biefem (eiteren befiehl eben bie SBirFlichFeit. £aS Sch ifl barum bur<^> unb bureb 33ilb, habet bleibt eS; baS ©ein auffer bem Scb/ baS ba gefegt wirb, ifl eben gefeit nur jufolge beS S3i(DcS, im SSerflehen beS S3ilbeS alS 33ilb. 2lber baS Sch ifl nicht bloß S3ilb beffen, waS eS Fann, nicht btoft S3itb feines SSermögenS unb ber §)robufte beffelben, fonbern auch beffen, wa5 eS nicht Fann. SOtit bem S3iFbe feines SSermögenS gebt barum nicht etwa auf baS ©ein beS Scb, fonbern biefeS SSermögen ifl nur ein 2bcil unb 2lccibenS beS ©einS beS Scb überhaupt; beS gegebenen ©eins als S3tlbwefenS. SiefeS S3i(b* wefen nun, waS baS Scb ifl, nicht wirb, audb nicht ft'cb macht, auch nicht fich anfehaut, als fidb baju machenb, fonbern welches eben ifl burch baS ©ein ber ©rfcheinung überhaupt, ifl baS notf; s wenbig SBirFliehe, als ein beflimmtcr Sbeil ber SBirflichFeit überhaupt, baS wir bisher gebannt haben als faFtifcbeS SBiffen, Erfahrung. (Scb flelle Por, i« r etwa t>on einer realen prafttfeben Sbätigfcit, einem bilbenben Sßirfen, begleichen etwa bieo Semanbem einfallen fonnte. 2>iefe Sebeus tung l;<*t Silben hier noch nidjt. 2)a fe£e ich nun: baS Sch febaut fein Sermogen ju bilben an unter bem ©efefce eines bes fiimmten SilbenS. 2Bie baS Sd> im erßen gatte ficb fiebt mit einem ein £>bjeft fefcenben Silbe, fo ftef>t eg ficb hier nid;t mit einem folcben, fonbern mit einem ©cfefcc eineg beßimmten objeftü »en SilbenS. 9tun ift freilich flat, baß, fo gewiß eS ficb fiebt mit biefem ©efefce, Silb biefeS ©efefccS alg folcben iff, eg jus gleich ift bag gefefcmäßige Silb, unb baS bureb biefeS Silb ge* fe&te ©ein: eg fann ja nicht fein bag ©ine, ohne jugleid) ju fein bag Ttnbere, benn bag ©anje iji in fpntbetifcber ©inbeit. Sn bem unmittelbaren ©ein ber ©rfebeinung liegt bie 2tnfd)aus ung eineg ©efe^eS beg Silbeng. ©old; ein ©efeh läßt ftcb nicht anberg anfdjauen, alg wenn gebilbet wirb nach bem ©efefce, bas bureb wirb eg erft beutlicb, wag für ein ©efefc eg iß. 2?ie febauung beg ©efefceS beg Silbeng bringt barum bag Silben mit ftd). ©g fommt nur barauf an, ju faffen, baß bag Sd> gar nicht unmittelbar iß biefeS Silb x, noch fein £>bjeft, fonbern unmittelbar nur beS ©efefceS biefeS SilbenS; baß ber Urblid unb eigentliche gocuS nid>t iß ein fertiges Silb, fonbern nur bie 2lns fdjauung eines ©efe^eS beS SilbenS, unb baß bag Silb felbß unb baS ©ebilbete nur gefeben wirb jitfelge beS ©efe^eS. ©ine foldje ©infid)t wirb ftd; nicht auSfprechcn, wie bie anberc: eS iß baS unb baS Silb, unb fein objefttoeS ©ein, unb bamit gut, fonbern: eS muß x fein, x iß notbwenbig; benn ber gocuS beS ganzen SlicfeS iß baS ®efe|. — Sticht einmal wirb etwa gefagt werben fönnen: eS iß notbwenbig, barum ißS; benn 431 di<£' wenn biefer lehfe Sufafc einen Sinn fabelt faßte, fo müßte er I;eipen: barum iß’g wirflidf). Unb bag eben iß cg, wag bie 2fn* beten tfyun, itibem fte bag Ucberwirfliche ^erabjicbjen in bie SBirf* tidjfeit unb Sinnlichkeit, woburch fte ihre bernt hoch nid;t abju* täugnenbe ©rFenntniß eines Ueberftnnlichen oernichten. SJIir liegt 2£üeS baran, baß Sie bieg nicht thun, benn ber Stero bcS Sbea* liSmuS beruht in biefer Gcinftcht. 3ftfo biefer SBlicf fpricht burch* aug gar nicf>t: eg tfl; fonbern bloß unb rein: cg muß fein. Saffen Sie ung nun fogleich, infoweit bie Sache eg ertaubt, bieg aufnehmen in bie gewöhnliche Siebe. — Seneg üßitben burch* aug nur unter unb nach bem ©efe^e, bag barum überhaupt unb in feinem ganjen Umfange in bie 2tnfchauung nicht Fomntt, auf; fer oermiftelß beg ©efeheg, Faun man recht gut nennen reineg Senken, Snteßigiren. (2Bir muffen ung wohl fo Oerwahren. Sic nichtibeatißifche ^O^irofo^te Fennt bie ganje Sache nicht, unb nennt Senken bag logifche unb empirifeße, wag ung nur für ein 33ilb bcffelben gilt, unb in ben Umfang fogar ber nieberen 2BirF* tichFeit gehört. Sieg merFen Sie, unb mifchen Sie nidjt jeneg empirifche Senken ein, fonbern oergeffen Sie eg ganj, big wir eg etwa in unferen j3ufammenhang wieber aufnehmen). Sag UeberwirFtiche iß barum, in Schiebung auf fein Srgan ber dr* fajfung, ju nennen bag SenFbare, unb nur SenFbare, in unferem Sinne beg ßBorteg. Sag ßBirflicbe aber iß bag faf* tifch2fnfchaubare. SSeibeg iß nach ung abfotut entgegengefe|t. Sag SenFbare iß eben barum nicht faFtifd) anfdhaubar, unb um* geFehrt iß bag faftifcß 2fnfcßaubare eben barum nicht benFbar. ©eibeg iß gefchieben burch burchaug entgegengefefete Srgane ißrer 2luffaffung. (Siefer Sah Ftingt nun parabor; unb wenn man auch ben erßen 2tugfprucß ffch gefallen ließe, fo würbe man fteß hoch an ben jweiten gar fehr ßoßen, weit man habet bag empirifche Sen* Fen oor trugen hat, aber oon bem iß hier gar nicht bie Siebe: wie eg fteß bamit ücrßalte, werben wir fehen, wenn wir ju bie* fern fPunFte Fomntcn; bag faßt in bie Siegion beg 2BirFlid)en). 83eibeg, bag Senfbare unb bag 3Cnfcßaubare, iß Selbßan* fchauung, alg bie gemeinfame, bletbenbe unb weiter ju beßirn* VMS 432 menbe ®runbform bc3 S3ewuf?tfein§, bcnn fie ift ba§ formale ©ein ber @rfd)einung felbfl. ©ebaut ba3 3cb ftcf> an al? ©ubs ftanj jum 2Ccciben3 eine? fertigen (auf feine Sßeife oon ihm ju conftruirenben) ffiilbe?, fo entftefjt bie faftifdje 2tnfd)auung unb in ihr ba§ fertige unb wirtliche ©ein. ©ebaut ba? S an auf hoppelte SBeife. 2Ba? entleibet nun, ob e? ficb fo ober anber? anfebaut; giebt e? nicht über biefe ©paltung ®efefec unb S3ebingungen ? Oarauf halben wtr un? noch nicht eingelaffen. @? ift inbefj febon im Obigen gefagt, baf? eine foldje 3lnfd)auung nicht auf bie festere 2Bei[c, nicht unbebingt gelten foE, bcnn burd) ba? blofie ©ein ber Qt» febeinung ift fd;lecbtbin gefegt nur ba? faffifebe SBiffen, bie @r* fabrung. 2öie öerl;alt e? fid) bagegen mit ber tlnfdjauung be? ®efe(>e?, ober bem ^weiten gaEe? 2Benn bie tlnfcbauung be? ©efefecS wirtlich cintritt, fo ift fie auch eine wirtliche ©idjans febauung be? Sch. Oiefe SBirflicbfeit aber ift nicht mit ber ents pirifeben tlnfcbauung jugleicb gefegt, liegt nicht in ihr; fie müßte barum gefegt fein bureb ein anbere? wirtliche? unb fertiget JBilb. — Oie? ift fo ju oerfteben. Oie SBirflicbfeit ift bie ©iebanfebauung be? Sch mit einem fertigen, unconftruirbaten S3ilbe; je|t fage ich: ber tlnfcbauung be? ®efc|e?, be? nicht 2Birflieben, mufi auch ein fertige?, unconftruirbare? S3ilb ju ©runbe liegen, weil fie hoch aud; wirtlich ift. gern fei e? jeboeb ju fagen: bie 2Cnfd)auung be? @efe|e? unb wa? au? ihr folgt, muffe ba? 2Birfliebe werben, fie ift nur mit ber 2Birftid;teit oer* 133 eint, unb auf fie geftüht. 9tun ifi aber tiefe 2fnfchauung beS Uebcrwirflichcn nicht gefiüfct auf baS SQBtrfficfje, baS wir fennen, nämlich bie Erfahrung; fie mfifjte ftch aifo flögen auf ein ante; «3 wirflidEwS SSitb, baS aujfcr ber Erfahrung liegt, unb in ber SBirflichfeit ber Erfahrung gegenüberfieht. ®ie 2lnfchauung beS SBirflichen müßte barurn in ber S^at ftch erweitern über bie Grmpirie hinaus unb baS abgefieefte fafti; fcf>e Sewufjtfein. 2)a$ 3d; mufjte ftch anfchaucn fdjlcdfjftjin mit einem neu geworbenen (in ber ftafticität unb in ihrem Umfrcife nicht liegenben) Silbe, ba3 bennoch eben fertig ift, unb bamit gut. £>b biefem neuen Silbe, welches bie gegebene SBirflichfeit fiberfchreifet, wiewohl e§ auch wirflich ifi, ein ©ein ober etwas 2fnbereS gegenäbergefefct werben foü, ob vielleicht gufolge biefeS SilbeS eine 23;at, ober auch gar SiichtS gefegt wirb, gehört ber; malen nicht jur ©ache. SiefeS neue faftifche Silb nennen wir y. fSlit biefem y müfte nun in bemfelben angefchauten ©ein be§ Sch vereinigt fein ein ©efefc, ju benfen ein ©ein x, als fPrincip biefeS y. 25a$ y wäre nun ein witflicheS, aber geworbenes ©ein: x aber ein überwtrflicheS ©ein, als $rincip biefeS wirtlichen. Unb fo wäre benn von y aus bie 2lnfchauung beS Ueberwirflichen bärge; fiellt, bie wir eigentlich wollten. ©afj biefeS ^rincip beS y fein werbe bie Gfrfcheinung felbji, aber nicht inwiefern fie freies, innerhalb be5 früher befchriebenen SilbeS liegenbe3 Sermögen ift, fonbern inwiefern fie ifi ©ein jenfeitS biefeS SermögenS, wäre aus bem £>bigen flar, unb hier nur nachjuholen. 25aS ©efagte wirb beutlicfjer werben burch bie Sfnalpfe biefer ©tinfe. SBir hoben hier 1) ein faftifch wirflicheS, ein be; fiimmteS unb fertiges Silb, baS ba eben ift, unb welches auf feine SBeife baS Sermögen, nachjuconfiruiren, auS irgenb einer ?)rämiffe folgern, unb in feinem ©ntfichen betreiben fönnte, eben fo wenig als in ber Grmptrie biefen Saum, unb biefe ^Pflanje auS 9taturgefehen überhaupt. 35iefe3 fertige Silb y wäre nun nicht ein urfprunglich gegebenes, innerhalb beS ganjen ©pftemS beS fchiechthin feienben faftifchen SBiffenS, ber Erfahrung, fonbern eS wäre geworben bürch eine neue ©cföpfung 28 v :• - * 431 beS SBirf ließen jum SGBirfüc^cn, burcß eine abfolutc Erweiterung beS UmfangeS ber SBirflicßfeit unb beS Scß. (ES wirb bicS, wie icß für mein &ßeil auS meiner Ucberftdjt beS ©onjen, für 2lnbere inbeffen ^tfiorifd) ßinjufeßen fann, eine frttlicfje Aufgabe, ein ®ebot beS .£>anbclnö fein). @o weit erßrecfte fiel) nun baS SBirflicße unb gaftifeße = y. £)iefeS y ferner erfeßiene nun nießt, wie ein S£ßeil ber Empirie erfeßienen fein würbe, als überhaupt feienb; fonbern fo wie eS iß, führt eS mit fteß ben S3egriff, baß eS fei 3>rincipiat. güßrt eS aber mit fteß biefen S3cgriff; fo iß flar, baß ein folcfpeö feßt ein fPrincip. ES iß barum flar, baß bie 2tnfcßauung biefeS y mit ficß bringt bie Aufgabe, ju bilben ein ?>rincip, welches ge= feßt würbe als ®runb biefeS y, alfo, baß biefeS y mit fich führt baS ®cfeß, welches nun eben baS überwirfliche ©ein wäre, unb, wie wir wiffen, bie Erfcßeinung felbß in ihrem abfoluten ßeben jenfeitS aller SBirflicßfeit fein würbe, bie wir an biefem überwirfs liehen ©ein fchon früher erfannt I;abett, »on welchem überwirfs liehen principe x nun gefagt wirb: eS muß fein. (ES fann nicht gefagt werben: eS iß wirtlich, öielmehr iß eS überwirflicß; eS iß nothwenbig. ES iß baS, waS felbß nicht erfeßeint; fonbern waS nur erfeßeint in bem y, unb alfo felbß wahrhaft überwirflicß iß). IV. SSortrag. SßaS uns Anfangs als ein Umweg erfeßien, unb als Epifobe, iß feine, fonbern gehört jum ®anjen. Unfere Äbftcßt war, baS höhere unb niebere Erfennen feßarf ju unterfeßei* ben, unb ben Bufammenßang ber beiben ju geigen. IDieS nun tßun wir, unb gehen eigentlich auS unferer Aufgabe nicht heraus. £>aS niebere SSerßeßen iß baS £)rgan bcS wirflidßen ©eins, baS höhere baS beS überwirfließen. Erfläre icß alfo wirtlich unb überwirflicß, fo erfläre icß auch ßößereS unb niebereS SSerßeßen. -SBab ift mm ober wirtlich, nach feinem fchdrfjten G^araftcr? SSSir wollen bieb noch einmal wiebcrholen: eb fommt barauf fehr Diel, ja 2lllcb an, unb bie ©rfenntnif ber tranbfcenbentalen tyfyu lofophie wirb baturd) weiter gebracht. SBir unterfchieben wirfftef) unb überwirflich: aber eb fanb ftch geftern, bafj wir auch im SBirtlichcn wieber einen ®egcnfa (3 batten, wir unterfebieben barin wab wirtlich eben fchlechthin ijt, bureb bab formale ©ein ber ©rfcheinung, unb bab, wab wirtlich wirb, irgenb einmal in ber Seit beraubtrift ju bem feienben unb üoraubgegehenen SBirflicben. SBir höben alfo eine urfprüng= liehe unb eine geworbene SEirtlidjfeif. knüpfen wir jefct, in umgefebrfer Srbnung, wie geftent bie ©cfracbfung an biefen le£teren Umftanb. (Samif wir eben üielfeitig werben, unb frei, nidfjt SBortc unb gprmcfn iernen, trage id; allenthalben, wo ber Sufantmenhang eb oerjtatfef, alfo üor). Sab ©emetnfame alleb SBirflicben iff, bafj eb ijt ©ein ber ©rfcbeinunng, (ober SBiffcn, ©cwujjtfein) in unmittelbarer ©clhjt anfehauung, unb jwar ntdjt in reiner ©elbftanfchauung, fonbern mit irgenb einer weiteren ©eftimmung. (Sab Sch ijt allemal ©ubftanj, mit irgenb einem Slccibcnb, alfo weiter he; ftimmt; unb bicb ift natürlich, benn bie ©rfcheinung bilbet ftch alb feienb. Sieb ijt bab abfolut ©emeinfame unb Unoeranber: liebe aller @rfd;einung, unb Ijier, beim S ein innerlich unb in ftch gleichfalls 'fertiget S3ilb, baS burch baS formale ©ein ber grfdheinung nicht gefegt ift. ©S tnufj barum biefeS jweite Silb innerhalb beS fd;on gefegten formalen ©eins ber @rfd>einung werben, entftehen, unb ju bemfelben l;injutreten burch eine neue ©dwpfung ber grfcfjeinung; benn baS unmittelbare ©egebenfein »on Silbern biefer 2lrt wirb geläugnet. 3MeS barum wären bie beiben cntgcgengcfcfcten gor; men ber 2Birflid)feit. Seibe Silber ftnb fertige, b. i. baS un* mittelbar angefchaute Sermögen beS Sd> als ©rjeugungSgrunb negirenbe Silber: bie erfte 2(rt biefer Silber ift burch baS ©ein ber grfcheinung abfolut mifgcbracht, bie jweite fe^t oor; auS eine freie ©ntwicfelung berfelben, unb ift erjeugt nur burch biefe. ©o ftnb beibe tlrten ber SBirflidfteit burchgreifenb charaf; terifirt. 6he ich weiter gehe, noch folgenbe Semerfungen: 1) SBir haben oben gegen alle nicht ibealiftifche $hii°f°bhte erin* nert: ©ein unb SBirflichfeit geht nicht etwa, auch innerhalb beS ©ebieteS ber Srfcheinung unb beS abfolut ©rfcheinenben, ©ott noch abgerechnet, mit einanber auf, eS giebt ein überwirf lidteS ©ein, auch innerhalb ber grfcheinung, unb baS ©ein ift burch baS wirfliche nicht erfchopft. Seht fehen wir hinju: 2luch baS 2Birflid)e felbft, als bie eine Älaffe beS ©eins ift burch bie ©r; fahrung nid;t erfdtopft: eS giebt Silber bc-S SBirflichen, bie rncls leicht auch fogar in ber Erfahrung wirflich werben follen, bie bennod) über alle Erfahrung hinaus liegen, unb eine ganj anberc Quelle haben. SieS habe ich tfjotlö polemifch erinnern wollen, theilS bamit eS für unS leitenb fei. 2Bcr auch über bie ©rfal; ; rung hinaus wäre, ift hoch noch nicht oollenbet, unb hat fein « «.3 — 437 — SBiffen noch nidjt in feinen ganzen Umfang eingefefct, er Fann nocf) immer befangen fein im SBirflichen; aber eS giebt auch ein UeberwirFlicheS, unb erft menn er burch freie ©rhebung itber alle äBirFIicfffeit ju biefem Fommt, iff bie ©rFenntniff beS ©eins voll* enbet. 2) (2BaS Sbrer 2lufmerFfamFeit fel)r empfohlen wirb:) baS ©runbbilb unb bie ©runbanftchf, bie wir felbff burch biefen Ses griff beS SBirFlichen von ber ©rffheinung überhaupt erhalten, unb ber hernach wol;l noch erweitert werben mag, iff biefe: ©ie fchaut fchlcchthin zufolge il;reS gefammtcn ©eins, wenn wir ©es gebeneS unb burch greihett ©rjeugteS nicht unterfcheiben, ffch an, als im SSefi^e eines gewiffen gefchloffetien ©pffemS fertiger S3il= ber. (Sine folche, fo beffimmte ©elbffanfchauung iff ffe fcfffechts hin, baburcff baff ffe überhaupt iff an ©ott: eine fo beffimmte, ber gorm nach, baff ffe fiel; ffnbet als ffohenb unb feienb eben eine fertige unb gegebene Silberwelt; eine fo beffimmte bem 3 ns halte nach, baff biefe Silberwelt, mit welcher ffe ffch anfehaut, iff, wie ffe iff, unb fcblechthin nicht anberS fein fann, fo gewiff bie ©rfcheinung überhaupt iff. Sn bem hohlen Sinne vom ©ein wirb biefe Silberwelt gar nicht, fonbern ffe iff: ffe iff ihrer qualitativen Seffimmung nach fcfffechtbin alfo gefegt, wie ffe gefefct iff; eS wirb in ihr 9?ichtS. SBarum hebe ich biefeS mit folcher ©orgfalt heraus, unb empfehle eS Shnen fo nachs brücflich ? Um Sie $tt ffchern vor bem leeren unb formalen lofophiren, für begleichen man ben franSfcenbentalen SbealiSmuS fo gern anffeht. 2)ie ©rfcheinung fchaut ffch felbff an, nicht etwa überhaupt formal, als ein leeres Sch; bt’eS gäbe eine leere unb formale 9)hüofophie, fonbern ffe fchaut ffch an als anfeffauenb baS unb baS, unb feienb abfolut folche unb folche Silber. 2)ies fcS Silbfpffem iff nun baS ©pffem ber SBirFlicfffeit, bie wirFlichc SBelt, welche burch bie tranSfcenbenfale 5)hüofophie fo wenig ges läugnet wirb, baff wir ffe vielmehr erweitern, über alle ©rfaljs rung hinaus, wovon jenen anberen SticfftS ahnet, unb baff wir ffe feff begrünben auf baS abfolutc unb göttliche ©etn felbff, wos von ihnen gleichfalls ÜJtichtS ahnet, inbem ffe biefclbe als ein grunblofeS fefcen, baS ffe auch abfolut nennen, unb ohne allen 43b Sufammenhang mit bcm eigcntlid; 2(bfolutcn, baS fte bod? gleidt* mof)l auch nirfjt läugnen mollcn. 2luch fe£en mir bie SBirf(id)fcit in bcr 2!f)at als SBirflidjf'cit unb eS mirb unS baher febr unge= reimt oorgemorfen, mir buchten bie SBclt unb bie SBirflichfeit, mir confiruirfcn fte unS; maS ungeheuer ocrfchrt märe, benn baburd) ginge ja bie SBirfricfjFett als SBirflichfeit gän^lid) ju ©runbe, bie ja gcrabe baburd) SBirflichfeit ifi, baf fte nidjt com jiruirt merben fann. 35aS Genien liegt ganj mo anbcrS, unb baS 2(nfchaubare ifi nid;t benfbar. 25afj biefcS SBilberfpjiem beS SBirflichen nun jmei burd;auS »erfcbicbene Sljeile h«t: einen folchen, beffen SSefdjaffenhcit fid) auf fein ©efefc gninbet, unb burtf> ben efgentlid) 9iid)fS abgebilbet iff, al§ bie SBirflid;feit eben fclbji in ihrer bloßen gönn, nidit aber irgenb ein mirflicfjeS r welcher Sfjeil bie Erfahrung ifi, ba= gegen einen foldjen 2heil, bcr mobl (mir fenncit ihn eigentlich noch nicht) fid) auf ein höheres grunben, unb biefcS abbilben bürftc, tl;ut bermalcn nod) Nichts ä ur ®«d)e; hier betrachten mir beibe 2hei(e nur ihrer ©Icichheit nach, inbem beibe befielen auS eben fertigen 23ilbern. 3) 9lun ermägen ©ie noch einen fPunft, in Siucfficht beffen ich fchon gefiern anfel'te, unb ben ich wot)l nid)t mit Unred)t uns tcr bie bunfeln jafjlen bürftc, burch beffen 2(ufflärung aber fehr SSiel für bie tieffie ©inficht in bie SB. * 8. gemonnen mirb. 2)ie gefammte Sßirftichfeit, mie mir fie aufgcfiellt haben in ihrer charafterifiifchen gornt, mirb als folche »erfianben nur burdh einen ©egenfafc mit bem SSerntügen, als nicht fProbuft beffelben. 9?un ifi burch ba§ blo0 formale ©ein ber ©rfcheinung gefegt bie 3lnfd;auung ber SBirflidjfeit, ber ©mpirie wcnigfienS; cS ifi bar= um burd) baffelbe auch gefegt bie 2tnfd;auung, baS abfolut fertige SBilb eines SBcrmögenS, als bie SBebingung jener 2lttfd)auung ber SBirflichfeit. ©S mirb gefagt: bie ©rfcheinung ifi ffiilb ihrer felbfi, als eines Sch, baS ba l;at fertige ©ilbcr, bie baritm wirk lieh ftnb. ©te SBirflichfeit ifi alfo fdjlechthin burd) baS ©ein ber ©rfcheinung gefegt. £>ieS mag nun bie ©mpirie fein. 3lbcr baS SBirflidje mirb als SBirflidjeS erfannt nur im ©egenfa|e mit eü nein Slermögcn, mo baher biefe 2(nfchauung ber SBirflichfeit fein — 439 — foll, muß auch baS Scb mit einem S3crmögen äuglcid? gefegt fein. SiSie woEen wir nun, falls eS nötl;ig wäre, unb cS wirb febr notljig fein, bt'efcS SSermogen d;araftcriftren ? £aS S5ilb t>ie= feS SScrmögenS ifi fd;lecbtf)in, wie bie ©elbfianfcbauung beS Sei; ifi. 2>aS unmittelbar angefdjaute Sdb ifi barum babureb beftimmt; baS Sd) ifi, ober bnt bicfeS Vermögen, unb umgefebrt, waS biefcS Vermögen fyat, ifi baS 3d>/ in unmittelbar faftifeber, fo eben feienber 3lnfdbauitng. SD?it beuv 3d) ifi bereint ein S3er= mögen, an bem bie S33irflid)fcit genteffen wirb, baf>cr iff and) baS SSermogen fertig, unb wirb als fertig feienb angcfd;aut. ©crabe bureb biefe Unmittelbarfcit ber 3tnfcbauung müßten wir alfo biefcS SSermogen djarafteriftren. SBaS ohne SöeitereS im Silbe beS 3d) borfommt als fein S3crmögen, waS als folcbcS nidbt etwa crbad)t, erfcbloffen, eingefeben wirb auS einem 3(nbe= ren, baS ifi biefeS SSermögen, unb gehört ju ibm. ®icS innigfi feflgcbalten! 2)aS 3d) fdjaut fidf) an als feienb ein Silb, crin* nerte ich fd;on gefiern, welches nicht $>robuft feineö SSermögenS ifi; bie ©elbfianfcbauung ober baS 3d> erfireeft ftcb barum über baS SSermogen hinaus, 511 einem fiebenben ©ein: baS SSermogen ifi barum nicht baS ganje 3ic SreifKitSentwicFe* lung ber ©rfcbeinung aber, burcb welche y wirflirf) geworben fein foll, liegt nicht in unmittelbar faftifeber 2(nfcbauttng, fon* bern, wenn eS $u ihr fotnmt, wirb ffe gebadjt. ®arauS würbe auch flar, inwiefern bie Grrfcfjeinung Sei) i|i, unb inwiefern Vichts 3cb- £>aS erfte nämlich iff fie lebiglicb, inwiefern ffe ftd) geges ben ift in unmittelbar faftifcher Xnfcbauung. £)aS jweite, 9iicbt= Sd), ifl fie, inwiefern fie ftd; gegeben ijf, Icbiglicf? in einem nochmals ju »ollgiefjcnbcn £)enfen. 2>aS Sd; ifl baS SBirfli^ feitSbilb ber ©rfdjeinung, welche fetbfl ja über bem Sei; auffers wirflief) fein fann. 25ieS wollte ich auffer ber Vorbereitung, bie eö unS für baS Väcbfte giebt, nicht ermangeln, an biefem fcf)itf= liefen £)rte flar $u machen. Se^t weiter. Cr§ war unS in biefer ganjen Sfnalpfe nicht fo ju tbun um bie @cf)ilberung beS SBirflicben, als um bie S3efdjretbung beS Ueberwtrflicben; unb wir haben jenes nur befdjrieben, um bureb ©egenfab mit ibm bie Ueberwirftidbfeit ju begreifen, grage: SSBie fomrnt eS oom SBirflicben jum Ueberwirflidben ? SGBelcbeS ifl ber äufammenbang jwifeben beiben, welches ber UebergangSpunft ? Seftnnen wir unS nur: in biefer ganjen Unterfucbung haben wir felbft biefen Uebergang febon gemadbt. ©erabe fo, wie wir, mufste eS itrfprünglicb bie ©rfd'cinung mad;en, unb bat eS machen müffen nach bem ©efefce. Unfer Verfahren war nicht etwa ein will* FübrlicbcS, al$ welcherlei eS ftch unS auch gar nicht anfünbigte, fons bern ein notbwenbigeS, bem jufolge, bap wir ja wohl felbfl nichts 2fnbereS ftnb, als bie ©rfebeinung. SBir nämlich haben nicht uns terlaffen Fönncn, ju fagen: biefeS über ber Erfahrung liegenbe wirflicbe Vilb y fei fProbuff einer ©ntwicfelung ber ©rfebeinung mit abfoluter Freiheit. @o ftnb,wir über alles SBirfliche hinaus ju einem ©runbe ber SBirflicbfeit, unb auS bem 3 hegriße, baß eg mit einem ©emorbenen ftch nicht befriebigen fönne, fon* bern v>on it;m hinaufßcigcu müße jti ©inem, moburch eg gemorben 4i2 ift ju einem principe, fo märe burd) biefe 2lnfd;auung eine? ©emorbenen ur. «.ittclbar guglcich mit gegeben baS ©efc|, ju fc|en ein ?Princip; baS fPrincip fclbft märe barum gefegt. Ucbetlegen Sie bie$ fo mit mir: baS Sei) ift in feiner Selbftanfchauung ffiilb eines y, mclcbeS nur baburch ift, bafj cS alS ©emorbeneS erfd;eint. SEBie nun, menn biefeS Sd) nic^t blofj anfehaute biefeS 33ilb y, foubern mieberum anfd;auen müjjte fein Sehen biefeS y; mie, menn ferner bem Sd) fchlcchtljin beiwohnte bie 2lnfid)t, bafj ein Sehen mit bem ©emorbenen fich nicht bc= ruhigen tonnte; fo mürbe folgen, bafj biefeS Sehen einen feften Stanbpunft unb 9tuhe nur in einem nicht ©emorbenen finbeit tonnte, mcld)eS jugteid) ber ©runb märe biefeS ©emorbenen, bafj barum baS Sehen fid; über fich erheben, unb jum SBirf- liehen baS Ucbermirflid)e, als fPrincip beS SBirflichcn, lyinju- gefegt merben müfjte. ©S mürbe alfo angefchaut ein ®efe| beS Sehens, hinjujubilben ju bem ©emorbenen baS fPrincip bcffclbcn, biefeS fPrincip x märe nun bie ©rfcheinung in ihrer Uebermirfs lid)tcit, meil fie hier nicht borfommt in einem mirfliehen Sehen, fonbern nur in bem ^Begriffe eineS Sehens, mie eS fein mufj, nicht, mie eS ift, barum in ber ©rgänjung beS mangelhaften (faftifchen) Sehens ju einem uollenbetcn; unb fo märe ber Ue= ber gang gefunben. £ier fnüpft fich «n ben abfolufen 33egriff Pom Sehen baS reine £)cnfcn ober Sntelligiren. 25icS forgfältig ju analpftren. 1) 3llleS biefeS berhält fid) fo fchlechtbin baburch, bafj bie ©rs fcheinung überhaupt ift, unb bafj fie in 5Be§iehung auf baS mirfs liehe Sein fich entmicfclt, benn nur burch biefe Sichcntmidelung ber ©rfcheinung fommt cS ju einem y. 9J?ag biefe ©ntmicfclung nun erfcheinen als ein greil)eitSaft, barüber ift hier nichts mciter ju fprechen; biefen aber einmal gefeit, als S fl ?fuin, erfolgt alles Uebrige, unb feiner ber fünfte fann megbleiben. 2) Snbörberft baS IBilb y ift beftimmt burch ben ©l;arafter eines ©emorbenfeinS. £)iefeS ift fattfam betrieben, unb nichts meiter barüber hier beijubringen; mohl aber befonbcrS jur ©haraftcriftif beS reinen SenfcnS ober SnteüigirenS. 3) 2Bir höben^ nämlich noch ein anbcreS ^)rincip hingeftellt: 443 baS ©ehen ober ©ilbcn überhaupt bringe mit ftd? einen abfoluten ©egriß oon ftci> felbß, ben, baß cS niefjt beruhen fbnnc bei bem ©croorbcnen; baß ein ©cmorbcncS überbauet nicht baS rechte ©üb fci / fein wahres ©ein gebe, fonbern baß baS ©ein ein nicht geworbenes fein muffe, unb fo auch baS ©üb beS ©eins ein nicht geworbenes. SicS iß ganj neu. 2Bir haben früher gefagt: SBcnn cS überhaupt ju einem SBiffen fommen foll, fo fo muß baS ©üb ftch burchauS begreifen als ©üb; bie @rfcf)ei= nung muß fd;ted;tf>in baburch, baß ße iß, haben einen abfoluten formalen ©egriff oon bem waS ©üb iß; biefen ©cgrtß beS ©i(s beS feiner gönn nach haben mir ßctS in allen bisherigen Salden oorauSgcfcht. Seht aber fc^cn mir htnju: baS ©üb muß nicht nur 'haben ben ©egriff feiner felbft, als ©üb ber §orm nach, fonbern aud; feinem Snhalte nad;, mie eS fein füll; eS muß mit fid; führen ben ©egriff, baß cS ©üb eines nidjt ©emorbes nen, fonbern ©eienben, unb abfolut auf fich felber Stul;enben fein müße. ©in fold;er ffiegriß beS ffiübeS oon fid) iß nun fchledßhin gefegt, mie man an biefer ©teile einßeht; bie ©rfcheü nung bringt burch il;r bloßeS ©ein biefcS ©runboerßehen ihrer felbß mit fich- £ier iß nun aber nicht oon bem ibealen ©ein biefcS ©runbbegrißS bie Siebe, fonbern oon feinem SBirflidjmerj ben. Saß er aber wirtlich merbe, bargeßellt in einer ©elbßafc fd;auung, ba$u gehört, baß ein galt ber 31nmenbung, ein ©emor* beneS nämlich, gegeben merbe. StefeS iß gegeben an y. SJUt biefem ©ilbe juglcich fann ftch tum barßellen, nur inbem eS fann, muß ftd) barßellen jener abfolute ©runbbegriff beS ©ilbenS. SBenn nun baS Sd) fein ©ehen an y anfehaut als nibf>t baS rechte, unb bagegen ben ©egriß hält unb oon ihm ftch h^her ers hebt; fo beßhreibt cS in biefem ©ehen allerbingS ein ^rincip, unb befchreibt in ber 21nmcnbung auf y, baS ^rincip btefeS y, nämlich x. SaS Senfen iß bie 21ttfchauung eines ©efcfceS, ju hüben ein jPrinctp ju einem als fPrincipiat ©rfcheincnben; fo fagten mir geßern; je|t ftnb mir tiefer gegangen, unb haben biefe 2lnfd)aui ung beS ©efefjeS mieber abgeleitet aus bem ©runbbegriße beS ©ehenS, welches fid) begreift. Stefer ©runbbegriß beS ©ehenS 441 ift ber: ba{j eS ftcb nid>t bcfvicbigert Fonne mit bcm ©cworbcncn, fonbcrn bis jurn ©ein geben müge. SBenn nun im faFtifd; ge* gebenen ©eben ber galt eintritt, bag eS ein auf einem ©ewor* benen rubenbeS ig, unb baran gehalten wirb ber Urbegrig bcS'< ©eljenS, bag eS nicht fein fann blog ©eben beS ©eworbenen; fo wirb baS ©eben auSgcbebnt' über bie ©ränje ber ©egebenbeit, unb beraufgefübrt ju bem ^Prtncip; eS gellt ftcb eben bar baS Sbeale unb UeberwirFlid;e. 25er ©eblug ig leicht: bureb bie 3lnfid)t einer ©enefiS in y Fommt barum baS faftifebe SBifjen auS [ich b^auS; fo wie baS wirflid;e ein ©eworbeneS ig, unb mit biefem ßbaraFtcr erfebeint, fo gebt baS 25enfen an. (25aS ©ein ruht auf ftcb felbg, unb wirb nicht, fagte ©pinoja: richtig, ©ein aber ig allemal ein ©ebilbeteS im Silbe, unb gefegt jufolge beS SilbeS. 25u fagg baber auch: baS rechte Silb wirb nicht, unb ruht auf geh felbg. £)em Serganbe wohnt bei ein bunFleS Sergänbnig biefeS ©afceS, unb er fcbliegt bamit. 2)aber beruhigen ftcb bie SDtenfcben bei ber Erfahrung; benn bie Statur gerabe gellt geh bi« als eine folcbe, bie ba ig, unb bamit gut; fie erfüllt ben (SbaraFter beS SilbeS, unb bie Statur wäre fomit baS tlbfolute, weil fie eben bie gorm bot beS gebenben SilbeS. 2fber fie ig bod) nur Silb beS SilbeS, unb mug baber freilich bie gorm beS S3ilbeS, als eine§ auf geh berubenben unb in ftcb geflogenen an fiaS erfie mar in ben früheren 33orlefungen über bie 8ogif auS* einanbergefefct, baS festere mochte, bem Snhalte nadh, ber Mi»* lofophie mof)l überhaupt unzugänglich fein. 2) Sugleid; aber finb beibe auch unterfdjneben in ber'gornt beS ©eins, mit 2lbfiraftion oom Snhalte: barum ganjlich nur in ber gorm betrachtet, mer* ben beibe eine gemiffe ©leichbeit I;aben, unb einen gemiffen Uns terfchieb. £>iefer le^tcre nun ifi ber formale Unterfchieb, biefen haben mir bisher betrachtet; ba er aber oon bcr groften SBichtigj feit ifi, unb bie befie SSorbcreifung jur SB. = 8. giebt, fo mollen mir ihn noch oon einer neuen ©eite ju faffen fuchen. 1) Reiben SZBeifen beS SSerfiehenS liegt ju ©runbe eine abfo* lut faftifche 2fnfcbauung; ber nieberen bie empirifche 2fnfie ©rfcheinung, mie fie ifi, in ihrer SBirflichfeit, hat ei» 23ilb ihrer felbft. Sd; fage: ihrer felbfi, nicht fte ifi SBilb überhaupt, fonbern ju bem S5ilbe tritt hinju ber SSerfianb ober ^Begriff, baft fte baS in biefem S3ilbe Sfbgebilbete fei; in ber gönn beS Sch: fte fchaut fchlechthin an ftt fluf irgenb ein ?)rincip fid) bejiebt. (Senn c§ fönnte ja auch ein Silb bcr ©rfcbeinung non ftd) felbji, eine gönn be§ Sd) ge 3 ben, bie burcb ein rein fdjaffcnbeö Scnfen wäre nur in bicfent. £>l;ne Bwetfet aber würbe eine folcbc bie erfterc oorauSfe^en: bcntt wie 2lnfd)aitung jum Senfen überhaupt ficb bcrbält, bafj ba§ Senfen ffetö auf einer 2fnfd;auung rufjt, fo ocrljalt ftd) of>ne Sweifel aud) bie (Selbffanfdiauung, aß bie SBurjcl aller 2lnfd)au* ung jum Senfen). Siefe faftifcbc Selbffanfcbauung iff mm fcblecbtbin, wie fte iff, unb wic-'ba iff ©oft; wirb nid)t, »ergebt nid;t. Sn ibr fd)Ied)tbin unb unmittelbar reicht ©oft b^nieber in bie 2Birflid)fcit. b) 9tun aber wäre biefeö Silb nicht 33ilb ihrer, ber Cfrfcbeß nung, wäre nicht Sch, wenn cS nid;t gebilbet würbe, aß wies berum babenb unb feienb ein Silb. Sie Grfcbcimtng bilbet ftcb auf begreiflidbe SBcife, b. b- fte bilbet ficb aß feienb unb b« 3 benb ein ffiilb. (@o wie fte bat ein S3ilb, für un£, fo erfebeint fte ficb felbjf; fte bilbet ftcb barum aß Subffanj ju einem Silbe, aß ihrem tfccibenS; ba§ bei^t eben, fte iff unb bat 33ilb, benn fonff wäre nicht gebilbet ©rfcheinung, fonbern ein unbeffimmteS @twa§). SiefeS Silb iff, iff fertig, unb wirb aß fo fertig ans gefebaut im Sd), weil fonff ba§ Sd), welches fd)lecbtbin faftifd) iff, nicht fertig wäre. SicfcS ©ilb, mit bem baS Sd> ftd) bilbet nennen (Sie A. hierin nun, in biefer abfolufen ©runblage einer fafttfeben 3(nfd)auung (be§ 2Birflid)en) ftnb bie beiben SBeifen beS SSerffes ben$ burdjauS gleichförmig. 2) ©eben wir jc£t jutn Unterfcbicbe beiber. iff fein Unterfcbieb in ber 2lnfcbauung be$ Sd), biefe bleibt unoerrüert unb unoeränbert; wobl aber iff ein formaler Unterfcbieb in ber Jlnfdjauung, bie ba§ Sd> bat in A. SiefeS A iff nicht ein ein* fadjeö, fonbern eine ©runbfortn, bie nur in ber Suplicität bor* fommt. SiefeS mögliche A (ich will mich ganj fcbarf auSbrücfen) gebt nämlich entweber tn ftd) auf, unb iff »ollcnbet, ober e§ gel)t U7 nic&t in ftcf> auf, fonbern fuhrt bei ffcf; bcn SScgriffSjufah, baff eS fei ein ©eworbeneS; baff jum £3ilbe y noch irgenb ein neuer begriffsmäßiger Sufafe auffer bem Sch, in bem eS iff. Sie 2tnfchauung y iff barum nicht eine rein faftiffhe, fonbern eS tritt ju ihr noch bieS tjinju, baff fte ein ©enetifchcS iff. Se= merfen (Sie hierbei wolff Sroeierlei: 1) ®iefen ©havaftcr ber ©cneft'S bringt fcfjlcchthin mit fich bie faftiffhe 2fnfd;auung; biefer ©harafter iff oon y burd’auS un* abtrennlich- @S märe nicht y, wenn bieS nicht babei märe, fon* bem eS gehörte in bie erffe Sphäre beS bloß etnpiriffhen = A. Sff eS benn nun in ber Zl)at ein ©eworbeneS? Sn ber unmittelbaren 2fnfd)auung, in welcher allein eS ja iff, alter- bingS; feine 2tnffhauung iff burchauS vereinigt mit ber ?Cnfcbaus ung ber ©encft'S. Sm ©enfen, welches, wie wir weiter feben werben, an biefe unmittelbare 2fnffhauung ft'd; fnüpft, iff eS gleichfalls ein ©eworbeneS. gragte man nun aber weiter, ob eS an fich ein ©eworbeneS iff; fo muffte biefer 2tuSbrucf, wenn et einen Sinn hoben follte, heißen, ob y auS unb an ©oft ein ©eworbeneS fei? SBollten wir biefeS bejahen, fo muffte ©oft felbff werben; einem SBanbel unterworfen fein; ©oft muffte fein erff bie empiriffbe SRaturanffhauung, fobann biefe höhere ges netifchc ftnffhauung, beren ©rponenf y iff. 2)ieS aber iff ein SEBiberfpruch gegen ben ©egriff beS abfoluten SeinS. 35ie ©r* fcheinung wirb nicht, fonbern ffe iff auS ©oft: fte iff, fo wie ©ott felbff iff in fich. 2)aS SBerben liegt nur im Sichoerffehen ber ©rffheinung, barin aber auch abfolut, unb barum nicht in etwas 3tnberem. SieS abfolute SBerben iff eben nichts 2tnbereS, als biefeS Sicherffheinen. ©S mag bem bogmafiffben 4?onge beS SRenffhen ffhwer werben, biefe genetiffhe gönn burchauS nur als gönn ber ©rffheinung ju benfen: gleichwohl beruht bie rechte ©tfennfniff beS tranSfcenbenfalen SbealiSmuS auf biefer ©infiefft, unb feiner fommt hinein, bem baS nicht flar geworben. auung ift in SSejicbung auf beibe »ollenbet. SBirb nutt »on y aB bem ©eroorbenen gebrochen, fo ift y geworben nid)t etwa bureb biefeS SSermcgen, bie ©inbilbungSfraft, fonbern bureb bie innerhalb beS SenfenS erft aufgebenbe unb ftcb jlellenbe ftbcrwirflicbe ©rfebeinung, welche in ber ©mpirie überbauet nicht ftcb (teilte, auf bie barum auch nichts bejogen werben fönnte; barum fteEt fid; bie Gmpirie bin aB an ftcb, babingegen y aB ein ©eworbeneS in S3ejicbung auf ein überft'nnlicbeS unb übers wirflicbeS Vermögen ber ©rfd)einung. Unb jc^t erft, nadbbem burd) baS jweite ©lieb jenes Ucbcrwirfliebe erfcfjicnen ift, fann auch bie ©rfabrung = a, auf biefcS fßrincip bejogen werben; unb fte wirb erfebeinen aB nicht bureb jenes fPrincip geworben, nirincipiat beffelben. (2luf einem b^tjeren ©tanbpunfte tonnte auch oielleicbt bie ©rfabrung aB fPrincipiat unb (Probuft beS Ueberfinnltcbm erfbbeinen, unb ohne Swetfel auf eine anbere SBcife/ aB y). 3) 2llfo eine unmittelbar faftifebe, burcbauS bestimmte 2fns fdbauung y erfebeint, wenn fte eben erfebeint: fte fann erfebeinen, er,.'. — 449 — ober auc^> nicht, benn fte ifi bureb bag unmittelbare ©ein bet ©rfdtetnung nicht gefegt ber SCBtrfliebfeit, fonbern nur ber SRog* liebfeit nach; felbfi für ung, bie mir bie ©rfebeinung big in bie 2Burjel i^reö ©eing in ©oft »erfolgen; barum, »eit »ir in biefem ©ein fmben bie ©rfebeinung einer abfoluten greibeit. y ifi JRefultat einer ©elbfientwicfelung ber ©tfebeinung. Siefe En* fd;auung y führt nun unmittelbar bei ficb ben ß^araftcr eines ©eworbenen; ihre SBefengform alg y beruht auf biefem ßbaraf* ter. 2Bie nun »etter? Stämticb: bafj y tfl, ifi Sache ber greis beit. 2)ieö fönnte auch nidbt fein; bieg aber einmal gefegt, fo trägt eg ben Sbarafter ber ©eneft'S notb»enbig; unb fo iji 2£UeS, »ag »ir fogleid) auffiellen »erben, fcblecbtbin gefegt, unb eg fann feineg ber einjelnen Momente niebt nicht fein, »enn y einmal gefefct ifi. Surcb y iji ein fpntbetifcbeg ©anje anges fnüpft unb gefegt. Sieg ifi juoorberfi ber gorm ber SBebaups tung nach unfere Meinung. Smifcben bem ©eben beg a unb bettt ©eben beg y ifi eine ätluft, bie augjufüllen ifi nur bureb abfolut freie ©ntwicfelung ber ©rfebeinung (ob noch mehr folcber fünfte fein »erben, bleibt unentfebieben). Siefeg y führt mit ficb ben ßborafter ber ©eneft'S, unb aller folgenben ©lieber, ins bem y notb»enbig ein frjntbetifdtjcS ©anje mit ficb bringt. — Seht 3 ur Tlugeinanberfebung biefer ©pntbefig. S'cb »ill fo anbeben: 3cb fage: babureb, bie ©rfebetnung überhaupt ifi, (bag SBort iji ifi jmeibeutig; eg fann beiften: »irflicb, ober überwirflicb; in »elcbem ©inne eg hier gebraucht »erben mufi, »irb ber ©rfolg lehren:) — ifi fcblecbtbin ein SSe* griff ber ©rfd)cinung »on ficb, ein Sntelligiren i^reS SBefeng. ©ic begreift ftdb ja fcblecbtbin, unb ihr formaleg ©ein ifi biefeS ^Begreifen. 