„If you pay peanuts - you get monkeys!“

„If you pay peanuts - you get monkeys!“

Das Thema Qualität wird derzeit in Bezug auf die Leistung der Media-, und Kreativ-Agenturen viel diskutiert. Damit verbunden ist aber auch die mangelnde Zahlungsbereitschaft der werbetreibenden Unternehmen. Ich bringe zu diesem Punkt gerne das Beispiel der Louis Vuitton Tasche: hierfür gehen Menschen in den Laden und zahlen ohne Aussicht auf Rabatt viel Geld für eine Tasche, auch weil sie als Luxusprodukt Qualität vermittelt. Um Qualität zu erhalten bedarf es also im ersten Schritt einem entsprechenden Bewusstsein und der Bereitschaft dafür auch das nötige Budget bereit zu stellen.

 In der Werbung ist Qualität durchaus möglich, aber dafür braucht man die entsprechenden Spezialisten und eine gewisse planerische Freiheit. In Zeiten des Controllings, des Preisdrucks und der Commitments ist das auf Agenturseite nicht umsetzbar.

Die Idee muss stimmen, die Medien müssen die Zielgruppe ansprechen und alles muss erfolgreich auf die Unternehmensziele einzahlen. Das geht nur mit einer guten Beratung und erfahrenen Leuten, die ihr Handwerk noch beherrschen und nicht einfach nur Vorgaben erfüllen. Handwerk und Spezialisten müssen aber auch entsprechend bezahlt werden und genau hier liegt das Problem sowohl von Agenturen, wie auch von Unternehmen. Denn im Endeffekt verlieren beide Seiten.

 Die Agenturen haben sich für Rendite und Einkaufsmacht ungesund verbogen und dem Kunden alles zu Dumping-Preisen angeboten. Die Kunden haben dadurch das Gefühl, dass sie am längeren Hebel sitzen und immer noch mehr verlangen können. Und wahrscheinlich ist es auch so. Nur, bleibt bei dieser Einstellung auch die gewünschte Qualität auf der Strecke.

 Ich finde diesen Zustand bedenklich, auch als Vorbild für unsere Gesellschaft. Für Marken ist man bereit viel Geld auszugeben, aber bei Dienstleistern wird der Rotstift angesetzt. Hier muss dringend umgedacht werden und wieder ein respektvolles Miteinander entstehen. Respekt ist es auch Leistung entsprechend zu honorieren.

 Sehen wir es doch mal so: Nur gute Werbung wirkt und hier muss Werbung preis-wert sein, also ihren Preis wert...

Stephan von Prümmer

Büro für Produkt- und 3D-Design

9 Jahre

Das Beispiel hinkt nicht, denn das Produkt wird beworben um es zu verkaufen. Die Werbung beginnt aber schon beim Produkt selbst, nämlich bei dessen Design. Und das Produkt-Design ist wie auch die Print-, Fernseh- oder Onlinewerbung eine Dienstleistung, die von kreativ arbeitenden Menschen erbracht wird. Selbst ein so praxisorientiertes Produkt, wie ein Akkuschrauber verkauft sich besser, wenn er gut gestaltet ist (Materialien, Habtik, Look, Sound etc.). Somit wird Design als Werbung wie auch die "klassische" Werbung zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor. Und wer in diesen schlecht investiert ist schlecht beraten.

Guido Becherer

brand maker | story teller | future shaper

9 Jahre

Dialog auf Augenhöhe muss wieder möglich sein. Dazu braucht es ausgewiesene Spezialisten auf beiden Seite des Schreibtisches. Und für die - da stimme ich mit dem Artikel uneingeschränkt überein - braucht es halt mehr als peanuts. Auf beiden Seiten. Und eine fairen Umgang miteinander.

Edy Karl Hohl

Gesellschafter / Geschäftsführer MHC-Gruppe

9 Jahre

Wenn Du merkst Du reitest ein totes Pferd ... dann steig ab! WOW ... in US-English klingen die Trivial-Weisheiten noch lächerlicher und dieser Erdnuss/Affen-Spruch ist an Dämlichkeit kaum zu überbieten!

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