k7«ic8 kitt 00100001 k7>i^7 ^«L vLnooc^- ^ ^ Der Hack- und RöhelivtUH, im Vergleich zum , ü u c 1) e n l) o c l) w a n> e, nebst Bemerkungen ' über Holz-, Frucht-, Futter- und Streu-Ertrag verschiedener Betriebsatten, mit besonderer ttücksichl auf dm Odenwald. t Von 8. P. E, L. Säger, Großherzoglich Hessischem, Gräflich Erbach-Erbachischen Forstmeister und Mitglied der landwirthschaftlich en Ver eine im Großhcrzogthum Hessen. - Darmstadt, 1833. Bei Carl Dingeldey. v L L ()0 (oO Sr. Hochwohlgeboren dem Grvßherzoglichen Geheimen Staats-Rath Ktrri» Eitzc»Vre-ts widmet in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um die vaterländische Forst- und Landwirthschaft und mit inniger Hochachtung und Verehrung diese Schrift der Verfasser. Euer HochwohlgcMcn haben als Präsident des landwirthscbaftlicben Vereins unserer Provinz die Veranlassung und Entstehung des » vorliegenden Schriftchens gegeben; Sie sind, vermöge / Ihrer, durch die mannigfaltigsten Verdienste um den Staat, beurkundeter tiefen Einsicht in allen Zweigen, des Staatshaushalts der kompetenteste Beurtheilet desselben — wem könnte, wem dürfte ich es als ein Zeichen meiner Hochachtung zur Prüfung vorlegen, als Ihnen, verehrter Mann. Nehmen Sie es wohlwollend auf und genehmigen Sie die Gesinnungen, mit welchen es Ihnen darbringt Ew. Hochwohlgeboren ergebenster Diener Häger. Vorwerk. Vorliegende Abhandlung verdankt ihre Entstehung einer von dem landwirthschaftlichen Verein der Provinz Starkenburg an mehrere Forstmänner des Großherzogthums Hessen ergangenen Aufforderung, den darin zur Sprache gebrachten Gegenstand mit besonderer Rücksicht auf das vaterländische Interesse zu bearbeiten. Sie enthält die, aus achtjährigen sorgfältigen Beobachtungen resultirenden Ansichten eines Mannes, der als aufrichtiger Vaterlandsfreund, neben seinem Interesse als Forstn,ann, die Verhältnisse des Landwirthes nie aus dem Auge verlor. Mögen auch viele Forstwirthe, namentlich die Vertheidiger und Anhänger des hohen Umtriebs, diese Ansichten nicht in ihrem ganzen Umfange theilen, so werden sie doch nimmer in, Stande sem, die aus den fleißigsten Beobachtungen hervorgegangenen Erfahrungen und Holzzuwachs-Gesetze umzustoßen. Sie müssen vielmehr, — vorausgesetzt, daß sie nicht blos nach aufgestellten Theorien urtheilen, sondern selbst beobachten — der besseren Ueberzeugung nachgeben, daß die strenge Einhaltung der höchsten, 120 bis 180 jährigen Um- triebszeiten, und somit die bisherige Art der Verwaltung des vm Waldvermögens, den Grundsätzen der National-Oekonomie und Staats-Finanz-Wissenschaft keineswegs entspreche. Und diese Erfahrung mit besonderer Rücksicht auf die daraus sich ergebenden mißlichen Bortbeile für die Landwirthschaft Heller ins Licht zu stellen, dieß ist es gerade, was durch gegenwärtiges Schriftchen beabsichtigt wird. — Jeden auf Erfahrung beruhenden Einwand, jede auf Beobachtung und Selbstprüfung sich gründende Belehrung wird der Verfasser mit Freude und Dank aufnehmen; bloße Stubengelehrsamkeit aber und Spekulationen weist er im Voraus entschieden von der Hand. Alles in dieser Abhandlung gebrauchte Maaß ist das im Großherzogthum Hessen gesetzlich eingeführte Normalmaaß. 1 Fuß — 10 Zoll — 100 Linien — 0,25 Meter — 110,0824 Pariser Linien. 1 Morgen — 40000 lü Fuß — 0,25 Hectare. 1 Malter — 4 Simmer — 16 Kumpf — 128 Liter 1,28 Hektoliter. 1 Pfund, wovon 100 auf den Centner — 0,5 Kilogramme. Am Ende des Buches, psg-. 112, ist eine Maaß- Reduktionstabelle für verschiedene Länder eingeheftet, worauf hingewiesen wird. Erbach im Odenwalde, am 1. Mai 1834. Hnhalks-Ueberstchk Einleitung. I. Abschnitt. Betrieb des Hack- und Röderwaldes in forst- und landwirth- schaftlicher Beziehung. Seite Eap. I. Begriff, Alter, Entstehung und Verbreitung dieser Betriebssysteme. ...... z tz. 1. Die Verbindung der Feld- und Waldwirthschast ist durch die steigende Population gerechtfertigt, ja geboten . . 3 tz. 2. Begriff von Hack- und Röderwaldungen ... 4 H. z. Alter und muthmaßliche Entstehung dieser Betriebssysteme . 4 §. 4. Bezeichnung der angemessenen Lokalitäten im Allgemeinen 5 Cap. II. Erziehung und Behandlung der Hackwälder ^ in forstwirthschaftlkcher Beziehung. §. 5. Nähere Bezeichnung der zu Hackwald geeigneten Holzarten; Erziehung der Eiche aus Samen nnd durch Pflanzung . 6 8. 6. Von dem Turnus des Hackwaldes ... 8 tz. 7. Fällungszeit und Verfahren bei der Fällung, hauptsächlich über hohe und niedrige AusschlagstLcke . . . 9 §. 8. Fortsetzung, insbesondere vom Absägen der Stangen und dem Bedecken der Ausschlagstöcke mit Erde rc. . . 10 8. 9. Von dem Schälen der Rinde . . . .11 §. 10. Fortsetzung, insbesondere von dem Trocknen, Putzen und Binden der Rinde ...... 12 Z. i i. Von der Schlagräumung und einem vorgeschlagenen Verfahren die Stangen stehend zu schälen . . . .13 Z. 12. Von Verkauf der Holz-, Rinden- und Fruchtnuhung . 14 tz. 13 . Von der Verakkordirung des Rindenschäler- und Holzhauerlohns 14 §. 14. Von der Einhegung der jungen Hackwaldschläge gegen Weide und Streurechen ...... 15 Z. 15. Vom Ueberhalten von Laßreidel . . . . 15 v. In landwirthschaftlicher Beziehung, tz. 10. Von Abschälen, Trocknen und Brennen des Bodenschwüles . 10 §. 17. Von dem Sengen und dessen Nachtheilen . . 17 8- 18. Von der Saat und der Erndte des Buchweizens lax.). 18 tz. 19. Von dem Abschlagen der Ausschläge (Dollen) und dessen Nachtheilen ....... 19 8- 20. Von der Aussaat und der Erndte des Winterroggens . 19 8- 21. Von einem andern, für Würtemberg vorgeschlagenen land- wirthschastlichen Verfahren und dessen Nachtheilen . 20 X Seite Cap. III. Art und Weise des Betriebs der Röderwirthschaft. z. 22. Das landwirthschaftliche Verfahren bei der Röderwirthschaft, weicht von dem bei der Hackwaldwirthschaft angegebenen nicht ab..21 z. 2Z. Dom Anbau des sogenannten Staudenkorns statt des gewöhnlichen Winterroggens ..... 22 h. 24. Vom Erscl,einen der Pfriemen und der Nützlichkeit diese» Holzgewächse«, sowohl in forst- als landwirthschaftlicher Beziehung 22 Cap. IV. Bezeichnung der für Hack- und Röderwaldungen hauptsächlich geeigneten Lokalitäten im Besonderen, tz. 25. Bon den vorzüglichsten Lokalitäten in Beziehung auf die Exposition ....... 23 tz. 26. Die Röderwirthschaft ist besonders in Kiefernwäldern an ihrem rechten Platz ..... 24 §. 27. Naßkalte Stellen eignen sich nicht gut zur Röderwirthschaft; auch werden Berghänge, mit Heidelbeersträuchen bewachsen, denen, wo die Heide pridominirt, vorgezogen . . 25 tz. 28. Die Hackwaldwirthschaft verdient auf alle Niederwaldungen, deren Boden den Fruchtbau nicht ausschließt, ausgedehnt zu werden ....... 26 Cap. V. Einwürfe gegen die Zweckmäßigkeit der Röderwirthschaft und Rechtfertigung der Letzteren. tz. 29. Der Zweckmäßigkeit der Röderwirthschaft werden fünf Gründe entgegengestellt; Angabe derselben . . . .26 K. 30. Widerlegung des ersten Satzes .... 27 §. Z>. » » zweiten .... 28 §. 32. " " dritten » . . . . 29 tz. 33. » " " " Fortsetzung ... 30 §. 34. " » vierten ,'.... 30 tz. 35. Fortsetzung, insbesondere von dem großen Nutzen des Boden- brennens ....... 33 §. 36. Deßgleichen, insbesondere Nachweis, daß das Brennen des Bodens die Grenzen von Europa mit überschreite Z6 §. 37. Widerlegung des fünften Einwurfes . . .36 II. Abschnitt. Ertragsangaben für Hack- und Röderwaldungen mit Rücksicht auf die Erträge anderer Waldbetriebsarten. §.37'/, Neben den Natural - Erträgen müssen auch die Geld-Erträge angegeben werden, wenn eine Parallele zwischen Hack- und Röderwald und andern Forstbctricbsarten gezogen werden soll 38 Cap. I. Ertragsangaben für Buchenholzwaldungen in ungünstigen, dem Hack- und Röderwald, jedoch zusagenden Standortsver- hälcniffen ....... 39 »I Seite tz. 38. Beschreibung von sieben Abtriebsstellen und Angabe des Holzertrags nach Quantität, Qualität und Prciß . . 39 §. 39. Uebersichtlichc Zusammenstellungen der Flächen und Erträge 42 Sap. H. Ertragsangaben für Kiefern-Rbderwaldungen. §. 40. Angabe des Material- und Geldertrages von sieben Röder- walddistriklen ...... 43 tz. 41. Uedersichtliche Zusammenstellung der Flächen und Erträge; Vergleichung der Preißverhältnksse ... 48 z. 42. Folgerungen, insbesondere über die Borzüge der Kiefer vor der Buche ....... 51 z. 43. Die ErtragSangaben für Buchen und Kiefern sind für gleiche Oertlichkeiten und unter gleichen Verhältnissen angestellt . 52 Sap. HI. Ertragsangaben für Buchenhochwaldungen in günstigen Standortsverhältniffen ..... 53 tz. 44. Nachweis über den Ertrag von 11 Probeflächen nach Alter, Stammzahl, Holzmasse, Durchschnittszuwach« und Kreisflä- chensumme ...... 53 tz. 45. Berechnung des Geldertrags eines Morgen Buchenhochwaldes 53 Cap. IV. Ertragsangaben für junge Eichenhochwaldungen z. 48. Specieller Nachweis des Ertrags an Holz, Rinde und Geld von vier Abtriebsflächen . .55 tz. 47. Uedersichtliche Zusammenstellung der Flächen und Ertrage und Folgerungen ...... 81 8ap. V. Ertragsangaben für Hackwaldungen. tz. 48. Die Ertragsangaben für die Hackwaldungen sind verschieden: Specielle Aufführung der zuverlässigsten Resultate . 64 K. 49. Zusammenstellung der Hackwalderträge; und Angabe des Verhältnisses der Rinde zum Holz .... 88 tz. 50. Veranschlagung des Ratural-Ertrages in Geld . . 89 tz. Ll. v. Uslar's Vergleichung des Hackwald-Ertrages mit dem des Buchenhochwaldes ..... 89 §. 52. Zusammenstellung der Ratural- und Geld-Erträge des Buchenhochwaldes, Niederwaldes und Hackwaldcs .71 H. 53. Folgerungen, r>^,>. Bezeichnung der unter bestimmten Verhältnissen für jede Betriebsart geeigneten Lokalität . 72 §. 54. Bei jungen Eichenhochwaldungen müssen die Kosten der erste» Anlage berücksichtigt werden ..... 76 Eap. VI. Ertragsangaben für die landwirthschaftlichcn Erzeugnisse der Hack- und Räderwaldungen. tz. 55. Specielle Beschreibung und Ertragsangabe von 12 verschiedenen Probeflächen ...... 78 h. 58. Vom. Anbau des Staudenkorns, dessen Ertrag und Werth 82 tz. 57. Uedersichtliche Zusammenstellung der Erträge und Folgerungen 84 Seite Cap. VII Von den Rebennutzungen, namentlich der Pfrieme. 8- 58. Specielle Angabe des Ertrages von verschiedenen Versuchsteller 87 III. Abschnitt. Zusammenstellung der Forst- und Landwirthschaftlichen Ergebnisse der Hack- und Röderwaldungen, insbesondere für den Bezirk Erbach. §. 59. Vollständige ErttagSangabe»dcs Buchenhochwaldes, Röderwal- des und Hackwaldes, einschließlich aller Rebennutzungen . 89 tz. 60. Parallele zwischen Hack- und Röderwald. Hackwaldungcn scheinen mehr für kleinere, Röderwaldungen mehr für größere Waldbesttzer geeignet zu seyn . , . . 92 8 61 . Der Rein-Ertrag allein entscheidet nicht alles; das Arbeitseinkommen ist ebenfalls zu berücksichtigen und dieses giebt oft den Ausschlag ....... 94 §7 62. Angabe verschiedener statistischer Notizen, Behufs Ausmittlung des Effektes der verschiedenen Forstbetricbsarten, namentlich aber der Hack- und Rödenvaldungen ... 96 8. 63. Die Hack- und Röderwirthschaft soll keineswegs allgemein eingeführt werden, doch bleiben diese Betriebsysteme immer sehr schätzenswerth für Gebirgsgegenden, wo wegen starker Einhänge der Berge kein beständiger Feldbau möglich ist . 98 IV. Abschnitt. Don den ohne Einführung der Hack- und Röderwaldungen möglichen Unterstützungen der Landwirthschast durch die Waldwirthschaft, insbesondere der Baumfcldwirthschaft und den offenen mit Kvpfholzstämmen bepflanzten Viehweiden. 8. 64. Die Landwirthschaft kann in Beziehung auf den Feldbau am kräftigsten durch die Eotta'sche Baumfeldwirthschast unterstützt werden ...... 160 8- 65. In Beziehung auf Futter und Streunutzung kann einestheils durch Umwandlung feuchter und kühler Waldorte in Wiesen, anderntheils durch periodische Hülfnahme des WaldbodcnS zur , Futtererzeugung, so wie auch durch Anlegung von offenen, mit Kopfholzstämmen zu bepflanzenden Weiden, dem Landwirth reichliche Unterstützung verschafft werden ... 192 8. 66. Vom Holz- und Streuertrag des Kopfholzes, insbesondere Ertragsbeobachtungen für geköpfte Platanen . . .105 Nachtrag. Auszug aus einem vor 75 Jahren geschriebenen Gutachten über die Röderwirthschaft, von Johann Daniel Pabst 116 .Einleitung. Eei der dritten, den besonderen Interessen des Odenwaldes gewidmeten Hauptversammlung des landwirthschaftlichen Vereins der Provinz Starkcnburg, wicß der Präsident desselben, Herr Geheime Staa'tSrath Eigenbrod t auf die Wichtigkeit des in. dieser Schrift behandelten Gegenstandes hin und forderte die anwesenden Sachverständigen auf, ihre-Ansichten darüber schriftlich einzusenden und namentlich folgende Fragen vorzugsweise zu berücksichtigen: 1) Wo werden im Odenwaldc die Hack- und Röderwaldunge» hauptsächlich betrieben und in welcher Art geschieht es? 2) Wo ist die Verbindung eines solchen Feldbaues mit der Waldwirthschaft am rechten Platz? 3) Unter welchen Local-Verhältnissen verdient die eine, unter welchen die andere Betriebsart den Vorzug? und zwar in Beziehung auf Holzertrag, sowohl quantitativ, als qualitativ; b) in Bezug auf Agrikultur-Produktion; «) in Bezug auf Reinertrag im Ganzen. I. Abschnitt. Betrieb der Hack- und Röderwaldungen in forst- und landwirthschaftlicher Beziehung. Kapitell. Begriff, Alter, Entstehung und Verbreitung dieser Betriebsysteme. 8 i. In einer Zeit, wie die unsrige, in welcher die Population in allen Landern Europens und so auch in Tcutschland, auf eine beinahe beängstigende Weise fort und fort im Steigen ist, die Nahrungsquellen immer mehr und mehr erschöpft zu werden drohen und namentlich die Bauerngüter, da wo keine geschlossene Gütervererbung statt findet, immer kleiner und kleiner werden, da aber, wo solche noch gefunden wird, die Zahl armer verdienst- loser Taglöhner immer mehr steigt, ohne daß dem hieraus erwachsenden Uebel, durch theilweise Rodung des Waldbodens, namentlich in Gebirgsgegenden, wegen der Steilheit der Berge, abgeholfen werden kann, in einer solchen Zeit bedarf das Bestreben des denkenden Forstmannes, der ärmeren Volkoklasse, so viel an ihm ist, Verdienst und Brod zu verschaffen, wohl keine Rechtfertigung. Welcher Gedanke könnte ihm aber zur Prüfung und Erprobung hier näher liegen, als der an eine zweckmäßige Verbindung der Wald- und Feldwirthschaft, namentlich der Anwendung, Verbesserung und Erweiterung der Hack- und Röderwirthschaft, der Einführung der Feldbaumwirthschaft und der offenen, mit Kopfholz zu bepflanzenden Viehweiden in 1 * solchen Gegenden, wo diese verschiedenen Betriebsysteme ohne Beeinträchtigung andcrwcitcr Interessen mit Vortheil eingeführt werden können. 8 2. Hackwaldungen sind Niederwaldungcn worin unmittelbar nach ihrer Fällung der Boden zwischen den Stöcken bearbeitet und zu einer oder einigen Getreide-Erndten benutzt wird. Nöderwaldungcn dagegen nennt man diejenigen Hochwald nn gen, in welchen der Boden nach dem Abtrieb das Holz- bestandes ebenfalls auf ein oder mehrere Jahre dem Feldbau gewidmet wird. Aus diesen Definitionen ergiebt sich, daß weder Hack- noch Rvderwaldungen als eigenthümliche Forstbetriebsarten, wohl aber als eine besondere Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau angesehen werden können. Beide Betriebsarten finden sich in Gebirgsgegenden, wo es an Ackerland und — namentlich bei der ärmeren Klasse — an Arbeitseinkommen fehlt. 8. s. Sie sind sehr alt und finden sich in dem ehemaligen Fürsten- thum Siegen, in mehreren Gegenden von Westphalen, im Odcn- walde und an andern Orten, bereits seit Jahrhunderten angewendet. Fischer in seiner Abhandlung über Hackwaldwirthschast in Gattercr'S und Laurop's Annalen der Forst- und Jagdwisscn- schaft 1. Band, 2. Heft setzt das Alter dieser Waldungen in die graue Vorzeit und bemerkt, daß das Eberbacher Saal- und Lagerbuch ihres Existenz im Anfange des 14. Jahrhunderts in einer Art gedenke, nach welcher damals das Alter derselben einige Jahrhunderte hinausgesetzt wurde. Ueber die Art ihrer Entstehung läßt sich nichts Bestimmtes sagen und deßhalb sind auch die Ansichten hierüber getheilt. Der Graf von Sponcck *) vermuthet, daß dieselben durch fehlerhafte Wirthschaft in Bnchenhochwaldungen entstanden seien. Dieser, des damaligen Holzübcrflusses wegen, höchst unwahrscheinlichen Vermuthung, widerspricht Fischer und glaubt, daß namentlich die Hackwaldwirthschast durch das Abbrennen der Hoch- *)-Dessen forstwtssenschastliche und botanische Abhandlungen, und Bemerk. Heidelberg 1807. Seite il)5 u. f. 5 Wälder entstanden, namentlich anch, daß die abgebrannte Flache ^ zu groß gewesen oder durch fortgesetzten Fruchtbau vermagcrt und ^ dcschalb ein Theil wüst liegen geblieben sey, welcher mit weichen Holzarten rc. angeflogen wäre. Bei zunehmender Bevölkerung möge das Abbrennen öfter wiedcrlwlt, die gänzliche landwirth- schaftliche Benutzung der steilen Bergrücken aber zu jener Zeit durch die Lokalität gehindert und der Hvlzwuchs befördert worden '' seyn, der mehrmalige Wechsel der Getreide, und Holzproduktion, den Bewohnern doppelten Vortheil gewährt und so mehr der Zu- ^ ^ fall, als menschliche Betriebsamkeit oder Nachlässigkeit eine Wirth- schaft begründet haben, welche sich so ganz für ihr jetziges Lokal eignet. — Jedenfalls hat diese Vermuthung vieles für sich, indem . bekanntlich die meisten Rodungen mittelst Abbrennen der Wälder iber .. , geschehen. . Ucbrigenö ist diese Feld-Waldwirthschaft nicht zu verwechseln "! mit der, neuerdings von Cotta in Antrag gebrachten, Baum- " Feld-Wirthschaft. *) 8 4 Es eignen sich indessen nur einige Gcbirgsartcn, namentlich der bunte Sandstein und das Thonschiefergcbirg, auch die Grau- wackc und der Grauwackcnschicfer zu diesen Betriebsarten, und sie ^ dürften auf Trapp, jüngstem Flötzkalk, Porphyr-Gebirgen rc. rc. , nicht wohl anwendbar seyn, obgleich dieses von Schenck behaup- tct, aber nicht begründet, und von andern Schriftstellern widcr- " sprechen wird. **) La« ') Bergt. Cotta die Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau oder die Baumfeldwirkhschast, so wie die i. 11 und III. Fortsetzung dieser Schrift. Dresden 1810 bis 1822. Hartigs Archiv von und für Preußen. Hundcshagcn, Prüfung der Feldbaumwirthschaft nach Theorie und Erfahrung. Tübingen 1820. Krebs. Ansichten von der Behandlung der Erdrinde. Dresden 1822. v. Wedekind und Laurop's. Beiträge zur Kenntniß des Forstwe>ens in Deutschland. ') Vergl. Hundeshagen Encyclopädie der Forstwissenschaft. Tübingen. II. Auflage. I. Band 263. Hartig. Forst- und Jagdarchiv von und für Preußen. Zweiter Jahrgang 1818. 1. Heft i»»,;. 80.. liier »ige miß An- »rch ideii Nil- das och- nerl 6 Capitel II. Erziehung und Behandlung der Hackwälder. in forstwirthschastlicher Beziehung. 8 . 6 . Zur Erziehung von Hackwaldungen, wo diese noch nicht vorhanden sind, eignen sich alle Laubholzarten, welche auf einem zum Fruchtbau geeigneten, also weder zu feuchten, noch zu trocknen Boden, kräftige Stock- und Wurzelausschläge liefern; hauptsächlich also die Eiche, Hainbuche, Birke, Hasel, Weißerle, weniger die Buche, Sahlweide, und gar nicht die Schwarzerle. Die Eiche verdient der Gerberrinde wegen, welche sie, wie weiter unten nachgewiesen werden wird, in ziemlich beträchtlicher Quantität liefert, vor jeder andern Holzart, in der Regel den Vorzug, indem sie, neben einem ziemlich hohen Material-Ertrag, den höchsten Geldertrag liefert, und das meiste Arbeits - Einkommen gewährt. Die Erziehung der, mit Rücksicht auf die Lokalität, den Bedarf und Absatz gewählten Holzart, geschiehet entweder mittelst Saat oder Pflanzung, ganz auf dieselbe Art, wie Waldungen überhaupt angebaut zu werden pflegen. Die Eiche wächst in einem wohl gelockerten Boden, weit kräftiger und schneller, als in einem festen oder verfilzten, und deßhalb eignen sich solche Ländereien, welche mehrere Jahre als Ackerland benutzt worden sind, ganz vorzüglich zur Erziehung der Eiche mittelst Handsaat. In der Regel geschieht die Aussaat im Herbste gleichzeitig mit einer Roggen-Saat und es wird der ausgestreute Saamen entweder untergeegt, oder wie dieses, in den, dieser Betriebsart hauptsächlich gewidmet werdenden steilen Bergen und Berghängen, iu der Regel geschiehet, mittelst Umhacken des Bodens in die Erde gebracht. Zur Vollsaat werden in der Regel drei bis vier Malter Eicheln verwendet, wo sodann auf jeden Quadratfuß, deren 40,000 auf einen Morgen gehen, 1,8 Schenk u. v. Wedekinds neuen Jahrbüchern der Forstkunde. IV. Heft. vag. öt 7 bis 2,4 Eicheln zu fallen pflegen*) Wer an Cultur-Material sparen will, kann die Eicheln einzeln ausstreuen, oder auch mittels spitziger Hölzer, s. g. Eichelbohrer, in die Erde bringen, und wird mit 1'/, bis 2 Malter vollständig ausreichen. Das Einstecken der Eicheln mittels Setzhölzer, erfordert auf einem nicht zu festen Boden einen Aufwand von höchstens zwei Gulden oder fünf Arbeitstagen und es bezahlt sich sonach diese Arbeit recht gut, wenn das Malter Eicheln auch nur zwei Gulden kostet. Auf einem festen, vorher nicht gebaut gewesenen Boden bleibt das Einstecken oder Einstuffen (Einhacken) der Eicheln das gewöhnliche Cultur-Verfahren. Das Stecken verdient in der Regel den Vorzug, denn die Arbeit geht ungemein leichter und schneller von Statten als das Einhacken, und es können die Mäuse an den eingesteckten Eicheln bei weitem nicht so viel Schaden anrichten, als an den eingestufften, indem die Stockldcher sich bald schließen, die Stuffen aber den ganzen Winter für die Mäuse zugänglich bleiben. Wo es an Pflänzlingen nicht fehlt, kann die Anlage eines zu Hackwald bestimmten Waldes auch mittels Pflanzung geschehen. Der Verfasser wählt am liebsten recht kräftige und schon ziemlich erstarkte Pflanzen von fünfjährigem bis zum fünfzehnjährigen Alter, von einer Stärke von */- bis 1 Zoll, und einer Höhe von 6 bis 15 Fuß. Die Pflänzlinge werden am besten mit Ballen ausgehoben und verpflanzt, und auf einer Höhe von drei bis vier Fuß eingeschnitten, ohne die tiefer sitzenden Seitenäste wegzunehmen. Manche hauen die Pflanze unmittelbar oder höchstens einen Fuß über den Wurzeln ab, allein ich halte dieses Verfahren für weniger zweckmäßig, weit es der frisch gesetzten Pflanze an Kraft fehlen dürfte, gleich neue Knospen an derjenigen Stelle zu bilden, wo die Rinde offenbar am stärksten ist. — Jedenfalls muß das ganze Pflanzgeschäft regelmäßig und gut ausgeführt werden, und es ist hauptsächlich darauf zu sehen, daß die einzusetzende Pflanze nicht viel tiefer zu stehen kommt, als sie vorher gestanden hat. *) Das Großherzogl. Hessische Malter — 1,28 Hektoliter enthält durchschnittlich 24 ooo Stück Eicheln. 8 Die Entfernung wähle man in keinem Falle unter 6 Fuß, und scheue bei gutem, zum Graswuchs geneigten Boden selbst die von 10 Fuß nicht. Im ersteren Falle sind bei gleichseitigen Dreiecken, der s. g. Drcipflanzung 1283 Stück, und im letzteren 461 Stück I>er Morgen erforderlich. Sind die Pflänzlinge nicht weiter als eine halbe Stunde zu transportircn, und ist der Boden nicht sehr steinig, so kommen die Verpflanzungs-Kosten von 1000 Stück in hiesiger Gegend auf 5 fl. bis 6 fl. 30 kr., im Mittel also 5 fl. 45 kr., wo jedoch für den Ankauf der Pflanzen nichts gerechnet ist. ' Es stellen sich sonach die Kulturkosten pro Morgen bei einer 6 schuhigen Entfernung der Pflanzen auf 7 fl. 22h4 kr. und bei einer lOschuhigcn auf 2fl. 39kr., und es ist sonach nicht zweifelhaft, daß die Pflanzung in vielen Fällen wohlfeiler ist, als die Saat, und vor dieser schon in dieser Beziehung den Vorzug verdient. Noch größer erscheint der Vortheil bei der Pflanzung, wenn man bedenkt, daß die Pflänzlinge einen Vor- sprung von durchschnittlich 10 Jahren haben, und daß es bei Anlegung eines Niederwaldes hauptsächlich darauf ankommt, möglichst starke Stämme in möglichst kurzer Zeit zu erhalten. Der Verfasser würde deßhalb auf frischen Boden stets pflanzen, wenn er immer Pflänzlinge erhalten könnte, giebt jedoch auf mageren, der Sonne ausgesetzten Boden, der Saat aus dem Grunde den Vorzug, weil hier die Pflänzlinge weit weniger sicher anschlagen, und fortwachsen, und der Boden in kurzer Zeit ganz vcrmagert,' wenn das junge Holz denselben nicht bald deckt. Man thut deßhalb gut, in solchen Lokalitäten etwas Kiefernsamen — ein Pfund per Morgen reicht hin — im Frühjahr vor dem Aufkeimen der Eichen über die Kulturstelle auszustreuen, und die Kiefern später wieder auszuhallen, und zum Brande oder als Hackstreu — wovon unten mehr — zn verwenden. 8 - 6 . Die aus Saamen oder durch Pflanzung erzogenen Bestände, läßt man in der Regel ein Alter von 25 bis 30 Jahren erreichen, ehe man sie zum ersten Male abtreibt. Manche lassen 10 —15 jährige Bestände schon abschneiden, in der Meinung, dadurch den Hackwald eher hergestellt zu sehen, und einen großen Ertrag zu erzielen. Diese Ansicht scheint indessen unrichtig zu seyn, und wird im Odenwalde durch die Erfahrung widerlegt, 9 indem hier ein 25 — 30 jähriger aus Saamen erzogener Bestand stets weit mehr Holz und Rinde liefert, als ein junger Hackwald, bei 16 jährigem Umtricb, — vorausgesetzt, daß weder der Frost noch das Wild die Pflanzen zurückgehalten hat. Für den schon bestehenden Hackwald wird selten ein anderer als 15—16jähriger Turnus gewählt, indem in diesem Alter die Rinde den meisten Gerbstoff enthalten soll, worüber indessen genauere Untersuchungen noch fehlen. An manchen Orten, und namentlich in der s. g. Oberzent, hauet man schon nnt 12 bis 14 Jahren, und behauptet bei diesem Umtricb den höchsten Ertrag zu beziehen. Eigentlich ist es aber nur die Noth, d. h. Geldverlegenheit, welche zur Wahl eines so niedrigen Umtriebs zwingt. — Da über diesen Gegenstand genauere Untersuchungen noch nicht angestellt sind, es aber jedenfalls wünschenswerth ist, hierüber ins Reine zu kommen, und den Materialertrag sowohl, als die Qualität genauer kennen zn lernen, so hat sich der Verfasser vorgenommen, in einem und demselben, jetzt 10 jährigen Hackwalddistrikt, bei gleicher Boden- und Bestandsgüte eine Fläche von 12 Morgen genau abzumessen, und jedes Jahr bis zum 20 jährigen Alter, einen Morgen abtreiben zu lassen, und Holz- und Rindcnertrag nicht nur zu notireu, sondern letzteren auch nach seiner Qualität zu untersuchen. Der zwölfte Morgen soll jetzt so durchforstet werden, daß auf jedem Stock nicht mehr als zwei bis drei Stangen stehen bleiben, und später dann ebenfalls abgetrieben und mit den übrigen Flächen in Vergleich gestellt werden. Die Resultate wcrdcrr seiner Zeit, entweder durch den Verfasser, oder die Gräfl. Erbach Erbach'schc Verwaltungsbehörde öffentlich bekannt gemacht werden. 