9Jtacben Sie ffcb bieg beutlicber bureb Aufnahme in einen höheren gufammenbang. 2Btr haben gefeben, baf in ber gorm beg SSerfiebcng liegt ein Soppelteg, alfo auch in ber gorm beg ©icboerfiebeng: bie faftifebe 2fnfd>auung beg formalen ©etnS ber @rfd;einung, ohne allen ©ebalt, bag Sd)/ bag wir fennen; ein ffiilb beg inneren SBefeng ber ©rfebeinung, in einem S3es griffe berfelben. 2Bag fann in biefem ffiegrtffe liegen? Sie ©rfebeinung ifi ä3ilb beg ©einS, alfo: bie ©rfdteinung muffe 29 VNS* 450 haben fcf)!e$tf;in einen ©egriff »on ftcf> felbft, aI5 einem ©ilbe be§ ©eins. Sh r ©ein felbft ift ©ilbfein, Änfcfauen, ©eben; alfo um bie Formel unS ju oerfürjen: bie ©rfcheinung müfte fei)lccbtl)in l;aben einen ©egriff beS ©ehenS, als ©ilbeS beS ©cin3. &eS ©ein$: aber baS ©ein ift, fct)Ieet>tt)in in ftd) felbft, auf ftdf) felbft ruhenb, ftch felbft genug: eS ift fein SBer« ben, welches baS ©egentfycil beS ©eins ift, fein gliefen. ©inen folgen ©egriff muffe bie ©rfcheinung unmittelbar t>on fich haben, ober fub|tantialifcr biefer fein: waS baS ©rfte wäre, unb fejt« fte(;e. SBir fagten: bie ©rfcheinung ift, fei jweibeutig, inbem bar« aus nidbt flar »erbe, ob bie ©rfcheinung überwirtlich unb an ©oft, ober ob fie wirtlich unb faftifch fei ber abgeleitete ©egriff oom ©eben. 55teinte ich baS Ueberwirtliche berfelben, fo bat ftch gezeigt, baf biefer ©egriff fchon liegt in ber ©nmbform beS ©ichuevftehenS, unb e§ ift barüber gar feine grage. 2lber ift ber ©egriff auch wirf lieh unb waS möchte baju gehören? Antwort: 2113 bie ©runbform ber SBirflichfeit haben wir fennen gelernt bie abfolute ©ichanfchauung ber ©rfefeinung in ihrem formalen ©ein, in ber Sdfform; fürjer: bie tfnfcbauung beS Sch- Sener be« fchriebene ©egrif oom ©eben ift wirflid), müfte barunt heifen: er ift anfebaubar als ein foldjer, ben baS Sch hat; wie bisher y unb a (tauben, fo müfjte ftetjen biefer ©egriff, baS Sch müfjte ftcb unfdtauen als babenb biefen ©egriff. @r muffe anfehau« bar fein, fagte ich; nicht gerabe angefchaut, fo baf gefagt würbe: Sch fef)e ein; benn baS liegt höher, unb bürfte nur ber« malen noch nicht zugänglich fein, fonbern anfebaubar, fo baf baS Sch biefen ©egriff wenigfienS hatte, wenn eS auch nicht wie« ber l;at ben ©egriff ober baS ©ilb beffelben. £)aS läft ftcb flteich anfcbaulid) conftruiren. ©3 müfte fo fein, baf wir, bie wir barüber ftehen, eS fehen, baf biefer ©egriff im Sch fei/ baf er ber gocuS unb bie ©piße beS ©ewuftfeinS fei, in welchen baS Sch aufgeht, obgleich nidff als ©ilb biefeS ©ilbeS, was ja wir, bie barüber ftehenben ©etrachter, hier allein ftttb. 2Ba3 würbe barum baju gehören, baf bet ©egriff in biefem ©inne anfd;au« bar würbe? Sener ©egriff fann wirfli# werben nur im ©egenfalce mit feinem ©egcntbeile eben; in ber ©elbfianf#auung nur babur#, bafj bag 3# unmittelbar ff# anf#aut alg bag entgegengefefcte ©eben. 2llg fol#eg f#aut ft# bag 3# nun in ber 2#at cm, trenn cg ft# anf#aut alg ©ilb y; beim y tfi ein ©eworbeneg. Sag ©egentbeil ifi barum ba; eg i(! ein ©tlb ba, wel#eg bem abfoluten ©egriffe rem ©eben ni#t entfpri#t: eg fann barum ber gc|u#te ©egriff ft#, ober bag 3# fann ilfn ju ft# bilben. 2lber i# fage: er fann ni#t nur, fonbern er rnufj; benn ber ©egriff in feinem übcrwirfli#en ©ein wirb niemalg, fonbern ifi f#lc#fbin ; nur für bie 2Birfli#f eit fommt eg barauf an, bafj er eintrete in bie 3#farm. 9iun tritt bi« in bie 3#farm ein ein ©croorbeneg, barum fein ©ein: aber bag 3# fann ni#t fein ©ilb eineg anberen, benn beg ©eing. Sarum rnufj ft# bag 3#, fo gewifj eg bag erfie, y, mit fern fall, erweitern jum ©ein, ndmli# bem jund#fi baltegenben, beg ©ebeng felber. (9io# einmal: ©g i(! bag ©runbgefcfc beg ©ebeng, bafj eg nur fein fann ©ilb eineg auf ft# rubenben ©eing. Sarum fonnte bag 3# beharren in ber ©mpirie, benn bag ©ilb a war ein f#le##in auf ft# ri#enbeg. 3efct aber haben wir gefaxt: bag 3# falle fein ©ilb ron y, bag fann eg ni#t fein jufofge beg aufgcfiellten ©efefseS, beim y ifi ©ilb einer ©eneft'g. Sarin aber fann bag ©eben ni#t ruhen; fo gewifj bu barum fpri#fi: bag 3# tfl bag ©ilb y, fo gewifj fagfi bu: eg ifi aufferbem no# ©twag; cg mup, um ©ilb ju fein, in ft# jur 9iube unb ©oll= enbung fommen; unb ba fommfi bu auf ben S3egriff beg ©ebeng felb|i; ber rnufj bie ©elbfianf#auung beftimmen. 9iur inwiefern bag 3# tiefer ©egriff ifi, fann eg barum ©ilb y fein). 2llfo, fa wie bag ©eworbene ifi, fo f#liefjt ft# an baffelbe nofbwettbtg foglei# an ber anbere ©efranbtbeil, weil aufferbem bag ganje SBiffen gar ni#t mogli# wäre: ber ©egrtff, baß bamtt fein SBiffen oollenbet fei. 2fn y, wel#eg bei ft# führt bie 2fnf#au; ung ber ©eneft'g, f#liefjt unmittelbar, bamit eg befieben fönne, ft# att ber ©egriff oont ©eben felbfi; babur# aber f#liefjt ft# notbwenbig juglei# no# 3(nbereg mit an. Senn bur# biefan ©egriff wirb ja angefaben bag ganje oorbanbene ©eben, folgli# 29 * 452 Gud) baS Sehen »on y als einem genetifdjen; unb in bicfcm Segriffe wirb baS ganje oorbanbene Sehen nid)t oollfianbig ge s funbcn; als 2£uSbrucf beS Segrip wirb barum erjeugt, waS ju biefetn ©eben geboren müfjte, wenn eS twllflünbig fein follte; alfo wie ber Scgriff ifi, fo fcbliefjt in feinem eigenen Silbe bie güt= lung beS 2öipnS, baS Sein, baS ba ifi, ein 9>rincip baS auf ficb rube, ficb an. SieS TCIIeä wirb in ©inem SBiffen bereinigt. Surd) ben Segriff wirb baber bcreint y unb 9)rincip, als baS auf ficb rubenbe. Sereinigen fönnen fte ficb aber nur fo, bafj baS Ungeworbene ^)rincip fei, unb baS ©eworbene ^)rincipiat, bafj alfo beibe in bem Silbe beS ?)rincipS unb fPrincipiatS bers einigt ft'nb. So ifi beibeS in ber fijntbetifdjen ©inbeit eines SlicfeS bereinigt; biefe ©inbeit unb Sollenbung fe£t ju bem eis ncn Steile ben anbern, unb fefjt beibe Steile in biefcm Scrbdlts niffe ju einanber. 25afj biefeS rubenbe Sein fein anbereS fein fönne, benn baS ber ©rfcbeinung, inbem hier überhaupt gar nichts 2fnbercS ffdf?tbar ifi, ifi unmittelbar flar, unb nicht nötl)ig, fidb babei aufjubalten. Sie ©rfcbeinung fcbaut jum ©cworbenen bin ein nicht ©eworbeneS. 2BaS benn? 2BaS fiebt fte überhaupt? nur fidb- 25er ©runbfab, innerhalb beffen wir hier fieben, unb ben wir analpftren, ifi ber: bie ©rfcbeinung »erfiebt ftcb •' unb eS fam unS bi« nur barauf an, ju jeigen: wie fie aus ber SerfianbeSform ihrer 2Birflid)feit binüberjulcilen ifi ju ber Ser= fianbeSform ihrer Ueberwirflicbfeit. Smmer aber blieben wir bei ber ganjen Unterfucljung innerhalb ber ©rfcbeinung felbfi. Um fie überhaupt auS ficb heraus in jebem Sinne $u einem 2lbfolus ten ju bringen, unb waS biefeS eigentlid) bcifien möge, barüber fönnen unb wollen wir bi« noch feine Siccbenfcbaft ablegen. SSBit haben baburcb auS feiner gewöhnlichen ütefc heraus beant= wortet bie ganj gleich geltenden gragen: was ifi Senfen, ober wie fommt eS jum Silbe beS Ueberwirflieben (eben burdb baS Senfen). Stehen wir babei füll, um baS ©efmtbene ju ft'riren, unb unS j.u merfen: SEBir haben biefe Sbeorie angefnüpft burdbauS nicht an bie 2fnfd)iaumng irgenb eines formalen, wirflichen unb gegebenen SeinS, 453 fonbern an ein JBilb ober JBegriff, ber einen @&arafter auSbrücft, ein abfolut nur infelligibeleS ©ein, ein SaS* unb S55aS* ©ein, wobei nach beffen SBirflichfeit gar nicht gefragt wirb (wir haben gefagt ffiilb ober ffiegriff; benn ein S3ilb, welches folch ein formales ©ein, einen ßftarafter, ein SBaS auSbrücft, ijt ein SSegriff). SBir haben angefnüpft an ben ^Begriff beS ©ehenS, beS eigentlichen S3ilbeS fclbft, unb jwar enthalt berfelbe, bafj baS ©eben nur fein fann SSilb beS auf ftch beruhenben ©eins: nicht eines genetifchen, als geworbenes ftch anfünbigenben, fonbern ei* neS ber gorm nach abfoluten ©eins. 211S folcheS jtellt eS ftch in ber ©mpirie, als folcheS jieUt eS ftch jefct wieber, unb wirb ftch noch in anberen gönnen fMen. Surch biefe gorm, bafj er ndtm lieh 3luSbrucf ift eines allgemeinen SharalterS, erhebt ber ^Begriff ftch burchauS über alle SBirflicpfeit, unb fann nur burch feinen Snhalt in btefelbe fommen. Siefer S3egriff ift nun fcblechfhin, er wirb nid)t, unb ijt bie intellecfuelle 2lnfchauung. Stur @r »ft bie intellecfuelle tlnfchauung. Sn ber Empirie ha* ben wir früher auch eine intellecfuelle tlnfchauung ber blofjen gorm beS ffiilbcS, als nicht beS ©eins aufgeftellt. tllleS S3e= wufjtfein ijt möglich nur burch baS SSerftehen beS S3übeS als fo U chen, bieS ift freilich audf) eine intellecfuelle tlnfchauimg; aber fte »ft baS blofje formale 33ilb ber intellectuellen tlnfchauung, bie wir hier hütfteEen; bergleichen ja bie (Erfahrung überhaupt ift in äBejiehung auf bie reale ©rfchet'nung. Unfer je&iger SSegriff ift burch biefe gorm ber unmittelbare 2fu$brucf beS überwirtlichen, beS reinen ©harafterS beffen, waS abfolut ba ift, ber ©rfchcinung. ©r ift eS, unb StiöhtS auffer ihm. ©rfcheint auffer il;m noch eU waS tlnbereS als überwirfltch, fo gefchieht bieS nicht burch eine unmittelbar intellecfuelle tlnfcfjauung beffelben, fonbern nur burch eine ©pntheft'S ber ©inen jefcf befchriebenen inteüectueßen 2Cns fchauung, mit einem befonberen gaEe, mit irgenb einem gaftum ber tlnfchauung. CSarum meinten .Kant unb tlnbere, eS gebe feine inteßecfu* eile tlnföhauung eines ^DbjeftS. SBir laugnen fte nicht. SBie fdme man benn hinaus» über baS £)bjeft in eine intelligibele SBelt? 2)er UebergangSpunft bleibt Seiten oerborgen: dEant thut einen 451 9Jlad>lfprud; btircf) ben Fategorifcben Smperatio; baS ifl trcfßicb beobachtet, aber fcbledff plfflofophirt 0 SBie gel;t eS benn nun aber ju mit biefer ©pntbeßS beS ©egriffS unb ber faftifcfjen Anfcbauung ? Suoörberff über bie gorm ber ©pntbefiS überhaupt, £)ie Srfcbeinung oerßebt ficb, fefct borauS, baß fte ficb auch anfebaue, unb baß ft'e biefe An* fdjauung ftnbe gleich ober auch ungleich einem abfoluten ^Begriffe, ben fte auch bat- 2£lfo baS ©erßeben fefct fcblcd)tbin beibeö, An* febauung eines SSitbeS, unb ein ffiilb oom Sbarafter, einen ffie* griff beffeiben oorauS. (So gewiß nun ferner baS SSerßcfen ge* fe£t wirb als wirflicbeS gaftum, unb als Sinbcit eines folgen, iß gefegt bicfcS ©eibeS in fpnthetifcher Sinbeit unb organifdjer Skrfcbmoljenbeit: bicS iß baS Allbefannte: ber galt ber Anwen* bung beS ©egriffs muß in einem gaftum ba fein; aujfcrbcm fommt eS nicht ju einem gaftum beS SSerßebenS, ber Sinbeit ber An* fd;auung unb beS SSegriffS. @o im Allgemeinen. 9tun inSbe* fonbere bicr. ^)ier foH ftrincip wirb. ©emerfungen. 1) 2Birb nun bicfeS ©ein, bie Srfcbeinung in ihrer Ueber* wirfliebfeit, unmittelbar angefebaut, gebilbet, ober beS StwaS? 455 9?ein: fonbern jufolge beS SegriffS be3 ©ebenS wirb unmittelbar gebilbet ein ©eben, wie c5 fein müßte; welches fein würbe ©e> ben eine3 nicht (beworbenen, auf ftcb Siubenben. 2CIfo nicht un= mittelbar wirb biefeS ©eben erzeugt ober gegeben, fonbern mittelbar. ©iefeS ©eben in feiner ©ptbeft'S wirb nur ftdjt- bar bureb unb oennittelfi be3 unmittelbaren ©effcfffS eines ©e^ l)cn3, wie e3 fein follte, wie e3 aber niemals ifi, fonbern feinem intclligibelen SBefen nach fein follte. ©arum giebt e3 beim aud), wie fcbon oben erinnert würbe, feine unmittelbare intellectuclle 2lnfd)auung irgenb eines ©ein3. ©aS rein Sntellectuelle ober ©enfbare alfo ifi burcbauS nicht anfebaubar, unb fein ßbaraftcr beftebt eben in ber Siidffan; fd;aubarfeit. @3 giebt oon ihm unmittelbar gar fein S3ilb, fom bern nur mittelbar, auf bie SBeife, bie ich gezeigt hohe, in bem Sßegrifie be3 ©ebenS, wie e3 fein follte, aber nie ifi. 2) ©iefen SBorgang wollen wir nennen: reines ©enfen. 2Birb benn nun ein folcbeS ©enfen? ©enfe 2cb? (85om empi= rifeben ©enfen ifi nicht bie Siebe). ÄeineSwegS ; fonbern bie 21 n~ fchauung be3 ©ebenS felbfi, bergleichen alles SBiffen ifi, bebnt ftcb nur burd) ^ ren eigenen äßegriff au3, fo wie bie wirfliche äßebingung einer foldjen begriffsmäßigen 2(nfcbauung nur gegeben ifi. ©ieS ifi notbwenbig. ©aS einjige bie* werbenbe wäre bars um y, bieS erfdheint nämlich als werbenb, baS Uebrige ifi fcblecbts bin, wie y ifi. ©aS ©enfen ifi baber eine abfolut notbwenbige TlnfdjauungSwetfe ber ©rfcheinung felbfi, weit entfernt oon aller SBillfübr. ©aS ©anje ifi alfo eine fdffecbtbin notbwenbige ©elbfianfchauung. SDiitbin fanit man in feiner Siücffttbf fagen: id> benfe, fonbern nur: ich fchaue mich an als benfenb; in ber ©mpirie, empirtfdb; hier, intelligirenb, ober auch eigene lieh nicht benfenb, fonbern als ein ©enfen. ©aber benn auch &ie Soibenj, bie hier in bergtom beS $)rincip3 ft'ch geigt, unb fid; eben fdblechthin macht. ©aS SBiffen, bie ©ehe bebnt fich fd;led;tbin auS, jufolge eines ©runbbegriffeS, fo wie nur ber §aH gegeben ifi. ©iefen haben wir bingefiellt an bem y. $ier ifi baS ©enfen bargefiellt an ber ©rfenntniß beS §)rinci)}S, inbent bie 2lnfchauung bureb jene über alles SBirflicbe binauSgeb*. ©iefe 45G 9>rtncipf>eit aber ifi nicht ©tmaS für fich, fonbern ba$ ganje Silb ifi nur in bem gegebenen Salle unb feiner 2lnmenbung auf ben ©runbbegriff beS ©ebenS. ©o bleibt eS, fo lange bie 2lnfcbau«' ung in ber ©rfebeinung eingefcbloffen bleibt. 2Bo bie ©rfebeinung fleh erbebt ju ©ott, ba tritt biefe 2lnfd)auung auS bemfelben ©runbbegriffe bcS OefjenS in baS Semufjtfein ein. VI. Sortrag. ©aS 2?enfen ifi nicht bie tfnfcbauung ir* genb eine§ ©tmaS, fonbern ber (Schluß auS bem ©runbbegriffe beS ©ebenS, wie eS fein müßte, auf ein SSorbanbeneS: eS ifi nur ein mittelbares ©eben, ba5 £)enfen felbfi ifi nicht fiebtbar, mirb nur »orauSgefefct; fo befiätigt ftcb unS ber ©ab; baS £enf; bare ifi fcbledbfbin unanfebaubar, unbilblidb, in gar feinem Silbe, SDieS f&nnten mir ©rfennen nennen. 2Bie mirb nun alfo bod) baS Unftcftbare erfannt? 3m Silbe beS SilbeS. ©6 mirb gefefct ein Silb jufolge eines anberen SilbeS, jum gefebenen $Principiat müßte barum, menn bie 2lnfcbauung babin reichte, noch fommen bie Xnfcbauung beS $PrincipS beffelbcn; bieS gefebiebt jufolge beS SilbeS oom ©eben, unb nur bureb bicfeS: baS Uebcrmirflicbe ifi alfo auch ba§ überfiebtbare, jenfeitS alles möglichen SilbeS fiiegenbe. 2Bir fiellen barum jmifeben 2lnfcbauung ber SBirflicb* feit, unb jmifeben Genien folgenben ©runbunterfebieb auf: Sn ber tfnfcbauung ifi ein S3ilb, meldfjeS ba eben ifi; bem Silbe entflicht ein ©ebilbeteS, barum mirb auf ben Srebit biefeS Sil« beS gefagt: baS unb baS £)bjeft ifi. 2BaS baS beiße, muß ftcb bei ber Unterfucbung beS Silbe© ergeben. Stiebt fo im Senfen. Sm 2)enfen ifi ein Silb, baS ba nicht ifi, unb auSbrücflicb ge* funben mirb als nicht fct’cnb, baS ba aber fein follte jufolge einer gemiffen 2lnftcbt beS ©ebenS felbfi, aber auch nicht in einer 2£nfcbauung beS ©ebenS, fonbern in einem Segriffe bcffelben, ©in folcbeS Silb ifi baS Senfen. £>a nun aber biefeS ©eben begriffen mirb als baS rechte, fo ifi gleicbmobi jenes £>bjeft, aber eS ifi nicht im Silbe, fonbern auffer bemfelben, alfo unftebtbar. £>ieS ifi baS mabre eigentliche ©ein ; für je§t nämlich. (SiS — 457 jefct crfcbeint xtnS bag überwirfliche ©ein ber ©rfefteinung alg bag wahre unb leiste. 33ei bem anbern fommt eg gar ntcfjt an auf bag ©ein, fonbem auf bag 33ilb, eg iff bie bloße ©ichtbarfeit beg wahren ©eing). 3) SDtan nehme an, ba§ ©rfennen beg abfolut Uebcrwirflichen fei bie eigentliche 3lbficht unb ber 3«>curchau$ nicht; fon« bem um burch ihn eben barjuffellen bag Unftchfbare, Uebcrwirfs lid;e im faftifcfyen ©ehen nicht ßiegenbe. lernet biefeg befonbere Sichtbare, h*rr y, wag wäre eg beim, unb woju? ©ben auch nur jur 25arffellung beg Unfichtbaren; eg wäre feine gorm, bie 25arffellung feiner unmittelbaren ©ichtbarfeit. Jfurj alleg Spin; gefeilte oerwanbelfe ftch in ein bloßeg Mittel ber ©rftchtlicb= feit: bag empirifch SBirfliche, bie Erfahrung wäre barum, um barjuftellen ein y, bie Jorm ber ©enefig, weicheg y wieber bie S3ebingung ifl, baß ber 33egriff beg ©eheng fichtbar werbe, ins bem biefer nur erfcheint im ©egenfafce mit einem nicht ©eworbes nen, biefer ffiegriff beg ©eheng wieber bebingte bie ©ichtbarfeit beg Ueberftnnlichen beg ©eheng felbjf, beg Unfichtbaren. 25er äßegriff beg ©eheng wäre barum bie ©ichtbarfeit beg Ueberwirfs liehen, y bie ©ichtbarfeit ber ©ichtbarfeit, unb bie ©mpirie bie ©ichtbarfeit ber ©ichtbarfeit eon ber ©ichtbarfeit beg Ueberwirfs liehen. 2)ieg erinnert an alte SSorträge, bie ich fürrburch nur mehr in ber ©pi£c gefaßt habe. S3efonberg höben wir ung in ber erfien 8ogif mit bem Sufamntenhange ber ©ichtbarfeiten unb ©ichtbarfeitcn ber ©ichtbarfeiten befchäftigt. ©o oerwanbelt fich Tllleg in ein bloßeg üDtittel ber ©rficbtlicbfeit beg Unfichtbaren, beg abfoluten S3egriffg beg innern SEBefcng ber ©rfcheinung, baß fie fei S5ilb beg 2lbfoluten; fo baß alg SBahreg unb JRealeg nur bag überwirfliche ©ein ber ©rfcheinung bleibt, für beffen SSers jfänbniß felbjf y unb bag Sch, weicheg fich ficht alg ffiilb beg y, 458 ba flnb. ©S möchte nun bielleicbt ftcf) jcigen, bap jwar nicht ba$ UnftdEjfbare, aber baS benn bodE) infofern aufgeffellte ©cl;en beffetben bielleicbt bureb bösere Steflcjcion wieber foftifd) aufäulo* fen wäre in bie ©icbtbarfeit eines bohren Unftcbtbaren, bap e§ barum felbfi wieber ein ftcbtbareS würbe, wie unS je^t, bie wir barüber (leben, in einem beeren SleflerionSpunfte. £Me5 müffen wir erwarten; fw gebt eS unS SfticbtS an. (So biel über biefen 4?auptunterfd)ieb im SBiffen, t>on ber ©intbeilung in bobc«S unb niebcreS S3er(leben, als welches wir bie ©rnpirie fennen lernten; wäbrenb baS böb^« SBerfleben ba$ beS wahren 3nb«ft3 ber ©rs febeinung i(l, in ber ©pntbeft'S-, bie wir in y naebgewiefen haben. Se^t weiter. Saburcb, bap wir unfern Sßortrag mit ber Eufjleßung eines ©runbunferfcbiebeS im SBiffen angeboben haben, ifi wcnigflenS für’S ©rfle bie SDtefbobe, bie wir ju befolgen haben, unS borge* febrieben. 2Bir haben, unb jwar innerhalb ber febr wohl be* (limmten ©inbeit ber (Selbjtanfcbauung, einen ©egenfag hingen flellt, ber einen abfoluten 4?iatu3 bilbet: baS S3ilb eines empiri* feben ©eins, unb ben ganjen Suflanb beffelben, welches gefegt ifl lebiglicb baburd), bap bie ©rfebeinung felbfi überhaupt unb abfolut ifl; fobann, ein genetifdjeS ffiilb, welches niefjt gefegt ifl bureb jenes ©ein, fonbern burd) eine freie ©ntwicfeltmg ber ©r* febeinung = y unb baS mit bcmfclben jugleid) gefegte, unb an baffelbe ft'cb anfcbliepenbe reine Senfen, ober Sntelligiren. 2Bie je^t bie ©adtje fleht, fo mup eS auSfeben, als ob burd) ben ©intritt beS y unb feines ©cfolgeS, beS reinen ©enfenS, bie ©rfabrung gänjlid) berniebtet würbe; fo fann eS aber nicht fein, benn bie ©rfabrung ifl abfolut gefegt bureb baS formale ©ein ber ©rfebeinung, unb biefeS berfdjwinbet nicht innerhalb ber ©rfebeinung, barum bleibt alfo auch bie ©rfabrung unb ber* febwinbet nicht. @3 mup alfo jwifeben beiben ©liebem be§ ®e* genfafceS wieberum SOlittclglieber geben, in einem fpntbetifcben Sufammenbange. — ©ben fo wie in biefen beiben &beton beS SBiffenS, in jebem alle bie einjelnen ©lieber ft'cb jufammenbäns genb jeigen, wie wir bieS bon bem ©inen Sbetle, ber ©rfabrung, in ben SSorlefungen über bie ßogif, unb bon bem jweiten jefct — 459 — gezeigt haben, alfo wie fie felbft in ftcb nid;t au§ einanber fallen; fo werben beibe aud; mit einanber gufammeuhängen in einem 1)6- bereit fpnthetifchcn ©anjen. Siefe 33crbinbung nun, unb bie einjclnen 2hatfacl;cn, bie burd) biefelbe gefegt finb, aitfjufuchen, ift bavum unfer nachfteö ©efdjdft: a = Grfahrung unb y = ©eworbeneS liegen auöeinanber; bie organifd;en Steile öon a, fo wie bie non y fangen jufammen; fo bangen auch a unb y nothwenbig unter einanber jufammen in einem b>of>ercn ©an^en. Sieö ju finben ift bie üon nun an ju bearbeitenbe Aufgabe, weis dje bie erjtc Aufgabe ber Trennung al§ gclöft, unb ba§ in biefer Jßc^iebung ©efagte al§ berftanben oorauSfeht. 2)aS tlnfnüpfen ift, ober mag aud; erfd>eintn in unferer ges genwärtigen SJtctl;obe, al§ willfübrlid;. Scb fnüpfe an alfo. Unfere fpftematifche Darlegung ber fünf ©runbbegriffe ber Statur, ber tlnsiehungSfraft, ber ebemifeben tlffinitäten, beä 9Bacbfcns>, ber freien {Bewegung unb beS SBollenö, fcbloß ficb alfo, baß id> fagte: bie Statur muffe erfd;einen (erfebeinen, fage id;: im unmittelbar faftifd;cn SEBiffcn) aB abfoluteS fprincip einer ^Bewegung; bies> fönne fie nur in einem 3d), inbem biefeS fei ba§ eigentliche ^.'rincip unb ber Sltittclpunft ber Statur, ber eis gentlicb intellectuelle Grfeuntnißs unb 2lnfd)auungSpunft, bon bem alle Statur auögeßt. SaS 3cb aber fei nichts tlnbereS, als bie ©ubftanj be3 fflegrip, baS w'a§ ben {Begriff bat. Sener Ga£ ßieße barunt juoörbcrft, ein {Begriff müffe in ber Statur {Princip fein einer {Bewegung, muffe angefdjaut werben innerhalb ber Staturanfcbauung aß 5>rincip einer Bewegung, fiaffen Sie uiß erjt babei einen tlugenblicf fielen bleiben. 1) 2Bir faben: ber {Begriff muffte unmittelbar in ber Statur i'rincip fein, alfo ber {Begriff ift eine Staturfraft, unb ba er {Princip ift ber {Bewegung, b. i. ber gortbeftimmung be$ ©efefceS ber allgemeinen 2fn$iebung bcS Sttannigfaltigen (ber SJtaterie), aß beS abfoluten ©runbgcfehcS, bureb welches eine Statur erft wirb: fo müßte et fein abfolufe Staturfraft, über alle Äraft ber Sttas terie. Ser {Begriff müßte alfo fein innerhalb ber Statur felbfi, ein Sheil berfelben, unb jwar ihr höcbfter. — {Begleichung jur Ginficht in einem größeren 3itfammenl;ange:— 2Bie im {Berftchen S 4G0 überhaupt jwei ©rmtbtheile ffnb, bie faftifche Anfchauung, an welcher ber ^Begriff ficß barßeEt im wahren ©innc, unb ber 23e^ griff, mit biefem 33crhaltniffe, baß ber Ie^tere ©efefc fei für bie «rße; fo iß eS auch in bem ©tunbbilbe be$ SSerßanbeS, ber Stas tur. Sn ihr liegt a) baS 23ilb ber faftifdjen Anfchauung, bie SJtaterie, bie abfolut feienbe ©inheit einer gegebenen Mannig* faltigfeit, welche als abfofute ©inbeit iß bie allgemeine An= jiebung beS Mannigfaltigen unter ftcfj, b) baS S3itb beS S3e= griffS, in ber Statur als bie Anfchauung eines beßimmenben ©e^ fefccS biefer Ansehung, im SBeßimmen auf ber 2E)at ergriffen = ^Bewegung. Unb fo würbe barum hier wieber flar, baß mit ber materiellen 2Belt bie Statur nicht aufgebe, fonbern baß ju ibr olS organifcber, böcßßer unb gefe^gebenber ffießanbtbeil auch gebärt bcr SBegriff. Stebmen ©ie eS ja ganj fo, wie bie SBorte lauten. SieS iß eS, waS bie nicbtibealijtifcben Staturfpßeme nicht ahnen, unb baber ihre abenteuerlichen Unterfucbungen unb Anftcbten über ben Swfantmenbang beS ßeibeS unb ber ©eele. Sie StaturpbilO' fopbie brincip fchlechthin unb unmittels bar, unb wirb fo angefebaut; fo wie barum in ihm eine be* ßimmte ^Bewegung gefegt iß, fo iß fte zugleich gefegt in ber Materie. Sie Statur überhaupt iß jufolge eines fchlechthin feienben SBilbeS, beS Sch, als habenb unb feienb ein beßimmteS S3ilb = a, bie Statur. Siefe im Allgemeinen begriffene §orm woEen wir hier nicht oergeffen, hier iß nun eben ein fchlechthin ©cienbeS = a, ein SBegriff, ber $rincip iß in ber Materie. ©S iß barum in biefem a gefegt j3n>eterlei, 33egriff unb Materie. Sn beiben iß gefegt eine beßimmte ^Bewegung, eine Stichtung. ger= ner in biefer Anfcbauung iß gefegt baS SSerfjaltniß, baß bie 33e; wegung im ^Begriffe fei ber ©runb ber ^Bewegung in ber Ma= terie, baß fte alfo nicht liege in ber Materie. SBeibeS iß fehlest; — 461 -r I)tn in bem ©inen fpntf)etifcf)en ©ein, in bet @inl;dt ftrtnlic^er 2fnfchauung. 2) ScbeS Staturbilb ift ein fertiges, nicht burch baS ©ermßs gen beS Sch, bte SinbilbungSfraft, confiruirteS; benn nur ttifos fern ifl eS tlnfdjauung ber SBirflichfeit. ©nrum tff auch biefeS ffiflb ber 5>rincipheit in ber Statur ein fertiges, unb barum ifl auch ber ©egriff, ber barin liegt, ein fertiger. tlber ein fertiger unb abgefchloffener ©egriff, ber unmittelbar ^Princip ift, heifjt ein SBiIle, eine Stellung, unb jwar hier ein unmittelbar thatfräftiger 2Bille. (So eben hangt eS jufammen, fo erfcheinen wir uns: ich will meine fjanb bewegen, unb fte bewegt ftch* ©er abfolute SBillc bewegt fte, bieS ifl bie faftifche tlnfchauung. 3lber baS ift nicht wahr, bafj td> will, unb wollen tonnte, fon* bern baS 2Bahre ift, bafj ba ©twaS ift im ©ilbe, unb jwat eine ©ewegung ber 4?anb, unb baff biefe ©ewegung ber ^>anb im ©ilbe ifl in hoppeltet gorm, theilS in ber gorm beS ©egriffeS: — »ich will;« theilS in ber gorm ber SJtaterie — »eS bewegt fich bie ^>«nb.« tlber ein ©ilb überhaupt unb ©egriff fann bloft angefchaut werben als tlccibenS, beffen ©ubfianj baS Sch ifl, als eine ©eftimmung beS Sch/ barum muß ich biefe empirifche tlnfchauung, inwiefern fte im ©egriffe ifl, bem Sch jufchteiben, baher bringt biefe nicht allein mit fich baS: will, barum bewegt fich bie £anb; fonbern baS: ich will, barum bewegt fich bie #anb). ©er ©egriff ift ^rincip ber ©ewegung, unb &war burd) ein SBollen, er ift barum Staturprincip überhaupt, unb jwar hochfte5 unb abfolut lefcteS. ©ieS liegt in ber »ollenbetcn fefjauung ber Statur. 3) Ueberlegen ©te mit mir folgenben ©ah, ber als Sehrfafc fich anfünbigen müfjte. ©ie SBurjel, junachft aller ©rfafjrung, aller Statur, ift bie ©elbftanfchauung, baS Sch (baS Ijjingeftellte B, welches ift, wie ®ott ift; bieS ift baS eigentlich unmittelbare: bie übrigen ©ilber ftnb nur mittelbar, als Snfmlt ber ©e(bfian= fcl;auung). Sn biefer unmittelbaren ©elbftanfchauung nun ift baS Sch als wollenb, unb üorftellenb ©bjefte. ©eibeS liegt barin. (£)b jwifdjen biefen beiben nicht noch ein ©ritteS in ber SOtitte liegen m6ge, geht unS bermalen StichtS an, unb bleibt V'X* 1G2 bahin gefteHt). Sie (Summe. bcS 25orfleUen§ ift eine materielle SBclt; ber SBiHe aber tft fPrincip in biefer materiellen SBelt, er ift barum offenbar ein 4?6f>ere§, « umfaßt bie ÜJtaterie, fie nicht ihn. Ser SBiHe ift barum böfjereS ©lieb aud) im Sd)‘, unb baS eigentlich bie ©runbanfehauung beffetben beftimmenbe unb auS* maefjenbe. SaS gefammte 23orfieHen wirb fiel) erklären laffen auS bem SSilbe beS SBiHenS; nicht aber mirb umgekehrt baS ffiilb bcS SBiHenS auS bem beS SSorftellbaren abgeleitet werben tonnten, weit fo (Etwas in ifjr gar niefjt liegt, fonbern nur allgemeine 2tnjicf)ung. Ser SBiHe ift bie faftifebe ©runbanfehauung beS Sd?, unb permittelft bcrfclben ber Statur überhaupt: unb in bie= fern Sinne, al6 umfaffenb SDtafcrie unb SBillen. Sie Statur ift baber auch Materie unb SEBille, aber baS leiste unb höchfte, unb bie SBurjel ber ©runbanfehauung beS Sch. 4) Folgerung. Surch bie üorauSgcfehte ©ntwidelung beS 33ilbeS y wirb bie faftifdje ©runbanfehauung beS Sd) üeränbert unb weiter beftimmt, bei bleibenbem Sd) jebod), b. i. bie Sd)* form bleibt. Sclbftanfehauung juöürbcrft, als SBille unb 23 or« ftellungSücrmogen. tlber biefe ©vunbform bcS Sd) wirb oeränbert unb weiter beftimmt. Senn bie (Erfahrung ift, wie wir gefehen haben, ein abgcfd)loffcncS Spftcm; il;re sprincipieit finb, unb werben nid)t (nach biefen ^rincipicn fann frcilid? in biefer Stegion (Etwas ftd? entwideln unb alS werbenb erfd;einen, waS un§ aber hier StidjtS angeht), y wirb barum, fo gewifj eS nicht (Erfahrung ift, burd) ein ber (Erfahrung enfgegengefefjteS, unb über bcrfclben tiegenbcS fPrincip; baS Sd) wirb barum baburch noch etwas tlnbereS, unb mehr benn Staturprincip. Sbcr fo: Sin B liegt ein fo unb fo ftd) anfdjauenbcS Sd), als Statur, dtommt nun y hinju, unb ift biefeS auffer ber Statur, wie ge* fefct ift, fo hat eben biefeS B ftdh geänbert, unb ba eS baS Sd) überhaupt fefcen muß, fo hat ftch auch beffen ©runbanfd)auung weiter beftimmt: baS Sd) bleibt, wirb aber f)rincip in einer an* beren Sphäre, tfber bie ©runbanfehauung bcS Sd) ift ber SBiHe, ber über bie ©rdnje unb S3eftimmung feines 23orfieHungSft)ftemS hinausliegt; biefer müßte barum angefchaut werben, als weiter beftimmt burch bie (Enfwicfelung pon y. Sie qualitative S3ors — 4G3 — fieEung fonn burch y burchouS nicht anber5 befiimmt werben; benn biefe ifi auSgefüEt üon ber Statur, unb geht barin auf; wenn biefc baljer befiimmt würbe, wäre eS eine Sortbefiimmung ber Staturanfchnuung, waS gegen ben S3egriff ber Statur' läuft. 2llfo y ifi nicht Statur, fonbern liegt über biefelbe hinauS; eS fann barum auch nur 33efiimmung beffen fein, was über ber Jtnfchauung ber Statur liegt, b. i. SBefitmmung beS SBifs lenS; benn biefer allein ifi: als Sd;licheS, baS bodf) nidf>t not^s wcnbig Statur ifi, übrig. 2)ie <3acf)e fielet alfo: ber SBiUe, tn feiner reinen giorm, als ?>rincipb«t beS ©egriffS, weggebadjt irgenb eine äBefiimmung, ficfjt über ber Statur in einem gewiffen Sinne; über ber in ber objeftioen 2tnfcf;auung gegebenen Statur, inbem er ifi baS $rincip einer SSeränberung berfelben. Stun mag wohl biefer SBiEe felbfi befiimmt fein bitrd) bie höhere Staturanfchauung; unb bamit ginge benn, wenn eS gar nichts 2(nbereS gäbe benn Statur, baS ganje Sch auf, wie eS benn in foldhen, bie StichtS finb, benn Statur, wirflid; alfo aufgeht. Stun foE eS noch geben fönnen ein y. £äge biefeS in einer ganj anbern SQBelt, abgerijfen; fo möchte eS auch fo bleiben. 2lber biefeS y gehört jur ©rfcheinung berfelben Bitten ©rfcheinung, bie auch erfcheint in ber Erfahrung. 25ie ©runbform biefer Einheit ber grfebeinung ifi Sd)/ in welchem abgebilbet ifi bie Statur, unb in welchem abgebilbet fein mufj y. iDiefeS Sd) ober ifi niemals ein burcfjauS reineS Sd)/ waS nidht möglich ifi/ fonbern cS wirb aEemal erfi burd) eine bilbliche SSe- flimmung in ihm jum Sd)- @S müfte barum ein gemeinfehaft; lid)eS S3tlb beS Sd) geben, waS in bem Uebergange Don a ju y bleibt. Stun hoben wir jwei ©runbbefiimmungen beS Sch, baS S3orficlten unb ben SBiEen. SoE nun baS SBorfieEen übergehen ? Stein, baS fann eS nicht, benn bieS Ijegt in ber Staturanfchouung, unb nur in ihr; nur ber SfÖiEe müfjte übergehen, barum mfifjte y in SSejiehung auf baS Sd) bie 3lnfd)ouung einer — oerfiefjt ftch, fertigen unb gegebenen SBiEenSbefiimmung fein. §ür frü* here SSorfräge woEen wir noch bemerfen: 6S (jot uns geholfen bie befiimmte Dluffiellung beS SBillenS, als etneS StaturtheilS, b. i. als fchlechthin gefegt burch baS formale Sein ber grfcheinung. 4G4 Sabei bleibt eg, unb ich fann Shnen faum augfprcchen, welche .Klarheit über bie Wichtiggen 9)unFe ber SpeFulation wir bon bas ger ju erwarten hoben. Saburdg hoben wir eine Statur mit Ses ben, wie bieg ja auch gar nicht anberg fein Fann, ba bie Statur ja bag S3ilb ber gorm ber ©rfcgeinung ift, welche gorm eben geben ijt. Sag bicfeS geben ber Statur nun aber Fein wahrhaft teg geben ig, fonbern ein blofjeg S3ilbleben, fann freilich nur bem aufgehen, ber über bie Statur unb bag ffiefangenfein in ihrem S3ilbwefen felbft IgnaugFommt. SJlait fpricgt fo oft bon einer SBeltfeele: 3a freilich siebt eg eine folche, eine Staturfeele. Stur glaube man barum nicht, bag eg jwei Seelen gebe, fonbern bie Seele, bie ba ijt, bie beg Sch, beg SJtenfchen felbft, ig bie SBeltfeele. Seg SJten fegen, fage ich; beim bag Sch olg orgas nifefjeö Staturglieb geigt fo* Säger Fommt auch bag Ueberftnns liehe im begriffe: Statur, weit bagjenige, an welchem fich bag SSergegen bargellt, unb wirFlich fein Fann, eben überftnnlicg fein mug. So ig auch bag Sch ftttlicger SBeife gegaltet; aber eg ig auch empirifeg gegaltet, unb bag nennen wir SJtenfcg. Sag bie SJtenfcgen bor biefem ©ebanFen erbeben, Fommt blog bon ber bers ctcgtlichen SJteinung, bie ft'e bom SJtenfcgcn hoben, weit fie nicht fehen bag UeberwirFliche, beffen Sargellung in ber SßirFlicgfeiigs form, beffen SichtbarFeit blog ber Sttenfch ig. SSSir aber gehen gu unferer ^Behauptung, unb werben an feinem Srte ohne SJtüge barthun, bag biefeg UeberwirFliche alterbingg Seele, abfolufer unb einziger ©runb fei ber 28ett, atg Statur. Saburcg fällt auch göttlich in ber SBurjel hinweg, unb berfchwinbet in Stichtg jeneg abfolute Staturgefeg, wclcheg bie fPhilofopgcn alter Schuten noch immer alg ©twag gingelten, bor welchem geh bie greiheit ju fürchten habe, unb bag biefelbe befchränFen Fonne. Sie greis heit ig ja bag 9)rincip ber Statur, unb bag ^rincip wirb niemalg bureg fein fprincipiat befcgränFf. tltfo in SBejiegung auf unfere ©runbaufgabe: bag Sttittels gtieb gwifchen bem ©mpirifegen unb ber Sphäre beg höheren ©rs Fenneng ig bie Selbganfchauunggform eineg SBilleng gefunben. Sn ber ttnfcgauung beg Sßilleng geht bag Sch bom ©inen jum ttnberen fort. — 4G5 — 5) y fei barum bie tfnfcßauung einer fertigen, folgen Sßil* lenSbeßimmung beS Scß. 33on weteßer gB rm aber? ©iebt eö biellctcßf, fo wie eS jwifeßen ber ©mpirie unb ber (Spßäre y ei* nen feßneibenben ©egenfaß gab, aueß einen ©egenfaß jwifeßen ber gorm ber in beiben (Sphären liegenben SBillenSbeßimmungen? a) 2Bir tßun ganj recht, baß wir biefe Stage hier aufroerfen: benn, wie oben erinnert würbe, bie Statur wirb burch fieß felbß nicht erfannt. (Srß y liefert baS jweite ©lieb beS ©egenfaßeS, unb nun erft iflt ber ©egenfaß felbß, aB baS britte in ber SJtitte tiegenbe. 2Bir fennen fie $um ©lüdf auS ber fchon angeßellten oltgemeinen 33ergleicßung: b) Sur 58ergleid;ung beiber SBiHenSbeßitnmungen: a) 25er SBille, aB Staturglieb ift unmittelbar fPrincip; er unb fein ©rfolg olfo ffnb in ber foftifeßen ttnfcßauung unmittel* bar bereinigt, er ift unabtrennlid) bon feiner golge. dagegen bie SBiUcnSbeßimnuing burch y liegt fcßlecßtßin über ber Statur, unb auffer bem (Spßerne ber Staturanfcßauung 5 eine folche muß barum crfcheinen aB abgefonbert bon bem Grrfolge. SBoburcß folt fie jeboeß nun ein üßille fein? SBille ift ein ^Begriff, berfPrihcip ift. ©S bleibt barum Stid;tS fibrig, aB baß baS S3ilb einer SGBilfcnS' befiimmung y fei ein S5ilb ober SSegriff bon einem fPrincipfein, bem nicht entfprießt ein ©ebilbeteS. ß) 25er SBille aB Staturglieb ßeßt auf gleichem äBoben mit ber Staturanfcßauung gegebener wirfließer £>bjefte, unb falls er fieß entwicfelt, fo fcßließt er fteß notßwenbig an bie ttnfcßauung beS ©egebenen, unb beßimmt biefe weiter; benn eS iß eine an* berc ttnfcßauung gar nießt borßanben. (St brüeft barum allemal auS unmittelbare ^rincipßett unb SBirflicßfeit in ben wirflid; uor* ßanbenen unb borliegenben £>bjeften. 25agegen fann ber burd; y gefeßte SSBille bieS nießt auSbrücfen, benn er iß fein Staturglieb, fteßt neben feiner Statur, fonbern iß im abfoluten ©egenfaße ge* gen alle Statur. 2Bir fönnten alfo negatib fagen: auf ein $rin* cipfein in ben unmittelbar gegebenen £)bjeften geßt er nießt- (Sollte er (icß merfe bieS on für ben funftigen ©ebraueß biefer gar nießt unwichtigen Folgerung;) ft'cß bennoeß auf irgenb eine SBeife auf £)bjefte bejießen; fo fonnte er bieS nicfyt unmittelbar, 30 VN2 fonbern eS mügte ba jmifcben ibn unb bic ©aufalität auf Objcfte noch ein neue§ SJtittelglieb eintrcten, ein ©tlb, in metcbem biefe Objefte unmittelbar befagt mären, unb bureb melcbeS fie geforbert mürben. OiefeS 9)?ittelglieb fönnfe nur fein ein Sbeal. 4?* et ifl ber fPunft, wo jmifcben ber t;6f>eren SBiEenSbejlimmung unb bem erfolge aus ibr auf bie Statur unb bie Objefte etmaS ganj SteueS, ©efonbereS unb GtigneS eintreten muß: eS Iojl fiel) ba eben 2lEeS auf in Segriffe, Sbeen, unb in eine SBelt foldjer, ju benen bie Objefte nur bie ©icbtbarfeit ftnb. y) Oie 4?«uptfad)e in biefer ©erglcicbung ifl golgenbeS: bie gefammte Statuvanfcbauung ifl fdjlectjtljin üoEenbet unb fertig ge= geben. 