f/>' itn- ^ntralbibliothck Zürich 3L0'0 (Melodie: Ein freies Leben führen wir.) "Wir baden heut’ in Frühlingsluft Am alten Ziircherfeste, Der Winter steigt zur finstern Gruft, Es schlägt der Fink, die Amsel ruft Aus ihrem warmen Neste. Ob auch ein schlimmer Frost noch droht Des Lenzes zarten Blütlien, Vorüber ist die schwere Noth, Es winkt die Arbeit und das Brot, Vor Hunger zu behüten. Es weht der Föhn vom Bergesgrath, Es fallen die Lauinen. Rasch keimt empor die junge Saat, Die Herzen hoffen früh und spat Und Lustig sind die Bienen. Die Erde beht, als wie zum Hohn Den starken Mauerwerken; Doch sind wir ganz beruhigt schon, Es wacht ja die „Kommission“, Die’s jederzeit wird merken. Alis ihrem langen Winterschlaf Die Actien sind erwachet; Gefunden Glück, das uns betraf! Geschoren wird nun rasch das Schaf, Der Actionär, der lachet. Bald wird durch’s grosse Zukunftsloch Das Dampfross wiithig schnauben, Und mancher denkt im Alter noch: „Nach Mailand will ich einmal doch „Zu den Veltlinertrauben!“ So weht ein heller Frühlingstraum Durch alle Menschenseelen; Ist auch die Hoffnung zart wie Schaum, Wir geben ihr im Herzen Raum, Es kann ja gar nicht fehlen. Drum, nehmt die Gläser rasch zur Hand, Die Frühlingsluft soll leben! Sie wehe frisch durch’s Vaterland, Und auch in unserm Znnftverband Erwache neues Streben! S. -- TYP. J. J. ULRICH - ZÜRICH,