Das Erste: (Sterblked des Prinzen von Deßair.) es einst mit Mir bcn, rc. Dä- Zweyter (Gespräch im Reich der Todten, König ünd dem Grafen von Schwerin.) SchwerU ist wirklich tobt / auch nicht mehr rc, Das Dritter Litt Preußischer Husar siel m stW rk Vierte Das Erste. Sterblich des Prinzen von Deßau. Klommt es einst mit mir zum Sterben- ^ V Alsdenn fetz ich keinen Erben, Ich mach auch kein Testament; Meinen nächsten Anverwandten, Guten Freunden und Bekannten , Wird mein Nachlaß gern gegönnt. 2. Man darf mich nicht balsamieren - Auch in kein Gewölbe führen; Wozu nützet solcher Pracht? GOtt beseht ich meine Seele, Und den Leib der frischen Höhle, Die ein Lodtengräber macht. z. Keine Frau soll mich begleiten, Dann ich hab an meiner Seiten, Ein solch Kleinod nie geküßte Also darf sich keine grämen , Noch vor andern Weibern schämen, Daß fie Wittwe worden ist. 4. Es soll niemand um mich trauren, Noch in Briefen mich bedauren, Schont das schwache Siegellack, Woher rührt das tolle Wainen, In verhüllter Tracht erscheinen, Als von heidnischem Geschmack. s. Es soll niemand mich beklagen, Keinen langen Mantel tragen, Weder Flor noch Trauerkleid; Ich begehr auch keine Crone, Fackel, Licht noch Ziterone, Sind vin Land der Eitelkeit. ' s. Kir- 6 . Kirchen, Haus, Kutsch, Domeßiken, Mir vermummtem Boy zu schmücken, Ist ein übersiüß'ger Staat; Armen, Kirchund Schul hingegen, Könnet ihr s dreyfach einlegen , Sie bedörfens in der That. - 7. Atlas, Seiden, Band und Spitzen, Dürfen auch an mir nicht gl tzen, Nach dem Tod ist niemand schön; Arme Leute aus dem Spitthel, Mögen meinet! Sterbe- kittel , Schlecht und recht zusammen nähn. 8 . Vor den Rußbaum wär es Schade, Leget mich in eine Lade, Die aus Tannen- holtz besteht; Griff und Leisten könnt ihr sparen, Nur mit Blechlein mich bewahren, Bis mein Sarg zu Grabe geht. 9. Schwanenbett, und Polsterküffen, Will ich hertzlich gerne missen, Weil ich nichts empfinden kan, Füllt die hölzerne Pastete, Statt der leinenen Teräthe, Nur mit Hobelspänen an. 10. Wermuth und ZypressemSträuche, Stecket nicht um meine Leiche. Wie sin st zu geschehen pflegt, Putzet mich mit keinen Rosen, Denn mir find in jenem Gosen Bessere Kräntze beygelegt. n. Laßt mir keinen Kantor fingen, Keine Flöt noch Orgel klingen, Haltet auch kein Lrauermahl; Carmma und Kantzel- gaben, Will ich nicht zum Abschied haben , Hier aus diesem Jammerthal. is. Lasset iL. Lasset keine Glocken läuten, Stille Mit der Leiche schreiten. Wann der Wächter ro. Uhr pufft, Laßt chich ohne Pferd und Wagen, Durch 6. arme Männer kragen, tzefnpt mich nicht vpr her Gruft. i z. Loht mich nicht nach meinem Tode, Paradiert nicht nach der Mode, Wozu dient das Mderspiel; Redet nicht von meinem Namen, Schließt mein Bild in keine Hamen, Denn es gilt mtrgleich so viel. ,4. Pyramiden, Mausoleen, Ueberm Grade zu erhöhen, Bleibt ein Pracht der Heutgen West; Fürst und Bauren gleicher Weift Werden Loch der Würmer Speise § Weil der Tod vom Rang nicht hält. i e. Ich Will nicht, daß von den Littekn - Noch von meinen schlechten Mitteln, Jemand nach dem Tode schreibt, Jch will daß ihr mich vergesset Euer Brod mit Frieden esset, Das von mir noch übrig bleibt. 16. Deckt mein Grab mit keinem Steine, Scharm nur um dir Gebeine, Knochen , Kalch und Sand herum; Erden war ich und zur Erden Muß ich endlich wieder Werden: Ist mein Epitaphium, 17 Nun bis ist mein letster Wille, Drum begrabt mich in der Stille , Werm ihr mich noch etwas liebt ; GOkt erhalt euch noch viel Jahre, Bis er mit der Todtenbahre, ^ .4- bpy mir gibt, i8. Das i8. Das Jerusalem dort oben, Wo die Schaar-as Hämmlein loben, Ist der Ort nach meinem Sinn; Wett mein Hertz in Christi Wunden Hat den HofrmngH- Anker funden, Zieh ich Freudenvoll dahin, . Gespräch im Reich der Todte«, mischen dem Könrz und dem Grafen von Schwerin. /L chwerin ist wirklich todt, Und auch nicht mehr bey Leben, O allzugroffs Noch! Was soll ich jetzt anheben, Zu dir Hab ich mein Zuversicht, Zu jeder Zeit und Stund geeicht, Und jetz läßß wich im Stich, Den König Friderich. 