3u biefer gehört ber SBiEe überbauet, als Stafurglieb: biefer ifl barum in feiner ganjen ©eflimmtbeit auch gegeben, er mirb nibbt, unb in ibm mirb SticbtS. @r ifl barum ber SBille, ben baS 3$ fcbled)tbin bol> fo gemig eS ifl, bureb fein ©ein gegeben, unb bon bemfelben unabtrcnnlicb. (3- 33. ber SSille ber ©elbflerbaltung, beS SEBoblfeinS wäre folcb ein fertiger SBille als Staturglieb). Oie einzelnen SBoEungen ftnb nur eine in bies fer beflimmten Sage ftcb notbmenbig ergebenbe (Srfcbcinung unb Offenbarung jeneS (Sinen, bureb bie Statur fcblecbtbin unb un^ mittelbar gefegten, unabänberlidjen ©runbroiEenS. (@S ifl flar, bag biefer SßiEe eben baS ifl, maS mir fonjt 2!rieb nannten, tlber biefer tluSbrucf mar mangclbaft, benn er lieg noch immer übrig bie freilich abgemiefene Meinung, als ob in bent Ucber; gange tton bem aEgemeinen Triebe jur befonberen SBoEung bod; noch fo ©tmaS ©tatt ft'nbe, mie §r ei beit. SBirb nun bie ©acbe fo angefel;en, bag bie einzelnen SBoEungen, unb bie be= fonberen bureb ben beflimmten goß notbmenbig gefegten @rfd)ci= nungen beS ©inen ©runbmiEenS ftnb: (mie bie ©ubfumtion un= ter ben ©egriff:) fo mirb ganj flar, bag an greibeit gar ntd)t ju benfen ifl. Oer SBiEe ifl bttrcbauS beflimmt unb fertig als Staturprindp. ©ringe ibn in bie Sage, fo mirb er ftcb fo ent= mtcfcln, mie er jufolge feines StaturgefefceS in biefer ßage ft’cb entmicfeln mug, mie bie fo unb fo elaflifdbe ©tablfeber. Sn ber Statur ifl ber SBiEe baS, maS überhaupt ifl ber ©egriff unb bie ©emegung. ©ine SBitlenSbefiimmung bureb y aber liegt nid;t in tiefem UmFreife. ©S ift barum nicht ein SBilie, ben baS Sd) bat; fo bafj barum in ber unmittelbaren 2lnfcbauung beS y nidfjt (Statt ftnbet ber 2(uSbrucF: ich will. ©S bleibt baf;er nur übrig baS S5ilb eines moglid;en SBillcnS, ber aber, ba bie 3fnfd)auung y eine fertige, bie SBilliübr ber ©inbilbungSfraft burcbauS ab* weifenbe ift, feinem Snbalte nach burcbauS beftimmt ift, jeboeb nid;t benimmt ift bureb £)bjeFte. ©S ift für jefct febwer ju fagen, woburd; er benn alfo beftimmt fei, unb worin er ft'cb barftellcn laffe, ba tiefer SBilie nicht auf £>bjcfte gebt. SBir haben alfo einen SBillen, ber ift, unb boeb nicht beftimmt ift bureb £)bjctte, aber ein fertiger SBilie ift. SBaS ift baS für ein SSBille ? 25a bieS eine tiefere Unterfucbung ift, fo wollen wir biefelbe ^jeufe nid;t anfangen, fonbern je^t noch folgenbe SBemerF ungen machen. 1) SBenn eine folcbe SBillenSbefümmung, über ber Statur, au$ bem UeberwirElicben Fommenb, ©aufalität haben Fonnte, fo bafj fie erfebiene; — waS wäre benn baS sprincip, burd? welches fte erfebiene? Geben ber Sftenfd), als übernatürliches fPrincip ber SBirFlicbFeit überhaupt. Sn ib m wäre bemnacb auffer ber Statur noch eine anbere SBelt niebergelegt, bie ihm auS bem UeberwtrF* lieben Farne. 2) Unb waS wäre bie bureb biefe SBiHenSbeftimmung gebtlbefe SBelt? ©in ©pftem ber SBirFlicbFeit eben über ber Statur: Sn ihr, ber SBelt, ftnb bie beiten Sitten beS SBirFlicben niebergelegt. 2)ie wirtliche SBelt ift barum unter jener SSorauSfehung, gar nicht bloß bie Statur; fte ift mehr als biefelbe: — auf fte wirb alle ©tfebeinung beS Sittlichen aufgetragen; fo ift bie Statur felbfi bie ©tfebeinung ber ©ittlicbFeit. SBaS fcbelten unS benn bte Sta* turpbilofopben ? SBenn fie bodt> bieS nur erfannt hätten! VII. SSortrag. SBir fanben, ba§ 33anb jwtfcben bem beren unb nieberen ©rFennen ift ber SBilie. 25urcb baS abfolut geworbene faFtifcbe S3ilb y ifi in SBesiebung auf bie ©clbft* 30 * 408 ■anfcbauung, ober baSSd;, eine faftifche, wirftich fertige 22il(en§* begimmung in 2CE>ftdt>t ihres ©el;altc6. £>och ig biefeS SSolIen nicht, wie baS innerhalb ber Statur liegenbe, unmittelbar al$ wirfenb gegeben; eS ig barum feine eigenttid)e SBottung; bie ©ejtinimung geht nicht auf irgenb ein gegebenes £)bjeft; fte ge* hört nicht in baS burdjauS fertige unb abgefchloffene ©Aftern ei* neS gehenben NaturwillenS beS Sch, burch fein blogcS ©ein. SSiSher haben mir nun in lauter Negationen gebrochen; waS bleibt benn atfo übrig, bag biefe SBolIung fei, wenn fte jenes ÄlleS nicht ig? £)ie 2fnfidf)t eines blog möglichen 2Bol* lenS, beffen Snhalt eben in ber ©ichanfchauung y gäbe. SSSic nun ein foldjer btog möglidher SEBille ©egitnmung beS Sd) fein möge, unb wie fein Snhatt in einem 23ilbe barjugellen fei, baS lieg ftd> bis jefct gar nicht erfehen; bieS tnug nun beutlich ge* macht werben. 33orerinnerung. ©eit ÄantS Äritif ber praftifchen Vernunft ift baS golgenbe feinem Snhaite nach fehr befannt, unb in ber 2bat v>om Seitat* ter ergriffen, unb bemfelben befannt geworben im ©anäen; (wef* cheS unter fo 33telem, waS baffelbe entehrt, ihm jur ©hre ge* reitet:) aber eS ig burchauS noch nicht, Weber oon Äant, noch oon Oberen, gehörig begrünbet. ^)ier barum ifi eS uns ju thun um eine fcharfe, umfaffenbe, au5 bem Sufammenhange Sicht er* haltenbe unb ihm fotdheS gebenbe 33egrünbung, burch bie baS 33efannte gewigermagen neu wirb. UebrigenS ig biefe Sehre höchfi wichtig für bie rechte ©rfenntnig beS SßefenS beS Sbea* tiSmuS. SBie bie ©rfcheinung ifi, fo ift fte für ft'ch, b. h- ifw ©«in bringt mit ein S3ilbfein, unb baS ©ebitbete biefeS SMbfeinS bringt mit ein Sd) ; baS ©ine ©ebilbete ig bie ©rfcheinung felbg, bie ©rfcheinung mit bem ©idwergehen als Sd). 2)aS y nun ig bie ©rweiterung biefeS ©inen ©runbbilbeS, baS ba ig, wie bie ©rfcheinung überhaupt ig. ©rweiterung, weitere S3egim* numg, fage ich: nid)t etwa Sfußüfung unb SSerbrängung beffef- ben; benn jenes ©runbbilb bleibt, fo gewiß bie ©rfebeinung bleibt, iß unvergänglich unb mtwanbelbar in allen 83eränberun;= gen. Ser ©ine 2luSbrucf biefeS iß bet ©rfebeinung iß biefeS 3cb: biefeS banim wirb bureb y weiter beßimmt, feinem abfolu» ten ©ein, ber reinen ©ich;©egebenbeit nach, babureb, baß bie ©rfebeinung überbauet formaliter ba ifi. (Scb will fagen: jene 2lnficbt eines nicht geworbenen, fonbern feienben, auf fidb felbß rubenben einer ©ubßanj, bauert fort, unb wirb weiter be- ßimmt, unb barin wirb aufgenommen 2CUeS, wouon ftcb erweifen lägt, baß eS ju ben Momenten, Sbatfacben ber einen ©rfebei; mtng gebürt). SieS nun auch mit y; bureb baffelbe, als einer Sßeiterbe« ßimmung beS 3db , wirb baber nicht auSgebrüdft ein ©ntßeben, SEBerben, fidb Aachen, eine ©eneft'S, fonbern ber ^Begriff beS ab foluten ©eins beS Sch, bie unmittelbare ©runbanfebauung beffeh ben von fidb fefbß wirb weiter beffimmt. SBaS ba iß fcbledbtbin, bängt nicht ab oon feinem 33ifbe, fonbern umgefebrt, fein 23i£b, falls eS ein folcbeS giebt, wirb beßimmt burdb baS ©ein an ficb, unb Ijängt bavon ab. y, wel« cbeS auSfagt ein folcbeS ©ein beS Sdb, fünnte redbt füglich auch nicht fein, unb eS ift, feiner eigenen tfnfünbigung jufolge, ein ©eworbeneS. 3ß benn nun bureb baffelbe auch baS in ihm auSgefagte ©ein beS Scb geworben? ÄeineSwegS, fonß wäre eS fein ©ein. 3Clfo audb biefeS in y auSgefagte ©ein ift, unb iß ewig gewefen, unabhängig von y; in y iß eS nur fiebtbar ge^ worben, ba eS aufferbem ungefeben, bilbloS war. y iß barum nicht fdbaffenb baS ©ein beS 3cb, welches eS auSfagt, fonbern nur febaßenb bie ©icbtbarfeit biefeS ©eins, fein ©efebenwerben unb S3ilb. ©S iß jenes ©ein ja fein 2lccibentelleS, fonbern es gehört jur ©ubßanj, beS Sch nämlich. Saß eS gefeben wirb, bie ©icbtbarfeit in y, nur bieS iß ein accibentetteS ©ein. — 2ltfo, um eS höbe* Jt* nehmen, ganj wie wir eS bisher bargeßelit b<*b«n: bie ©rfebeinung iß fcblecbfweg jufolge itjreS ©eins auS ©ott, welcher iß fdf)Iecbtf>in. ©ie iß nicht als etwas bloß ©cbacbteS, fonbern fcbledbtbin babureb, baß fte iß, iß fie 470 fo, lute fte iß: äundd)ß unftd;tbar. SMefe Grrfdbeinung wirb fic^tbar, unb jwar auf hoppelte SBcife: tbeilS ihrem formalen ©ein nach, baß fte überhaupt iß, in ber (Smpirie, tbeilS wirb fte fidßbar, wie fte iß, innerlich, unb ihrem SBefen nad), bureb y. 2£ber bureb biefeS ©id)tbarwerben wirb fte nicht überhaupt; fte wirb Weber ihrem formalen ©ein nach burcf> bie Crntpirie, noch wirb fte burd) y, fonbern fte wirb in beiberlei Stüdftdß nur fi dE) t b a r. £)arum wirb bureb y nietjt weiter befiimmt baS ©ein ber drfebeinung, fonbern waS burdjgdngig weiter beßimmt wirb, iß nur ber 33 eg rt ff, baS 33ilb uon bem feienben Sd)- SBelcbeS ift benn nun biefe fdßedßbin feienbe 33eßimmung bcS Sei), bie burd) y erft fiebtbar wirb? Sn ber (Jmpirie ift baS Sft als SBille ober sprincip, fcblecbtf)in hinaus ftber alle Materie burd) ben SBiEen: feineSwegS aber ift eS spritteip biefeS SBiüenS fclbff. SMefer liegt in ber empirifeben Tlnfcfauung beS Sd), fo* wohl feiner gorm als feiner SDtaterie nad). £)er burcf) y fteftbar geworbene SBifle bagegen liegt barüber hinaus; eS ift burcbauS fein in ber Staturanfcbauung beS Sd) gegebener SBille, Weber ber gönn noch bem Snfjalte nach. 25aS Sd) müßte barum in biefer neuen 3lnfd)auung gefegt fein als sprincip, fcbledjtfin einen SBils len ftef) ju erfd)affen, unb jwar einen über allen gegebenen Sn* halt beS StaturwiEenS hinaus liegenben; eS müßte ft’cb biw rr* fd;einen als abfolut fcbopferifcbeS sprincip eines SBiBenS fowobl ber gorm als ber SDtaterie nad); als Vermögen, ftd) fcblecbtbin ju erfebaffen ^u einem principe über alle Statur hinaus, inbem eS über baS abfolut £e|te in aEer Statur, ben natürlichen SBiEen, binauSgebt. tfnalpft'S biefer burdb y ^erbcigefüfjrten ©elbfianfcbauung. £>a§ Sd) iß barin ohne aEe weitere SJeßimmtbeit, in einem bloß formalen ©ein; unb jwar ift eS tn biefem reinen unb burcbauS unbeßttnmtcn ©ein nur babttrdj beßimmt, baß eS ein SSermogen iß, ft'cb felbß $u machen ju einem fPrincip, b. b- ju einem SBiEen; unb jwar jenfeits aEer Statur, wie auch auS biefer gorm ft’d) pon felbß uerßebt; benn innerhalb ber Stas tur iß eS febon SBiBe, fann ftd) barum nidbt erß baju machen. (Sin bloßes SSermogen, fage ich, ft'cb ju machen ju einem — 471 — SBillen, bringt y mit ßch. tltfo ifi biefe ttnßhauung FeineSwegS bie eines wirtlichen SBollenS, burch welche ja bie tlnßhauung bcS bloßen SSermögenS oernichtct würbe, ba SBirtlichteit ja eben bie Negation beS SSermögenS iß. @S wirb barum nur angefchaut bie abfolut formale greiheit, ju wollen, ober auch nicht, auS reinem 5JZicf)tfein eines SBillenS, fid? ju machen $u einem wollen* ben, ober nicht. Stur läge, wohlgetnertt, bie tlnßhauung folcfyer formalen Freiheit jenfeitS alter Statur. SBer fie innerhalb ber Statür unb ihrer tlnfchauung fegt, ber irrt, ba ift ber SBille überhaupt fertig; unb fornmt ber $<*0/ fo wirb gewollt, wie ju* folge biefeS fertigen SBillenS gewollt werben muß. ©iefe ©elbßanfchauung ijt nun ein bloßes 23ilb, baS fein ©ebilbetcS mithin öorauSfefct als ein abfolut wirtliches ©ein, liegenb in ber Urfprünglichfeit ber ©rfcheiming jenfeitS aller ©ichtbarteit. ©S ijt barum burch biefe tlnfchauung gefegt, baß baS Sch in ber Shat auf biefe SBeife ficg $um ^rincip erfchaffen tonne, unb alfo »orfommen fönne in entpirifd) fattifcher tln* fchauungSform. Sufolge ber tfnfchauung y fagt baS Sch: S cf) fann fdjlecgtgin wollen. tlber baburch, baß y nicht iß ein leercS ffiilb, fonbern ein fßilb beS abfoluten ©eins, iß bie ab* folute Sttoglichfeit gefegt, baß baS in fattifcher tfnßhauung ftch gegebene Sch wohl einmal fage: ich will wirtlich; bentr ich habe mich baju heßimmt jufotge jenes mir beigelegten ©runboer* mögenS. tlber ber wirtliche SBille beS Sch iß abfoluteS 9)rincip in ber materiellen SBelt; wirb barum baS Sch fagen: ich will, fo wirb eS auch fagen: ich wirte fchlcchthin in ber Sta* tur; als ein burchauS unb in jeher Stücfficht übernatürliches 9)rincip berfelben. Siefuttat: 25urch y barum iß baS S«h gefegt, als fchtechthin auS unb burch ficg felbß übernatürliches $Princip innerhalb ber gegebenen Statur. Sn ber ©m* pirie iß eS ^rincip innerhalb ber Statur, alS felbßStatur; hier übernatürliches ^rincip. 2Dic gormel iß ßreng ju faßen. 25aS Sch in unmittelbar fattifcher, auS ber ©pnthefiS y unb ber ©mpirie entßehenber ©elbßanfchauung, iß jugleich übernatürlidgeS unb na* türlicheS $)rincip, in bem SBerhöltniße, baß eS, als baS erße, ju= lSJB* 472 gleich fPrtncip feines jtreiten. Sn wem ba§ Sch fiel) nicht alfo anfehaut, in bem ifi bie üfnfchauung y noch niefjt angebrodjeti; fonbern er tfi noch in ber ©mpirie gefangen. (Saft man biefen erhabenen unb burd;greifenben ©a£ nidjt faffen fonnte, bafi noch je^t, in i^rerUngewohnten gurcht tor ii)rer Siaturnothwenbigfeit Sßiele erbeben würben, wenn fte ihn hörten, fomrnt baher, bafj man fich bie Statur als 2(bfoluteS bachte, unb nun freilich nicht begreifen fonnte, wie fte ein $>rtns cip über ftch felbfi haben fonnte. (Sie in biefem 3ufmnmenhange oon ©chöpfung rebeten, fagten ein 2Bort ohne allen Skrfiatib). 4?ier fällt biefe Staturabfolutheit gänjlicb weg, inbem bie Statur nur ifi im ffiilbc, unb jur 2fnfcbauuttgSweife beffen, waS ba eis gentlich unb im ©rttfi ifi, ber ©rfcheimtng im 4?intcrgrunbc, ge* hört, unb nur ein fleinet Sheil biefer ©rfcheinung ifi. Htcnbert nun biefe ©rfcheinung burch ihr inneres geben ihre SBcfiimmun* gen, fo wirb ja wohl auch eine 2fnberung ihrer 2lnfchauung, ihres S3ilbeS, unb fo auch beS geringfügigften Shcileö biefeS S3il* beS, ber Statur, erfolgen. Sie Statur flicfit nur ab auS bem übernatürlichen unb überwirflichen ©ein ber ©rfbhetnung im «fpin* tergrunbe. ülenbert fich bie ©adfje, fo änbert ftch bie 3lnftcht: oon einer Staturnothwenbigfeit fann ba gar nicht bie Siebe fein. Surch ben ©egenfah erhellet zugleich, bafj man nur burch biefe (Sinft'cht, bafj bie Statur blofje ©ichtbarfeit-ifi, alfo burch ben SbealiSmuS, ber Statur ftch grünblich erlebige, ben SBtberfprud; jwifcfjen Staturnothwenbigfeit unb ben greiheitSgefehcn bttrcbauS vernichte, unb baS Ueberwirfliche im Sch in feinen Slang einfege. SaS Sch, fchon in feiner SBirflichfeit ifi abfolut höchfieS unb übernatürlid)eS 93rincip aller Statur). Sch h°be gefagt: baS Sch ifi übernatürliches ^Princip in ber Statut, nid;t ber Statur; baS SSerhältnifj ifi wie gwifchen ^Begriff unb Ufnfchauung; ber ffiegriff ifi ba$ Rohere, unb bie 3fnfd)au« uttg muh fich nach ihm ridjten, fo auch hie Sftaterie, nach hem Staturwillen; gleichwohl fehl hie 2lnfchauutig aud) ©twaS burch ftch, baS ha bleibt. SiefeS ffierhältnifj ber höheren ©lieber ju ben nieberen bleibt auch ferner befichen. lilber bie ©rfcheinung mag aud; fein ^Orincifj ber Statur, b. » « 5 < — 473 — h. 9)rincip i^rcS formalen ©eins nach igrem gangen Umfange, baBon ift aber bermalen noch nicht bie Siebe 5 bieS liegt l; 6 l;er. 3uBorberft barum, bafj baS Sch in ber Statur fdEjled)tf?in fann, waS cS burch einen folcgen übernatürlichen SfBilicn woEen fann, barüber ift feine grage, unb ber SewciS baoon liegt fcgon in bem früher ©efagten. ©cgon gufolge beS natürlichen SBtEenS i(i baS Sd) 9>rincip jebet gewoEfen Sewegung in ber SJtaterie, unb bie fSiaterie fann nicht wibcrficgen; benn eS ift rein baS Scrhältnifi beS ^rincipS unb $)rincipiatS. £urcg bie höhere fors male grcigeit, bcn SBiEen ffd) fclbft 3 « erfchaffen, wirb bicfcS Slermbgen beS SBoEenS fclbft über bie ©ränge hinauf erweitert, wckgc il;m burd) ben StaturwiEen gefegt ift. 2)iefe Erweiterung, als ber gönn nad) aEerbingS SBiEe tritt nun in alle Siechte unb in alle ©cwalt beS StaturwiEenS; waS barum in jenem liegt, ift auch mbglid) in ber Statur; benn ber SBiEe in feiner reinen gorm ift abfolut fouoeraineS 9)rincip bcrfelben. 2)aS Sd; fann, waS eS burch einen übernatürlichen SBiEen wollen fann, gaben wir gefagt, weiter geht nicht unfer S3e=t wciS. SBäre fein SBiEe gefegt, fo fann auch feine SBirfung in ber Statur erfolgen. SEBiE ich nun etwa burch biefeS Äann gu verfielen geben, bafj ber übernatürliche SBille befchränft fei? 2lt» lerbingS; woburch wäre er benn aber befchränft ? SBaS bie reine gorm beS SBoEenS anbetrifft, fo ift er in tlbficgt ihrer fcglecgthin nicht befegranft; benn er ift ja baS SSermögen fchlechthin burch fich, unb nid;t bebingt burch etwas 2lnbereS, ficg gu erfchaffen einen SBiEen. — Er müjjfe barum etwa befchränft fein burch eine ftmtgetifege Sebingung innerhalb ber SBirflicgfeit. ©0 ift eS: 2lEer SBiEe ift ein befiimmter, aEe SBiEenSbes ffimmung bemnaeg fegt einen Sngalt. Ein beftimmter SBtEe ift fgntheffrt mit bem Silbe beS ©ewoEten, unb fegt einen beftimms ten Segriff x, als beffen fPrincip eben ber SBille gefegt ift. SJtag barum jene formale greiheit, fich einen SBiEen gu erfchaffen, immer fcglecgthin unbefegränft fein; gu einer tlnwenbung, ja, gu einem Silbe biefer greigeit überhaupt, welches wir gier ges fegt gaben, fann eS gar nicht fommen, ohne jenes qualitative Silb Bon bem Sngalte beS SBiEenS. 474 SCBofjer foH nun jur ©ejtimmung eines übernatürlichen 2BtT= len§ ein fotcpeg Snpaltgbilb fornmen? Ölcinegwegg (wie fdjoit oben gezeigt ijt, unb hier nur üon einer anberen ©eite fiel) fin« bet:) aug bem ©mpirifepen einer gegebenen SBelt, aug ben Sta« turobjeften; benn bie ©ilber ber Statur ft'nb inggefammt fd;on bejtimmt in ©ejicpung auf ben fertigen Statutwillen, entweber alg bemfelben gleichgültig, ober baß ft'e burd) benfetben fo unb fo peranbert werben fallen. ®icfer SBillc liegt ober gänjlich auffer ber Statur, unb müßte barum befiimmt fein burch ein fchlecpthin nict)t in ber Statur liegenbeg, burd) bie Statur unb ben Statur« willen nicht begrünbeteg ©ilb. $>icg ift bie Stegation. y giebt aber ber ©oraugfepung nad) ein bejtimmteg unb fertigeg ©ilb, beffen ©ein unb ©ofein überhaupt fiep grünbet auf bag fdblecpt« bin überwtrflicpe ©ein ber ©rfepeinung. ©in folcpeg abfoluteg ©ilb barum ifl. SMefeg ©ilb y wäre eg, wobureb ber überna« türlicbe SBille befiimmt werben fönnte, unb ein anbereg ijt nicht ba. tllfo y, alg ein auf bag rein überwirflicbe unb unfteptbare ©ein ber ©rfepeinung felhft gegrünbete, burepaug nicht auf bie Statur, ober aug ihrem Sufammenpange peroorgehenbe, barum fclbft burdhaug übernatürliche ©ilb wäre bag, wag ber übernatür« liehe SBille wollen fönnte. ©eilaufig. 25aß bag überwirflicpe ©ein ber ©rfepeinung biefe gorm einer SBillengbeftimmung befommt, fommt nur aug bem 3ufammenpange, weil eg ©ilb beg Sch alg ber allgemeinen tlnfcpauunggform fein muß, biefeg aber burch fein formaleg ©ilb, burd) bie erfle empirifepe tlnfcpauunggform fchon SBille ijt, unb bie weitere ©ejlimmung eincg folchen Sch barum auch eine SBU* lengbeftimmung fein muß. 25ie ©rfepeinung erfcheint in Stücfficpt ihreg überwirflichen unb unfichtbaren ©eing in einer tleufjerung — y. 3>iefeg ©ilb y ferner nimmt an bie ©eftalt einer 2Bil= ler.gbejtimmung beg Sch- Äommt eg barauf an? Stein; baß eg biefe ©eftalt annimmt liegt lebiglicp in ber gorm ber ©rfcpeU nung; biefeg ©ilb y muß erfcheinen alg ©ejtimmung beg Sd)/ bag Sd) aber ift in feiner SBurjel Sßille; alfo eg muß erfcheinen alg SBillengbeftimmung beg Scp. Baffen ©ie ung biefeg ©ilb gleich big auf bie Statur perab« — 475 — fuhren burch ba$ ©lieb, burch melcheS mittelbar e5 eittgreifen fönnte in bie Statur, burch bie SöillenSfraft. 2BaS föunte e§ fein in 23ejic()ung auf biefe, unb fo oermittelff berfelbcn auf bie Statur? Die SBiUenSfraft überhaupt haben mir begriffen als eine straft, ju bemegen, ju trennen unb ju änbern ben 3u s fammenbang beS SJtannigfaltigen in ber Statur, metcher fiel) auf bie natürliche allgemeine tfnjiehung gtünbef. SebeS ffiilb, mel* cfyeä burch SBillenSfraft in bie Statur einjuführen iff, iff barum ein ©ilb einer beffimmten £)rbnung bc$ SJtannigfaltigen. ©o mirb auch «Ke ßaufalitdt bcS StaturroiUenS nur auf eine fotchc beffimmte £>rbnung beS SJtannigfaltigen gehen, 2llfo auch baö übermirfliche ©ein muff fich auSbrücfen in bem 23ilbe einer £)rbiutng, metche aber nicht liegt in ber Statur, (in ihren ©efes hen, in ihren Steifen, ober mie man bieS faffen will;) fonbern eine £)rbnung, bureb melche allein fich auSfpricfff ba$ Uebermirfs liehe ber ©rfcheinung. (Sßarum e§ fich eben barin auöfprechen muffe, bleibt hier unentfehieben, unb mirb nur thatfächlich hin* geffellt). rbnung fefct ein 3)tannigfaltige§; iff barum eine £)rbnttng fchlechthin gefegt, unb erfcheint ba§ übers mirfliche ©ein ber ©rffheinung nur in einer £)rbnung; fo muff freilich auch ein SJtannigfaltigeS $u £>rbnenbeS fein, unb fo jeigt ftch fchon hier, mie baS ganje Staturmannigfaltige StichtS fei, als lebiglich bie ©rffchtlicfffeit be$ Uebermirflichen, als einer £>rbnung beS ttorauSgefefctcn SJtannigfaltigcn. 2)aS UebermirflidEje oerhalt ftch barum $ur ©mpirie, mie ber SSegriff jur tlnfchauung; baS Uebermirflicfte iff ein £)rbnen, bie Statur iff baS Sflannigfaltige, «n melchem baS £)tbnen erfcheinen foll. Stefultat: y iff, falls eS iff, bie eben fertige unb burch* ■öttS beffimmte tlnffhauung einer £>rbnung in ber Statur; möglich, tealiffrbar burch einen gleichfalls nur möglichen übernatürlichen SBillen beS Sch. y iff fo ju befchreiben: ©S ffeHt ftch ein S3ilb einer folgen abfolut beffimmten £>rbnung; baS S3ilb iff fertig, unb ffamrnt fo aus bem Uebermirftichen. 2lber eS iff fchlechtfffn 47G fpntbetifcb vereint, begleitet mit bem abfoluten ©elbftbewufitfein, bafj baS Sch biefe Srbnung gar nicht wolle, ober getrieben fei, fie ju wollen, aber bafj baS Se £)rbnung burd) bie ßaufalität feines SBillenS möglid; fei, weiten SBillen felbfl ffdf> aber baS Sch erft bureb eine tjöljcrc Gaufalität ju erraffen bötte. £)ieS ift ba$ fpntbetifdje ®anje, begleitet mit bem 33ewufjtfein einer abfolut (wie ein 33li(>) eins breebenben (Soibenj, welche bie ftebenbe 2lnfd;auung ber Statur unterbrid^t, unb baS SJterfmal ber (beworbenbeit an y, baS eS burcbauS bot, bie Neuheit beffelben in ffiejug auf bie Statur auSbrüdt. £)iefe§ 2lße§ ift gefegt burch bie blofje 2lnfcbauung y, bie jwat nicht empirifcb, aber boeb eine eben wirtliche unb fertig ge« gebene ift? ein abfoluteS ffiilb, baS firincipi at, al3 bie 2>arftellung ber überwirflichen unb unfichtbaren ©rfcheinung in ber SBirflich« feit, y aber ift je^t abfolute SBeftimmung beS 5'cb, welches wies berum ift ©efiimmung beS 3ch als StaturprincipS, welches wieber begimmt bie Statur. 2)aS ganje Sch barum in btefer golge, in ber ©vjntheftS beS y unb ber Staturanfcbauung ift grfcheinung in ber gorm ber SBirf lieh feit, berfelben Sinen ßrfcheinung, bie ba i|t, auch in ber gorm ber Ueberwirflicbfeit. y ift $)rins cipiat beS fchlechthin Unfichtbaren: eS ift aber auch SBillenSbes ftimmung, bie nicht ift, aber möglich ift, unb jwar beS über* wirflicben Sch- ©ie§ aber 3>rincip beS wirklich wollenben Sch, unb biefeS ift ?>rincip ber Statur. Stun aber ift baS Ueberwirfliehe, bie Srbnung y, bis jeht nur auSgebrücft im S3ilbe. ®aS Sch ober ift nicht ein blofjeS äßilb, fonbern eS ift in feinem überwirflichen SBillenSoermögen ein reales, wahres ©ein. Sfi nun btefeS S4> überhaupt (in b^ herer unb überßnnlicher Sebeutung) Sfugbruc? be§ Ueberwirflichen, aber bloß im Silbe; fo iß eg nirfjt in ber SBirflichfeit, wag e5 iß in feinem gefammten überwirflichen Sein; weil eg nicht iß wirf lief; ^rincip ber Srbnnng y, fonbern nur im SSitbe. ®ag Sch ift Stugbrucf beg Ueberwirflichen, fann beiden: eg ift biefer Slugbrudf im Silbe, ober, eg ift biefer Slugbrud im wahr* haften ©ein. SBenn mir bieg an bie ßrfcheinung richten, fo heißt cg: fo wie bie überwirfliche ßrfcheinung nicht ift im Silbe, fonbern im ©ein, fo muß bie Sarßcllung berfeiben auch nicht fein im Silbe, fonbern im ©ein. ©ollte nun fein wirflicheg ©ein in ber Zfyat entfprechen feinem gefammten Ueberwirflichen, füllte eg ;u einem wirflichen ©ein biefeä Slugbrucfg in ber SElwt fomtnen, fo müßte bag Sch wirflicf) ^rincip werben biefeg SBils leng, unb ba cg bieg nur bureb bie SBtllengbeßimmung fann; fo müßte eg wirtlich unb in ber 5Ehenfeng, beg ©einö ber ßrfcheinung in unb an ©ott, fo iß biefer Slugbrucf richtig. 9teh* me ich <*her bag iß in ber Sebeutung ber SBirflichfeit, unb frage ich: iß bag Sch wirtlich, unb unter welcher Sebingung iß eg wirtlich Slugbrucf beg Ueberwirflichen ? fo iß bieg nicht fchlechthin gefegt. 2) .Kommt eg nun jur Slnßhauung y, fo iß bag Sch, in ßinem Steile, alg Silb, allerbingg Stugbrucf feiner Ueberwirfs lichfeit. ßg iß in ihm bie £>rbnung y. (Käme eg nicht einmal ju ber Änfchauung y, fo wäre bag wirtliche Sch eben ber Slugs bruef oon gar üftichtg, rein unb lauter formal, ohne allen inneren ©ehalt unb SBahrheit, wie befannt). 478 3) SBarttm i(l ba§ 3$, wenn e§ jur 2lnfcbauung Dort y fommt, nicht ganj ^uSbrutf bc§ Uebcr»irflicben ? «eil e§ fid? nicfjt mit greibeit gemacht Ijat ju bem SBillen = y; biefct SBille bangt aber gan§ticf) ab oom 3eb- ©oH ba§ Sei) »irflicb «erben, fo muß e§ fiel) fclbß bureb ben SBillen jum principe feinet SBirflicf)^ feit machen; «irb e$ ßcb ju biefem SBillen machen, fo wirb e§ »irflicber 2lu§brucf feines überwirflicben ©ein§ in ber SBirflicb* feit «erben. 4) ÜJlennt man nun bie SBejiebung be3 Uebet«irflicben auf bae> SBirf liebe, baß jenes sprincip iß beS SBirflicben, «eld)e§ jeboeb feine notb«enbige SBejiebung iß, fonbern nur eine bureb bie greis beit vermittelte, ein ®efe£; («ie ganj recht ifi, «eil man bars unter verßebt ein ©efefc an greibeit unb SBillen:) fo fpriebt man biefe§ ®efe& au§ aB ©oll. Unb fo erfbbeint benn bie SBillenSbcßimmung y, ober bie aufgegebene ßrbnung , «eiche oorber nur in ber 2fnfcbauuitg ficb auSbrücfte aB ein bloß möglicher SBille bureb bie ©pntbes fB mit bem ©enfen, jefct aB ein SBille ber ba fein foll, jus folge be§ ©efe^eS, baß ba§ Scf> in ber SBirflicbfeit JluSbrucf feis ne$ überwirflicben SBefenS, feines ©eins aB reiner unb abfolus ter grfebeinung «erben muß. ®ieS iß nun ber befannte fategorifebe Smperativ. SJlit ber SBabrbeit ber Äantißben ^Behauptung b«t e$ feine oolls fommene SRicbtigfeit. ©teilt man ihn aber bin aB abfolute 2b at * fache, ohne allen Sufnnnnenbang mit anbern SIbotfacfjen; fo giebt fcieS fein febr t>erfianblid)e§ unb jufatnmenbdngenbeS SPrincip. SBir begreifen ihn aB bie SBejiebung beS fdblecbtbin Uebermirfs lieben unb Unficbtbaren, unb biefcS, aB ber ©tfebeinung ©otteS, auf baS SBirflicbe unb Sichtbare, aB ^rincip auf fein 9)rincü piat, burd) bie greibeit binbureb, »eil bie SBirflicbfeit aB SBirfs lidbfeit abfoluter ©runb ihrer felbß iß, unb barum eben erßbcint aB greibeit. Unb fo »irb benn 2llleS (»enn man nur bie Äraft beS SBetßebenS überhaupt bat) febr üerßdnblid) unb jufammens bangenb, unb eS giebt für unS feine abfoluten Smperatioen, fonbern »ir feben fte werben. — 47 !) — VIII. SS o r f r a g. 2Bir Rotten tiefe ©orlefungen an mit einer <§5runbeintl;eilung beS ganjen SBiffettS, in niederes S3erftc= ben, tn melcbem bie Crrfcbcinung ficb »erfleht i£>rer §orm nad;, unb in höheres, in melcbem ffe fiel) »erfleht ihrem Snbalte naef). SBir fcbilberten barauf beibe in ihrem ©egenfafse gegen etnanber, unb gingen fobann bis jc&t barauf auS, bie SJtittelglicber jmifeben beiben ©erfianbeSmcifen aufjufudben. Sn tiefer Unterfucbung, in mclcber mir noch (leben, fanben mir als ben .fjauptpunft ein, bureb abfolut freie ©ntmidclung ber ©rfebeinung, jitr ©rfabrung, als bem fcblecbtbin gefegten ©ilbe, binjufommenbeS ©ilb = y, als ein abfolut neues, innerhalb bes bureb bie ©rfabrung ange* bobenen SBiffenS. 2Cn biefeS faftifebe ©ilb y fcblofj fidb bureb eis nen abfolufen ©egriff com ©eben, mie eS fein füllte, baS £>ens fen ber ©rfebeinung in ihrer Uebermirflicbfeit an. 3u y aber fam eS nur bureb eine freie ©ntmicfelung ber ©rfebeinung. (Stur tiefe ©emerfung im ©orbeigeben, unb auffer bem $n- fammenbange, um möglichen Smeifeln babureb ^uüorjufommen: 25iefe ©ntmicfelung ber ©rfcbeinttng, als melcbe ficb baS ©ilb y (teilt, fallt ffe in bie Seit ober nicht? @3 fonimt barauf an, mie man biefen ©ab »erfleht. SBenn man ffe (teilt neben bie SEBirflicbfeit, bie fcblecbtbin ifi, bie ©rfabrung, menn barum bie 2lnfcbauung y felbft al$ mirflicb genommen mirb; bann fallt fte allerbingS in bie Seit. @S gab eine Seit, mo ffe nicht mar, unb eS fommt eine Seit, in bie ffe eintritt. Sn ber übermirf* lieben 2fnftcbf bagegen i ft ja bie ©rfebeinung bteS 2(Ile3; ffe macht ficb nicht, entmidclt ffcb nicht. 25a3 Aachen in y, unb baS nicht ©emaebtfein in ber ©mpirie i(i ja nur im ©egenfahe, befs fen ©inbeitSpunft bie Sßirflicbfeit ifl. £>arum fönnen mir über biefen $unft un§ nur ba StuSfunft »erbrechen, mo mir bie SBirfs liebfeitsform in ihrer SBurjel, bie abfolute SBirfltcbfeit ernennen merben; bis babtn taffen mir biefen §)unft fallen, ba mir noch nicht mit bem ©egenfafce jmifeben SEBirflicbfeit unb Uebermirflicb- feit im Steinen ffnb). ©iefeS y ift nun begriffen atS ©tlb irgenb einer £)rbnung in ber ©rfabrungSmelt, biefeS ifl fein Snbred)tl;in anerfchaffen fann unb foll. £>ie An» fchauung beö Sd> ifi alfo burd) y weiter beftimnit alfo, baß baS Sd) fei eilt SSermögen, ffdt> abfolut einen 2Billen ju erfdjaffen. IDiefeS muß flat fein. Unfere nddjfre Aufgabe ifi nun, ju fel;en, ob jwifchen biefer fo burchauS beftimmten Anficht y, unb bet Erfahrung nicfjt etwa wieber 3wifd)englieber in ber Sßitte liegen, alfo ben 4j>iatuS jwi» fchen y unb ber Erfahrung au§ 5 ufüEen, unb fo ben SBeg burd> bie hier liegenben einjelnen Sdjatfachen oollfomtnen ju befchreiben. 2Bir hatten y aß fiberempirifcheS, unb Anfcpauung als (Srfa^ tung; jwifchen beiben war ein .fMatuS, ben wir butch baS 9Jlit» telgtieb beS SßillenS auSgeffillt haben. £>aburch aber haben wir nod) nidjt ben ganjen 3ufammenhang l;crgefiellt, eS mag noch AitbeteS bajwifchen liegen, unb bieS aufjufud&en ifi jefct unfere Aufgabe. Suoörberfi taffen Sie uns bie beiben entgegengefefcten ®runb» anfidjten oom Sd) noch einmal gegen einanber näher befiimmen. (Auf ade begleichen fünfte fommt eS oorjuglich an: id; wcnbe bie meifte fOlfihe barauf, fte hetauSjuheben. gfir (Sie finb eS bie SDiittel, felbft jur greifet ber ©rjeugung auS ihnen ju fommen). Sm Allgemeinen fanben wir: burd) y ifi gefegt ein in Abftcht beS Snl;alteS fiberwirflid>e§ Sch, ein Sd), baS ftd; felbft befiimmt in Abficht feines SnfjalteS: eS foll fid; machen ju einem Sßillen auS SiichtS, t>on 9licbtS, burd; StidfjtS, unb biefer abfolut ge» mad;te 2Bille wirb bann erfi fPrincip werben in ber 2Birflid;feit. Sn ber Smpirie bagegen ifi gefegt baS wirtliche, alfo gegebene Sd) : alfo ein boppelteS Sd> , «nb biefe Suplicität ju begreifen, möchte wohl bie 4?ouptfad)e fein. SS5ir wollen je|t beibe gormen beS Sd) mit einanber oergleid;en, juerfi gel;enb an il;ren @inl;eitS» punft, ober ihre ©leichheit, unb fobann an ihren Unterfchieb, ober fpeciftfche SDifferenj. 1) ihrer Feinheit heraus, unb in gewiffe ©4i'anfen unb in eine gewiffe Boraugfefntng f)incingebra4t, bie wir ja wohl au4 burchbre4en fonnten, unb irgenbwo bm - 4bre= 4en werben. 3nncrhaib biefer S3orau§feljung unb ber ©4 r onien ber 34form ift no4 ni4t flar, unb gcnctif4 bur4brungen, was> au§ ihr folgt unb bur4 fie gefegt ift. 2lber nur oon ber ©r= f4einung innerhalb ber 34form reben wir, unb biefe 344«« ijl fca$ ®emeinf4aftti'4e in ber hoppelten ju unterf4eibenben 3tnfi'4t. 2) Sn betben formen beö 34 wirb gu biefem 34« StwaS l;injugeba4t. @6 ift alfo 34 + ©twaS, ba§ Silb ift ein ft>n= 4etif4e§ S3ilb, ein weiter befiimntfcS 34 h ö benb, alfo S3ilb -f- einer gewiffen Scfiitnmung. Ser ganje Umfang be§ ©ehenö, ben wir jefct betra4ten, in wc(4em biefe betben ©ntnbanftchten liegen füllen, ift auSgebrucft bur4 bie Sormel: E = B = I -f- @twas>, b. h- bie @rf4einung ift in bent Salle, tton betn wir reben, ni4t etwa an f 14 = einem Silbe, fonbern im 34/ in wel4cw liegt, ober we(4e§ ift = 34 + ©twas>. 3) Sic SSerf4icbenhcit ber 2lnft'4ten liegt nun in ber SBeitcr- beftimmung biefc-S @twa§: nur bicfeS ©twaS ift »erühieben: es> ift .ndmli4 in y ein fol4e3, woju bat» 34 ft’4 machen foll, ein fPoftulat an biefeS 34/ 23itb einer fPrincipheit bcffelben, in Schiebung auf ft'4 felbft, einer ©elbftgejtaltung. Sat> 34 foll ft'4 ma4en bur4 ft’4 5 U einem SEBillen, ber in y enthalten unb attSgefprodjen ift. SiefeS ©twa§ ift alfo fein S<4tum, 9ti4ts> ba§ ift, fonbern ba§ werben foll: rein unb lauter au$f4lies fjenb bur4 feine ßoxm alle ticitat unb 2Birflt’4feit. ©§ liegt barum hö4fi«n§ in y ba$ Vermögen be§ 34/ ft’4 einen foI4en SLMtlen ju »erf4affen, nur wirb bteS Vermögen l)iex ni41 oont 34 gefehen, fonbern eS wirb nur in ihm ft'4tbar gema4t bur4 y. Sie ginm ber 2lnf4 erft biefen SBillen fc&offen. Sd) hoffe/ eg »ft leicht: hoch ift eg mit biefer Schärfe nod) nicht gefagt, unb baöon. bängt bag SSerjtänbnip ber ©mpirie in ihrem SBefen ab, ganj befonberg biejenigen fficftanbtheile, bie ich noch beijubringen habe, unb bie aug SRangel an biefer gor* tnel noch nie recht flar ucrflanben finb. Seht weiter burch folgenbe 5>rincipien. SBir wiffen: bag Sch in ber ©mpirie ift blofjeg 33ilb beg wahren Sd), bilblicher 2fugbrucf feiner gorm, ohne allen (Schalt. 3flfo wag in be.m wahren unb realen Sch liegt in ffiejiebung auf bie gorm, muf ebenfalls in biefer gorm abgebilbet fein in bem empirifchen Sch; nur, wie fid) non felbft oerftcht, alg empirifch, bem fo eben aufgeftellten formalen principe aller ©mpirie gemäfj. SBir höben barum ein üKittcl, aug ber ©infid)t ber gorm beg realen unb tiberwirf liehen Sch, bag empirifche, unb mit ihm bie ganje ©mpirie ju bcjfimmen. 2)ie gorm beg realen Sch fann felbft werben ein heuriftifebeg fPrincip, um bie ©mpirie bar* aug abguletfen, unb näher fennen jtt lernen. 6g ift bieg flar, boch, fo Piel ich wüffc, nirgenbwo fchon fo angewenbet. Seht wollen wir ung beffen bebienen; fei eg auch nur, uw feljr S3efannteg ton einer neuen Seife, unb in einem neuen 3ufam= menhange ju jeigen. y ift bag 33ilb einer tJrbnung, bie bag Sch wollen unb wirfen foll, wie wir oben eittgefehen haben, einer Srbnung, in welcher erfcheint bie ©rfcheinung jenfeitS aller SBirflichfeit. ®ag Sch muff barum biefen Segriff, ber an ftch fchlechtljin fid) nicht bejieht auf irgenb ein £ingefchauteg ober ©mpirifcheg, feineg 483 berfelbcn auSfpricht, anwenbcn auf ein gmpirifcheS. gs muß ©twaS finben, welches eS beßimmt nach bem Segriffe biefer £)rbs nung, welcf>eS eS biefem Segriffe fubfumiren, eS mit bem 23c* griffe Dergleichen, unb wenn eS ihm nid>t entfprid;t, eS abdnbern bann: furj baS Sei) muß urteilen, unb erß nacf) biefem alfo entßanbenen Smecfbegtiffe fann baS Sd> wirflich wollen unb wirfen. y brütft auS eine £>rbnung, unb iß barum bie ginl;eit eineg Mannigfaltigen. £>urcf) ben Millen aber foll biefe £>rbnung in bie cmpirifcf;e SBelt eingefü^rt werben, in biefer muß affo ein foldjeg gtwaS gefunben werben, baS bezogen werben fann auf jenen burd) y hingeßellten Segriff; mit if)tn öerglichen unb ge* ßaltet werben fann im Silbe, wie baS empirifche £>bjeft fein müßte, wenn eS jenem Segriffe ber £)rbnung entfprechen füllte: unb erft nacf) ber gntwerfung eines folgen 3wecfbegri|feS in ber gmpirie fönnte baS Sd> wollen unb wirfen. gin folcfjeS gnt= werfen eines 3medbegriffS, ein folcf) jum abfofuten Millen y. SQBir f)aben eS jefct nicht ju thun mit bem überwirflidjen Sch/ unb biefem Vermögen beS SwecfbegrißS, fonbern mit bem noflj« wenbigen 2lbbilbe beffefben in ber gmpirie. Mit bem empirifcf) wirflichen Sd) f)«ben wir eS 31 t tfjun, unb biefeS Wollen wir be« trachten. MaS folgt alfo auS bem ©efagten für baS empirifdje Sd)? Um eS in ginern auSsufprecfien: baS Sch ber gmpirie muß fich erblicfen als überhaupt frei orbnenb baS Mannigfaltige ber gmpirie in einem burcf) baS Sd) erzeugten Silbe. 