FS«f schöne neue Lieder, Das erste: Die Tabackspfeife. Gott grüß euch, Alter! schmeckt rc. Das zweite: ! Recht vergnüget kann man leben, weil rc. ' Das dritte: Ohne Lieb' und ohne Wein, was ist rc. i. Das vierte: Seyd nur lustig ihr Brüder, ihr rc. j Das fünfter !Ich bin ein jung Franzosenweib, rc. ! Im To»: Auf, aus! ihr Brüder, und seyd stark, rc. Meu gedruckt. 1. Das erste: ^)ott grüß euch j Alter! .. schmeckt das Pfeifchen ? Weiß her! . . Ein Blumentopf von rothem Thon, mit goldnen Reifchen! .. was. wollt ihr für den Kopf? 2. O Herr, den Kopf kann ich nicht lassen! er kömmt vom brävsten Mann, der ihn, Gott weis es, einem Bassen bey Belgrad abge^ wann. z. Da, Herr, da gab es rechte Beute l.es! lebe Prinz Eugen! wie Grummet sah man! unsre Leute der Türken Glieder mähn. 4. Ein andermal von euer» Thaten, hier Alter, seyd kein Tropf! Nehmt diesen doppel« te» Dukaten für euern Pfeiftnkops. 5. Ich bin ein armer Kerl und letze von meinem Gnadensold; doch, Herr, den Pfch fenkopf, den gebe ich nicht um alles Gold. 6 . Hört nur: Einst jagten wir Husarch den Feind nach Herzenslust, da schoß ein: Hund von Janttscharen den Hauptmann in! die Brust. j 7 . Ich bob ihn flugs auf meinen Schick mel, er hätt' es auch gethan, und trug ihn sanft aus dem Getümmel, zu einem Edel man». t Is sf I :! -tt es! m! er el. 8. JÄ vsiegte fein; vor seinem Ende reicht' er mir all fein Geld, und diesen Kopf, drückt mir die Hände, und blieb in Tod noch Held. 9. Das Geld mußt du dem Wirthe schenken , der dreymal Plündrung litt: so dacht* ich, zum Angedenken nahm ich die Pfeife mit. Iv. Ich trug auf allen meinen Zügen sie wie ein Heiltgthum, wir mochten weichen oder siegen, im Stiefel mit herum. n. Vor Prag verlohr ich auf der Streife das Bein durch einen Schuß, da griff ich erst nach meiner Pfeife, und dann nach meinem Fuß i 2 . Ihr rührt mich- Freund, bis zu den Zähren; o sagt, wie hieß der Mann? Damit such mein Herz ihn verehren, und ihn beneiden kann. i;. Mann hieß ihn nur den tapfern Walter . dort lag fein Gut am Rhein. Das war mein Ahne, lieber Alte, und jenes Gm ist A i 4 . Kommt, Freund, ihr sollt bey mir " nun leben! vergesset eure Noth; kommt, trink mit mir von Walters Reben, und eßt von Walters Brod. .... Ä ' i f. Nun topp! Ihr seyd ein wahrer Er- be! ich ziehe Morgen ein, und euer Dank, soll wenn ich ßeröe, die Türkenpfeife seyn. ^ Das zweyte: ^ 3^echt vergnüget kann man leben; weil man lebet ohne Weib: man braucht ja nur alle ! i Morgen, bloß allein für fich zu sorgm, wir ; man pfleget seinen Leib. , 2. Kommen oft die Heyrathsgriüen mir zu i weilen in den Sinn : so thue ich mir ein i Pfeiflein füllen, dann vergeh» mir alle Grillen ; fahr nur in dem Rauch dahin. i Fahr nur hin du junger Lecker, fahr ., nur hin du junges Blut. Es wird aus deinem l j süßen Lecken , es wird aus deinem süßen Schle- < cken, nichts als Kummer und Verdruß. « 4. Mancher möcht vor Liebe kerben, bis er in den Eb'stand kömmt; kaum ist er ein ; Jahr, darinnen, thut er sich schon wohl be- j finnen, wie er wiederum kömmt davon. j s. Ich will meine Zeit erwarten , bis daß i ich recht Mannbar M ; dann wird flchs scheu , einmal schicken, daß ich einen werd' erblicken, der erfreut mein Herz und Sinn. j 6 . Manche bittet alle Morgen, daß sie bald j bekömmt ein'en Mann , und dafür thut fle » nicht sorgen: und dafür thut sie nicht sorgen, r pb sie ein' Suppen kochen kann. - Oi Das dritte: s Me Lieb' und ohne Wein, was iß unser Leben? Alles was uns kann erfreuen, müssen diese geben; wenn die Großen sich erfreun, was ifl ihre Freude? Schöne MägdchenS, guter Wein, einzig diese beyde. 2. Sieger, die -es Siegs sich freun, fragen nicht yach Kränzen, ße erholen sich beym Wein, und bey schlauen Tänzen ? Uns drückt oft des Lebens Pein, doch nur wenn wir dürsten, drum so gebt uns Lieb und Wein, o so sind wir Fürsten. z. Wenn mich nur mein Röschen liebt, bin ich schon geborgen; wem das Glücke Reich» .thum giebt, de-n giebt es auch Sorgen. Hätt' ich Silber gleich wie Heu, Gold in allen Säcken, Arbeit hätt ich nicht dabey, aber Furcht und Schrecken. 