8 7. Die Fällung des Hackwaldcs geschiehet im Frühjahr und zwar da, wo hauptsächlich Eichen den Bestand bilden, und die Lohe zur Nutzung kommt, erst mit dem Ansbrechen des Laubes. Das sogenannte Nauhholz, in Birken, Aspen, Saalwciden, Haseln rc. bestehend, kaun und sollte schon früher gehauen werden, damit die Schlagräumung nach dem Abtrieb der Eichen möglichst beschleunigt werde. Bei dem Abtrieb ist hauptsächlich darauf zn sehen, daß der Hieb glatt geführt, und die Ausschlagstöckc nicht gesplittert werden. Ein tiefer Hieb, wie er in der Regel 10 von den Forst-Schriftstellern vorgeschrieben wird, kann eben so oft Nachtheil wie Vortheil bringen. Genaue Beobachtungen und gründliches Studium der Natur haben gelehrt, daß je magerer und flachgründiger der Boden ist, desto tiefer der Hieb geführt werden kann, ohne jedoch das natürliche Maaß zu übersteigen, nnd den Schlußpunkt der Wurzeln zu verletzen. Je besser und kräftiger dagegen der Boden ist, desto unvollständiger erfolgt der ' Stockausschlag bei tiefem Hieb, und es muß der Stock hier eben so im Safte ersticken, wie er in anderen Lokalitäten bis in die Wurzel hinein ausdürret. Deßhalb, und namentlich um den * saftreichen Stock mehr der Wirkung des Lichts und der Verdün- stung auszusetzen, ohne welche kein Ausschlag erfolgt, werde der Hieb höher, bis zu fünf Zoll und darüber geführt. Es gehört überhaupt der Hackwald in keinen sehr kräftigen Boden, indem dieser bei Hochwaldwirthschaft, oder wenn die Fruchterziehung im Walde nicht aufgegeben werden soll oder kann, als Schneide! oder Kopfholzwald ungleich höhere Erträge liefert, denn als Niederwald *). Sind die Hackwaldungen mit Birken vermengt, und sollen diese nicht vertilgt werden, so ist eine sehr vorsichtige Fällung unmittelllar über der Krone, also 1 bis 2 Zoll über der Erde, geboten, denn da die Birke keine Wurzelausschläge bildet, so würde der ganze Stock verloren seyn, wenn man unter der Krone hauen wollte. Bei der Hasel dagegen, welche sich in vielen Hackwaldungen sehr häufig findet, hilft weder tiefer noch hoher Hieb, um sie zu vertilgen, und es kann dieses nur durch Verdämpfung von' andern eingepflanzten Holzarten mit starkem Blattschirm geschehen. 8 - 8 . Nach von Uslar**) soll in mehreren Gegenden des Badner Landes jeder Stamm des Rindenwaldes, der nicht mit einem Hieb umgelegt werden konnte, mit der Säge dicht vom Boden abgeschnitten und die Stöcke mit Erde bedeckt werden, worauf der Ausschlag so häufig erfolge, daß kaum ein Haase durchdrin- gen könne. ') Vergl. die vortreffliche Abhandlung von Hundeshagen, Grundgesetze des Nieder- und Mittelwaldbetriebes, in dessen Beiträgen zur gesammten Forstwissenschaft Zten Bandes istes Heft. Tübingen 1832 . ") Forstwissenschaft!. Bemerkungen auf einer Reise. 11 Dieses Bedecken der über die Oberfläche hervorstehenden Stöcke mit Rasenstücken, dürfte indessen nur an trockenen Stellen, wo ein Austrocknen der Stöcke zu befürchten stehet, von Nutzen seyn, indem sonst viele Nahrungöflüssigkeit vor dem Erscheinen des Ausschlages fruchtlos entweicht. Vortheilhafter als das Bedecken der abgehauenen Stöcke unmittelbar nach dem Abtrieb, dürfte im Herbste oder 2ten Frühling das höhere Bedecken der Niedcrwaldstöcke mit Erde seyn, indem hierdurch das selbst- ständige Wurzcltreiben der Ausschläge sehr befördert und die Dauer des Niederwaldes sehr verlängert werden kann.*) — Wollte man dieses Verfahren lediglich in der Absicht anwenden, um den Bestand sebr zu verdichten, weil man die Hoffnung hegt, hierdurch den Ertrag zu erhöhen, so würde man sehr irren, denn erfahrungsmäßig ist es, daß nicht die größte Menge der Aus- schlagstvcke den höchsten Ertrag liefert, sondern eine mäßige Anzahl gesunder Stöcke mit kräftigen Lohden, welche sich gegenseitig weder stark drängen, noch dämpfen. Mehr als ein Tausend Stöcke pro Morgen, dürften auf den Holz- und Rindenertrag eher nachthellig als Vortheilhaft wirken. In einem Niederwald-Distrikt meines Dienstbezirks fand ich auf dem Morgen 800 bis 1000 Stöcke und dieser Bestand ist einer der schönsten, welche man sehen kann; er ist setzt lOjährig, könnte aber, dieses jugendlichen Alters ohngeachtet, durchforstet werden. Es stehen im Durchschnitt zwei, höchstens drei domini- rende Stangen auf einem Stocke und diese haben eine Länge von 20 bis 25 Fuß und einen unteren Durchmesser von 3 bis 4 Zoll. 8- 9. Bei dem Schälen der Stämme und Lohden ist hairptsächlich darauf zu sehen, daß keine Rinde unnöthig verloren gehe und die Stöcke nicht eingerissen werden. Beiden: wird möglichst vorgebeugt, wenn die Stangen vor dem Schälen gefällt und nicht einmal das untere Rindenstück vom stehenden Stamme abgelößt wird. Die meisten Niederwaldungen werden durch schlechten Hieb, Aufreißen, Splittern und Schinden der Stöcke, mehr oder ') Dieser Ansicht ist auch Pfeil. viä. dessen kritische Blätter, IV. Band, 1. Heft, Seite IV3. , 12 weniger verderbe» und in ihrem Ertrag zurückgebracht, weshalb hier nicht genug Vorsicht und Strenge zu empfehlen ist. Ich bin vollkommen überzeugt, daß die Hasel in den Odcnwälder namentlich den Oberzcntcr und Eberback,er Hackwaldungcn nicht in der Art hätte übcrhand nehmen können, als es leider gcschebcn ist, wenn man früher regelmäßig gehauen und namentlich darauf gehalten hätte, daß neben glatten Stöcken, diese auch noch mit Rinde umkleidet geblieben waren. Durch das Ablösen der ersten Rindenlange von der stehenden Stange geschehen unberechenbare Nachtheile, denn die Rinde wird in der Regel bis in den Boden hinein geschält, während hernach die Stange höher abgehauen und hierdurch ein Theil des Stockes von Rinde entblößt wird. Alle diese Stöcke sind, wie mich vielfache Beobachtungen gelehrt haben, entweder ganz verloren oder liefern höchstens schwächliche Ausschläge. — Um dem Ablösen der Rinde bis an den Boden vorzubeugen, hat man andernorts die Bestimmung gemacht, daß auf eine Entfernung von 6 bis 10 Zoll vom Boden die Rinde am Stamme bleiben müsse und hierdurch allerdings großen Nachtheil entfernt, jedoch einen Verlust an Rinde veranlaßt, indem dann immer eine Rindcn- länge von einigen Zollen am untern Stammende bleibt. Wird dagegen die Stange zuerst gehauen und dann geschält, so fällt beides weg und der Zweck kann so vollkommen als möglich, erreicht werden. 8 in. Bei dem Schälen der Rinde ist ferner darauf zu sehen, daß diese nicht ohne Noth geklopft oder zersplittert werde, denn durch das Klopfen verliert die Rinde an Güte und durch das Splittern oder Zerreißen an Ansehen. Wenn die Rinde gehörig getrocknet ist, wobei 50 Prozent des anfänglichen Gewichts verloren gehen, so muß sie auch noch geputzt, namentlich von Moos rc. gereinigt werden, was leicht und schnell mit einem scharfen Beil geschieht. Das Auflegen der Rindcnstücke auf die Böcke muß in der Art geschehen, daß die Spalte stets nach unten und der ganze Theil nach oben zu liegen kommt, damit der Regen die Basthaut weniger treffen, also keine Lohetheile auflösen oder auswaschen kann. Selbst das Binden der Rinde darf nicht unberücksichtigt bleiben. Die größeren Höhlungen müssen mit kleineren Stücken gehörig 13 ausgefüllt und es dürfen bei dem Zubinden keine Riemen, sondern mir Weiden angewendet werden, indem durch erstere die Rinde eingeschnitten und gewaltsam zusammengedrückt wird, was für den Verkäufer Nachtheil bringt, wenn- nicht auf das Gewicht, sondern nach Gebunden verkauft wird. 8 ". » Die Schlagräumung muß möglichst schnell geschehen und die gewonnenen Produkte an die Wöge und Schlagrändcr getragen werden, izidem durch das Fahren in den Schlag großer Schaden geschehen würde. Um die Nachtheile der verspäteten Fällung und Schlagräumung möglichst zu vermindern, hat man vorgeschlagen, die Nie- derwaldungen im ersten Jahre stehend zu schälen, die Fällung der stehen gelassenen Stangen erst im 2ten Jahr zur gehörigen Jahreszeit, nämlich so früh vorzunehmen, daß die Ausschläge keine Noth leiden und noch vor Winter erstarken. Dieses Verfahren soll durch die Erfahrung bestätigt seyn und die Königlich Preußische Regierung, dessen ausgedehntere Befolgung in der Forstin- spcctiou Prüm genehmigt haben. *) In physiologischer Beziehung läßt sich indessen gegen diesen Vorschlag sehr viel einwenden und es muß derselbe wirklich so lange auf sich beruhen, als sich die angebliche Erfahrung nicht allgemeiner bewährt hat. Da das Ganze des Rindenkörpcrs zu dem Holzkörper in derselben Beziehung stehet, wie die Wurzel zum Stamme, und weil durch die Erfahrung längst bewiesen ist, daß in magerem Boden jeder Saft-Verlust für den Stock nach- theilig ist, auch geschälte Stämme hierin gewöhnlich schon im ersten Jahre absterben, so läßt sich höchstens in sehr kräftigem Boden, wo die Stöcke, namentlich wenn sie gehauen sind, gerne im Saft ersticken, ein guter Ausschlag erwarten. Da nun überdies durch das Fällen im zweiten Jahr ein ganz^- Jahres- zuwachs verloren geht, so wird kein Waldcigenthümer auf den, aller Theorie widersprechenden Vorschlag eingehen wollen, sondern deiiselben eben so bald vergessen wie den, die alten Eichen zur gewöhnlichen Zeit im Winter zu fällen, biö zur Saftzeit liegen ') v. Wedekind. Neue Jahrbücher der Forstkunde Utes Heft gl». ") Hundeshagen. Forstliche Berichte 2tes Heft 88. 14 zu lassen und dann zu schalen, was sehr gut angehe, indem die Stämme trotz der Fällung dennoch in eine Saftregung geriethen, welche das Schälen hinreichend erleichtere. 8 . 12 . Den Rindenertrag sammt Holz- und Fruchtnutzung loosweise nach der Fläche zu verkaufen, wie dieses in den Domanial-Hack- waldungen geschiehet, halte ich dem fiskalischen Interesse nicht angemessen, indem der Gerber oder Rindenhändler öfters des Holzes und mehr noch der Fruchtnutzung nicht bedarf und beides wieder anderweit verkauft, was für den Fiskus in der Regel mit Schaden verbunden ist. Ueberhaupt sprechen schon gegen den Verkauf des Holzes auf dem Stock alle diejenigen Gründe, welche gegen Überhauptverkäufe angeführt werden, und es ist wirklich auffallend, daß man im Großherzogthum Hessen, wo jeher Kol- lerbusch, jeder Vorwuchs, jedes Reiß in das gesetzliche Maas aufgearbeitet wird, in Betreff der Verwerthung der Hackwald- nutzungen so höchst oberflächlich verfährt. — Es ist auch gar kein Grund vorhanden, warum man nicht Rinde, Holz und Boden zur Fruchtnutzung separat verkaufen sollte, wie ich dieses seit 8 Jahren in der Grafschaft Erbach-Erbach gethan habe, und weil ich es vortheilhaft »finde, stets thun werde. Holz und Rinde wird auf Rechnung des Waldeigenthümers gefertigt und dann dem Käufer vorgezählt. Die Rinde wird einige Wochen vor dem Schälen versteigert oder auch in einzelnen Fällen eingescheuert, was jedoch, der Kosten wegen, möglichst zu vermeiden ist. §. 13 . Soll Rindenschäler- und Holzhauerlohn an den Wenigstneh- menden versteigert werden, so ist es besser, für die Rinde einen ordentlichen festen Preis anzunehmen, und das Fertigen des Holzes im Abstrich zu vergeben, indem bei der Schälarbeit zugleich auch das Holz gehauen wird. — Wird dagegen umgekehrt für das Holzhauen ein fester Preis angenommen und die Rinde in Abstrich vergeben, so ist bei niedrigen Geboten zu befürchten, daß viele Rinde ungeschält bleibt. Überhaupt sollte bei dem Verakkordi- ren des Schälerlohns nicht gegeizt werden, denn bei schlechtem Lohn bleiben alle Stangen, welche sich nicht ganz leicht abrinden lassen, ungeschält, und dem Waldeigenthümer werden die Folgen unzeitiger Sparsamkeit nachher fühlbar. 15 In meinem Dienstbezirk werden für ein Gebund Rinde von 45 Normal-Zoll Länge und 45 Normal-Zoll Peripherie- 7, 25 Cubic-Fuß Raum und 3,00 Cubic-Fuß Masse zu schälen, trocknen, putzen, binden und aus dem Schlag zu tragen von 25 — 35 jährigen Stangen in der Regel acht Kreuzer, von Stockausschlägen dagegen zehn Kreuzer, und für den Stecken Holz von 100 CF. Raum 12 Kr. bezahlt. Bei diesem Lohn verdient ein fleißiger Arbeiter in 12 Arbeitsstunden 36 bis 40 Kreuzer und ist also im Stande, alle ihm obliegende Arbeiten gut und vorschriftsmäßig zu fertigen. Das Fertigen und Sortiren des Holzes geschiehet auf gewöhnliche Art, und es ist deßhalb hierüber nichts zu sagen, als daß auch sehr dünne, sonst ins Reißholz gehörige Prügel in die Arche gelegt werden. Da bei günstiger Witterung gute Arbeiter Stämm- chen und Acstchen bis zu s-- Zoll Durchmesser schälen, so ist begreiflicherweise das übrig bleibende Reißholz von keinem Belang? 8 14 Gegen Viehweide muß Hack- und Röderwald so lange geschont werden, bis durch den Betrieb der Weide kein Schaden mehr geschehen kann. Hackwaldungen mögen mit acht, Röder- waldungen mit zwanzig Jahren geöffnet werden; doch wird das Vieh in vollkommenen Beständen nur wenig Nahrung finden. Auch gegen Laubscharren müssen Hack- und Röderwaldungen so lange sie das halbe Abtriebsalter nicht erreicht haben, gänzlich geschont werden und in der zweiten Hälfte der Umtriebsperiode darf die Streunutzung nur periodisch geschehen,. wie dieses noch näher angegeben und begründet werden wird*). 8. is Laßreidel pflegen in den Hackwaldungen nur in mäßiger Anzahl übergehalten zu werden, indem eine starke Ueberschirmung sowohl auf den Fruchtertrag, als auch auf die Qualität der Rinde nachteilig einwirkt. Auf Stellen mit besserem Boden, wo der Längenwuchs stark ist und die Rinde länger glatt bleibt, verlohnt sich das Ueberhalten von einer Oberholzklasse, indem ') Ein sehr lehrreicher Aufsatz über die Benutzung der Eichenlohrknde findet sich in v> Wedekind's Allgemeinen Jahrbüchern der Fvrstkunde 6tes Heft S. 86-116. 16 hier der Zuwachs in einer sehr starken Progression steigt. Wo es mehr um Holz als Fruchterziehung zu thun ist, nähert sich der Betrieb mehr der Mittelwaldwirthschaft und gehet nach und nach in diese mit Recht immer beliebter werdende Betriebsart über. — Früherhin wurden auch wohl einzelne Hackwaldschläge zur Bauholz« erziehung übcrgehalten, welche ausgeschlossene Hackwälder genanntwurden, indem hier keine Fruchterziehung stattfinden konnte. Ii In landwirthschaftlicher Beziehung. 8 16. Es wird unmittelbar nach dem Abtrieb des Holzes und vollzogener Räumung des Schlages — gewöhnlich in der zweiten Hälfte des Monats May die obere Erdschichte, so weit sie Humus und noch unzersetzte organische Stosse enthält — also gewöhnlich auf zwei, höchstens dreiZollTiefe — mittels der Hacke abgelöst, und falls die Bodcnfläche verrast, oder sonst mit Unkräutern überzogen war, sogleich umgewendet, damit ein Austrocknen des Bodenschwüles gehörig stattfinden könne. Ist "dieses in so weit erfolgt, daß mit Zuhülfnahme von etwas geringem Reisholze oder auch Heide und Heidclbeersträuchen ein Brennen bewirkt werden kann, so werden kleine Meiler von 3 — 4 Fuß unterem Umfang von l'/r — 2 Fuß Holst gebildet, und diese, ehe sie vollkommen geschlossen sind, in der Mitte angezündet. Wenn das Feuer lebhaft brennt, wird die Flamme durch die abgeschälte Bodenfläche zugedeckt, und hierdurch ausgelöscht, damit kein Verbrennen durch Flammfeuer, sondern eine Art von Verkohlen, ein Verschmoden, stattfinde. Bei günstiger, namentlich trockener Witterung brennen die kleinen Meiler binnen 24 Stunden durch, und erlöschen dann von selbst; im entgegengesetzten Falle muß nachgeholfen, nachgeschürt, und, wenn die Flamme durchbrechen sollte, dieselbe wieder erstickt werden. Sind die kleinen Meiler durch- gebrannt und erloschen, so bleibt die, durch Verbrennen des Humus, der unzcrsetzten organischen Stoffe, des eingefüllten Reisigs rc. entstandene Asche, welche man, sammt den damit noch vermengten Erdtheilen Lösche nennt, so lange liegen, bis die Einsaat vorgenommen werden soll. Unmittelbar und längstens einige Tage vor dieser, wird die Lösche mittelst der Schippe über die ganze Fläche gleichförmig verbreitet, hierauf die Frucht aus- 17 :s er ch >e- te. ll- en sie >er nit rs- ses em icii uß ehe mn üte verein oit- l»d gelle, -ch- ?u- iei- vch die cns ibcr us- gesäet, und der Samen dann flach und höchstens 1—2 Zoll untergehackt. 8 17 . Zur Schonung der Ausschlagstöcke ist es nöthig,' daß die Schmodhaufen weder auf die Wurzelstöcke, noch zu nahe an dieselben gesetzt werden, noch weniger aber sollten Steine auf die Stöcke gelegt werden, was leider so häufig geschiehet. — An einigen Orten macht man sich die Sache leichter, indem man die abgeschälte Bodenobcrfläche, nachdem dieselbe gehörig ausgetrocknet ist, mit Reisig und Laub vermengt, dann anzündet und, wie man zu sagen pflegt, über Land brennt — sengt. — Dieses Sengen hat gegen das Schmoden in Haufen folgende Nachtheile: 1) Geschieht das Verbrennen des unvollkommenen Humus der noch unzersetzten Pflanzenreste des Bodenüberzuges, Laubs und Genistes bei weitem nicht so vollständig, als in Schmodhaufen. 2) Durch das Flammst uer bildet sich eine größere Wärmemenge, wodurch der Sauerstoff der Luft angezogen wird, sich mit dem Humus und dem darin befindlichen Kohlenstoff verbindet, und das kohlensaure Gas, welches als das eigentliche Ernährungsmittel der Pflanzen zu betrachten ist, bildet und ausscheidet. Dieses kohlensaure Gas gehet für dsn Fruchtbau verloren*). 3) Durch das lebhafte Verbrennen an freier Luft wird sehr viel Asche in Dämpfen und Staub übergetrieben. Wenn aber das Flammfeuer weniger Asche liefert, so wird auch weniger Alkali, und somit auch weniger Nahrungsstoffe erzeugt **). 4) In Hackwaldungen geschieht durch das Sengen an den Ausschlagstöcken großer Schaden, und nur in dem einzigen Falle, wenn die meisten Stöcke alt und angefault find, bringt das Flammfeuer keinen Schaden, vielmehr Nutzen, indem die angefaulten Stöcke ausbrennen, und dann wieder ziemlich kräftige Ausschläge liefern. 5) Nach dem Sengen wird nicht selten die feine Asche-des verbrannten Unkrauts rc. vom Winde weggeweht, und endlich 6) kann gar leicht der Fall eintreten, daß sich das über die Erdoberfläche hinlaufende Feuer in angrenzende Holzbestäude verbreitet und diese angezündet. *) Hundeshagcn, Bodenkunde Z. 17. ") Hundeshagen, Chemismus der Pflanzen, Tübingen 1829, §. 54 f. 2 18 Aus allen diesen Gründen ist dann auch das Sengen so ziemlich ausser Gebrauch gekommen, und wird nur noch in einzelnen Privatwaldungen, aus sehr übel verstandener Oekonomie, oder auch aus Indolenz angewendet *). §. 18 . Da sich in allen mit Eichen bestandenen oder damit vermischten Hackwaldungen der Abtrieb, der Gewinnung der Rinde wegen, bis zum Ausbruche des Laubes verzögert, und auch die Räumung des Schlages Zeit erfordert, so muß das Hacken und Brennen möglichst schnell geschehen, damit die Aussaat des Heidekorns (Buchweizen, l'oh'g-onirm bis in die Mitte des Juny vollführt ist. Der ausgestreute Saamen wird flach und nicht tiefer, als ein, höchstens zwei Zoll untcrgehackt. Das Heidekorn geht schnell auf und wird gewöhnlich im August, 'öfters aber auch erst im September reif. Da zwischen den Stöcken des Hackwaldes ein Abmähen dcS Heidckorns nicht möglich ist, so muß dasselbe mit Sicheln abgeschnitten werden. Es wird maden- weise auf die Erde gelegt, und nach einigen Tagen in ganz kleine Häufchen zum Trocknen aufgestellt. Da keine gleichzeitige Blüthe und sonach auch keine gleichzeitige Reife erfolgt, so muß man schneiden, wenn die meisten Körner eine dunkle Farbe angenommen haben, und der darin befindliche Kern nicht mehr milchig, sondern hart und mehlig ist. Wollte man auf das Rcifwerden aller Körner warten, so würden die tiefer sitzenden besseren Körner ausfallen, und verloren gehen. Sobald das Geschnittene trocken ist, und die halb reifen Körner eine Nachreife.erhalten haben, werden auf leeren Stellen im Schlage oder, wenn deren keine vorhanden seyn sollten, am Rande des Schlages Tennen von 6 — 8 Fuß Breite und 10 —12 Fuß Länge hergerichtet. Es geschiehet dieses ganz einfach dadurch, daß die obere lockere Erde abgehoben, und in Form eines kleinen Hügels um die, ein Oblongum bildende Tenne, angelegt wird. Das Dreschen wird um deßwillen im Walde vorgenommen, weil ein Binden dieser Fruchtart nicht wohl möglich und der Transport schwierig ist, auch zu viele Körner ausfallen, und das *) Die neue Großh. Vaden'sche Forstordnung verbietet das Brennen oder Sengen ausdrücklich. 19 »- Stroh in Ver Scheuer schimmlicht und ganz unbrauchbar werden en würde *). er Das abgedroschene Hcidekorn wird sammt dem Kaff in Säcke gefüllt, und hierin so lange stehen gelassen, bis ein gelindes Erwärmen stattfindet, was zur späteren Reinigung wesentlich :r- beiträgt. Ist dieses Erwärmen erfolgt, so werden die Säcke in de der Scheuertenne ausgeleert, das noch ungereinigte Heidekorn ste nochmals tüchtig gedroschen, und dann auf der Windmühle rein nd geputzt. )e- ' 8- 1». ;es Nach geschehener Erndte werden da, wo die Hackwaldwirth- »d schaft regelmäßig und mit Schonung der Ausschläge betrieben as wird, diese mittelst kleiner Weiden von Birken oder Pfriemen -rs lose zusammengebunden, damit durch das Dämpfen für das Win» >es terkorn kein zu großer Schaden geschiehet. Andern Orts, wo so man auf den Wald weniger Rücksicht nimmt, schlägt man die en- Auöschläge mit der Hacke ab, und nennt dieses Dollen. Obgleich ine augenfällig ist, daß hierdurch der Holzertrag vermindert wird, the so sucht man das Verfahren doch damit zn rechtfertigen, daß lau man behauptet, die im ersten Jahr spät erfolgten Ausschläge m- kämen alle aus dem Stockstummel, und wären gleichsam als lig, Wasserreiser anzusehen; währeitd nach dem Dollen die Ausschläge )cu im zweiten Jahr mehr aus der Wurzel trieben, und dadurch den ör- Hackwaldungcn eine längere Dauer gewährten. Ich habe hierüber zwar sorgfältige Beobachtungen angestellt, und muß gestehen, sen daß die Äehauptung thcilwcise wahr ist, indem manche der gedoll- len ten Stöcke im folgenden Jahre aus den Tagwurzern allerdings am ausgcschlagen sind; dagegen haben aber wieder andere Stöcke die 12 Ausschläge gerade an denjenigen Stellen ausgetrieben, wo die -ch, vorjährigen Triebe saßen, uen ' K. 20. ird. Im Oktober, oft auch noch im November, findet die Saat seil des Winterroggens unmittelbar auf die Hcidekorn - Stoppeln, ns- __ oas ') Man vergl. hiermit Schwer; Anleitung zum praktischen Ackerbau 2ter Band, Pag. .">86. Burger's Lehrbuch der Landwirthschaft, 2ter Theil, Pag. 88 u. f. Sturms Lehrbuch der Landwirthschaft, tster Band, Pag. 202. 2 * 20 also ohne alle weitere Bodenbearbeitung statt, und es genügt, den ausgestreuten Saamen, gleich wie dieses nach der Heidekornsaat geschehen, stach unterzuhacken. Bei dem Abschneiden des reifen Korns werden die Weiden, womit die Ausschläge zusammen gebunden waren, gelös't, was sehr schnell mit der Sichel geschiehet. Sind leere Stellen im Hackwalde nachzubessern, und soll dieses mit Eicheln geschehen, so werden diese gleichzeitig mit dem Korn ausgesäet und untergehackt. Pflanzungen werden gewöhnlich erst im zweiten Jahre, nach vollzogener Kornerndte, vorgenommen. Stehen aber die Stöcke im Niederwalde sehr dicht, und treiben die Ausschläge im ersten Jahre stärker als gewöhnlich, so fällt die Roggensaat ganz weg. An einigen Orten des ehemaligen Fürstenthums Siegen, so wie auch im Amte Olpe, soll die zweite Fruchtsaat verboten worden seyn, namentlich, weil durch das zweite Behacken der Boden zu sehr aufgelockert, auch ein Theil der Ausschläge beschädigt oder gar verdorben werde *) Im Odenwalde dagegen, und wohl auch anderwärts, findet kein anderer, als der vorstehend beschriebene und vielfach erprobte Betrieb statt, und es erfolgen hierbei — selbst in sehr rauhen Gebirgen — gute Erndten binnen zwei Jahren. 8 21. Dagegen wurde für Würtemberg von dem Director v. Seut- ter**) eine andere, und zwar folgende Betriebsweise aufgestellt. Erstes Jahr: Abtrieb des Holzes; zweimalige Bodenbearbeitung aus 6 Zoll Tiefe. Zweites Jahr: Saat und Erndte des Buchweizens, dann noch eine Bodenbearbeitung. Drittes Jahr: Saat und Erndte von Sommerroggen, ohne vorherige Bodenbearbeitung. Viertes und Fünftes Jahr: Holzpstanzung und Grasnutzung. Bei dieser neuen, in die Wirklichkeit wohl nicht übergegangenen Methode dürften binnen drei Jahren weit weniger reichliche ') Schenk in v. WedekindS neuen Jahrbüchern der Forstkunde, 4tes Heft, §. 94 und 98. ") Ueber die Einführung der Hackwaldwirthschaft in einigen Gegenden von Würtemberg rc. Stuttgart 1820. 2t Erndten erfolgen, wenn sie nicht ganz mißrathen. Hundeshagen schließt Letzeres aus folgenden Gründen: 1) Durch das höchst mühsame, den Reinertrag schmälernde zweimalige Bearbeiten des Rasenbodens auf 6 Zoll Tiefe wird dieser die zum Getreidebau nöthige Lockerheit kaum erhalten. , 2) Da das Heidekorn erst im 2. Jahre nach dem Abtrieb gesäet werden soll, so steht zu befürchten, daß dieses in einem solchen uiWschlachteu Boden gar nicht gedeiht, vielmehr vom Gras erstickt wird. 3) Ist Sommerroggen weit weniger einträglich als Winterroggen. 4) Erfordert ein solcher roher Boden mehr Saatkorn als ein durch Brennen mehr kultivirter. 5) Geschieht an den Ausschlägen durch ein Bearbeiten bis ins 3te Jahr weit mehr Schaden, als bei dem gewöhnlichen Betrieb, und 6) ist bei nur einigermaßen kräftigem Boden und vollkommenem Holzbestande ein Fruchtbau im 3ten Jahre nach dem Abtrieb rein unmöglich. Capitel III. Art und*Weise des Betriebs der Röderwirthschaft. Erscheinen und Benutzung der Pfriemen. 8 . 22 . Bei der Röderwirthschaft wird eben so verfahren wie bei dem Hackwald, nur daß hier die Aussaat des Buchweizens im ersten Sommer nach dem Abtrieb, der Schlagräumung wegen, selten möglich ist. Es bleibt dann der Boden im ersten Jahr liegen, oder was ungleich besser ist, er wird im Laufe des Sommers geschuppt und gebrannt — über Sommer gebaut — und im Herbste mit Korn eingesäet. Es geht dann für den Holzwuchs gar keine Zeit verloren, indem die Eicheln gleichzeitig mit dem Korn ausgesäet und untergehackt werden, oder aber der Kiefern- saamen im folgenden Frühjahr in den jungen Saamen ausgestreut und untergerecht wird, was der Kornsaat nicht den mindesten Nachtheil bringt. ') Ueber die Hackwaldwirthschast überhaupt und ihre Einführung in Wür- temberg, insbesondere Tübingen. 1821. 20 u. f. 22 8- 29. Da der Ertrag des Buchweizens sehr schwankend ist, und mehr von der Witterung abhängt, als jener der übrigen Getreide- arten, auch vollkommen gute Erndten nur alle 4—5 Jahre wiederkehren *) so würde dessen Bau in den Röderwalduugcn mehr und mehr abgenommen haben, wenn nicht das Stauden körn bekannter geworden wäre, und er durch dieses nicht gehalten würde. Das Staudenkorn wird gleichzeitig mit dem Buch- waizen um Johanni gesäet und kommt im folgenden Jahr zur Reife. Hierdurch wird die zweite Bodenbearbeitung gespart, und man erzielt durch das Staudenkorn bei einer einmaligen Bodenbearbeitung zwei Jahreserndten. Es erscheint sonach eine Erndte als reiner Gewinn, und wird deßhalb auch das Heidekorn beibehalten, welches, wenn es einschlägt, unglaubliche Erträge liefert. 8 24. Zum Schlüsse dieser Bettachtungen über die landwirthschaft- liche Nutzung der Hack- und Röderwaldung kann ich nicht umhin noch eines Gewächses zu gedenken, das in Betracht seiner Nutzbarkeit sehr verschiedene Beurtheilung erfahren hat und erfährt. Ich meine die Pfrieme, (btpartium seopmium.) Im 3. oder 4. Jahr nach dem Abtrieb, also im 1. oder 2. nach dem Fruchtbau pflegt die Benutzung dieser Holzart als Streumittel einzutreten. Die Pfrieme findet sich nämlich in allen gehackten, gebrannten und mit zwei Feldfrüchten bebauten Stellen so reichlich ein, daß im Hackwald jede Lücke ausgefüllt wird, iin Röderwald aber ein ordentlich geschlossener Pfriemenschlag entsteht. Diese Erscheinung ist eben so merkwürdig wie die, daß in nicht gebranntem Boden keine oder doch nur höchst wenige Pfriemen erscheinen, sowie auch, daß in allen Schlägen, wo nur eine Frucht gebaut wird, ebenfalls sich wenige Pfriemen einfinden. Auffallend ist es ferner, daß Boden, worin Buchen standen, auch nach dem Brennen und zweimaligen Fruchtbau nur einzelne Pfriemenbüsche erzeugt, während da wo Kiefern, namentlich aber da wo Eichen wuchsen, die Pfrieme in großer Menge zum Vorschein ') Sturm am angez. Ort. xsx. 201. kommt. Diese auffallende Erscheinung kann ich in drei Forstrevieren meines Dienstbezirks nachweisen. Man sah und sieht an einzelnen Orten wohl jetzt noch die Pfrieme als ein höchst schädliches Forstunkraut an, obgleich sie nichts weniger als dieses ist, und sowohl in land- als forstwirth- schaftlicher Hinsicht die größte Aufmerksamkeit verdient. In land- wirthschaftlicher Beziehung, weil sie ein höchst schätzbares, dem Stroh im Werthe ganz nahe stehendes Streumittel liefert, hohe Erträge gewährt, und auf den Boden höchst Vortheilhaft einwirkt, indem sie diesen sowohl zum Fruchtbau als zur Schafweide bessert; in forstwirthschaftlicher Beziehung, weil sie die zwischen ihr aufsprossenden Eichen nicht nur gegen Frost schützt, sondern auch auf deren Längenwuchs so Vortheilhaft einwirkt, daß schon in früherer Zeit oft gleichzeitig mit den Eichen, Pfriemen ausgesäet worden sind.. Meines Wissens war der um die Landwirthschaft hoch verdiente Schwer; *) der erste Schriftsteller, welcher der Pfrieme in Ehren gedacht hat. Etwas später hat Hundeshagen **) ihren Anbau auf mageren, sandigen, entlegenen Aeckern mit Wärme empfohlen, und noch später Schenk ***) dieselbe in Schutz genommen und als Streumittel gerühmt. Kapitel IV. Bezeichnung der für Hack- und Röderwaldungen vorzüglich geeigneten Lokalitäten. 