31 * i 481 3ucrfi eine fcfjnrfe ©eftimmung beg Unferfchiebeg Seiber gor* men: 2\ß Sei) wirb crblicft: entmeber aß feienb imb I;abcnb ein ©ilb; bag (SeSbilb hat rin ©ilb, bag ba tfl, unb welcbeg felbji ift bag Sch- £>ag Sch iff Siet S3ilb feienb, burebbrungen nom ©ilbfein, fertiges ©ilb, welchem entfpricfjt ein ©ebilbeteg: — bic gorm ber faftifch objefoioen Erfahrung. £>ber ^weiter gall: bag (SeSbilb bitbet Ster bag Sch felbft, aß erjeugenb ein SSilb, aß 5)rincip feienb eines ©ilbeg. £>icg geltere ift unfet galt. £>ag Sch bilbet, aß ein ©egebencg orbnenb butcl) ffd). Sn biefem gälte ift bag unmittelbare S’bjeft bie greiSeit feineg äßitbenS; nun wirb biefe gefefjen aß eine beftimmte, alfo eg mirb bitrcS biefe grciSeit gebilbet 5 . 58. a -f- b + c. 2Senn in ber evffen gorrn ber ©mpirie a -f b + c märe; mürbe eg ba auch gefeSen? 2lllerbingg; benn eg märe bag gegebene ©ilb. 2Bie mirb eg benn nun aber in beiben gormen ocrfcSieben gefeSen? Sn ber erffen aß eben beifammen feienb im ©ilbe; in ber jmeis ten bagegen burcS bie greiSeit beS ©ilbenS SinburcS, melcSe Ster bag unmittelbare £>bjeft beg (SeSeng ift. Gin fotcSeg ©ilb ift bie bilblicSe gorm ber greiSeit beg maSren ScS/ uttb tnufl barutn notbwenbig fchon oorfommen auf bem ©tanbpunfte ber Gmpirie; weil biefeg empirifche ©ilb ift bie gorm beg maSren ScS- gerner aber: barauf eigentlich fommt eg an, unb bag ift bie Ginficbt, bie ich Ster gu einer höheren ÄlarScit erSeben mill. 25icfeg gefammte ScS ift ja bag empirifche, in einem blojjen ©ilbe eorgefpiegelte, bag ba ijt fcSlecStSin, eben mie e§ ift oSne allen ©runb unb ©efefc. £>iefeS ©ilbfein, gertigfein, ift bag te£te, SbdSfte, eigentlich wahre fPrtncip bet gangen Gmpirie, unb aug ihm fommt 3fHeg, mag auf bem (Stanbpunfte bet Gmpirie liegt. Sft eg benn alfo mahr, bafj Ster eine greiSeit, ein £)tb* nen, ein ßonftruiren eineg ©ilbcg (Statt finbet ? bafj bag Sch ift maSrhaftigeg ?>rincip eineg ©ilbeg? 9tein, bag i gange Sch ift gar nicht wahr, fonbern eg mirb mit allem biefen nur Sitigebilbet unb norgefpiegelt, aß 2lbbitb ber maSren Stealität. Sn biefeg ©ilb ber greiSeit fällt nun alleg (Sichbilben burch Ginbifc bunggfraft, alleg logifche 25enfen, SBollen unb SBirfen 485 beS cmpirifdjen 3$, wie benn biefeS 3d; fclbfi im ©runbe unb in ber Sßurjel gar fein Sd> ip, fonbern nur ein S3ilb eines Sd>- Unb fo foll benn meiner 2C£>ftc£>t nach fjier erfl recht Kar roerben, unb feine 2lllgemeinbeit erbalten, waS febon in ben logifeben SSor; lefungen gefagt mürbe: baS Sd; benfe, als ?$oKum (baS cars tefffebe) ift gar nid;t wahr; benn icfj bin gar nicht; ich bin bars um nur ein StbgebilbeteS; fonbern maf;r ift nur: icb bin S3ilb, fann nichts 2lnbercS feilt als 23ilb' eines benfenben, wollenben, wirfenben Sch- SaS «^ibcbfte unb Eigentliche, waS ich als Srs febeinung hier in ber Zt>at bin, unb roorin ich aufgebe, ift 33ilb, welches nicht bureb Freiheit ift, fonbern ift. 2)ieS ift nun mein ganzer rechter Ernp, nicht eine bitblidbe SJcbenSart, unb ift alfo ju oerfteben, wie bie SBorte lauten. Äant hotte eS aud; wohl wiffen fallen, bot eS auch woI;l fo gemeint, unb baS eigentliche 9iefultat feiner Äritif ber reinen fßernunft ift wohl biefe tfnficbt, aber recht beftimmt unb fdjorf auSgefprocben l;ot eS wohl juerft bie SB. sg., unb biefe mup barüber holten, bap man eS in bies fer (Strenge nehme unb einfehe. 2)aS empirifebe 3d> mit allen feinen Erftbeinungen oon &reis heit unb Vermögen ift StichtS olS nur ein auS biefem ©runbbilbe bingebilbcteS. Erp in y tritt baS Sd) ein olS ein wahres, über« bilblid;eS unb fo reclcS. £>enn biefeS 3d> ip fPriitcip beS S3ilbfeinS, juüorberp feiner felbfi, unb non fich fclbft im SBißen. SDcntt wenn eS fich biefen Sßillen fchaffen wirb, fo wirb e§ fich faftifd; erfebeinen mit biefem SBillcn, in bie Empirie eintreten, weil eS fich fo gemacht hot, eS wirb barum fein beftimmenbeS §)rincip ber jweiten ErpbeinungSform B = I + E. SicfcS nun aber ift baS empirifebe Sd) burchauS nicht: hier tjl eS nur 9)rincipiat oomäßilbe, baS ba eben ift fchlechtweg. Sn y ift baS Sd) ^rincip, unb fpridjt fich ouS: ich foll wollen; ba fagt eS bemnach nichts SBirflicheS auS. Wogegen: ich will y, ift empis rifd). Sn ber Empirie tritt barum allein ein 2£bbilb heroor, baS fiberwirEIicbc y. SaS empirifdje Scb wirb nur gebilbet olS $>rincip, ip eS nicht. Sftan hot nie bie gorm ber Empirie recht gefapt, weil eS on bem ©liebe beS ©egenfafceS fehlte, on ber überwirflicben SBelt. (So viel über bie gorrn einer folgen Ers — 486 fcheinurtg bet Steilheit in ber Empirie. Seht Iaffcn Sie unS bcn Snbatt bicfeS SilbeS näher erörtern. 3uoörberji wollen wir eS in einen höheren Sufammenhang oufnehmen. £>ben ifi bieS SSSirflidje überhaupt, nicht nur baS empirifche, fonbern auch baS ubereni^irifdje y in feiner SBirflich* feitSform befiimmt worben, burch einen ©egenfafc mit einem 2$er* mögen, welches in ber abfoluten Selbfianfchauung auch liegen müßte. SBer nun bieS Vermögen erwägt, ber müfjte bie Jjorm ber SBirklichkeit fo erweitern: ES ifi ein S3ilb: ob bieS fei ©runb* bilb ber Empirie, ober ba§ übercmpirifche S3i(b y, geht unS jefct Nichts an; ich rebe hier oon SS5irfIicf>fcit überhaupt. — kennen wir biefcS Silb B, als bcibeS bebeutenb. B fcfct ein Sch/ unb biefeS Sch ifiSermögen, ein befiimmteS angefchauteS SSermös gen mit ober im ©egenfafce einer SBirklichkeit. 2(lfo ber qualitative Snhalt ber Schanfchauung wirb jc^o nicht, wie oor* her ein einfaches wirkliches, fonbern Slefultat einer Sufammens fchung auS Vermögen unb SBirklichkeit, welche betbe mit einans ber im ®egenfa|e unb in SBechfelwirfung flehen. SDicfeS SBirf* liche ifi cS nur im ©egenfafse mit biefem jugleich angefchauten Sermögen, als ein nicht burch baS Vermögen ©ebilbeteS. 2(ber ich ließ bamalS bie nähere Erörterung bicfeS ScgriffeS an feinen £>rt gejiellt. Seht nehmen wir eS auf. SBenn baS SBirfliehe nur als baS nicht burch 33er* mögen ©ebilbete oerfianbeti werben kann; fo kann eS gar keine 2lnfchauung irgenb eines SBirklichen geben, felbfi nicht bie empü rifche 2(nfchauung eines £>bjektS; unb ba mit ber empirifchen 2lnfchauung bie tfnfchauung überhaupt unb fchlechthin anhebt, fo kann eS bemnadh überhaupt feine 2lnfchauung geben, ohne bafj biefe Änfchauung begleitet fei oon einem wirklichen Silbe bicfeS Vermögens. Ein Silb biefeS SermögenS überhaupt ifi mit bent Silbe beS SBirklichen fchlechthin oereint, unb oon ihm unabtrenn* lief;: unb ebenfo oon betn befonberen SBirklichen ein befonbcreS Silb beS SJiichtfönnenS, welches Silb wicber fefct ein Silb beS ÄönncnS, weil bie SJicgafion nur auSgebrücft werben kann als Sefchränkung einer ^ofltion. 2Cffo bie 2tnfrf}auung eines SBirfi lieben als folgen if! nic^t mSglicb, «uff« mit ber ICnfcbauung cine§ 33ermogenS, ju bilben, oereint. ®ieS giebt baS 33ilb eines mit abfoluter Freiheit bilbenben 3dj>; bie befonbere Materie bnrum beS SSilbenS wirb erblicft burcbauS nur bureb bie gteibeit binbureb. 2BaS war benn baS, baS wir fo eben als notbwenbigeS 3lbbilb bet gorm beS wahren Scb auffleüten ? ©anj unb gar baffelbe, waS mir aueb je&t auSs gefproeben haben: jenes uns fcboit als notbwenbiger ©egenfafc beS SBirflicben befannte ©lieb. 2)ort fanben wir bie 33efiimmung biefeS ©liebeS im j3ufammcnbange, bi« ffnben wir ben realen ©runb. 2Ba3 ift nun baS 33erbalfnif} bet 2lnfcbauung bie« fcS SSermögenS junt 33ilbc beS SBirflidbcn, ober: waS ift ber ©barafter ber 2ßirflid;Feit, waS macht baS SBirfliebe jum Süirflicben, im ©egenfafce beS mit Freiheit ©ntworfenen? 25ie Sache ift an ft'cb leicht; aber ich habe bemerft, bafj mein Unters riebt barüber boeb nicht oon 2llten oerftanben worben ift. 2?arum wollen wir ihn febarf unb unoerfennbar bejeiebnen. Siebenten Sie: 2llleS 53ilb, oon welchem f)ier bie Siebe fein Fann, ift nbfos lute ©inbeit beS SRannigfaltigen. £>aS wirflicbe ifl, baS Scb ift bloß anfebauenb ft'cb, als eben feienb folcfjeS SJilb, als fo ficb gegeben. 3£lfo baS S3ilb ift helft: bie ©inbeit/ als ber cigents liebe Äern beSSBilbeS, ift. 2)aS anbere S5ilb wirb gefeiten bureb bie Jrcibeit binbureb, unb als ^robuft berfelben. 2ll|o bie ©ins beit, bie Spntbefi'S folcber SJianr.igfaltigeit wirb I)ier gefeben als 9)robuft ber greibeit. 2>er Untafcbieb jwifeben SBirflicbfcit unb greibeit beftebt barin, ob bie ©inbeit beS SBilbeS ijt, gegeben in ber 2lnfebauung, als Jyaftum gefunben wirb, ober ob bie ©t;n* tbefi'S ober ©inbeit binbureb gefebeit wirb burd; bie Freiheit, unb als ihr Siefultat. 3m SBirflidjett ift baS 25anb beS SJiannigfals tigen eben fcblecbtbin, im frei ©ebilbeten ift bie Freiheit felbft feienb biefeS S3anb; unb bieS, auSbrucflid) als folebeS, i|t ber unterfebeibenbe ©barafter. 3» ber abfoluteu 3lnfebauung, ber empirifcb wirtlichen, (teilt biefeS S3anb beS frei ju Sonftruiren= ben, beS Stau nt eS, ft'cb auSbritcflicb bi» als ein gar nicht ju 488 GonftruirenbeS: bie Qualität iftS, als unmittelbare ©eftimmung beS äufferen ©inneS. 3m ©ilbe y, als bem nicht cmpirifchcn, ijt eine folche ftnnliche Slucititat nicht, unb ba liegt bie gorm ber Sßirflichfeit nur in bem eben fchlcd;twcg ©cienbcn, in ber unmittelbar ft'ch ergebenben Evibenj feienber Ginbeit, beS ©eis fammenfeinS feiger Mannigfaltigfcit. ©anj baffelbc Mannigfals tige fann burch bie Freiheit gebilbet werben, waS ba auch ijt: ja eS mufj in biefem ©egenfabe baburcf) gebilbet werben; inbent bie nicht ju bilbenbe, barurn fd>lechtl;tn feienbe Einheit, als fold;e, nur erfcheint im ©egenfa(se einer frei gebilbeten. 2ln bem Mans - nigfaltigen fclbfl liegt barurn ber Unterfcbicb jwifchen faftifchem ©ilbe unb greiheitSbilbe gar nicht. £>icS Mannigfaltige fann bcibcS fein, wirflich, ober frei gebilbet: aber an bem Einheiten banbe biefeS Mannigfaltigen liegt eS 5 unb biefeS wirb entweber als für eine gegebene 2 infd;auung feienb, ober als erzeugt, für eine burch greiheit vermittelte Ifnfchauung gebilbet. 25aS ©ilb y fann nachconftruirt werben, ja eS mup bieS fogar, wenn eS Swecfbegriff werben foll. 2lber cS ifl urfprünglicf) gegeben burd> abfolute Evibenj auS ber übcrwirflidfjcn SSelt. SBie wäre nun biefeS ©erwogen ju nennen? ES ifl bie ©ilbungSfraft, unter bem tarnen ber EinbilbungSfraft befannt; welches fd;Ied)t ijt, inbem baS Ein eine nota levis maculae ju fein fdjeint, id; weip nicht recht warum, ba ©ils bungSfraft aller Ehre wcrtl; ifl. Eine folche ©ilbungSfraft ijt nicht etwa; (wcnigffenS bie, von welcher wir hier reben, bie in biefer fpnthetifdjen gortn jtehenbe, gewiß nicht; in höheren 9Jc* gionen mag eS eine folche geben). 4)ict ijt fte nur in einem ©ilbe. SGBer bieS überfahe, für ben ginge ber ganje Unterricht verloren. (Man muß barurn nid;t fagen: ich höbe EinbilbungS* fraft; benn bie ganje Empirie ijt ja nur im ©ilbe; bie ©ils bungSfraft liegt alfo auch mir in biefem ©runbbilbe). Ein fol- d>eS ©ilb ber EinbilbungSfraft ijt nun juvörberfl Stebenglieb unb bebingenbeS ©lieb ber Ulnfchauung beS SBirflichen in biefer gönn. 9tur in ©cjiehung auf baS ©ermögen wirb baS SSSirf- liehe als wirflich erfannt. 25er gocuS ber 2(nfd;auung ijt hier weber bie EinbilbungSfraft, noch bie Sßirflichfeit, fonbern er 489 fd;mcbt übet beibcn, unb ifi bae- Sicfultat au§ bciben. Unb fo ifi baS oben liegen gelaffcne ©lieb be§ SJcrmbgcnS grünblicb ein= gefügt in ben Sufammenbang be§ ©anjen; mir hoben bie gonnel in beiben S3ejiel)ungen ndl;er betrachtet, mcld;e3 unfer erfteS ©e; fd;äft mar. ©be mir meiter geben, noch bicö jur allgemeinen ©efiirns mung ber ©inbilbungSfraft binjuiufcfccn. Sn biefer SpntbefiS mit bem 2Birflicbcn mirb bie ©inbilbungSfraft gleicbfam geboren. Sie bat fein anbereS Mannigfaltiges, als baS, melcbeS bie SBirfs lid;feit auch bat, unb beffcn Urfprung baS empirifcbc ©runbbilb = B ifi. 35ic ©inbilbungSfraft geigt ficb barum nicht etma als erfcbaffeitb; eben fo menig aber aud; als abhängig oon ber empü rifeben pbjeftioen 2lnfcbauung ber SBirfltcbfcit. Man fann barum nicht fagen, bie empirifd)e 2fnfchauung, ober bie SBahrnehmung ift ber ©runb beS Mannigfaltigen ber ©inbilbungSfraft, obgleich man eben fo menig fagen fann, ber ©runb beS Mannigfaltigen im Sbjcfte ift bie ©inbilbungSfraft. SSeibe ©lieber finb gar nicht ©ineS beS 2lnbern ©runb, fonbern finb ÜJlcbenglicber eines ©cgenfaheS, unb ihr gemeinfchaftlicher ©runb ift baS ©runbs bilb B. 25ie ©inbilbungSfraft ifi baber nicht etma blofj reprobucirenb auS ber SBabrnebmung ber SiSirflicbfeit, micmobl fte eben fo menig fchaffenb ifi, mie benn auch überhaupt hier ftd) nod; fein Schaffen geigt, auffer bem Sicberfd;affen beS Sch ju einem SBil* len, unb baS ©rfcheinen ber Uebermirflicbfeit ber ©rfcheinung: (bie mir als Sch hier gar noch nicht faffen). »35er $bilof°Pb fann nur nacbconfiruiren baS in empirifch fxnnlicher SBabrneh^ mung ©egebene«: ifi ein boebfi oermorrencr Sag. 2Bahr unb nid;t mal;r. SEBir fonnen inbefj bie Sache nicht fo mit ein fPaar Söortcn abtbun. 35oS 23ilb ber mirflichen SEBelt ifi nur neben bem 33ilbe ber möglichen SBelt, neben ber ©inbilbungSfraft, unb mirb nur in unb burch baffelbe gegeben. 490 IX. S3ortrag. ©o tjaben wir benn baS neue Mittclglieb gwifchen SEBirflicbem unb Ucberwirflid;em, bie EinbilbungSfraft als bebingenbeS ©lieb ber objeftiüircnben cmpirifd)en 2lnfd;auung felbft ober ber SSSaOrncOmung begriffen. 2lber in unferer obigen Ableitung lag biefeS ©lieb auf eine anbere SBeife; ba hoben wir baffelbe gefunben als eine befonbere, felbfijfänbige unb tton bet Söahrnehmung loSgeriffene ©elbfianfchauung. Unfere gönnet war B = I + Verm.; baS Sch würbe eben angefcfyaut als Einbik bungSfraft, unb weiter Nichts, benn eS feilte auf bem ©tanb* punfte y entwerfen ein Silb, welche^ eine ©rbmmg barfiellte, bie burchauS nid)t iji, bie nid;tS 2Birflid)c§ auSfagt. Unb aud) in ber Empirie, fagten wir, muffe baS Silb biefeö SerhältniffeS »orfommen; baS Sd) muffe ft'd> iw Silbe anfehauen als frei ein Silb entwerfenb. ©er Sinn baoon i|i flar. Sn ber pirie: baS cmpirifchc Sd) will; e$ will aud; eine ©rbnung, bie nicht ifi, fonbern jufolge beS SBillenS fein foll. ©arum mufi auch h>« baS Sch ftch erfd;eincn als fonbernb baS Mannigfaltige, unb als ftch entwerfenb einen Swedbegriff, ju weld;em ber SBille ft'd? beflimme, unb ihn frei realifire. — 3llfo auch in ber Ent* pirie abflrahirt baS S im Silbe fich erfcheinen. Smwrberft barum: baS Sd> mufj ftch erfcheincn fön* nen aB btofj bilbenb mit greiheit bie Einheit irgenb eines Man* nigfaltigen, auS bem überhaupt ©egebenen heraus: — aufgc* henb in bem Silbe biefeS feines SilbcnS, ohne bafi banebenftcl)t baS Silb irgenb eines faftifchen, gegebenen ober wirflichen Silb* feinS. 2BaS b. Erfle wäre. Unb fo crfcheint benn fd)on auf biefem ©tanbpunfte ber blofjen Erfahrung baS Sch überhaupt als auSeinanberfallenb unb biSjungirt; entweber wahrnehmenb unb aufgegangen in ber SBahrnehmung, (wojtt alS .^ülfSglieb gehört ein Silb ber Sin* bilbungSfraft;) unb barum nicht frei bilbenb; ober frei bilbenb, unb fobann nicht wahrnehmenb. ©er Eharafter ber gciljeit ift höh«/ unb erfcheint als eine Entwicklung beS Sd>. ©ureb bie; fen Eharafter ifi baS Sd> alfo weiter befiimmt, eS ifi burch biefe ^»injufügung überhaupt als frei in Scjtchung auf fein Silbfein 491 gebilbet. (Sn bem einen ©tanbpunfte ifi baS Scb angeraut als bubenb ein 23ilb, ohne fein Sutljtm. ^>ier ifl barum baS Sd> 33ebalter, ober ©ubflan^ beS ffiilbfeinS; auf bem höheren ©fanb» fünfte ifl baS Scb, als felbfl bilbenb mit greibeit ein fo!d;eS S3ilb. 2luf biefem ©tanbpunfte ifl ber SBegriff beS ßinen Scb baber gefleigert, eS erf^jeint hier als freie© SPrincip oon SSilbcrn, nicht als bloper 2röger unb ©ubflanj berfeiben). Folgerung. SBir fagen ein SWal: in ber SBabmebmung ifl baS Scb nicht frei, bnS nnbere SDlal: auch in SSejiebung auf fte mup cS atS frei nngefd;aut werben. SS bleibt nur übrig bie greibeit in ber gönn: baS Scb ifl frei in SBejiebung auf einett SBecbfel jwifd;en möglid;er SBabmebmung unb möglicher freien 9iacbconflruction bureb ßinbilbungSfraft, ftcb binjugeben ber SBabmebmung, ober »on ihr ju abflrabiren. SaS ©ich* Ringes ben ber SBabmebmung nennt man 3lttention. Sm ©tanb* fünfte ber SBabmebmung ifl baS Scb aufgebeftet auf bie SBabr* nebmung, im höheren ©tanbpunfte wirb baS Scb frei, wabrju* nehmen ober auch nid;t. 2llfo bie SBabmebmung änbert ihren ßbarafter nid;t, fonbern nur baS Scb in IBejiebung auf bie SBabmebmung. £)l)ne bic greibeit überhaupt ifl fein ©egenfafc; weil bann baS anbere ©lieb fehlen würbe. Sie SBabmebmung ifl alfo nicht sprobuft einer 2tttention, fonbern bie Jfttention er* febeint als fubjeftioer ©runb unb alS SBebingung ber SBabrneb* mung, erfl naebbem baS Sßilb ber greibeit, b. t. eines 2fufgeben3 in einer gunftion ber ßinbilbungSfraft überhaupt ba ifl. 2flfo bie 3lttention erfdbeint nur zugleich mit ber 2£bflroftton, bem fid; SoSreipenfönnen, bem ben Pufferen ©inn SSerfcbliepenfönnen: boeb ifl flet© im Sßewuptfein ju erhalten, bap bieS 3lHcS blop S3ilb ifl, liegenb in bem ßinen ©runbbilbe beS Scb, welches baS Scb fd)led;tbin bat, in ber ßmpirie, nicht in ber SBabrbeit. SaS empirifebe Scb fnnn nicht etwa abflrabiren, fonbern eS liegt nur als nbflrobtrenb in jenem ©runbbilbe, unb fo auch alS abftrabi* ren fönnenb; (weil baS SBilb beS 2lbffrabirenS zugleich eitt JBilb beS SSermogenS ifl:) unb als foldjeS nur, inwiefern eS in biefem SBilbe jngleicb als frei conflruircnb mit ber ßinbilbungS* fraft liegt: — was jebod; nicht wal;r ijl; benn bie gefammte y ' 492 (Empirie ifi gebunbeneS Silbwcfen. — Saburcb wirb nun ba3 cmptrifrfje Scb 33itb ber Oberen SBabrbeit, bafj baS wahre Scb überbauet in ber Sbat abfirabiren fönne oon aßer 5Zßirflid)feit, oom empirifdben «Sein ftrfj loSrcifjen unb erbeben fonne jum lies betwirf lieben, unb baburd; jum fPrincip machen innerhalb ber empirifd/en SEBelt. 3tttention in ber ßrfebeinung ffcb> felbfi machen jum SB e r b e n be§ ©eins : aufferbem würbe e3 eben fein, unb bamit gut. ©cbon babureb bat bie Slnficbt ber ganzen objeftioen SBelt fid) geändert; ffe liegt nid)t mehr auf bem Scb, fonbern baS S«b bat £ « n felbfifiänbigcS ©ein auffer ihr, im bloß freien ßonfiruiren ber GrinbilbungSfraft. 2luS ber 9Ji6glid>fcit ju ab* firabiren mufjte man ia merfen, bafj baS Scb auch noch etwas minderes fein muffe, als ein bloßer Sßacbbaß unb ©chatten ber Singe; aber felbfi bicS, biefen fo geringen fPunft haben bie bog* matifdjen fPbtlofopbw nid;t gemerft. hiernach ifi baS Sd) nicht dufferer ©inn, fonbern e$ giebt ficb bin mit greibeit bem SÖcrs ben baju. — SieS über ben Gbarafter ber (SinbilbungSfraft in il;s rem felbjifidnbigen ©ein, unb in ihrer 2lbfonbcrung Bon ber SEBirFlicbfeit. Seht ifi unfere Aufgabe, bie befonbern ©eftalten unb gormen ber SinbilbungSfraft ju befdweiben, alfo ein Kapitel gu liefern Bon ber 9leptobuf tion, bet ©tinnerung, bem freien Silben, bem Senfen unb Urtbeilen innerhalb be§ ©ebietcS ber ©mpirie. Suoorberft aber woUcn wir noch bie§ gum aßgemeinen ©bas raffer ber ©inbilbungSfraft unb il;rc§ SilbcS bi n ä u f e ^ en: SaS Mannigfaltige, welches in einem folcben Silbe ber ©inbilbungSfraft Borfommt, wirb gefeben lediglich bureb bie greis beit beS SilbenS hinburd), unb al§ ihr sprobuft, wie fdEjon oben flat eingefeben worben ifi. Sllun aber ifi biefe greibeit eine bureb* auS formale, bie ba fein fann, ober auch nicht, unb auch als folcbe im Silbe Borfommt; benn fie ifi ja ba§ 2tbbilb einer burdbauS formalen greibeit in bem wahren Scb/ ber greibeit, ftcb ben bob £ «n SBißen anjubilben, ober aud> nidbt. Sic greis beit, »on welcher abbängt baS Safein beS SilbeS, fann fein, ober auch nicht; baS Silb fann darum ebenfaßS fein ober auch 493 } nidjt; unb e§ ifi nur, wenn tue grcibeit ifi, berfchwinbef in 9Jtd)t§, wenn bie greibcit berfchwinbef. &a§ 33tib tfl burcbauä bon ber 2tnfd)auung btefer Sreffjett getragen unb gehalten. 25as her ba§ Sewuftfein bei ben Silbern ber fPbantafte, welches» ftd) auäfpricbt in bem: id) bilbe es» nur fo, ben Fe e§ nur fo; es» tfl barum niefjt für fid). £>icfe 2£u§fprüd)e finb eben ber 2tbbruentatpb>itofopt;ie, bie unS an ihrem £)rte befebafftgen wirb. 2) Sft bicS ju bemerfen, um ba§ platte Sftifberflänbnift be3 SbealisSmuS burd) bie Unpbilofopbie au§ ©inern Stüde ju begrei* fen. Sie, rein empirifd), Fennen fein Silb, als biefeS, was» ihnen im unmittelbar empirifeben Sewufjtfein burd) bie greibeit beä SilbenS wirb. SBenn barum ber SbealiSmttS fagt: alles» 2)afein auffer ©ott fei fProbuFt beä ©ruttbbilbeä; bie ganje obs jeFtibe SBelt fei nur ©ebilbeteS $u einem Silbe; fo meinen jene, wir rebeten bon biefen, fogar ihnen afS Silber bemerftidben Sit» bem ber ©inbilbungSFraft, unb ber Sinn fei ber: wir bitbeten unä Sonne, SJtonb unb Sterne blojj ein, badfjfen un§ nur 2fIleS fo; unb ba haben fte benn ba3 ßadben über un$ wobtfeit. £a§ aber ifi unfere Meinung gar nicht, fonbern eine foldje, bie fte, falls fte fein unb bleiben wollen, wie fte finb, auch ihrem blofen SBorfftnne nach gar nicht erfebwingen Fönnen. SBir reben bon einem Silbe, baS ihnen gleich bon born herein Sache ifi, weit eS nur burd) ben genetifdien Stid, ben fte nicht haben, «ES Silb erfcheint. 2tlterbings> ftnb Sonne, SJtonb unb Sterne nur S3iE= ber, aber FeineSwegS Silber ber ©inbilbungSFraft, fonbern ur^ fprüngltch Silber ber ©rfebeinung, bie nicht bon bem empirifeben 494 3$ abfjängen, fonbern bemfelben unmittelbar gegeben jtnb burd) baS ©ein ber Erfd)einung. Seht jur näheren Erörterung ber einzelnen Wirten ber Eins bilbungSfraft. Ser ®runbunterfd)ieb ijt ber: 1) Entweber baS Mannigfaltige wirb mit gret'hcit fo nad)ge= bilbet, wie eS in ber 2lnfd)auung ber 2Birftid)fcit ijt: bie orga* nifebe einbeit felbjt, bermittelft ihrer barum aud) baS MannigfaU tige, er fd) ei nt als naebgebitbet burd; bie greibeit. (3d; werbe im golgenben biefe Scfiimmung be§ erfebeint nicht ims mer wieberholen, fonbern öon ben ®egenjtänben biefcö ©runbbils beS reben, als ob fte real wären, um baS Sprechen ju »erfttrs jen. ©ie haben eS bemnacb binjujubenfen). — 3115 nach ge* bilbet, nicht etwa als gemacht burd) bie greibeit, unb jwar nicht etwa neben ber unmittelbaren 2Babrnebmung, inbem biefe mit bem freien Silben bereinigt wäre, fonbern als ein eigener unb abgefonberter Sufianb beS Sch. SieS ijt bie eigenttid)e Steprobuftion burd) bie GrinbitbungStraft. Saß, unb warum «in fold;eS genaues 9tad)bilb mit ber SBahmcbmung nicht ber* wechfelt werben fann, ijt aus bem Sbigen flar; benn bie (Sin* bilbungSfraft erfcheint hi« als 9)rincip ber Einheit, wenn auch nicht beS ©dmffenS berfelben, bod) beS 2lbbilbenS unb Stachbil* benS; in ber SEBahrnehmung ber 2Birflid)feit aber fmbet fte ftch «IS nicht 9)rincip; unb hier tonnen ©ie bemnad) ihre Äenntnifj berfud>en. Sie EinbilbungSfraft in biefem gälte ijt rein repro=' buftibe EinbilbungSf raft. «£ier ftnb nun wieber jwei gälle möglich: Entweber ijt bie EinbilbungSfraft in biefer gunftion beS SteprobucirenS mit bem Segriffe vereint, bafj biefeS Silb in wirtlicher 2Bahrnebmung borgefommen fei, ober fte ijt nicht bew «int. Sm lefcferen gälte ijt eS bewußtlofe Steprobuftion (ber Steprobuftion nämlich). Sft bie Sieprobuftion bagegen ber* eint mit biefem Segriffe, fo ijt fte Erinnerung. — ßin fol= djer äufafc enthielte baS formale Silb wirtlicher 2Bahrnel); mung überhaupt. Sie Steprobuttion überhaupt ijt möglich, mits bin auch baS Silb biefeS J3ujtanbeS beS Sch- SaS Mannigfaltige i»er SBirflichteit fann nach Seiteben reprobucirt werben, mithin auch boS be§ SilbeS, b. i. bie Umftdnbe bet gemalten SBabr* nebmung rtaef) Staum, 3eit, golge u. f. w. Unb fo ift flar, bafj möglich ift ein genaues unb treffenbeS Silb aller SBabrneb* mung, eine gänzliche unb jufammenbdngenbe Steprobuftion aller SBafjrnebmung in i^rer ganjen golge non Scannt, Seif, u. f. w., folcbe Sceprobuftion wäre ein oollftdnbigeS ©ebaebtnifj. 2Bir wollen uns je^t nicht unterbrechen. Sliefer unten bar* über eine Semerfung. 2) £>ber ber jweite gall: ba§ Mannigfaltige wirb nicht al|o georbnet, unb jur organifeben ©inbeit oerbunben, wie e§ in ir* genb einer SGBabrnebmung norfommt; nidbt nur bie gorrn ber organifeben ©inbeit, fonbern auch bie £lualitöt berfelben erfebeint als $)robuft ber ©inbilbungSfraft. ®enn i|t fte nicht reprobu* circnbe, fonbern freie 5>ljantafie, bafi fein Mannigfaltiges »erbunben werben fönne, als baS, was im Silbe ber ©mpirie überhaupt, unb in ben nerfebiebenen Quellen, bie biefeS Silb felbft bot, unb bie wir fdfjon in ben logifeben Sorlefungen aufge* jeigt hoben, liege, ift flar: bafj mon aber ja nicht fagen muff, biefeS Mannigfaltige liege in ber bloßen SBabrnebmung, unb bafi eS barum falfcf) fei, wenn man fagt, bie ©inbilbungSfraft fönne nur au$ ber SEBabrnebmung feböpfen, hoben wir auch febon gefe* bett. Siefe ©ebranfen in Slbftcbt ouf baS £)bjeft ber Serbinbung, bie Mannigfaltigfeit, abgerechnet, erfebeint bie ©inbilbungSfraft als gdnjlicb frei im ©eben unb Silben ber ©inbeit biefeS Man* nigfaltigcn. Sebe mögliche Serbinbung beS Mannigfaltigen fann ihr ©inbeit fein. 3Die freie ^?f>antafte fann inS Unenblicbe fort al§ 2£HeS trennenb unb wieber öerbinbenb gebilbet werben, benn fte ift eben abfolute greibeit beS SilbenS. 3) ©ine Unterorbnung. ©a alle Ufrfen ber Trennung möglich ftnb, fo fann bie ©inbilbungSfraft gebilbet werben inSbefonbere auch als trennenb bie jwei ©runbbeftanbtbeile ber SBabmebmung felbft: baSjenige, waS in ihr angebört bem Scgriffe, fann bureb bie ©inbilbungSfraft getrennt werben non bem waS reine 2tn* febauung ift. ©ine folcbe Trennung, wenn ber erfie &bdi/ baS bem Segriffe ©ebörige, im Silbe berauSgeboben wirb, giebtSte* probuftion beSSenfenS als SeftanbtbeileS ber SBabrnel;* 496 mutig. Sa bie gcfammfe Sßabrnebmung ift, alfo auch ihr Senfen; fo fönnte biefe Sieprobuftion beS Senfenä aud) eine fpftemattfd;e fein, fte fönnte eine bu§ gefamntte empirifd;e Sen* fen umfaffenbe ©inbeit unb SSolIjtdnbigfeit anffreben, unb t»ief- leidjt erreichen. ©in fold>e§ 3?eprobuftion§bilb wäre nun bie ge* möbnlicbe 2ogif, unb ba§ in ihr ©ntbaltene mdre ba§ non ber Sogii für Senfen 2tu§gegebene. SBn§ e§ in bet 2f;at ift, miffen mir: e§ ift ein SI)eil be3 in ber ©rnpirie fcblecbtbin lies genben SSilbcä ber greitjeit bes> 33ilben$, ober ber ©inbilbungels fraft. 2tlle Sogif unb logifebe gunftion mirb barum feine§meg§ bureb ba§ Scb gemadjt, fonbern ba§ Scb felbft mirb bureb ba§ eben faftifcb feienbe ©runbbilb be§ Sch überhaupt baju befiimmt. Sa§ Sd> in ber fiogif benft nicht, fonbern ihm ift nur Borges bilbet ba§ Senfen in einem befonberen, bureb gleichfalls Borges bilbete Freiheit ber 2fbftraftion entftanbenen ffiilbe. SicS mirb nun oollfommen beutlicb mad;ett, ma$ ich oben über ba§ SBefen ber gemeinen Sogif gefagt habe. 4) Sie ©runbbebeutung eines folgen 33ilbe§ ber greibeit ift nun bie, baß an ihm naebgebilbet merbegbie abfolute greibeit be§ mähten Scb, ben fcblecbtbin ihm aufgeßellten ^Begriff einer Srbs nung, bie ba unbebingt fein foll = y, ju Bermanbcln in einen in ber empirifeben SQSelt auSjufübrenben 3meecfmäßigfeit; eS ift nach bem ©efel-se ju entfeheiben, wcl* chen ^Beobachtungen man fxcf> hingeben wolle, unb fo erfchjeint benn in audh nur fo weit enfwiefetter ©mpirie baS Sch in ber Shat als baS fwchße unb burchauS freie fprinctp. Sritt nun noci) hinju bie Klarheit über baS, waS eS eigentlich unb in ber Shat will; (baß biefer SBille eben naturgemäß fei:) wäre alfo auch ber SBille felbft flar; fo tonnte man fagen: baS Sch ift fertig, im ihm ift bie ©mpirie bollfommen entwidfelt. Stile ©efchloftgfeit fiele weg. 2BaS barunter liegt ift nur eine noch unentwicfelte ©mpirie. (Sch habe gefagt: bie ©mpirie foll ft'ch heraufenfwicfeln ju bem SBilbe einer freien ©inbilbungSfraft, bie befonnen fei. 2Bie fann ich in her ßntpirie ein ©eil hinftellen? Sie ©mpirie foll entfprechen ihrem eigenen ©efefte, welches ift, oollfommneS S£&- bilb ju fein ber gorm beS wahren Sch- Saß ohne burchgeführte ©ntwitfelung biefer gorm an baS Rohere unb Ueberwirfliche nicht ju benfen fei, ift wol;l flar, inbern ja ber übcrwtrfliche SBille heraustreten foll in ber empirifchen gorm; biefe muß baher erft ju Srbnung unb Klarheit entwicfelt fein, wenn baS Rohere etn- treten foll). 5) 9hm wirb an ber ©inbilbungSfraft überhaupt bargeftellt bie abfolut formale ftch entwicfelnbe greiheit. SBir fagten früher: bie ©rfcheinung in ihrem ©ein iß ein freies unb lebenbigeS ©ein, nicht ein fo abgefe^teS ©ein, wie bie ©mpirie. Sfi nun bie ©mpirie S3ilb ber wahren gorm ber ©rfcheinung; fo muß fte audh fein 23ilb beS wahrhaften, ftch entwicfelnben SebenS ber ©r* fdheinung, unb baS iß fte gerabe in bem £3ilbe einer freien ©in* bilbungSfraft. 2tlfo bie ©inbilbungSfraft iß überhaupt S3ilb ber ftch entwicfelnben greiheit. ©S fann barum allerbingS oorfommen,: ja eS iß ju «warten, baß in bem ßchfbaren Fortgänge bcr Ent; wicfelung ber Empirie oorFommen werbe ein S3ilben, welches auf fein ©efeg bejogen wirb, ein S3ilb reiner unb in ftcf) fclbßßdn; biger S^ci^eit, in weicher baS SBewußtfein aufgebt; unb fo würbe bie oben in ihren gönnen gefcbilbcrte EinbilbungSfraft auch oor; Fommen als eine gefc£; unb jwedlofe, unb ohne ffieftnnung bloß fpiclcnbe EinbilbungSFraft. 25iefe aber iß, meiner bars gelegten 2tnficht nad;, eine Unoollfommenheit, ohne allen inneren SBertb, unb bloß als eine ©tufe ber Entwicfelung ju betrachten: einigen dufferen 2Berth h^ ftc nur, inwiefern baS Sch babei IoS; gemacht wirb oon bem butnpfen #inbrüten, unb bem gortgeriß fenwerben »on bem ©trome ber Erfahrung. ©in S'd>/ roelcheS in biefer fpielenben EinbilbungSfraft beharrfe, würbe aufgehen in ©Ratten unb ©ehernen, in ©chwdrmerei unb Sr du men, (ber wirtliche Sraum im ©chlafe iß eben bie ©arßellung biefeS 33il= beS) unb biefcö Fann enben, unb müßte eigentlich ber Siegel nad) ftch enbigen in SB.ahnfinn, b. i. in oolligem 2lufgehen beS ©runbbilbeS ber Empirie in biefer gönn, ohne allen ©egenfafc mit SEBahrnehntung, unb ohne alle weitere 33cjicl)ung auf eU nen Swecf. SJIan Fann barum hierauf ermeßen, auf welcher niebrigen ©tufe biejenigen ßehen, welche glauben, baß biefeS freie ©piel ber $Phantaftc einen SBerth hnbe: fie müßen eigentlich noch rul;en in jenem bumpfen ^inbrüten unb gorfgerißenwerben, nnb bieS aB bie einzige ©efafjr Fennen. SBclche nun gar biefeS ©piel für poetifch unb Fünßlerifch auSgeben, oerbienen SJIitlcib, unb erregen Jterger. ES iß ärgerlich, baß folche herrliche Sßorfe oor folchen nicht oerborgen werben Fonnen, bie nun in bcr 2)ürf; tigfeit unb 3lrmfeeligfeit ihrer SJIatur auch etwas benfelben Ent; fprcd;enbeS auS Eigenliebe auffud;cn. jPoefie unb alle Jtunß iß nid)t gefe^loS, wie ein bloß fpielenbeS 5>herl)dlt ftcb Äunff ju y, ihrem Sbeal, inbem fte auSbrücft bie gornt biefeS SMlbeS. 6) Sei) fcbließe biefe 2lbbanblung itber bie ©inbilbungSfraft mit ber «{(gemeinen ffiemerfung. Stach meiner fefjr eins gefdbärften ßebre tjf auf bem ©ebiete ber ©inpirte überhaupt feine greibeit; in bem ©runbbilbe ber ©mpiric, baS fidb eben macht, liegt eS, wie baS Sch fidb anfebaut. Sic ganje ©mpirie ift bie 2Cnftd;t beS Sch »en firf> felbff, bie im ©ofein be§ ©runbbilbeS eben liegt. Stun fagen mir aber bod> ohne Sroeifel, eben fo wie «He, bie ba Sltenfcben bilben unb auf fte wirfen: feib befonnen, 3b r feilt ßueb befreien, follt Sure jPbantafie nicht febweifen lafs fett, fottbern fie richten auf baS ©efefc, Sbr feilt ßuer ©ebädjtniß bilben unb ©ucr logifcbeS Senfen mit S5efonnenbeit u. f. f.; als ob bie SOtcnfcbcn frei waren, unb eS rein oon ihnen abbinge. 5BaS tbun mir babei eigentlich, unb welches ift ber ©inn unferer Siebe ? Suoörberff. 2Bir richten ein ©oll, baS mir oorber oon ber ßmpirie überbauet auSfpradben, (bie ©mpirte foll ftd) entwicfeln), an ein Sch! haben mir bamit Stecht, wenn mir ber ©mptrie ein Sdb unterfchiebcn? Sch tage: ja; (unb biefer ©ab gilt burch bie ganje Grrfcbeinung burdb. ßS erinnern ftcb oiclleicbt Sichrere, roie mir ihn in ber ©ittenlebre angemenbet haben). Senn baS unmittelbare S3ilb ber ©rfebeinung, hier als ©tnpirie, tjf eben baS Sdb- Sie ©rfcheinung unmittelbar eintretenb in bie gönn bcS SBewußtfeinS ift Sch- 2BaS bie ©rfebeinung tbut, ift, wirb, crfchemt baber unmittelbar als getban oom Sch, «nb jwar mit abfolutcr unb unmittelbarer greibeit beS Sdb/ eben weil bie febetnung felbff eS tbut. 2llfo bie ©rfebeinung entmicfelt ftcb fo unb fo, beijjt: baS Sch entmicfelt ftcb fo unb fo. ©priebff bu: bie ßrfcheinung, fo baff bu biefelbe gefaßt in objeftiöer Senfform; fpiidbff bu: Sdb, jo baff bu ganj bajjelbe gefaßt in ber gorm objeftioer 2lnfchauung. Sarum allgemein: foll mirflich bie ©rs fcheinung in bir malten, fo mußt bu bir erfebeinen, al5 felbff mit abfoluter greibeit maltenb, bu mußt bid) beftnnen, wenn ftcb bie ©rfdbeinung in bir beftnnen foll. 2Bo bu ©twaS nidfjt mit L4 — 501 — Freiheit tbuß, ba waltet nicht ttc ©rfd>einung urfprünglt'd) in bir; unb wo bu bir nidjt als frei erfc^einfi, ba fannß bu ficfjer fein, baß in bir bie ©rfd)einung nicht waltet als eine freie; benn bie ©rfcbeinung ber Freiheit im 35ewußtfein iß oon ber freien ©nt* Wickelung ber ©rfdjcinung jenfeitS beS ffkwußtfeinS unabtrennlid). 2Benn id) barum in ein %d> biefe Ueberjeugung beS fo 11 bringe, fo bringe icf) in ber Zfyat biefe Ueberjeugung, biefeS S3itb in bie ©rfcbeinung felbß, unb jwar t)i er in bie ©mpirie. Unb jwar wie fann idj biefe Ueberjeugung in bie ©mpirie ober baS 3d> bringen? 3Bie fefje icf> ein, baß bie ©mpirie, baS Scf) folf, unb was beifit baS? Scf> fef)e eS ein nur burd) bie Csrfjebung ftber bie ©mpirie, burd) S5ejief)ung berfelben auf jenes Jg)6fj>cre, als auf ihr fPrincip, welches fie auSjubrücken bat, wie ftd; bieS oben gejeigt bat- SBenn icf) nun einem 2lnbcren biefe Ueberjeugung wirklich mittbeilcn woEte, waS mußte id) tbun mit biefem? 5d> müßte ibn in ber 2bat aud) erbeben über bie ©m* pirie, unb ibm ein 23ilb beS Ueberfinnlicben geben, unb feiner felbß, als eines fold;en. ©ut, nun bat er biefeS 33ilb; wenn er nun nur aud) eine reafe greibeit batte, ficb baju ju machen. Siefe aber iß ißm ja abgebrochen. 3Bem höbe icf) benn biefefbe abgebrochen ? Sem Sd) a(S bloßer ©rfcbeinung beS empirifd)en ©runbbilbeS = B. ÄeineSwegS aber ber ©rfcbeinung felbß, ber überfinnlidjen, bie im 3d) erfefjernf. SBie nun, wenn biefeS übers fi'nnltcbe ffiilb, in bie @mpirie birteingef>rad;t, fefbfi ein Mittel unb ein §)rincip wäre, bie ©rfcbeinung fo ju entwickeln; unb mein ©ab oon ber greibeit nur fo oief beißt: burd) baS 33ilb fei baS ©ebifbete noch nicht unmittelbar gefegt; eS liege jwifcbeit ber 4?erüorbrtngung beS S3ilbeS unb bem ©intreten beS ©ebilbes ten ein Unbegreifliches noch in ber SD?itte: wäre eS fo, fo butte ich bureb bie 4>ert>orbringung tiefer ©infiebt beS baS fPrincip f>ineinge= bracht, auS weld;em ftcb bie ©rfebeinung ber Freiheit entwickeln wirb: ich butte buburd) aEerbingS bie ©mpirie beßimmt, ftcb jur Freiheit unb ihrer ©rfcbeinung ju entwickeln, ©beit jenes ©runb* bilb B batte id) weiter beßimmt. Sie ©ine 6rfd>einung galtet ß'cb ja itt Snbitubuen (wie wir 502 biftorifcb wiffen) bentnacb in biefet «Spaltung bleibenb (Sine .Straft, unb ©in Sehen. SBer fagt bcnn nun, baß fte, wenn fie ein überftnnlicbeS ©ein gewonnen bat in ©inem Snbivibuum, mit biefern $)rinctp fein tonne nur in bicfer 3nbiüibuntitat, unb nicht nach bem vorgefcbtiebenen ®efehe beS SufammenbangeS ber Snbi* vibuen, welches ba ijt ba§ ber ©rfennfniß, auch in anberen? Sie ßrfcfjeimtng bleibt ja ©in§; t>at fie ficb in einem Snbioibuo überfinnlicb gejtaltet, fo wirb biefer ©ine ber Stellvertreter be§ ©an^en, vermitteljt ber ©rfennfniß: unb fo mag e§ wobt mit ber 33ernunftehtwiere ©efefc gu oollenben, iff ja baS j3iel beS gangen ©rbenlcbenS unferer ©attung; unb ein fünftigeS Sehen fann non bem gegenwärtigen ftcb nur babureb unterfebeiben, baß biefe Unterwerfung unb 2)urcbbringung eoUenbet iff, unb baff in itjin baS SMenfcbengefcblecbt überbauet als burdbauS überftnnlicbeS §?rincip be6 Sinnlichen baffebt, welches burcbauS nur r i n c i^ piat geworben iff. 25ie 2lnforberungen an bie Freiheit ftnb bar* um baS 33ilbungSmittel ber SMenfcbbeit, fo wie beS eingelnen SMcnfdben. ©ei frei, fann icb alfo fagen, b. b- »erffebe eS nur, unb wolle cS ernfflicb; bann wirb bir biefe ©rfenntniji beiner greibeit werben ein Wittel gur ©rlangung ber wahrhaften grei* beit. 25arum iff jcbeS wahre 23ilbungSmittel gugleicb eine foldbe 2lnforberung an bie greibeit ber SMenfcben. ©o iff bie ©acbe gtt nehmen, unb fo ber febeinbare SBiberfprucb ßelöft. X. 23ortrag. 