
Mit dieser Strategie werden die demografischen Herausforderungen für den Agrarsektor der EU angegangen, indem junge und unternehmerische Landwirte angezogen und unterstützt werden.
Warum junge Menschen wichtig sind
Junge Menschen leisten einen wichtigen Beitrag zur künftigen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Agrarsektors und der ländlichen Gebiete. Sie helfen so bei der Bewältigung von Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Landflucht und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Landwirtschaft. Die EU setzt sich dafür ein, junge Menschen durch maßgeschneiderte finanzielle Unterstützung, Ausbildungsmöglichkeiten und Initiativen zur Förderung von Innovation und dem Generationswechsel zu unterstützen.
Die Landwirtschaft ist und bleibt ein Eckpfeiler der europäischen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaften. Die aktive Einbeziehung junger Menschen trägt dazu bei, langfristige Nachhaltigkeit, Wirtschaftswachstum und dynamische ländliche Regionen zu gewährleisten.

Nur durch faire und berechenbare Bedingungen können wir eine neue Generation von Landwirtinnen und Landwirten gewinnen. … Faire Bezahlung für faire Arbeit! … Wir wollen auch die Einführung von innovativen Ideen und neuen Geschäftsmodellen (wie der Bioökonomie) als ergänzende Einnahmequelle fördern. … Wir müssen Hindernisse für den Generationswechsel beseitigen, wie z. B. den schwierigen Zugang zu Land, Kapital und Kompetenzen.
Hiermit bekräftigen wir das Bestreben der EU, Chancen für junge Menschen zu schaffen und sicherzustellen, dass sie Zugang zu den Ressourcen und der Unterstützung haben, die sie benötigen, um durchzustarten.