8 . 25 . Wie im Eingänge dieses Schriftchens bereits bemerkt worden ist, kommt die Hack- und Rödorwirthschaft mir in einigen tRebirgs- arten, nämlich, und hauptsächlich im bunten Sandstein, Thonschiefer und Granwackengebirge vor. Im Odenwalde übersteigt sie die Grenzen des bunten Sandsteins nicht, und findet sich hauptsächlich an steilen Berghängen, welche eine südöstliche, südliche und südwestliche Lage haben, oder auch auf Gebirgsebenen. Auf ') Anleitung zum praktischen Ackerbau, Tübingen 1823. I. Bd. S. 92. ") Beiträge zur gesammten Forstwissenschaft, Tübingen 1823. II Bd., 1. Heft, xax. 47. "') Neue Jahrbücher der Forstkunde, herausgegeben von v. Wedekind, Mainz 1828. 4. Heft, Seite 97. Winterseiten, welche von Westen über Norden bis Osten streichen, finden sich Hack- und Rödenvälder weit seltener, denn einmal ist die hier wachsende Rinde bei weitem nicht so beliebt, wie die aus den Sommerbergen, zum andern ist die nördliche Lage dem Fruchtbau nicht sehr angemessen, und endlich ist hier der Boden so gut und frisch, daß sich die Buchenhochwälder, — welche die Röderwirthschaft der natürlichen Verjüngung wegen, und weil die jungen Buchenpflanzen in den ersten Jahren den Schutz der Mutterbaume sowohl gegen Hitze als Frost bedürfen, ausschließen — in der Regel hier erhalten haben, und bey geregeltem Forstbetrieb auch erhalten werden. 8 26 . Die Grenzen dieser Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau sind also ziemlich scharf gezogen, und werden durch Nachstehendes noch bestimmter bezeichnet. In allen Hochwaldungen, welche zur Zeit ihrer Benutzung entweder kahl oder mit Überhaltung von wenig Oberständer abgetrieben werden, ist die Röderwirthschaft am rechten Platz, und sollte, wenn sie noch nicht besteht, eingeführt werden, denn sie liefert, wie ich weiterhin noch nachweisen werde, hohe Fruchterträge, beschäftigt viele Menschenhände zu einer Zeit, wo es an Arbeit und Verdienst fehlt, und hat, wie ich ebenfalls zu zeigen mich bemühen werde, auf den Holzwuchs keine nachteiligen, sondern günstige Einflüsse. Diese Hochwaldungcn bestehen zum größten Theil aus Kiefern, weniger aus Eichen und nur dann aus Buchenwaldungen, wenn diese wegen unpassender Lage oder vermagertem Boden nur einen geringen Ertrag liefern, und deßhalb umgewandelt d. h. kahl abgetrieben und mit einer anderen Holzart angebaut (aufgeforstet) werden sollen. Haubare Fichtenwaldungen gehören im Odenwalde noch zur Zeit zu den Seltenheiten und es läßt sich über ihre Behandlung nur so viel bemerken, daß sie zu ihrem freudigen Wachsthum einen ähnlichen Standort (Lage und Boden) wie die Buche verlangen. Wo die Fichte auf Sommerbergen vorkommt, liefert sie einen geringen Ertrag, erfordert eine hohe Umtriebsperiode, und läßt die Röderwirthschaft aus dem Grunde nicht wohl zu, weil die jungen Fichten in einem mageren, trockenen und aufgelockerten Sandboden höchst schlecht gedeihen, und — wie ich an vielen Orten meines Dienstbezirks auszuweisen im Stande bin — wenigstens 20 Jahre 25 lang kümmern, bis sie endlich den Boden vollkommen decken und ordentlich in die Länge zu wachsen beginnen. Deßhalb, und weil die Waldbesitzer im Odenwalde den kürzeren Umtrieb mit vollem Rechte dem längeren vorziehen, wird die Fichte nie ausgedehntere Strecken einnehmen, und wo sie aus Vorliebe angebaut worden ist, der Kiefer wieder weichen müssen. — Weil ferner Eichen- Hochwaldungen, wenigstens im Odenwalde, nicht mehr erzogen werden, indem sie des erforderlichen hohen Umtriebs wegen unter allen Forstbetriebsarten den geringsten Ertrag liefern, auch das erforderliche Bau- Werk- und Nutzholz durch Ueberhaltung von Stämmen im Nieder- oder Mittelwalde erzogen werden kann, so beschränkt sich die Röderwirthschaft hauptsächlich auf die Kiefernwälder und diejenigen Buchenbestände, welche ihres geringen Zuwachses wegen, abgetrieben, resp. umgewandelt werden. Da nun aber auch diese jetzt noch in großer Anzahl vorhandenen Bestände von Jahr zu Jahr abnehmen, und endlich ganz verschwinden werden, so bleiben für die Röderwirthschaft nur Kiefernwaldun- gen, und gerade diese sind es, welche sich zum Fruchtbau ganz vorzüglich eignen. 8 27 . In diesen Kicfernwaldungen finden sich, wie leicht begreiflich, einzelne Stellen mit naßkaltem Boden oder sogenannten Naßgallen, worauf Riedgräser wachsen. Diese Stellen eignen sich aus dem Grunde nicht wohl zur Röderwirthschaft, weil hier die Kornsaat den Winter nicht aushält, — ausfriert. — Ferner sind die mit Heide bewachsenen Stellen bei weitem nicht so gesucht, als diejenigen, worauf die Heidelbeere wuchert, was darin seinen Grund haben mag, daß die Heide gewöhnlich an kahlen Bergwänden, wo die Sonne den Boden ausbrennt, vorkommt, während die Heidelbeere immerhin noch einigen Schutz von stehendem Holze und mehr Bodenkraft zu ihrem freudigen Gedeihen verlangt, auch durch ihren reichlicheren Blätterabfall, den Boden in weit höherem Grade bessert, als die Heide. Selbst die Holzpflanze gedeiht in einem mit Heidelbeeren überzogenen Boden ungleich besser, als in dem mit Heide bewachsenen*). HundeShagen, Beiträge Lten Bandes Stet Heft, Pag. 8t, tOO u. tOt. 26 8 - 28 . Sowie die Röderwirthschaft in allen kahl- oder bis auf einzelne Oberständer abzutreibenden, Hochwaldungen berücksichtigt und eingeführt zu werden verdient, so sollte in allen Nieder- waldungen Hackwirthschaft getrieben werden. Ueberall also, wo der Forstmann sich veranlaßt sieht, den Niederwald-Betrieb einzuführen oder beizubehalten, sollte der Fruchtban im Walde eingeführt werden, denn nichts ist mehr geeignet, müßige Hände zu beschäftigen, Arbeitsverdienst zu gewähren, und dem Landwirth das so sehr nöthige Stroh und Getreide zu verschaffen, als die Verbindung des Waldbaues mit dem Feldbau, welche sich hierlands noch zur Zeit zwar nur auf Hack- und Röderwald beschränkt, demnächst aber, wenn die Forstwirthe unbefangen prüfen werden, und das Wohl und Wehe ihrer Ncbenmenschen der Bäume wegen nicht mehr unberücksichtigt lassen, immer mehr und mehr Anwendung finden wird. Da hier der Ort nicht ist, in diese Materie weiter einzugehen, so begnüge ich mich damit, auf die oben allegirten Schriften von Cotta, Hundeshagen, Krebs und andere zu verweisen. Capitel V. Einwürfe gegen die Zweckmäßigkeit der Röderwirthschaft und Rechtfertigung der Letzteren. 8 - 8S. Obgleich die Rödcrwaldwirthschaft, innerhalb der angegebenen Grenzen nicht genug erweitert und begünstiget werden kann, so haben andere, selbst angesehene Forstmänner die Ansicht, daß sie nur ein Uebel sey und bleibe, und führen hierfür folgende Gründe an: 1) Weil der Buchenhochwald die Röderwirthschaft nicht zulasse, so werde dieser immer mehr und mehr verdrängt, und die Kiefer begünstigt. 2) Der Buchenhochwald werde durch übertriebene Streunutzungen schon mit 30 bis 40 Jahren außer Zuwachs gebracht, und müsse dann der Armuth des Bodens wegen in Kiefernwald verwandelt werden. Auf diese Art verminderten sich die Streu- nutzungen, und in demselben Maaße erweiterte sich die Rödcr- wirthschaft mit unausbleiblicher Abnahme des Holzertrags. 27 3) Die Kiefer erreiche gewöhnlich nur das Alter von 20 bis 30 Jahren, und es würde der Sandboden bis'dahin schon seiner Decke beraubt, also entkräftet. 4) Der Fruchtbau entkräfte den Boden noch mehr, und so nehme Holz, Streu und Frucht zusehends ab. 5) Werde der Boden durch die Bearbeitung, resp. Vorbereitung zum Fruchtban iu der Art aufgelockert, daß die jungen Waldpflanzen leicht durch die Dürre Noth litten, oder auch durch das Auffrieren des Bodens aus der Erde gezogen würden. K. 30. Obgleich diese Gründe Manches für sich haben, so glaube ich, sie durch folgende, auf achtjährige, sorgfältige Beobachtungen sich gründende Erfahrungssätze vollständig widerlegen zu können. Widerlegung des ersten Satzes. Der Buchenhochwald läßt, wie bereits oben ausdrücklich bemerkt worden ist, die Rö- derwirthschaft nicht zu*), wird indessen nur an solchen Stellen durch sie verdrängt, wo er gar nicht hingehört. Diese Stellen sind alle Berghänge von südöstlicher, südlicher und südwestlicher Lage; denn wenn auch auf morgen- nnd abendlichen Bergen bei vollem Schluß und strenger Laubschonung im Sandstcingebirge — und nur von dieser Gebirgsart ist hier die Rede — die Buche fortkommt, so liefert sie doch einen schlechten Ertrag, von 30 bis höchstens 50 Cnbicfnß jährlicher Derbmasse bei 80 bis 100 jährigem Umtrieb. Auf eigentlichen Sommerwändcn aber erreicht die Buche, selbst bei der strengsten Laubschonnng und vollem Schluß, höchstens ein Alter von 60 Jahren, ohne abständig zu werden, und liefert nicht mehr als 20 höchstens 30 Cnbicfnß Derbmasse als jährlichen Ertrag pro Morgen. Dagegen liefern südöstliche und südwestliche Berge, bei 30 bis 40jährigem Umtrieb 120 bis 140 Cnbicfnß Kiefernholz, und reine Sommerwände immer noch 100 bis 120 Cnbicfnß Derbmasse. Da nun das Kiefernholz von 30 bis 40 jährigem Alter nach Hartig's Versuchen**) wenigstens 0,6 des Werthes von 80jährigem Buchenholz *) So lange die Regeneration auf natürlichem Wege durch den abfallenden Saamen und nicht, wie dieses anderwärts mit dem besten Erfolge geschiehet, durch Heisterpflanzung bewirkt wird. ") Physikalische Versuche über des Verhältniß der Brennbarkeit der meisten Waldbaumhölzer. 28 besitzt*), so resultirt, daß an den bezeichneten Lokalitäten die Kiefer um 70 bis'120 Procent mehr Brennstoff liefert, als die Buche, dabei im höheren Alter weit mehr Bau- und Nutzholz, namentlich Schneid- und Spaltholz gewährt. Es ist deßhalb wohl nicht zu tadeln) vielmehr den Grundsätzen einer vernünftigen National- und ^taatswirthschaft ganz entsprechend, daß die Buchenhochwäl- der von den ihnen nicht zusagenden Standorten nach und nach entfernt werden. Dabei ist aber nicht zu befürchten daß die Buchen- hochwälder zu weit, und zwar von den Winterfesten der Berge verdrängt werden, wo sie bessere Erträge liefern, denn diese Lagen sind, wie bereits bemerkt, dem Fruchtbau nicht günstig, weil daselbst die Vegetation im Frühjahr zu spät beginnt. 8 31. Widerlegung des 2. Satzes. 2) Gerade weil die Buchenhochwälder im Sandsteingebirg keine nur einigermaßen ausgedehnte Streunutzung zulassen und nach zehnjähriger Benutzung auf Streu schon abständig werden, den ärmern und weniger begüterten Gebirgsbewohnern aber die Streu unentbehrlich ist, sollte man die, wie wir bald sehen werden, eine bedeutende Masse von Frucht und Stroh liefernde Röderwirthschast begünstigen, damit die besseren Buchenwälder mehr geschont werden könnten. Daraus aber, daß die Buchenwälder im Sandsteingebirg nicht einmal eine mäßige Streunutzung erlauben, während sie in angemessenen Standorten, wie z. V. in Granit und Syenit selbst durch eine unausgesetzte 40 bis 50 jährige Streunutznng wohl im Zuwachs zurückgesetzt, aber nicht zur Abständigkeit gebracht werden können, geht unbestreitbar hervor, daß die Buche nicht ins Sandsteingebirg gehöret, während die Kiefer hierin heimathlich ist **). In den standesherrlichen Waldungen meines Dienftbezirks kann ich viele Stellen ausweisen, wo der Holzbestand durch eine zehn Jahr fort und unausgesetzte Streunutzung gänzlich zopftroFen geworden und im Zuwachs bis nahe an Null gebracht worden *) Werneck setzt den Werth des Kiefernholzes noch weit höher, und je nach dem Stand und Alter des Holzes zu 0,8 bis 0,9 des Buchenholzes, via. dessen physikalisch chemische Abhandlungen rc. Gießen. ") Bergl. Hundeshagen's Bodenkunde, Tübingen 1830. x-»x. 172 sowie auch dessen Beiträge zur gesammten Forstwissenschaft I, Band 3. Heft pan. 83. ist, während in einem der Gemeinde Reichelsheim gehörigen Walde im Spenitgebirge von 70 Morgen mit 70 bis 80jährigem Buchenholze bestanden, nunmehr seit dreißig fünf Jahren alljährlich die Laubstreu benutzt worden ist, ohne dem Holzbestande bedeutend geschadet, viel weniger aber zur Abständigkeit gebracht zu haben. Jeder der 64 Ortsbürgcr erhielt jährlich einen Wagen zu oire» 10 Centner waldtrocknes Laub. Auf den besten Stellen dieses Wäldchens stehen 7000 Cubic-Fuß Masse per Morgen und es haben die Stämme theilweise eine Höhe von 100, ja selbst 110 Fuß. Es dürfte sich aus diesen Thatsachen wenigstens so viel ergeben, daß über die Schädlichkeit der Waldstreu-Benutzung ohne Berücksichtigung der Boden- und Gebirgsarten gründlich nicht geurtheilt werden kann. *) 8 32 . Widerlegung des 3. Einwurfes. Es ist nicht zu läug- nen, daß in vielen Privatwaldungen zweiter Classe die Kiefer schon mit 20 bis 30 Jahren benutzt wird, während sie in den standes- herrlichen und Gemeindewaldungen immerhin ein Alter von 40 bis 50 und mehr Jahren erreicht, ehe der Einschlag erfolgt. Gerade darin aber, daß die, mit jedem Boden vorlieb nehmende Kiefer eine so frühzeitige Benutzung zuläßt, liegt ihr großer Vorzug und es stände um die Privatforstwirthschast im Odenwalde sehr schlecht, wenn alles Holz 60 bis 80 oder 100 Jahr alt werde» müßte, ehe es zur Benutzung kommen könnte und dürfte. In diesem Falle müßten die Waldbesitzer zu Grunde gehen, wenigstens fünf- prozentjge Zinsen entbehren, während sie bei dem hohen Umtrieb nur zwei- höchstens dreiprozentige bezögen und könnten weiterhin die höchst wichtigen Folgen des schnelleren Capital-Umlaufs gar nicht genießen. Da sich nun weiter in der Natur kein Steigen des Holzwuchses bis ins höhere Alter zeigt, vielmehr vom mittleren Alter der Bestände ein gleicher Jahresertrag während einer Reihe von Jahren bestehet und dann sogar eine Abnahme im Zuwachse stattfindet, so ist nicht der mindeste ) Mehr über diese interessante Materie, in Hundeshagens Beiträgen 1. Bandes 3tes Heft. 30 Grund vorhanden, einen hohen Umtricb zu wählen, indem bei diesem der Waldeigenthiimer bedeutend verlieren, das A l l- geineine dagegen nichts gewinnen würde*). Ist nicht blos Brenn- und Kohlholz, sondern auch Bau- und Nutzholz erforderlich, so kann dieses weit zweckmäßiger mittelst Ueber- haltung von Oberstäudern, als durch hohen Unttrieb erzogen werden. 8 39. In Betreff der Streunutzung in diesen jugendlichen Beständen ist zu bemerken, daß in allen Dickigten die relative Bodenkraft wegen des reichlichen Laub- und Reiserabfalles und des bedeutenden Feuchtigkcitsgrades des Bodens bedeutend anwächst und ihr Marimum erreicht, während in älteren Beständen, wo Lanbmenge und Feuchtigkeit abnehmen, die Bodenkraft wieder auf den früheren Stand zurückgebracht wird. Da nun bei einem kurzen, 30 — 40 höchstens 50jährigen, Umtricb weder Feuchtigkeit noch Bodenkraft so abnehmen können, wie Hei einem 80—100jährigen, so ergiebt sich von selbst, daß ein Theil des Blätterabfalls ohne allen Nachtheil zu benutzen ist. Sehr richtig sagt in dieser Beziehung Pfeil **). "Wird nun aber die Fruchtbarkeit des Landes durch "das Abfallen des Laubes vermehrt, so muß man einen Theil desselben hinwcgnehmen und dennoch denselben Grad der Fruchtbarkeit erhalten können, welcher jetzt statt findet." Wie weit die ohne Nachtheil stattfindende Streuuntznng gehen dürfe, ist zwar schwer zu ermitteln, doch wird in der Regel angenommen, daß vorn 25. bis 30. Jahr des Bestandes, wo die erste Durchforstnng vorgenommen zu werden pflegt, alle drei Jahre eine Streunutzung ohne fühlbare Nachtheile stattfinden kann. ' 8 04 . Was nun den vierten Einwurf betrifft, nämlich daß der Fruchtbau den Boden noch mehr entkräfte und somit Holz, Streu und Fruchtertrag noch mehr abnehme, so ist hiergegen zu bemerken, daß dieses um so weniger zugegeben werden kann, da bekannt ist fr gk rc st w w di a! er d« r» T st li r» dl ri u fi >r a u dl st bl a, C *) Gründlichen Unterricht hierüber ertheilt Hundeshagen in seiner Forstabschätzung auf neuer wissenschaftlicher Grundlage Abth. II. i>.->g. 320 und in seinen forstlichen Berichten 2. Heft 107. Ferner Pfeil. —) Dessen kritische Blätter für Forst- und Jagdwissenschaft 3. Band 2 Heft. 106. 31 ist, daß auf dem magersten Waldboden einige Jahre schöne Feldfrüchte gezogen werden können,- während anderseits auf dem aus- getragensten Felde recht schönes Holz wächst. Diese Erscheinung rechtfertigt den landwirthschaftlichen Grundsatz "daß die Abwechselung im Anbau der Gewächse bessere und reichere Erndten gewährt," und dieser Grundsatz stützt sich auf folgende Thatsachen: Der zum Anbau der Culturgewächse nöthige Dungstoff wird von einem Gewächse dem Boden schneller entzogen, und dieser dadurch früher in einen geringen Thätigkcitsgrad versetzt, als von andern. b) Diejenigen Culturgewächse, welche den Boden weniger entkräften, bedürfen an sich schon einen geringen Thätigkcitsgrad des Bodens und gedeihen auch noch da gut, wo dieser bereits durch den vorhergegangenen Anbau anderer Pflanzen eingetreten ist. e) Unter den Gewächsen sind mehrere, welche den wenigen Dungstoff, den sie dem Boden entziehen, durch den Wurzel-Rnck- stand rc. den sie nach der Erndte im Erdreich zurücklassen, reichlich wieder ersetzen; und endlich s) alle, sowohl Kultur- als wilde Gewächse, während sie durch die Oberfläche ihrer Wurzeln den ihrer Natur entsprechenden Nahrungssaft bereiten — scheiden dabei gewisse, ihrer Nahrung fremdartige, Stoffe aus, welche im Boden zurückbleiben, und die Ernährung anderer Pflanzengattungen sehr zu befördern scheinen, also entweder auf den periodischen Wechsel der Gewächse, oder bei dem gleichzeitigen Anbau mehrerer Gewächsarten unter einander — sehr günstig wirken *). Das Bearbeiten und Auflockern des Bodens, namentlich das Verbrennen des Bo- denschwüles und der noch unzersetztcn Pflanzenresie wirkt so günstig auf den Boden, daß ihm durch einen zweijährigen Fruchtbau unmöglich so viele Nahrungstheile entzogen werden können, als er durch das Brennen und die Bearbeitung erhalten hat. — Es bestätigt dieses die Erfahrung vollkommen, indem die Holz- *) Hundeshagen Prüfung der Cottaischen Baufeldwirthschaft. Tübingen. 29. Dessen Anatomie, Chemismus und Physiologie der Pflanzen. Tübingen 1829 tz. 116. Dessen Bodenkunde. Tübingen. 1830. ,"»ter Hauptabschnitt. 32 pflanzen in den Röderwaldungen und die AuSschläge in den Hackwaldungen stets weit größer und üppiger sind, als da, wo keine Frucht gebaut worden ist*). Bestimmte Zahlen - Resultate ergeben die nachstehenden Messungeü: Im Herbste des Jahres 1828 wurden mehrere Ausschläge in behaintem und mit zwei Früchten bestellten Boden, im Beiseyn des Königlich Preußischen Amtmann Schenck gemessen. Die Stangen hatten im zweiten Jahr eine mittlere Höhe von 57 Normal-Zoll und 2,1 Normal-Zoll unteren Umfang. In nicht behaintem Boden waren die Ausschläge 40 Normal-Zoll hoch, und ist und hatten 1,1 Normal-Zoll Peripherie. Jetzt (Winter 18^/3») se haben die Stangen auf der behainten Stelle eine Höhe von 14,7^ und einen unteren Umfang von 8'/-", während die in dem A nicht behainten Distrikt nur 10 Fuß hoch sind, und vier Zoll de unteren Umfang haben. Die Stockausschläge zählen jetzt 7 Jahre, er An einer andern nicht behainten Stelle mit vorzüglichem Boden hatten 8jährige Eichcn-Stockausschläge eine Höhe von 21 Fuß dc und eine untere Peripherie von 8,5 Zoll, wogegen gleich daneben te 8jährige Ausschläge in behaintem Boden 23,4 Fuß hoch waren vi und 11,0 untere Peripherie hatten. Vor einem Jahr hatte diese H Stange eine Höhe von 22,0 Fuß und einen Umfang von 9,5 Zoll. B In Röderwaldungen wurden folgende Messungen vorge- de nommen: ^ Im April 1832 wurden mehrere Kiefern von vierjährigem Alter gemessen und zwar, ») in gebranntem Boden: ^ 1. 24 Zoll Länge derselben. 1,5 Zoll Umfang am ersten Quirl. S 2. 28 -- " 1,7 -- -< -- ^ 3. 21 >- 1,1 » " " "d b) in nicht gebranntem Boden: 1. 20 Zoll Länge derselben. 1,5 Zoll Umfang am ersten Quirl. "? 2. 20 " " 0,8 " " "d 3. 16 " " 0,8 -- » "" - »l< »r ') So auch Schenk in v. Wedekind'S neuen Jahrbüchern der Forstkunde, ^ a. Heft. 33 >en Im Januar 1834 wurde die Messung wiederholt, vo ») in gebranntem Boden: 1. 40 Zoll Länge. 2,0 Zoll Umfang. >en 2. 42 " " 2,1 » " 3. 38 " " 1,7 » " ige b) in nicht gebranntem Boden: yn 1. 35 Zoll Länge. 1,8 Zoll Umfang, üie 2. 32 " " 1,3 » -- or- 3. 30 " " 1,2 » " be- Die Flächen liegen unmittelbar neben einander, der Boden li,d ist von gleicher Güte, die Saat geschah an einem und dem- ,») selben Tage. on Die Kiefern im gebaueten Boden haben ein viel frischeres em Ansehen, wie die in nicht gebauctem Boden, so daß die zwischen oll den gebauten Looscn liegenden nicht gebaueten von jedem leicht ire. erkannt und aufgefunden werden können. Zo- Es kann somit von einer durch das Brennen und Bebauen uß des Bodens mit zwei Feldfrüchten entstehenden Bodenverschlech- ,en tcrung und einem Holzertragsverlust wohl keine Rede mehr seyn, :en obgleich nicht in Abrede gestellt werden mag, daß zur Zeit der ese Haubarkeit die Holzerträge von gebauctem und nicht gebauetem ,ll. Boden vielleicht mehr nicht, als um einen Jahreszuwachs verschie- ge- den sind.— Auch hierüber wird im Verlaufe der Zeit genauer Ausschluß erfolgen. ei- 8- 3S. Auch andernorts werden unsere Erfahrungssäye bestätigt, wie aus nachstehender Aeusserung des Königl. Preuß. Oberförsters ^rl> Scheidwciler, (in den allgemeinen Jahrbüchern der Forstkunde 2ten Bandes 4tes Heft Golha 1833) hervorgeht. »Der Nutzen "der durch das Verbrennen des Reissigs rc. für den Wuchs der "Stockausschläge bewirkt wird, scheint mir bedeutender als Herr rl. "Forstmeister Lintz in seiner Abhandlung üe I» oultnr üos v«s»rts "Mtt'. 16 u. 17. angirbt. Gerade die gebrannten Lohhccken, zeichnen sich hier (Preussische Rheinprovinz, Regierungsbezirk Trier, "Kreis Dann) überall, schon im ersten Jahre, durch ein viel "lebhafteres Wachsthum aus; der Unterschied dauert die ganze ^ "Wachsthumszeit hindurch, so daß man mit leichter Mühe gebrannte von nichtgebrannten unterscheiden kann. Es scheint da- 3 34 »her, daß die Verbesserung des Bodens durch die Asche wohl „ "einen mächtigen Einfluß auf das Holzwachsthum äußere und ich „ »würde aus diesem Grunde schon überall das Brennen bevorwor- „ "ten, wäre es nicht in vielen Fällen schon zur Vertilgung der oft „ "häufigen Forstnnkräuter nöthig." Dagegen ist unbezweifelt, daß ein dreijähriger Fruchtbau den Boden angreift und schlechte Fruchtcrndten veranlaßt, indem die „ Folge Buchweizen, Winterkorn und Winterkorn dieses gar nicht anders erwarten läßt. „ Sollte irgend noch ein Zweifel obwalten können, daß der „> Boden in Röderwaldungen stets in gleicher Kraft bleibt, so muß „ auch dieser schwinden, wenn man Sinclair*) hört, welcher sagt, daß in 35 Jahren durch daS Laub der Kiefern eine ackcrbare Krume von 5 — 6 Zoll gebildet werde, nnd deßhalb vorschlägt, in Ermangelung anderer Düngungsmittcl, unfruchtbares Land blos deßhalb vorübergehend mit Holz zu bepflanzen, um es nach „ her wieder als Frnchtland benutzen zu können. Auch in verschien denen Kantonen der Schweiz hält man das Brennen des Rasens für ein Hauptmittcl, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen. Interessant sind die von Kasthofer**) angestellten Versuche, von welchen ich nachstehend einige mit den Worten des Verfassers anführe. "Es ist äusserst merkwürdig, wie verschieden die Capacität »der verschiedenen landwirthschaftlichen Pflanzen ist, jene durch "das Brennen entwickelte Gasartcn, oder frnchtbarmachende Ele- "mente aufzunehmen, da das Wachsthum der einen durch die "Brennerde außerordentlich, das Wachsthum anderer hingegen "durch diese Düngungsart gar nicht begünstigt wird. Weiße Rü- "ben gedeihen in dieser Brennerde ganz ohne andere Düngung "sehr schön, auf dem nämlichen Lehmboden aber, wo diese Rüben "gedeihen, sind alle Versuche, Rutabagen in bloßer Brennerde ge- „j "deihen zu machen, vergeblich gewesen. Kartoffeln haben darin „( „ohne allen Dünger einen ungleich größe reu Ertrag gege- "ben, als auf der nämlichen Alpwcide, wenn sie ohne Brennerde „j "Mit den untergebrachten, frisch geschälten Rasenstücken und "dazu mit animalischem Dünger reichlich gedüngt wurden. "Der gewöhnliche Wiesenklee hat ohne Dünger in der Branderde „( *) Grundgesetze des Ackerbaues. Wien 16IY. Seite 587 . **) Dessen Bemerkungen auf einer Alpenreise. Aarau 1622. S. 22t — 22ö. B "eine überraschende Entwickelung gezeigt, wo hingegen die Luzerne »und die Esparsette, bald nach dem Aufgehen aus dem Saamen „entweder gelb wurden, oder ganz im Wachsthum zurückblieben „und endlich ansgicngen. Gramineen und Cerealien scheinen mei- „stens in der Breunerde zu gedeihen und wo der Alpenboden ganz „mit Erica- und Vaccinien-Arten oder mit Bergrosen und Dröseln „überzogen ist, läßt sich ohne andern Düngeraufwand ein nutzba- „rer Nasen von milchreichcu Kräutern oder Gräsern, oder ein' „Kleefeld schaffen. Es ist schon oben bemerkt worden, daß auf "Branderde nach einer reichlichen Kartoffelärndte auch noch ohne „andere Düngung eine Getraidearndte gedeihet: aber Wiesenklee, „ein Jahr nach der Kartoffelkultur statt des Getraides gcsäet, er- „gab nur einen geringen Kleeraub, obgleich aller Dünger von „den auf der Alp im Stalle gefütterten Kartoffeln auf das Kleefeld verwandt wurde, und nach dem Schnitt des ebenfalls im „Stalle grün gefütterten Klees das kleine Kleefeld mit der bei »dieser Fütterung gewonnenen Gülle- begossen wurde. Eine andere "kleine Klcesaat hingegen, die neben jener, aber unmittelbar, ohne "vorhergehende Kartoffelkultur, auf die Breunerde gemacht wurde, "gab noch im dritten Jahre schöne'Schnitte, während der auf die "Kartoffeln folgende Klee schon im zweiten Jahr sehr abgenom- "men hatte. Die kleinen Versuche von denen hier Meldung geschiehet, sind an dem Abendberg auf einer gegen Nordosten gerichtete Weide gemacht worden, die in absoluter Höhe nicht über "3500 Fuß hoch liegt, aber so sehr von rauhen Winden bestri- "chen wird, daß in den höheren Theilen die Kirschbäume nicht „mehr gedeihen, die sonst an geschützten Orten über 4000 Fuß "hoch in den Alpenthäkcrn steigen. Der Boden bestehet aus ziemlich zähem Lehm, ohne merkbare Beimischung von Kalk: -er ist "bei dem Anfange dieser Cultur-Versuche im Zustand der' höchsten "Erschöpfung gewesen, da die Weide, als Voralpen gedient, hatten, und gewöhnlich die Hälfte, oft das Ganze des Heucrtrags "ins Thal herunter geschleift wurde. Große Bezirke waren mit "Dröseln, Germeren, Bergrosen, Heide und Vacciniensträuchen über- »zogen; und auf diesem wüsten Lande wurden ausschließlich die "Culturversuche angestellt." Schlagender wie durch dieses, kann wohl der Nutzen des. Brennens nicht bewiesen werden. Wer sich aber über diesen Ge- 3* 36 genstand weiter unterrichten und von dem großen Nutzen des Brennens noch mehr überzeugen will, lese nach in Sinol-ürs Grundgesetzen des Ackerbaues übersetzt von Schreibers. Wien 1823. S. 283 — 301 auch liiser's rationelle Landwirthschaft 3ter Band 8- 203. Dieser Vater der Landwirthe sagt: »Durch große comparative Versuche ist es in England und Schottland außer allem Zweifel gesetzt, daß die Urbarmachung des Landes durch ein sol- -ches Abschälen und Brennen des Rasens vor jeder andern Methode die vortheilffafteste sey, und zwar auf jeder Art von Boden, vorzüglich aber doch auf dem thonigen und moorigen." K. 3«. Daß übrigens das Brennen die Grenze von Europa weit überschreitet, gehet daraus hervor, daß naturkundige Reisende die große Fruchtbarkeit des Bodens auf der Insel Madeira oder Holzinsel lediglich dem Umstände zuschreiben, daß die ungeheuren Waldungen abgebrannt worden sind, und jetzt jährlich das hohe Gras daselbst niedergebrannt und Zuckerrohr mit dem besten Erfolg in die Asche gepflanzt wird. Die Bewohner am Senegal, der Küste von ganz Guinea, vom Kaffer- und Hottentottenlande zünden ihre mit Strancharten des heißen Climas bewachsenen Steppen und hohen Graswälder, welche ganze Viehheerden bergen, an und bauen ihre verschiedenen Crescentien auf die abgesengte Fläche hin. (Siehe Gatterer und Laurops Annalen) a. a. O. Die Bewohner und Ansiedler auf dem ganzen Continent von Amerika zünden ihre Savannen und Wälder an, um neben der Culturfähigkeit des Bodens auch größere Produktivkraft zu erzielen. Man vergleiche die Schriften des Prinzen von Neuwied über Brasilien, A. v. Humboldts über Mittel-Amerika und die zahllosen Berichte über die vereinigten Staaten. §. 