2Bir wollen je^t alles ^Mannigfaltige, was wir nun über bie ©rfebeinung wiffen, in feiner 2lrtifulation übers feben auS ©tnem gemeinfamen ©tanbpunfte, in bem eS gufants menbängt. 2>ie ©rfebeinung erfebeint, offenbart ftcb; barin liegt ein ^Mannigfaltiges, Sfatfacben. ©o ffellt ftcb bie ©ine ©rfebets nung als ein ^Mannigfaltiges fold;er Sbatfadfen bar, wie wir fte bis jebt gehabt hoben. (SBenn bieS 2lllcS unb bie Sporte beS S3ewufjtfeinS oollenbet wäre; fo tonnten wir fagen: fo erfebeint ftcb bie ©rfebeinung; fo ffellt fte ftcb bar; baS iff hier noch nicht ber galt, baber fagen wir: fo ffellt ftcb bie ©rfebeinung bar bis jeht). 21 He folcbe gufammenfaffenben Unterfucbungen ftnb bbcbfi bebeutenb; benn nur burdb fte wirb man frei, unb erhält baS ©ange wahrhaft gurn eigenen SSefffse; feiner hot fogar baS ©ins gelne, ber nicht biefen SEofalblicf hot. £)bne bieS thut auch ber SSortrag beS ©ingelnen niemals rechte 2)ienffe. gür unS hot biefe Unterfucbung noch ben 3wecf, bafi wir biefe ©ine 2fnftcbt wieber erweitern, unb an fte anfnüpfen; baS Mefultat beS ^Bisherigen War: — 504 1) Sie ©rfcheinung iß, unb an ftd) fdiledßhin unftchtbar, bilbloS; ein bilblofeS Sein an ftd): (e§ »erfleht fiel), auf bem ge« genwärftgen fünfte unfern - 2lnficht: wenn wir weiter geben, bann ftd) bie$ wohl änbertt; bod; nicht alfo, baß eS unwahr wür« bc, fonbern baß e3 wahr bleibt: ber Sinn biefeS Satzes, ben man hier für ben allgemeinen unb einjig möglichen halten möd)* te, wirb nur befchränft baburd), baß ein neuer fid> anreiht; unb ba möchte ftd) benn biefc§ Sein weiterhin wohl wieber auflöfen in SJilbfein). 2) ©iefe fd)led)thin bilbloS unb als ein unfichtbarcö unb in fich felbß »erborgeneS Sein hingcßellte ©rfcheinung niadjt ftch ju einer gefehenen, au§ ihrer Unficbtbarfeit heraus, übergehenb; barauf fomnit e$ hier an; burch eine ©cnefiS, Sehen, .gtanblung unb 3fft gcl;t fte hcroor jur Sichtbarfeit. 2)arum iß in biefer Shflüßleit bie ©rfcheimtng juttörberß hingeßcllt als 9)rincip if)re§ ©efehcnwerbenS, unb biefeS als iprincipiat. Sobann: fte macht ftd) gefehen, heißt: fte macht ftd) ju einem Sehen unb ju einem ©efehencti: jtt einem ffiilbe, unb einem ©ebilbeten, ju einem S3licfe unb einem ©rblidten. 35icfeS ganje 33erl)ältniß nun, in« wiefern bie ©rfdjetnung hingeßellt wirb als ein ©efeheneS, 2ln« fdjauung, 35ilb, unb befonberS baS abfolut unb fcf)Iecf)tweg Sr« bliefte, ben Sn halt bcS 33ilbeS haben wir y genannt (bie gor« mein ftnb gut für bie lluffaffung). 3) £>iefcS auf bie jc|t bcfd)riebene SBeife, burd) Sichtbarma« chung auS ber Unfid;tbarfeit heraus, abfolut entßanbene Sehen fleht nicht bloß, fonbern eS fleht, b. i. eS »erfleht audh jugleich fich felbfl. 2llfo eS iß ein Sehen bcS SehenS, ein ftch fclbß re« ßeftirenbcS Sehen, unb jwar auf hoppelte SSSeife: juoörberß »er« ßel;t eS ftd) in biefer faftifdjen 9iücfftd;t, wie eS hier gegeben iß, als ein ©eworbeneS; fobann aber, an biefeS erße äSerßehen fdßicßt ftd) jugleid), ober oiclmef)r beibe ßel;en in abfoluter SBech« felwirfung, ein anbereS, ein SSerßehen bcS SehenS überhaupt unb nad) feinem Söefcn: unb jwar fagt biefer ffiegriß beS Se« I)enS auS: eS fönne nicht fein baS Sehen eines ©eworbenen, eS müffe ruhen auf einem Sein. @S hat bemnad) jugleid) eine intellefruelle 2(nftdjt (SSegriff) oon ftd; fclbß. Sehen — 505 — gc^t barurn, in unb jufolge bicfeS ©egriffS bon ftcb felbft fiel) erweiternb, berauS auS bet ©eneft'S, ju bem unftebtbaren ©ruitbc berfelben: eS erweitert ftcb barurn über y Ijtnau6 jum SS er fies ben beS fdjlecbtbin feienben ©runbeS beffelben, ber ©rfebeinung in tbrem bilblofen ©ein. ©iebt benn nun baS ©eben, erfdbeint in ibm tiefe unftebtbare unb bilblofe ©rfebeinung? ÄcineSwegS; bem ©eben ifi nur y gegeben, bie Pufferung ber ©rfebeinung, nidbt ffe felbfi. SBie fomntt eS baljcr jum ©egriffe ber ©rs febeinung felbfi? Snbent bei biefer ©elegenbeif baS ©eben ftcb fiefjt als folcbeS, was eigentlich fein ©eben ifi, erweitert eS ftcb ju einem ©eben beS ©runbeS, beS ©eins ber ©rfebeinung, unb bieS nennt man 25enfen. £)aS ©eben ifi barurn faftifebe Änfcbauung beS geworbenen y, unb inte tief tu eile ber in ibm ftd; offenbarenben, unmittelbar nid;t ftcbtbaren ©rfebeinung in ©inem ©djlage. SBir bö&en barurn folgenbe ftmtbefifcb bereinigte ©effanb* tbeile: 1) ©in ©eben beS y, ein faftifcbeS ©ilb eben, baS ba ifi, wie jebeS anberc ©rfabrungSbilb, unb in 7Cbfid>t biefer gornt auf feine SBeife oerfebieben ifi öon bem ©mpirifeben. 2) IDaS ©eben bicfeS ©ebenS, unb jwar auf hoppelte SBeife: tl;eilS ifi cö ein ©eben ber gor nt bicfeS erfien ©ebenS, ber gafticifdt nach, als eines ©eworbenen. 9iun fann eS als ©es worbeneS oerfianben werben unb im ©egenfafse eines nicht ©es worbenen, alfo in einem ©eben, baS ba fefst ein abfoluteS ©ein unb SSeficben. ffieibeS ifi bereinigt in ©inem ©liefe; barurn wirb in biefer 2lnftd)t baS fcblecbtbin ©eienbe angefnüpft an baS ©eworbene, als fPrincip beffelbcit. SiefcS f))rincip aber fann nur fein bie ©rfebeinung; alfo eS muff fidfj bereinigen mit bem ©eben eines ©eworbenen ber ©eblufj auf bie ©rfebeinung als 9)rincip beS ©eworbenen y. £>iefe ©rwetferung beS ©efjenö in ftcb felber b^en wir £>enfen genannt; aber lebiglicb in bem ©inne, bafj eS nicht etwa fei ein 2lft ber greibeit, wie baS los gifebe £>enfen, welches jene allein fennen, fonbern eine 2lrt uns mittelbarer 2lnfcbauung, intelleftueller ndmlicb, alfo bcs grünbet, wie icb nadjgewicfen b«be. — £)er ©runbebarafter 50G tiefer ganzen SCnft'cht beruht barauf, baf y erfheine oI§ ein ®e; worbeneg, als Stefultat einer ©eneft'g. 2tug btefer ©eneft'g folgt bie intellektuelle 2lnfchauung beg ©eheng überhaupt, unb bie 6fr; Weiterung ber »orliegenben 2lnfchauung jum fPrincip »ermittelf biefeg S3egrip. 2lUeg beruht bemnach formaliter auf ber 2Cn; fchauung eineg ©eworbenfeing eineg S3ilbeg, einer fdfechtbin fich machenben ©»ibenj. 3lnmerf ungen. a) SBenn wir biefe ganje eben auggefprodjene 2Baf)rI;eit in einer allgemeinen gormel faffen, fo giebt bieg ben Safc: bie 6fr; fheinung kann nicht ft'ch fid)tbar mad;en aug ber Unfehlbarkeit beraug, ebne baf jugleid) gefeben werbe, baf ft'e ft'cb fiebtbar macht: biefeg le^tere nämlich, nicht jufolge eineg unmittelbaren 9)rincipfeing, fonbern jufolge eineg fich anfchliefenben 35ilbeS. Ste (Srfcheinung fann ft'cb nicht bi Iben, ohne jugleich ft'cb j« bilben, alg bilbenb. Sag formale ©ein ift mit bem guati? tatiüen burchaug üereint; bag lehterc fdfieft ftbh an, als ab; foluter ^Begriff beg erften Silbeg y. S3ilb fe(st bemnach jugleich bag S3ilb beg ^rincipg jeneg SBilbeg. ©o ift eg eben nach bem abfoluten ®efe(;e beg ©idwer; feheng ber ©rfcheinutig. SBcnn man blof bie üDioglidfeit erwägt, fo liefe ft'cb ja wohl ein 33ilb benfen, ohne baf man wüfte, weffen 33ilb eg fei; in ber 6fmpirie if eg in ber £bat fo: ba feilt ft'cb blof bag 23tlb als S5ilb, ohne fein $rincip; fo if eg nun an btefer ©teile nicht; (unb bag if ber eigentlich unterfchei; benbe Sharofter btefer (üntwicfelunggfufen beg SBiffeng). SBie eg nid;t fo fei, unb burch welcbeg befimmte ©efefc bieg 2lnfchliefen beg ^weiten ©liebeg hier »ermittelt werbe, haben wir gefeben. Snt empirifchen 2Biffen if bag 33ilb, unb bamit gut; in ber ©pbare y erfcheint eg alg ein ©eworbeneg, ju bem hinjugefeht wirb bag, aug welchem eg geworben if. Sieg if an fich nichtg ülteueg, fonbern ber alte ©a|: bie Cfrfdjeinung »erfefjt fdjlechthin ft'ch felbf, nur in biefer ®cfim; mung if er wohl ju merken, SBir höben ihn ung in allen ©es falten befannt ju machen, inbem wir eben SEbatfachen »ortragen; benn eine Sehre ber £batfacben if eben bie Sarfellung ber »er; BÄ — 507 — fcbiebenen ©efialten, in welken ba8 ©icboerfieben ber (Srfcbeinung »orfommt, unb bie ganje 3B.s£. ift nid^ts 2lnbere8, «18 eine Sebuftion biefeS ©icboerfiebenS unb feiner gortgefialtung auS einem principe berau8. b) Sa8 Sföebium, wie biefer ©egriff ber (Srfcbeinung, ber bilblofen unb unficbtbaren aI8 bc8 ^rincipS, im ©ilbe ftcb aw= fcblicgt an bie faftifdje 2lnfcb«uung, ifi nun Ijier ein abfoluter ©egriff »om ©eben felbji, welcher an ftcb fcblecbtbin iff, unb im wirtlichen ©ewugtfein erfdbeint, fobalb er in bemfclben erfebeinen famt, fobalb er nämlicb feinen ©egenfab finbet. (Sr tfl ber: bag ba8 ©eben ein abfolute8 ©ein fege: fein ©egenfafc ifi barum ein ©eben, al8 ©eben eine8 ©eworbenen. Sie flare (Srfenntnig bie= fer SBeife be8 Uebergange8 »om SBirflicben jum Ueberwirflicben »erfpriebt fel)r »iel Siebt. SBir behaupten in ber ganjen SB. = 8.: e8 foEe ffdbtbar werben ba8 fcblecbtbin Unficbtbare. SBie tonnte e8 bie8? 9tur babureb, bag ba8 ©eben fidb felbft fiel)t; bureb ba8 ©eben be8 ©eben8 felbft; babureb, bag ba8 ©eben burdb feinen ©egriff »on ftcb felbft, fidb au8bebnt Eber aUe feine ©ege« benbeit unb 2ßirflid;feit. Ser ©eifi meiner fPbitofrpbie ift eben bie ©rbebung über ba8 ©icbtbare jum Unficbtbaren;. unb bie (Sri fenntnig, ber ©egriff bc8 ©eben8 ift babei ba8 »ermittelnbe ©lieb. Sntelligiren b^ift in ber &bat nicbt8 2lnbere8, al8 (Srfeben au8 bem, was ba8 ©eben fein foEte, unb wie e8 überhaupt möglich ift: bag bemnacb ein im wirtlichen ©eben nicht ©es gebeneS bettnoeb ift, weil e8 bureb ba8 abfolute ©eben gefegt ift, unb ohne bie8 überhaupt fein ©eben fein tonnte. ©o »erfahren wir immerfort, ohne nur unfer ©erfahren felbft wieber ju begrei* fen. Ser ©ab »om ©runbe fiüfct ftcb felbft auf ba8 ©icb»er; fteben ber gorrn be8 ©eben§. 3lEe8 ©eben ifi ein Phänomen,, ein faftifcbe8; baber mug ba8 ©eben ftcb audbebnen ju einem Unficbtbaren, inbern e8 ftcb erfdbeint al8 im gaftifeben nicht berus ben fönnenb. Ser ©runb überhaupt in feiner tieffien 2lnweni bung, ift ein Unficbtbare8, auf biefe SBeife (Srfcblof[ene8; unb wer auch nur in ber niebrigften SBiffenfcbaft, ber SEedbanif, eine anjiebenbe Äraft al8 ben ©runb ber ©ewegung unb ber 5Rube in ber SDiaterie annimmt, btffcn nur nicht, waS fte tbun, unb ju biefet Klarheit über ftcb felbfi foll ihnen bie SB. sß. berbclfcn. ©eben wir jefct weiter in ber ©ntwidelung biefcä äufammen« bangcS beS 33orgetragenen, unb jwar junt jweiten £auptglicbe, ber ©mpirie. 4) Sie ©rfebetnung, biefelbe ©ine, non ber mir in bem er* fien ©afce gerebet haben, erfdbeint nicht bloß als mad)enb ein S3ilb, alS werbenb jum 5Bilbc burd) ©eneft'S Ijtnburd;; fonbern auch als feienb unb aufgebenb im Silbe, als bureb unb bureb Silb, b. b- etwa, wie in ber erfien formet als feienb, fubfiantialiter, als ein unftcbtbareS, bilblofeS unb auf ftd) bcrubcnbeS ©ein, unb biefeS nur duffernb accibentalitcr unb als §>rincip irgenb eines ben ©barattcr ber ©eneft'S an fid) tragenben ffiilbeS y. (Surcb unb burd) Silb, haben wir gefagt; alfo fers tige 2lnfd;auung, Silb unb ©ebilbeteS, ©ubjeft = Sbjeftibtfdt). 211S folcbe erfdbeint fte nun, wie befannt i(t, in ber ©mpirie. SaS nun ift fte; unb ifi fte cS, fo fuhrt fte auch notbwenbig ben Segriff mit ftcb, bafj fic eS fei; baS SSerfiänbnifji ihrer felbft in biefem Silbfcin: bafj fte felbfi baS ©ebilbefe unb Silbenbe jugleicb fei. 2flfo fte ifi burdt unb burdb Silb, in binjutretenber SegriffSform 3d), baS Silb ift burebbruttgen unb aufgenommen in bie gornt ber Schb^t- SBer ben Segriff ber ©mpirie noch nicht mit aller ©ebarfe gefaxt hätte, ber faffe ihn hier, ©ie ifi bureb unb bureb Silb, unb bamit gut, ohne irgenb ein bilbenbeS im *£>intergrunbe, unb bon biefem ©itten SSerflattbnip, bem Sdbbewufjtfein, ift bie ©rs febeinung in ber ©ntpirie burdbbrungen. (Sch bewerfe, baff btefe Sormel: bureb unb burd) Stlb, hier in ber niebrigfien ©tufe ber ©rfdieinung oorfomnienb, auch wteber borfommen wirb als ihr bocbfieS unb abfolutcS ©ein, in ber ©rfdieinung an ©ott, noch bor allem ©iebberfieben; bafj eS barunt auch in biefer 2£bftcbt nft^licf) ifi, ftcb biefen Segriff recht flar unb anfdbaulieb ju madben). SBie zufolge biefeS ScbbcgriffS biefe 20tfcbauung weiter befiimmt werbe, ift tbetlS febon auS 509 ben togtfrfjen 33orlefungen bcfannt, unb auch fcbon in btefen 33or« lefungen erwähnt worben, tl;eil5 wirb baS jur ©acbe ©ebörige fogleicb Borfommen muffen. • XI. JBortrag. 5) SDie ©ine unb felbige ©rfcheinung er« fcbeint nofbwenbtg in biefen beiben formen, eines feienben unb eines genetifcben S3ilbeS ihrer felbfl. Sn ihrem ©ein liegt eS, baß fte, bie ©ine, fcblecbtbin erfcbeint in beiben entgegengefefctcn formen in ©incm ©erläge, ©ie giebt barum jwei ©runbanftd) 5 ten ihrer felbfl, als eines gegebenen unb Bollenbeten ©eins, unb als eines fPrincipfeinS. £)icfe beiben 2lnficbten ft'nb aber fehlest« hin ©ine, ftnb auch nur mit unb burch einanber unb in ihrem ©egenfafce oerftänblicb. SEßaS ein SGBerben beS 33ilbeS fei, ifi Berflänblid) nur an einem ©ein, unb umgekehrt, baS ©ein beS S3ilbeS ifi oerftänblicb nur an einem SBerben: —-—. 25ie$ VYXS ifi ber eigentliche ©a| ber organifdhen ©tnfjctt alles bisher in ben 2hatfachen 33orgetragenen. (©o nämlich: als beibeS jugleich er« fcheint bie ©rfcheinung fcblecbtbin in ©inem ©d;lage nach bem ©efefce ber ©inheit ber ©rfcheinung, noch ohne £>iSjunftion, Bon ber wir Nichts wiffen, unb bie wir hier noch nicht berüdfiebtigen fönnen. $Daß bie ©rnptrie auch allein fein fann, unb baß bie ©rfcheinung in y fich erfl fpäter an fie anfdblicßen fönnc, fyaben wir wohl bisher gefagt, aber noch nicht erflärt unb begriffen. — Sn ber 2lrt, wie wir fte hie* aufflellett, als begriffen, als ein gegebenes ©ein, ifi fie in ber 21jat allein nicht möglich, fonbern baS liegt erfl in ber IDiSjunftien. 9lur burd; baS ©lieb beS ©egenfafccS y tfl ja baS ^Begreifen ber ©mpirie unb Dar« überfchweben möglich, wie wir ju erinnern nicht oerfäumt haben. 2Bir felbfl ftnb bernnad) bie fpnthetifche Stnftcbt beiber). ferner: SBenn ©eienbeS unb SZBerbenbeS fchlechthin in ber ©inbeit eines ©ebenS liegt, fo baß baS erßere burch baS jweite nicht etwa aufgehoben wirb; fo wirb in ber 2otalität beS 33lideS baS erflere burch baS lefctere weiter beflimmt. 3tlfo: id; febe ein ’.'i v; 510 ©ein unb in berfelben Sinheit be8 JBlicfeS ein Sßerben, fjeifjf: ich fefje ein SBeiterbeftimmtwerben beS ©eins. 2lu§ biefer SBeiterbcfiimmung ber gorm beä ©eins, ber Smpfrie, burch bie gorm beS 2Berben§, y, haben wir and) alle gortbcftimmung beS »orijer burchauS unbefangen y gezogen unb erfd;loffcn. Sn biefer weiteren SBcftimmung liegt nun ber eigentliche Siftittelpunft, ber Sotalintjatt ber ©ichoffenbarung ber Srfdteinung auf biefem fünfte, 23eibe gormen greifen organifch in einanber ein, y ift bie gortbcftimmung ber erften gorm. 2Bo alfo liegt biefer SKittelpunft? JDaS empirifcf)e Sch ficht ba aB ein nollen* beter unb fertiger SEBille. 25ieS ift ber SKittelpunft beS ©eins beS Sch, «nb ber gefammfen Smpirie. 2(uS bem @efe|tfein tU neS fold;en SBillenS lajjt ft'ch aud) bie ganje Smpirie i f) tr e c gorm nach (bafj ber Sntjalt burchauS unerflarbar fei, ift be* fannt;) ooltfommen erklären. (Sine fofdje Ableitung wäre eine trefflid>e Uebung unb Prüfung, ob ©ie baS ©efagtc »erfianben l;aben: fiücfweife ift fic oben gegeben). Sn biefeS ©runbglieb nun, ben burchauS fertigen SBillen, mufj bie weitere SBefiimmung eingreifen. ©iefeS Sd) ift mithin angefchaut, als feinen SBillcn fdhtechthin erweitern fonnenb über ben gegebenen SBillcn hinauf; unb ba eS, baS empirifdje Sd), überhaupt nur gegeben ift aB Srfcheinung unb 2lbbilb beS überwirflichen Sd); fo I;cißt eS: bie äBefiimmung beS empirifchen Sch unb bie 2lbfid)t feines SafeinS aB Sd) überhaupt ift eS, bafj cS feinen SBillen alfo fortbeftimme; cS foll ihn fo beftimmen. Unb fo oorbereitet Iaffen ©ie unS ben SinheitSpuntt ber ge* fammten ©ichbarftellung ber Srfcheinung, fo weit wir bis jefct ft'nb, noch fchärfer alfo faffen: bie Sine Srfcheinung (teilt bar ihr unftchtbareS unb bilblofeS ©ein in einem S3ilbe: bieS ift baS ©runbprabifat, unter welchem wir bie Srfcheinung jefct fennen. 2fße§ S3ilbwefen ohne 2lnSnahme ift barum ©elbftbarftellung bet Srfcheinung, unb ihr ^Principiat: unb in biefen Umfang wirb nun bie Smpirie felbft aufgenommen. Sn ihr (teilt fief) bie St - ; fcheinung auch bar: nur bleibt in ber empirifchen £arfiellung unmittelbar unfichtbar ihr ©ich bar ft eilen, unb wirb nur auS hem allgemeinen ©afce, ber in y flar wirb, burch Renten er* fannt, intern bureb y erf! eine ©tebtbarfeit beä Unftcbtbaren eins getreten ift. Stun giebt bie Empirie burebattä fein 33itb be§ eis gentticben unb innern SBcfenS ber ©rfebeinung: wie aber bennod? biefe Empirie $ur ©icbbarftetlung ber ©rfebeinung gehöre, unb in bem 3ufammenf)ange berfetben notbwenbig fei, hoben wir erfeben auf hoppelte SBeife. Sbeiß nämlich wirb ber S3egriff ber ©eneft§, ber ber ©bas rafter ift ber ttnfcbouung y, barftellbar nur an bem ©egenfahe eines nid;t ©eworbenen, unb bie§ ift bie ©mpirie. Sie gefammte ©mpirie ift barum in biefer Stütf ficht tebiglid) bie ©rfennbars feit ober 33erftdnblid;feit eines SSitbeS oom SBefen ber @rfdf>ei= nung, al§ folcfjer; unb ift eine fofcf>e ©rfenntnip gefegt, fo wirb bureb biefetbe febteebtbin auch bie ©mpirie geforbert. Unb fo liegt benn, wobtgemerft, in bem ©afce: bie ©rfebeinung macht auf eine oerftdnblicbe SBeife il;r inneres SBefen ficbtbar; — fd)tedbtf>irt mit ber ©ab: ffe bittet bin eine abfotute ©mpirie: benn bie ©ms pirie ifl ba$, burd; bie SSerftdnblicbfeit beS erfteren ©liebes y, febteebtbin geforberte Stebenglieb. ©obantt: baS Staturbilb ift ba$ burd) ba$ überftnntidje y beftimmte: atfo ba$ Stafurbitb, ober bie ©mpirie ift bie ©pbare ber ©rfebeinung bcS Ueberfinnticben. — Sbne ben ©egenfab ei* ner Statur erfebeint baS Ueberfinntidbe unb Ucberwirfticbc gar nicht als folcbeS. tttfo, bcibeS oereint in ber Sotalitdt beS S3tis dfeS, ift ba§ festere, bie Statur baS abfotut fficfiimmte bureb baS erftere; baS S3ifb beS SBcfenS mup notbwenbig liegen in ber glitte ber ©mpirie; tbeitS wegen be§ ©egenfafceS, tfjeitS wegen ber ^rincipbeit beS Settern. SBo liegt nun ber Sitittelpunft be§ Eingriffs beS «g>6bent in baS Stiebere; unb wie bongt bie ©pns tf>efiS beiber jufammen ? ©o: wirb bie Statur allein gefegt unb in ber SiSjunftion; fo enbigt ffe fieb in einem abfotut beftimms ten unb fertigen SBitten beS 3d>: in einem beftimtpten Umfange beS ^rincipfeinS beS 3, bureb ftd). Siefe SiSjunftion hoben wir je^o aufgehoben, ober eigentlicher gar nicht gefegt. Stach ttufbebimg berfetben burd) bie ffieftims mung beS StBefenSbilbcS, bot baS Scb io nicht mehr feinen SBitten; fonbern e§ macht ftcb benfelben febteebtweg, unb fotl ftcb 512 benfelben machen nach jenem SSifbe y. ©aS Sch ift barutn wih= lenloS, als rein formales 3hne bie ©isjunftion aber, unb biefe weggebacht, giebt eS gar feinen SBißen, als ben, welchen baS rein formale Sch fchlechthin fi'ch felbft macht nach bem ihm er* fcheinenben Silbe y. ©aS Statur ^Sch ift ein 'qualitativ bejtimm* teS burch einen folgen unb folgen fertigen SBißcn, baS überftnn* liehe Sch ift nicht ein bergeftalt beftimmteS, fonbern rein unb formal, baS gar StichtS hat unb ift, als baS naefte Sein, unb bie .Straft, ftch einen SEBißen nach bem Silbe y ju geben; unb biefer SBiße y wirb nun baS bewegenbe j))rincip ber Staturfraft. galten ©te biefen Sßunft über baS 33erhältniß beS filtlichett SEBißenS jutn Staturwißen feft; eS ift noch nicht, baß ich trgenb wüßte, richtig angegeben, ©er Staturwille wirb burch ben fftt* liehen SEBißen nicht etwa befchränfr, geleitet, ober beS etwas, (wie eS einige gern mochten;) fonbern er wirb als SBiße, als lefcteS SBewegenbeS gänjltch aufgehoben, unb wirb SweiteS, bloße ju beftimmenbe Äraft. ©in Staturwiße ift nur ba, wo bie ©nt* fjirie ben Umfang ber ©rfeßeinung fcßlteßt. ©in Beben muß fein — 513 — in ber @rfd)cinung, wie wir fräßet faßen. £>ic§ cirFulirf bcmt in bcr ©ntpirie alfo. Sie Siaturanfcßauung, ober btc Änfcßauung ber £)bjeFtc, welche im 3d> mit bem ÖBillen bereinigt ifi, wirb in ft'cß fetbft Iebenbig unb Fräftig, ttnb ft'cß aufregenb ju weiteret SBilbung. £>iefc§ fortbilbenbe fPrincip ißrer felbji wirb aber bte SJafiiranfcßauung lebiglicß im Sei). 25aö tJlaturbilb otfo, al§ SBille im $cß felbftfcßopferifcße £ßätigFcit geworben, regt an bie oberfie -KaturFraft, bie «Kraft beS 3d;. (SSBer ein anbereS ßocßfieS 9)rincip in ber Statur annimmt, eine Sßeltfcele unb welterfcßaf* fenbe Äraft, auffer ber beS Scß, ber Fennt and; nießt einmal ben aEcrniebrigfien 5>unFt ber ^f)itofopr;te, bie Statur, fonbern nur wicbcr ba§ niebrigfie enFen (Sie benn, bafj jene bte§ wiffen? 2)ennocß befcfjulbigen fte ttnS einer bärftigen 2fnftcßt ber Sßatur). — 2ßic aber bie (Srfcßeinung fdbff in ißrent inneren SÜBefen jum (Srfcßeinen burcFjbridjt; fo brießt jenfeifS ber 9?atur an eine ganj anbere 2lnfcßauung, bie bcr uberftnnlicßen SBelt, unb in biefe 2lnfcßauung beS Ueberftnnlicßen flüchtet ft'cß ba§ Eine geben ber Gfrfcßeinung, mit feinem Stßillen, unb ba§ anbere geben in ber (gntpirie oerfeßwinbet unb ftirbt au§, unb wirb ßingcrtffcn in baS ßößere geben, @S ifi nun ein ganj an* bcreS ?)rincip gewonnen; baS, waS 9)tincip war, wirb unterge* orbnet, unb ßort ganj auf $rincip ju fein, wirb bloße Äraft, weil ba§ geben eben 6tnS ift. 3llfo, wenn ein folcßer SBille als roirfltcß gefegt ifi, fo ifi babureß autß bie gefammte Siafur in bcr 2tßat unb SBaßrßeit bie ©rfd^einung cine§ tiberftnnlidßen 5)rin* cipS, unb 2llleS, waS fiel) in ißr regt unb bewegt, wirb jiammen attS bem UebetwirFlicßen. 2)aS Ueberfmnltcße ifi in einer 2ltt* feßauung unb einem SBillen an bie (Spiße ber 2Belt gefegt, cS ift jur SBeltfeele unb jum inwoßnenben ©eifie ber Siafur gewor* ben, woburd; eS pon nun an 5>rincip bcr ^Bewegung bcr 9iatur* traft ifi. £>ie 9?atur ifi nun an fteß felbfi aufgeßoben, unb ift geben unb SßäfigFcit nur auS bem ißt fremben geifitgen geben, wekßeS fiatt ißrer in ißr lebt. (SSerficßen Sie eS ganj fo, wie 33 i'f v?: 514 t>ic Sorte tauten, unb red;t eigentlid;. Ser baS nid;t cinfäße, hätte freilich ba§ ^Bisherige fließt t>erf?anbcn). SaS bteibt nun in einem folgen 3u|atnmcnhangc bie Statur? 2fn ihrer ©piße fleht eine fcßlcd;terbings> fouoeraine .Straff, weldje baS, worauf ba$ Sein ber Statur beruht, ben organifcßen 3u= fammenßang berfelben trennt unb neu orbnet, ltnb gegen weldie bie Statur burcßauS feine .Straft hat. 35iefc ßöcbfte Staturfraft war früher beftimmt burdj bie Statur fclbft; atfo biefe fclbft war fid; fortbeffimmenb, unb burch einen ^ol^ercn bitbtichen 3^ fammenhang trennenb unb orbnenb ihren materiellen Snhalf. Seht aber wirb biefe .Straft beftimmt burch Etwas, baS burch- auS liegt über aller Statur. Unb fo ift beim bie Statur burcßauS geworben jur bloßen SirfungSfphäre beS Uebernatürlichcn, weil fie in unb für fteß fclbft ohne alle .Straft ift; unb ißr ^rincip ift oernüßtet. fiaffen ©ie unS baS ®cfagtc mit einer ftrengen gormel alfo hinftellen. ES ift barum nicht etwa jwifeßen bem Ucbcrfinnlicßcn unb ber Statur eine Secßfclwirfung, fo baß baS Ucberfiitnliche auch ® on her Statur beftimmt unb bcgränjt würbe, unb fieß nad> ber ©efcßaffenßeit berfelben rid)fcn müßte, fonbern cS ift burd,^ auS jwifchen beiben nur baS ©crßältniß beS fouoeraincit ^rincipö jum unterworfenen: (beS Uebcrffnnlichen über bie Statur). 35enu woher follte biefe Secßfclwirfung fommen ? y ift ja rein unb burcßauS auS ber überfinnlidicn Seit, nid;t auS ber Empirie. 35er Sille ift allein beftimmt burch y, ber Staturwille ift barum hier jerftort. Sie fönntc benn % nun eine Sed)fclwirfung entftc= hen im Sonflicte ber übcrftnnlicßcn .Straft unb ber Statur, baß etwa ein Staturttieb ober eine nicht ju beftegenbe Staturnotßwcns bigfeit jene hemmte? Sie elcnb wäre eine foldje ftnficßt! 35aS Ueberfinnlkhe ift ja fouoeraineS SPrincip über alle Statur, biefe nur bie Erficßtlid;f eit berfelben; wie fonntc baßer in ber Statur ein gegenwirfenbeS Sßrincip gefunben werben! Sur Erläuterung. 2)aS überftnnlicße ©ilb y ift ffiilb einet £)rbnung. 35ic 35arfteIIung einer £?rbnung in ber Sirfs lidßfeit bebarf eines SDtannigfalfigcn überhaupt, beffen Eßarafter SJtannigfaltigfeit fei, unb burcßauS nichts weiter, gür ihren äkgtiß'iß 2(llcs bloß roher Stoff, um ihn gu orbncn. SJom Staube, beit ein SBinb bewegt, bis gu ben weltoerhecrenben Kriegen ganger Stationen, falls in biefen fein Ucberfinnlid;eS baS bewegenbe ffJrincip iß, iß 2(lleS bajfclbc Stid)tS, berfetbe rol;e Stoff, ber nur bagu ba iff, bajj ber überffnnlidbc üBegviff ilpn aufbrüefe fein ©eprage. 9tol)cr Stoff, fagc td;: bajj tiefer ro(;e Stof nun aud), unabbängig »on feinem übernatürlichen SSilbncr, ©cftalt fyat, baß bic SBclt niefjt ein Mannigfaltiges überhaupt iff, fonbern ein bc^ ftimmtcS Mannigfaltiges, baS liegt blofj barin, baß bie SBett eben angefdjaut werben muß. Sic 2öirflid)fcit bcS ffiilbcS ber 2fn|‘d)auung ift cS, wcld;e ihr biefcS ©epräge, tiefe ©cftalt unb Srbnung aufbrüeft. Stritt aber ber überfinnlid;c ffiegriß unb bie übernatürliche Srbnung y ein, fo wirb nad) biefer natürlid;cn Srbnung nid;t gefragt, unb ffc gcrfällt in S?id)tS. SicS beftätigt ben obigen Saig: nur eine empirifd;c 2Bclt überhaupt muß fein: weld;e, iß gang gleichgültig. Stämlich: bamit bicS nicht mißoerffanben werbe: eS iff in ber Empirie gu unterfcheiben bie gönn, unb ber burd) fie nicht gefegte rein faftifdie ©el)rtlt ber Empirie. Sn ber gor nt ber Empirie gehört baS Sch, mit SBillen, Sb'crßanb, EinbilbungS* fraft, 2ßnhvnchmung, Staunt, Seit, 2lngiel)ung unb ben übrigen in ber £ogif abgeleiteten Kategorien ber Statur: biefeS liegt fcblccbthin im SBilbe ber Empirie, unb bicS müßte jebc SBclt fnu gen. 2SaS aber burd) tiefe ©runbformen unb burd) ihre ©efefje nid)t gefegt iß, iß reiner Stoß, unb oergeht oor tem Sittcngc= felge in reinen Stoß, iß burdjauS gefe^loö, unb ba hilft feine 2(uSrebe. (Sa möchten fie eben gern eine h a öcn, benn biefe SEBahrhcit gcrabc iß eS, gegen wcld)e fie fid) ßräuben müßen). Sie Statur iß barum burchauS nidit S3i(b ©ottcS, fonbern nur baSjenige, worein ©ott gu bilben iß; eben fo wenig iß fie ©ottcS ®cfd;öpf, fie hot mit ©ott gar StidjtS gemein. SBir, bie vernünftigen Sd)c, möchten werben, wenn wir wollten, ©ot; tcS ©cfd)öpfe, unb bie Statur machen gu unferm eigenen ©e^ fchöpfe, wir finb baS S5ilb ©ottcS, unb bie Statur iß unfer ®t(b. SBenn bie Beute bie SßciSheit ©ottcS in ber Statur bewunbern, 33* 516 waS bewunbern fte ba eigentlich? Stur ihr JDenfen, bbntt bie £rbnung liegt lebiglich boch in ihrem Begriffe; unb ein folcheS fichtbareS Bilben merfen fie nicht! 2)ic £)rbnung unb SEBeiöijeit in ber Statur ift bie £)rbnung unb SBeiSheit beS SenfettS, unb bicfe £)rbnung ift SBeiSheit, benn in il;r ift abgebilbet unb abgcbrudt baS ©runbgefefc ber ©rfcheinung. XII. 33ortrag. 2Bir haben baS ©Aftern ber bis jefef bc* fannten Slhatfachen überfeinen in feinem Sufammcnhangc unb ©inheitspunftc. 25icfcr fclbft inbefj ift aud; nur ein faftifchcr; mir fSnnten nur fagen: fo eben iftS; er ift nicht mit genetifd;er ©inftcht burchbrungen, wie ftch halb jet'gen wirb; beim fonft müfjte er ber höhere fein. Seht weiter nach bem mir befannten Sufammenhange. Sn bem (Spfteme biefer betrachteten unb geftern jur ©inheit perbun* benen Slhatfachen liegt nod; eine, bie mir ganjlich ubcrfchen ha* ben, unb auf bie mir jefct unfere tfufmerffamfeit richten wollen. (Sch fage: fie liegt innerhalb beS geftern aufgeftelltcn * Sft bieS in ber Beobachtung ber ^haffachen wahr? 2ü)a giebt eS nicht ©in Sd), fonbern ein (Spfiem oon Sd;en. ©ie Statur Perliert burch biefe S'heilung ihre ©inheit, eS entfteheit mannigfaltige fPrincipien ber Statur, unb bal;er Staturen (unb ber (Sprachgebrauch Pon ©iner Statur ift angefochten). <'‘‘41 — 517 — ©oß nun nicht auch bic ©rfd>einung überhaupt, unb mit ihr ©ott feine ©inbeit »erlieren: fo muffen wir annebmen, ba|j bie ©rfcbeinung bocb ©in§ fei, unb in biefer ©inbeit nur als SSaturerfcbeinung ficb tbeile unb fpalte in ein ©pjtem bon 3 benfe anber§ wie bu.« Slber baf? ba§ Sbjcft für ben ©inen fo fei, für ben Stnbern an; ber§, giebt deiner ju; fonbern e§ ifi, fagt Seber, fchtedjtbin un; abhängig oon aller inbttribueßen Stnfidjf. Stlfo biefelbe SBelt behaupten wir Sillen in§ ©efidjt. ferner audb ©ine SBelt, nu; merifeb. SBenn 100 SJtenfd)en einen Äirchtburm erbliden; fo ftnb 100 SSotfießungen oom Sturme, aber nicht 100 Slbürme, fonbern ©iner; ba ftnfen barum aße biefe äötlber in bie objeftioe ©inbeit wieber jurütf. SBie mit bem ©injelnen, fo mit bem ©anjen. gür aße Sd).e ifi bemnacb ©ine unb biefelbige gegebene 5* v: SBelt. Wbcr SSorftcllungen fönnen fein fo fiele, ale> ba ftnb Stu bioibuen, für welche bie SBelt ift. (2>a tritt febon bic greibeit ein). Söffen wir bieg in eine fd;arfe gorntcl: bie empirifd; objef; tioc SBelt unb il;re £bjcftc ftnb SSilber, bie eben ftnb fd;lcd;tl;in baburd), baß bie Srfcbcinung fclbft überhaupt iß, fte ftnb fertig SSitbcr: werben nicht etwa bitreb Sonßntcfion. (SBer bie= feit Gl;arafter ber Gmpiric noch nicht in feiner (Scharfe gefaßt hätte, ber faffc ihn jelicfe§ S3ilb ift auch in ber , »mb in bcr ipcrfon fd;aut nur ba5 (Sine unteilbare Sei) bic SEBclt an: baS Snbinibuum ficllt niefjt »or bic SEBclt, fonbern baS eine 3ei) fleUt ftc for). 25icfe SEBeltanfcbauung bc$ einen unb unteilbaren Sef) nennt man and) duffere 2(nfcbauung. 2Öo barunt gebt bie Spaltung an? (SBir beobachten!) <$ic gebt an mit ber greil;eit, welche ficb junäcbft äuffert in bcr (SinbilbungSfraft; mit ber Siebanfebauung bc§ 3d) al§ ^rincipS ooit einem S3ilbc. 2 ( 110 , weichet» ifi bie eigentliche ©ranje in ber gafticität jwifeben biefer einbeit bcS 3cb, unb jwifdben ber im gaftum gefunbenen Spaltung im Sehe? 25ie Sreibeit ifi cS, waS gefpalten wirb. Unb wo gebt biefc grei^eit an? 9iacb £bigcm: wie biefe greis beit überhaupt aufgebt, wirb aud) bie SEBabrnebntung, bie objef= tioe 2(nfd;auung, aufgenommen in biefelbe, b. i. baS 3# wirb jwar nicht bilbcnbcS fPrinct'p beS »orbanbenen £)bjcftS, woburd) ja biefeS aufbörte ein gegebenes £>bjeft ju fein, unb ein fPb**'* 5 taftegebilbe würbe; fonbern eS wirb nur fPrincip feiner fclbfi, als beS wabmebmenben, eS wirb 9)rincip biefeS feinet SufianbeS, ba cS ja and) in bent Sufianbe bcS freien SSilbenS ficb befinben fonnte. £)icfeS $Principfein beS SEBabrnebmenS nannten wir 2 CU tention; baS Sch wirb frei, ju attenbiren, ober ju abfirabiren, b. i. ffatt bcr SEBabrnebmung ficb auSjufüllen unb aufäugeben im freien 33ilben. 2llfo bei ber Attention gel;t bie Spaltung in 3»; bioibuen erft an, weil I;ier erfi angebt bie greibeit. 2)aber ge= ben wir ju inbioibuelle 25ifferenj in ber Scobacbtung. (Sin £>fen iji hier. 3er= fon 5 bieS laffen wir gelten. SBer ifi biefer 3 jujufchreiben fei ein bcfonbereS 2fnft'd;fein, unb bilblofeS ©ein jcnfeitS beS SSilbeS, inbem eS ja felbft gefegt wirb als freies 3)rincip beS 33ilbenS; baß baS freie Sch nicf;t fei burch unb burch S3itb; unb als Sd>/ bloß ber S3egriff, baS jweite S3ilb jum SSilbe; fonbern baß ©twaS im .fpintergrunbe liege, wel- cf>eS gemacht h«&e baS S3ilb. SS5cr ift ber Sd>? ber, welcher hat ein bilblofeS ©ein an ftch, alfo nicht aufgeht im S3ilbe; audh nicht bilben tonnte. 2ltfo baß baS Saß nun an biefer ©teile, in ber ©mpirie, alleö biefeS' bennoch nicht wal;r ifi, inbent baS Sd) h' er noch burch unb burch S3ilb ift, tl;ut 9Zid;tS jur ©ache. ©o fiept eS wenigfienS hier aus. Sch benfe, unb bal;cr bin idh, fagt ©arte* fiuS. 2>em Scheine nad) l;nt er Stecht, eS ftegt fo auS, als ob ich benfe, unb bafiehe als bcfonbereS 9)rincip; jenfeifS ber 6ma ptrie; unb baS Sd> als überftnnlidjeS betrachtet, ift cS auch wahr. SBaS ift nun bieS eigentlich für ein 33ifb üon ber ©r^ fcheinung? Antwort: baS SSilb il;reS bloßen formalen ©ctnS als fPrincipS. 25aS Stefultat: bie ©rfepeinung fpaltet ftch nur in bem S3ilbe ihres formalen ©eins an ftch, als eines 9)rincipS; fei* ncSwegS aber fpaltet fte ftch, inwiefern fte ift burd; unb burch S3ilb; fonbern infofern ift fte ©ins unb bleibt ©inS. 3£nalpfe. £>ie ©rfepeinung fegt fiep in biefem SBtlbe als ein feienbeS, an ftch, als ein wirtlich in ftch gefchloffeneS unb auf fich felbft berupenbeS ©ein, nach ber gorm ©otteS, unb nicht anberS, benn ©ott; unb hier auf biefer ©tufe muß fte felbft ftch erfd;einen als baS erfte fPrinctp, als baS 2tbfolute, bloß mit bem Sufape, baß fte biefcS abfofute ©ein begreift als ifr ©ein, als Sd)/ nnb baß biefeS ifr ©etn nicht in ftch gefcploffen bleibt, fonbern baß fte eS fegt mit einem geben, baS ba fein fatttt fPrincip. ©o fegt fiep bie ©rfepeinung. £)tefeS Sch barum ift nicht bie ©rfchcinung felbft, fonbern ein 33ilb bcrfelben: (bemerfen ' T4k — 521 — ©ie bie6 wohl, e§ eröffnen ftd> unS fjier l;ot;crc Siegionen;) in- bern ja in ber £bat bie ©rfebeinung burdjaub nid;t ifi ©ein, fonbern an fiel) unb in ihrem inneren SBefen aub ®ott beraub bureb unb burd) S3ilb. 2Clfo als ein Set) fefjt ficf) bie ©rfd;ct= nmtg, aber bicfeS Sei) ifl m'dfjt bie ©rfebeinung felbfl, fonbern S3ilb ber ©rfebetnung oon ftcb felbfl, alfo bab ©ein, welcbeb liegt in biefem Silbe = Sd)/ ifl den Siefultat beb Silbeb. Siefeb Stlb nun ifl eb, welcbeb jerfdllt in ein Sfiannigfat* tigeb t>on Sehen, weldjeb jebod) ©inbeit 3£?at; unb ein ©pflem ifl: alfo Sinbeit einer SSiannigfaltigfeit oon Sehen. Unfere 2 (tu ftd;t ifl bie: bie ©rfebeinung erfd;eint ftcb felbfl, bilbet f:d; felbfl ab, unb jroar in ber Scbform; aber alb ©in Scb? Stein, bab ifl nid;t wahr: fonbern fte jerfallt in biefem Silben fogleicf» in ein ©i;flem oon Sd>en. Scljt ifl ber Srt, wo bie Spaltung PorJommt, aubgefprodjen. 2Bie weit erflrecft fie ficb aber? SBir b biefem wirb babureb gegeben eine .Kraft ftcb einen SBillen ju erfebafen unb ein ©efefc für ben 2Bil* len. 2Bab ifl bab für ein Sd;? ©b ifl bab wollenbe, freie; alfo bab inbioibuelle. Sene ©oibenj eineb y ifl barurn burebaub nur in innerer 2lnfcbauung; eb ifl barurn inbioibuelle tfnfdjauung. (£b ifi barurn nid;t wahr, baß wenigflenb mittelbar in y bie ©rs fdjetnung ftd; duffere in ihrem überfmnlicEjen ©ein; benn fte auf* fert ftcb in y ja nur in einer inbiotbuellen gtorrn. Sine S5?ed;feB wtrfung mag wobl fein jwifeben y unb ben oerfebiebenen Scben, bie wir jefct noch nicht burebbringen lonnett. 