In der Vision wird auch eine Strategie für den Generationswechsel skizziert, um junge Menschen für die Landwirtschaft zu gewinnen, indem die Attraktivität des Agrarsektors verbessert wird.
Junge Menschen (Zahlen)
Junglandwirtinnen und -landwirte und junge Menschen im ländlichen Raum stehen vor großen Herausforderungen, verfügen aber auch über ein enormes Potenzial.
Die wichtigsten demografischen Zahlen
Junglandwirtinnen und ‑landwirte
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) trägt entscheidend dazu bei, Junglandwirtinnen und -landwirte zu stärken und den Generationswechsel in Europa zu unterstützen. In den GAP-Strategieplänen ist der Generationswechsel als einer der 44 „Ergebnisindikatoren“ aufgeführt, die in den GAP-Rechtsvorschriften festgelegt sind und die mit zehn spezifische Ziele verknüpft sind. Gemäß den Zielwerten werden sich bis zu 377 000 Junglandwirtinnen und ‑landwirte mit Unterstützung aus der GAP niederlassen.
Landwirte unter 40 Jahren machen lediglich 12 % aller Betriebsinhaber in der EU aus und nur 3 % von ihnen sind Frauen. So ging der Anteil der Landwirtinnen und Landwirte in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen von 23 % im Jahr 2010 auf 19 % im Jahr 2020 zurück.
Die EU investiert in den Generationswechsel, um jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, wirtschaftlich tragfähige Unternehmen aufzubauen und zu nachhaltigen ländlichen Gemeinschaften beizutragen.
Junge Menschen im ländlichen Raum
Der Anteil junger Menschen in ländlichen Gebieten geht zurück. Eurostat-Daten zufolge ist die Zahl der 15- bis 24-Jährigen in der EU-28 (2013-2019) von 3 622,3 auf 1 890,2 Millionen und die Zahl der 25- bis 29-Jährigen von 6 949,2 auf 5 881,3 Millionen zurückgegangen.
Um die Politikgestaltung auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene zu unterstützen und die Bedingungen für junge Menschen in ländlichen Gebieten zu verbessern, forschen die Europäische Kommission und der Europarat im Rahmen ihrer Jugendpartnerschaft zu jungen Menschen im ländlichen Raum. Dadurch wollen sie die Situation junger Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren im Zeitraum 2018-2024 besser verstehen und entsprechende politische Maßnahmen und Initiativen zur Jugendarbeit anstoßen. Die Studie wird voraussichtlich 2025 veröffentlicht.
Im Juni 2021 legte die Europäische Kommission nach einer ausführlichen Konsultation die langfristige Vision für die ländlichen Gebiete der EU bis 2040 vor. In dem im März 2024 veröffentlichten Bericht wurden die erfreulichen Fortschritte im Rahmen der Vision für den ländlichen Raum dargelegt, die seit 2021 erzielten positiven Ergebnisse hervorgehoben und Ideen für künftige Initiativen vorgestellt. Er lieferte auch wichtige Erkenntnisse zu den verbleibenden Herausforderungen:
- Alternde ländliche Regionen: Zwischen 2019 und 2022 ist der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre in ländlichen Regionen um 1,1 Prozentpunkte (0,84 Millionen) gestiegen, während der Anteil der jüngeren Menschen und der Menschen im erwerbsfähigen Alter zurückgegangen ist. Das durchschnittliche Alter der EU-Bevölkerung nimmt zu, aber die ländlichen Regionen altern aufgrund des geringeren natürlichen Wachstums und der Nettoabwanderung schneller.
- Abbau des geschlechtsspezifischen Gefälles: Ländliche Gebiete haben den höchsten Anteil (12,6 %) an jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, die weder einer Arbeit nachgehen noch eine Schule besuchen oder sich in beruflicher Ausbildung befinden (NEET). Auch wenn sich die Situation verbessert hat, lag die NEET-Quote junger Frauen in ländlichen Gebieten im Jahr 2022 bei 14,9 % gegenüber 10,5 % bei Männern.
Der Pakt für den ländlichen Raum ist eine Initiative der langfristigen Vision für die ländlichen Gebiete der EU und zielt darauf ab, Interessenträgern sowie Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum eine Plattform für Austausch und Zusammenarbeit zu bieten. Im Rahmen ihrer verschiedenen Tätigkeiten ermöglichen die verschiedenen Gruppen Austausch und Interaktion. Junge Menschen werden ermutigt, sich der Community-Gruppe „Junge Menschen in ländlichen Gebieten – Für eine starke junge Generation“ anzuschließen.
25 % der EU-Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten. Eurostat-Daten zufolge ist die Zahl der 15- bis 24-Jährigen in der EU-28 (2013-2019) von 3 622,3 auf 1 890,2 Millionen und die Zahl der 25- bis 29-Jährigen von 6 949,2 auf 5 881,3 Millionen zurückgegangen. Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und dem Europarat im Jugendbereich wird eine Umfrage unter jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren durchgeführt, die in ländlichen Gebieten leben.
Mehr entdecken
Landwirte und Arbeitskräfte in der Landwirtschaft – Eurostat-Statistiken
Städtisches-ländliches Europa – demografische Entwicklung in ländlichen Regionen und Gebieten
Junge Menschen und die GAP
Wie die GAP Junglandwirtinnen und ‑landwirte unterstützt
Durch maßgeschneiderte Finanzierungsangebote, Schulungen und Initiativen zum Wissensaustausch stellt die GAP sicher, dass jungen Menschen die Instrumente an die Hand gegeben werden, um wirtschaftlich tragfähige landwirtschaftliche Betriebe zu etablieren und sich in ländlichen Gebieten eine Existenz aufzubauen.
- EU-Initiativen: Die finanzielle Unterstützung im Rahmen der GAP umfasst Existenzgründungsbeihilfen für Junglandwirtinnen und ‑landwirte, Ausbildungsprogramme und den Zugang zu Beratungsdiensten.
- Initiativen des GAP-Netzes der EU: Thematische Gruppen wie Gen Z: Anstoßen des Generationswechsels in der Landwirtschaft vernetzen Junglandwirtinnen und ‑landwirte und politische Entscheidungsträger zwecks Innovation und Zusammenarbeit.

Junglandwirtinnen und ‑landwirte in der EU können bei den Verwaltungsbehörden, die im nationalen GAP-Strategieplan des jeweiligen Landes aufgeführt sind, GAP-Unterstützung beantragen.
Erfolgsgeschichten
Erfahren Sie, wie Junglandwirtinnen sowie Unternehmer im ländlichen Raum zusammen mit Kommunalpolitikerinnen und -politikern in ganz Europa die Landwirtschaft modernisieren und ländliche Gebiete wiederbeleben. Diese Geschichten zeigen ihren Erfindergeist, ihre Entschlossenheit und die positive Energie, die sie mitbringen.

From a small village in Slovenia’s Prealps to the heart of Brussels, Anja Fortuna has dedicated her career to ensuring that young people in rural areas have a voice in European policymaking.

Meet Ivan Lauc, a 29-year-old innovator from Osijek, Croatia, and the driving force behind Reducos Software j.d.o.o., a company transforming local food systems through technology.