37. Der fünfte Einwurf, daß der Boden durch den Fruchtbau zu sehr aufgelockert würde und daß hierdurch die Holzpflanzen Schaden litten, beweißt keineswegs, daß die jungen Pflanzen durch die Dürre leiden. Die Eichen gehen mit ihren Wurzeln schon im ersten Jahr auf eine Tiefe von 8 — 12 Zoll in den Boden und auch die Kiefern treiben in gebautem Lande stärkere Wurzeln als im festen Boden, und genießen zudem im ersten Jahr hinlänglichen Schatten durch das Wintergetreide. Gerade aus 37 dem verlängerten Wurzeltrieb im aufgelockerten Lande läßt sich erklären, warum sich die jungen Kiefern öfters in Grabenaus- würfcn erhalten, während sie gleich darneben im festen Lande verdorren. Ich habe allerdings Kiefernsaaten in Röderstücken zu Grunde gehen sehen, allein dann haben sich auch die Saaten im festen Boden nicht gehalten. — Vom Ansfrieren der Pflanzen ist auf nassen Stellen zwar etwas zu fürchten, allein diese sind gegen das Ganze immer klein und können durch Verpflanzung einiger Stämmchen leicht wieder nachgebessert werden. Eine 8jährige Erfahrung ließ mich keinen wesentlichen Unterschied im Erfolge der Kiefern-Saaten auf gebranntem und festem Boden wahrnehmen, dagegen ist der weit bessere Erfolg der Eichen-Saaten in gebranntem und gebautem Lande, überhaupt in gelockertem Boden, nicht zu verkennen. 38 II. Ak schnitt. Ertragsangaben für Hack- und Röderwaldungen mit Rücksicht auf die Erträge anderer Waldbetriebsarten. 8 37. ' Ich werde nunmehr eine Parallele zwischen Hack- und Rö- derwald ziehen, wobei nothwendig die sich gewöhnlich ergebenden Holz- und Fruchterträge zum Grunde gelegt werden müssen. Durch diese Ertrags-Angaben und deren Vergleichung wird zugleich der 3te Theil des vorliegenden Themas abgehandelt. Da der Werth einer Sache abhängt, von ihrer Tauglichkeit zur Erreichung gewünschter Zwecke; der Preiß dagegen von dem Verhältniß zwischen Angebot und Nachfrage, so muß neben der Vergleichung der Natural-Erträge, auch eine Vergleichung der Geld-Erträge angestellt werden, wenn unser Urtheil über den Vorzug der einen oder andern Betriebsart gründlich ausfallen soll. Da bereits oben erwähnt ist, daß die Hack-und Röderwirth- schaft noch zur Zeit von vielen Forstwirthen, hauptsächlich deßhalb, als ein wahres Uebel angesehen wird, weil der Buchen- hochwald diese Betriebsarten nicht zuläßt und hieraus gefolgert wird, daß dieser deßhalb immer mehr verdrängt werde, wodurch sich die Streunutzungen verminderten, die Röderwirthschaft aber, mit unausbleiblicher Abnahme des Holzertrages stets erweiterte, so dürfte es wohl zweckmäßig sein, neben den Erträgen, welche Hack- und Röderwaldungen liefern, auch diejenigen anzugeben, welche aus Buchenhochwaldungen im Sandsteingebirg, bei östlicher, südlicher und westlicher Lage in der Regel erfolgen. Sollen Hack- und Röderwaldungen nicht allein unter sich, sondern mit andern Betriebsarten verglichen werden, um den Vorzug der einen, vor dem der andern zu erkennen, so ist diese Ertragsangabe für jede einzelne Betriebsart unerläßlich. Aus meinem Dienstbezirk bieten sich mir die nachstehenden Erfahrungen dar: 39 Capitel I. ^ Ertragsangaben verschiedener in Hack- und Rö- derwaldungen umgewandelte Buchenhochwaldungen. 8- 98. 1) Im Revier Zeit, Distrikt alter Stockschlag, wurde im Winter I 8-/27 eine Flache von 33,25 Normal Morgen kahl abgetrieben. Die Lage ist westlich, der Boden trocken und ziemlich steinig. Den Bestand, welcher nicht mehr ganz geschloffen war, bildeten 60jährige Buchen mit einzelnen Birken und Kiefern. Das Material-Ergebniß war folgendes: 248/Steck. Buchen Scheidh. »75 C.Fuß Derbmasse*)—18,637C.F. l42 — — Prügelholz »65 — * — 9230 — Z98 — — Reißholz »20 — — — 13960 — 8 — Birken Scheidh. »75 — — — 600 — 30-/2— — Prügelh. »65 — — — 1982 — 25 — — Reißholz »20 — — — 500 — 8-/2- Kiefern Scheidh. »75 — — — 637 — 6 — — Prügelh. »65 — — — 390 — Summa: 45,936 — folglich jährlich pro Morgen 23,0 Cubik Fuß. Der Erloß für sämmtliche Sortimente bei öffentlicher Versteigerung betrug nach Abzug der Schaffungskosten 1248 fl. 10 kr. folglich jährst pro Morgen: 37-/- Kreuzer. 2 ) Im Revier Zell, Distrikt Heuberg: 27,34 Morgen mit 70jährigen Buchen auch etwas Birken und Kiefern ziemlich geschlossen bestanden. Die Lage ist westlich der Boden trocken, doch ziemlich kräftig. Wirkliches Ergebniß: 301-/2 St. Buchen Scheidh. »75 CFuß Derbmasse — 22,612 CFuß. 308-/. — — Prügelh. »65 — — ---20,052 532 — — Reißholz »20 — — -- 10640 32-/2 — Birken Scheidh. »75 — — — 2437 32-/2 — — Prügelh. »65 — — — 2112 21 -/- — Kiefern Scheidh. »75 — — -- 1612 22 -/ - — Prügelh. »65 — — — 1462 _ Summa: 60927 CFuß. *) Bei z,a Normal-Fuß — Z Frankfurter Fuß Scheidlänge nach wirklichen Meßungen. 40 folglich jährlich pro Morgen 31,9 Cubik Fuß. < Der wirkliche Erlöß nach Abzug der Schaffungskostcn betrug 2 1742 fl. 25 kr>, folglich jährlich pro Morgen 54f/- Kreuzer. s 3) Revier Zell, Distrikt Schmalberg. > Lage: südwestlich, sanfter Abhang, Boden sandig, mitteltief, nicht ganz trocken. z Früherer Bestand 80jährige zum großen Theil zopftrockene , Buchen, nicht mehr ganz geschlossen; Flächengchalt 43,9 Normal- j Morgen. Abtriebszeit: Winter 18^/-» und einzelne Beschattungsreideln in 18^-/zz. Material-Ergebniß. 702 Stecken Buchen Scheidholz L 75 C. Fuß Derbmasse — 52,650 C. F. 120 " -- Prügelholz a 65» " — 7,800"" 152'/:" " Stockholz ä50 " " " *)— 7,625" " 171 Hundert Wellen »66 " " "**) —11,286" -- Summe 79,361 C.F. folglich jährlich pr. Morgen 22,6 Cubic Fuß. Der Erlös nach Abzug der Schaffungskosten betrug: 2,306 fl. 46 kr., folglich jährlich pr. Morgen 39,4 Kreuzer. 4) Revier Eulbach, Distrikt Langethal. Lage: südlich und südwestlich ziemlich steil. Boden: tiefgründig, trocken, sandig; Bestand und Alter: 80 jährige Buchen, noch ziemlich geschlossen stehend, doch zopftrocken. Flächengchalt: 32,42 Morgen. Abtrieb 18-^o. Material-Ergebniß. 451 Stecken Buchen Scheidholz ü 75 C. Fuß — 33,825 Cnb. Fuß, 221'/r " " Prügelholz » 65 " " — 14,397 -- " 156 " . " Stockholz » 50 " " — 7,800 " " 245'/r Hundert Bucheuwellen » 66 " " — 16,203 " " Summe 72,225 Cnb. Fuß, *) Das Stockholz verhält sich zum Scheid- und Prügelholz im Verkaufsmaas — 1 : 5,N, nach der wirklichen Maße aber nahe — 1 : 6. Hiernach kann das in den Distrikten I. u. Il.nicht gewonnene Stockholj berechnet werden. Es steigert den jährlichen Ertrag um beiläufig 3 und UCubic-Fuß pr. Morgen. ") Eine Welle im Durchschnitt 3*/ Fuß lang, io Zoll dick und 22 ^ schwer. Ein Cubic Fuß Reisholz wiegt 33 T. folglich jährlich pr. Morgen 27,8 Cubic-Fnß. Der Erlös nach Abzug der Schaffnngökosten betrug nach Preisen, welche in dem sehr strengen Winter um 40 Prozent gestiegen waren, 2916 fl. 8 kr., folglich jährlich pr. Morgen 1 fl. 7s/->kr. 5ä Revier Reichenbcrg, Distrikt Stutz. Lage: hoch, wohl 1500 Pariser Fuß, eben; Boden: lchmigter Sand, mitteltief nicht ganz trocken. Bestand: 80 jährige Buchen, noch geschlossen, doch zopftrocken; Fläche: 7,25 Morgen; Abtricbsjahr 18 ^/ 27 . Material-Ergebniß. 142 Stecken Buchen Schcidholz 570 C. F. Derbmasse 9,940 C. F. 83 " Prügelholz 5 60 " " " 4,980 » " 220 -- Reisholz 5 20 " » " 4,400 " " Summe 19,320 C.F., folglich jährlich pr. Morgen 33,3 Cubic-Fuß. Der Erlös nach Abzug der Schaffungskosten 712 fl. 40 kr., folglich jährlich pr. Morgen 1 fl. 13--/- kr. 6 ) Revier Reichenberg, Distrikt Epschcnhain. Lage: tief, westlich; Boden: ziemlich frischer, tief gründiger lehmigtcr Sand. Bestand: 80jährige Buchen mit 150jährigen Eichen und wenigen Birken nnd Kiefern, nicht ganz geschlossen, doch nicht abständig. Fläche 14,5 Morgen. Abtriebsjahr 18^/-?. Wirkliches Material-Ergebniß. 186 Stecken Buchen Schcidholz 570C. F. Derbmasse — 13,020 C. F- 97'/- „ „ Prügelh. 560 „ // 5,850 331 „ „ Reisholz» 520 „ // 6,620 3260 C. F. Eichen Stammh, ' // // 3,260 14 Stecken Eichen Schcidholz 570 „ // 980 // 16 „ „ Prügelh. 560 „ // 960 // 61 „ „ Reisholz 520,, // ,, — 1,020 // 13-/> „ Birken Schcidholz 570 „ // 945 // 6/- „ „ Prügelholz 560 ,, // " 390 11 „ „ Reisholz 520 „ 220 // 854 C. F. Kiefern Stammh. // // 854 18 Stecken Kiefern Reiöholz 520 „ // " 360 // Summe 34,479 < 42 folglich jährlich pr. Morgen 29,7 C. F. Der Erlös nach Abzug der Schaffungskosten war 1242 fl. 23 kr., folglich pr. Morgen 1 fl. 4-/4 kr. 7) Revier Reichenberg, Distrikt Kirchengrnnd. Lage: südöstlich sanft abfallend, circa 1200 Pariser Fuß hoch; Boden: frischer, tiefgründiger, lehmigter Sand. Bestand und Alter: 100 jährige, stark durchforstete, doch noch ziemlich geschlossen stehende Buchen, nicht abständig, doch im Zuwachse bedeutend nachlassend. Flächcngehalt 13 Morgen. Abtriebszeit 18"°/-?. Material - Ergebniß. 394V. Stecken Buchen Scheidholz ü, 75 C. F. *) ^ 29,606 C. F. 130 ,, ,, Prügelholz ä 65 ,, ,, 8,450 ,, „ 346 „ „ Reisholz ü 20 „ „ — 6,920 „ „ Summe 44,976 E. F., folglich jährlich pr. Morgen 34,6 Cubic Fuß. Der Erlös ercl. Schaffungskosten beträgt 1691 fl. 10 kr., folglich jährlich pr. Morgen 1 fl. 18 kr. 8. 3». Zusammenstellung der Abtriebsflächen. Nro. der Flächen. Größe in Morgen. Alter des Holzes. Jahre. Jährlicher Ertrag ohne Durchfor- stungen pr. Morgen in Cubic-Fuß. Jährl. Geldertrag pr. Morgen. Gulden. Bemerkungen. 1 33,25 60 23,0 0,625 Ohne Stockholz. 2 27,34 70 31,9 0,908 Ohne Stockholz. 3 43,90 80 22,6 0,657 Mit Stockholz. 4 32,42 80 27,8 1,425 Mit Stockholz. 5 7,25 80 33,3 1,229 Ohne Stockholz. 6 14,50 80 29,7 1,071 Ohne Stockholz. 7 13,00 100 34,6 1,300 Ohne Stockholz. SummcI171,66 60-100 Geom. Durchsch. 76 27,1 0,887 Aus dieser Uebersicht ergiebt sich, daß über eine Fläche von 171,60 Morgen ein durchschnittlicher Jahres - Ertrag von 27,1 Cubic Fuß Masse mit 53,22 Kreuzer bezogen worden ist, und daß ein Cubic Fuß aller Sortimente durch einander nach Abzug de ze' sck d) e) ä) sä zu ze sci sä Vt de r» di se d, C § C C Si K »r jc g I g 0 Bei Z,q Fuß Scheidlänge. der Schaffungskosten auf 1,96, oder in runder Zahl, auf 2 Kren-- zcr zu stehen kommt. Für die einzelnen Sortimente stehen die Waldpreise durchschnittlich wie folgt: ») 1 Cubic Fuß Buchen Scheidholz — 2,75 Kreuzer i - ^ Z b) 1 „ „ „ Prügelholz --- 2,00 „ KIK e) 1 „ „ „ Stockholz — 1,50 „ l ^ H ä) 1 „ „ „ Reißholz —1,00 „ ' ZZZ. Die angeführten Abtriebsflächen gehörten keineswegs zu den schlecht, sondern zu den besser bestandenen, so daß deren Abhol- zung,— theils durch Finanzverhaltnisse, theils durch bessere Ueberzeugung geboten — großes Aufsehen und selbst eine förmliche Be- schwerdesührnng von Seiten meines Amtsvorgängers, welcher sämmtliche Flächen dem Buchenhochwalde erhalten wissen wollte, veranlaßte. Eine deßwegen eigends angeordnete, durch einen der ausgezeichnetsten Forstmänner Deutschlands vorgenommenen, Localbesichtigung ergab das Resultat, daß mir zwar wegen meines Verfahrens nichts zur Last gelegt werden könne, daß aber die Erhaltung des Buchenhochwaldes allerdings möglich gewesen wäre. Die nachstehenden Ertragsangaben verschiedener Kiefern-Rö- derwaldnngen werden indessen den Beweis liefern, daß nicht die Erhaltung sondern der Abtrieb der fraglichen Buchen- Hochwaldungen, und deren Umwandlung in Kiefern- und Eichenbcstände, im Interesse des Waldeigenthümers lag, und den Grundsätzen der National-Ockonomic ganz angemessen war. Kapitel II. Ertrags-Angaben für Kiefern - Röderwaldungeu. 8- 40. Revier Erbach, Gemarkung Ernsbach. Der Ortsbürger Raas von Ernsbach hat im Jahr 1831 ein Stück 30jährigen Kiefernwald nach genauer geometrischer Aufnahme, 7^ä Normal- morgen enthaltend, auf dem Stock um 700 fl. verkauft. Der jährliche Geldertrag pr. Morgen beträgt sonach 3,01 fl. Es ergaben sich 210 Klafter ä 144 Frankfurter Cubic-Fuß — 462 Ideal Stecken gemischter, halb aus Scheid- und halb aus Prügelholz bestehender Masse, oder 231 Stecken Scheidhol; ä 75 Cubic-Fuß — 17,325 231 „ Prügelholz L 65 „ „ — 15,015 Summe 32,340, folglich jährlicher Dnrchschnittsertrag pr. Morgen 139,1 C. Fuß ohne Stock- und Rcisholz. An Obcrstündern blieben aus der Fluche stehen 11 Stecken, und ausgeforstet waren im Jahr 1827 20 Klafter — 44 Stecken. Der Gelammt-Zuwachs ohne Stock- und Reisholz betrügt 154,4 C. Fuß, und der Geldertrag — 3,35 si. Der Boden ist für die Kiefer als vorzüglich, für die Buche als mittelmäßig anzunehmen. 2) Revier Zcll, Distrikt Bäckerseck. Lage: westliäi, beinahe 'dbcn circa 1400 Pariser Fuß hoch. Boden: bunter Sandstein, mit frischer, tiefer, sandiger Lehmcrde^ 2 Zoll Humus ruid vollkommener, in Moos bestehender Bodendecke. Tragfähigkeit: Für Kiefern und ebenso für Buchen gut. Bestand und Alter: 44 Jahr und vollkommen geschlossen. Flüche: 5'/ Normalmor- gcn. Ertrag: sämmtlich auf der Flüche stehende Stämme wurden in Brusthöhe (fünf Friß über dem Boden) gemessen, und die Be> standsmasse sehr genau ermittelt. Es finden sich im Ganzen 315S Stämme, und diese enthalten: ») Scheidholz — 15,567 Cub. Fuß, Prügclhvlz — 9,547 „ „ Stockholz — 3,293 „ „ Reisholz — 4,652 „ „ b) v) 6 ) Summe 33,059 Eub. Fuß, folglich jährlicher Zuwachs pr. Morgen 136.6 Cubic Fuß. Der Geldwerth nach den gegenwärtigen Lokalpressen beträgt pr. Morgen 136 fl. 55 kr., oder pr. Jahr 3 fl. 6'/ kr. An Durchfor- stungsholz ergab sich seit 18^/r? im Ganzen 5188 Cub. Fuß Prügelholz und 730 Cub. Fuß Reisholz, also pr. Morgen 932 Cub. Fuß Prügclhvlz, 133 Cub. Fuß Reisholz, und pr. Jahr durch das ganze Bestandsalter 24 Cub. Fuß, welche einen Geldwerth von 30 kr. haben. Weiterhin wurde im Herbste 1833 die aus Nadeln und Moos bestehende Bodendecke um 39 fl. 40 kr., folglich pr. Morgen um 7 fl. 12^/» kr. versteigert. Es ergaben sich 32 Wagen a 15 Ctr. waldtrockene Moos- und Nadelstreu, folglich pr. Morgen 87'/« Centner waldtrockene, oder beiläufig 61 Centner ganz dürre Streu. 45 3) Revier Erbach, Distrikt Sattlerschlag. Es wurde eine Fläche von 38,5 Morgen mit 48jährigen Kiefern vollkommen bestanden im Winter 18^/s abgetrieben. Die Lage ist westlich, der Boden trocken, sandig. Es ergaben sich: 1066'/» Klst. Scbeidholz » 108 Franks. Cub. Fuß — 1706 Stecken 322 Prügelt). »108 „ „ „ — 515 „ 317 „ Stvckholz »108 „ — 507 „ 454,000 Stück Wcinpfähle von 7 Fuß Länge; folglich pr. Morgen: 27r/. Klafter Scheidholz » 3 fl. 30 kr. — 97 fl. 7-/2 kr. 8'/r „ Prügelholz » 1 „ 40 „ — 14 „ 10 „ 8-/.- „ Stockholz » 1 „ 15 „ — 10 „ 18//„ 11,800 Stück Weinpfähle L 7 „ ^ 82 „36 „ Summe 204 fl. 12'/» kr. Der jährliche Geldertrag ohne Veranschlagung des Reishol- zes ist also jährlich: 4 fl. 15-/. kr. Der Material-Ertrag pro Morgen aufCubik-Fufi reducirt ist 5520 Cubik-Fuß, ohne Reisholz, folglich der jährliche Durchschnittszuwachs ohne alle Durchforstungen 115 Cubik-Fuß. Eine in diesem Distrikte sehr genau abgesteckte Probefläche von 2 Morgen ergab pro Morgen 308 Stämme mit 4245 Cubik Fuß Scheidholz 304 „ „ Prügclholz 442 „ „ Stockholz 420 „ „ Reisholz 5411 Cubik Fuß zusammen. Der Bestand war in den letzten 10 Jahren jährlich auf Streu benutzt worden. Wird auf das Ergebniß an Bau- und Nutzholz keine Rücksicht genommen, und alles als Brennholz berechnet, so ergeben sich folgende Resultate: ») 4245 C.Fuß Scheidholz » 1,75 kr — 123 fl. 48-/4 kr. b) 304 „ Prügelholz » 1,16 „ — 5 „ 52-/- „ 442 „ Stockholz » 1,00 „ — 7 „ 22 „ 420 „ Reisholz L 0,50 „ — 3 „ 30 „ Summma 140 fl. 33-/4 kr. mithin jährlicher Ertrag 2 fl. 55-/. kr. 46 Durch Ausscheidung des Nutzholzes wurden also pro Morgen gewonnen 63 fl. 39 kr. folglich jährlich 1 fl. 19/- kr. 3/ folglich nahe die Hälfte des Brennholzertrages. ^ 4) Revier Wildenstein, Distrikt Grohberg. An einer Sl kühlen, südlich steilen Bergwand, in trockenem, mitleltiefen Sand M und Sandlehmboden ergaben sich im 43jährigen Bestandöalter pro M Morgen 423 Stämme, mit: Be 4171 C. Fuß 55,6 St. Scheidholz » 75 C. Fuß Derbmasse 1141 „ 17,5 „ Prügclhvlz L 65 „ „ gel 4/1 ,, 8,5 ,, Stockholz ü 55 ,, „ ^ Sa.5783 C. Fuß. Folglich jährlicher Durchschnitts-Ertrag 134,5 C. Fuß. P" Der Geldwerth der Bcstandsmasse beträgt 152 fl. 5»/. kr folglich der jährliche Geldertrag: 3 fl. 32 kr. 5) Daselbst: Distrikt Weinbergstanne. An einer milden, südlich und sanft abfallenden Bergwand, in trockenem lockerem, tiefgründigen Sandboden, ergaben sich auf einer Fläche von 1'/- Morgen 60jährigen Bestandes durch den kahlen Abtrieb: 23 Steck. Weinpfahlholz ü 150 C.Fuß Masse — 3450 C.Fuß. 61 „ Scheidholz 75 „ ^ 4575 19 „ Prügelholz ä 65 „ — 1235 15 ,, Stockholz L 55 „ — 825 Summe: 10085 C.Fuß. folglich jährlicher Zuwachs pro Morgen 112 Cubik Fuß. Der Erlöß betrug nach Abzug der Schaffungskosten 320 fl. 33'/» kr. folglich der jährliche Geldertrag pro Morgen . 3 fl. 33'/. kr. Wird das Bau- und Nutzholz nicht berücksichtigt, und alles als Brennholz gerechnet, so ergeben sich: 8025 C. Fuß Scheidholz L 1,75 kr. — 234 fl. 3'/. kr. 1235 „ Prügelholz L 1,16 kr. — 23 „ 52'/- „ 825 „ Stockholz L 1,00 kr. — 13 „ 45 „ S< Fu An 14 du: 40 der ja ger ne> tig Summa 271 fl 41'/» kr. folglich jährlich pro Morgen 3 fl. 1'/» kr. Durch Ausscheidung des Nutzholzes wurden also pro Morgen gewonnen 32 sl. 35 kr. folglich jährlich pro Morgen 32'/- kr. also hier '/« des Brcnnholzcrtrags. 6) Revier Erb ach; Laucrbachcr Gem cind swald, Schöllenberg. Eine ziemlich hoch und beinahe eben liegende Fläche von 24,25 Morgen mit trockenem sandigen Boden, ist zum Abtrieb bestimmt. Das Holz hat ein Alter von 49 Jahren. Der Bestand ist ganz vollkommen. Eine Versuchsstelle von 4 Morgen, worauf jeder einzelne Stamm in Brusthöhe gemessen, der Masscn- gehalt aber mit größtmöglicher Genauigkeit ermittelt worden ist, ergab folgendes Resultat: Nach Abzug von 15 überzuhaltcnden Stämmen fanden sich pro Morgen: 644 Stämme welche enthaltn: C. Fuß' Stecken. C. Fuß. fl. kr. fl. kr. 2799 Weinpfahlholz — 18,6 u 150 zu 6 30 — 120 54 1559 Scheidholz — 20,8 ü 75 „ 2 10 — 45 4 602 Prngclholz , — 10,7 ü, 65 „ 1 20 — 14 16 627 Stockholz ' — 11,4 L 55 „ — 30 — 5 42 loo Wellen. _957 Reisholz — 14,5 L 66 „ — 12 — 2 54 Sa.6634Mbik Fuß. Summa fl. 188 50 kr. Der jährliche Holzertrag pro Morgen beträgt 135,4 Cnbik- Fuß und der jährliche Geldertrag 3 fl. 51 kr. Wird auf das Nutzholz keine Rücksicht genommen und die Ansätze blos auf Brennholz gebildet, so sinkt der Geldwcrth auf 148 fl. 30 kr. und der jährliche Ertrag auf 3 fl. 1,8 kr. Der durch Ausscheidung des Nutzholzes erzielte Gewinn beträgt hier 40 fl. 18 kr. folglich jährlich 49,4 Kreuzer, oder etwas über des Brennholzertrages. Dieses Wäldchen wurde während der letzten 15 Jahre alljährlich berecht und ergaben sich jedesmal 32 geringe Wagen ä 9 Centner waldtrockene Streu. Es kommen sonach pro Morgen 12 Centner waldtrockene oder 5 bis 8, im Mittel 6'/- Centner dürre Streu, mithin nahe so viel, als Pfeil*) und Har- tig**) auf gutem Boden für Preußen angeben. *) Pfeil, Anleitung zur Ablösung der Wuldservitute. Berlin 1828, S. 172 . ") Hurtig, Beitrag zur Lehre von Ablösung der Holz-, Streu- und Weid- Servituten. Berlin 182Y, S. »5 u, f. 7) Revier Eulbach, Distrikt Langethal. Eine rauhe, dem Wind, Duft und Schnee ausgesetzte südlich steile Bergwand von 1300 Pariser Fuß Meereshöhe mit trockenem, tiefgründigem sandigem Boden. Den vollkommenen Bestand bildeten 57jährige regelmäßig stehende, mäßig geschlossene. Kiefern. Die Fläche beträgt 45,5 Normalmorge». Dieser Wald wurde aus Finanzverlegenheit auf dem Stock für 8250 fl. verkauft. Der jährliche Ertrag pr. Morgen beträgt sonach ohne alle Durchforstungen 3 fl. 12 kr. Eine scharf abgesteckte und genau aufgenommene Prebefläche von 2 Normalmorge» ergab folgende Resultate: Von 545 Stämmen wurden aussortirt sl 407 C. F. geringes Schneidholz »4 kr. — 27 fl. 8 kr. b) 6589 „ „ Weinpfahlholz L2'/-„ — 274 „32'/-,, v) 3404 „ „ Scheidholz L1'/.„ -- 99 „17 „ z- che en ne kr. ,, /, kr. uß > 11 - Nummer der Ansätze. Fläche in Morgen. Alter des Holzes. Jährl. Ertrag ohne Durchfor- stungen pr. Morgen in Cubikfuß. Geldw Jahres als Brennholz. erth des Ertrags als Brenn- u. Nutzholz. Bemerkungen. 1 7,5 30 139,1 3,01 -r Ohne Stock- u. Reisholz u. mit Ausschluß der Samenbäume. 4 1,0 43 134,5 3,53 S 2 5,5 44 136,6 3,10 S 3 38,5 48 115,0 2,93 4,25 6 24,25 49 135,4 3,06 3,85 Ohne die stehen gebliebenen 15 Samenbäume. 7 45,5 57 113,5 3,06 3,91 Nach d. Versuchstellen, d. wirkt. Erlös über d. ganzeFiächewarZ,20fl. 5 1,5 60 112,0 3,18 3,80 Ohne Reisholz. Summe 123,75 j 30 -60 Geom. Durchschn. 50 121,0 3,03 Geometr. Durchschnitt der letzten vier Ansätze 3,02 4,01 Aus dieser Uebersichtstabelle ergibt sich nun Folgendes: — 1) Der jährliche Durchschnittszuwachs steigt nicht mit dem Alter des Holzes, sondern bleibt sich eine Reihe von Jahren gleich und fällt dann wieder mit dem zunehmenden Alter der Bestände, weil diese sich immer lichter und lichter stellen. ^ 2) Der jährliche Durchschnittsertrag der Kiefernwaldungen >er beträgt pro Morgen 121,0 Cubikfuß, folglich an Masse um das Fünffache mehr als die abgeholzten Buchcnhochwaldungen ertragen haben. Mit Rücksicht auf den Werth des Kiefernholzes, welcher 0,6 vom Buchenholz ist, stellt sich der Jahresertrag pro Morgen ich auf 72,6 Cubikfuß, und sonach immer noch um das Zwei- und ein halbfache höher 1, als der an Buchenholz. 3) Der jährliche Geldertrag, ohne Rücksicht auf Nutzholz, stellt sich hier auf 3,03 fl., während er in den abgeholzten Buchcn- waldungen nicht höher als 0,88 fl. ansteigen konnte. Die Kiefernwaldungen haben sonach einen 3 fach höheren Geldertrag als 4 die Buchenhochwaldungen geliefert. Wird auf Nutzholz Rücksicht genommen, so stellt sich der Ertrag auf 3,640 fl. und übersteigt den des Buchenhochwaldes um das Vierfache. 4) In Beständen, welche die zur Ausscheidung von Nutzholz erforderliche Stärke besitzen (vgl. die vier letzten Ansätze in der Tabelle), beträgt der durch die Nutzung für Weiupfähle entstehende Gewinn in hiesiger Gegend genau des Gesammtcrtrages oder 33 Prozent an Geld, während die Masse des Nutzholzes im geometrischen Durchschnitt zwischen 43 und 44 Prozent der Gesammt- masse beträgt. Es läßt sich hieraus auf den geringen Waldpreis des Nutzholzes schließen, was den Schaffungskosten mit ^ Kreuzer per Cubikfuß und den Transportkosten vom Wald bis an den Ort der Einschiffung mit 1,0 kr: per Cubikfuß zuzuschreiben ist. Wo die entferntere Lage der Waldungen von schiffbaren Flüssen die Fabrikation von Weinpfählen nicht räthlich macht, sinkt der Nutzbolzertrag nahe aus Null herunter. 5) Die Abtriebszeit der Kiefcrnwaldungen trat mit dem 50. Jahre, die der Buchenwaldungen mit dem 70. Jahre ein und es können sonach dort die Kapitalien 26 Jahre nutzbringend angelegt werden, bis hier die Benutzung stattfindet. Hierin liegt, neben der Abnahme des Zuwachses im höheren Alter, ein weiterer Grund, die Umtriebsperiode möglichst zu verkürzen und nicht über 50 Jahre ansteigen zu lassen. 6) Der WaldpreiS des Kiefern-Brcnnholzes, ohne Rücksicht auf Sortimente, beträgt 1,5 kr. für den Cubikfuß; während sich die Preise für die einzelnen Sortimente folgendermaßen rcguliren: ») Weinpsahlholz — 2,5 Kreuzer. b) Scheidholz — 1,75 -- v) Prügelholz — 1,16 -- cl) Stockholz — 1,00 " e) Reisholz höchstens— 0,25 öfters nichts. 71 Das Verhältniß der Waldpreise von Buchen- und Kiefernholz im großen Durchschnitt, ohne Rücksicht auf Sortimente und nach Abzug der Schaffnngskosten ist — 100 : 76. Wird dagegen der Waldpreis für das Buchen-Scheidholz — 100 gesetzt, so ist der für ») Buchen Prügelholz — 0,73 b) — Stockholz — 0,54 5l v) Buchen Reisholz --- 0,36 ä) Kiefern Nutzholz — 0,91 «) — Scheidholz — 0,64 k) — Prügelholz — 0,42 k) — Stockholz — 0,36 l>) — Reisholz — 0,09 öfters 0,00. Diese Ansätze stimmen größtentheils mit den Preisverhältnissen in ganz Deutschland nahe überein. *) 8 42 . Mit Bestimmtheit läßt sich also aus den vorstehenden Angaben schließen, daß die Kiefer auf weniger günstigen Standorten vor der Buche unbedingten Vorzug verdient und diese überall, wo sie weniger als 50 Cubikfuß jährlichen Durchschnittszuwachs liefert, je eher desto besser, entfernt werden sollte, wenn nicht klimatische Verhältnisse dem Anbau der Kiefer im Wege stehen. Wo es sich nm Erziehung der größten Holzmasse auf der kleinsten Fläche und in der kürzesten Zeit handelt, kommt im Sand- steingebirg, namentlich bei südöstlicher, südlicher 1, südwestlicher und westlicher Lage und im trockenen Boden keine Holzart der Kiefer gleich und deshalb wird auch deren Anbau in den sehr bedeutenden Privanvaldungen des Oden Waldes immer ausgedehnter werden, denn ist hier bei kurzem Umtrieb wenig oder nichts von Sturmschaden, Duft und Schneebruch zu befürchten; d) erträgt sie vvm 25. längstens 30. Jahr ihres Alters eine, alle drei Jahre wiederkehrende, Streunutzung, ohne dadurch in ihrer Zunahme merklich gestört zu werden; o) liefert sie bei etwas höherem, allenfalls 50 jährigem Umtrieb, eine sehr gesunde Schafweide; «i > läßt sie nach dem jedesmaligen Umtrieb einen zweijährigen Fruchtbau zu, was bei der Buche nicht der Fall ist; e) ist das Holz der Kiefer — man sage dagegen, was man wolle — zu mannigfachere» Zwecken brauchbar, als das der Bncbe und liefert bei 40 bis 50 jährigem Umtrieb nicht nur eine bedeutende Masse Weinpfahlholz, sondern auch geringes Bau- und Nutz- *) Hundeshagen Forstabschätzung auf neuen wissenschaftlichen Grundlagen. Tübingen I 82 t». Leite 4 * holz, als Sparren, Brunnenröhren, Grubenholz, Leuchtspäne, (Fackeln) ein ziemlich gutes Brennholz, eine gute Kohle, sodann Theer, Samen und aus den Zwcigspitzen sehr gute Hackstreu. t) werden in Kiefernwalduugen des hohen Materialertrags wegen, mehr als noch einmal so viel Hände beschäftigt, wie in Buchenwald ungen; S) werden durch Ueberhaltuug von Samenbäumen durch die zweite Umtriebsperiode sehr viele Bretterklötze erzogen, welche bei der starken Coucurrenz von Schneidmühlen und dem bedeutenden Bretterhandel sehr gut und durchschnittlich mit S — 8 kr. xer Eubikfuß bezahlt werden; k) ist bei der starken Holzconsumtion der vielen Eisenwerke*) stets Nachfrage nach Kiefernholz und ein, gegen andere Holzarten unverhältnißmäßiges Preissinken nicht zu erwarten und i) ist der Anbau der Kiefer durch Vollsaat, wozu 5 K xw Morgen völlig ausreichen, sehr leicht, einfach und wenig kostspielig, indem bei dem Abtrieb die erforderlichen Samenzapfen sehr leicht gepflückt werden können, und auch das Ausklengen des Samens in jeder Gesindestube oder auf (nicht in) dem Backofen, deren bei der zerstreuten Lage der Wohnungen in den Dörfern bei jeder Hofraithe einer anzutreffen ist, sehr einfach und wenig mühsam. 