2luf jeben galt aber ifi ber höhere ©ab fo ju flehen: bab unmittelbare ©etn ber ©rs febeinung bilbet fich alb Scb; unb biefeb ©ein jerfdllt in mehrere Scbe. 2llleb biefeb ftnb bloß formale Serflanbebbilber. Sn biefen inbiotbuellen formen inbgefammt tritt nur beraub ein y, alb Srucb aub ber wahren ©eflalt, in jebem in ber inbioibuelten ©eftalt, welche bab Ueberwtrflief)e annimmt in biefem Srucbe beb ©anjen. Sie ©rfebeinung ifl fcblecbtbin bureb ftcb @inb, ein ©attjeb Silb = y. Sie ©rfebeinung ferner, um ftcb ju erfebeü nett, um ftef) al§ 3d) ju verßeben in ihrem Silbe y, fpaltct ftefe in 3d)e. 25a mirb barunt y fclbß, bie eigentliche ©runbgcßali tung ber ©rfebeinung, mitgefpalten, an baS inbivibuclle 2d) fotnmt nur ber Srud; aus y, meiner in ber Totalität ber 3d)e auf baffelbe fällt. XIII. Sortrag. So märe benn ber eigentlich unmittelbare (Stoff, baS ©lentent ber (Spaltung, baS Silb von ber ©rfebeis nung als einem principe (eben feines 6rfd)cinenS in anberu qualitativen Silbern, von y an, bis b«untcr ju einem SBillen unb einer ©aufalifät in ber Slatur). 25ie fPrincipbeit ber Qu fd;einung mürbe alfo eigentlid; gefpatten. 25a mir bi« bie Se- beutung biefeS ^rincipfcinS leid;t verlieben, unb ben Segriff befs felben enlmicfeltt fßnnen; fo merbe er an biefem £)rte gleid) mit beigebradbt. 25ie ©rfdminung an ftd), b. i. mie fte auSgcl;t attS ©ott, iß gar fein Sein, fonbern buvcb unb burrf) Silb. 2lud> ifl bie ©rfebeinung nid)t 3)rincip, benn fte iß Silb, in ihr ifl bie ©ottbeit nicbcrgelegt im Silbe. 211S fold;e aber ginge fte in fid) felbft auf, ohne alles (Sicbvcrfleben. 2llle meiferen ffieränbes rungen unb Ummanblungett, bie etma in il;r vorgeben, müßten barunt liegen im Sicbvcrfleben. 3'nt Sidmerßeben liegt, baß fte ftd) fßnßellt als formales Sein überhaupt, mit bem abfoluten Seifa^e, baß fte fei biefeS formale Sein, um unter biefeS Scp ju fubfumiren, maS nun in ber Sl;at erfcb.cint. SBie foll benn nun biefeS ©rfdjcincnbe erfd)einen ? 2tlS bcS Silb. 2Bie foll eS fubfttmirbar merben unter baffelbe? Offenbar (fagc id) in* beffen, unb fo leuchtet eS aud) ein, ber tiefere SetveiS aber ge= hört hier nicht jttr Stellet) nttr unter ber Sebingung, tvenn baS Sd> erfdjeint als $Princip biefeS ju fnbfuntirenbcn StlbeS. — 3m Stebverßeben vermanbelt ftd) barum bie ©rfebeinung, bie an ftd) unb unabhängig von bem Serflcbett reines Silb iß, in ein for* maleS Sein, baS ba iß fPrincip feines SilbeS, in ein folcbeS, baS in ©migfeit fort ftd) macht ju biefem Silbe. 3u feinem Silbe ( meßen ? ber ©rfebeittung Silb. 25ic ©rfebeinung felbß A A — "23 — -I du'v ift fcfjon an fich S5irb, barunt macht fic ftd) in tiefer gorm jum Silbe beS SilbeS; «Ifo bleibt fic in biefer gönn beS ©ich= »erftehenS nid;t schetna prinmm, fonbern wirb juiu Schema secundum, ober Silb üom Silbe. ©o erfebeint bie ©«ehe jefct, ba wir ffe einfach angefehen haben. Sie ©rfcheinung, in bev govnt beS ©id;»erfiel;enS, »cp wanbeit fich in ein ftd; n'ieber abbilbcnbcs ^rincip, fügten mir. ©o ift eS aber nod; nid;t, lagen wir jefct. Sie ©rfcheinung in ber gorm beS ©id;»erftel;enS »crwanbelt ftd; nidbt in ein bilben* beS $>rinc4>, in ein Sch; fonbern burd; jenes ©eben eines Sch/ als ^rincip, ift, auS irgenb einem ©runbe, ben wir hier noeb nid;t angeben tonnen, nur auSgcbriicft bie gor nt. SeneS oben erwähnte ©eben eines Sd>, als §)rincip, ift bas her nur bie gorm eines ©ebenS, feineSwegS aber ein wahres ©ebm. Sie @rfd;einung bilbet ftd; im SerftanbeSbegriffe nicht ab, alS ©in Sd;, fonbern als ein ©i;fient »ott Sehen, unb baS Silben enbigt nur in ben einzelnen; biefe ftnb allein bie als btl= benbe principe »erffanbenen. SSBenn barum baS 9)robuft ©ineS Sd), falls eS ein folcbeS gäbe, wäre ©ebema II., fo ift, ba ein einzelnes Sch auS ber ©umntc nicht ift baS Serftanbesbilb ber ©rfd;einung, fonbern nur baS Silb beS SerftanbcSbilbeS, beS Schema II.; baS Silb eines folchen einzelnen Sch in Schiebung auf baS SBefen ber ©rfd;einung nur ©d;cma III., Silb »out Silbe (bergleichen cS wirflid; nicht giebt) beS SilbeS. Surd; biefen Slang ber Silbmäjjigfcit mufi hinburchgegangen werben. (Stierten ©ie fich wol;l an, was wir nicht wifjen, unb bod> gern wiffen machten. Sd; fagte eben: bie ©rfcheinung, wenn fie ft$ erfchetnen foll, muß ftd; hinftellen als fefteS Serftanbesbilb, als Sch- 2DieS ift flar. ?(ber fo iftS nibht. Sie ©rfcheinung fegt fich rtid)t alS ©inheit beS SerftanbeSbilbeS, fonbern nur als ©t;= fiem »on SerftanbcSbilbern; baS ©ine Sch wirb blof aEgemeine Storni unb Stcgcl ber einjelnen unb inbioibueEen Sche. Sen ©tunb nun ber ©palfung ber Schform in ein SEtannigfaltigcS »ott Sehen wirtlicher ©elbfiaitfchauung möchten wir gern wiffen). 524 9?un ifi noch, um eine Uebcrftcht beS in ^Betrachtung gejos genen Phänomens ju gewinnen, golgenbeS ^u bemerFen. £>ie greifet, unb bie oon il)r unabtrcnnliche Snbioibualität fcFjrt auch innerhalb beS UmFreifeS beS unmittelbaren 33ewufjtfeinS wieber in bie ©inbeit ber ©rfebeinung juriidF, 2)ieS gefd)ief)t burd) bie SBirfung beS SJienfdjen, burd) baS wirFliche $)rincipfein in ber Siatur. SBoEcn, wählen, fogar befdjliepen ifi ©egenfianb ber innern 2lnfd)auung, unb ifi perfönlidjeS 33ewufjtfein; baS weif nur ich, burd) meine greifjeit. ©obalb aber jufolgc be§ ©ntfdf)luf[cS, welcher baS unmittelbare SSinbungSmittel ifi jwt's fchen bem ^)erfonltdhen unb bem ©inen, jwifchen bem ©eifrigen unb ber SJiaterie, meine #anb fxcF) bewegt; fo tritt biefe 33ewcs gung, unb mit ihr aEe ihre Siefultate in bie mafericEe SBelt ein, in bie ©ine unb gemeinfame SBeltanfdjauung 3(Eer: eS wirb ein cbjeFtioeS, aEgemeingültigeS ©ein. ©in greibeitsprobuft crfchcint gar nicht anberS, als wie bie fProbuFte ber materieEen Slatur felbfi; eS liegt barum nicht in bem inbimbueEen, fonbern in bem abfoluten ©inen SBeltbewuftfein, für il;n felbfi, ben freien Urs heber, eben fo, wie für aEe 2tnberen unabänberlid): (auffer etwa, wenn ich eS burd) eine ueue SBirfung bernichtete; nicht aber fann id) eS oerntchten burd) blofieS Suröcfjiehen beS SBilbeS, wie ich eS Fonnte, ehe id) hobelte). 2llfo baS Siefultat meines 2Bils lenS fäEt in bie ©elbflanfchauung nicht beS inbioibueEen Sch/ fonbern beS ©inen, nie getrennten unb gefalteten S«h ber Sias turanfdjauung. Unb jwar geht eS bamit fo ju: Eigentlich ifi eS bie ©ine gefammte Siaturanfdjauung, welche fid; felbfi befiimmf, nur auS einer Snbioibualitat heraus, unb auS biefer heraus erfi, wenn eS in ihr geworben ifi jur Einheit beS SBirFenS: unb nun ifi fie alfo befiimmt fchlcchfin, eben als ©ine Siaturanfdjaus ung. £)b ein neuer ©tern am Fimmel erfcheint, ober ob ein vernünftiges SEBort gefroren wirb, beibeS ifi ber gorm nad) ©inS; (baS Festere nach bem Süaafjiabe beS SßertbeS inbefj ifi weit bebeutenber). S3eibeS ifi eine gortentwicfelung ber einen SBeltanfchauung: ber Unterfdjieb ifi nur ber, bafj im erfieren gaEe bie ©ine Siaturanfchauung auf ftch felber befchränFt bleibt, im jweiten gaEe über ftch hinauSgeht, eintretenb in ben inbiois bueßen S3cgriff, um bitrcf) Freiheit aug ber Snbioibualität wieber in ftcft felbft jurüctjufchrcn. Sllfo bie Statut tehft burch bie Schform in fi(^> felbft jurücf. Sag heißt eg, wenn ich geftern fagte: inbem bag Sd> wirft, wirft hoch bie Statur, fte feiert nur baburch in fich jurud. Cie §orm etneg wirfenben Sch ift aber bie gorm ber Snbioibualität. (SEBte mod)te bodf) wof)l bag, mag offenbar auggeht aug eU ncm burch perfonltd;e greüjeit innerlich erzeugten ^Begriffe, aug biefer fPerfon hei'ougfommen in bag JBewußtfein aßer übrigen, bie ja nicht in bag innere ©elbftbewußtfein jeneg Sinjeßten hin* einfehen tonnen? Su fannfi wiffen, wag bu bilbefi, nicht Sch/ wie bu nach beinern SBilbe wirfeft, unb wie bu eg wijfen fannft, ift begreiflich; aber wie eg möglich ift/ baf? id;, ba ich in bei« innereg Renten nicht hineinfehen tonnte, jefct beine SBirffamfcit anfehaue, unb aße »ernünftige SEBelt mit mir, bag möchte ich wiffen? SBie erflären benn bag bie bogmatifchcn fPhilofophen ? S5ei ben Staturprobuften fagen ffe: bag ift nun einmal, burch irgenb ein Staturgefefc. ®ut, wir woßen ihnen bie grage, wie benn baraug ein 23ilb folge, noch fchenfen. tlbcr wie ftel;t eg benn bei bem greiheitgprobufte, bag nicht ift, fonbern wirb, unb wirb nicht burch bie blofe Staturfraft, fonbern burdh bie freie Saufalifät eineg SBegrip. Sa fagen Sie benn auch: eg gefefneht bieg eben: über bag SBie aber hoben fte fid; nie gewunbert, ober barnach gefragt. SBie tonnte bieg benn fein, wenn nicht wäre bag Sine Staturbewufjtfein, weicheg ba aße fchledjthin finb, unb eg bleiben immerfort, angeheftet an baffelbe, unb biefem folgen tnüffenb; unb wenn nicht bie Sine ätraft, biefeg SBewugtfein burdh Freiheit ju beftimmen, »ertheilt wäre an bie Snbioibuen, welche barin auch Sing finb ? SBer ba wirtt, beftimmt nidht bie 35inge; benn bergleidhen gtebt eg nicht, fonbern er beftimmt bag Sine gemeinfame SBewufjtfein ttßer: unb bag thut er burch bie Sine gemeinfame Äraft 3lßer, bie er in biefem tlugenblicfe beg SBirfeng repräfentirt, unb bie ihm »erliefen ift. Sie ganje ttnficht »erhält ftch bemnadh fo: Sg ift fchlechthm gegeben eine Äraft, bag ffiewufttfein ju madhen unb fortjubilben; aber auch ein fertig eg äBewujjtfetn, innerhalb beffen bag erfte gemacht wirb. ©ieS finb bie jwei £auptbefianbtbcile bcr ur* fprünglid)cn unb ©inen 2lnfcbauung. 3n bem leiteten ift feine ©erfdjiebenbcit, ober fperfönlidüeit, Slcincr b<ü btefcS ffic* wujjtfcin, fonbern * 2 füe jufammen, inwiefern fic fPcrfoncn finb, werben gehabt turn i£>m. ©ie ©Über bcr .Straft, bie bie .Straft (eitenben ©über bagegen finb »ertbeüt an bie Snbioibiien. feine eigene Straft. 2ßir muffen nur nicht »ergeffen, bap wir nid;t jufammenbangen in ben ©ingen, fonbern in bem ©inen abfoluten ©ewuptfein, baS ba ift, fo wie ©ott ift unb feine ©rfebeinung. SBir muffen unS nur getrauen, nid;t al$ eine StebenSart, fonbern rechten ©rnfteS, jur geiftigen ©rfd;einung uns ju erbeben, bie ba in ib 5 ren oerfebicbenen formen ber <2id>tbarfeit als Mannigfaltiges er* febeint, im ©runbe aber ift bie ©ine 2 cbcn§= unb SSirfenSfraft.— ©in ©afein auffer ©ott wollen alle SPbüofopben, wir auch. Stur wollen wir biefer ©afein juoorberft nid;t jwei an bcr 3al)l, etwa ©eift unb Statur, fonbern ©ins: benn baS ©rffere ift ein ©e^ banfe, ben niemals Semanb ju ©nbc gebaebt b«t: eS ift platter unb grober Unoerftanb 5 fie fonnten nur bie gorntcl für bas ©ine nicht ftnben. getner wollen wir biefeS ©ine ©afein nicht als tobte Materie, fonbern als geiftigcS Seben. So jeigt fid) bie ©rfebeinung febon auf ihrer uicbrigffen (Stufe, bcr ©rfabrung. 9 tun fönnen fie ja fonft ©cfpenffer rcd;t gut benfen. SSarunt oerfagt ihnen benn ihre ©enffraft, fooaib ihnen angemuthet wirb, ©inen ©eift ju benfen, bcr ficb felbft anfdjaue unb oerftehe als ein (Spftem oieler? ©ic ©rfebeinung ift ein ©eift, unb jwar ©iner in 2 lllen. Unb bieS ift nid;t etwa auf gut ©litbf behauptet, fonbern nach ©efcfcen, bie wir ihnen ftarficf? t>or tfugctt jtellcn wollen). £>ie 25arfiellung ber ©rfchetnung ift ©inheit unb bleibt ©im heit, unb ihre tieffte 2Burjer, bie ©ntpirie, rebct »on biefer ©im heit. @ie bebt auch an oon biefer ©inheit, unb gel;t aug non ihr, in ihrem nbfiuufcn Sein aug unb an ©ott fenfcifg allcg JBcgriffg. — 25a bie ©mpirie aber xiberhaupt nur ein forntalcg 58ilb ber ©rfchcinung ift, fo ift ganj flar, baß fte auf biefe 2öeife ©ing fein mufj, alg S3ilb ber ©inheit. Swifchen biefen beiben ©nbpunften, beut I;öd>fteu, ber ©rfchetnung »or allem SSa griffe, unb bem niebrigftcn, ber ©mpirie, liegt nun bie 2)i6junfi tion beS Sch in Sehe, in ein Spftem bcrfelben; betreffenb nicht bie ©rfchcinung an ffrf), noch bag formale fflilb ihrer ©inheit, fonbern betrcffenb nur bag S^etffanbegbilb, bag ba gefegt ift jur Subfumtion ber qualitativen 2lnfchauttng. 2Barum nun biefeg Skrftanbegbilb nicht ©in Sch fei, unb weldjeg ber eigentliche drunb biefer Spaltung; bieg ift bie Stage, bie wir ju beantworten f;a&ctt. 2)iefe Unterfuchuttg ift um fo wichtiger, ba eg mir gefcpicnen bat, baß auch tieö unter bie fünfte gehöre, bie higher nicht rcd;t flar geworben ft'nb. XIV. SSortrag. Sie ©rfiheinung oerfteht ffch; b. h- fte »erficht irgenb eine ©rfchcinung x burcf) einen Skgrijf y, alg thte ©rfdhcinung. 3lllem Sichocrftehen muß alfo »orauggefe£t werben biefeg Sch/ nlg leereg, formaleg S3ilb ber ©rfcheinung; SSerftanbegbilb; bagjenige, unter weicheg 2llleg, wag alg bie ©r: fdheinung »erftanben werben möchte, ju fubfumiren ift, barum mit ihm jugleich unb für bie funftige Subfumtion gleichfam im SJorrath gefegt, fflemerfen Sie, baß eg ftch fo »erhält. S3ewie= fen iß eg im SSorhergehenben. 528 9tun aber ift Sbaffacbe feer SBabrncbmung, baß auf biefe SBeife nicht ift ©in 3$/ fonbern Diele, ein ©pftem Don Sehen. ®ie ©acbe müßte barum fo ftcb Derbalten, baß nicht baS ©ine Scb, fonbern biefeS ©pfient ber mannigfaltigen Srfje baS oorauSs gefegte formale SSerfianbeSbilb ber ©rfebeinung wäre, als mögliche leere gorm, für alle fünftige ©ubfumtion ber qualitatiDen ©rs febeinung unter bic Scbfotnt, b. b- unter bie ©rfebeinung überhaupt. So ifi bie gormcl am SSefien auSgebriuft. Äein ein^els neS Scb, fonbern nur baS ©pfient Aller ift baS ©runbbilb ber ©rfebeinung, nicht unter baS einzelne 3$, fonbern unter bie ©es fammtbeit aHer Sehe wirb y fubfumirt. Glicht waS Sh, bieS einzelne Snbioibuum, biefe fPerfon bin, fonbern waS Alle Dereint, ich mit eingefcbloffen, finb, bat' ifl bie ©rfebeinung, ifi baS S5ilb ihres wahren ©eins. gröber fagten mir: baS wahre ©ein ber ©rfebeinung tritt heraus in ber Anfcbauung y. Glicht baS y ei* tteS 3$ alfo, fonbern aller Sehe oereinteS y ifi baS urfprünglicbe S3ilb beS SBabren in ber ©rfebeinung. 2)ie an unS bureb bie Spbtlofopbte gefielltc grage war nun: SBarum ifi eS fo ? warum fann baS formale S3ilb ber ©rfebeinung burcbauS nicht fei« ein einfadbeS, fonbern muß fein ein Dielfas ebeS Sch/ ein ©pfietn Don £3ilbern folcf;er Sehe, bie eins unb baffelbe ftnb in S3ejiebung auf ihren ©baraftcr als Sch, als Sch- beit; bennodb in irgenb einer anberen Slücffkbt burcbauS entges gengefeht ftnb unb aus einanber liegen, welche anbere Siücfftcbt wir eben noch nicht fennen? SßelcbeS ifi baran baS ©efeh? SBir haben unS in ber Dorigen Unterfucbung auf bie ^Beantwortung biefer grage Dorbereitet, inbem wir bie SBebeutung unb baS £>bs jeft biefer SJerotelfacbung fanben. ©S ergab ftcb, baß eS bie greibeit war, bie biefe SSeroiclfacbung trifft; eben fo fanben wir ihre ©rdnjen: für bie Siaturanfcbauung finbet burcbauS feine 3ns biDibualitat ©fatt. 3n ber Attention erfi bebt bie ©paltung an, ba fallen wir auseinander. 5m SBirfen auf bie Statur bagegen tritt Sie ©inbett wieder ein; bloß barum in ber Anfcbauung ber inneren gretbeif liegt bie Trennung ber SnbtDibuen. Allgemeine SSorerinnerung. 1) Sßoju ftnb eigentlich folcbe Ableitungen? ©twa um ein 529 Äunßßüdf beS 2lbleifen§ gu machen, ober bie Sßeugier gu befrie« bigen, ober um über bie inbivibuelle Trennung erß recht gewiß gu werben, als ob wir ohne biefen SBeweiS baran gweifelfen ? üftein, fonbcrn um bie Snbivibuenwelt gu verßeben, um gu er« fennen, waS bie 23 felber immer hoher b*n j aufßcigen, unb fid) auS ßcb felbß enfwicfeln nach feinen eigenen ©efaben, inbem jebeS niebere ©lieb iß ©rficbtlicbfcit eines böb« 3 ren. ©inen Slbeil biefeS SBegeS haben wir fabon überfeben, inbem 34 530 wir fanbcn, baß bic ©mpirie fei bie 83erfiänblicbfcit oon y, y bie SSerfianblicbfeit ber unffcbtbaren ©rfcbcinung an ficb, u. f. w.; unb o!;ne Sweifcl ifi unfcre Abficbt auch bei ber feigen Untere fud;ung, bicfc Ueberft'd;t gu erweitern unb fortjufefcen. DaS ©ps flctn oon Sd;en wirb barum als faftifcbe Anfcbauung gleid;faUS fein bie £>cr|tnnblid;feit oon irgenb etwas ^)5l;ercm an ber ©r= fcbeinung. Sßir leiten jene faftifcbe Anfd;auung beS ©i;jiemS ber Sbilofopbcn) biefeS 23erficbcn, welches in ber Anfdjauung beS ©pftcmS ber Serfleh« als foldjcS; baß bie ©rfebeinung I — 531 — abbitbe bag SBefctt ©otfeg, unb äugteich mich biefcg SSitbcn in feiner 25ebeutung unb feinem Sinne oerßebe. Sarum ftmtbefifd): baff fte nicfjt bilbe, ohne ju oerßeben, unb nicht öerßcbe, ohne, ju hüben, unb baß fte hübe nur bic§, unb öerßcbe nur bieg, bag göttticbe Srfcbeinen nämtid;. Sie ©rfd)einung if! barunt ein t>er= ßänbigeg Sein, ein abfotut bcßtmmfer SScrßanb unb burcfjauö ntdßg 2fnbereg. Sieg wäre bic gorm ißreg Seing. Uebertcgen Sie aber biefe gönn naher, fo finbet fidj, baß wir wiberfprecbentc Sßcrfmate in biefcibe bincingebrad;t buben. Sie ©rfdteinung fett fein in abfofufer ©inbeit 33 i Iben unb SSerftcbcn ibreg 33itbeg in ©inan Schlage. S'nbem fie aber new jtebt, beßebt fie, in biefer gorm beg Seing unb bcg Sieöfctng beg S3itbeg; fie iß in biefer 0iüdftd;t eine rubenbe unb ffrirfc 2tnfcbauung beg abfotut einfachen unb beßimmfen Sßefeng beg 33i[beg, baß eg nämtid) ift ©rfd;cinung ober 33üb bcg 2(bfoIutcn. Snbem bagegen bie ©rfebeinung hübet, befiebt fie nicht, fonbent fie fließt unb verfließt in ihr 33itben. Sag ihr alg formalcg Safein S3eige(egte tragt barum bie gönn beg Safeing, ber ©inbeit, ber Smmanenj, beg S3eruben§ auf ftd; felbfl ganj unb gar nicht. Sm SSerßeben ihrer tiegt bie ©rfebeinung atg gefieg unb S3cbav= renbeg; im 35übett liegt fie alg gtuß bcg SSilbcg. .tpier ift alfo ein abfotuter SBibcrfprucb. Ratten Sie ingwifchen biefeg ®runb= bitb feff. 35emerfcn Sie b'«bei: Sch bube in meinen früheren SSoi- tragen ber 2B. sß., unb fo auch in ben bisherigen Siorbercifutn gen immer bamit angefangen: bie ©rfchctnung iß. Sch bube barum bag objeftioe rein formale Sein ber ©rfchctnung ffefg oon auggefebt, genötbigt burch ben ©ang jeher Untcrfudutng über* baupt, um über bie ©rfebeinung präbiciren ju fonnen, fte jtt ju üerfteben, unb bureb bag 33erßebett biefen feßen formalen ©nbpunft: bie ©rfebeinung iß, näher beßitnmen ju fonnen. ©in folcbcr Sßangct an äBeftnnung war nun wobt bet bem SEißctu febaftgtebrer nicht möglich, baß er nicht bemerft hätte, er febc nur bin bie ©rfebeinung, fe|e ihr formateg Sein ber ©rfchctnung objeftiö hin* 2funfdEjaft§ref)re gefächen ifl, unb au<$ je^t gefchehcn wirb. Schärfer aber wirb ber 83ortrag ber SB. = 8., unb bünbiger bie ©inficht in ben Bufammenhang be§ ©anjen, wenn biefe TluSwcifung gleich im Anfänge ber SB.; 8. gefächen fann: bamit bieg in lünftigen S3orträgen gefc^etjen, unb 2lUeS, wag barauS folgt, fich einflellen fönne, will ich Sie jefct öorbereiten burd; biefe Unterfuchung. Saß ich ben innigjten ©cifl biefeS SBerfaf>ren§ auSfprccbe, (er ifl auch fcfwn auSgc* fprochen:) — er beruht barauf, bafj nicht wir fPhüofopbcn thäfig ©twag hanbeln, hinbenfen, unb »on bem Unferen ©twag beifra^ gen, wie hier bag formale ©ein ber ©rfcheinung ein fold;eg »on ung ^)ingebad)teg fein würbe; fonbcrn baf wir 2lllcg burch bie ©rfcheinung felbfi thun laffen, unb ung rein leibenb »erhalten, hingegeben an bie abfolute ©»ibcnj. ®aher habe td; ©ie in ber SB.s8. julefct ganj ber ©rfcheinung überlaffen, unb alleg freie £>enfen aufgegeben, bamit allein bie ©rfcheinung ft'ch in ihnen entwicfele. £)ag befchriebene formale ©ein ber ©rfcheinung ifl barurn burchaug unmöglich. SBie foll eg nun ju einem foldjen fommen? SJticht anberS, alg bie ©rfdjeinung müfjte innerhalb ihrer felbfi gerabe fo »erfahren, wie wir in ber SB. = 8. immer »erfahren mufften; fte müfjte ihr blofjcg formaleg ©ein hinflellen, alg einen feften ©runbpunft, alg folcfjen cg üoraugfefcen, um an bicfem fich weiter »erflehen, unb fich barunter fubfumiren ju lönnen. SBie wir: wir fe£en in ber SB.*8. bie ©rfcheinung leer unb formell hin; unfer Verfahren wäre barum eigentlich nicht unfer Verfahren, alg einer befonberen freien .Straft, fonbern cg wäre bag Verfahren ber ©rfcheinung felbfi in ung, alg ber 2lnfchau5 unggform Sch 5 ich jeigte baburch bie SB. = 8. felbfi alg eine 33es flimmung beg allgemeinen SBiffeng ober ber ©rfcheinung, mich alles felbftthätigen 5>h>iIofopIjireng entäuffernb. SBie müfjte bems nach bie ©rfci*:inung »erfahren? ©g fommt, wie ft'd) »erfleht, hier auf bie äufferfle ©chärfe an. @ie müfjte ein 33ilb ihreg rein formalen ©eing haben, unter welchcg fte nun fubfumirte, unb alg weicheg fte »erflänbe ihr wahreg, früher befchriebeneS — 533 — Sein, t’hr Silben unb ihr 5Berftcl>en biefeS SilbenS als gött» licheS ©rfcheinen. Solch ein leercS Silb ber bloßen gorm ohne allen ©efjalt müßte bie ©rfcheinung fchlechthin mit ftcf> bringen. SBaS ifi ber ©ehalt? 9iur maS »erfiänblich ifi als göttliches ©rfdjeinen, fann fte bilben, burchauS nichts 2lnbereS, fyabe icf> gefagt, unb nur ein fo ©ebilbeteS fann fie »erflehen: auf biefen ©ehalt, ber ba auSbrücft baS ©rfcheinen ©otteS in ihm, unb nur biefeS, ifi bie fpnthetifche ^Bereinigung beS 33erficf)enS unb SilbenS burchauS befchränft, unb alles auffer biefem Umfreife ßiegenbe ifi fchled)th)in unmöglich, weil cS ja ifi ©rfcheinung ©ots teS. 25iefer ganje ©ehalt müßte anS bem bloß formalen S5if* be fchlechthin hcrauSfallen, inbem ja bieS nur baju ba ifi, baff biefer gefammte ©ehalt oerfianben merbe in einer neuen gornt beS JBerfiehenS. So in ber SB. = ß. — SD3of>l aber müßte biefeS formale S3ilb auSbrücfen eben bie bloße gorm; nämlich SBcrs liehen unb Silben in abfoluter SpntheftS, melcheS ba eben nicht mehr ifi als Serfiehen unb Silben, Serfiehen unb Silben bon Nichts. £>ieS ber Snhalt biefeS formalen SilbeS. 9iun müfjte biefeS formale Silb felb|i bie abfolute gorm an ftch tragen; eS müßte barum fein ein Silb ber ©rfd;einung, mit bem Sers fianbe, baß eS fei S3ilb: alfo eben Sch fchlechtmeg, ein feienbeS unb gegebenes Sch, baS eben ba ifi, unb 3d> ifi. Sn ber l)bi heren Schiebung: bamit unter bicfeS 2llleS bie mahve Stealitat ber ©rfd;einung aufgenommen unb fubfumirt merben fönne. ©S ifi wohl flar, baß biefeS abgeleitete Sch baS empirifche ifi, unb fein ganjer Snhalt bie gorm beS SerjiebcnS unb SitbenS an in genb ©tmaS, bamit überhaupt nur bie gorm gebilbet merbe. ©S ifi ganj barum baS, maS mir fennett, unb unter allem Sorlies genben, mie ich ermarfen barf, am Sefien fennen: bie ©mpirie nämlich; baS gegenmärtige SJäfonnemcnt l;at barum nur bem, maS mir bisher bloß problematifd) unb faftifch behauptet haben, bie firenge Ableitung beigefügt. £)a5 Sehen beS feienben 3d> mit feinem gefammten Snhalte, ber ©mpirie, ifi ber actus realisa- tionis ber ©rfcheinung, baS allein mögliche formale Safein unb bie Smmanenj berfelben felbfi. ©S folgt barum: bie ©rfcheinung gefe|t, ifi bieS gefefct, benn eS ifi eben »hre Safcung unb ihr 'i v:;' 534 ©fifc. @6 ifl barum fdjledjtljin, wie bic ©rfc^einung ifl, unb uiweränberlid), ewig (5inS unb baffclbe wie fic: baS Sd> wirb nidjt, c6 iff fd)[ed;tl;in, unb eS iff unberänberlidj; bcnn eS ift baS formale ©ein ber (grfdjcinung in ihrer ©inbeit, weldje ©rs fdjctmtng i|f ba6 formale ©ein (Sottet in feiner ©inljcit. (2ltn ©d'ärfjfen : bie SBirflidjfeit6form, in ber ba crfcfieint bie walire ©rfdjeimtng). Sd) wünfdje, bafj Sbnen ber ©afs in feiner I;oi;en 23ebeutung einlcudjte. Sie folgen baoon ftnb feljt wichtig. XV. SSortrag. 9?odjmal6 in einer anberen SBcnbung, bamit eS Seiten baburdj nocf» flarer werbe: ba6 formale ©ein, baS Safetn ber ©rfdjeinung brüeft ftd) notbwenbig au6 in einem befonberen SSerftanbeSbilbe, S d); barum, weil ber uncnblidjc Sn= l)alt ber ©rfdjeinung ba6 wirfltdje Safein nidjt juläft, unb betru felben wibcrfpricfjt. @6 iff flar, ba£ biefeS formelle 23ilb bem wahren Snljalte ber ©rfdjeimtng 9?idjt§ für ftd) binjufclt, fon= bern il;m nur f;in$ufe£t bie auffer il;m liegenbe gönn be6 iff, ber SBirflidjfeit; bafj, wie oermittelft biefe6 l)injugefommenen 23ilbe6 bie ©rfdieinung fyriebt: idj bin; fo bei bem ©injelnen, wa6 jum wahren Snljalte gehört, j. 23. bei y, fte nur fyridjt: e6 ift; biefeS y ift. y 1jat nur bie SBirflidjf cit§ form erbalten burd) bie Aufnahme in biefe6 S3ilb, nidjt etwa feinen ©ebatt. Älar ift, bafi, wie bie ©rfdjcinung bingefc^t iff, al6 ©ine, fo auch ba§ Sd), ober bie SBirflidjfeitSform berfclben nur ©ine iff. Sie gorm be6 wirflidjen SBcrfrebenS, bc6 S3erftcben6 al6 einc6 anfebaubaren gaftum6 unb S3egcbenbcit, weldje6 bem S3cr* jfeben felbjt burdjau6 9tid>t§ Ijinjufc^t, lagt tn jt'dj fclbft feine ©paltung ju. S3cmerfen ©ie, bafj ein $rincip unb ©runb einer ©paltung in Snbmibucn, wobureb biefe 3Birflicbfeit§form würbe ju einem ©tjfteme oon Sd>en, fidj hier noch gar nidjt entbeeff, Se|t weiter: golgenbe6 muß tief erfaßt werben; e6 ift fo cinfad), bafj e6 oiele SBorte jur Skrbeutlicbung nidjt erträgt; unb fo tief, baß e6 allgemeines Bicbt üerbreitet. Sn biefer 3Birf= lidjfeit6form ift nun bie wahre ©rfebeinung, wie wir fte juni — 535 — Eingänge befdwieben, in einem 25 i I b e-; beim tic Erfcheinung fclbjl ftellt ft'rf) bar in ber 2BirflkbfettSform: 2BaS in biefc gorm einfritt, ifi nid;t bie Erfdwinung felbft, fonbern nur ein 23ilb ber Erfcheinung. Sn ber SBahrheit mar bie Erfcheinung Sbentität beS 23ifbenö unb beS SSerfiehenS beS ®btflid)en. ©icfeS ifi in ber SBirflichfeitSform nur in einem S3tlbe barjufiellen. 23ifb aber eine§ abfoluten unb magren 2ebcnS, bergleicheit ja fein muffe jeneä SSerflefjcn ; Silben in ber Einheit, S3ilb alfo eines waffr* haften ScbcnS ifi Vermögen. £>ie bilblidhe gorm barum, in n>c(cher baS wahrhafte ©ein ber Erfcheinung oorfontmen muffe in ber Schform, ifi bie eines abfoluten 33ermogenS. Erläuterungen. a) &aS wahre ©ein ber Erfd>einung tritt ein in bie ©ub* fumtion, nicht baS blofj formale: biefeS (ba$ formale) ifi, nicht im Vermögen, fonbern in ber ©einSform. Es fagt: id> bin, wie fich gefunben h«t- empirifche Sd) i id) fctn; unb oon feinem ganzen Snhalte fagt eS; eS i fi. Sn biefe ffiilbeSform fofl einfreten baS wahre unb eigentliche ©ein ber Erfcheinung, unb baoon rebe ich; biefeS tritt aber nicht ein als 33tlb eines ©eins j fonbern baS ©runbbilb, baS Element, in weld;eS aufge» nommen ifi, waS auS biefen höheren Siegionen fommt, ifi 58er; mögen. b) Sd) hß^e gefagt: baS 23ilb fei 83ilb abfoluten SSermos genS, b. h- bicfcS 25ilbeS gönn: S3ermbgcn, wirb an fich fel&fi nicht, fonbern fte ifi; ifi ewig unb umteränberlid) biefe, weil fte baS abfolut bilbliche ifi t»on ber Erfcheinung; eben fo wie baS, waS aufgenommen wirb in bicfeS 33tlb bcS 33ermbgenS, bie S3e= fiimmung biefer gorm, ber Snl)
ie gormen ber Erfcheinung eines folchen S3ermbgenS ftnb gar mannigfaltig; wie benn in bies fer gorm beS SSermbgenS begrünbet ifi alle Süannigfaltigfeit, 536 Sibjunftfon unb Berfplitterung. Seht nur bicb, um einer 33crs wed;fe(ung unb 83cnni|"d;ung oorjubeugen, bie in ben früheren Verträgen ber SB. s 8. nicht gehörig oermieben ift. SBab ich hie* SSermögen genannt habe, alb nidjt Sehen fclber, fonbern alb SBilb beb Scbenb, ift man fet>r geneigt, alb bab Sehen felbft ju benfen, unb ich wollte wohl barauf wetten, baft fopf)te nicht einmal gemeint ift, aub bem SBilbe beraubjugeljen $um tt>irfIidE>en unb wahren SBegriffe. Sicfer 33er* mengung mag auch wohl in früheren 33orträgen ber SB. = 8. nicht mit hinlänglicher Klarheit wiberfprochen fein. Safj eb aber eine fei, ift baraub unmittelbar flar: biefeb Sehen wirb hoch wohl jus gefchrieben bem Sch, fubfümirt unb alb ein tfccibenb biefeb Sch betrachtet, weldjeb bab ©runbbilb ift ber gefammten Gcrfcheinung. Siefeb Sch foll im S3eft'h biefeb Scbenb fein, unb ^Princip feiner Uteufferungen. 2lber ein Sehen, bab ba f>;ntl;efirt ift mit ei* ner ©ubftanj unb einem principe, unb jener einwohnt, ift nicht reineb Sehen, fonbern ift nur SBilb beb Scbenb, ift Vermögen. Sab wahre SBitb in ber Srfcheinung, fpnthefirt mit einem 83crs mögen, bab nur SScrmögen ift, wirb ein unenblicheb. Sab eins jig Sauernbe in ber ganjen llnenbliclftcit ift ber 33efthcr unb Präger biefeb SSermögenb, bab Sch- Sagegen in jener erften Qfnftcht beb reinen SBefcnb ber Gfrftheinung, bilbet bie ©rfcheis nung wab alb (Srfcheinung ©ottcb oerftänblid; ift, jugleich baffelbe »erftehenb, wab alfo gebilbet unb »erftanben wirb mit einanber zugleich, weld;eb Sehen barum 2üleb ganj unb »ollcnbet, fchlccht* hin in (Sinem Schlage ift. (SBelche S3ollenbung wir nun freilich wieber in unfere befd;ränfenbe Schform aufjunehmen, unb baburch bab Sehen ju tobten nicht ermangeln fönnen, wab aber bem ei* gentlichen Snhalte beb SBegriffb, ber nur unferm Senfen uners teid>bar ift, 9?icbtb entjicht). Siefeb wäre bab wahre unb eis gentliche Sehen ber ©rfcheinung, wab für unb nur ba ift in feis nem SB i I b e, bem Vermögen. Sie ©rfcheinung ift ein oerftän* bigeb SBilberr beb göttlichen Gfrfcheinenb; aber biefeb ßrftheinen ©otteb ift hoch wohl nicht ein in eine unenbliche Seit aubjubch* — 537 nenbeS ©ermögen, ju erfcheinen, fonbern cS ffi eben ba§ ©rfchet; nen felbjt, ganj unb fdt?recf)tl;tn, fo wie ©oft in ihm feiber ijl ganj unb fchlechthin. Sie ©rfcheinung aber in ihrer Unmittels barfeit, nicht wieber gebitbet, ift ©otteS ©rfcheinen felbff, ba§ iß Sehen; ba§ aber, waS ba liegt in bem fubßantiellen 9)rincip iß nicht Sehen, fonbern nur abfolutcS ©ermögen; wie bieS in ber ©ilbform ber SBirflichfeit erfcheint, wirb fich ergeben. ' (Saß im ©ilbe bicfeS ©crmögen5 erfi eintritt Seit unb Unen blich; feit, iß nun wohl Hur: unb b« wirb eS unS benn wohl hoffend lieh gelingen, burch biefen mcrflichen Sufah baS ©ilb ber @r; feheinung oon ber ©rfcheinung feiber, wie fie iß in unb an ©ott, ju fonbern, unb allen ©ermifchungen, bic bi$h«r nobh ge; macht worben finb, oorjubaucn). Sch mache bloß folgenbe jur (Sache gehörige Folgerung. Siefe Schform iß baburch gefegt, bamit in ihr bie ©rfchei; nung fiel; (wirflich) begreife; baß baS begreifen, waS an fich gar fein Safein h«t, im wirflichen ©egreifen beffelben fein Sa; fein befomme. 2lber bie abfolut bilbliche gorm beS Roheren in biefer SBirflichfeitSform ifi ©ilb eines ©ermögenS; in biefe §orm muß alles Rohere ohne Ausnahme eintreten. 2llfo juoörbcrß ber ©intritt beS Roheren überhaupt, als ©eßimmung unb 2lcci; bcnS eines ©ermögenS, Freiheit, SebenS, überhaupt als ©twaS, baS ba fein fann ober auch'nicht. Surch biefe gorrn finb wir beßimmt gewefen, als wir fagten: ber fJJienfcf) fann gar wohl in ber bloßen ©mpirie oerharren, ja er muß eine Seitlang barin oerharren, bamit baS ©intreten beS höheren erfefjeine als ein ©eworbencS, baS auch wohl nicht fein fönnte, als eine Gegeben; heit, bie nicht fchlechthin i|i. (©ben fo fchilberten wir oben bie überft'nnliche ©rfcheinung als Freiheit unb ©ermögen, weil wir fie burch bie ©ilbform hinburch anfahen, auSgefprochen als an fich : W «rß hüben wir baS ©ilb entbeeft unb burchbrodhen). 2£lfo: überhaupt fann baS Rohere nur eintreten, aufgegangen in biefe gorm beS ©ermögenS. ©obann, auch jebeS ©efonbere auS biefer fjohern Stegion fann eintreten nur mit biefem ©ilbe. ©o nannten wir ein ffiefonbereS auS biefer Stegion y, unb fagten, eS müffe erfcheinen mit bem Kennzeichen ber ©enefiS, ohne baß 3t v vor# 538 e? an ficb fei ein ©eworbene?. Seht erji [eben wir bcn ®ntnb ein, warum e? fo fein mufi, b« wir oorber im 33ilbe bcS SSer- mögen? befangen waren. -Surj, wa? in bcr bloßen ©ein6form, ber Smpirie, Hegt, unb burcb fie gegeben ifi, ifi factum factum ; wa? au? bem ^oberen unb SBaljrcn in biefe SBirflicbfeit?« form eintritt, ifi factum fiens. Sa? Srfiere, um ber gorm wiUen, ba? 3»fite, um be? SufjaU? wißen. Siefe? allgemeine ©efefs wirb üon bebeutenben golgen fein. Sa? S3ilb ber Srfdjeinung in ber Scbform benmoeb ifi ein SSermögen mit unenblicben Slcufferungen, ©cfialtungen unb Spaltungen feiner 2icciben§en; aber al? SSermögen ifi e? boeb fcblecbtl;tn Sin? unb baffetbe, eben fo, wie bie Srfcbeinung Sin? ifi. S? iji tbeil? al? SSermögen be?Scb, in bem gaftum, tbeil? al? SSermögen ber überwirflid;en Srfcbeinung, in ber 2lnfd;auung unb bem Senfen be? Scb, Sin?. 2Clfo auch jefet ifi im ®i?s berigen nidfjt bie minbefie ©pur oon einer ©paltung ber Sehe. SBir boten gefagt: bie Srfcbeinung fießt ficb bar fcblecbtbi« in ihrem formalen ©ein al? Sch. SBa? haben wir, bie? fagenb, getban? SBir hoben wieber, wa? wir ja oermeiben woßten, bin- gefegt ein formale? ©ein bet Srfcbeinung. SBir fagten: bie Sr= febetnung fießt ficb bar tc .: wir festen alfo bie Srfcbeinung obs jeftioe, unb festen fie nicht einmal al? Sch, weil e? eben biefe gönn war, bie wir erft nod; üerjicbch unb ablciten wollten, fom bern eben al? ©ein überhaupt; unb biefe? ©ein hoben wir ges fe|t al? ^rincip, eben bcr Scbanfcbauung, in ihrer gefammten gönn, ber Smpirie. 33emerfen ©ie gleich hier wohl btefen Unn fianb. SBir hoben biefe Srfdjeinung nicht eigentlich gefegt al? SSermögen, welche? fPrincip fein fönnte ober auch nicht, unb fo ober fo fPrincip fein fönnte, fonbern al? fPrincip unter einem ©efege. SBir hoben fo argumentirt: ©oß bcr Srfcbeinung ein formale? ©ein jufommen, fo muff fie nothwenbig SSilb fein biefe? formas len ©ein?, al? folgen. Siefer Umfianb ifi merfwürbig, unb fönnte in Bufunft oon SSebeutung werben: ich will aber — (hier ifi einige SBißfübr, bie jeboch belcfjrenb ifi:) ihn fogletcb auf ber ©teße anwenben, wie er hier angewenbet werben fann. Sn ber oon un? abgeleiteten 2lnftcbt ber Sinen Srfcbeinung liegt 539 triefe nur «15 SSermögen, nid;t «IS 9)rincip unter einem ©efe^e. Sn unfenn testen ©a(je liegt fte anber6, «IS fPrineip unter einem ©efe^e. Sie oon unS genommene 2fnffd;t liegt barum nicht in bem, maS mir gefügt Ijaben, unb i(t bcmjufolge unmöglich. SBenn mir nun nichts ttnbereS fmb, noch fein tonnen, als bie ©rfebeinung, fo ift entmeber unfere Znfid>t ber ©rfebeinung, «IS notl;menbt'g ^rineip eines §)rtncipiatS, falfd;, ober unfere 2d;corie ber ©runbform ber ©rfebeinung ift unüollftanbig. Saft fie bieS ift, gebt auef) noch aus einer anbern ^Betrachtung tjcrüor. Sie ©rfebeinung foß ja fct)fecl>ft;in ftcb berfteben, ganjlicf) unb burch* auS. Stad; beut, maS mir bis jefct gefagt I;aben, uerftebt bie ©rfebeinung aud; il;r ganzes qualitatmeS ©ein, baS göttliche (Sr* fd;cinen in ihrem Silbe. 9)tit biefem SScrfteben ift nun bie ©r^ fd;cinung burcbauS befebränft auf bie £d;form, biefe Scbform aber ift befebränft auf bie Silbform. Sa0 jeboeb baS ©emorbenc, baS in ber gorm bcS Vermögens erfd;cint, nur in ber Silbform ift, tonnte bie ©rfd;einung auf biefe SBeife nid;t t>erffel;en, fon* bern fte muffte baS alfo gemorbene Sitb (jaltert für bie urfprüngs liebe ©rfebeinung felbft. Stefe Silbform foll nach unS liegen itt einem notbmenbigen 9)rincipfein ber urfprüngltd;en ©rfebeinung, ber Scbform. SBenn barum bie ©rfebeinung biefcS 3>rincipfetn uerftdnbe, bann oerftdnbe fte aueb bie Silbform als folcbe: fte mußte barum eben baS Sd;, als entftanbencS, in feiner ©eneft'S uerfteben, unb bie Sdfform burebbredjen tonnen, unb biefe SDieg; liebteit muffte liegen in bem im Scb, im Silbe, abgefchten S3er= mögen. SBaS mir je|t getban buben, tnbern mir begriffen, baff biefe Sdffxit überhaupt b^vüorgebt auS ber ©runbform ber ur* fprünglicben ©rfebeinung, mufften mir nicht tbun in unferm Sta= men, fonbern im Stamen ber urfprünglicbett ©rfebeinung, unb ihres urfprünglicben S3erfiet;enS, unb geigen, baff eS im urfprüng= lieben SSerfianbe felbft liegt. Sarum juoörberft — eine für bte Sfrfifulation be5 ©pftemS bebeutenbe Setnerfung! — baS Serfieben ber ©rfebeinung jen* fcitS ibreS formalen unb fattifeben SilbeS ift ein boppelteS: tf;eilS beS innern unb cjualitatmcn ©eins ber ©rfebeinung, tbeilS ber ©eneft'S eben btefeS tl;reS bloß formalen ©eins felbft. ©S gtebt 540 barum ein fehr 5Bctfc^iebenc6 unb /Doppeltes $u berßehent, unb eS gäbe barum beet Hauptpunkte unb Siegionen beS SSewßehenS innerhalb ber ©rfebeinung: 1) Sie faktifd) empirifche 3linfcbau= ung; 2) in ihrer gorm, SSerfleI;en ber ©rfcheinung, a) im ihrem inneren qualitatioen ©ein auS ©ott, b) ihrem formalem ©ein nach, als Sch- ©obamt, worauf eS eigentlich anfommt: in ber 2tnfchauung beS Sch müßte barum auffer ber SSerfianblichfeit beS qualiitatioen SnhaltS, niebergelegt fein auch bie SBerßänblichkeit beS 34/ «IS ^Principiat ber Srfcheinung in ihrer ©nheit. 