2 . Wer ist es der mich ruffk, Aus mch per kühlen Erden, Aus meiner finstern Grufft, Mir meine Ruh zu stöhren, Biß König Friderich! Sag mir was machest du Zm Reich der Todten hier, Denn die beym Leben seyn, Gehören nicht herein«, z. Das ist mir wohl bewußt, Nur dw die Noth zu klagen, Wie ich mit Schand und Spott, Aus Böhmen würd geschlagen , Und das fällt mir zur schwären Büß - Weil ich dazu noch hören muß, Jetzt HM es, ach', die grosse Noch, Schwerin iß wirklich todt. 4 . 4. Ich bin zwar kein Prophet, Doch kan ich dir woh! klagen, Was vormals ein Poet In seinem Bers thät sagen, Wenn dir das Glück soll blühn, So folg zuvor den Aeltern, Das hast du nicht gethan, Drum wäre das dein Lohn. f. Soll das die Ursach seyn, Daß ich doch werde müssen, Zu meiner schwären Pein, Noch meine Cron embüssen, So kommt das Unglück allzugleich, Ich streite um mein Königreich, Die Straf, die fängt schon an, Zu meim verdienten Lohn. Das Dritte. Air, Preussischer Husar Fiel in Franzö-- ^ sche Hände, Prinz Clermont sah ihn auch, Da fragt er ihn behende: Mein Freund! Sag an: wie starck ist deines Königs Macht? Wie Stahl und Eisen, sprach der Preuffe mit Bedacht. 2. Nein du verstehst mich nicht , Ich meyne nur die Zahl, Nenn mir nur deine Bruder: Drauf stutzte der Husar, Und schaute in die Höh, Und sprach: Mein lieber Freund! So viel als Stern am blauen Himmel stehn. Drauf reichte ihm der Printz wohl einen Thaler blank, Den nahm er und gieng gleich Hinaus wohl auf den Gang, Da Da fand er ungefehr, die SLildwacht so ganz hager, Und im Gesichte auch vor Hunger war ganz mager. 4. Derselben gab er gleich den grossen Thaler hin, Und sprach: mein lieber Freund! So wahr ich preußisch bin, Du brauchst es nöthiger, Als ich und meine Bruder, Drum geb ich dir das Geld, Von deinem Printzen wieder. 5. Ich mag bey euch nicht seyn, Das Handgeld ist zu klein, Saas deinem Prinzen wieder, Ich geh zu meinen Brüdern: Dann unser König Friederich, Versorgt uns alle gut, Drum lassen wir vor Ihn Den leisten Tropfen Blut. Das Vierte. i. YttaS kan dann auf der Welt gleich dem « 6 V Goldaten-Leben seyn? allwo man in dem Feld all Sorgen stellet ein; wo man die Trommel rühren hört, bald hie bald da Kartaunen spürt, da liegt der Soldat auf dem Stroh, und ist von Herzen froh; er fetzt an Streit, er Host die Beut, und ist ihm noch so wohl, wanns Blut vom Kopf herunter rinnt, ist er Curafche voll. 2. Da heißt es: guter Freund, laß sehen jetzukd deinen Muth , und setze au den Streit den letzten Tropfen Blutz schlag an! gib Feuer! und Lade bald ; schieß tod, mach tvarme Leiber kalt z hast du kein Bley noch Pulver mehr, so nimm den Säbel her; hau tapfer drein, verschön nur keim, bald schieß, bald hau, bald stich; steck nur die Hand nicht in den Sack, sonst kommt es über dich. z. Wann dann vorbey die Schlacht, so setzt ein jeder Nach der Beut, und ist des Feindes Macht, bald hie bald dort zerstreut; die Felder sind mit Blut gefärbt, viel tausend haben Geld ererbt; der übrig bleibt, dep hat Gewinn, die andern find schon hin. Es wird doch mancher oft ble- Hirr an Armen oder Fuß. er scheut sich nicht j und wann er schon fein Lebkag knappen muss» > 4. Drum sag ich noch einmal: Soldaten ! find der Ehren werth, ob matt schon überall nichts Guts von ihnen hört; man redet viel, doch weiß man nicht was hier und dort im Feld geschieht; der es nicht weiß, viel lieber schweizer still. Die Bauern sind Sol- , daten ftind, wennfie kommen ins Quartiert dagegen find fie sehr beliebt, stehn fik als Kavalier» E N Ä <