8 43. Obgleich mich der Vorwurf übertriebener Ertragsangaben nicht treffen kann, indem die meisten Resultate aus den Forst- Naturalrechnungen entnommen und die Flächen mittelst des Theo- doliths scharf gemessen sind, so halte ich doch nicht überflüssig zu bemerken, daß die Fläche Nr. 4. in Buchen und 7. in Kiefern, nicht weniger auch 2 in Kiefern und 2 in Buchen unmittelbar zusammenstoßen und die Buchen eine tiefere Lage gegen das Thal hin hatten und in besserem Boden erwachsen waren als die höher stehenden Kiefern. Die Fläche 7 in Buchen hatte den besten Boden und es kommt derselben außer 1 Kiefernfläche keine andere in der Boden- güte gleich. *) Das Michelstädter Eisenwerk, bestehend in einem Hochofen und einem Hammer mit vier Groß- und zwei Kleinfeuer, erfordert zum unausgesetzten Betrieb jährlich die Kohlen von i20vo schreibe zwölf tausend Stecken Holz. 53 b, Capitel III. Ertragsangabcn für Buchenhochwaldungen in ange- ^ messenen Standorts-Verhältnissen. in 8' Obgleich indessen, wie angegeben, die Buchen Hochwaldnngen auf die allen Südost-, Süd-, Südwest- und Westseiten im bunten Sandstein bei des Odenwaldes 1, der Kiefer oder Eiche, letztere als Niederwald, >^,i werden weichen müssen, so verdienen sie doch auf den sogenannten Winterseiten, d. h. in nordwestlicher, nordöstlicher, nördlicher und östlicher Lage, die größte Beachtung, indem sie hier so hohe Erträge *) liefern, daß selbst die Kiefer zurückbleibt. -x„ Die übersichtliche Zusammenstellung auf Seite 54, aus den Materialien der Abschätzung der Gräflich Erbach - Erbachischen ,ro Waldungen entnommen, wird dieses näher darthun. K- K. 45. ehr Der Geldwerth der Bestandsmasse eines 78 jährigen Buchen- ra- Waldes in günstigen Standorts-Verhältnissen beträgt sonach de- l'e- 4118 C. Fuß Scheidholz ü 2,75 kr. 11324 kr. 675 — Prügelholz ü 2,00 " ,, 1350 " 480 — Stockholz L 1,50 „ ,, 720 „ 626 — Reisholz u 1,00 » » 626 " Summe 5890 C. Fuß mit 14020 kr. ^ Es kostet demnach ein Cubikfuß aller Sortimente durch cin- ^ ander 2,372 Kreuzer, und kommen jährlich auf den Morgen zu 17ll'/4 Kreuzer oder beinahe 3 st. Hier stehen also die Gelderträge aus Buchen- und Kiefernwaldungen, wenn alle Sortimente als Brennkolz gerechnet werden, ganz gleich, während die Buche jähr- ^ lich an Masse um 3,0 C. Fuß mehr geliefert hat (oben S. 49. 2)). ^ Da die Erträge der Buchenhochwaldungen vorn besten Boden und ^ unter den günstigsten Bestands-Verhältnissen entnommen worden sind, so bedarf es keines weiteren Beweises, daß schon in gut mittelmäßigem, noch mehr aber in mittelmäßigem Boden, die Buche von der Kiefer — wenigstens hierlands — übertreffen wird. nem ^lus der Ertragszusammenstellung crgiebt sich weiter, daß auch sge- hür der Zuwachs im höheren Alter der Bestände kleiner ist, als send im Mittel-Alter derselben und daß sonach ein höherer als 80 jähriger Umtrieb weder räthlich noch Vortheilhaft ist. Mittlerer Durchschnitt für einen Morgen . . . 54 «-»- 10 s F. Reichenberg, Teufelsfeld. F. R. Rütters- grund. F. Erbach Thiergarten. F. Reichenberg, Rohrbacherberg. F. R. Schenken- holz. Forst Zell Litzert. Forst Zell Heuberg. ,, " /5 ,, „ ,/ ,/ ,/ ,/ ^ ^ 1-^. ^2 -vV >vV »>S o ööÖö s LD 2V 2V 2V -I o -I -I o O O 271 v> r<» O S *xv >4 eo ^>s »xS o L0 20 o LD ^ 22 20 O) s »>- rs 4^ 4» L-' 4^ 20 L0 4» L»S L S Ll>S 22 >vv s 20 20 S Sr 4^ 20 -xS 2-s 20 S ->s -»- *xS 27» s» cs « M -I <» -a 4» O' CD rs S S> ^2 22 2V 20 2D 4-» 4» e^r Ln ^ 20 »p» »4» -^1 ^ 22 Ox 2»s 20 -u *vv ^ 2V or O ^1 22 o» 20 -I » -»1 L>> » S) 4» 4 - 2D »vS S) >-»- ^>S V 2V 2V o 2V s; 22 G CD Sr S> LD L-' 2S ro S> ^ 2c 2c ^1 2S 4- 20 Sr 2n S> 2V 4^ ^ ^ V >-»- ^1 Lo c-' 4» 22 L-> 4» >-^ ^ ^ ^ S o ^ ^ ^2 22 (O 8SG^ s -> n L cr «-I »ZE?- 55 Capitel IV. Ertragsangabcn für junge Eichenhochwaldungen. 8 4 « Da die Hackwaldnngen bekanntlich erst durch den Abtrieb junger Hochwaldungcu entstehen, so wird vorerst auch der Ertrag dieser anzugeben seyn. Hierzu bieten sich mir nachstehende wirkliche Ergebnisse dar: 11 Im Jahr 1795 wurde eine zum Roßbachcr Hof, einem gräflichen Gute bei Erbach, gehörige Fläche von 39,5 Normalmorgen mit Eichen eingesäet. Der Bestand hatte auf dem nicht sehr kräftigen und trockenen Sandboden keinen sonderlichen Längen- wuchs und wurde deßhalb in den Jahren 1825 und 1826, also in einem Alter von 30 und 31 Jahren, auf Niederwald gehauen. Die Material- und Gelderträge nach Abzug der Schaffungskosten waren folgende: 347 V» Klafter L 144 Frankfurter Cubikfuß — 737 Normal-Stecken Eiche»-Schälhol; mit etwas Birkenholz vermengt, lieferte exvlnxivv Schaffnngskosten .... 1104 sl. 19s/» kr. K > aus Nutzholz, bestehend in Leiterbäumen, Längwieden rc. wurden erläßt. 17 " 58 » o) für überhaupt verkauftes Reisholz . 115 -- 14 " <11 für 4695 Gebund Rinde von 4 Fuß Länge und 4 Fuß Umfang nach dem Frankfurter Maaß wurden erläßt .. 1875 " — " Summe 3115 fl. 31s/» kr. Rechnet man den Cubik-Fuß Nutzholz zu 6 kr. und 100 Wellen L -/z E.-Fuß zu 40 kr., ein Gebund Rinde aber nach genauen Untersuchungen 3 E.-Fuß, die in einem Stecken befindliche Holzmasse zu 65 Cubic-Fuß, so berechnet sich das Gesammt-Ma- terial-Ergebniß auf 73690 Cubik-Fuß; folglich pr. Morgen 1866 Cubic-Fuß mit 79 fl. und auf jedes einzelne der 30'/. Jahre «1,2 Cubik-Fuß mit 2,59 fl. — 2 fl. 35'/r kr. Wird blos das geschälte Hol; in Rechnung gebracht, so ergeben sich jährlich pro Morgen 0,62 Stecken und 3,9 Gebund Rinde und es kommen auf eiiiHi Stecken geschälter Holzmaße 6,3 Gebund Rinde. Jener z» 65 und dieses zu 3,0 Cubik-Fuß angenommen, ergiebt das Verhältniß cher Rindenmasse zur Masse des Schälholzes 19 : 65 — 1 : 3,4 und das Verhältniß der Rindenmasse zur Gelammt- Holzmasse 1 : 4,4. 2) In den Gräfl. Erbach-Erbachischen Waldungen des Reviers Erbach, Distrikt Kömpelsgrund wurde eine Flache von 9,36 Morgen mit 60jährigen Eichen bestanden bis auf eine gewisse Anzahl Oberständer abgetrieben, weil die Stämme unten nahe Key dem Boden Wülste hatten und schadhaft waren. Die Lage ist nördlich und kühl; der Boden ein frischer tiefer Sandlehmboden und für Buchen und Eichen gut. Der schon einigemal durchforstete Bestand, hatte wenig unterdrücktes Holz und lieferte: ») im Jahr 1830 auf einer Fläche von 1,69 Morgen nachstehende Material-Ergebnisse, wofür die beigeschriebenen Preiße erlößt worden sind: 38-/. Steck, geschält. Eichen-Scheidh. L 3 fl. 45 kr. —144 fl. 22-/- kr. 31-/4 „ „ „ Prügelh.L2fl.26-/4kr.^ 76 „ 26 „ 372 Gebund Rinde.L 28 kr. — 173 „ 36 „ 5 Stecken Buchen Scheidholz L 3 fl. 30 kr. — 17 „ 30 „ 2 „ ,, Prügelholz ü 2 ,, ,, 4 „ „ 3 „ Birken Scheidholz L 2 „ 40 „ — 8 „ — „ -/- „ „ Prügelholz n 1 „ 50 „ — ,, 55 ,, ''/- „ Fichten Prügelholz L 1 „ 20 „ — 1 „ — „ 3 Stück Fichten-Klötze zu 141 Cubic-Fuß ä 4 kr. — 9 „ 24 „ Summe 435 fl. 13-/. kr. Die Material-Prodnction auf Cubik-Fuß redncirt giebt: 46'/- Stecken Scheidholz ä 75 C.-Fuß Masse — 3487 C.-Fuß. 34-/- „ Prügelholz a 65 „ „ — 2242 „ 3 Klötze . . . . . — 141 „ 372 Gebund Rinde ä 3 Cubik-Fuß . — 1116 „ Summe 6986 C.-Fuß. Es kommen somit auf einen Morgen 4134 Cubik-Fuß Holzmasse und 257 fl. 30 kr., folglich auf ein Jahr 68,9 Cubik-Fuß Holzmasse mit 4 fl. 17-/- kr. ohne das, freilich nicht hoch anzuschlagende Reisholz. An Rinde kamen auf den Morgen 220 Gebund; also jährlich 3,7 Gebund. Werden die Schaffungskosten mit folgenden Beträgen in Abzug gebracht: ») 372 Gebnnd Rinde ä 8 kr. . . . — 49 fl. 36 kr. b) 38'/- Steck, gesch. Eichen-Scheidh. ä 18 kr. — 11 „ 33 „ v) 31^ „ „ Prügelh. » 15 „ — 7 „ 49 „ ä) 8 Stck. Buch. u. Birk. Scheidh. ä 27 „ — 3 „ 36 „ e) 3^4 „ „ „ Prügelh. ü 23 „ — 1 „ 15 „ 1) 3 Klötze L 4 kr. . . , . — — „ 12 „ Summe 74 fl. 1 kr. so verbleibt eine Netto-Einnahme von 361 fl. 12 kr. folglich pr. Morgen 213,73 fl. und pr. Jahr 3,56 —3 fl. 33,6 kr. Ein Cubik-Fuß Holz und Rindenmasse kommt nach Abzug der Schaffungskosten auf 3,1 kr., ein Cubik-Fuß Holzmasse auf 2,4 und ein Cubik-Fuß Rindenmasse auf 6,66 kr. Die Rinde ist demnach dreimal theuerer als das Holz. An Oberständer blieben aüf der Fläche stehen, 74 Stämme und zwar 65 Eichen, 7 süße Kastanien, 1 Edeltanne, 1 Fichte. Diese Stämme haben eine Höhe von 75 bis 80 Fuß und einen Kronendurchmesser von 16 — 17 Fuß, bei einem Durchmesser in Brusthöhe von 8 bis 10 Normalzoll. Die genau ausge- mittelte Kreisfläche in Brusthöhe betrug im Sommer 1830 — 40,1304 lüFuß und fetzt im Winter 18^Vi4, also nach einem Freistünde von 3 Jahren nach wiederholter Aufnahme 47,8464ü^. Im Jahr 1830 enthielten diese Oberständer an Schaft und Astholz 1896 Cubik-Fuß und jetzt einhalten dieselben 2265 Cubik- Fuß. Von diesen Oberständern kommen pr. Morgen 44 Stämme, welche zur Zeit des Abtriebs 1122 Cubik-Fuß enthalten haben, jetzt aber 1340 Cubik-Fuß enthalten, somit binnen 3 Jahren um 218 Cubik-Huß, also in einem Jahr um 72,7 Cubik-Fuß, und sonach mehr zugewachsen sind, als der ganze frühere Bestand. Der im Jahr 1830 statt gehabte Gelderlös hätte durch den Abtrieb der Oberständer um 57 fl. 58 kr. pr. Morgen erhöhet werden können, so daß der Material-Ertrag pr. Morgen von 68,9 Cubik-Fuß auf 68,9 -4- 18,7 — 87,6 Cubik-Fuß und der jährliche Geldertrag von 3 fl. 33,6 kr. auf 3 fl. 33,6 kr. -j- 58 kr. — 4 fl. 31,6 kr. gestiegen wäre. b) Unmittelbar an die vorige Fläche angrenzend wurde im Frühjahr 1831 eine Stelle von 2,49 Morgen, jetzt 61 jährigen 58 Eichenholzes abgetrieben. Die Lage etwas höher, der Boden flach« gründiger und trockener, überhaupt schlechter. Das Ergebniß war: C.F. C.F. fl. kr. fl. kr. 48-/-Steck. Eich. Schdh.ü 75—3037 mit 3 39-/2 pr. St. —177 26 35-/2 „ „ Prglh. L05—2308 „ 2 50 „ —100 35 483 Gebnnd Rinde L 3 —1449 „ — 32 „ —257 36 29 Cubik-Fuß Nutzholz 29 „ — 7 „ — 3 23 1 Steck. Buch. Schdhlz.ü75— 75 „ 345 „ — 3 45 Summa 7498 C.-Fuß fl. 542 45kr. Mitbin pr. Morgen 3011 Cubik-Fuß mit 218,0 fl. und auf das Einzel-Jahr 49,3 Cubik-Fuß mit 3,57 fl. ^ 3 fl. 34-/4 kr. An Rinde kommen auf den Morgen 154 Gebund und auf ein Jahr 2,5 Gebund. Die Erndtekostcn betragen 88 fl. 22-/- kr. und hierdurch vermindert sich die Netto-Einnahme auf 454 fl- 22 -/- kr.; sie beträgt also pr. Morgen 182,5 fl. und pr. Jähr 2,99 fl. — 2 fl. 59-/. Ein Cubik-Fuß Holz und Rindcnmasse stehet hier nach Abzug der Schaffungskosten auf 3,6 kr.; ein Cubik Fuß entrindete Holzmasse — 2,8 und ein Cubik-Fuß Rinde — 8,0 Kreuzer. An Überständer blieben auf der Fläche sieben 101 Stämme und zwar: 86 Eichen, 4 süße Kastanien, 6 Buchen, 2 Tannen, 3 Fichten. Die Summe der Kreisflächen beträgt 46,325511^; die Höhe der Stämme fst — 72 Fuß und die Reductionszahl für Schah und Astholz nach dem Mittel mehrer genau untersuchten Stämme 0,55: folglich beträgt der Massengehalt — 46,3255 X 72 -< 0,55 — 1834 Cubik-Fuß. Es kommen sonach auf den Morgen 40 Stämme mit 731 C. Fuß, 12,1 C. Fuß Dnrchschniltszuwachs und 0,7 fl. Gcldwcrth. Der Gesammt-Ertrag steigt also von 49,3 C. Fuß und 2,9 fl. auf 61,4 C. Fuß und 3,6 fl. v) Eine dritte Fläche mit 5,18 Morgen, nordwestlich an die vorhergehende Fläche anstoßend,wurde im Frühjahr 1833 in einem Alter von 63 Jahren bis auf die unten angegebenen Oberständcr abgetrieben. Die Material-Ergebnisse, sowie die Steigerpreiße waren folgende: 59 a>' L r r r - r r r- 0! »e- l «»< o? I r. 6 vr- r r r r ^r- 5 U7> e^2 147 23 375 54 16 17 I »r- o> Sr 6 ll ll ll il >l ll >1 n ll 3 ll >l » » >1 II II » II . >1 5 L r r r r r - kr. e*2 24 30 10 »rr . as rr-- r r r r 0<2 -7^ An -cö -cS -es -eS -es -cS -eS -eü -sS 'S. -s -hr 'S l I ! l I j l I l > I l S er- r2- 12> s: l U7> »e) G es «O V «S -es -cS -ot -cS -eü -eS -eS --S T Q L> « - 1 L> 82 8 - -s K- -ro- s s; « ÜL. <2 L> ^r- e> ^L- ->L> i i o § ^ i > «S) 'L L «R> G S K 'b A> 8 s-; G sv sv e^r s> 60 Es kommen somit auf einen Morgen 3161 C.Fnß und 192,2 fl., . folglich auf ein Jahr 50,2 C. Fuß und 3,05 fl. An Rinde kommen auf den Morgen 181 Gebund, also jähr- ^ lich 2,9 Gebund. Werden die Schaffungskosten mit folgenden Betragen in Abzug gebracht: ! 98 '/r Stecken Eichen Schäl-Scheidholz L 18 kr. — 29 fl. 33 kr. ^ 53>/- — — — Prügelholz L 15 „ — 13 " 22 j 938 Gebund Rinde.L 8 " — 125 " 4 -- 17'/ü Steck.Buchen, Eichen rc.Scheidh. L 27 — 7 " 52 '/2 -- 8 '/» — — — Prügelh. L23 " — 3-- 9^/»» 8,5 Hundert Wellen ..... a 24 " — 3 " 24 » Für Nutzholz...40 " Summe 183 fl. 5',/» kr. so verbleibt eine Netto-Einnahme von 812 fl. 35 ',3 kr., folglich per Morgen 156,9 fl. und per Jahr 2,49 fl. Eiu Cubik-Fuß Holz- und Rindenmasse kommt nach Abzug der Schaffungskosten demnach auf 3,0 Kreuzer, ein Cubik-Fuß Holzmasse auf 2,5 kr. und ein Cubik-Fuß Rinde 5'/j Kreuzer. An Oberständer blieb eine größere Anzahl wie auf den Flächen a) und d) stehen, indem nur wenige der etwas tief abgehauenen Stöcke Ausschlag geliefert haben, und dieser ohnehin nicht viel » verspricht. Es wurden deßhalb so viele Stämme zum Ucberhalten bestimmt, damit das Wäldchen nach Verlauf von 20 bis 25 Iah- ! ren wieder in Schluß komme, und es finden sich wirklich noch 275 Eichen ! 84 Buchen ^ 17 süße Kastanien 1 Birke 2 Fichten 2 Vogelkirschen 2 Hainbuchen zusammen 383 Stämme. Diese hatten nach genauer Messung eines jeden einzelnen Stammes in Brusthöhe eine Kreisfläche von 191,38 ll?. Die mittlere Höhe der Stämme beträgt 72 Fuß und die Re- ductionszahlen nach dem Mittel mehrer genau untersuchten Stämme: Zu Seite 61. Zusammenstellung der Ergebnisse verschiedener Probestücken in 60 — 63 jährigen Eickenhackwaldungen. Der Flächen Alter des Holzes. Ertrag im Ganzen Sortimente Oberstander. Summe des Ein- Geldwerth. Ertrag Morgen. Jährlicher Durchschnittszuwachs. Oberständer pro Morgen. Jährlicher Ertrag ,>ro Morgen. Summe des Ertrages. Preisverhältnisse ,.ro CFuß. ' Rauhholz. Schäl- holz. Rinde. Masse. schlags und der Ober- ständer. des Einschlags. der Oberständer Summe. Anzahl. K Durchschnittszuwachs. Holz. Geld. Holz und Rinde Holz. Rinde Nro. Größe in Einschlag. Obcr- ftändcr Morg. Jahre. CFuß. CFuß. CFuß. CFuß. CF. CFuß. CFuß. fl. st- fl. CFuß. CFuß. CF. CF. CFuß. fl- fl. fl- fl- kr. kr. kr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 1 1,69 60 6986 952 4918 1116 74 1896 8882 361,2 97,9 459,1 4134 68,9 44 1122 18,7 3,56 0,97 87,6 4,53 3,1 2,4 6,6 2 2,49 61 7498 75 5974 1449 101 1834 9332 454,4 106,9 561,3 3011 49,3 40 737 12,1 2,99 0,70 61,4 3,69 3,6 2,8 8,0 1X2 4,18 60,6 14484 1027 10892 2565 175 3730 I82I4 815,6 204,8 1020,4 3465 57,1 42 892 14,7 3,22 0,80 71,8 4,02 3,4 2,5 7,4 Z 5,18 63 16373 2410 11149 2814 383 7578 23950 812,6 378,9 1191,5 3161 50,2 74 1463 23,2 2,49 1,16 73,4 3,65 3,0 2,5 5,3 8». ^ 9,36 62 ^ 30857 ^ 3437 ^ 22041 5379 558 11308 ^ 42164 1628,2 583,7 2211,9 3296 53,2 ^ 60 ^1208 ^ 19,5 2,81 1,00 72,7 3,81 3,2 2,50 6,33 Au Seite 87. Zusammenstellung der auf besonderen Probestücken erhaltenen Pfriemen-Erträge, der Gewinnungskosten und des Erlöses. Ord. Nro. D i st r i c t. Probe- Fläche. Morg. Turnus Jahre. Material-Ertrag. Gewicht. Jährlicher Ertrag, pr. Morgen. Gewicht. Schaffungskosten. Brutto - Ertrag im Wald. Netto - Ertrag. Bemerkungen. S 8* c: s grün. N abgetrocknet T dürr. N S 8° rr rr O" grün. K' abgetrocknet dürr. per Geld kr. per Morg. kr. per Geld kr. per Morgen fl- i kr. pr. Morg. fl. > kr. Zum erstenmal geschnittene Pfriemen. 1 Spätstraßenberg 1,42 2 60 3109 ,, 1943 21 1102 „ 689 1,0 21,0 4 1 24 1 3,0 Die Flächen 1—4 wurden im März 1831 2 Hirschhaag 0,25 3 15 540 369 288 20 720 492 384 1,0 20,0 4 1 20 I 0,0 zum erstenmal geschnitten. DieFlächen 5 und 6 3 daselbst 2,83 3 180 6660 4924 3822 21 784 580 450 l,0 21,0 4 1 24 I 3,0 im April 1832 zum erstenmal. Die Flächen I 4 „ 1,88 2 95 2850 1995 1520 25 758 531 405 1,0 25,0 4 1 40 1 15,0 bis 4 waren etwas plattig, also nicht ganz voll- 5 „ 0,18 3 21 666 499 376 34 1233 923 619 1,25 42,5 3 I 42 „ 59,5 kommen bestanden. Die Fläche 5 war gut und 6 " 3,39 2 362 I5I84 9046 8582 53 2239 1334 1265 1,25 66,25 3 2 39 1 32,75 die Fläche 6 vorzüglich bestanden. ^ummc 2jähr. Turnus 6,68 2 517 21143 „ 12045 38,7 1582 — > 903 — - Die Fläche 7 ist die im 1.1831 geschnittene Fl. 2. 3jähr. Turnus 3,26 3 216 7866 " 4486 22,0 804 — 459 — - Die Fläche 8 " " " " " " 3. v. Zum zweitenmal geschnittene Pfriemen. -- ,, 10 im Jahr 1830 geschnitten, aber 7 Hirschhaag 0,25 1 22 957 517 499 88 3828 2068 1997 1,25 110 3 4 24 2 34 damals nicht speciell untersucht 8 daselbst 2,83 1 193 6986 4342 3644 68 2468 1534 1394 1,25 85 3 3 24 I 59 worden. Im Jahr 1831 erfolgte 9 „ 1,88 1 150 5835 5212 5037 79 3103 2472 1752 1,25 99 3 3 57 2 18 der zweite Schnitt und ergab sich 10 " 3,89 1 206 7416 5026 3811 53 1906 1292 980 l,25 66 4 3 32 2 26 das vorstehende Resultat. 11 " 3,61 I 325 12800 9600 7244 90 3545 2456 2458 1,25 112,5 3 4 30 2 37'/- „ „11 desgl. im 1.1831 zum erstenmal Durchschnitt 12,46 1 896 33994 24697 20235 72 2728 1982 1632 1.25 90.0 > geschnitten, lieferte in 1832 das I e ZUM drittenmal geschnittene Pfriemen. vorstehende Resultat. „ „ 12 ist die im I. 1831 zum zweiten- 12 Hirschhaag 3,89 1 254 7594 5695 4292 65 >1952 1464 1103 j 1,25 81,25 i 3 r 15 ' 53'/, mal geschnittene Flache io> 61 ») für Schaftholz.... 0,48. b) für Schaft- und Astholz 0,55. Hiernach beträgt der Massengehalt der Oberständer 191.38 X 72 X 0,55 — 7578 C. Fuß, folglich pro Morgen 74 Stämme mit 36,94 m> F. Kreisfläche und 1463 C. F. Holzmasse. Hiervon sind: ^ ») 1063 Cubik-Fuß Scheidholz. b) 300 — Prügelholz. o) 100 — Reisholz. Der Durchschnittszuwachs an Oberholz beträgt 23,2 C. Fuß mit 1 fl. 9,6 kr. — Der Gesammt-Ertrag steigt sonach von 50,2 C. Fuß und 2,49 fl. auf 73,4 C. Fuß und 3,65 fl. xer Jahr. §. 47. Die Resultate dieser drei Flächen, welche ein Ganzes bilden, sind in der am Ende dieses Werkes befindlichen Tabelle übersichtlich zusammengestellt. Die Resultate dieser Tabelle geben zu folgenden Bemerkungen Anlaß: 1) Die Material-Erträge von verschiedenen Flächen, eines und desselben Bestandes stellen sich in der Vertikalspalte 21 so verschieden dar, daß Abweichungen von mehr als 25 Procent ersichtlich sind. Deßhalb ist bei der Auswahl von Versuchstellen, Behufs Ausmittlung der Bestandsmasse und des seither erfolgten Zuwachses, die größte Vorsicht nöthig, und stets Flächen von mehreren Morgen zu wählen. 2) Bei einem gleichförmigen Ansteigen eines Berges, also bei unverändertem Elevationswmkel, und sonst gleichen Verhältnissen, ist der Ertrag am Fuße des Berges ungleich ' stärker, als nach der Kuppe des Berges (Horizontale 1 und 2 in der Vertikalspalte 21). 3) Größere Flächen in gleichen Horizontallinien, stehen unter sich im Ertrag ziemlich nahe, wenn sich die Form des Berges (Exposition) nicht ändert. Es ergibt sich dieses aus der Summe der Flächen 1 und 2 verglichen mit 3. Diese letzte Stelle schließt sich an die früheren Stellen so an, wie Nr. Nr. I. Nr. Z. diese Figur zeigt: 62 4) Die Steiger-Preise für die Gesammt-Produktion, sowie aus für das geschälte Holz, weichen in den einzelnen Jahren wal zwar etwas ab, doch gleicht sich dieses im Ganzen wieder der ziemlich aus, wie dieses die Verrikalspalte 23 und 24 zei- Wl gen. Dagegen ist der Rindenpreiß in den einzelnen Jahren hat sehr verschieden, und läßt während nur drei Jahren ein lag Schwanken von 0,66 bis 1,00 also eine Abweichung von den 33 Procent erkennen (Vertikalspalte 25). Dieses Hin- und Hcrschwanken des Preises ist bei allen zum auswärti- sall gen Handel bestimmten Produkten zu erkennen, und es ist deßbalb bei allen Betriebsarten auf Erweiterung des viel dag sicherern Local-Absatzes hinzuwirken. säst 5) Die Rindenmasse auf der Gesammtfläche von 9,36 Morgen macht beinahe '/z der Gesammterzengung an Eichenholz und ^ >/!»dcr geschälten Holzmasse aus. Wird dagegen das Raum- holz, welches ungefähr der Gesammt-Produktion aus- Pf, macht, mit in Rechnung gezogen,, so beträgt die Rinde Bo ohngefähr '/s der Gesammt- und '/s der geschälten und erzi Raumholzmasse (Vertikalspalte 5, 6 und 7). wei 6) Die Gelammtproduktion mit 72,7 Cnbik-Fuß pro Morgen "ä stebet gegen Buchenhochwaldungen von gleichen Standorts- Verhältnissen nur unbedeutend zurück, wogegen der jährliche doi Geldertrag mit 3,81 fl. hier um 0,81 fl. — 48'/- kr. höhn stehet. > lchl Dieser Geldertrag würde indessen bedeutend gesunken seyn, wenn das Eichenholz nicht geschält worden wäre, denn in hiesiger ^ Gegend stehet der Preis für ungeschältes Holz zum geschälten gewöhnlich wie 2: 3, seltener wie 3: 4, und wird alles Eichen-Schälholz im Werthe dem Buchenholze gleich gesetzt, die Kohlen davon sogar für besser gehalten, wie Bnchenkohlen. Obgleich oben bei der dritten Versnchstelle bereits angegeben ist, daß die Stöcke der abgehauenen Stämme schlecht ausgeschla- gen haben, so dürfte doch die weitere Bemerkung nicht am unrechten Orte stehen, daß das abgetriebene Eichenwäldchen mitten in einem jungen Buchenwalde liegt, durch Kunst erzeugt, und daß mit den Eicheln Pfricmensamen eingesäet worden ist, um die Holzpflanzen gegen Frost zu schützen — denn diesem ist die Stelle 63 n,j, ausgesetzt — und deren Längewuchs zu beschleunigen. Höchst ^ wahrscheinlich ist der kalten Lage zuzuschreiben, daß die Mehrzahl der Eichen und beinahe alle süße Kastanien unten schorsartige zej, Wülste bekommen haben, welche bis in das Herz eingegriffen hatten. Dieses Krankscyn vieler Stämme gab zunächst Veraltet laffung zum Abtrieb und zu dem Vorhaben, diese Stelle bei der vo„ demnächstigen Versüiigung des von allen Seiten anstoßenden, )jn- jetzt. SO bis 60jährigen Buchenwaldes, wieder, und zwar ebenet falls in einen Buchenwald umzuwandeln. > ist Im ersten Jahre nach dem Abtrieb haben nur wenige Stöcke, iel dagegen im zweiten Jahr deren mehr ausgeschlagen. Die Ausschläge der Eiche versprechen nicht viel, die von der süßen Ka- .gen staiiie dagegen — welche sich überall eingesprengt findet — haben sehr kräftige Lohden getrieben. um- Mit dem zweiten Jahr haben sich einzelne Sträuche von der ius< Pfrieme und auch Birken eingefunden. Der kräftige und frische inde Boden in Abtheilung 1 hat süße Gräser in einer solchen Menge und erzeugt, daß das Ganze als eine Wiese angesehen und behandelt werden kann, wenn jährlich die abfallenden Banmblätter ausge- >gen recht werden, was ohne Nachtheil für die Oberständer wird ge- rts- schuhen können. Im Jahr 1833 wurde das Gras auf der Fläche ich, von 1,69 Morgen bereits um 1 fl. 30 kr. verkauft, und es stehet ^t zu erwarten, daß der Preis in diesem Jahre höher und wahrscheinlich bis auf 3 fl. ansteigen wird *). !Y», iger lteii W ') Jedenfalls wird das Ergebniß an Futter und abgefallenen Baumblät- tb kern näher ermittelt. Auch weitere Nachmessungen der Oberständer, deren auffallender Zunahme oben gedacht wurde, werden in jeder der, besonders abgesteinten, also dauerhaft bezeichneten Probeflächen, von Peil Zeit zu Zeit stattfinden, — In der Fläche 3 werde ich im kommenden hla- Frühjahr eine Stelle von Morgen als Röderwald behandeln lassen, ech- um auch hier das Erscheinen der Pfriemen beobachten zu können, Auch > sollen zehn gleich starke Stangen zur Zeit der Saftregung gehauen und ^ hierbei die Stockstummel von 1 bis 10 Fuß hoch gemacht werden. Zu daß bemerken ist weiter, daß die noch stehenden 2Y süße Kastanien gleiche die Dimensionen (Höhe und Durchmesser) wie die Eichen haben und in -elle Suren Jahren reife Früchte bringen. 64 Capitel V. Ertragsangaben für Hackwaldungen. sey K. 48. Nl Nachdem ich in dem Obigen, Behufs einer genauen Erörterung der Frage über die Hackwaldungen im Odenwalde und deren Vortheilhaften Betrieb, die Ertragsresultate der Buchen, Kiefern und Eichendistrikte meines Forstbezirks, wie sie eine sorgfältige 2', Beobachtung ergab, angeführt habe, wende ich mich nun zu den bei Ertragsangaben wirklicher Hackwaldungen oder solcher Niederwal- bes düngen, welche bereits ein oder mehrmals gehauen worden sind. Ich selbst besitze nur das Ergebniß von einer Abtriebsfläche und dieses ist ganz dasselbe wie es in v. Wedekinds Jahrbücher der Forstkunde 4s Heft Seite 100. u. 101. abgedruckt ist. Darnach ertrug bey einem 16jährigen Turnus, der Morgen: 75 Gebund Rinde zu 5 C.F. u. 21 kr. pr. Gebd. gleich 225 C.F.Rinde 26 fl. 15 kr. Ertr«! 12 Stecken Schalholz zu 70 C.F. u. 2 fl. 18 kr. „ sno — — 27 fl. Zb kr. „ Zusammen . . 1065 C. Fuß gleich 5 Z fl. 51 kr. Der jährliche Durchschnitts Ertrag ist demnach 14 Cubik- Fuß Rinde- und 52 Cubik-Fuß Holz oder 66 Cubik-Fuß Höh und Rindenmasse mit 3 fl. 42 kr. Von andern Forstmännern sind mir folgende Ertragsanga- . ben bekannt geworden: 1) v. W cd ekind*) giebt für einen ziemlich gut bestandenen G- chen-Schälwald unter ziemlich günstigen Localverhältnissen, bey einer Erhebung über die Meeresfläche bis zu 800 Pariser Fuß, unter Voraussetzung eines Umtriebs von 15 bis 20 Jahren als Durchschnittsertrag auf einen Morgen 17'/- summarischen Stecken L 70 Cubik-Fuß Masse und 105 Ge- buud Rinde an, oder im jährlichen Durchschnitt: 1 summarischer Stecken a 70 Cubik-Fuß und 6 Gebund Rinde » - 30 Pfund. 2) Hartig**) giebt den jährlichen Holzertrag der Haubergk in Siegen folgendermaßen an: _ 20 Cubik-Fuß Kohlholzmasse, 20 Stück Wellen 80 Pfund Lohrinde. *) Neue Jahrbücher der Forstkunde 6tes Heft S. HZ. ") Dessen Forstarchiv von und für Preußen 2ter Jahrgang ites Heft. 65 Da diese Angaben für den Magdeburger Morgen berechnet seyn dürften, so ergeben sich für den Großherzoglich Hessischen Normal-Morgen im Verhältniß die nachstehenden Resultate: 40 Cubik-Fnß Kohlholz, 20 Stück Wellen » 1 Cnbik-Fnß, 76 Pfund Rinde; also ungefähr 60 C. Fuß Holzmasse und 2'/4 Gebund Rinde » 33 — 35 K. Die im Vergleich zurRin- denausbeute bedeutende Holzmasse muß zum Theil in Birkenholz bestanden haben, da die Birke im Siegen'schen begünstigt wird. 3) Hundeshagen*) giebt als Durchschnitt für zwei besonders ausgewählte geographisch verschiedene Orte in etwa 1000 Fuß Meereshohe, bey einem aus Buchen, Hainbuchen und Birken etwas vermischten Eichen-Niederwald, auf sehr günstigem Standort, im Sandstcingebirg und bunten Thonlager, bei 15jährigem Umtrieb 27 Cubik-Fuß gemischter Holzmasse an. Dieses auf Großherzogl. Normalmaas rcdu- zirt, giebt 53,056 Cubik-Fnß. Rechnet man ^/s der Ge- sammtmasse als Rinde, so ergeben sich als Jahresertrag im Durchschnitt 44,2 Cubik-Fuß Schalholz und 8,84 Cubik-Fuß Rinde. 4) Pfeil**) setzt den Ertrag der Schälwaldungen auf gutem Boden zu 1000 bis 1200 Cubikfuß und 23 — 26 Centner Rinde, oder beiläufig 69 bis 78 Gebund bei 16 bis 18 jährigem Umtrieb; auf mittelmäßigem Boden zu 700 bis 800 Cubikfuß Holz und 14 bis 18 Centner Rinde oder beiläufig 42 bis 54 Gebund. — Das Mittel aus diesen Angaben beträgt 925 Cubikfuß Holz und 20 Zentner Rinde, oder viro» 60 Gebunde für das Großhcrzogliche Normal-Maas und Gewicht. 5. Behlen ***) nimmt den jährlichen Durchschnitts-Ertrag bey 20jährigem Umtrieb zu 53,7 Cubikfuß Gesammtmasse oder beiläufig 45 Cubikfuß Holz und 9 Cubikfuß Rinde an. *) Dessen Beiträge zur gestimmten Forstwissenschaft tter Band 2 tes Heft. *') Das forstliche Verhalten der deutschen Waldbäume und ihre Erziehung. Berlin, 1829 300. Dessen kritische Blätter III. Band 1. Heft S. 83. Topographie des Spessarts m. Band, 138. 