2Bie muß barum, iß bie grage, bie 2lnfchauung beS Sch fein, bamit aus iihr »er; ßanben werben könne, fie fei entfprungen auS bem nothW'enbigen 3)rincipfein ber ©rfcheinung? SBie müßte bemnach bie 2llnfcbaus ung Sch fein, wenn in ihr gegeben wäre ihre eigene Skrßänb» lichfeit auS bem ^rincipfein ber ©inen ©rfcheinung ? 2luS> biefer 33erßänblichkeit fonach, aus ben üBebingungen, bie ju bierfelben gehören, wollen wir fließen. SBiSher hatten wir bloß biic ein« heit beS Sch gefunben, unb sielleicht hier möchten wir aus ber (Einheit heraus jur SJfannigfaltigkeit kommen; eS möchte ftch ftnben, baß biefe 3lnfchauung nothwenbig fein muffe ein ©pßern mehrerer Sehe, inbem biefe gorm gefegt iß burch bie SJtögtidjkeit beS 33erßet)enS, baß bie ©rfcheinung in ihrer ©inheit ©runb «nb 9)rincip beS Sch fei. /DieS behalten wir unS auf bie nacßße SSorlefung üor, unb geben Shnen hier nur noch folgenbe grage ju bebenken: wie iß eS möglich ju feben, ba5 waS wir gefehen haben, ju berßehen, baS waS wir auS ber ©rfcheinung beS Sch berßanben haben? , XVI. SSortrag. Unfere Unterfudhung iß ßehen geblieben auf folgenbem ©tanbpunkte: 1) ©ie ©ne ©rfcheinung in ber höchßen ^otenj, bie wir kennen, bie an ©ott iß, ®otteS 3fccibenS, burchauS nidtjt ein eignes ©ein unb ©ubßantialität hat; — biefe ©rfcheinung ßeHt jufolge beS ©efefceS beS ©ichberßehenS, als ein befonbereS, auf 541 ft# felbfl berubenbeS, immanentes ©ein ß# bar; als ßrirteS £)bjeft i^reä ©i#t>crßebenS. IDteS f#le#tbin, jufolge beS ®e* fefceS. ©ie ßellt jutwrberß I)tn fi#, als ben ©inbeifSpunFt, an weitem fte 2lHeS fubfumircnb tterßebe, waS fte weiter an ft# verßebt. 2llle3 ju ©erßebenbe wirb aufgetragen auf biefe gigur be$ ©inen 2# 5 3# bin bieS 2Cüeö. ^tfofopf)iren3, unS felbß ein FtareS unb eollßänbigeS ©ilb ju entwerfen »om ©ein ber ©rf#einung. £>en Anfang ju einem fol#en haben wir. 2)aS ©rf#einen ©otteS, fein JlccibenS, wel#eS wir benfen (bis jjegt unbere#tigt) unb baS nun ohne äweifel ©ilb, ©ilbungSFraft überbauet ift, ijt f#le##in in ber gorrn einer .£>inf#auung 2#, mit allem bem, wovon wir wiffen, baß eS in biefer #inf#aus ungSform liegt. £siefe «£>inf#auung 2# ift baS einzige wirFli#e ©ein jenes gottli#en ©rf#einenS: fte ift barum fo gewiß ba, als jenes ©rf#einen ift, ober bie allgemeine ©ilbungSFraft; biefe aber ift fo gewiß als ©ott erf#eint, barum fo gewiß als ©ott iß. SDie @rf#einung bat biefe Storni ber .£>inf#auung 2#, unb iß biefe gorm. (2)ieS ni#t mpßerioS ju nehmen, fonbern wie bie SfBorte lauten). 2nfofern iß baS ©ilb ©inS, unb bleibt ©inS. 2) SiefeS ©ilb nun, biefeS 2#, haben wir weiter beßimmt alfo: baS jegt ©efagfe wäre bloß ber 2ftt3brucF beS formalen ©eins ber ©rf#einung, baß fte iß nur ©rf#einung; eS wäre bteS #r negativer ©baraFter, baß ße iß ©ilb, rein unb lauter unb bur# unb bur# ©ilb, ni#t aber ©etn ober SSefen. S5ie ©rf#einung iß ja aber ni#t bur# unb bur# ©ilb, iß ni#t null unb ni#tig, fonbern beS ©eins, beS SBefenS ©rf#einen. SJlit biefem bloß formalen 2luSbrucF iß eS baber ni#t ju ©nbe, au# baS £luale muß ft# barßellen. £)ie ©rf#einung ßellt fi# bar in ber 2#fown, fte ßeHt ß# au# in biefem qualitativen ft — 3S2 — ©ein, unb in biefer ihrer Sejiehung auf ba§ wahrhafte ©ein. 9)?it bem ©rfien ift bag Smeite ^gleich auggefagt. tiefer innere ©«halt, alg bcr jvocife Sifjcit, (teilt ft'cfy mm bar in bem, wag mir y nannten, atS ein 33ilb, ju welchem bag Sd) fiel) mad;cn ?ann, b. h- barum alg 33ilb cincg möglichen, ju erfd;affcnben ©cin§ beg Sei); alg Scftimmung eines SScrmös geng beg Sd>, qualitati» beftimmt, ftch ju machen jurn Silbe y, mclcheg Vermögen SBille hjeipt. gaffen mir bieg gleich in einer feften gormel. Sag Sch ift hingefchaut auä ber allgemeinen Silbunggfraft, ober bem göttlichen ©rfcheinen, alg fchlechthin hahenb ober feienb Silb; biefeS S3ilb aber ift oott boppelter gorm: tfjeilg brüeft cg aug bag wirflich gegebene ©ein beg Sch, bie ©mpirie; theitg nicht fein wirflid;eg, fonbern nur fein möglid;eg ©ein, ein burch eigne jbraft beg Sch ihm ju ©rroerbenbeg; bann ift eg bag befamtte y. Sa biefer ledere Sheil beg S3ilbeS überhaupt bis in bie SBurjel nur eine 9Jtöglid;feit augbrüeft, fo ift wohl ooraugjufcl-sen, baß auch bag Silb felbfi fid; als ein fold;cg, bag auch nicht fein fön* ne, in bcr bloßen gorm ber 9J?6gtid;feit barftcIXcn muß. grüher fagten mir beßhalb: y fiellt fid; bar alg ein ©cworbene», ©enes tifcheS. 3) Siefe Sdmnfchauung nun, mit folchem Silbe in boppelter gorm, mie mir eg eben fcharf auggefprod;cn haben, ift, fd)(cd;f= meg, eroig unb unoeränberlicf), fertig, ©ing, mie ©ott ift unb fein ©rfcheinen, benn fie ift bloß bie gorm, bie SBirflicbfeifgfortn beg ©rfcheineng, fo mie biefeg ift bie gorm bcS Safeing ©otteS. Sn jebem ©inne ift biefe gorm fertig: y erfcheint jmar alg SJtöglichfeit unb ©eneffS, aber auch biefeS 2Berben ift, fertig unb eoraugbeftimmt; ift fein anbereg SBerben, alg bag, wag e$ eben ift, augbrücfenb nämlich ben inneren ©ehalt beg göttlichen Silbeg. Sag £c£tere ift befonberg bebeutenb. Unb fo märe benn biefe 2fnfchauung unb mit ihr bie ©rs fcheinung in ber 2Birflid;feitgform beS göttlichen ©rfcheineng burchauS beftimmt, unb unfer Silb baöon märe fertig. Sn jenen gefd)loffenen unb umfchloffenen Umfreig fann 9?ichtg mehr hnctn= ! fommen. Sa3 Sd), in tiefe ©elbffanfchouung berfdhloffen «nt immanent, mürbe ffd; jurn lebten unt abfofuten ©ein. 4) SBir haben ftetS gejagt, baff eS fo nicht iff. Siefe fo eben bcfd;riebene Sei;form mtrb »ieterum begriffen, als? ßrrfcf;eis nung berßrfcheinung. 2llle§ demnach, maS mir fo eben felbff gefagt unt cingefehen höben, if! möglich. SBir hoben au§ bem ©runbelemente be§ (5rfd;einensj baö Sd; hergelcitct, unt feine 9?othmenbigfeit gejeigt: mir finb barum nid;t in bem Sd; befchrdnft unb gefangen geblieben, fonbern barüber htnauögcgans gen. 2flfo cS giebt ein Grinfel;en unb ©ichbegreifen ber mirflichen Grfd;einung; bicfeS ©id;bcgreifen liegt barum in ter SBirfs Iid;?eitöform ber @rfd;einung felbff mit, barum auch in ber Änfd&auung beö Sd). SBir begreifen ja bic S55irftid;feit§- form: mer finb bie SB i r ? Gben biefe SBirflid;feitSform felbff; in ber SBirflichfeitöform muff barum liegen ihr eigene^ begreifen unb SSers ffel;en. SB t e unb SB o liegt es> bennnunin berfelben?— Sd> bitte ©ie, eS fcharf ju faffen: ich will turdh £ineinberfe|ung in ben redjs ten SJtittetpunft ©ie einer SJtenge bon SBorten unb ßrlöuteruns gen überheben. Sie 2lnffhauung be§ Sd), wie mir fte früher befchrieben ho* ben, iff fd;lechtl;in: in ihr iff, af§ jmeiter Steil, niebergelcgt eine Sftoglicfffeit non Sßilbern; bi§ jefct hoben mir als bie ©phare tiefer möglichen Silber bloff gefannt bie Söegion y, bie ba ents hält Silber eine§ SermögenS be3 Sd) (eine§ SBillenS, ben ba§ Sch fleh berfefjaffen fann). Sn biefer SJJögltcbfeit felbff muffte aud; ba§ Serffehen liegen, non bem mir jefct reben, unb non beffen SKöglidffeit mir burch unfere ganje bisherige 2lnffd;t ben faftifdjen SemeiS geführt hoben. SBelche SJtöglichfeit? Sie, baff ba3 Sch fith fdbff begreife unb berffehe aß Silb ber ßrfcheis nung, baff barum baS Sd> herauSgehe über fein abfoluteö ©ein, biefeS burdhbred;e, unb e§ ftnbe als bloffeS Silbfein eines höheren ©ein§, biefeS muffte barum audh in ber Schonfchauung liegen. Ster anberS: biefe Schonfchauung muffte auffer bem, maS fie fonff iff, unb ma§ mir fennen, auch noch fein bie Stefferis bilität unb Scrffanblicfdeit be§ in ihr GrfcheinenS ber abfoluten ßrfcheinung. ©ie muffte berffanben merben fönnen als folcheS: 544 unb bic 9)?öglichfeit, fite alfo ju »erflehen, müßte ln ihr abgefefct unb niebergelegt fein. 3m: ich bin muß liegen bie SJerftänb» lidffeit, b. i. bie SDlöglichfeit beS SkrftehenS: ich bin nur dr* fcheinung, $)robuft eines ^»ß^cven, ber drfcheinung jenfeitS. £>aS fagen wir, unb biefeS richtig ju »erflehen, barauf beruht bie dinftcht, bie id; in Sh»«« heroorbringcn voill. Nochmals: ber nervus intelligendi beruht barauf, baff biefcS SSerflehen beS 3aß in bem realen Sch, b. h- in ber in bie Schfortn eingetretenen drfcheinung überhaupt, liegen müffe ein 33ermegen, ftch 5 U jenem Sßegriffe, b. i. jum S3ilbe beS drfcheinenS ber dr* fcheinung in biefer §orm beS Sch, ju erheben, ober fleh %vl biefer höheren Hfnficht beS Sch ju entwicfeln. S'ieS ift’S nun, was ich fo eben erinnert Im&e, unb waS als eigentlidjer unb tieffler ©runb* punft unfereS SRäfonnemenfS gemerft werben muß, aber hier nicht eigentlich jum Siele trifft. b) £>aff in ber objeftioen ülnfchauung beS Sch, wie ft'e ijt in erffer fPotenj ohne alle SJeflerion unb dntwicfelung beS 5$er* ffehenS, ober in bem Snhalte biefeS hmgefchauten 3a burchauS nichts weifet wäre, als feine £3egreiflicfffeit als dt* fcheinung ber drfcheinung. demnach liegt in bem Sch unb fei* nem ©ichoerfrehen eine Suplicität: 1) baS Sch begreift feine leere gorm, als ein ©ein, unb 2) eS begreift feinen höheren ©ef)alt, ben eS erhalt burch baS drfcheinen auS ©oft = y. SBare nun baburch ber ^Begriff beS Sch »oflfommen analpffrt unb ouSgeleert? Sc», wenn baS 3 ergeben; baruirt muß im gaftum ber unmittelbaren ?Fnfd)auung noch gtwag liegen, woran eg ftcb ergebe jum abfoluten ©elbfioerfiänbniß feiner gorrn. Ser 3)unFt, auf ben cg anfommt, iff flar berauggeboben. 5) Sie <3d;lußweife ifi nun biefe: 2Bir wollen wiffen, worin biefe S3egretflid)feit belieben möge? SDian muß baju wiffen, wag ba eigentlidjcS f))robuft beg ©egriffg fein würbe? 2Ba§ bewirft biefeg ^Begreifen, wenn eg ftd; jutrüge? Senn 'ber ^Begriff wirb ja burdj Erhebung über bie 2fnfdjauung; er ifi eine ©ntwicfelung au§ ber bloßen Sföoglidjfcit: wag im ^Begriffe liegt, liegt nicht in ber 2fnfcbauung, wohl aber liegt in ber tfnfdjauung bagjenige, aug welchem allein biefer ^Begriff werben fann, liegt ber ter- minus a quo jur ©rjeugung beg SSegriffg, b. b- bie 9iefleribi= litat ober S3egreiflid)feit beffelben. Sarurn: wag iff eigentlidjeg jProbuFt beg 33egriffg? Ser ^Begriff fagt: bie ©rfebeinung, bie ©ine, an ftd), fiellt ftd; bar, wie fte ifi in ihrer ©inbeit. Einheit barum ifi bag $>robuft beg SBegriffg, 2(nfid)fetn, ©efd;loffenbeit in ihrem 2Se* fen. Siefer 4?auptfafc ifi ju erweifen. SSSir haben fiefg een biefer ©in beit gebrochen; aber wie anberg, auffer jufolge biefeg ©egriflfg felbfl, weil er ung, bet bem Siüfien jur fPbilofopbie fd;on oorfebwebte; inbern wir festen: bie ©rfebetnung ifi, unb inbem wir ohne biefen ^Begriff in bie fPbdofcpbie gar nicht hinein Fommen Fonnten. Saß aber fehr biele SKenfcben, unb aud> ^hilofo^hc« / >hn nidjt haben, baß er biefen noch werben foll, baß ihnen ftd) bie ©rfebetnung jerjireut in ein unenblicheg Silan; nigfaltigeg, ifi fel;r beFannt. XVII. Slortrag. Ser 4?aupffntnFt ifi: bag fProbuft beg SBegriffg ifi eine ©inbeit; alfo ba ber ^Begriff wirb, fo wirb auch bie Gnnheit, fte ifi ©lieb einer ©eneft'g; aber bie ©inbeit wtrb aug SHannigfaltigfeif. Ser terminus a quo für bie ßon; firuction einer ©inbeit ifi SUannigfalttgfeit; bie ©runbanfebau; ung barum, tn ber bie ©rfd)einung ftd) in ber SBtrflicbfeitgform 35 516 binftellen mußte, in ber fte iff, ift ein Mannigfaltiges. Man: nigfaltigfeit barum ift baS ©lieb in ber Anfdiauung beS Sdf, baS wir als AuSbrucf ber Sicpcribilifat unb SBcgreiflicbfeit beS ^oberen fuebten. Äurj: in ber gefammten SBirfliebfeitSform i(! überhaupt mir Mannigföltigfeit, burdiauS feine ©inbeit. ©ie SBirflidjfeitSforin aber ift auSgcbvücft in ber Surni beS febteebtbin t)ingefef)auten 3 ft. 2Ctfo eS ift überhaupt nur Mannigfaltiges, ©ie ©runbanfebauung alter SBtrfliebfeit ift aber nur bie S'cbform. Sf! nun ber ©runbebarafter ber Sßirflicbfeit Mannigfattigfeit, fo ift ba§ Scb aud; ein Mannigfaltiges, unb cS wirf lieb ift fein Scb als ©ineS, fonbern eS finb nur Scpe. ©er nervus probandi, ober eigentlicher baS fundamentuni geneseos wäre, baff bie Ginbcit febteebtbin nur liegt in einem ©enfen, weldjeS nur bureb ©rbebung über baS wirflicbe Sein, unb als eine Abftraf: tion baoon möglich ift. 3m wirflidjen Sein aber, weit bie ©im beit nur ift im ©enfen, unb biefeS baS ©egentbeit beS SeinS ift, giebt cS nur Mannigfaltigfeit, bis in feine fieffte SBurjel. 3'd) will bie Sadbe recht nu^bar maeben, 1) bureb eine po= putare SSemerfung, 2) bureb ©rfaffung beS Abgeleiteten »on eU nem bäb crcn Stanbpunfte. 1 ) ©aß man bie ©inbeit eines Mannigfaltigen nur benfe, b. b- fte tbätig beruorbringe bureb- Abftraftion non bem, waS baS SSerfcbiebene macht p einem SSerfcbiebenen, unb bureb Auf: faffung beS ©emeinfamen, bat fid; wol;l deinem nerborgen. ©tc= feS ©enfen aber b fl t man auS logifeber SJcrfebrtbeit (oSgcriffen non bem ©anjen unb Allgemeinen, unb eS btngeftellt als eine frei erfebaffene, für ftcb beftebenbe SSSett 5 als fd;lccbtbin möglich, ohne p benfen: wie? Aber eS ift ber £auptd)araftcr ber SB.s 8 ., Alles 511 faffen in feinem Bufammenbange, unb eS einpfebett als fd)tcd;tbin notbwenbig in biefem Bufammenbange. §aßt man nun baS ©enfen auf biefe SBeife als notbwenbig, baß eS fei, unb baß eS als ©enfen notbwenbig fo fei, t)iex ©inbeit bilbenb; fo fielet man, baß, wenn baS ©enfen gefefct ift, bureb baffelbe febteebtbin gefegt fei eine Mannigfaltigfeit, als ber terminus a quo ber bureb ©enfen p bilbenben ©inbeit, ©enfen ift faftifcb; fagjt bu: wir fagen: ©enfen ift notbwenbig, unb liegt im 547 abfolufen Sein ber ©rfd;et'mtng, benn fte iß ja nur, inwiefern fte ftcb »erfleht. — tllfo aud; ©inbeit ©rgeugen ift: benn ©en= fen ift = ©inheit erseugen. SBie aber wirb ©inheit erzeugt? 2lue> Sßannigfaltigfcit, aß bem fattifd; ©egebenen. 2) Steßcn wir jefjt 2lße§ in einen höheren Sufammenbong. ©er UmtreiS ift nun burd)brocben; aber wir woßen ihn jefct »on Steuern wiebcr ttmfdßiefjen. Unfer 4?ouj>fgrunbfah ift biefcr: bie ©rfebeinung ift nid;t, ohne ftcb ju »erfteben. ©icf> »erficben ift bie gönn ihres Sein§. tüfo ba3 Sein ber ©rfebeinung beruht Weber in bem ©erfteben, (wcldjcS = ift bcnt ©erftcbenb;fcin), noch in bem ©üben, «gnnfcbauen, Soffen, ©cfcbräntcn unb ©cftimmen ihrer allgemeinen ©ilbuugSfraft jtt befiinimtcr ©eftalt, = ©erftanbeneS = fein; fonbern fdjlccbtbin in ber abfoluten ©inbeit unb ©urebbrungenbeit beiber: »on ber Sie ftcb ein ©üb machen mögen, fo gut Sie tonnen. ©ice> ber allgemeine Sab. fSiit biefem, welcher felbft ein ©egriff unb ©efeb ber 2lnwcnbung ift, febweben wir jc|t nicht mcf;r Hoff, wie früher, im Seerett, bl oft il;n auSfprecbenb, ohne ein Sein ber ©rfebeinung ju hoben, weld;c§ wir unter biefeS ©cfe(5, als ein baruntcr fubfumirbareS brädjten, fonbern wir hoben wirtlich ein fold;c§ Sein ber ©r-- fcheinung, welches unter jenen ©egriff paßt. ©ie aßgemeine ©ilbung6traft ift formirt ju einer innerlich; »erflänbigen Sdi= anfehauung. ©tefeS bermalige, »on unS begriffene Sein ber ©r* fcheinung, (»on unS, bie wir unS ja jtiße holten, unb nid;t bc= merfbar machen woßen:) ift nun ju benfen nach obiger Siegel unb ©efeß. ©iefeS Sein ber ©rfebeinung ift barum burcbauS nicht, wie wir gefpreeben hoben, blofje tlnfdjauung; benn bann wäre eS gar nicht Sein ber ©rfebeinung; fonbern eS ift noth* wenbig jugleich unb in berfelben ©inheit, in bcmfelbcn ungefheiU ten Sein auch ein ©erfteben. (Sd> meine ber ©runbpuntt unb bie ©inheit biefeS SeinS: benn baff in ber 2lnfd;auung felbft ein ©tlb beS ©crftcbenS abgefefct ift, gehört jur 2lnfd)auung, unb ift in bem Shfteme berfelben befaßt), ©er Sn holt biefeS hinjujubenfenben ©erftebcnS, baS ©erftanbene in ihm, ift nun, wie ftcb oueb »erfleht, ba eS ja baS Sein ber @rfd;cinung ift, biefeS Sein ber ©rfebeinung felbft, in ihrer formalen SeinS; 35 * 548 ©inbeit; ein JSilb eben ißrcS formalen ScinS (wie wir aß ^?i>itofopf)trenbc eS bon Anfang an gehabt haben, unb baoon auSs gegangen ft'nb, fafttfcb, ohne cS ju erftären). 2fbcr ferner: bie= feS Sein ber ©rfdjeinung ift ja weber SSerfief>cn, noch 2fnfdj)au= ung, fonbern bie abfolut organifd;c ©inbeit beiber: nicht baß ©inS ju bem 2£nberen bmjugcjablt würbe, fonbern beibe finb or= gantfd) oerfcbmoljen. 25iefc ©inbeit aber, ber fvntljetifcbe $)unft ift ein 2eben unb Vermögen, in ber waltcnben ®rnnbs form beS SeinS; ein SSermögen, baS ift, wirtlich ift, als SSers mögen. ÜJtun fann biefe innere unb organifebe ©inbeit, — ©inheit fage ich, — felbft wicber oorfommen in jwei möglichen 2lnfichten. ©ntweber nämlich: bicfeS Vermögen ift wirtlich in ber 2lnfchauung, bie ©inheit barum aud) aß wirtlich; fo crfcheint bieS mit bem fPräbifate beS 33crmögcnS; aß ©twaS, baS auch nicht fein tonnte; alfo aß SBcrben, aß freier 21 ft. ©3 erfcheint ein Renten. 25er Snbalt bcS burch bicfeS 25cnfen er= jeugfen 23ilbcS aber ift ©inheit, alfo eine geworbene ©inheit er* fd;eint, lebigltch burch baS SBerben, barum geworben auS einer SJtannigfaltigfcit. £>ber baS S3crmögcn ift nur aß möglich in bet 2lnfd;auung: fo erfd;eint in il;r nur baS, non welchem aue> fie möglich wäre, alfo bie 9)iannigfaltigfeit. Sn bem lederen gälte ift barum fein Skrftehen angefchaut, wohl aber bie 23 er ftän blich feit. SiefcS, was burd) bie SScrfiänblichfeit ge; fefct wirb, liegt nun eigentlich nidjt in ber 2(nfd;auung beS Sch, aß 3lnfchauung, fonbern in ber ©inheit beffelben mit bem (hier nur aß möglich gefegten) 2>crftehen beffelben. ffieibcS a6er ift fd;lechthin in ©inem Schlage, weil cS nur alfo ift gorm beS SeinS ber ©rfcheinung; baS Sch nicht ohne SJtannigfaltigfeit, unb Sfiannigfaltigfeit nicht ohne Sch- Siefultat, in allgemeinen flaren Formeln bargeftellt. 1) Sie Sid)anfchauung beS wirtlichen unb gegebenen SeinS ber ©rfcheinung, unb barin, wie wir auS bem Öbigen wiffen, beS abfoluten 3)rinctpS aller SBirflichfeit, ift bie eines mannig; faltigen Sch- 3)?it ber 3tnfd;auung ber SBirflichfeit haben wir eS ju thun. 25ie SBurjel aller Sßirflicbfeit ift baS Sch- ©S wäre ©in Sch/ wenn eS nur 2tnfchauung wäre, aber eS ift auch — 549 — 93erfianblid)fcit bcr Mfdjauung, baßer ifl ba5 ©runbprincip aller 2tnfd)auung bcr SBirflicßfcit ein SJtannigfacßeS. 25er 9)unft ift neu, unb woßl nid;t Scber hat ftef) i^n fd^on recht fefjarf »or bie llitgcn gerüdt. Ser .^auptmoment ifi bie Ifnfdjauung eines Sch, ber gemcinfamen Schßcit unb greißeit in Men. Sfl benn bicfe§ 33ilb ber gemeinfamen Scßßcit unb §reil;cit in Men ein ©ebanfe, burd; irgenb einen ©chluß, eine ©rßebung, Mflraftion, Stucßweifung cincS ©efeßeS erzeugt? ©cßließen wir etwa erft nu§ bem ^anbeln unb ftd) Muffern eines SBefenS auf feine t>er= nünftige Scl?&eit? Offenbar nicht, benn n>ie langfam unb wie fireitig würbe bie§ oft fein! ©onbern unmittelbar mit feiner fubs ffanticllen, burd) fein SlccibenS beflimmten ©rfdßeinung, mutße id; einem jeben Snbiüibuum bie 3chb c >t a priori an; ba§ §afj tum feiner Mfcßauung wirb mir üielmcljr gurn §)rincip eineS ©dditffeS. Serncr brüeft e3 au$ eine SBirfltcßfeit, bie fleh butd;au3 auf iJiicfjt» flüßt, al§ auf ba§ i fl ber Mfcßauung: fo ijl§, unb bamit gut. Mer ferner: wa§ ifl nun bureß biefe SBirflicßfcit be$ 3d>/ burd) biefe gretfjeit unb Skrnünftigfeit überhaupt, weiter gefegt in ber ©rfeßeinung ? SBo ifl benn biefer Sch überhaupt, ber bocß wirflich ifl auf ©rebit ber Mfcßauung ? StirgenbS. SßeldjeS 9)rabifat auffer biefem ©inen unb naeften ber Scßßeit fann ich il;m beimefjen? SureßauS feines! SBoßin wir burd) bie Stegion ber 9)räbifate gewiefen werben, wirb ftch geigen. Sch fann bie §orm biefer fonberbaren Mfcßauung, bie auSfießt, wie ein 33egriff, unb eS hoch nicht ifl, unb bie gang beutlich ben SJlittel = unb ©rangpunft ber beiben SBelten begeießnet, hie* nicht ohne SBeitläuftigfeit unb IBerfleigen in anberc Stegionen au§cinanberfe|en; merfen ©ie ffch aber benfclben für bie SB. *8. ©eine Surchficßtigfcit wirb 9)robe unb «£>ülf$mittel gugleich fein. Sd) feße hingu: biefe Mfcßauung ber Schheit überhaupt ifl, wie fte bem Snhnlte naeß bttrcßauS ©in3 ifl, fo auch ber §orm nach ©inS, b. ß. Seber (wie ich e§ außbrüefen muf),) befaßt ftch felbfl mit in biefer ©inheit, eben fo wie bie Mberen, mit ihnen gufammenfließenb in ©inS. Sa§ 23ewußtfein feiner inbioibuellen $)crf6nlicßfeit ifl barum in biefer Mfcßauung fchlechthin auäge* tilgt; fo wie wir feßon oben ein 2leßnlicße§ fanben bei ber objef= 550 tiücn SBeltanfchauung; in tiefer befdjricbcnen ©inen STnfchaitung ber gegebenen SEBett ij! tiefe gorm eben bilblid) nietergelegt. 2Bie wir bort 3llle bie SBelt anfchauen als ©ine; eben fo fchaucn wir 3(He hier bie Saus ung ber Sd)heit ijl feine fPcrfon, fonbern ba§ ©ine Sdt. Sn bcr Sd;b«t ijl ba$ frennenbe S3e»uptfein ber fPerfonlidgett nid)t oorhanben. ©rj! wenn ft'd» ©iner befänne, unb fagtc: Sd; benfe baS, febe ba§ ein; erji bann wäre biefeS fein Sd) bie Werfen, welches ganj richtig iji, nach ben ©runbfäfcen, bie wir oben auf gcfteltt haben, bajj bie Spaltung nur bie Freiheit treffe 7 welches fich h^r auch wähl weiter betätigen wirb. — SBo ij! biefeS Sch, fragte ich unb frage fort: Antwort: bcr ba SBo ij!, unb übers haupt, wo biefer Sd) ein befiimmteS @mpirifd)eS fein füll; ba ij! er immer ein ©injelner, ein Stücr auS ber SRannigfaltigfcit beS ©inen Sd). Sa§ Sd) überhaupt ij! nur Anfang unb ©rttnbs läge ber SSirflicpfeit, ber in ihr ;u gej!altenbe Stoff. Sn ber wirf liehen 2Birflid)feit (biefer TfuSbruc? hat hier Sinn) in ber ^)erau§gef!altung bcr (formellen) SBirflicpfeit ju bejtimmter 2lnfd)auung jerfällt biefeS Sch nothwenbtg in Sehe. Senes> übers haupt ij! Subjiantialität, Stoff; bie Spaltung ij! gorfbes j!immung biefeS ©runbjiop bcr SBelt, alfo 2fccibcntalität. 9?un ij! bie SBirflicpfeit nur in biefer gortbejiimmung; alfo bas? Sch iji wirklich nur al§ biefe ©injclnhcit unb Sföannigfaltigfeit. Siefe 3fnfd;auung überhaupt tragt nun gattj ben ©harafter ber SBirflidjfcit. Sie 3(nfci)auung ber Schheit felbj! unb ihre modi, bie Sehe, erjirccfen fid; fo weit, als fte fich eben erfireefen, weil eS fo ifr: wie Diele, wie wett, beruht blog auf ber 3(uSfage ber faftifchen 2lnfd)auung, iji rein faftifcb, ohne allen weiteren auSjuführenbcn ©runb. 211 |o ein Spfiem Don Sehen, wenn ja in einem gewiffen Sinne baoon ft.ch follte fprcchen lagen, liegt blofs in jener ©inheit ber 2fnfchauuitg, welche aber in SBesies hung auf ihren Umfang felbj! rein entpirifd) tf!, nicf)t in irgenb einem begreiflichen ©efc^c begrünbet. Surch bie gorm beS S3e= gripS, bajj biefer iji ©inheit, haben wir bewiefen, baft Sftar.s nigfalttgfeit überhaupt, als? ©eneft'S ber ©inheit fein müfje: nid)t aber welche, unb wie weit fte fich erjireefe, bteS if! gefe|los. — 551 — Unb bet btefer Unergrünblichfeit muß eS benrt autf; ferner bleiben. Senn in ber gönn ber SBirflichfcit ber ©rfcheinung liegt OTicfjtS, als baß überhaupt SDtannigfaltigfeit fei. ©in beßimmenbeS ©efefc für biefe SJtannigfaltigfeit unb ihren UntfreiS tonnte nur auS bem Snhalte ber ©rfcheinung hergenommen werben. S3on biefem Sn* halte giebt eS aber feinen 33egriff, fonbern nur eine tfnfd;auung, in ber 9tegion y, welche fetbß bicffcitS ber inbiinbuellen ©pal* lung fällt. Siefe abfolute Unbefchränftl;eit ber ©rfcheinung we* nigßcnS (Unenblichfcit fage ich nicht;) in SarßeHung ber Sch« burch baS formale ©efefj ber ©rfepeinung, unb baß Seber über bie (Einheit ber ©emeinbe »erwiefen iß an feine eigene faftifche 2£nfchauung, burd;auS aber nicht an irgenb einen gcfe^lidjen 33c* griff, iß auch wopl ju bemerfen, um Srrthümern über biefen spunft oorjubaucn, bie auS ber allgemeinen fpßematifchen Senbenj ber SB.«8. entßchen fönnten. Sie SB. 5 8. hält fiep in ber 9te* gion ber ^Begriffe, wo tllleS nach ©efefcen einpergept, unb nid)t in ber ber tlnfcpauung, wo 2llleS faftifch iß. Sarüber giebt eg aber fein ©efep. Stoch flarer wirb biefe Unbefd;ränftf)eit erhellen in ber Unterfud;ung, wag bie inbioibucllen Sch« eigentlich finb, unb wie fte fich »erhalten ju bem ©inen Sch — ber ©rfepeinung felbß. XVIII. 58ortrag. 2) Sie wirflicpe ©rfepeinung erfd;eint fiep als eine SDtannigfattigfeit einer, in ihrer ©elbßanfchauung gegebenen ©inbeit »on Sehen baburd), weil fte fich erfd;einen foll, alg mit greipeit innerhalb biefer gegebenen SKannigfaltig* feit, unb t>on il;r auS fich erheben» jur ©inheit. Sebiglich baburch unb barum. 2llf 0 , fo weit wir bis jept finb, iß bie ei* gentliche ©pipe unb ber ©ifc ber SBirflid;feit ber ©rfepeinung gar nicht irgenb ein in ber tlnfcpauung gegebenes ©ein (nicht jene formirte, jum S3ilbe ober SBilben überhaupt formirte SBilbungS* fraft), fonbern oiclmehr eine beßimmte greifjeit ber SBilbungg* fraft: unb jwar bie ©eßtmmung jur tfnfcpauung ber ©inheit ftcb ju machen, bie ©inbeit ju bilben. Siefe ©inbeit aber fe<3t »oraitS, al§ ihren terminus a quo, baS ©egentbeil ber ©inbeit, bie Mannigfaltigkeit. Sie ©rfebeinung feil [ich benten als ©in= beit: baS fe|t Mannigfaltigkeit »orauS. Siefe Mannigfaltigkeit barum muß in ber ©elbfkanfcbauung, oor bem Madben ber ©im beit oorauS, fein. (Treber wirb fi'cb anfeben als ©injelncS, barum, weil er ftd) erbeben foll jur ©infid;t ber ©inbeit, itnb biefe ©rbebung nicht als fein ©ein, fonbern als feine ©rl;cbung anfebauen foH. SteS ifl ber ©runb ber Mannigfaltigkeit). SRutt ijt bie Mannigfaltigkeit = 3Birkticbkeit in formirfer 2lnfcbam ung, bie ©inbeit bagegen Ueb er wirk lieb kc i t in bem noch ju fovmirenben ^Begriffe; unb fo wäre bieS bie ©pt£e unb ber Mits felpunft jweier SBclten, ber, wenn er gefegt ifk, auch bie beiben Metten mitfebt. SieS ifk bis je£t ber böd)fkc blinkt unferer S3e* tradjtung, non bem ich wimfebe, bafj er 3bnen klar fei. hierin fcfct ©inS baS 2lnbere nofbwenbig. (©ine höhere Srage wäre: warum mm Mittelpunkt einer Sweibeit?) 3) klaffen ©ie unS 2ltleS jufammenfaffen in einer fpfkematü fd;en Ueberftcbt: bie ©rfebeinung ü er ft ebt ftd;: baS ifk ber £auptfab. 2)itrd; biefeS formale ©ein wirb fie eine ©ejiebung auf ficb felb|k im SSerftanbe, ober ein 3d>. SiefcS 3d; als ©runbform jerfälit in jwei 2fnftd)tcn: weil nämlich bie ©inbeit erfeben werben foll burd) Senken, fo wirb auS berfclbcn Scbform audb eine Mannigfaltigkeit. 3n biefem 3e in ber ©rfcheinung nicht erfcheinen fann alS ein gegebenes ©ein, fonbern nur als $>rincipiat, fommt bas l;er, weil bie @rfd)ctnung in ihrem blofjcn formalen ©ein be- fonberS begriffen werben mujj, barum biefcS allein als fchled&ts hin ©egcbeneS crfd;cint; ber Snhalt ber ©rfcheinung aber mit biefem ©rfteren fiep nur Bereinigen läßt in ber gorm ber ©enefiS, alfo in ber bcS fPrincipiatS. (S3eibeS eben fd;lecbt!;in nur im S3egriffe). 2) SiefeS nun üorauSgegcben unb eingefefen, fe§e man, baf? baS formale unb fubftantieüe ©ein, als unmittelbar beS göttlichen <§rfd;einenS ©ein, in feiner ©runbform fei fPrincip, rein unb ohne allen weiteren Sufah: — fo würbe erfolgen eine abfolute ©chopfung auS 9iid;tS, gcmäfj bem innern, qualitativen ©efefc, unb abbrücfenb biefcS ©efeb ber ©rfdjeinung. £>iefe ©chopfung auS SJiicptS würbe, ba bie ©rfebetnung abfoluteS fPrincip ift, freis lieh fein eine unenbliche, wobei wir unS freilich noch nicht eigents lieb etwas ÖJejtimmteS benfen fonnen, welches ftd) in feinem ffiilbe faffen läßt. (SBerfuchcn ©ie eSi bie ©rünbe ber Unbenfs barfeit liegen in unferer ganjen Sehre). 9)?it einer folgen ©chös pfung auS StichtS wäre nun bie £>arftellung ber ©rfcheinung m btr SBirflichfeit unb ihr UmfreiS gefchloffen: (benn bie ©rfcheis nung follte erfcheinen, wie ft'e ift, fie erfcheint aber, wie fte i(f, in ihrem fPrincipiate 0 b. h- eS gäbe nicht etwa ein JBerftehen unb ©eben biefer ©chopfung, fonbern fte wäre burchauS unffcht= bar. 3) S)af bieS nicht fo ift, noch fein fann, nach bem ©runbs gefe^e beS ©eins ber ©rfcheinung, bafj fte nur ift, inwiefern ft'e ftch redht oerfteht, wiffen wir. 2Bie nun, ift eS anberS? SßaS bleibt an bem ©cfagten wahr, unb waS tritt SteueS ju bemfelben 554 hinju? SBaljr bleibt, bafj bic ©rfcheinung fPrincip fei unb ftd> Puffere nad) bent S5ilbe unb ©efefw it>rc§ inneren SeinS. 4?in s jU 3 ufe|cn aber ifi, baff fte biefeS tl;ut in ber gorm abfolufer (Sichtbarfeit unb SScgrciflidjf'eit ihrer felbjf, in ber gorm bcS abfoluten Sch, (unb jwar hier burchaus in ber gönn beS ©is nen Sd), ber Schheit überhaupt), . gerner: waS tl>ut nun tiefe gorm beS Sch hinju ? ©urch baS Sch/ als formalen ffiitbcS beS SSegreifenS überhaupt, ift gefegt ein abfofuteS 2lnfd;auungSbilb, aB baSjenige, an welchem biefeS ^Begreifen in feiner gorm bars gefeilt wirb, gebenb abfolut empiriffhen (Stoff. ben richteten wir biefeS ®efch an bie reine SilbungSfraft, jefct nach unferem Sufabe nicht an bic reine, fonbern an bie fchon burch ein anbereS ®efcb, burch baS ber ©elbfianfcbauung beffimmte, fchon ju einem Sch geworbene, unb in ber Sch form btlbenbe. Sn ber Schform aber liegt ein ©toff: bie fPrincipbeit hübet ft'ch barum als eine SBirffamfeit am ©toffe; unb ba ber ©toff ein abfolut SRan* nigfaltigeS ift, als £)rbnung bcS ©tofeS. ÜJlun jwar ifi biefer ©toff felbf! burchauS nichts weiter, wie auS ber Ableitung beroorgebt, als lebiglich baS ©lieb ber ©icht bar feit bcS ^rincips in ber Schform. £)aS fPrincip, 556 ober bag 5$, wirb babitrd? auf feine SBeife beftimmt, fonbern «6 crf;ält nur baburch feine 33ilblichfeit als £>rbnung. — ©g ift ja niefjt, wte ich oben mich augbrüefte unb erwieg, jwifchen bem principe unb bem Stoffe (ber Statur) bag SScrhältnif irgenb einer 2 Bechfclwirfung, fo baß bag abfolute ©efefe roieber anneh* men müßte feine Siütf'bcftimmung »on ber 33efd)affenbeit beg t>ors hanbenen Stoffeg; (bag ift eine heillofe ßehrc ber Schmale:) fonbern eg ift rein unb lauter bag 33erhältniß ber fPrincipheit, ber Stoff ift nur bag, woran bag begreifen fichtbar werbe, unb welcherlei er fei, barauf fommt eg burchaug gar nicht an. Sobann: ber Stoff felbft ift freilich auch Slcfultat einer ab- foluten Schöpfung aug Stichig, nur nicht ber fd;on h'ugebilbcten unb »orauggefefsten fprincipheit j benn biefe fefct ihn ooraug, fon= bem ber biefeg fPrincip felbft in ber Schform bilbenben reinen äßilbunggfraft. Ser reinen ffiilbunggfraft, benn jur reinen muff fen wir freilich immer juvücffommcn: nur baß biefe nicht burd; bag einfache ©efefj, fiel; 511 bilben atg fPrincip, beftimmt ift, fon= bern burd) bag hoppelte ©efefj, ju ftctlcn ein ffiilb il;reg Snl)al= teg, unb ein S3ilb ihrer feibft, alg ber bilbenben. Surcl; tag leitete, bag Sch, bie reine 33ilbunggfraft, wirb ber Stoff ge= fdjaffen fchlcchthin aug Stidffg, felbjf gefe|log, barnit cg nur ju irgenb einem fommt. XIX. SSortrag. 4) Saffcn Sie ung fogleich biefeg S3ilb y, biefeg Sbcal befdjreiben, immer nod; aug bem Stanbpunfte beg ©inen Sch t>eraug; benn ich roiü ja wiffen, wie ju bem Qi- nett ftch bie inbioibuellen Ser ©toff iß febieebtbin gegeben, ganj unb ooßenbet, burd) bie 3d)form. SBie nun ein y jucrß aufgebt, — unb eS gebt irgenb einmal juerß auf: — fo enthält eS ein gcfcblopneS, beßimmteS unb begreißicbcS ©ilb einer £)rb; nung biefeS ©topS, über feine unmittelbare ©egebenbeif hinaus. SKan fege ferner: y nach feiner Uncnblid;feit gebe auf in einem neuen ©itbe: welchen ©toff fann biefeS ©ilb neuer £)rbnung haben? SBie fann eS ein neues fein, b. b- wobureb üerfebies ben oon bem erßen ©ilbe? 3 u ©runbe liegt ja bem ganjen y bie abfolute ©inbeit beS göttlidjcn ffitlbcS, unb y befonunt feine ©eßalt nur bureb ben ju orbnenben ©tof. y fann barum oers febieben fein nur, inwiefern cS einen anberS georbneten ©toff orbnet. SBober foß aber biefeS 2lnberSgeorbnetfcin beS ©topS fommen? ©r iß ja gegeben febieebtbin, wie er iß? Antwort: ber ©toff müßte georbnet fein nach bem erßen ©ilbe; unb nur unter ©orauSfeptng einer foleben erßen £>rbnung wäre baS jweife unb neue ©ilb möglich. Unb eben fo »erhielte eS ficb mit bem britten unb vierten, unb fo ins Unenbltcbe fort; fo baß bemnacb baS ©ine ©ilb ber abfoluten £>rbnung beS ©topS, ju welcher eS in aße ©wigfeit nicht fommen fann, in feiner SBirflicbfeitSs form, als accibenteße 2lnfcbauung beS 3d), jerfiele in eine uns cnblidje 3feibe bon ©ilbern, beren jebwebeS wieber fegt eine neue £)rbnung unb ©eßaltung ber unmittelbar gefegten ©eßalt beS ©topS; fo baß barum in biefer Svet'be jebeS nacbfolgenbe ©lieb notbwenbig bebingt tß bureb ein DorbergegangeneS ©eßalten unb £)rbnen beS ©toffeS nach einem ähnlichen JSilbe, big herauf jtt bent allcrerffen Silbe auS biefer Steihe, = y, welches unmittck bar an ben gegebenen ©toff ftch anfchliefjt, unb nicht fc|f ein twrauSgegangencS ©eflalten; mit welchem barum bie gan$e ©nf= wicfclung unb ©effaltung ber SBelt nach gret'hcitSgefeßcn erfi ans hebt: atfo bis hinauf jum eigentlichen SlnfangSpunft einet SBelt burch Freiheit. 5) ©o, fage ich, ficht bicfcS S3ilb ber fPrincipheit auS, twn bem ©tanbpunfte beS ©inen Sch auS eS angefehen. Sfbcr ein folcheS ©ineS Sch ift nicht in ber 3Birflid)feit. Sn ihr ift baS Sch verfallen in einjelne unb befonbere Sehe, infolge beS ange= führten ©efcfceS ber burch IDenfcn ju erjeugenben ©inbeit. SBaS wirb benn nun burch biefeS 3erfallen beS ©inen Sch in mehrere an jenem Silbe ber fprincipbeit gednbert? Sticht wirb geänbert ber gegebene ©toff; bie SBelt ifi fd)lecl)tf)in für alle ©ins, unb in ber SBeltanfchauung finb fie gar nicht gefchiebcn. Sluch baS Urbilb y, baS Sbcal, wirb burch biefe ©paltung nicht gean= bert, benn bieS ifi baS SSilb ©ottcS, unb ifi ©inS unb bleibt ©inS, wie ©ott. Sind) ifi fchled;thin ©ine bie Äraft, wo fie einbricht in bie SBelt; baher auch alle immerfort bie fProbuffe ber SBirffamfeit unb greiheit Silier fchen, weil ihnen eben ju ©runbe liegt unb ihr gefammteS innerfteS SBefen auSmacht — bie bleibenbe Slnfchauung biefer Straft Silier. Stuf biefe SBcife fann Sebem erfebeinen baS Silb ber £)rbnung auS ber überwirf; liehen SBelt: Sebem erfcheint ber gegenübcrliegenbe ©toff, an wel= d;em jene realift'rt werben foll; welker juerfl eingreift unb wirft, ber bringt baS erjte ©lieb herror, welches nun offenbar baliegt ber Slnfchauung Silier, unb in ber ©inen Slnfchauung Silier bie ©eflalt beS SbealS änbert. SBcr ber ©rfle ift, crfef;e biefe neue ©eflalt, unb greife ein unb wirfe; er wirb eS thun für Sille, unb für bie Slnfchauung Silier, inbem baburch wieber für Sille offen baliegt bie Sftoglichfeit beS britten SSilbeS; unb alle weitere gortgefialtung beS SbealS ftch nun nach feiner Sitbung richten ntufj: unb fo inS Uncnbliche fort. Unb auf biefe SBcife werben benn alle Snbioibuen 5 ufammen als ein unum collectivum immerfort baS ©ine gemeinfame Sch ouSmacben, wobei c§ bennodf> in eines! Scben eigener 9)?ad;t läge, welchen 2fntbeil er nehmen will an ber 3;orfgeffalfung ber SBelt. 