auf Gellerts Tod.
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Dort sahn wir sie geschmückt von Gay und Lasontai-
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Und neideten ihr Vaterland:
Da gab die Menschlichkeit ihm die Gewalt der Thrä-nen,
Die Fabel ihm ihr leicht Gewand.
Er warst der Wahrheit um. — Nun prangte sie mit
Zügen
Des Reizes und der Harmonie,
Und jedes öffnete das Herz ihr mit Vergnügen,
Und drang heran und küßte sie.
Und ganz Germanien, vom Thron' bis zu den Hüt-ten ,
Das seinen Orpheus lieb gewann,
Nahm Beßrung im Geschmack, mit ihm auch beßreSitten —
Vielleicht auch beßre Herzen an.
Der Mütter erst Geschenk an ihre zarten Kleinen
War Gellerts weises Fabelbuch:
Sie lallten Gellerten, und lernten ohne Weinen,
Und merkten seinen Sittenspruch. —
Du Knabe, wein um ihn! — von Lieb und Dank
beseelet,
Wein' deinen Freund, mein Mädchen, du!Wann du ihm stammelnd sonst aus ihm was vorer-zahlet,
Wie segnend lächelt er dir zu! —> —
Dich, deutsches Lustspiel, sah mit Abscheu oder Gäh-nen
Noch damals oft manch sittsam Herz:
Dich lehrt er lächeln, dich die Freude sanfter Thrä-nen,
Dich Tugend und bescheidnen Scherz.
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