5 66 6. Der Preußische Oberförster Scheidweiler zu Dann*) giebt für die schlecht bestandenen Gemeindewaldungen des Kreises Dann, bei 15jährigem Umtrieb, folgende Erwäge für die erste Bodenklasse an: 750 Cubikfuß Masse überhaupt. 85 Prozent in Holz mit 673 Cubikfuß Holz, oder jährlich 42,5 Cubikfuß; 15 Prozent Rinde, mit 113 Cubikfuß, oder jährlich 7,5 Cubikfuß. Der schlechten Be- standsvcrhältnisse wegen, ward hier die beste Bodenklasse beibehalten. 7. Der sehr erfahrne Gräflich Erbach-Fürstenauische Forstmeister Herr Klump zu Michelstadt, hatte die Gefälligkeit mir seine Erfahrungen für die Waldungen seines früheren, zum hiesigen Landraths-Bezirk gehörigen Dienstbezirks, also fir den Odenwald, für den 16jährigen Umtrieb mitzutheilen. Herr Klump rechnet im größeren Durchschnitt bei gute« Bestände auf 10 Stecken Schälholz 64 Gebund Rinde, folglich jährlich 44 Cubikfuß Holz und 12 Cubikfuß Rin- denmasse. 8. Der Königlich Bayerische Nevierförster vr. Müller für die Gegend von Aschaffenburg 1) auf bestem Boden -t. bey 20jährigem Umtrieb — 55.4 Cubikfuß, b- „ 30 „ „ — 60,0 „ 2) auf gutem Boden ». bey 20jährigem Umtrieb — 48,0 „ b. „ 30 ,, ,, 55,4 ,, 3) auf gut mittelmäßigem Boden bey 20jährigem Umtrieb — 45,0 „ d. ,, 30 ,, ,, 49,4 ,, 4) auf mittelmäßigem Boden ». bey 20jährigcm Umtrieb — 41,4 „ d. ,, 30 ,, „ 44,0 ,, - erb vor 1l ') Allgemeine Jahrbücher der Forst- und Jagdkunde von Wedekind und Behlen H Bandes IV. Heft, oder Zeitschrift für das Forst- und Jagd- wesen mit besonderer Rücksicht auf Barern V. Bandes H. Heft S> 7t 5) auf schlechtem Boden »- bey 20)ährigem Umtrieb — 38,0 Cubikfuß b ,, 30 „ „ 33,0 ,, Im Mittel also ». bey 20)ährigem „ — 45,1 „ und viio» 10 Cubikfuß Rinde l>. bey 30sährigem Umtrieb — 48,5 „ 9. Der Königlich Preussische Forstinspektor Eichhof*) setzt den Ertrag bey Wjährigem Turnus folgendermaßen an: Ite Bodenklasse (sehr gut) voller Bestand 48 Cubikfuß Klafterholz 20 — Neisholz 1,5 Ctr. Rinde 10,3 — Rinde 2te Bodenklasse (gut) voller Bestand 36 Cubikfuß Klafterhol; 20 --- Rcisholz 1,0 Ztr. Rinde 6,9 — Rinde. 3te Bodenklasse (mittelmäßig) voller Bestand 30 Cubikfuß Klafterholz 16,6 — Reisholz 0,6 Ctr. Rinde 4,3 — Rinde 4te Bodenklasse (schlecht) 18 Cubikfuß Klafterholz 10 — Reisholz 2 — Rinde 0,3 Ctr. Rinde Im Durchschnitt also: 33,0 Cubikfuß Klafterholz 16,6 — Reisholz 5,9 — Rinde in 0,85 Ctr. Auch hier erscheint der Rindenertrag im Vergleich zum Hvlz- ertrag sehr gering und läßt deßhalb auf eine starke Untermischung von andern Holzarten schließen. 10. Hartig**) nimmt für Dillenburg und Siegen den Ertrag auf mittelmäßigem Boden und gutem Bestände folgendermaßen an: ') Allgemeine Forst- und Jagdzeitung von 18L8 Nro. 68. ") Dessen Abhandlungen über forstwiffenschastliche Gegenstände, Berlin, t>8 ». bey 15jährigem Turnus 40,0 Cubikfuß Klafterholz 13,3 — Reisholz zusammen 53,3 — und 80 T Rinde oder 5,5 Cubikfuß Rinde b. bey 30jährigem Turnus 50,0 Cubikfuß Klastechvlz 13,3 — Rcishol; zusammen 03 Cubikfuß und 66,6 8 Rinde oder 4,6 Cubikfuß Rinde Andere Angaben, wie B. von Fischer in Laurops Annalen und vo* v. Uslar in dessen fvrstwirthschaftlichen Bemerkungen werden aus dem Grunde nicht angeführt, weil weder das Flächen- noch Körpermaaß genau angegeben ist. 8 49 . Diese sämmtlichen Ertragsangaben ordnen sich nun folgendermaßen : 1) v. Wedcki nd f. d. Ghgth. Hess. 70 C.F. Holz 18 C.F. Rinde 21 Hartig f. d. Fürstenth. Siegen 60 7 „ 3) „ f. d. Geg. v. Dillenburg 53 „ 5,5 ,', // 4) Pfeil für Preußen .... 58 11 „ 5) Jäger für. den Odenwalde. . 52 ,, 14 „ 6) Eichhof für Rheinprcufien . . 50 // 6,0 „ 7) Mü ller f. d. Geg. v.Aschaffenb. 45 // 10 „ 81 Klump für den Odenwald . 44 12 „ 9) Behlen für Bayern ... 43 // 11 „ 101 Hundeshagen f. Churhessen 42 // 11 „ 111 Scheidweiler f. Rhciiipreuss. 42,5 7,5,, Allgemeiner Durchschnitt 51 Cubikfuß Holzmasse 10 „ Rindenmasse Summe 61 Cubikfuß *1 Die Rinde beträgt hier >/s der Gesammtmasse. träl Um glc> wci den der nur den maj Etc Hm Bel Hm 40 v. *) Es muß hier ausdrücklich bemerkt werden, daß die angegebenen Erträge die Resultate von größeren, öfters unvollkommen bestockten Flächen enthalten. Wie hoch der Ertrag des Hackwaldcs möglicher Weiß ansteigen könne, ergiebt sich aus folgender einfachen Berechnung. L>be» Seite ü ist bemerkt worden, daß in einem zu dem Dienstbezirk des Der- 8. so. Nach den Seite 64 angegebenen Durchschuittspreißen beträgt der Geldwert!) der jährlichen Natural-Produktion: ». an Holz 51 E.F. a 2 kr. . . . . 1 fl. 42 kr. b. an Rinde 10 „ ä 7 kr. . . . . 1 fl. 10 kr. Summe 02,8 Masse mit . . . . 2 fl. 52 kr. Es stehet somit der Ertrag des Hackwaldes vom 16jährigen Umtrieb, dem des Niederwaldes vom 50jährigen Umtrieb nahe gleich, wenn bei diesem alle Sortimente als Brennholz gerechnet werden. Der Hackwald stehet sonach beinahe eben so hoch über dem Buchenhochwaldc bey gleichen Standortsverhältnissen, wie der Röderwald und es darf hier nicht unbeachtet bleiben, daß »ur Buchenhochwaldnilgen von mittelmäßigem und schlechtem Boden mit Hack- und Rodcrwaldungcn von gutem und gut mittelmäßigem Boden verglichen werden können, indem diejenigen Standorte, welche der Buche nicht zusagen, in der Regel den Hack und Rödcrwaldungcn vollkommen entsprechen und für diese Betriebsarten gut genannt werden müssen.*) 8 si. Der für gleiche Lokalitäten ungleich höhere Geldertrag des Hackwaldes gegen den Buchenhocbwald, war theilweisc schon vor 40 Jahren anerkannt. Eine nicht uninteressante Begleichung hat v- U sla r**) auf Seite 248 und folglich seiiwr noch jetzt lehrreichen faffcrs gehörigen Hackwalde von erst zehnjährigem Alter sich 800 bis icx>a Stöcke pr. Morgen vorfänden und daß die Ausschläge, deren zwei bis drei dominiren, eine Länge von 20 bis 25 Fuß und einen unteren Durchmesser von Z bis a Zoll haben. Werden die kleineren Zahlen beibehalten und angenommen, daß die Stangen im ilijährigen Alter auf 20 Fuß Prügelholz geben und einen mittleren Durchmesser, durchschnittlich von drei Zoll haben, so enthälr eins Stange i,ai C. Fuß und i6«x> dergl. — 2256 E. Fuß. Hiernach beträgt der jährliche Durchschnittszuwachs von ia> C. Fuß, folglich noch weit mehr, als der der Kiefer. Ich zweifle nicht, daß der mehr erwähnte, von allen reisenden Forstmännern als das ,„>a von Vollkommenheit geschilderte Hackwalddistrikt, diesen und selbst noch einen höher» Ertrag liefern wird und werde die Resultate des Einschlages seiner Zeit bekannt machen. ') Vergleiche hiermit Linz Abhandlung über die Wahl des Hoch und Niederwaldes in Hartigs allgemeinem Forstarchiv 6. Band S. 68 und 62. ") Forstwirthschaftliche Bemerkungen auf einer Reise. Braunsckw. 17Y2. 70 Schrift angestellt. Der Verfasser bemerkt, daß das Beispiel aus dem Forst Läutern im Westrich genommen sey und sagt: Der Morgen 15jähriger Rindenwald kann abwerfen 75 Gebund Rinde L 60 st. per 100 .......... 45 st. — kr. Hiervon ab das Schal- und Bin- derlvhn ä 15 st. xer 100 Gebund . . 11 st. 15 kr. bleibt Überschuß . . . 33 st. 45 kr. Aus Klafterhol; und Wellen ist zu erlößen ........... 48 st. — kr. Hiervon das Hauerlohn abgezogen zu 6 st. — kr. bleiben . . . 42 st. — kr. Mithin die 15jährige Einnahme . . . 75 st. 45 kr. also jährlicher Ertrag . . . . 5 st. 3 kr. Auf einem Morgen 70jährigen Bnchwald können höchstens geschlagen werden: 25 Klafter L 144 Cubikfuß; das Klafter gilt L 4 st. 40 kr.116 st. 40 kr. Das Hauerlohn abgezogen L 28 kr. per Klafter 11 st. 40 kr. bleiben . . 105 st. — kr. Aus Wellen, Abfall der zu 250 Gebund angeschlagen ist, kann 100 Gebund zu 4 st. Verkaufspreis gerechnet, erlößt werden . . . . . 10 st. — kr. Hiervon Abzug an Hauer und Binderlohn.. 1 st. 15 kr. Nest ... . 8 st. 45 kr. Summe des Ganzen ..... 113 st. 45 kr. trägt für ein Jahr 1 st. 37'/, kr. Der Morgen Rindenwald reutirt daher gegen den 70jährigeil Buchenwald jährlich mehr 3 st. 25'/,. „Im Falle das Holz nicht geschält worden, so könnte hoch stens '/« an Klafterholz mehr erfolgt seyn. Der Erlös des sämmtlichen Feuerholzes sind 48 st. der achte Theil mehr 6 §> statt dieser 6 st. erhält man aber, wenn der Abgang als Rinde 71 verkauft wird, 33 fl. 45 kr., woraus folgt, daß demnach beim Schälen 27 fl. 45 kr. mehr gewonnen werden, und die gleich zu Anfang dieses Aufsatzes angeführte Meinung, als hätte man Schaden beim Borkenschälen, widerlegt." 8 ss. Aus unsern Erfahrungssätzen ergeben sich nunmehr folgende Resultate und Vergleich ungen: l. Der Buchenhochwatd liefert: , ». auf gutem Boden bey einer Umtriebs- zeit von 70 bis 30 Jahren jährlich: a- an Hauptnutzung (oben Seite 54) 75,6 Cubik-Fuß ch an Durchforstungsertrag ^/s des Hanptertrages *) ...... 30,2 „ ls kr. kr. kr. öch des fl inde Summe . 105,8 Cubik-Fuß l>. auf bestem Boden in Mulden */z mchr oder also «. Hauptertrag . . . 90,0 ,, jS. Durchforstungsertrag 36,0 „ Summe . 126,0 Cubik-Fuß ll- Der Kiefernwald erträgt ». auf mittelmäßigem Boden bey 40 bis 50 jährigem Umtrieb: «. an Hauptertrag (oben Seite 49) jährlich 121,0 „ oder im Werth von Buchenholz . 72,6 „ /)- Durchforstungsertrag -/z des Hauptertrages mit 48,4 Cubik-Fuß überhaupt oder im Werth von Buchenholz ..29,0 „ Gesammtertrag . 101,6 Cubik-Fuß b. auf ganz schlechtem Boden wo an ein Fortkommen der Buche nicht mehr zu denken ist: *) Diese Annahme ist nicht willkührlich, sondern aus der, Behufs Abschätzung der Gräfl. Erbach Erbachischen Waldungen aufgestellten, auf wirkliches Ergebniß basirten Ertrags-Zusammenstellung entnommen. 72 «. Hauptnntzungscrtrag, 75 Cubik-Fuß oder im Werth von Buchenholz . 45 „ /?. DnrchforstungSertrag 15 Cubik-Fuß im Werth von Buchenholz ... S „ Gesammtertrag . 54 Cubik-Fuß lll. Der Hackwald producirt an den ihm gewöhnlich gewidmet werdenden Stellen mit mittelmäßigem Boden, wo die Buche kein freudiges Gedeihen mehr zeigt und höchstens 30 bis 40 Cubik-Fuß Haubarbeitsertrag jährlich liefert: «. an Holz 51 Cubik-Fuß oder im Werth von 0,8 des Buchenholzes . 40,8 „ . an Rinde 10 Cubik-Fuß: als Brennmaterial im Werth von 0,8 des Buchenholzes *) . 8,0 „ Gesammtcrtrag . 48,8 Cubik-Fuß 8. s». Aus diesen, auf gleiche Brennwerthc reduzirten Erträge«, lassen sich folgende Schlüsse ziehen: 1. Der Buchenhochwald ist auf gutem und besten Bodn, beizubehalten, denn diese Betriebsart liefert hier den höchsten Na,75 der Hauptnutzung, erhöhet das Geldeinkommen »« Zo X l,7S kr. — 53,a kr. und stellt somit den Gesammt Ertrag a" 3 fl. 53,a kr. und nicht öfter als alle fünf Jahre wiederkehrt, während der ganzen auf allerhöchstenS 100 Jahre zu setzenden Umtriebszcit *) also acht und auf bestem Boden zehnmal ausgeübt wird. Wird die Waldstreunutzung alle zwei bis drei Jahre wiederholt, so werden die Baume »ach und nach zopstrockcn und es sinkt der Ertrag wie durch die genauesten Bestandsaufnahmen auf das bestimmteste nachgewiesen werden kann, um ein Fünftheil herunter.**) ') Obgleich der Glaube noch ziemlich allgemein ist, daß die Buche erst mit 12» bis >50 Jahren den größten Ertrag liefere, so kann doch durch viele genaue Beobachtungen bewiesen werden, daß der Zuwachs auf gutem Boden mit 8» und auf bestem Boden mit i»o Jahren nicht mehr steigt, sondern entweder eine Reihe von Jahren gleich bleibt, oder aber, wie dieses am häufigsten der Fall ist, sogar sinkt, was hauptsächlich in der verminderten Stammzahl seinen Grund hat. Die besondere, auf einer Täuschung und mangelhaften Erforschung der Holzzuwaäisgesctze beruhende Vorliebe für den hohen Umtrieb muß einer besseren Ueberzeugung Platz machen, wenn man die Glieder der Ertrags-Tafeln durch wirkliche Beobachtungen im Walde, und nicht durch Interpolation oder blosen Kalkül findet. Sehr auffallend aber ist es, wenn angesehene Forstmänner einen 1 20 jährigen Umtrieb vertheidigen, während ihre für besten Boden aufgestellten Ertragstafeln vom yo. Bestandsjahr für den dominirenden Bestand keinen steigenden Zuwacks nachweisen und den Ertrag nur dadurch steigend erhalten, daß die Durchforstungs-Nutzungen vom ao. Bestandsjahr mit 2Y2 C. Fuß steigend angenommen werden, bis zum loo. Jahre mit 1032 Cubik-Fuß. Mehr über diese wichtige Materie in Hundeshagen forstlichen Berichten 2 s Heft Seite 167 u. f. ") Ich kann eine kürzere als fünfjährige Periode zur wiederkehrenden Laubnutzung nicht zugeben, wenn der Boden in seiner organischen Kraft nicht merklich geschwächt werden soll, indem ich den von Hundcshagcn (vi,l. dessen Lehrbuch der Forstpolizei. Tübingen 1830 Seite 230 u. f., auch Waldweide und Waldstreu S. 32 u. 35.) ausgesprochenen Satz, daß das abfallende Laub schon im ersten Jahr bis '/, eines jährlichen Abfalles verwese, im zweiten Sommer aber fast gänzlich zerstört gefunden werde; nicht bestätigt gefunden habe. Ich ließ nämlich im Herbste 1833 kurz vor bem Blätterabfall das auf dem Boden liegende Laub von einem * Morgen 7ojährigen vollkommenen Buchenwald zusammenrechcn und erhielte den meine Erwartung weit übersteigenden Ertrag von Y«27 N wald- trvckenes und HYkP ss ganz dürres Laub. In den ersten Tagen deS Februar d. I. wurde auf derselben Stelle die im vorigen Herbst abgefallene Laubmasse abermals zusammengercckt und gewogen. Es fanden sich 3251 ss etwas feuchtes Laub, wovon lOO M bis zu 70 S eingetrocknet sind; der Betrag an ganz dürrem Laub ist also 2270 N. Nimmt man einen jährlich gleichen Blattabfall an, — was jedoch mit Sicherheit 74 2) Auf gut mittelmäßigem Boden liefert die Buche nicht mehr als 50 bis 60 C. Fuß Haubarkeitsertrag und verdient wohl beibe- nie geschehen darf, indem in manchen Jahren, namentlich in Mastjahren, oft nur die Hälfte eines gewöhnlichen Laubabfalls erfolgt—so hätte sich das Laub von drei, oder gleich nach dem Abfall von vier vollen Jahren vorgefunden. Weil dieser Versuch auffallende und früheren Beobachtungen widersprechende Resultate geliefert hat, so habe ich folgende drei weitere Untersuchungen angestellt. Auf verschiedenen bereits im Jahr 1631 kurz vor dem Blätterabfall im Herbst auf Laubertrag untersuchten Stellen in dem Forste Erbach ergaben sich die in nachstehendem Labellchen eingetragenen Resultate. Nummer. Bestands- Alter. Bestands- Beschaffen- heit. Bestandsmasse. C.Fuß. Gewicht desLaubes. Bemerkungen. sehr wald- trocken. 8 ganz dürr. 8 t 50 vollkommen. 3270 3866 3375 Ergebniß von 2 6o desgl. 4320 3602 3144 einem Großh. 3 80 desgl. l>905 32b6 2853 Hess. Normal- Morgen. Mittel 3579 3124 Im März 1834 wurden dieselben Stellen und andere unmittelbar angrenzende, von welchen nie Laub entkommen sein mag, untersucht und folgende Resultate erhalten: Die Fläche Nr. l lieferte 6698 K' waldtrockenes Laub, während eine noch nie berechte Stelle iib58 8° geliefert hat. Die Fläche 2 lieferte 5445 8, während eine nie berechte Stelle 5452 8 geliefert hat. Diese Stelle liegt dem Winde etwas ausgesetzt und war jedenfalls ein großer Theil des Laubes weggewehet. — Die Fläche Nr. Z lieferte 6044 8, während eine gleiche nie berechte Stelle 10374 8 geliefert hat. Von diesem Laub sind 100 8 durch anhaltende Ofenwärme zu 7Y Pfd. eingetrocknet. Es ergibt sich sonach aus den Wägungen I und 3, daß auf den noch nicht berechten Stellen um s/l, mehr Laub gelegen hat, als auf den vor drei Jahren berechten Flächen und hieraus weiterhin, daß sich die Laub- masse von vier vollen Jahren vorgefunden hat, wie dieses der im vorigen Herbst vorgenommene Versuch bestätigt. Auf die Resultate der Fläche 2 ist sich nicht zu verlassen, weil, wie bemerkt, hier viel Laub vom Winde entführt worden ist. So übereinstimmend die Resultate der im Herbste und Frühjahr in verschiedenen Forstrevieren vorgenommenen Wägungen sind, so zeigen sich doch die Resultate der im Jahr I8ZI angestellten Beobachtungen, von den jetzigen so sehr verschieden, daß die Sache noch hall Die Gel hoh> Ullf in! C. gen u»r Kie Nv sch> als Lol Wl bis ein Er fin He we ist halten oder aber noch besser durch die Fichte ersetzt zu werd eil. Diese ist in dergleichen Localitäten — in der Regel Ostsckten oder Gebirgs - Plateaus — ganz an ihrer Stelle und liefert ungemein hohe Erträge, bei 70 bis 80jährigem Alter 140 bis 150 C. Fuß jährlich ohne die Durchforstungen. * *) 3) Auf mittelmäßigem und schlechtem Boden liefert die Kiefer unstreitig die höchsten Natural- und Gelderträge und ist deßhalb in diesen Localitäten, wo die Buche nicht mehr als höchstens 30 C- Fuß jährlichen Durchschnitts-Ertrag zu liefern vermag, nicht genug zu begünstigen. 4) Wo es an Holz zur Befriedigung der Bedürfnisse fehlt und aus ein baldiges Einkommen gerechnet werden muß, geht die Kiefer jeder andern Holzart weit vor, indem sie im Falle der Noth mit 20 bis dreißig Jahren abgetrieben werden kann und hier schon sehr hohe Material- und Gelderträge liefert. 5) Da der Ertrag eines Hackwaldes pr. Morgen nicht höher als zu 60 bis 70 C. Fuß gemischter Holzmasse einschließlich der Lohe angenommen werden kann, und dieses Holz nur zu 0,8 im Werth vom Buchenholze stehet, so reduzirt sich der Ertrag auf 48 bis 56 C. Fuß, steht also immerhin weit höher als der Ertrag eines Buchenwaldes in dieser Lokalität, bleibt jedoch gegen den Ertrag eines Kiefernwaldes nahe um die Hälfte zurück. Deßhalb finden sich auch da, wo kein Ueberfluß an Waldboden ist, keine Hackwälder und eben so wenig da, wo die Lohe nicht abgesetzt werden kann. Wo dagegen Waldboden im Ueberfluß vorhanden ist und das Kiefernholz keine hohen Preiße hat, auch Gerbereien keineswegs als erledigt angesehen werden kann und fernere Untersuchungen anzustellen sind, um das wahre Ertrags-Verhältniß zu erhalten. Jedenfalls war der sehr trockene Frühling und der sehr nasse und kalte Sommer und Herbst 16ZZ der Zersetzung des Laubes in Humus sehr ungünstig. — Weitere Beobachtungen und Erfahrungen über Streuertrag und den mit der Streunutzung verbundenen Holzertrags-Verlust, bleiben für eine besondere Abhandlung vorbehalten. *) Müßte ich nicht befürchten, zu weit von meinem Gegenstände abgeführt zu werden, so würde ich diesen und selbst Durchschnitts-Erträge bis zu 200 C. Fuß nachweisen. — Pfeil (dessen kritische Blätter VIH. Bd. is Heft.) hat von vielen andern Orten her, inzwischen eben so hohe Erträge nachgewiesen. 76 bestehen, oder wenigstens Absatz nach außen nicht fehlt, da liefern M die Hackwälder binnen der kürzesten Zeit die höchsten Gelderträge, §>ei! beschäftigen die meisten Menschenhände, gewähren also das höchste 18 Arbeitseinkommen, erhalten bei Laubschonnng den Boden in seiner ter ursprünglichen Kraft und bedürfen bei regelrechter HiebSführung entweder gar keiner oder nur höchst unbedeutender Nachbesserungen, heni 8- 5-b. 2,7 Vorstehend ist vorausgesetzt, daß derHackwald bereits bestehe, denn anders stellt sich das Ergebniß, wo dieser erst angelegt werden muß. — Auf S. 55 wurde gezeigt, daß der Ertrag eines 30jährigen Eichcn-Samenwaldes jährlich 61,2 C. Fuß Masse einschließlich der Rinde oder 50 C. Fuß geschältes Holz und Reisig und 11,2 C. Fuß Rinde beträgt, welche nach den S. 64 angegebenen Localpreißen sich im Werth auf 98,6-1-78,4 —177,0 kr. — 2 fl. 57 kr. belaufen. Wenn hiernach sowohl Materialertrag als Gelderlöß nur wenig differiren, so sind doch die nicht unbe- und deutenden Kosten der ersten Anlage nicht außer Ansatz und weiter- ang hin nicht unbeachtet zu lassen, daß bei dem Hackwalde in gleicher bezc Zeit eine zweimalige Nutzung stattfindet, was der Zinsen wegen lich von großem Einfluß ist. Da eine vollständige Vergleichung der Gelderträge erst geschehen haa kann, wenn der Werth der Frucht- und übrigen Nutzungen bekannt xac ist, so gehe ich nunmehr in der versuchten Lösung der vorgelegten Aufgabe weiter und zur Ausmittelung des Werthes der Agrikultur- j„ ^ Produktion über. ter. Capitel VI. Ertragsangaben für die landwirthschaftlichen Erzeugnisse der Hack- und Nöderwaldungen. 8 55 . In gleichem Maaße, wie die seither in Beziehung auf die Holzproduction ermittelten Resultate auf Erfahrungen beruhen, werde ich in dem Nachfolgenden mir wirklich aufgewendete Schaffungskosten und wirklich bezogene Erndten angeben, also auch z,8 hier den Weg der Erfahrung strenge einhalte» und alle Theorien an absichtlich unbeachtet lassen. Ga 1) Im Revier Reichenberg, einem meiner Dienstbczirke wurde im Jahr 1828 die Seite 41 Nro. 6 bezeichnete Stelle im Di- i 13l 77 Lr- strikt Epschenhain, welche 14,5 Morgen enthält, gerädert und mit Heidekorn bestellt. Die Ernte war gut, so daß für den Zehnden 18 fl. erläßt wurden, eine Summe, die dem Werth von 3,6 Malter Heidekorn gleichstehet. Im Herbste geschah die Saat mit Winterroggen. Der ze- hente Theil der Erudte hat betragen: 41 Garben Korn, welche 2,7 Malter geliefert haben. Es kommen somit auf die ganze Fläche: a. 36 Malter Heidekorn, b. 410 Garben Korn oder 410 Gebnnd Stroh L 20 in und 27 Malter Korn; folglich per Morgen: 2,43 Malter Heidekorn, 28 Geb und Stroh und 1,82 Malter Korn. Das Malter Heidekorn zu 5 fl. das Matter Korn zu 6 fl. und das Gebuud Stroh zu 6 kr., folglich das Pfund 1,2 Heller angenommen, stellt sich der Rohertrag pro Morgen 25,87 fl. Das bezahlte Pachtgeld betrug für die ganze Fläche 60 fl. 25 kr.; folglich pr. Morgen 4,08 fl. 2) Eine andere Stelle in demselben Forste, Distrikt Hirschhaag von 5,0 Morgen wurde im Jahr 1820 zu 2 Früchten verpachtet um 30 fl. 10 kr. Der Ertrag des Zehnten ergab 1,25 Malter Heidekorn und in dem darauf folgenden Jahr 14 Gebuud Korn mit 0,50 Malter. Die Heidekorn-Erndte muß hiernach als gut, die Kornerudte dagegen als schlecht angenommen werden. Demungeachtet berechnet sich die Nutzung, wie folgt: » das Pachtgeld 6,03 fl. b. der Ertrag «. an Buchwaizen ...... 2,5 Malter an Winterroggen ...... 1,0 „ und 28 Gebuud Stroh. 3) Eine andere Stelle in demselben Distrikt, Hirschhaag 2,89 Morgen enthaltend, gab 32 fl. 5 kr. Pachtgeld und lieferte an Zehnten 1,25 Malter Heidekorn, und im folgenden Jahr 13 Garben Korn mit 0,8 Malter Korn und 13 Gebnnd Stroh. Der Gesammtertrag ist sonach 12,5 Malter Heidekorn, 8 Malter Korn, 130 Gebund Stroh oder in Geld 123,5 fl. und Das Pachtgeld pro Morgen beträgt: 8,25 fl. und der Ertrag 3,21 Malter Heidekorn, 33 Gebund Stroh und 2,06 Malter Korn im Werth von 31,7 fl. 4) Eine vierte Stelle, District Kirchengrnnd (Seite 42 Nro. 7) lieferte für 13 Morgen ein Pachtgeld von 91 fl. 35 kr, und an Zehnten für Heidekorn 4,4 Malter und an Korn 32 Garben, welche 40 Gebund Stroh mit 807 L und 2'/« Malter Korn gaben. Es kamen sonach auf den Morgen ». an Pachtgeld 7,05 fl. — kr. b. Naturalertrag 3,38 Malter Hcidekorn, 31 Gebund Stroh und 2,21 Malter Korn, Geldwerth 33,26 fl. 5) Revier Zell, District Heuberg, (Oben Seite 39 Nro. 2.) Eine Stelle von 2,88 Morgen wurde im Jahre 1828 »li! 2 Simmer Heidekorn eingesäet; Ertrag 4'/. Malter. Im Herbst wurden 3 Simmer Winterkorn ausgesäet; Ertrag 100 Garbe» mit 5 Malter 2^ Sr. Es kommen sonach auf den Morgen: ». Heidekorn.3 Kumpf b. Korn ........ 4 „ Heidekorn.1 sä Malter b. Korn.2 Malter und 35 Gebund Streb. Der Werth der zweijährigen Erndte pro Morgen beträgt demnach: 12/- Malter Buchwaizen ü 5 fl. . . . . 7 fl. 30 st 2 „ Kornwaizen ä 6 fl. . . . . 12 fl. — st 35 Gebund Stroh L 6 kr.3 fl. 30 st Summe . 23 fl. — st Diese Fläche wurde um den halben Ertrag gebaut. 6) Eine andere Parzelle, desselben Distrikts von 20,05 Morgen gab an Zehnten: ». im Jahr 1828 Heidekorn 4,3 Malter, b. „ „ 1829 Korn 88 Garben geben 90 Gebund Stroh mit 1824 L und 5'/8 Malter Korn. Der Gestammt-Ertrag ist sonach: 43 Malter Heidekorn L 5 fl. .... 215 fl. — st öl'/« „ Korn ü 6 fl. 307 fl. 30 kr 900 Gebund Stroh ä 6 kr. 90 fl. — kr Summe 612 fl. 30 st Aussaat Erndte S. und 55 dres 22 eine folg ») . b) . Die 182 183 sich fach Kor «ich noni und der Ertrag des einzelnen Morgen: ». an Heidekorn 2,14 Malter, b. Winterroggen 2,55 Malter mit 44 Gebund Stroh. Das Pachtgeld betrug im Ganzen 88 fl. folglich pro Morgen 4,38 Gulden Die Aussaat pro Morgen .... 0,25 Malter Heidekorn und 0,35 Malter Korn. 7) Derselbe Forstbezirk, Distrikt: alter Stockschlag (Oben S. 39 Nr. 1). Eine Fläche von 2,78 Morgen wurde um Lohn bearbeitet und verursachte 4 24 kr. per Tag folgende Kosten: -0 für das Abschälen, Trocknen und Brennen des Bodenüber- zuges, das Säen und Unterhacken des Heidekorns 55 Taglohn ............ 22 fl. b) für das Abmachen, Trocknen und Ausdreschen des Heidekorns, 15 Taglohn .... 6 " o) für das Aussäen und Unterhacken des Korns 22 Taglohn ............ 8 „ 48 kr. 4) für das Abschneiden, Binden, Fahren auf eine Stunde Wegs und Dreschen des Korns . . 4 " 52 » Summe 41 fl. 40 kr. folglich pro Morgen Arbeitslohn 15 fl. Ausgesäet wurden: ») Heidekorn Mltr. ä 5 fl. — 3 fl. 45 kr. b) Korn 3^ä Simmer Mltr. ä 6 fl. — 5 " 36 » Summe 9 fl. 21 kr. Die ganze Ausgabe beträgt sonach 51 fl. 1 kr. Gcerndtet wurden: 1829 an Haidekorn 6-/- Mltr. ä 5 fl. — 32 fl. 30 kr. 1839 an Korn 41 Garben und °/z Mltr. Summe 40 fl. 9 kr. Hiernach bleibt nicht nur nichts für Pacht, sondern es ergab sich außerdem noch ein reeller Verlaß von 10 fl. 52 kr. Die Ursache hiervon muß in ungünstiger Witterung gesucht werden. Das Korn konnte des beständigen Regenwetters wegen im Herbst 1829 nicht ausgesäet werden. Die Saat wurde im März 1830 vorgenommen. Das Heidekorn war nur mittelmäßig gerathen, das 80 Korn ganz verdorben. Auch mußte das Heidekorn mehrmals umgewendet werden und daher die hohen Erndtckostcn, welche übrigens ^ immer bedeutend sind, weil die Erndte in die Zeit des Grummet- ^ machens fällt. - 8) Von der ganzen Fläcke mit 33,25 Morgen betrug der ^ Zehnte an Heidekorn 9 Mltr., folglich der Gesammtertrag 90 Mltr. und der pro Morgen 2,71 Mltr. Das Korn konnte, wie bereits uac bemerkt, zur rechten Zeit nicht ausgesäet werden und ist deßhalb 2 i gänzlich mißrathen. 9) Revier Reichenberg, Distrikt Hoschbach, Sommerseite. Die Bearbeitung einer Stelle im Hackwalde von 14 Morgen verursachte folgenden Kostenaufwand: ») 4 Mlrr. Säefrncht (Heidekorn) L 5 fl. — 20st. b) Arbeitslohn für Schuppen, Brennen, Säen und Hacken, netto ..... . . — 100 " gxn e) Wildhüterlohn ...... . . — 11 » e) Drescherlohn ...... . . — 12 » L) Pachtgeld ....... . . — 28 » 10kr, Summe 190 fl. 10 kr Der Rohertrag, bestehend in 38'/. Mltr. Heidekorn, woren 3// Mltr. als Zehnten geliefert werden mußten. Es kommen so Soi mit pr. Morgen 2 fl. Pachtgeld, 11,0 fl. Bearbeitungs- und sonstige Kosten, 2,75 Mltr. Ertrag. ») z Die Heidekorn-Erndte war der andauernden nassen Witterung b) § wegen nur mittelmäßig und das Korn konnte gar nicht auögesaei °) t werden. i 10) Derselbe Forstbezirk, Distrikt Hirschhaag, 1831. - Eine Fläche von 3,39 Morgen wurde verpachtet um 36 st- d 20 kr. Der Heidekornzehnten ward verpachtet um 4 fl. 30 kr., da r, Kornzehnten um 5 fl. 30 kr. Hiernach kommen auf einen Morgen ^ t «,) Pachtgeld .......... 10,7 fl. b) Ertrag an Heidekorn ...... 13,3 -- §) ^ v) Ertrag an Korn ........ 16,2 11) Revier Zell. Distrikt Alte Momart. 1833. und Eine Fläche von 9 Morgen in 8 Abtheilungen wurde m Geb, Taglohn zur Heidekvrnsaat zubereitet. 81 E, Eine Abtheilung wurde verakkordirt: ») zu schuppen, brennen, säen und hacken 7 fl. — 56 fl. — kr. d) abzumähen und zu dreschen . . 8 » — 8 " — „ «) das Heidekorn zu putzen . . . . — — L „ ir " da ch Pachtgeld . 25 " — » M Die Aussaat betrug gerade aus 2 Mltr. und die Erndte rM nach Abzug des Zehnten 15 Mltr. gutes Heidekoru L 165 K, jhald 2 Mltr. mittelmäßiges » 120 K und 25 Centner Stroh. Es kommen pro Morgen: ») Pachtgeld .... 2,77 fl. >rgm d) Schaffungskosten . . 7,24 «) Aussaat 1 Simmer. 