3llle wären fietS ©inS in ber 2Cnfd)auung bcS SwccfS, in ber 2tn; fd;auung ber ©inen SBelt, im Bufianbe ihrer gortentwicfelung, unb in ber gemeinfamen «Kraft, als! bereu Stellvertreter unb bar; um als ber Stellvertreter OTer im ©ebrauebe biefer «Kraft, jeber ©injelnc nad; ^Belieben fiel; l)in(!cllt. ©efebicben wären ftc nur barin, bafj Sebcr in fiel) fclfcft anfdjautc ben ßwed, bie SBclt unb bie gemcinfamc «Kraft. Bwecf, SBelt unb gemeinfame «Kraft blei; ben ©in5, unb nur bie inneren Silber berfclben vervielfachen ft'cb nach ben Snbivibuen, in wcldie nad) bem ©efefce bas! ©ine Sd) jerfällt: — unb in fid; fclbfi faxten ftc ben SBillcn unb ©ntfcblirfj. So ifi eS nun junt Sil;eil allerbingS, junt 2 (;eil aber (waS weiter 31 t erklären fein wirb,) ifi eS nid;t fo, fonbern foll c§ nur fo werben. Sn biefer erffen 9iücFftd;t ftnb bie einzelnen Sn; bioibuen, — au§ ber SJiicbtigFcit ber SJlafur nämlicb febott ber; auSgcboben, unb in bie Sittltdtfeit bineingefübrt, benn unter biefer SSorauSfefsung allein b«ben wir bie ©emeinbe gefebilbert; — ftc ftnb gar nicht fo verfdnebett, als man glauben fotlte. Sc* ber Fann einfübren ba§ gemetnfamc Siel in ber gemeinfamen SEelt für 2lHe. 2tlle ftnb fd;lccbtbin ©in unb eben berfelbe gefaltete SBille, weil fte ffetS haben von ber ©inen Seite biefelbe ©ine SBelt, an ber ftcb baS SBilb ihres! SBillenS gefaltet, von ber an; beren baffelbe Sbeal, fammenb au§ bem tlrbilbe ©ottcS, welches ©inS ifl für 2llle, unb nur in 2fbftcbt beS inneren @ntfd;luffc5 verfdfeben: unb barunt nur im unmittelbaren ©ingreifen ftnb fte noch gefebieben. 6 ) ilber folgenbe ^Betrachtung änbert, ober befcbränFt vielmehr blofj, bie jeff gewonnene 2fnftd;t: baS Snbivibuum if nicht bloft sprincip in ber gegebenen SBelt, fonbern eS ifi auch ein ©lieb unb Sbcil berfclben, barunt, weil eben baS sprincip ber SBclt nicht bargcfiellt ifi an ©inem Scb/ fonbern in »tele jerfireut. (2)aS Sitte ®cfammt;Scb ifi blof sprincif ber SBelt, gar nicht in* tegrirenber Sbeil berfelben). 2118 foleher Shell ftebt jebeS Snbivi; buum bie SBelt an au§ feinem StanbpunFte, unb biefer Stanb; 5C0 punft giebt ihm eine Srbr.ung ber Auffaffung, welche nur ig für biefen ©tanbpunft, unb burcbauS für feinen anberen. SebeS Snbioibuum i;at baljer feinen bcfonbercn (gtanbpunft. Sa nun baS Sbeal gcb anfdgiegt an bie einem Seben gegebene Srbnung unb biefe fortbegimmt; fo ijf infofern flar, bag fd?ted;tf)in in Se= bem baS Sbeal gcb anberS gegolten müffe, inbem eben bie auS feinem ©tanbpunfte giegenbe gegebene Srbnung ber SEBeft ja ein ©lieb ber Segtmmung ijf, bag alfo Seber nach SÖtaaSgabe feiner Angebt ber SEBelt infofern haben muffe fein eigenes Sbeal. Eigun aber ijf jeber fPunft in bem ©anjen ber SEBelt S3ilb beS ©anjen, b. b- baS ©anje lagt auS jebem einzelnen fünfte ftch oergeben unb bergellen, unb fo ftnb benn alle inbioibuellen Sbeale, bie bureb jene «Stanbpunfte beftimmt gnb, nur Silber beS ©inen SbealS für baS ©ine ©efammtsSd), wcld>en fid; bttrdb Surücf'fü^ rung auf ben Segriff baS Snbioibuelle abjfrcifen lägt. SieS foll nun, ba baS göttliche Silb wirtlich unb in ber 2l)at gebilbet ijf im ©efanimtbilbe, wirflid; gefebegen: alle inbioibuellen 33ils ber füllen erhoben werben jur ©inbeit unb AHgcmeingültigfcit, unb nur auS biefer heraus foll gewirft werben. Unb fo wäre benn ber er|fe Swecf alle© inbioibuellen SBirfenS ber, bag eS ans nehme bie gönn ber ©efammtbeit unb ©inbeit, baS ©anje bilbe unb fid) Don ihm bilben taffe: welche gorm ber ©efammt= l;eit, tn ber Sage einer SEBelt, wo bie 3al)l ber Snbioibuen gar nicht abgefd;(ojfen unb begränjt ig, fonbern bie alten immer abs geben unb neue entgehen, felbg ein Siel fein Dürfte, bem man gd; nur annäbern fann. gür biefeS SEßirfen beS Snbioibuum mügte erg feggefegt fein ein allgemeingültiges, inbioibuclleS SEBirfen überhaupt. SiefeS ig nun baS StecbtSgefefc. Snners halb ber ©ränje biefeS 9?edf>tSgefegeS mag nun bie Silbung einer gemeinfamen SBeltanffdjt Aller üerfud)t werben. SieS ig nun flar baS Siel beS irbifefjen fiebenS, baS ba 2Eob bat unb ©eburt, in welchem bie ©emeinbe ber Sehe erg wirb, unb bieS ig wohl auch ber ©eig beS SEBirfenS Aller, welche ihre Segimmung Der* geben. (Sie inbioibuelle Angebt foll geh in bie Angebt Mer Derwanbeln. Sn biefer SEBelt aber ig nur eine Annäherung an biefeS Siel möglid;; alfo bie gorm beS SrbenlebenS ig nicht bie — 561 — oollenbefc 2?arf[ellung be§ SSilbcS ©ofteS, fonbcrn nur baju ba, um bie fittlichc SSernunftgemeinbe n>irflidf> ju machen, unb ein fünftigeS 2eben fann nur barin begehen, bajj biefe fittliche SSer* liunftgemeinbe in ihrer ©inheit unb ®efcf)lo|Jcnf;cit gegeben fei, um baS 33ilb ®otteS in fid? barsufiellen). StachftenS werben wir burcf; eine Ueberftcht be§ hie* unb in ber 2ogif ®efagten fchliepen, unb cS anfnüpfen an ben 3>ortrag ber SB. =2. Segt noch folgenbe 33cmerfung. SBir hoben ge* fagt: baS ©eben, als S3ilb, rul;t fchlechthin nur auf bem ©ein: ein in ficb gcfdjloffcneS ©eben fegt barum ein in fi'cf) gcfd)loffcncS ©ein. £>iefe fejle ©runblage mufj and) ber fPbitofrpb hoben. ,Tlnbere I;oben intefj jwei folcger ®runblagcn; bie Sintur unb bie Sch«; bleiben alfo bei einem SualiS flehen: bavin aber ifi fein jäufammenbong unb feine ©inbeit. £enn wie bie materielle -SBclt in bie Sehe hineintrete, ober wie baS 33ilb ber Sßirffamfeit auS biefen Sehen hinauSfomme in bie materielle 2Belt, barüber f;ot noch Stiemanb etwas SkrnünftigcS gefagt. ©olche £)uali(len ffnb aber fafi Tille ohne TluSnahme, ungeachtet eS SSiele felbfl nicht glauben: fo auch bie Staturphilofophie, inbem fie lehrt, bie Stas tur, alS ©twaS an fich, breche jum ä3cwufjtfein burch, als bem ^weiten Tin fich. ©chenfen wir ihnen inbejj baS ©rftere. SßaS ftnb aber biefen $)bilofopben bie Sehe? Offenbar £>inge an fich, ©ubjfanjen fcfjlechtweg, ein ©ein, auf welchem ihr ^Phitofophiren ruhen fann; ein ©ein, baS baS SBiffen hot als TlccibcnS, bem baS SBiffcn inl;örirt. Tin biefe Sehe ijt baS SSiffen »ertheilt, unb eS giebt nach ihnen überhaupt fein anbereS SBiffen, als welches biefe Sehe haben. SBeiter hinaus i(f ihre ^büofophic blope fov techiSmuSlehre. SBelcgeS if! bagegen unfere Tlnficht ? 2)ap wir ein abfoluteS ©ein, auf welchem unfer ©eben ruht, an ®oft hoben, baS thut hier SticgtS jur ©aefje; biefeS abfolute ©ei» hoben wir nur, um barauf ju rebuciren TlllcS, waS als Sticht = fein oerftonben wirb, unb barum in einem ©ein begrünbet werben mufj. SEBaS ifi aber für unfern 33eguf unfer TtbfoluteS 36 502 gewefen? SfbfoluteS Siibwefen, Silben ; biefeS war baS rein ©ubftantielle; (baf? biefeS Siibwefen wieber an @ott, ®otteS ©rfcbeinung ift, gehört nicht I;ier^er); bt'efeä Siibwefen laffett wir nach einem ®efe£c gcbitbet werben, auf eine beftimmfe allein mögliche SBeife, gu einer ©elbftanfd;auung. (SBobloerjtam ben: SBeffen ©elbfianfdjaitung ? ©eben ©ie etwa irgeub ©twaS borauS, baS ftdj fclbfl anfcbauen (oll? keineswegs, fonbcrn eben auS bcm Silbe, auS weldiem SllleS ftd> entwidelt, wirb bie bc= ftiuimte Silbfonn gur ©elbftanfdjauung; baS ©elbft ift 3iid;tS, «IS bicS fo geformte S3ilb). Sn biefer ©elbftanfcbaiumg ift mm baS auf biefc SBeife geformte ©elbft, baS ja burd; unb burd) Sücbts ift, als Siibwefen in foldjjergorm, weiter anfebam bar fo unb fo: baS benr ©elbft gugcfcbricbenc Silb ift geformt auf gar mannigfaltige SBeife; tbeilS als Silb feines freien ©r= geugenS oon Silbern, tbeilS als Silb feines ©eins. 3u= börberft nun, wer bat ober ift bicfeS foweit befdmebene Silb? Srgenb ein Sd>? Stein, fonbern baS abfolute Siibwefen, weil cbeS wir borauSgefefct haben, ift felbft gu einem foldicn Silbe formirt. 2lllcS barum, waS_ ferner bem Sd? beigelcgt wirb, ift im ®runbe aud; jenes Siibwefen unb ©lement im ^)infcrgrunbe. — Sn biefen Silbern liegt unter Slnbcrm auch bie ©inbeit; ©rgeugung einer ©inbeit aber fe^t eine Sietbeit. Sd) frage: wo liegt bemnad) eigentlich bie Sdmnfcbauung ? ift fte©ine? Sie ©inbeit bat bie Sielbeit, nicht aber bat bie Siclfjeit, ©ingelnbeit unb Unfergcorbnetbeit bie ©inbeit, waS ja fcbtedbtbin unmöglid) wäre. 2lIfo ba liegt bie Serwirrung jener falfcben (PbitofopbieH/ bafj nach ihnen bie Sehe haben follen baS SBiffen; nicht in unS ift baS SBiffen, baS abfolute Siibwefen, baS ©rfebeinen ®ofteS, fonbern wir finb in il;m, unb ffnb feine Seftimmung. SBaS biefeS ©ine SBiffen unS, ben inbioibuellen, beilegt, unb was ben Snbibibuen als folcben überhaupt gufommt, ift baS SBenigfte unb Unbebeutcnbffe. Unb fo ift benn nach unS gubörberft ®ott, fobann fein ©r* fbbeinen, fobann baS ©rfebeinen biefeS ©rfcbeinenS; unb jebeS Stiebere bis an’S ©nbe, b. i. bis gum Srobubt ber ©ibbbarftellung ber ©rfebeinung ficb fdbließf, * * Ä — 503 — ifl bie gorm feincg .jpöberen. 2£UcS barum, mag man bag ©r* fd)einen, bie göttliche gorm nennen mill, finb gormirungen ©ot* teg, ■unb biefer ijt bie lebte ©tüfje, auf bie mir Slllcg grünben muffen. Snfofcrn allcg biefeg big auf bag Snbioibuum b«ab ift; ifl Sllleg unfiebtbar, unabhängig oom ©eben; benn eg ift fetbft bag @e(;en, unb biefeg testete feine gönn, benn bag ©eben- ift ja nur bag gormale biefeg ©runbprincipg. Stun mirb aber ferner jmar niebt alfeS ©eben gefeben als feienb: (man fann febr mobl benfen, unb biefe Unadbtfamfeit ift fogar eine Quelle grober Srrtbümer gemorben:) aber eg fann mcnigfleng alleg ©eben atfo gefeben unb refleftirt merben: bann aber mirb eg gefeben alg Slccibeng beg Scb 5 Snbioibuum, melcbcS ber leiste fPunft ber' SBirflicbfeit unb ber SErager berfelben ift, bag '©lieb, bem alle SBirflicbfeit fubfumirt mirb. Sn biefer SBirflid'feit beg ©ebeng nun finb alle jene ©lieber, bie jenfeitg beb inbioibuellen Scb liegen, ©inbeit beg Scb, bag abfolute 33ilb= mefen, bie göttliche ©rfcbeimmg, ©ott, fdblcd;tbin im 33 i I b e, b. b- abgebilbet, nid;t für unb an ffcb- £)iefe hoppelte SBcife berfelben, ju fein, mufj man mobl unterfebeiben. ©ott felbfi ift nicht bureb bag £)enfen, fonbern an ihm oerniebtet ffcb ba5 er ^fbgcfjanbelten ; bie 2ogif, in beren SSerbinbung mir bi« gerebet haben, inmiefern fie ein befonbereg Siefultat gegeben bat, mit eingered;nct. Sn Ste jiebung auf bie SB. 5 2. alg Vorbereitung baju. Unfere grage ift: mag miffen mir bigf;er, mag haben mir non ber SB. s2. noch ju ermarten? Unb mie mirb bie letztere einberjugeben haben, um bie ungelöften gragen ju bcantmorten? SBorin bag SBefen ber SB. *2. felbft beftebe, fann un§ mobl fd;on je^t auö einigen beiläufigen SJemerfungen beutlicb gemorben ■Sv vei' 5G1 fein; jefct moßen wir ihren Söegrtff beflimmt auffleßen: ohne ©ejiehung auf irgenb ein äuffercg Ulcfultat unb 3«>ccf, nur ins nerlich- Suoorberfl. — 25ie SB. 3 2. fetbfl muß, nach bem befannfen '©runbfafce, ju rußen auf bcm ©ein: ein fefieg, befiimmteg unb ficß felbfl gleicßbleibenbeg £)bjeft hoben. 2)ie§ ift für bie SB. s 2. bag abfolute (Srfcßeinen, ©ilbfcin, ©ilbmefen. Saraug folgenbe ©ä£e: SBag ifi ©ilbmefen üben ßaupt? ®g giebt baüon nur einen negativen ©egriff: Silb ifl Stießt; ©ein, fo wie umgefeßrt, infofern ©ein nicht ©ilb ifl. £>ocß bot bag leßtere eine ©ejiehung auf bag ©ein, unb ohne ©ein vermochte auch nicht ju fein ein ©ilb, unb märe e§ gar fein S5ilb. ©obann. Qlbfolutc§ ©ilb ifl bemnaeß ©ilb beg abfoluten ©eing. (SBenn ich alfo fagte: ©ilb ®otteg, (SrfcßeU mtng ®ofteg, fo hätte ich aud) eben fo fagen fontten fcßlecßtmeg: ©ilb ober (Srfcheitten, nämlich abfolutcg). Stur mit biefem ©ilbe ober (Srfcßeinen Ijot eg bie SB. 3 2. gu tßun; bieg ifl bag £)bjeft, ber ©egenffanb ihrer Cnnficßt unb nichtg 2lnbercg. ;Daß bie SB. s2. bemerft, bag ©ilb begieße fteß auf bag ©ein, unb brficfe aug baffelbe, gehört gum ©egriffe beg ©ilbcg felbfl, unb voirb batum nid>t gefagt um beg ,©eing mißen, unb um bieg gu erflären, fonbern bloß um beg ©ilbeg mißen, unb um bieg baburch gu erflären. ©o ifl bcmnach bie SB. 3 2. nicht ©einS* lehre, benn eben folcße giebt eg unmittelbar gar nicht, fon? bern fte ifl @rfd;';iungglehre. SBag b. (Srfle märe. 2>iefe aßein ifl £>bjeft ber SB. * 2., unb groar ifl biefe auch überhaupt bag eingige 2)afein. 2luffer bem Abfoluten giebt eg gar Sticßtg, benn bie (Srfcßeinung: biefe ifl aber in ihr felber immanenteg 2>afein. ferner: Snbem nun bie SB. s 2. gleich bei ihrem tfuggeßen biefeg (Stfcheinen gu ihrem £>bjefte macht, ifl fte felbji boch aßen bingg über ihr feßmebenb, unb auffer ihrem £>bjefte. Unb bod; fagte fte felbfl: eg gebe auffer bem 2tbfoluten Stid;fg al§ bie (Sn feßeinung: fte fcheint bemnadh gu fein ein factum propositioni contrarium. 25ieg muß nun ber SB. = 2. im Anfänge gefeßenft 565 werben, bamit fte nur beginnen fonne, bis etwa biefer SBiber« fpruch ftd; non fetbff 16(1. SaS g 6 ttlid;e Srfdjctncn, fage idt, ifl baS Sbjeft, bie fcjle btctb.nbc (Srunblage ber SB. 9lun aber wiffen wir, baff alte SBiffinfcbaft genetifcb ifl, Darlegung unb Semonflration einer Fortbewegung unb drjeugung. Sfi bieS nun bie SB. = £., welches ifl baS genetifche (Princip berfetben? 3us oorberft: SBcnn wahr bleibt, baß auffer betn abfoluten ©ein 91id)t5 ifl, at§ bie (Srfcheinung, fo oerfteht ftch, baß baS genetis fdtje (Princip berSB.=ß. nur angewenbet werben fann innerhalb ber (Srfdheinung unb immanent, baß eS ifl ein (Princip, baS @r; fd;einen in ftd) felbfl ju erjeugen unb 311 geflatten; fte fann nicht etwa auS fid; felbfl, auS ißrem Snnern jemals ßerauSgehen. SBer eS noch nicht fcfl gefaßt hätte, ber faffe eS an biefer ©teile: ■Jlidjt auS ftch felbfl berauSgcbenb, etwa abwärts, al§ ©djöpferin eines ©eins auffer ißr, wie etwa otele bie SB. = £. oerflanben bas ben, a(S wolle fte bie Singe an ftcb auS bem Sd) erfebaffen taffen, ’ weId;cS abfurb wäre: fte fann aber auch nicht über ftcb hinaus, aufwärts mit biefem (Principe gehen; unb felbfl (Sott, inwiefern er in ber (Srfcbciiumg ifl, ifl ihre ©ichgeflaltung. Surch bie äoefcbvänfung auf biefe angegebene @inl;ett beS SbjeftS ifl bie SB. s£. fefl gefchtoffen unb bletbf gcfchloffen. Ferner: SeneS für eine SB. = £. erforberliche genetifche (Princip ifl nun bieS: bie Srfdteinung oerfleht ftcb fddecbtbin, baS formale ©ein ber (Srfcbeinung ifl ein ©ichoerflehen. Olämlicf): 1) SteS bei biefer (Selegenbeit flat machen, unb bie bunfeln 2Inficbten über biefen (Punft auf immer abflreifett. Für bie ges wohnliche (Pbilofopbie, b. i. für alte auffer bem tranSfcenbentalen SbealiSmuS, giebt eS nur Sine Form beS ©eins, baS einfache ^Beruhen auf ftch felbfl, bie fobann mit Unrecht ©ein genannt wirb. SicS ifl allein bie ©einSform beS 3IbfoIuten, unb wirb nach uns jebem 3Inberen mit Unrecht jugefdfjrieben. Für unS giebt eS nod) eine j weite Form beS ©etnS: baS ^Beruhen auf ftcb felbfl, nicht einfach, fonbern in einem SBilbe; in einem SBtlbe firirt unb gefcffelt fein an ftch felbfl, in Sbentität beS ffiilbeS unb beS (Sebilbeten, b. h- baS ©ichoerflehen. Sn unferer 5GG fPgilofopgie fann barum allein mit 9?ed)t sott Sorten beb ©einb bie 0?ebe fein, weit mir im ©ein felbg einen ©egenfag Fennen. Sicfe (eifere ©einbform nun, bie beb ©einb im SScr^ ganbe, fommt allein ju ber Grrfcgeinung, unb fdgeegtgin feine anbere. Sicfe ©einbform Fommt tgr aber and) fcf? Ie d> t f; i n ju, unb bicb ifl bie S3cbetttung beb ©ageb: bah ©iegoergegen ifi bie ©einbform ber ©rfegeinung. 2) Sag bieb nun fo ig, unb bag bie ßrfegeinung überhaupt ig, liegt felbg Icbiglicg im ©id)t> er gelten bcrfclben; eb ig barum, ba bie gorm beb SSerganbcb ig ein ©einfegen, felbg eben nur faftifd?: bie ßrfdjeinung ftnbet fid; auch oor alb ein ©ein. 2tucg erflart ftcf> gier febon bie eigene gorm ber SB. = 8., bab ©e^en ber 6rfd;cinung alb ein Sbjcft in ber SB. *8. Siefeb ©eben ig eben bab geh felbg Vergeben ber Srfcgeinung, alb il?rer abfoluten ©einbform, ogne »reiche unb auger wcld;er fte ja burd;auö nid;t ig. 2llfo bie SB. = 8. felbg ig bie grfcheimmg in ihrer Sotalität. .Spier ig ber Srt biefer ©infkht. Sie SB. 5 8. fagt: id) bin bab ©iegoergegen ber (Srfdjcinung, gehöre barum jur Gfrfd;einung. Sbjeftioe abgefd)loffcn ig eben bie Grfdjeinung nicht. 3) SBir wollen biefe ©efegengeit nicht üotbeigehen lagen, um ben ©inn beb tranbfccnbentalen Sbealibmub in SBejiegung auf ©ein unb Realität begimmt ju erfldren. Sufolge beb fo eben ©efagten ig nur bab 2fbfolute in ber ergett unb allein mähren einfachen Sonn beb ©citib. Sie ©rfegeinung ig nicht in biefem ©inner fte ig nur in ber ^weiten jufammengefegten gorm, ber SSegiehung eincb SMlbeb auf ftd? felbg, b. i. in ber gorm beb ©icgöergegenb. kennen mir biefe jmeite 2lrt beb ©einb, um eben bie barin liegenbe SBejiegung aubjufpreegen, etma Sa fein, ©jeigenj, 2feufferung beb abfoluten ©einb; fo geigt biefer ©ah: SBab ba ig, ober ertgirt, ig ba im SSerganbe. Siefer SSerganb ig bab abfolute (flcmcnt unb ber Frager alleb Safeinb, unb auger bem SSerganbe ig gar fein Safein, benn Safcin t;cift eben nur ©ein im SSerganbe, beibeb ig buregaub ibentifeg. Ser SSerganb ig aber nicht SSerganb oon SRicgtb, fonbern ber ©rfegeinung; unb biefe ig abermalb niegt bie ©rfd;einung oon 5C>7 9?id)t§, fonbern beä 2f6foIuten: unb fo ift benn, burdj ba§ S0?its tclglieb beS 3$erjtanbe§, ba§ Safein begrünbet im Sein, besieht ffcf) auf baffelbe, unb oerfteijt and) wicber biefe feine ©cjiehung. SicfeS Sidwcrftchen ber ©rfd)chtung, fagte ich (weld;c at§ nicht mehr blogcS ©rfcheinen, fonbern al§ Subftantw unb Subs jtanj'eben auch nur innerhalb ber SSerftanbcSform ift, ba fie auffer biefer gorm nur ©rfdjcinen, al§ SBerbum, ober Qfccibenä an ©ott wäre:) biefe§ SicbDcrftchen ift ba3 gcnctifche fPrincip ber SB. = 2. Sie ©rKhcinung, nicht wie fie ijt an ftd), b. i. an ©ott, fonbern wie fie wirb bem S3licfe ber SB. = 2., unb fich oerwans beit unb umgcftaltet in biefer ahfotut ju ihr tjinjutrefenben Seines form be§ SidjDerfichcnS, ift ©egenftanb ber Ableitung, beS et= gentlichen fProbutt» unb ber charafteriftifchen ©inftcht ber SB. = 2. Sticht etwa, wa§ au§ ihrem qualitativen Sein and ©ott folgt; benn auS biefem folgt Stiebte*, d> ijt fdilechtweg: fonbern wa§ folgt au3 ber gorm ihres? Seins?, ber gorm be§ S3erftanbe§, ba§ ift bie grage, unb ber ©egenftanb ber Sebuf'tion ber SB. = 2. Sie SB. = 2. h«t byrebaus? nur ju tf>un mit ber gorm ber ©rfdjeinung, ober mit ber gorm bcs? Safein??. Sie ift eine gcnctifche ©infidjt bc§ SafeinS überhaupt, SBiffenfchaft beS Safeinä. Sie duffere §)robe ber SSoÜftdnbigteit ber SB. = 2. würbe bie fein, ob ba§ Safein erfchöpfcnb abgeleitet wäre. 2fuch Sacobi fagt: bie Aufgabe ber ^Ol;irofoi.'f)ie fei: Sa fein $u enthüllen. SBie ba§ ©rfchcincn an ©ott wirb burch feine gorm, por bem S3 liefe ber SB. =2., fagte ich: benn c§ gehört jum S3e= griffe, baff ich gleid) biefen 9?unFt Shncn Flar mache. Siebenten Sie h*rr folgcnben SBiberfpruch: baS ©rfd)eincn, bas? wirtliche unb wahrhafte uu3 unb an ©ott, ift nur in ber 33er(tanbeäs form, fagten wir. SBie barum baä ©rfdheinen ift, fo ift eS in biefer gorm, mit ihr berfchmoljcn-, unb in fie aufgenommen. Stun fagen wir aber auch: bie SB. = 2. lägt bie ©rfcheinung erft eintreten in biefe gorm, ftchtlid) Por ihren 2fugen; fcheibet alfo fie felbft »erflehe rein unb lauter in ber bloßen Senn al§ Berflanb; unb bie Bolijiehung bicfeS Bcrs fleljertS wäre nun eben bie 2B.s8. Sur fte muß werben, waS auffer it>r ifl. SDBie bie Erfcheinung ifl, t ft fte in ber gorm be§ r befannten, glcid;fallö leeren BcrffanbeSform. 3luffer ihr aber ifl immer mir bie mivflidtc, nicht bloß in einem formas len Bilbe gefaßte Erfcheinung in biefer Bcrflanbceiform. 1) Sie§ fogleid) gebraucht jur Erläuterung eines ©a£e$: alle SBiffenfchaft tfi gcnctifd;, erflärenb in Begehung auf irgenb ein uorauSgefchteä Phänomen, baS ba eben ifl. SBa§ ifl nun bas Phänomen ber SB. s 8. ? Antwort: ba§ ©ein ber Erfcheinung in ber Berflanbebform; bie abfolute Berfcbntoljcnheit unb Eons cretion biefer beiben ju einem wirflich uorhanbenen unb gegeben uen, üerflänbigen ©eben. Siefe ©ijnthefiö unb Bcrfcbmoljcnheit ber beiben ifl e$ nun, weld;c bie SB. = 8. auflöfi, um fte wieber werben ju laffett; in Beziehung auf biefe ifl bie SB. = 8. genes ttfd>: — int Bilbe jwar, weil bie urfprfinglic&e Bereinigung unabhängig »on allem Bilben eben fchlcchtweg ifl; jeboch jugängs lieh bleibt, einem oon i(;r $u enfwerfenben Bilbe. ^>ier ifl ber eigentliche Quillt ber ©eneft'S ber SB. s 8. (SieS wohlgemcrft. Sd) werfe hi« große Sicfjfmaffen, bie unferen ju machenben SBeg beleudhten follen). 2) hierbei wirb jugleid) golgenbeS Har: SBeldjeS ifl ba§ ber SB.sg. auSfchließenb eigene unb fonjl nirgenb§ »orfommenbe ©es ficht? Berflanb fefct Safein. 3jl nun bie Erfcheinung baburch, baß fte ifl an ©oft, eben in ber gönn beS Berflanbe§ gefegt, fo ifl burch biefeS fpnthetifche ©ein fchlechfhin gefegt Sa fein, unb bie$ wirb bemnach »erflänbig gefehen: feineSwegS aber 3ß9 wirb gefeben ba$ Se|en beffelben, tnbem fobann ber urfpröngs liebe tinb abfolute Bcrjtanb fid) felbff wieber t?erflel;en müfjte. 2Cuffcr ber SB. = 2. fonacb i(i baS £>afcin abfoluf, unb nicht ge- netifcb, unb eben barum gilt e§ gleich mit bem Sein, unb wirb für baffclbe gehalten. Bur wenn, »nie gefagt, ber Berftanb felbff uerffanben wirb, olS SchenbcS beS .®afein§, wirb ba$ £«= fein felbff in feiner ©ntffe&ung fiebtbar, unb wirb fiebtbar fein Untcrfcbieb non bem fcblecbtbin nicht entffanbenen Sein. £>ie 5 barum iff ba$ ber SB. ;2. eigentbümlicbe ©efiebt: ba§ £afein werben ^u fcfjcn. So mujj'bie SB. * 2. tranSfccnbcnfaler Sbeali§= mu§ fein, unb umgefel;rt fann e§ feinen grönblicfjen unb bureb* geführten SbealiSmuS geben, ohne bie SB. *2. 3) SBirb hier flar baS Berbältnijj ber SB. = 2. jur wirf lieben ©rfebeinung in ber BerffanbeSform; unb wenn man bieS nennt: wir flieh eS geben, baS Berbältnifj ber SB. = 2. ju biefem. £)ie SB. * g. fiebt bie Bereinigung ber ©rfebeinung mit ber Berffan* bcSform werben; in biefem ©efiebte bat fte bie ©rfebeinung, burebauä nur tn einem leeren Silbe, ol;ne allen realen ©ebalt, (au§ bem göttlichen SBcfcn 5 ) unb mufj fie fo b^ben; ber ©ebalt nur abfolut faftifcb: fie aber gcnctifcb- — Sn ber SB. = 2. er* febeint barum in ber Sbat BicbtS; eS ift in «f>r nur bie Berffan* beSform fiebtbar, ohne alles Bcrjtanbene. Sie muf? barum im* mer wieber in baS geben berweifen, unb fann nicht etwa bureb ftcb baffelbe erfehen ober ffelluertreten. SBa§ fbut fie benn alfo? Sie macht bafer baS geben flar, unb lehrt baS SBahrfafte bom Schein unterfebeiben, ba§ Steale bon ber gorrn. £>bne fie bleibt burcbauS ©twa§ berborgen: ber Urfprung unb bie SEurjel beS ®afeih§ bleibt berborgen. SBer aber mit bem bureb bie SB. * 2. gebilbefen 2 luge inS geben gebt, bem iff btefer Urfprung immer unb allgegenwärtig flar. (3luS bem bunflen ©efül;Ie biefeS ©e* fe^eS mag wohl bie Älage fommen, bie §>l;ilofo^l>ie f >abe feine Bealität. ©iefe wollen gern 2 llleS mit einanber haben in ©inem: bie spbilofopbw unb baS geben. £>ieS gebt aber nicht. £>ie lofobbie ift nicht ba$ geben, fonbern nur fein 23ilb. 3lber bie in ber spbitofopbie errungene Klarheit mit bem geben ju oereini* gen, baS gebt; unb bann wirb baS geben ein Silb ber §)bilo 3 37 570 fopfjie, unb wirb einbctgeben naß) bcn in bcr fPbiWfop&w erfand tcH ©cfcbem Sarin eben befielt bcr ©rfotg biefer Älarbeit, baß bem Sftenfcben ba§ Si-djt aufgebt über bie einjige Sicalität im Sei bcn, bcn ff«licf>cn SE'iaen, unb baß aUe anbern ootgeblicben 9ica* «taten, mit welken bie im Sunfetn 2appenben fieb müben, mit matbematifeber ©nibcn$ ibnen fieb »erwanbelt in bloße (Schemen be§ XScrßanbeS jur £$erßänbliß)feit eben jenes einigen Slcalen unb SEBabrt>aftigen in ber ©rfßjeinung bc§ fittlicben -SillcnS). SieS ißt alfo bie SB. *8., unb ihre einfache Aufgabe: ju analpftrett bie SSerßanbeSform. SBir b«ben gefeben: ber SSerßanb fefct ein ©ein; inner* halb ber ©rfebeinung, üerßebt fieb, welche aUein er oerßebt: er formirt barum baS aUgemeine 33ilbwefcn ju ber beßimmten ©cßalt. SBaS wir bisher olS 2botfaß)cn beS 23cwußtfeinS biuge* ßelit hoben in ben beiben nolicnbcten XSorlefungen, fi'nb barum folcfje feße, gegebene Formationen beS aUgemcincn SSilbwefenS bureb unb für ben SUerßanb; (bureb unb für nämlich beiß* hier ganj baßelbe. SaS SJerßeben iß febteebtbin: barum iß ©t* waS bureb baßelbe; iubem eS fo nun ein geßeS, 83eßebenbcS fegt, iß ©twaS für baßelbe:) welche Formation beS SBilbwefcnS wir in ber SB. * 8. auS bem abfoluten gormationSgefebe beS 33er* ßanbeS werben abjuleiten hoben. SBaS fennen wir bis je£t oon folgen Formationen? (3ß) habe febon wäbrenb beS 83ortrageS mehrere 9Jial ju Ueberftdjtert gefammelt baS jebeS SDtal 3$orgetragcne: barum fonnen wir jefct furj abfommen). Suöorberß: bie ©rfebeinung üerßefjt ftß> formaliter, als feienb überhaupt (fie ßcUt bin baS leere S3ilb einer ©rfßjeiitung, ohne allen ©ebalt, beßen bie 2B. = 8. bebarf, um bie ©rfebeinung ju formiren für ben Süerßanb). ©ie berßeht fiß>, eben als 83erßanb, als Sch in leerer gorm. ©iß), bie auf ßcb felbß 58e;iebung beS leeren SBilbeS, bie Sbentitdt beS 33erßebenS unb beS SSerßanbenen. SiefeS ©ingreifen beiber in einanber, biefe Suplicitdt in biefer gort« ber organifeben ©inbeit iß bie reine Scbform. (SBem eS noß) niß)t flar wäre, ber mache eS fiß) biet ftar: barüber laßt ßß> niß)t üiel reben, jebc SSerbeutli* tbung führt weiter »om Stele} eS muff ben Sftenfdjen ergreifen, pnb bann muff er eS feffhalten). SiefeS 3d> aber tfl nicht ein feerer ©egriff, fonbern Sar; ffelluugSbilb; als ©erffanb eben (Mt bic ©rfebeinung ffd) bin, als »crffänbigcS 3d), ?ab ©erffeffen bezieht ftd) auf ©il= ber, alfa mit ©übern; alS ©ubffanj ber ©Über, welche hier 9tid)t$ ifl, alS Siefuffat beS ©icbocrffehcnS, weif ber ©er- ffanb ein Sein ober eine ©ubffan^ fcfct. SiefeS nun gilt im hoppelten finite; theilS als ©ifber feines { beS 3d),, ©eins, theilS als ©über feiner Freiheit ober beS ©erntogenS, bie erfferen enthält bnS ©pffem ber ©rnpirie , bie gefamtnte gegebene 9?atur. Sa im 3d), als feienb, abgebilbet iff burchauS nur bie leere gjprm beS ©erffanbeS, ohne alles reale ©erffanbene; biefe ©ifber beS ©eins aber nur bajw ba ftnb 4 um biefe ©crffanbcS-- form überhaupt barjufieEen: fo fittb ffe burchauS nichtig, ohne affen ©chaft unb ©cbeptung, feerer gleichgültiger ©toff: unb eS liegt im ©erffanbeSgcfehe btoff, baff ein fold;er (Stoff fein u?üf[e, feincSwegS aber,, welcher. Ste ©ifber ber jweiten 2frt ft'nb ©il= 'ber eines SBiflcnS, welchen baS 3d) fchlecbthiit fd)6pferifd) in ftd? erzeugen fann unb foff. Sa nun baS 3d> in biefer 9lürincip über allem ge; gebepen ©ein, unb jenfeitS alleS; fo iff blar, baff burch biefe ©ilber auSgebrüdt iff baS. wahre ©ein beS 3d), baS burch ben bloffcn 2fuSbrycf ber ©erffanbeSform gefegt iff; (benn baS fo ge* fe^te ©ein geht mit ber dmpirie auf:) fonbern baS ba ffammt auS beut ©rfebeinen ©otteS. SBohf aber wirb nud) biefeS ©ein, obwohl eS nicht gefegt iff burd? bie ©erffanbeSform, bemtoch bitrd; ben ©erffanb formirf, Sic @rfd)einung nämlich, alS@ub; ffanj biefeS ©eins, waS ba freilich auch eine ©erffanbeSform iff, — nimmt im ©erffanbe ben befonberen Sffarafter eines abfoluten ^PrincipeS an, unb biefer iff gan 5 flärlid) nur entfprungen burd) ben ©egenfah unb bie Negation beS gegebenen ©eins. — SBaS im empirifd)en ©ilbc bie ©ubffanj iff, baS iff fie, ftd) gegeben: waS im ©crffanbesbilbe beS ©eins auS ©ott fte fein foll, ba^u muff fte fd)lccbtf)in ftd) machen: fchledffhin auS 9tid)tS. (©enter; 572 fett Sie bie ©ntßcl;ung biefeS ©barafterS bcS fPrincipS au§ bem ©cgenfahe mit bem Sein tn ber crften Stelle. ©8 iß ein 4?auptglicbSa£: bie ©rfdjeinung »erfleht fiel) b. b- al8 fiel) »crßcbcnb, tbeil8 at8 S3erßeben überhaupt, tbeil8 al8 SSerfieljen ibre§ mat;rbaftigen Sein8. 2>iefc8 hoppelte SBerßcben fann «18 boppeltcä unb cntgegengefefcteS »crßanbeit »erben nur bureb einen entgegengefebten ©barafter. £a8 SBcrßcben beö bloß formalen SSerßebenS tragt ben ©barafter be8 Scin8; barum muß ba8 ent* gcgengcfefße SBerßeben ber Realität tragen ben entgegengefebten ©barafter be8 4 J)rincip§. 4)icr iß bie erße £>i8junftion unb Spal* tung ber Slnftcb* t>om 34, tbeilS a(8 Subßanj, tl;eil8 «18 ?)rins cip, entftanben burd; ben ©egenfab jmifeben Sein unb SEBcrbcn, barum fPrincipiat). Sn ber SB.; £. muß nun bie Ableitung bic^ [er ©iSjunl'tion «u8 ber realen b^beten ©inbeit beroorfommen. 25ie8 mar bie ©ine $auptbälfte bco in beiben Kollegien verteilt Siorgctragcnen. Sn ber ßogif höben mir auf ben erßen Sbcil reßeftirt, auf bie ©mpirie; in biefent Siortrage b«ben mir bamit oerglid;en ben jmciten £l;eil. hiermit märe nun bie Tfufnabme ber ©rfebeinung in bie SSers ßanbeSform gefcploßen, unb bie mirflicbe ©rfebeinung ber ©rfdjeis nung erfdmpft, menn nicht nod; ein anbercr Utnßanb binjuträte. Sn jener gorm be8 S3erßcl)cn8 ber 33erßanbe8form fclbß, = S cb, tritt bie ©rfebeinung fcblcdßbin ein, baburd;, baß fte iß. So fagen mir. Sie oerßebt barum • biefeö ©infreten fclbß nidjt, fonbern fte gebt auf in bem Siefultate beffclbcn. £a8 ©intreten, ober »ielmebr ba8 Sfefultat baoon, ba3 Sein, bie ßebenbe 2b«t* fadjc: Scb tnit foldjcn 23ilbcrn, iß hier bie letzte unb böcbfiß Spitje be8 Scinö in biefer gornt. Sann mirb aber bem Safte miberfprod;en, baß bie ©rfd;einung ftd; eerßebe-ßier aber iß fie ©tma§, ba8 ©intreten in bie Scbform, mclcbc8 fte nidjt oerßebt. Sufolge bc8 2lu8fprud;8 biefeS allgemeinen Sa(sc8 mußte fte barum oerßeben auch biefcS ©intreten. SBa8 bie eine Seite märe. 9?un aber bebarrt ber fo eben bebanbelte Sa£ aueß auf feU nein Sinne: nach i S)m fann bie 6rfd;einung in btefern ©intreten — 573 — ftd) nicht berjfeben. 2)enn wie fte ijf, i ft fte in biefer gorm: baS baburd; gefegte SSerjfebcn ifl eben felbjt SSerffcben, unb baS flbfolute SSerffeben, nid)t aber baS 33erjfanbene. 2Bie waren nun wohl bie 2fnfprud)e biefer beiben Sähe ju »eretnigen ? 9lut ba* burd), bafj ba§ SBerjfebcn im [enteren Sinne allerbingS nur tnög* lid) fei, nicht wirf lieb, baß eS öber in ber Sbat unb fd)led>U bin möglich fei: baß barurn in ber Schform liege aud; bie Sfers jiänblichfeit ihrer, als ©rjeugung beS urfprünglicben S3crfian= beö. 2!a3 fProbuft beS oolljogcnen 83erjfanbeS aber wirb fein bie ©inbeit ber 3d)form, mithin muß bie SSerffänblicbfeit biefer ©ins beit, ber terminus a quo einer folgen Mannigfaltigfcit unb 33ietl;cit ber Sd;e fein. Snbem barunt bie ©rfd;etnung ftd; als flbfoiufen SSerftanb fdtlcd)fbin burd) ein 33cr(fcl;en fegt, fegt fte zugleich unb in bemfeiben «Schlage bie l;öbe« SSerffänblicbfeit unb ©rflävbarfcit bei ftcb f£il;renb, biefe gönn = 3d), nicht als ein einfache^, fonbern als ein mannigfaltiges, weil fte erff burd) bie SMjiebung etncS möglichen IBcrftcbenS werben foll jur ginbett. 2Bir h^bett barum bie* fdwn eine »ierfacbe gormafion beS So'erjianbeS; einmal bie 2>uplicität im Sd> felbff, tttbem eS tl;eil3 angefeben wirb als feienb, tl;eil3 als §)rincip: bamt eine innere Suplicität im Sd), inbem cS gefegt wirb einmal als ein 2fnge- fd;autc3, baS anbcretnal als ein SScrjfanbeneS; in ber 2fnfd;auung ein Mannigfaltiges, im 33erffebcn ein Einfaches. 2)iefcS finb bie vier .gxiupts unb ©runbtbatfad;en beS 35ewußtfein3. Siefe viers fache gormation gebad;t fd)led)tbin als ©inS, wie fte ja alfo ftd) uns aufbrängt, ijf bie ©inbeit ber SkrjfanbeSform, welche wir bis jegt im 2fufjfeigcn eon bem ßinjelnen gefunben höben. Sn ber SSB. 5 £. werben wir biefe Sinl;eit ber SSierfadjbcit im 2fbftei= gen ftnben; unb wo wir fte ftnben werben, wirb ber SSortrag ber SB. = cingrcifen in ben jegt oollenbeten, unb in umgekehrter £)rbnung ben Snljölt beS SSorgetragcncn mit größerer Älarl;ett in ftd) flufnebnten. 2)er böebfre fßunft, in bem wir hier enbigen, ijf ftcf;fbar eine bloße 3ieflcribilität unb 23cgreiflid;feit; alfo ber £$ers jfanb, als baS ©runbprincip aller ©effaltung, aber nid)t etwa in feinem wirflid;ett Sein unb SJolljogenfein, (wie in bem 574 $Prtncip bet Empirie;) fonbcrn in feiner bloßen, aber uni) abfolut gefegten OToglicbfeit, jeigt ftd> hier alg lefßcg beßinv: rnenbeS unb formirenbeg fPrincip beg Bilbwefeng. SBag wir ju Anfänge über bie SB. 5 8 . fagten, jeigt fd;on beutlid), baß wi? e§ beint Beginn berfclben wieberum mit biefer JKeßcribilität, mit biefer bloßen Sfiöglicbfeit eineg Berßcbeng in einem nod) weit höheren ©inne unb Umfange ju tbun haben werben. 2)enn wir haben gefagt: bag ©iefwerßeben iß abfoluto ©eingform ber ©rfebeinung: fie iß nur in biefer Bcrßanbcgform 5 ibr ©ein barurn unb biefe Formation, wag nun aud) ber abfolute Berßanb fein mag, unb wag in bcnifelben liegen mag, — wag wir inbeffen an feinen £>rt gcßellt fein laßen; — finb fcblecbtbin tjerfcbnwljcn. 9 lun haben wir ferner gefagt: bie SB.= 8 . gleiße wobl trennt biefe Bereinigung, um fie werben ju feben, ©e> iß alfo bie SB. s 8 . wieber ein Berßebcn bcS abfolut urfprimglü eben Berßebeng felbß ; eine Svcßerion unb Bcßnnung auf bag abfolute Berßcben felbß. Sllun wirb eg ung tjoffentlidt? nicht eins fallen, bie SB. = 8 . biujußelleit alg ein neueg ©cfdwpf, loggcrif= fen oon ber ©efefcmäßigfeit ber ©rfebeinung überbauet. SBir werben barurn fagen miißen: ein folcßeg Berßeben beg abfolufen Berßebeng, wie bie SB. = 8 . eg öolljiebt, iß fcblecbtbin möglich, gefegt unb gegeben bureb bag formale ©ein ber ©rfebeinung fcls ber; unb wir werben barurn, wenn wir ben Bcrßanb ju faßen begebren in feiner böcbßen ©inbeit, ibn fo faßen muffen, baß bureb ibn bie SB. = 8 . felbß mitcrfldrt wirb, unb alg begvunbet erfdwint. SBir werben ibn barurn faßen muffen alg Berßanblid;a feit, Sießeribilitat feiner felbß, unb fo erß wirb ber Bcrßanb umfaßenb cbaraftevifivt fein. Unb fo glaube icb benn, wenn Sbnen biefe Aufgabe oerßdnb^ lieb iß, wie icb bieg nach meiner Äcnntniß oon Sbnen im ©ans jett febr weiß hoffen barf, hiermit biefe Borbereitung fcbließen ju fönnen, um jur ©acbe felbß ju geben. JD r u tf f ^ l e r. ©eit« 68. — 62. — 71. — 77. — 80. — 112. — 114. — 115. — 117. — 124. — 125. — 131. — 144. — 148. — 152. -- 155. — 157. — 167. — 176. — 225. «- 246. — 248. — 260. — 263. — 279. — 289. — 324. — 326. — 326. — 328. — 328. — 333. — 359. — 376. — 376. — 378. — 389. — 393. — 406. •leite 1. b. U. nach ®afein ifi wirb ausgefallen. — 14. b. U. lies einen ju befiimmenben. — 11. o. D. ftatt ^Behauptung l. Slebeutung. — 7. t>. £). ft. baffelbige bleibenbe l. beffelbigen bleibenben. — 8. o. O. 1t. 3nnern l. 3nnen. — 13. ». U. (t. fiele l. fiel. — 6. 8. U. 1t. 50!alerei l. SKaterie. — 9. o. U, 1t. im l. in. — 15. o. U. ft. Bertaufcben l. »ettufdjen. — 7. o. £>. ifl i h r auSjuftreidjen. — 8. t>. U. ß. SSegtiffen l. Siegreifen. — 15. o. U. ft. ibnen l. ihm. — 11. o. U. ft. allen l. allein. — 5. b. O. ft. SS l. Sr. — 1. b. U. ft. uns l. nur. — 9. u. II. ft. SBir»erben l. 932 ino erben, — 19. b. O. ft. haben l. heben. — 18. o. U. ft fehen l. fegen. — 17. o. U. ift »ie auSjufireicben. — 14. o. U. ft. richtige l. »iebtige. — 16. o.ß. nach fanben ein Solon. — 2. o. U. ft. erhellt l. erhebt. — 7. b. £>. ft. unb l. nur. — 8. o. U. ft. läge l. liege. 16. d. U. ft. bie Präger l. ber äräger, — 5. o. U. nach Stfdjeinung baS ÜBort: ift einjuftbieben, — 6. 8.0. nad) ©elbftbeioufitfein fich ausgefallen. — 5. 8. £3. ft. Een nt l. ertennt. — 19. 8.0. ft. im Objeft l. ein Objeft, — 15. o. U. ft. was l, »eiche. — 2. D. U. ft. erfeben l, erfegen. — 20. b. O. ft. b e n erjten l. b i e erfien. — 1. ö. U. ft. müßte l. müßten. — 16. o. U. Bot fchmarj ift nicht ausgefallen. — 13. d. U. ft. 932ein l. Kein, — 7. B. Ü. ft. noch l. bod). — 9. b. U. ift su lefen: »richtig. Major: Kein ölige« meiner» je. — 18. b. U. nach fo ein Komma ju fegen. — 9. o. U. ft. 3 m l. 3 ©e&rttcft M 8 v i 1 t> r i d) @ r 11 fl £ u 11). ft -M X % Z;0‘M V ■*£.% X > \.V - ^ \v^ Yyi^ ’SÜf tifpiia mm Wmm WtP '&'*%} y*'Ä. mt&£ \S--5 »^ TC.>^g:' . 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