Elisabeth Hidén, a Swedish dairy farmer and agronomist, manages a 450-animal farm producing 2M liters of milk annually. With roots in farming, she champions sustainability, innovation, and community impact.
Die Stimmen junger Menschen
In dieser Videoserie stellen wir die Erfahrungen und innovativen Ideen junger Menschen in der Landwirtschaft und in ländlichen Gebieten vor. Von Nachhaltigkeitsbestrebungen über die Bewältigung ökologischer Herausforderungen bis hin zur Wiederbelebung ländlicher Gebiete spiegeln diese Geschichten das Engagement dieser Menschen bei der Gestaltung der Zukunft der europäischen Landwirtschaft wider.

Krista Medne: Strengthening Rural Youth Voices in LatviaKrista Medne: Strengthening Rural Youth Voices in Latvia 
Malva Myrehed: A Swedish Agronomy Student’s PathMalva Myrehed: A Swedish Agronomy Student’s Path 
Jean Matthieu Thévenot: Growing Organic Seedlings in FranceJean Matthieu Thévenot: Growing Organic Seedlings in France 
Marie-Claire Feller: A Young German Farmer’s JourneyMarie-Claire Feller: A Young German Farmer’s Journey 
Katharina Schobersberger: Austria’s Next-Generation FarmerKatharina Schobersberger: Austria’s Next-Generation Farmer
55. Politikdialog mit jungen Menschen: Erleichterung des Zugangs zu Jobs in der LandwirtschaftEine neue Generation von Landwirtinnen und -landwirten hervorzubringen, ist eine Priorität und die Daseinsberechtigung der Politikdialoge mit jungen Menschen.
47. Vernetzung von Unternehmerinnen im ländlichen RaumLidia Moroń-Morawska, einer Unternehmerin im ländlichen Polen, gibt Einblicke in das GAP-Netz der EU und die Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft.
43. Generationswechsel im ländlichen Raum EuropasEine Diskussion während der EU-Jugendwoche mit Marie Wallace und Matias Rubio, in der die Rolle junger Menschen bei der Wiederbelebung des ländlichen Raums thematisiert wird.
38. Agri-Food Days: Gemeinsam für eine nachhaltige LandwirtschaftEin Interview mit Peter Meedendorp, Vizepräsident des CEJA, über das Engagement junger Menschen und die Zukunft der Agrar- und Lebensmittelsysteme.
Politikdialoge mit jungen Menschen
Im Rahmen der Politikdialoge mit jungen Menschen wird die Zielgruppe in Diskussionen über die Zukunft der Landwirtschaft und des ländlichen Raums eingebunden. Im Rahmen des ersten Dialogs, der am 11. Dezember 2024 stattfand, kamen Jugendvertreterinnen und -vertreter und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zusammen, um wichtige Themen wie wirtschaftliche Tragfähigkeit, Nachhaltigkeit und den Generationswechsel in der Landwirtschaft zu erörtern.
Die Ergebnisse dieser Diskussionen fließen direkt in künftige EU-Strategien ein und stellen sicher, dass junge Stimmen im Mittelpunkt der Agrarpolitik stehen.
Behandelte Themen:
- Wirtschaftliche Tragfähigkeit des Agrarsektors und unternehmerische Initiativen in ländlichen Gebieten
- Nachhaltigkeit des Lebensmittelsystems
- Generationswechsel in der Landwirtschaft und in ländlichen Gebieten
In den kommenden Jahren werden regelmäßige Politikdialoge mit jungen Menschen mit innovativen Formaten und unterschiedlichen Teilnehmenden organisiert.

Die zweite Ausgabe der Politikdialoge mit jungen Menschen fand am 7. Mai 2025 statt. Diese Veranstaltung bot jungen Menschen erneut die Gelegenheit für den Austausch mit Kommissionsmitglied Christophe Hansen über die Zukunft der Landwirtschaft, der Lebensmittelsysteme und des Lebens im ländlichen Raum.
Die Teilnehmenden diskutierten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Generationswechsel, insbesondere den Zugang zu Land und Finanzmitteln.
Eine Plattform für einen Beitrag zur EU-Politik
Die Politikdialoge mit jungen Menschen ermöglichen das Gespräch zwischen jungen Menschen und Entscheidungsträgern und sind Teil der EU-Jugendstrategie 2019-2027.
Mit diesen Politikdialogen erhalten junge Menschen ein Forum, in dem sie zur Entscheidungsfindung beitragen können. Dies wird als Teil eines umfassenderen Versprechens geschehen, jungen Menschen mehr Freiheit und Verantwortung in der europäischen Gesellschaft und Demokratie zu geben.