4. Voll von jugendlicher Lust- reizet mein Verlangen, meines Mägdchens weiße Brust, ihre rothe Wangen ; wenn ein Druck von ihrer Hand, sagt, daß sie mich liebet: so verlach ich allen Stand, den der Reichthum girbet. 5 . Hätt ich täglich Bier und Wein, Braten auch nicht minder, fetter könnte ich wohl seyn, aber nicht gesünder. Nein wenn mich mein Röschen liebt, bin ich schon geborgen ^ wem der Himmel Reichthum giebt, dem giebt er auch Sorgen. > 6. Unser König müsse blühn, und das Land , darneben; doch soll unser Kummer giehn, o I so blüht ihr Reben! und so wie die Traube > reift, reift ein schöner Busen ; wer nach schönen Mägdchen greift, der vermehrt die Musen. ,. 7 . Meiner Doris rother Mund, blühet wie ' die Rose, o ihr Küssen macht gesund, mich als wie die Großewenn mein Mägdchen schalkhaft lacht, gleicht sie ganz Zytheren, ihrer .. schönen Wangen Pracht, lehrt mich sie ver > ehren. 8 . Hübsche Mägdchens, guter Wein, wach. ftn uns zur Freude, unsre Herzen zu erfreuen schuf der Himmel beyde; ewig Doris mußt du blühn, ewig blühn die Reben, wäret ihr uns nicht verlieh«, was wär unser Leben? Das vierte: Eeyd nur lustig, ihr Brüder, ihr Brüder allein ! haben wir nicht vor uns den köstlich, ften Wein? Schnupftadack, Rauchtaback ha. -en wir auch, daß haben wir auch, wir leben stets lustig nach Handwerks Gebrauch. 2. Seyd nur lustig, ihr Brüderder Teufel ist todt, und seine Großmutter die hat chie GLwer'noth; wir leben drey Jahre in M, lichem Muth, fröhlichem Muth, versaufet, verkaufet vom Kopfe den Hut. Und reichen die Gelder vom Hute nicht zu, so verkaufet die Strümpfe und die Schuh: nach diesem alsdann folget der Rock, die Hosen, das Hemd, die West und der Stock. 4. Machet euch darum das Leben nickt schwer, werden euch eusre Beutel so leern denn unser Wechsel ist richtig bestellt, iß richtig bestellt, am Sonntag, am Sonntag giebts wieder frisch Geld. 5. Am Sonntag und Mondtag, da gehn wir spazieren , am Dienst tag und Mittwoch muß die Arbeit florieren, am Donnerstag und Frreytag, da gehn wir frisch dran, da gehn wir. frisch dran, am Samstag, am Samstag ist wieder nichts gethan. Zch bin ein jung FranzofsnweiS Md exerzire gut; Ich wage Leib und Leben drauf, Und opfere für die Freyheit auf Den letzten Tropfen Blut. - 2«. Ich ziehe mit zum Krieg ins Feld, Und helfe meinem Mann; Bin ich gleich nur ein schwaches Weib- So hab ich doch auch Herz im Leib, Das sieht man mir wohl an. z. Was hilfts wenn ich beym Ofen sitz, Strick oder näh zu Haus; Ich hab' schon lang genug gekrickt, Dem Mann oft seine Hosen g'flickt, ^Ietzt ist nun alles aus. 4. Weg mit dem Nähpult und Gestrick, Weg mit dem Rocken jetzt; Bringt mir ein schönes Seireng'wehr Und hellpolirte Flinte her, Das iß's, was mich ergötzt. 5. Mein Spindel ist jetzt der Pallasch, Der Rocken meine Flint', Womit ich exerzire stink, Und schwenke mich bald rechts und links Geschwind als wie der Wind. 6. Die Batromasch' mein Nähpult ist; Die Radeln mein LadKock, Die Fadenknäul die Kugeln sind, Die lad' ich in die Flint' geschwind, Und schieß den Feind mir todt» 7. Man ficht auf allen Dörfern Kein einzig Mannsbild mehr; ^ Drum wollen, wie Amazonen dort- Wir auch ins Feld nachziehen fort Mit Bündeln und Gewehr. 8 . Was thun wir fs allein zu Haus, ! Wir haben doch Sein Brod; ! Drum wagen wir es ohne Scheu, < Und Hehen unsern Männern bey, ' Schießt uns der Feind gleich todt. 9. Drum auf, ihr Schwestern, zieht in- Feld, Mit unerschrocknem Muth, Die Trommel und Querpfeife macht, Daß uns das Herz im Leibe lacht, Gehts übel oder gut. 10. Wir treten her mit Federbüfch Und Maschen auf dem Hut, Und kömmt ein kalter Winter dann, So zihen wir Unterhosen au, Und oben drauf den Rock. n. Erwischt uns dann der Feind beym Kopf, Und will nns nehmen mit, So find wir dennoch unverzagt, Weil manchem schon das Herze lacht, ! Sobald er uns nur steht. 12. Es thut uns wahrlich keiner nichts, , Ich weiß zum voraus schon, Und kommt auch einer über mich, Und will mir geben einen Stich, So schrey ich g'schwtnd: Pardon, Pardon.