1,25 ,, Ost .Ost ovo« n se- so»« rung 6 5 , da cgenl 11,26 fl. Die Erndte beträgt mit dem Zehnten zwei Malter xor Morgen, im Werthe von 10 fl. Das Stroh, pr. Morgen 275 K hat einen geringen Werth und kann höchstens für den Fuhrlohn gerechnet werden. Das Unterhacken der Kornsaat beträgt pr. Morgen 1 fl. 45 kr. 12) Revier Eulbach, Distrikt Langethal. (Oben Seite 48 Nro. 7.) Eine Fläche von 5 Morgen wurde zu Winterkorn über Sommer gebaut und im Taglohn ä 24 kr. per Mann bearbeitet. Die Fläche kostete: u) zu schuppen ........... 18 fl- 36 kr. d) zu brennen ........... 9 ,/ 36 °) das Korn zu säen und unterzuhacken . . . 13 „ — >!) das Korn zu schneiden, binden und an den Weg zu tragen .......... 8 „ 44 °) das Korn nach Hause zu fahren, 4 Fuhren » 2 fl. ............ . 8 — k) das Korn zu dreschen ........ 6 — Summa 63 fl. 56 kr. S) Pachtgeld ..33 „ 56 Die Aussaat betrug 2 Mltr. und die Erndte 240 Gebund und diese gaben 19 Mltr. Korn, 240 Gebund Lang- und 15 e Gebund Wirrstroh, 74 L Aehren und 130 K Spreu. Das Korn wog 183 K xor Mltr. und das Stroh Aehren rc. 6 5889 und es stellt sich das Verhältniß zwischen Korn und Stroh auf 59: 100. Die Bestellungs- und Erndtekosten betragen pro ^ Morgen 12,8 fl. Die Aussaat pro Morgen 0,4 Mltr. Die Erndte 3,8 Mltr. und 48 Gebund Langstroh, 3 Gebund Wirr- ^ strvh. Der Werth des Ertrages nach Abzug der SLefrucht berechnet sich: ») 3,4 Malter L 6 fl.20,4 fi. ^ (das Malter Korn galt in 1832 acht Gulden und das Röderkorn zu Säekorn 9 fl.) und b) 51 Gebund Stroh L 6 kr. . .5,1 » Hal - wök Zusammen 25,5 fl. ^ das zu zahlende Pachtgeld betragt ....... 6,66 » ^ Das Korn auf dieser Stelle war vorzüglich und wird sich in Röderwaldungen wohl kein höherer Ertrag nachweisen lassen. ^ Es stand so schön, wie es im Felde nur immerhin stehen kann. ^ Wird der Zehnte von dem Ertrag noch abgezogen, so stellt sich ^ § der Geldwerth pro Morgen auf 23,0 fl. und es bleiben also nach ^ Abzug des Pachtgeldes noch 3,27 fl. als Netto-Ertrag pro Morgen. ^ Z. SS. Sta Um den Werth des Standeinkommens naher kennen zu ler- uem nen, wurden um Johanni 1832 10 K Staudenkorn — 3'/, Pfle Gescheid ausgesäet, und am 29. Oktober zwei, unter sich, und Da mit dem vorhergehenden gleich große Loose jedes mit 7 Gescheid - ^eii 20 K Korn eingesäet, um zur Zeit der Erndte Vergleichnnge» ^ejc anstellen zu können. Am 27. August 1833 kam das Korn nach Hause, uachdeni hoch es 8 Tage gelegen hatte. erga Das Staudenkorn ergab 3 Garben, welche "/s Simmer ^ klein 0,234 Mltr. mit 42 L Korn und 74 K Stroh geliefert haben, sich Es wiegt sonach 1 Mltr. 179 K und verhält sich Korn also zum Stroh — 57: 100. Auf Das gewöhnliche Korn ergab 6 Garben und diese 0,42! abge Mltr. mit 72 K Korn und 117 K Stroh; es wiegt sonach ein stelle Mltr. Korn 170 K. "ach Das Verhältniß von Korn und Stroh ist hier — 62: 100- Die Aus diesem kleinen, im Jahr 1834 im größeren wiederhab sthni ten Versuch ergab sich nun folgendes: ^ah, 83 roh pro Die irr- be- fl- >5 sich sen. IM sich iach gen. ler- 3'/- und! v - ngen iben. ^orn ,422 > ein 100 . rhob 1) Dom Staudenkorn ist nur halb so viel Säcsamen, als vom gewöhnlichen Winterkorn erforderlich; 2) Der Ertrag an Staudenkorn ist um 11 Prozent höher, als vom gewöhnlichen Winterkorn; 3) Der Rohertrag des Staudenkorns übersteigt den des Winterkorns um 26 — 27 Prozent; Die Versuchstclle betrug für das Staudenkorn 0,5 Morgen und es crgiebt sich schon hieraus, daß die Aussaat nahe um die Hälfte zu schwach war, und die Erndte kaum zu f/ä einer gewöhnlichen angenommen werden kann, welch letzteres von hoher und rauher Lage, magerem Boden und theilweisc auch von Wild- ftaß herrührt. Das Staudenkorn ging bald nach der Saat auf, blieb jedoch im ersten Jahr sehr klein und war im folgenden Frühjahr kaum sichtbar. Es war also an eine Grünfutter-Gewinnung nicht zu denken. Ein zweiter, im Sommer 1833 wiewohl sehr im kleinen, angestellter Versuch fiel in letzterer Beziehung ungleich besser aus. Es fanden sich nämlich noch ungefähr 100 Körner vom Staudenkorn vor. Diese säete ich im Juli auf ein Beet in meinem Hausgärtchen aus und versetzte die zu dicht erschienenen Pflanzen ziemlich gleichförmig auf eine Entfernung von 5 Zoll. Da ich die Pflänzchen mittelst kleiner Hohlspätchen, also mit Bällchen verpflanzt hatte, so wuchsen sie eben so freudig 'fort, wie diejenigen, welche auf-ihrer ursprünglichen Stelle geblieben sind. Anfangs Oktober war das sehr buschigte Staudenkorn 1 Fuß hoch, es wurde auf eine Fläche von 18 mss abgeschnitten und ergab hierauf 5,5 L Grünfutter. Könnte man von dieser sehr kleinen Fläche mit Sicherheit auf eine größere schließen, so würden sich Pr. Morgen 122 Centner grünes oder 24 Ctr. dürres Futter; also ohngefähr so viel, als eine sehr gute Wiese liefert; ergeben. Auf der zweiten Hälfte des Beetes ließ ich das Staudenkorn un- abgeschnitten stehen, um zur Zeit der Erndte Vergleichungen an- siellen und erforschen zu können, ob die Futtergcwinnung keinen uachtheiligen Einfluß auf den Stroh- und Körner-Ertrag äußert. Die habgierigen Frevler konnten das schöne Korn nicht sehen, schnitten es ab und vereitelten dadurch wenigstens für das nächste >rahr meine Vergleich ungen. 6* 8 57. Um nun einen Durchschnitt über den Ertrag der Nöder- und Hackwaldungen, sowie der Produktionskosten zu erhalten und andere Schlüsse ziehen zu können, ist es nöthig, daß die angeführten Er- " fahrungeu übersichtlich zusammengestellt werden, was in der anliegenden Tabelle geschieht. (Pag. 85.) ! Aus dieser Tabelle, welche keiner wettern Erklärung bedarf, ^ ergeben sich nun folgende Resultate und Folgerungen. ^ 1) Der Brntto-Ertrag pr. Morgen betragt nach dem geo« ^ krischen Durchschnitt 2,5 Mltr. Heidekorn, 1,82 Mltr. Winterkorn ^ und 5,6 Centner Stroh, wo das Heidckornstroh nicht eingcrechnei z ist. Weil das Korn auf den Flachen 7 «nd 8 wegen nasser und überhaupt ungünstiger Witterung nicht ausgesäet werden konnte, die Flache aber bei der Durchschnittsberechniing dennoch in Ansatz kam, so ist der Ertrag an Roggen unter dem gewöhnlichen Mittelertrag zurückgeblieben. Ich glaube, daß man der Wahrheit nähn kommt, wenn man für das große Ganze den Ertrag zu 2,0 Mltr. Hcidekorn, 2,0 Mltr. Korn und 6 Centner Stroh annimmt. Der Brutto-Geldertrag beträgt in diesem Falle bei den angenommene« Preisten 25 sl. und erscheint in keinem Falle zu hoch, indem der wirkliche Ertrag von 03,80 Morgen 26,32 fl. betragen hat. 2) Weil in hiesiger Gegend noch Zehnten abgegeben u»l dieser von dem Brntto-Ertrag entnommen wird, also zu 2,5 fl. z« berechnen ist, so drückt dieser den Brutto-Ertrag von 25 auf 22,5 j> herunter. Die Produktions- und Erndtekvsten betragen bei eininaligei Erndte: ») bei Heidekorn — 9,1 fl. b) bei Winterkorn — 12,9 fl. k und bei zweimaliger Erndte 14,0 fl. Bei diesen Ansätzen ist der Taglohn zu 24 kr. angenommen und der Fährlohn für eine Wegstunde in Ansatz gebracht. "" 3) Wird der Anbau des Staudenkorns allgemein, was geschehe« wird, wenn diese Frucht nicht ausartet, so sinken die Produktion^ kosten um 2 fl. pr. Morgen, weil dann nur ein einmaliges leicht Umhacken der Fläche nöthig ist. 4) Bei dem Bgu um die Hälfte des Rohertrags verliert da ^ Arbeiter bei den angenommenen Normal-Preisten circa s/z der ! Produktions- 85 -arf, inie» chl6 Bemerkungen Geldwerth. « S Winterkorn. Z r-r Buchwaizen. D Pachtgeld pro Morgen. n « «<2- .2 Winterkorn. r^. 2oc> 'S e: S u» Buchwaizen. § Summe. L» vom Winterkorn. 8 Z vom Buchwaizen. «. § Stroh. S s 8. Winterkorn. s L s Buchwaizen. Fläche I Morgen. SL. 8 L « ^ r-l r: «s — » O rr »-» .LL«L -L ^L ^.-r o^r« MS v; ' 8.^- « s ^ r^- <7^ s^ ^02 oo tz V »er s Ä^::aoserr»rr r "t> H s D LS s »s ^ ^2 c^ o<2 7^2 -^S S !2 >-t> « »er s : r r ^ ^ r»t ro r so s «DSS L?' D 7"4 ^ r-- -7^ c^ -^00" 2V 7-2 ^2 U2» s 2c s> 2^ s s s s 7^ s s 72 s s s ^S2ct^^^SL^ s -7^ s 2V s ss s »r2 u7r -w s § cr . d ^ ^ 7*^ ^ ^ ^ s s s -Y-K " S L r^ o- s 7^ ^ ^ ^ r^-s s 7^ I^s-^ssss^ »s s s 2c 72 7^ » ^2 I> U2 o ^2 s ^72 s" s 7^7^ 72 72 7^72^-1^ 7^ ^ 7^ 258,34 25,82 26,32 s s s s s s s s ^ s 2c s 72 s s 7^ ^ 72 2V ^2 S ^ S 7^ S S ^ »7? ^ ^ ^ ^ ^ 7^i 133,54 13,35 13,72 «SS^SSSS^ U2 'S S ^^2SS2cr^r^r^ 7 ^ s s c^T^s s r^s ^72 72 s s ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ S 2V S 2c- ^ s ^ ^ ^ s (S s 7^ s 20 s s . s är 7^ ^2»2SSt^2v72's^§ s ^ . s s 7^2 s e^ u7^ »S ^SS^-tS^SSZ s 'S-SS 20 s s> 7^ s U2 7^ sK L 2V ^7^ 0?7^ S S'8 7^ ^^72 L ^ <7^ -7^ 2^ 2V 2V 2 c ^ ^ ^-4 er;s^w »er s s -»> »er so cr d- « s s -o-o'o«; e«r ».o so l?!'so so so s 24,96 2,496 2,52 s s s e«2 s s e*2 ^ ^ ^»i sb ^ A! tz! R -^soc-t'>er!St^«! sr D —« G«rT gewöhnlichen Taglohns. Er arbeitet aber doch lieber um die Hälfte des Ertrags, als im Taglohn, weil er dann den Preisverändcrungen nicht unterworfen ist und in theuren Jahren keinen Mangel zu leiden braucht. Im Jahr 1833 wurde das Hcidekorn sowohl wie das Winterkorn um 12 st. und darüber per Malter verkauft, so daß hier der Lohnarbeiter kaum bestehen konnte, während der Halb- baucr sich recht gut befand. 5) Das Pachtgeld für einen Morgen belauft sich bei zweimaligem Fruchtbau durchschnittlich auf 4,66 fl. Wird hierzu dn Zchntcrtrag gerechnet, so erhöhet sich die Summe auf 7,16 sl. Da nun durch den Röderbau nur ein einjähriger, bei der Hackwalb- wirthschaft aber gar kciir Holzzuwachs verloren gehet, so ergibt sich, daß diese Forstncbenuutzungen den Waldcrtrag sehr erhöhen. 6) Wird von dem Gesammt-Nvhcrtrag mit 25,0 fl. — es ist die kleinere Zahl beibehalten — zuerst der Zehnte mit 2,5,fl. dan» der Werth der Saatfrüchte mit 3,37 fl., weiterhin das Pachtgeld' mit 4,66 fl. und endlich der Produktions- und Erndte-Aufwand mit 14,00 fl., zusammen 24,53 fl. abgezogen, so bleibt freilich nur ein Rein-Ertrag von 0,47 fl. oder circa 30 kr. pr. Morgen, allein es ist überall voller Taglohn mit 24 kr. vergütet und sonach nicht abzusehen, wie die Behauptung hat aufgestellt werden können, daß bei der Röderwirthschaft nicht mehr als 6 bis 8 kr. Taglohn, also bis hä des sonst gewöhnlichen Arbcitscrwerbeö erübrigt würden.*) So lange die größte Fessel der Landwirthschaft — die Natural- Zchutabgabc — noch bestehet, wird bei den meisten landwirthschast- Iichen Grundstücken eben so wenig ein Rein-Ertrag bestehen, wie bei der Forstwirthschast. 7) Nur die Fläche 8 lag im Hackwalde, und bier fand kein Ertrag an Winterroggen statt; allein eö muß auodrücklich bemerkt werden, daß bei mittelmäßigem und gutem Stande der Hackwal- dungen das Gedeihen des Winterkorns der Stockausschläge wegen sehr gefährdet ist und bei gutem Boden ein zweijähriger Fruchtbau nicht wohl stattfinden kann. Da nun das Bestreben des Forst- wirths darauf gerichtet seyn muß, möglichst vollkommene Bestände zu erziehen, so bin ich geneigt, den Ertrag der zweiten Fruchterndre ') Huudeshagen Forstliche Berichte uud MiszeUcn, Lübmgen >8Zr. Heft r. 87 in den Hackwaldungen nur zur Hälfte desjenigen der Röderwal- dungen anzunehmen, gleichzeitig aber auch die Schaffungskosten auf die Hälfte zu ermäßigen, indem bei vollem Schluß des Holzes ein Abschälen des Bvdenschwüles nicht vorzunehmen ist und die Laubdeckc nebst den Holzresteu mittelst Rechen zusammengehäuft und verbrannt werden kann. er. Kapitel VII. Ertragsangaben für verschiedene Nebennutzungen, namentlich die Pfriemen. 8- S8. Außer der Ausbeute an Holz und Frucht haben wir nun noch den Ertrag an Streuzeng, welchen hauptsächlich die Pfrieme (8,,»rti„m soopmiam) gewährt, näher anzugeben. Wie bereits bemerkt, findet sich die Pfrieme in jedem gebrannten Boden des bunten Sandsteingebirgeö mehr oder weniger häufig vor. Am unvollständigsten erscheint sie in abgetriebenen Buchenwaldungen, weit vollständiger in Kiefern und am vollständigsten da, wo alte Eichenwaldungen standen. Die in der am Ende des Werkes angehefteten Tabelle übersichtlich zusammengestellten Ertragsvcrsuche wurden während der Jahre 1831 und 1832 in dem Reichenberger Forste angestellt. Die Stelle Nr. 1 war früher mit Kiefern, alle übrigen mit alten Eichen bestanden. Zu dieser Tabelle habe ich noch folgendes zu bemerken: Es ist keineswegs meine Absicht, die erhaltenen Resultate, deren Richtigkeit eben so wie die aller andern Ertragsangaben nochmals ausdrücklich von mir verbürgt wird, als allgemeine Norm anzunehmen, indem ich absichtlich die am besten bestandenen Stellen zu Versuchstcllen gewählt habe'. Dagegen werde ich jedenfalls moderate Ansätze erhalten, wenn ich den Durchschnitts- crtrag des ersten Schnittes ein Jahr nach der Kornerndte zu 2 /z mit 1000 Pfund im grünen und eiro» 000 Pfund im ganz dürren Zustande für alle Hack-Röderwaldungen im bunten Sandsteingebirg in Ansatz bringe. Bey dem zweiten Schnitt war der Ertrag der jetzt nur ein Jahr alten Pftjemenausschlage um 75 bis 80 Prozent höher, als 88 bey dem ersten und bey dem dritten Schnitt steigt der Ertrag abermals von 98Ü auf 1100. Im folgenden Jahr erschienen die Ausschläge so schwach, daß ein vierter Schnitt der Mühe nicht gelohnt haben würde, indem die Holzpflanzen bereits eine Höhe sei von 3 bis 4 Fuß erreicht, die Pfriemen auch schlecht ausge- schlagen und der Heide größtentheils Platz gemacht hatten. Der Merkwürdigkeit wegen bemerke ich ferner, daß die unter Ordnungsnummer 6, ausgeführte Stelle von 3,39 Morgen, welche üb im Frühjahr 1832 zum erstenmal auf Pfriemen benutzt worden gcl war, im Frühjahr 1833 zur abermaligen Pftiemenbcnutzung öffentlich versteigert und um 22 fl. 20 kr. also 6,59 fl. pro Morgen zugeschlagen worden ist. Obgleich ich bereits oben, Seite 23 die Bodenverbesscrn- den Wirkungen der Pfrieme angegeben habe, so halte ich es zur Berichtigung verschiedener Widersprüche*) doch nicht für über» flüssig, nachträglich anzuführen was ich bereits vor 2 und resp. 3 Jahren in amtlichen Berichten an die Gr. Ober-Forst-Direktivn zu Darmstadt hierüber gesagt habe: „Sollte es nicht räthlich sein, Streumittel, z. B. Pfrieme aus besonderen Stellen künstlich anzubauen? Es verdirbt diese Pflanze den Boden nicht nur nicht, sondern verbessert ihn und liefert zudem ziemlich hohe Streuerträge." „Was die Eigenschaften der Pfrieme in Beziehung auf den Boden betrifft, so sind diese nach den sorgfältigsten Beobachtungen nur vortheilhaft. In landwirthschaftlichcr Beziehung ist dieses wohl allgemeiner anerkannt, als in forstwirthschaftlicher. Ein mit Pfriemen bewachsener Acker bedarf keinen Dünger und liefert die höchsten Erndten. Alle Früchte, hauptsächlich aber der Wintcrroggen — dessen Bau hier auffallend abnimmt, weil er auf die Kartoffeln folgend, nur schlecht geräth — gedeihen auf einem solchen Acker ganz vorzüglich. Unter dem Schirme' der Pfrieme erzeugen sich die feinsten und zärtesten Kräuter und Gräßer, während an andern Stellen desselben Landes dieses nicht zu bemerken kcn ist. rc. rc.*)" *) Allgemeine Forstzeitung vom Jahr 1820 Nro. YZ. *') Hiermit ist zu vergleichen Hammerflein: Neue landwirthschaftliche Schriften. Zelle, i83r. 89 's m. Akfchnitt. >le h, Zusammenstellung der forst- und landwirchschastlichen Er-- ye qebnisse der Hack- und Röderwaldungen, insbesondere für .c- den Bezirk Erbach. 8- ss. er Stelle ich nun die verschiedenen Resultate der hierlands he üblichen Forstbetriebsarten zusammen, so zeigen sich folgende Ernt Misse: f- I. Der Buchenhochwald rentirt: w ») auf bestem Boden: «. an Holzmasse 126 C. Fuß im ^ Werth von ...... 4 fl. 38,0 kr. st- an Rebennutzungen ex.vl. Streu ^ ohngefähr.. . — >, 6,0 -- *1 ^ an Streulaub können ohne be- ^ merkbaren Einfluß auf den ch Holzwuchs vvm 40ten bis 80tcn h Jahr alle fünf Jahre gewon- ^ neu werden 20 Ctr. ganz dnr- res Laub oder auf jedes Jahr des Umtriebs 2 Ctr. dürres p Laub ä 12 kr. **) . . . . — » 24,0 " st_ 5 fl. 8,0 kr. ^ ') Die Rebennutzungen bestehen in Mast und Weide. Nach einer zehnjährigen Durckschnittsberechnung betragen diese nicht mehr als 6 kr. pr. t Morgen für jedes Einzeljahr der So bis loojährigen Umtriebsperiode. § ") Hundeshagen rechnet unter günstigen Umständen ohngefähr Zoo Pfund » völlig dürres Streuwerk pr. Morgen auf jedes Jahr vom Holzalter des e Laubholzbestandes, bringt jedoch hierdurch schon eine Verminderung des - Holzertrages von etwa 0,25 in Rechnung, vi ZI2. In dessen Schrift über Waldweide und Waldstreu wird der Holzertragsverlust bei sojährigem Umtricb und einer Streunutzung von 4 Ctr. pr. Morgen auf bis '/, des Gesammtertrages gesetzt, was aber erfahrungsmäßig zu hoch ist. — Die sorgfältigsten Beobachtungen ließen mich bis jetzt keine Verminderung des Holzcrtrages bei guten Standortsverhaltnissen bemerken, wenn die Streunutzung nicht ' vor dem Noten Jahre des Holzalters beginnt und nickt öfter als alle fünf Jahre wiederkehrt, auch das schon stark in Verwesung begriffene 90 b. auf gutem Boden: «. an Holzmasse 105,8 C. Fuß im Werth von.3 fl. 53,4 kr. /S. an Nebcnnutzungen ohne Streu — » 6,0 " an Streulaub 2 Ctr. per Jahr — » 24,0 " ^ 4 fl. 23,4 kr. II. Der Kiefern - Röderwald liefert: ». auf mittelmäßigem Boden: «. an Brcnnholzmasse 101,6 C. F. auf Buchenholz reduzirt . . 3 fl. 56,25 kr. *) /?. an Frucht alle 50 Jahre 7,63 fl. **) folglich jährlich . — » 9,08 » 7 . an Nadelstreu können vorn 25ten bis 50ten Jahr, alle 3 Jahre 11 Ctr. ganz dürre Streu ohne bemerkbaren Einfluß auf den Holzcrtrag gewonnen werden; folglich während der ganzen Umtriebsperiode 99 Ctr. und jährlich 198 K ä 18 kr. per Eentncr ***).— " 36,64 " und fest auf dem Boden hängende Laub, nicht mit der oberen kaiü- schichte weggenommen wird. Bei ungünstigen Standorten, wohin indeß» die Buche nicht gehört, wirkt jede Streunutzung, hauptsächlich der «r minderten Bodenfeuchtigkeit wegen, nachtheilig. ') Der Buchenhochwald liefert auf gutem Boden jährlich » Cubik-Frl Holzmasse mehr, als der Kiefernwald auf mittelmäßigem Beden. Da nun dieser aber im Geldertrag um Z kr. höher stehet, all jener, jo folgt, daß der Preis des Buchenholzes gegen den des Kiefernholzes um etwas weniges zu niedrig stehet, was sich jedenfalls » kurzer Zeit ausgleichen wird. ") Der Werth des Gesammterzeugniffes war 25 fl. Hiervon die lungs- und Erndtekosten mit l» fl. und der Werth der Säefrucht «a 3^7 fl. abgezogen, verbleiben 7ch3 fl. '") Wir haben oben Seite »7 bemerkt, daß die unter 6 aufgeführte Ler- suchstelle, welche ohne Einrechnung der Durchforstungen 135,» E. jährlichen Durchschnitts-Ertrag geliefert hat, während der letzten >- Jahre jährlich berechnet und pr» Morgen 11 Ett. waldtrockene oder 7, Ctt. ganz dürre Streu geliefert hat. Um jedenfalls sehr modera» <). an Hackstreu bei dem Abtrieb des Waldes mindestens 40 Ctr. also jährlich 0,8 Ctr. L 15 kr. *) — fl. 9,00 kr. an Pfriemenstreu 6 Ctr. überhaupt oder jährlich 12 L » 15 kr. per Ctr.**) . . . . — " 1,80 4 fl. 51,77 kr. b. auf schlechtem Boden: «. an Brennholz 54 C. Fuß auf Buchenholz rcduzirte Masse . 2 st. 9,4 kr. sl. an Frucht ...... — " 9,08 " /. an Nadel streu.— " 35,64 » ä. an Hacksstreu. — 9,0 " e. an Pfriemen.— st. 1,80 " ***) 3 st. 4,92 kr. Ansätze zu erhalten, wurde nur die Hälfte des binnen drei Jahren wirklich bezogenen Streu-Ertrags in Ansatz und wahrend der ganzen Umtriebsperiode nur neun Streunutzungen in Rechnung gebracht. — Der Werth der Nadclstreu wurde nach der Instruktion für die schlesischen Oekonomie-Commissarien im Verhältniß von "/z, der Laubstreu angenommen. ') Die Hackstreu oder die Zwcigspitzen, welche einen sehr guten Dünger geben, betragen mindestens ao Ctr. pro Morgen. Der Werth dieser Streu ist zwar der Nadelstreu gleich, allein die Schaffungskosten sind bedeutender und deßhalb der Reinwcrth geringer. ") Der Werth der Pfriemenstrcu kann obgleich dieselbe einen ganz vorzüglichen Dünger giebt, mit Rücksicht auf die Gewinnungskosten nicht Häher wie geschehen, veranschlagt werden, wenn der Ansatz mit dem wirklichen Erlös übereinstimmen soll. — Wie verschieden übrigens der Ertrag dieses Streumittcls ist, wird daraus erhellen, daß sich auf ei- ' ner vor einigen Lagen ausgesuchten Probefläche von Morgen »7 Gebund j» 25 N ergeben haben. Hiernach kommen auf einen Morgen 188 Ctr. grün, oder circa 100 Ctr. ganz dürre Pfriemenstreu. Die Pfriemen hatten ein Alter von 2 Jahren und standen so dicht, wie das Getreide auf dem Acker. '") Die Frucht- und Streunutzungen sind auf schlechtem Boden geringer als auf mittelmäßigem anzuschlagen. Weil aber die Ansätze überhaupt sehr mäßig sind, so wurde auf diese Ertrags - Abweichung keine Rücksicht genommen, zumal das Wie viel? schwer zu bestimmen ist. Anmerkung: Bei Einrcchnung von Nutzholz würde sich der Wertd der Holznutznug um ein Vierrheil*) erhöbet und sonach der Gesammtertrag des Mittelbodcns auf 5 fl. SO kr. der des schlechten Bodens auf 3 fl. 30 kr. berechnet haben. UI Der Hackwald auf mittelmäßigem Boden erträgt: «. an Holz 41 C. Fuß auf Buchenholz reduzirte Masse . . 1 fl. 42,0 kr. /S. an Rinde 10,0 C. Fuß . . 1 -- 10,0 " /. an Frucht alle 16 Jahre 7,13 fl. — » 26,73 F. Pfriemenstrcn.— » S,62 § e. Laubstreu durch eine einmalige Benutzung mindestens 20 Ctr. ganz dürres Laub L 8 kr. **) — -- 10,00 3 fl. 34,35 kr. Es ergiebt sich sonach abermals, daß nur auf dem besten Boden der Bnchenhochwald eine Vergleichung mit dem Ertrag der Rödcrwaldungen aushalten kann, daß dagegen der Ertrag des Buchenkochwaldes auf gutem Boden hinter dem Ertrag des - Röderwaldes auf mittelmäßigem Boden schon zurückbleibt, während derselbe den des Hackwaldes übersteigt. Was dagegen das Ertragsverhältniß des Hack- und Röderwaldes betrifft, so bleibt ersterer gegen letzteren um 1 fl. 16 kr. zurück, was hauptsächlich daher kommt, daß nicht nur die Erträge des Hackwaldes theil- wcise von schlechtem Boden entnommen sind, sondern auch der Rindenpreiß verhältnißmäßig zu niedrig stehet. . 8 « 0 - Obgleich nunmehr sowohl die Natural- als Gelderträge der Hack- und Röderwaldungen bekannt sind, so ist es doch immerhin *) Oben Seite 4y wurde nachgewiesen, daß durch Ausscheidung von Nutzholz der Werth der zur Zeit der Benutzung vorhandenen Holzmaffe, umjEin Drittheil gestiegen ist. Weil hier aber auch die Durchforstungs- Erträge einbegriffen sind und diese kein Nutzholz abwerfen, so reduzio sich die Erhöhung auf ein Viertheil. ") Der vollkommene Niederwald liefert mehr Laub als der Hochwald was indessen nicht berücksichtigt worden ist. Weil aber Eichenlaub schlechter ! ist als Buchenlaub, auch bey vollkommenem Bestände mühsamer als die- j ses zu gewinnen, so wurde der Gcldwerth um reduzirt. 93 " »och keine leichte Aufgabe über den Vorzug der einen Betriebs- art vor der andern ein bestimmendes Urtheil zu fällen, indem " Verhältnisse vielerlei Art auf den Absatz des einen Produkts gün- 'b' stjg, auf den des andern ungünstig einwirken können. Gicnge zum Beispiel das Michelstädter Eisenwerk, welches bei unausgesetztem Betrieb jährlich die Kohlen von 12000 Stecken Hol; erfordert, plötzlich ein, so würde der Holzpreiß namentlich für die grringercn Sortimente, wohl um 25 bis 30 Prozent sinken und hierdurch die Erweiterung der Hackwaldfläche räthlich werden. Auf der andern Seite haben wir gesehen, wie durch den auf un- gehacktc Rinde gelegten Ausgangözoll viele Besitzer von Hackwal- duugen veranlaßt worden sind, ihre Hackwäldcr in Röderwälder umzuwandeln, zumal die Holzpreiße während der letzten Jahre bedeutend gestiegen sind. — Es unterliegt keinem Zweifel, daß die kr Rinde weit höhere Transportkosten trägt, als das Holz, und daß :n sie deßhalb für den auswärtigen Handel weit geeigneter ist, als dieses. Mit einem Aufwande von höchstens 15 kr. per Centner es kann im Odenwalde sämmtliche Rinde an einen der Flüsse Main es oder Reckar gebracht werden und es läßt sich deßhalb stets mit h- Sicherheit auf Absatz rechnen. Dagegen ist aber auch der Lokal- as Bedarf im Vergleich gegen Holz, viel geringer, und auch die Anf- D bewahrung der Rinde weit schwieriger. Da weiterhin der Lokal- Ä absatz viel sicherer ist, als der Handel nach außen, so verdient il- ersterer möglichst begünstigt und erweitert zu werden, was auf er vielfache Art geschehen kann.*) Deßhalb gebe ich im Ganzen der Rödcrwirtkschaft den Vorzug, zumal diese Betriebsart das landwirthschaftlichc Gewerbe weit nachdrücklicher und namentlich er mir Waldstreu zu unterstützen im Stande ist, als der Hackwald. in Keineswegs aber würde ich bereits vorhandene nnd gut ') Um statt vieler nur ein Beispiel anzuführen, wird bemerkt, daß durch das Schneiden und Erweichen des Dürrfutters mittelst Dämpfen nahe die Hälfte erspart wird. Fehlt es also nicht an Holz, oder stehet dieses nicht in sehr hohem Preis, so wird der Landwirth seinen Viehstand und hierdurch die Düngererzeugung vermehren und mit gleichem Futtervor- räch ausreichen. Nach meinen mehrfach wiederholten Versuchen können mit >'/ C. Fuß Buchenholz 25 N Heu erspart und hierbei noch 1 Sr. Kartoffeln durch Dampf gekocht werden. Meine speciellen Versuche werde ich durch die Großherzogl. Landwirthschaftl. Zeitschrift bekannt machen. 94 bestandene Hackwälder ausrotten, zumal bei diesen durch schnelleren Capital-Umlauf dasjenige reichlich ersetzt wird, was sie etwa weniger ertragen. Ueberhaupt scheinen mir die Hackwälder mehr für die kleineren, die Röderwaldungen dagegen mehr für die größeren Privatwaldbesitzer, sowie für Standesherrn und Communen geeignet, und weiterhin ein gewisses Flächenverhältniß zwischen beiden Betriebsarten, der Werth ei lung der Arbeit wegen sehr erwünscht, ja sogar nöthig zu seyn. Es dürften sonach auch fernerhin Hack- und Röderwaldungen im Odenwalde neben einander bestehen und keine Betriebsart unbedingt zu empfehlen auch keim die andere ganz zu verdrängen im Stande sein. 8 61. Neben dem Ertrags-Einkommen ist nunmehr auch noch das Arbeitseinkommen, welches die einzelnen Betriebsarten gewähren, zu untersuchen, denn bei einer bereits sehr gestiegenen und täglich noch steigenden Population ist die Beschäftigung der ärmeren Klasse oft wichtiger als der Reinertrag. ^ Der Buchen hoch wald läßt folgenden Arbeitsverdienst zu: bester Boden. 1) 126 C. F. Holzmasse zu fällen und aufzuschichten ä 30 kr. xer 75 C. F. oder 1 Ideal-Stecken ..... 50,4 kr. 2) an Fuhrlohn auf 1'/- Wegstunden List. per Stecken ..... 100,8 " 3) lO Ctr. dürres, circa 14 Ctr. wald- trockenes Laub zusammenzurechen, 1 Taglohn ä 24 kr. und zu fahren Tag L 3'fl. — 1 fl. 30 kr. zusammen 1 fl. 54 kr. folglich 2 Ctr. 22,8 Summe: 174,0 kr. — 2fl. 54 kr. k>. guter Boden. 1) an Holzhauerlohn für 105,8 C. F. — 42,3 kr. 2) „ Fuhrlohn . .— 84,6 3) " Laubrechen . --4,8 4) " Laubfahren .— 18,0 1) 2 ) 3 ) 4 ) 51 k) 7 ) 8 ) 5) 1) 2) 3 ) 11 21 31 41 51 51 2 fl. 29,7 kr. 95 lle- 0. Der Kiefern-Röderwald. wo ». mittelmäßiger Boden. ehr 1) an Holzhauerlohn 169 C. F. a 27 kr. rö- per Stecken *)...... — 60,8 kr. ieii 2) an Holzfuhrlohn ä 48 kr. per St. **) — 181,6 " heil 3) durch den Fruchtbau werden alle ehr 50 Jahre verdient 15 fl., folglich her- jährlich ........ — 16,8 „ der 4) für Aufrechen der Nadeln . . — 4,8 " ine L) an Fuhrlohn für Streu . . . — 18,0 ,, k) für Hackstreu L 4 kr. per Ctr. . — 3,2 " 7) an Fuhrlohn für Hackstreu . . — 7,2 las 8) für das Schneiden der Pfriemen en, L 5 kr. per Ctr. ..... — 0,6 " ich S) an Fuhrlohn für Pfriemen . . — 1,1 " iß b. schlechter Boden. er- 1) an Holzhauerlohn für 90 C. Fuß 32,4 kr. 2) an Fuhrlohn ä 48 kr. . . . . — 57,6 " 3) alle übrigen wie bei dem guten Boden 51,7 0. Der Hackwald. 1) Holzhauerlohn 51,4 C. Fuß Holz- maße ü. 18 kr. per Stecken . . — 13,2 kr. 2) Holzfuhrlohn List. per Stecken — 44,0 " 3) Rindenschälerlohn 10 C. F. ä 3 kr. — 34,2 " 4) Rindenfuhrlohn ä 2 fl. für 60 Gbd. oder -/z kr. per C. Fuß . . . — 7,6 5) durch den Fruchtbau werden alle 16 Jahre verdient 7 fl. . . . — 26,2 " kr. k) durch Laubrechen für 10 Ctr. 1?/> Taglohn st 24 kr. — 4,5 „ ') Der Hauerlohn für Kiefernholz stehet in der Regel niedriger, als der für Buchenholz. ") Das Kiefernholz ist leichter als Buchenholz und stehet deßhalb der Fuhr- kr. ' lohn um ein Fünftheil niedriger. 96 7) durch Laubfabren » 1 fl. 3V kr. per Ctr. . . . ^.— 11,2 -- 8) für Schneiden der Pfriemen °/-s Ctr. — 1,9 » 9) an Fuhrlvhn für Pftiemen . . 2fl. 26,2 kr. Wo das Holz im Walde verkohlt wird, wird an Fuhrlob» bedeutend gespart, denn 5 Ideal-Stecken Holzmasse geben 1 Frida Kotilen und diese kosten zu brennen.1 fl. 12 kr. zu fahren durchschnittlich . 1 -- 20 -> Summe: 2 fl. 32 kr. Dagegen beträgt der Fnhrlohn für 5 Stecken »«verkohlte Hinraffe bei Buchen- und Eichenholz 5 fl. und bei Kiefernholz 4 S «2. Um nun auch den Effekt der verschiedenen Forstbctriebsarte», namentlich aber der Hack- und Rodcrwaldungen beurtheilen p können, werden folgende statistische Notizen angegeben und daraus einige Berechnungen gegründet. Die im Landrathsbezirk Erbach wohnende Scelcnzahl betragi circa 24000, die Waldfläche 97000 Morgen. Hiervon sind: ». Gemcindewaldungeu. 23000 Morgen- b. Standeshcrrliche Waldungen . . . .' . 32000 -- e. Privatwaldungen. . 42000 » ^ Summe: 97000 Merzn Nimmt man nun die Hälfte der Gemeinde- und Staudeshew lichtn Waldungen und ein Viertheil der Privatwaldungen all Buchen-Hochwald, welcher den Fruchtbau ausschließt, zusammen 28000 Morgen an, so verbleiben zum periodischen Fruchtbau 57000 Morgen. Von dieser Fläche dürften 16000 Morgen Nie« Verwalt» und 41000 Morgen als Röderwald bebandelt werde» ^ können. Die letztere Fläche soll, als in einem 50jährigen Umtrieb stehend, angenommen werden. *) Durch diese Angabe, die fteilÄ nicht weiter nachgewiesen werden kann, jedoch der Wahrheit zieuili^ ') Ein Theil der Niederwaldungen wird schon mit 12 — 15 Jahren ab- > getrieben. Die Kiefernwälder vieler Bauern erliegen schon mit 25—50 > Jahren der Art und auch in standesherrlichcn Waldungen wird ein iü jähriger Umtrieb nicht strenge eingehalten, ja zuweilen schon mit 20 -ai! gehauen, ES ist deßhalb die dem Fruchtbau zu widmende Fläch« «b« zu klein als zu groß angegeben. nahe kommen mag, sind wir nun in den Stand gesetzt, den in den Waldungen des Bezirks Erbach möglicherweise zu beziehenden Ertrag an Frucht, Stroh und Waldstreu zu berechnen. Die Resultate stellen sich folgendermaßen: s. von 16000 Morgen Hackwald werden jährlich abgetrieben .. 1000 Morgen. d. von 41000 Morgen Röderwald kommen jährlich zum Einschlag. 020 " Summe: 1820 Morgen. Nach den oben nachgewiesenen Erträgen liefert diese Fläche: ». im ersten Jahr an Heidekorn nach Abzug der Aussaat, pro Morgen 1,73 Mltr.3148,6 Mltr. K, im zweiten Jahr: I. an Korn: «. von 820 Mrg. Röderwald ä 1,65 Mltr. —1353 Mltr. /S. von 1000" Hackwald » 0,825 -- — 825 » Zusammen 2178 Mltr. II. an Stroh: «. von 820 Morg. Röderwald L 6 Ctr. — 4920 Ctr. /S, " 1000 " Hackwald ä 3 " — 3000 " Zusammen: 7920 Ctr. c. im dritten, vierten und fünften Jahr an Pfticmen wenigstens 6 Ctr. per Morgen, also im Ganzen 10920 Ctr. einander gesetzt. Zwischen die Eichen werden jedoch noch Eschen ' gepflanzt, um die zu starke Astverbreitung zu hindern und den *) Degen Schriften über die Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau oder die Baumfeldwirthschaft. Dresden, von I 8 IY bis 1822. ") Pfeils kritische Blätter für Forstwissenschaft, br Bd. is Heft. S. 2b>. 101 Höhenwuchs zu befördern. Zwischen den Reihen baut man Kar- n toffeln, Rüben und andere Feldfrüchte und später sollen die holz- ^ leeren Stellen, wenn sie beschattet werden, zu Grasland liegen . bleiben. Diese Eichenpslanzungen haben im Jahr 1810 begonnen ^ und bis jetzt hat sich der Wuchs dieser Plantagen, in denen der Fruchtban unausgesetzt stattfindet, in dem fruchtbaren und gedüngten Boden ausscrordentlich gut gezeigt. Die Baumfeldwirthschaft hat einen großen Fürsprecher in der n Schweiz und für die Schweiz in dem würdigen Kasthofer*) l- gefunden. Ich bedauere, aus dessen vorzüglichem Werke keinen i, Auszug liefern zu können, verweise deßhalb jeden Vaterlandsfreund n auf die angeführte Schrift und bemerke, daß auch im Odenwalde >e schon früher eine Art Baumfeldwirthschaft bestanden hat. Man fand und findet zum Theil noch, die entlegenen Felder, Raine, s Hügel und Gewanngrenzen mit einzelnen alten Eichen, auch da, wo k vor Frost nichts zu fürchten ist, mit NußbLumen, manchmal auch a mit süßen Kastanien bepflanzt, während in der Nähe der Orte n hauptsächlich Kirschen, Zwetschen, Birn- und Aepfelbäume angetroffen werden. Die Bäume zeigen im einzelnen Stande eine un- gewöhnliche Zunahme und ich kann selbst die Scheibe eines achtzig- jährigen Buchenstammes vorzeigen, welcher unmittelbar über dem >e Boden 29 Normal-Zoll Durchmesser und eine Länge von 85 Fuß >d hatte, und zu 2'/r Stecken Scheidholz, Stecken Prügelholz, h Stecken Stockholz und 50 Wellen, zusammen 294 C. Fuß, aufge- v arbeitet worden ist. Es ist sehr zu bedauern, das die zum Ein- e- schlag kommenden Eichen, sowohl auf den standesherrlichen Höfen, H als auch auf den Bauerngütern, nicht anderweit durch Pflanzen Heister gehörig ersetzt werden und daß auch die Nußbäume sichtbar >e abnehmen, wozu die im Winter 18°°/zo bis zn 23° nach Reaumur el angestiegene Kälte wesentlich beigetragen hat. In diesem unge- ch wohnlich strengen Winter sind aber nicht bloß Nuß- und Zwetschen- ls bäume, sondern sogar 3 bis 4jährige Kiefernbestände in einer üben svluteu Höhe von 1200 Pariser Fuß total erfroren. " Wie einträglich Baumplantagen auf den Feldern werden können, beweis't das ehemalige Gräfl. Erbachische Amt Reichenberg, >" wo beinahe alljährlich für 5000 bis 6000 fi. Nüsse ins Ausland >. *) S. »Der Lehrer im Walde.» Bern 1828. 2r Lhl. S. 77 u. f. 102 und namentlich nach Sachsen verkauft worden sind, welche bedeutende Summe sich ohngefahr auf 100 Bauern vertheilte. Auch lassen sich Bauern angeben, welche nicht nur ganze Hofraithen von ihren sogenannten Feldcichen neu erbauet, sondern auch noch für 200 — 300 fl. Holländer-Stämme verkauft haben. Letzteres dient zum Beweise, daß auch schöne Bäume in freiem und einzelnem Stande erwachsen können. A. «5. s. In Beziehung auf Futter- und Streuerzeugung könnten die von dem um die Wissenschaft und das Gewerbwcsen hochverdienten, leider schon, und für die Wissenschaft und seine ! Freunde viel zu frühe, hinübergegangenen Hundeshagen*) gemachten Vorschläge realisirt werden, nämlich: -») die zum Graswuchse geeigneten feuchten und kühlen Waldorte in Wiesen umzuwandeln; b) den guten Waldbodcu durch kahlen Abtrieb des Holzbestandes zur Gras- und Hcugcwinnung periodisch zu Hülse zu nehmen; v) besondere, mit Kopfholz bepflanzte Weiden einzuführen, die vorhandenen zu vermehren und zweckmäßig zu behandeln. Da der Futtermangel bei dem Landwirth von Jahr zu Jahr zuzunehmen scheint und bei dem jetzigen Stand der GetrcidepreiKe der Landbauer hauptsächlich auf Vermehrung seines Vlehstandcs Bedacht nehmen muß, wenn er nicht gänzlich zu Grunde gehe» soll, so erscheint jedes Mittel, welches zur Linderung der Noch ! beiträgt, erwünscht und ich erlaube mir deßhalb, das für den Fall ! t>) vorgeschlagene Verfahren aus der allegirten Schrift auszuheben. Hundcshagcn sagt S. 170 u. f.: "Allerdings finden sich Wald- "stellen genug, wo nicht gerade Wiesen anzulegen sind, wo jedoch »unmittelbar nach dem Abtriebe der Schläge dieselben mit einer »üppigen Grasdecke sich überziehen, die auch noch längere Jahre »fortdauert und theils die Verjüngung der Samenwalder erschwert, »theils aber den am Futtermangel leidenden Landmann lüstern »anziehet und zu mancbem, seinen Wohlstand zerstörenden Frevel »veranlaßt. Bringt man den vollen Werth einer solchen reichen *) In der Schrift »die Waldweide und Waldstreu», ferner in den Beiträgen zur gesammten Forstwissenschaft und den forstlichen Berichten und Miscelle». »Graserzeugung*) nur allein von den ersten zehn Jahren vom »Anhieb der Schläge an, in Anschlag, so erhält man eine Summe, »welche nicht blos den Forstertrag einer solchen Fläche auf viele »Jahre hin, sondern auch noch den Kulturaufwand aufwiegt, der »zu ihrer dcmnächstigen Wiederbewaldung nothwendig wird." »Werden wir nun durch ein einseitiges forstliches Dorurtheil nicht ganz beherrscht und gefangen gehalten, so müssen wir einge- sicben, so lange das höchste National-Interesse vernachlässigt zu haben, als auf die Beziehung und nützlichste Verwendung jener Graserzeugung nicht Rücksicht genommen wurde. Dieß ist aber sehr leicht thunlich, indem man, bei Hochwaldungen wenigstens, den kahlen Abtrieb anwendet, nachher aber — die Stöcke mögen geredet werden, oder nicht — den Boden oberflächlich abreinigt und möglichst zugänglich für Grassichel und Sense macht. Gesetzt nun, es werde jede solche Fläche zehn Jahre lang blos zu Gras und Heu benutzt, so ist sie allerdings so lange der Holzproduktion entzogen und folglich in diesem Verhältniß um eine größere Waldfläche für das örtliche Holzbcdürfniß erforderlich; allein an schlechtem Boden, um die letzter« zu erweitern, fehlt es entweder nirgends, oder wenn dieses der Fall sein sollte, so läßt sich schon vor Ablauf jener zehn Jahre (es möchte hier überhaupt ein festes Zeitmaaß nie festgesetzt werden) die Grasstclle in einem, für die fortdauernde Grasnutzung angemessenen Verbände, wieder mit Pflänzlingen besetzen und verjüngen; und zwar könnte dieses ran mit recht vieler Sorgfalt für die lebhafte Entwickelung solcher Anlagen geschehen, da die Nutznießer solcher Vergünstigungen dazu gerne behülflich sein würden." „Der Gewinn einer solchen Verjüngungs- und temporellen zweifachen Bcnutzungswcise des Waldbodens, besonders in Beziehung auf die, den Waldweide- und Waldstreu-Verlegenheitcn zu Grund liegenden Ursachen ist zu einleuchtend, und wir unterstellen gewiß ">chk zu viel, wenn wir die Möglichkeit einer zweifachen Erhöhung ') Hundeshagen setzt denselben Seite bb seiner Schrift bei einem Schnitte pr. Magd. Morg. zu Z bis b Ctr. trockenes Futter, am öftersten b — 8 Ctr. bei günstiger Witterung. Da der Magd. Morgen von dem Gr. Normalmorgen nur um 2 Prozent abweicht, so braucht keine Reduktion vorgenommen zu werden 104 des forstlichen Ertrags von solchen Waldflachen und bis zu gewissem s Maaße des landwirthschaftlichen Erwerbes in Aussicht nehmen, k denn der mehrjährigen Benutzung des Grases kann man in dem Zeitpunkte, wo die Pflänzlinge hinlänglich erstarkt sein werden, l was bekanntlich um die Halste früher, als außerdem zu erfolgen t pflegt, die Beweidung der Flüche noch auf viele Jahre hin folgen; l und wäre es durchaus nothwendig, so kann nun auch abwechselnd die Streunutzung, ohne die vorhandenen Gefahren und Nachtheile zugelassen werden, indem dergleichen eingepflanzte und in freiem r Stande aufgewachsene Bestände von Anbeginn tiefer einwurzeln, t sich an die Ernährung aus der Bodeutiefe gewöhnen und folglich so lange als sie nicht in den dichtesten Schluß gelangt sind, auch t vom Streurechen weniger leiden." « ^Dieses jährliche Abfegen der dürren Blätter von der Rasen- e flache ist aber auch für den Fall, als man sie zur Streu nich! s bedarf, schon für Verbesserung des hier gewonnen werdenden Fut- d ters nothwendig." ( »Unter solchen Umstanden braucht man sie alsdann nur bin l und wieder in aufgegrabene, etwas vertiefte Stellen zusammen;»- ( scharren, mit dem Erdausstiche zu vermengen und der Verwesung - zu überlassen." i "Von dieser hier sich bildenden Dungerde läßt sich nun theils t durch Ausstreuen über die Rasenfläche, theils durch die Verwendung > zu Füllerde in die Pflanzenlöcher, ein sehr nützlicher, die darans ^ verwendete Bemühung reichlich lohnender Gebrauch machen." e Durch die für den Odenwald hauptsächlich geeignete Einsüh- ( rung von offenen, mit Kopfholz zu bepflanzenden Weiden, könn!! g eine unglaubliche Masse von Gras--, Baum-, Futter- und Streu- s lanb gewonnen werden, ohne den Holzertrag zu verkürzen. Dieses z könnte vielleicht auch durch Einführung des sogenannten Hochwald- e Conservationshiebs geschehen. ^ Ohne in das ziemlich bekannte Verfahren bei Einführung offener Weiden hier selbst näher einzugehen, sei mir noch die Bc- 2 merkung erlaubt, daß von Seiten der Gräflich Erbach ErbachisW » Verwaltungsbehörde die Erlaubniß zur Anlegung einer solchen 8 Weide auf einem Theil des zum Eulbacher Hof gehörigen Feldes c gegeben und seit 1830 in Ausführung gekommen ist. Es ^ " bereits zwischen 50 bis 60 Morgen mit hochstämmigen, 1 — 2 Zoll u 105 starken Eichen-Heistern im Kreuzverbande auf 20 Fuß Entfernung bepflanzt und die Stämme zeigen ein recht gutes Gedeihen. Auch in verschiedenen zur Schafweide besonders geeigneten Waldparzellen wurde mit Einführung des Kopfholzbetriebes von Eichen und Hainbuchen bereits begonnen, und wird damit nach Zeit und Umständen fortgefahren. 8 - 66 . Nachstehender, vor kurzem aufgenommener Ertrags-Versuch möge zur Würdigung des Werthes dieser Betriebsart Einiges beitragen. In dem Schloßhof zu Erbach wurden im Jahr 1792 durch den noch lebenden Hofjäger Leidemann eilf Platanen (klutunns vrieMslis) und in ein daneben liegendes Gärtchen, den s. g. Zwinger, eine Platane gepflanzt. Die Stämme waren damals 10 und sind jetzt 51 Jahre alt. Die im Hof stehenden Stamme sind rings durch Gebäude geschützt und stehen nur gegen südwest frei. Der Stamm im Zwinger steht ziemlich frei und nur gegen Ost und Nord gewährt ihm ein 40 Fuß entfernt stehendes Gebäude einigen Schutz. Der Boden ist ein guter, frischer, tiefgründiger Lehmboden. Das Klima ist kühl, indem Weintrauben Kur noch im Schutze von Gebäuden reifen. Die Entfernung der in einer sich etwas beugenden Linie stehenden Stämme beträgt theils 10, theils 18 Fuß. Im Februar 1821 wurden die Bäume zum ersten Mal und zwar 40 Fuß über dem Boden abgeworfen. Das damalige Massen- ergebniß wurde nicht notirt, soll jedbch, nach Versicherung des Gräfl. Hofgärtners Müller, welcher die Stämme hauen ließ, ohn- gefähr die Hälfte des jetzigen Kopfholzertrags betragen haben. Im Jahr 1833, also nach Verlauf von 13 Jahren, wurden die Bäume zum zweiten Mal abgeworfen, und zwar um 12 bis 15 Fuß tiefer als das erste Mal, weil sie an den in der Nähe stehenden Gebäuden zu vielen Schatten verursachten. Das ältere Holz wurde von dem jüngeren getrennt und beides, Behufs der Ausmittelung des kubischen Gehaltes, genau gewogen »der, wo es die Regelmäßigkeit des Holzes erlaubte, gemessen. Bon den im Hof stehenden 11 Stämmen wurde das Material- ergebniß zusammen, das von dem im Zwinger stehenden schönsten und stärksten Stamm besonders ausgemittelt und zwar Prügel- und Reisholz getrennt, ersteres bis zu einem Zoll Stärke. Zur 106 Ausmittelung des Gewichts eines Cubikfußes wurden zuerst ach! geh! glatte, ganz reguläre, walzenförmige Stücke gemessen und gewogen gen und es ergaben sich die nachstehenden Resultate: ertr um Nro. Länge in Zoll. Mittlerer Umfang in Zoll. Kreisfläche in ÜIZoll. Inhalt in C.Fuß. Gewicht §. schc hier lau im Ganzen. N eines C. Fußes. N 1 . 32 20,0 31,84 1,0159 34,0 33,47 6 l 2. 32 16,0 20,38 0,6522 22,5 34,50 An 3. 34 21,5 36,80 1,2512 41,0 32,77 4. 34 17,5 24,38 0,8289 26,5 31,85 5. 27 15,0 17,91 0,4836 15,0 31,02 6. 42 18,5 27,24 1,1441 38,0 33,21 7. 41 18,0 25,79 1,0574 33,0 31,21 Del 8. 35 33,0 86,68 3,0338 95,0 31,31 bin Summe . 271,02 9,4671 305,0 32,22 im Das Massenergebniß war folgendes: ben I. junges 13jähriges Holz. vor ». von dem im Zwinger stehenden stärksten Stamme: the> «. Prügelholz 2617 K — «1,215 C. Fuß. C.! /fl. Reisholz 468 K — 14,524 „ Summe 3085 K — 95,739 C. Fuß. ^ mithin jährlich im Durchschnitt: 6,25 C. Fuß Prügelholz 1,12 " Reisholz überhaupt 7,37 C. Fuß. ^ b. die im Hofe stehenden 11 Stämme ergaben: «. Prügelholz 9146 K — 283,8 Fuß Reisholz 2291 L — 71,1 ^ Summe 11437 K — 354,9 C. Fuß. Es beträgt sonach der jährliche Durchschnittszuwachs pr. Staunn: x, > «. Prügelholz — 1,98 C. Fuß l A Reisholz — 0,50 » überhaupt 2,48 C. Fuß, wobei zu bemerken ist, daß sechs der Stämme wegen eines nahe stehenden Thurmes sich , 107 ich! gen !§. 7 0 7 5 2 1 1 1 2 gehörig in die Aeste breiten konnten, deßhalb mebr in die Höhe gewachsen sind und höchstens die Hälfte des gewöhnlichen Kopfholzertrags geliefert haben. Es müßte deshalb das Resultat eigentlich um Vs erhöhet, der jährliche Ertrag pr. Stamm also von 2,48 C. Fuß auf 3,41 C. Fuß gesetzt werden, was indessen nicht geschehen soll, um jedenfalls moderate Erträge zu erhalten. Es ist hierbei noch zu bemerken, daß viele der abgehauenen Lohden 35 Fuß lang waren und an der Abhiebstelle 19 bis 22 Zoll Umfang oder 6 bis 7 Zoll Durchmesser hatten, also Scheidholz geben konnten. An altem Holze wurde abgeworfen: a. von dem Stamm im Zwinger 63,9 C. Fuß. zum großen Theil schönes Nutzholz. b. von den 11 Stämmen im Hof 199,8 C. Fuß. Der eine Stamm lieferte also durch das ganze Bestandsalter oder binnen 41 Jahren jährlich 1,56 C. F. und jeder der 11 Stämme im Hof 0,44 C. Fuß. Die nachstehenden Stämme, welche unmittelbar am Boden von Fäulniß etwas angegriffen sind und deßhalb benutzt und durch junge Stämmchen ersetzt werden sollten, sind ' von mir zu 16 Stecken Oberholz (theils vortreffliches Nutzholz, theils Scheidholz) ä 75 C. Fuß und 5 2 Stecken Stockholz ä 55 C.Fuß abgeschätzt. Die in Brusthöhe (5 Normalfuß über dem Boden) abgegriffenen Umfänge und Kreisflächen waren folgende: Stamm im Zwinger 84,5 Zoll Umfang 5,6836 Kreisfläche. / 49,0 1,9112 — »47,0 ,/ „ 1,7584 — b> die sechs geringeren I 51,0 ,, 2,0704 — Stämme im Hof 57,0 " 2,5862 — / 60,0 2,8656 — ' 53,5 " " 2,2784 — i 76,0 „ „ 4,5977 — E' «> die fünf stärkeren Stämme daselbst »70,0 j70,0 / 83,0 " " 3,9004 3,9004 5,4836 — daß '73,0 " " 4,2419 — licht Summe 41,2777 — 108 Wird diese Kreisflächensumme mit der mittleren StaminlK — 40 --- (30 bis 35) — 40 -j- 32— 72'/- und einer für ck- zeln stehende, starkbeastete Stämme wirklich gefundenen Vvllholzig- keitszahl (Reduktionszahl) — 0,65 multiplicirt, so ergiebt sich da Gesammtmassengehalt der Stämme —1945 C. Fuß. Wird hierm die zum Einschlag gekommene Masse mit 714,3 C. Fuß in Abz»z gebracht, so bleiben für den Gehalt der 12 Stämme 1230,7 C.F, — 16,4 Stecken ä 75 Cubikfuß, mithin eine höchst unbedeuteck Abweichung von der Schätzung. Wird der stärkste Stamm im Zwinger einzeln berechnet (er ist zu 1?/ä Stecken Scheidholz geschätzt), so ergiebt sich folgendes Resultat: 5,68 X 72,5 X 0,65 — 267,6 C. Fuß. Kommt hiervon die abgezogene Masse mit 159,6 C. Fuß i» Abzug, so bleiben für den nachstehenden Stamm 108 C. Fuß - 1,44 Stecken. Da der Stamm wenigstens 1?/ä Stecken — 1A C. Fuß oberirdische Holzmasse liefert, so dürfte sowohl Schafthöss als Reduktionszahl für diesen Stamm etwas zu niedrig sein. Nimmt man den jährlichen Zuwachs durch das ganze Bk- standsalter als gleich an, so kommen auf jedes Jahr: ». von dem Stamm im Zwinger . . 3,2 C. Fuß. b. von jedem der übrigen 11 Stämme 2,4 ,, und sonach der Gesammtzuwachs für jedes der letzten 13 Iahn, ohne Stockholz: ». stärkster Stamm.. 12,13 C.F. b. jeder der 11 übrigen Stämme im Durchschnitt 5,32 -- und wenn sämmtliche Stämme zusammengeworfen werden: a. Kopfholz 2,9 C. Fuß. b. Stammholz 3,0 -- Zusammen 5,9 C. Fuß. Wird endlich der während der letzten 13 Jahre bezogene Koch Holzertrag sammt der oberirdischen Masse der Stämme auf d»i ganze Bestandsalter vertheilt und hierbei das vor 13 Jahren bezogene Nutzholz ganz unbeachtet gelassen, so kommen als durchschnittlicher Jahreszuwachs auf jeden Stamm 3,95 C. F. Außer diesem Holzertrag muß nun noch der jährliche Blättcrabfall, welcher während der letzten sieben Jahre durchschnittlich einen starken NW" mit wenigstens 15 Ctr. lufttrockenes, also circa 11 6^ ga, hat, und der Alt, triel teu 46 tani 61 Gn dem eutf Fuß der 316 theil Erb eint je l sienl ließ gew, klein stau! 37 ! koch, 28 j ') 109 > „lM ganz dürres, zur Einstreu vorzüglich geeignetes Laub betragen hat, in Auftechnung kommen. Da im jüngeren Alter der Stamme und nach dem Abtrieb des Kopfholzes, während der ersten Hälfte ^ der Umtriebszeit, die Laubnutzung nicht so stark ist, als im höheren Alter in der zweiten Hälfte der für das Kopfholz gewählten Um- lbz»z triedszeit, so muß der Ertrag moderirt und nach meinem Dafürhal- x, ten auf oder jährlich pr. Stamm auf 62 K lufttrockenes oder ^ 46 K ganz dürres Laub gesetzt werden. , ^ Nimmt man nun an, daß ein Morgen mit 10jährigen Pla- ^ tauen auf eine Entfernung von 30 Fuß verpflanzt werde, wozu 61 Stämme erforderlich sind und legt den obigen Ertrag zum Grunde, was auf keinen Fall zu hohe Resultate liefern wird, in- , dem die 11 Stämme im Hof theils nur 10 und höchstens 18 Fuß entfernt und nur der Stamm im Zwinger von 3 Seiten auf 40 " Fuß und von einer Seite auf 25 Fuß frei stehet, so berechnet sich der jährliche Ertrag auf 201 C. Fuß oberirdische Holzmasse und ' ' 3161 E lufttrockenes oder 2346 L ganz dürres, ohne allen Nach- ^ theil für den Holzwuchs zu benutzendes Laub. Wird zu diesem Ertrag noch der Werth der Weidenutzung gerechnet, so ergiebt sich rin Gesammtertrag, wie'ihn kein Hoch- oder Hack- oder Röderwald je liefern wird. *) Um endlich auch den Brennwerth des Platanenholzes wenig- ' annähernd zu bestimmen, resp. mit Buchenholz zu vergleichen, ließ ich zwei sehr regelmäßig gewachsene Stücke, welche 98hä K d' gewogen und nach sehr scharfer Messung 2,99 C. Fuß enthielten, klein spalten und ganz dürr machen. In diesem ganz dürren Zu- stande wog das Holz noch 62'/a K und hatte sonach 36 K, also 3? Prozent des anfänglichen Gewichts verloren. Mit diesem Holze l>eß ich bei -l- 6° ko. 2h4 Simmer Kartoffeln mittels Dampf gar kochen. Es waren hierzu 27 K und bei dem wiederholten Versuche ;opf> Plata nen!) olz erforderlich. ^ Ein Mehreres über Kopfhslzerträge ist in nachstehenden Schriften enthalten: ->) von Eichen, Hundeshagen Beiträge, 2. Bd. 3. Heft, S. n—13. l>) von Hainbuchen, Hundeshagen Beiträge, 3. Bd. i. Heft S. 188. Hundeshagen forstliche Berichte, 1. Heft, S. Y7, auch besten Schrift über Waldweide und Waldstreu, o) von Rothbuchen, Hartig's Forstarchiv, 1. Jahrg. 3. Heft, S. lS. auch Cotta's Waldbau, N. Auflage, S. 156 in der Note. '0 von Weiden, Wedekind's Jahrbücher der Forstkunde, 5. Heft. düi, , be- iirchi ußa lchtt agk» Cw 110 Ein Stück Buchenholz von einem 50jährigen Stamme, welche-! 2,26 C. Fuß enthielt, wog 76 K; folglich ein Cubikfuß 33,6 L> Das Holz verlor durch das Dürrmachen 33 K, also 43 Prozent des anfänglichen Gewichts. *) Vom Buchenholze waren zum Garkochen der Kartoffeln bei gleicher Temperatur 21 K und bei zwei-! tem Versuch abermals 21 K erforderlich. Hi.rnach wiegt ein Cubikfuß Platanenholz: ganz grün 32,9 K und b. ganz dürr- 20,9 K, ein Cubikfuß Buchenholz: ganz grün 33,6 L und ^ b. ganz dürr 19,0 K. ^ Das Brcunbarkeitsverhältniß beider Holzarten ist wie 21:27ff oder abgekürzt wie 5 :7, d. h. das Platanenholz besitzt nur Ostö! der Holzkraft vom Buchenholze. Da übrigens der Zuwachs dies« Holzgattung in angemessenen Standorts-Verhältnisseif außerordentlich stark ist, so verdient sie allerdings beachtet angepflanzt zu werden. **) Nachtrag-. Durch die Gefälligkeit des Herrn Kammerrath Kaiser datier wurde mir das Gutachten eines sehr wackeren und um die Erlösche Forstwirthschaft hochverdienten Forstmannes, des Gräfl. Erbach, Erbach'schen Oberjägers Joh. Daniel Pabst über die RöderwE schaff mitgetheilt.' Obgleich dieses Gutachten bereits vor 73 Jahren geschrieben worden ist, so enthält es doch viel Gutes und ich kann mich mebt enthalten, einzelne Stellen auszuhebern > Pabst bemerkt gleich anfangs, daß das „Waldreben"^ älterer Zeit dergestalt gebräuchlich gewesen sei, daß 4 und 5 Friichs auch saun flug bekm inde> jung *) Nach Hartig siehe dessen Lehrbuch für Förster I. Bd. verliert das N-, chenholz 40 Procent, und nach König (dessen Holztaxation, GothaiL^i S. 120 ) 42 Procent des anfänglichen Gewichts. ^ '*) Bergl. hiermit Reum's Forstbotanik (Dresden 1825, S. 2 bZ u. Hartig's Lehrbuch für Förster, I. Bd. Stuttgart u. Tübingen. Bora- hausen's Handbuch der Forstbotanik und Forsttechnologie. Darmstadt Gießen 1800 , Bd. i. S. 48? u. 4Y5. von Drais Lehrbuch der M' Wissenschaft. Gießen und Darmstadt 1807, S. 35i bis 35Y. ") 111 lchej > »> 0M Jar- zw» !7s. OsiS> lies« sse«! Bi W ichs baih ick IÄ> « ,« gebauet worden wären, was aber in neuerer Zeit, namentlich deßhalb, weil das Holz höher im Werth gestiegen,*) abgestellt worden sei, so daß der Fruchtbau sich nunmehr auf zwei Jahre beschränke. Dieses Waldroden sei namentlich auf Sommerbergen zu empfehlen, weil hier der Boden auf keine andere Art wieder mürbe und gut gemacht werden könne und weiterhin, namentlich in den Unterthanen-Waldungen, zuzulassen, weil die Unterthanen bekanntlich sehr wenig oder doch nicht den nöthigen Feldbau hätten und ihnen zu dem dürftigen Fruchtbau geholfen werden müsse.**) Was die Vorbereitung des Bodens zum Fruchtbau betrifft, so bemerkt Pabst, daß das alte, meistentheils übcrständige Holz im Laub gefallet, das Klaftcrholz alsbald aufgearbeitet werden, das Reisholz sammt dem daran hängenden Laube den ganzen Winter hindurch auf dem Platz liegen bleiben müsse, wodurch der Boden locker, mürbe und gut gemacht würde. Das Schuppen geschieht im Frühjahr und der Bodcnschwül wird, nachdem er abgetrocknet ist, in Haufen gebracht und dann angezündet und verbrannt, die Asche aber ausgestreuet und der Boden auf solche Art gedünget, daß nicht nur darauf zweimal nach einander gute Frucht, sondern auch bald junges Holz in einer Gleichheit aufwachse. Der Holzsamen wird in die zweite Frucht ausgesäet, damit der junge Anfing den Sommer über unter der Frucht seinen nöthigen Schatten bekomme. Standreiser sollen nur sehr wenige übergehalten werden, indem, wie ganz richtig bemerkt wird, unter deren Traufe kein junges Holz auskomme. Weiter spricht Pabst die beherzigenswerthe Ansicht aus, "daß "es überhaupt beim Holzpflanzen und bei Anlegung junger Schläge »nicht sowohl auf angenommene gemeine Regeln, sondern blos "allein auf die Lage und Beschaffenheit des Bodens und eine vielmahlige Erfahrung ankomme." M-, ISU) lock dt «-! ) Damals kostete die Klafter Buchenholz 40 bis llö kr. ohne Hauerlohn, oder i st. bis i fl. 12 kr. mit diesem; jetzt kostet die gleiche Masse lm Durchschnitt y fl. Eine Klafter enthält illa Frankfurter Cubikfuß oder 2,12 Normal Stecken. ) Man sieht, daß Papst auf die Verhältnisse der Menschen Rücksicht urmmt, was in neuester Zeit weniger der Fall zu seyn scheint, indem man die Röderwirthschaft aus den oben (Seite 36 ) angeführten, aus Borurtheil und Unbekanntschaft mit den Verhältnissen hervsrgegangenen Gründen, möglichst zu beschränken, ja ganz zu verdrängen sucht. c Ü Verzei'chni'ß einiger wesentlichen Druckfehler. Seite 12 Zeile 2 - 15 - It> - 17 - I - 1y - 12 - 20 - 4 - 28 - 4 - ay - 5 - bo - 17 - by - 8 - by - 17 - 70 - 15 - 82 - 18 - — - 1 - 86 - 2 o. lese Mieden statt Weiden, o. setze . statt? u. lese anzündet statt angezündet. v. lese Mieden statt Weiden, o. desgleichen desgleichen, o. lese 8. 27'/, statt 27. u. ist nach dem Worte „höher" I zu streichen, u. ist der Punkt zu löschen, u. ist das Wörtchcn „von" vor 141 C. F. zu löschen. . u. lese folgende statt folglich, u. lese Wellen-Abfall statt Wellen, Abfall, u. lese Staudenkorns statt Standcinkommens. , u. lese wiederholt werdenden statt wiederholten. . u. lese Gräser statt Gräßer. < 8 uuc> » 2 >« ^N AkI^IM s^rflsrick, zu 'brm 113 s Z2 L> i 8 ^ e/-6Z e^ 1^ S> S> b 8 VZZ k ° ^ rr - ^ 8 ßß§ ° itz q. 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