Schweizer Drucke
Schwerpunkt der Plattform e-rara sind die Schweizer Drucke bis Anfang 20. Jahrhundert. Diese sollen möglichst vollständig digitalisiert werden, sofern nicht bestandesgeschichtliche oder konservatorische Gründe dagegen sprechen. Die Digitalisierung der Schweizer Drucke des 16. Jahrhunderts erfolgt teilweise in Koordination mit den Digitalisierungsaktivitäten deutscher Bibliotheken im Rahmen des VD 16.
Schweizer Drucke des 15. Jahrhunderts
Schweizer Drucke des 16. Jahrhunderts
Schweizer Drucke des 17. Jahrhunderts
Schweizer Drucke des 18. Jahrhunderts
Thematische Kollektionen
Alchemie, Magie und Kabbala (Stiftung der Werke von C.G.Jung, Zürich)
Zwischen 1928 und ca. 1940 legte sich C.G. Jung eine Sammlung von über zweihundert alchemistischen Frühdrucken zu, mit deren psychologischer Deutung er sich in seinem Werk intensiv auseinandersetzte. So entstand eine der damals vollständigsten privaten Sammlungen auf dem Gebiet der Alchemie. Hinzu kamen weitere alte Drucke aus anverwandten Gebieten wie der Magie, Mystik und Kabbala, sowie antike Traumbücher und Kirchenväterliteratur.
Bücher zur Anatomie sind im Bestand der BPU Neuchâtel aussergewöhnlich stark vertreten. Dieser Umstand verdankt sich namentlich dem Legat von Jacques-Louis Borel (1795-1863), einem Neuenburger Arzt, der das medizinische und intellektuelle Leben des Kantons Neuenburg im 19. Jahrhundert stark prägte. Borel war königlicher Arzt, nach 1848 dann Kantonsarzt, Gründungsmitglied der Société neuchâteloise des sciences naturelles (1832) und der Société médicale de Neuchâtel (1852) sowie Mitglied der Bibliothekskommission. Aus Verbundenheit mit der Bibliothek überliess er dieser nach seinem Tod im Jahre 1863 rund 1‘200 Werke zur Medizin und Naturgeschichte aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Bernensia des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts (UB Bern)
Diese Sammlung umfasst Publikationen und Nachschlagewerke zur Stadt und zum Kanton Bern.
Bibleikon (Bibliothèque des Pasteurs, BPU Neuchâtel)
Die 9 illustrierten Bibeln des 16. bis 19. Jahrhunderts aus dem Bestand der Bibliothèque des Pasteurs wurden wegen ihres besonderen historischen und künstlerischen Werts ausgewählt. Ihre Digitalisierung bildet die Ausgangsbasis für eine vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Werken und eine Analyse der vielschichtigen Bild-Text-Beziehungen.
Bibliothek der Israelitischen Gemeinde Basel
Die Auswahl gibt einen Einblick in die älteren Buchbestände der Bibliothek der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB). Die 1805 gegründete IGB ist Eigentümerin einer Sammlung von ältesten Talmuddrucken und weiteren Raritäten hebräischer und rabbinischer Literatur, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Ihre Bestände sind von besonderem Wert und ein Zeugnis für die Geschichte der jüdischen Gemeinde und der Region Basel. Die Gemeindebibliothek gehört mit ihrer Sammlung ausserdem zu den wenigen jüdischen Bibliotheken in Kontinentaleuropa, die den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundene systematische Zerstörung jüdischer Bücher und Bibliotheken unbeschadet überstanden haben.
In e-rara präsentiert werden ca. 200 Werke aus der Zeit des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Bibliothek der Naturforschenden Gesellschaft Zürich (ZB Zürich)
Die Bibliothek der Naturforschenden Gesellschaft Zürich (gegründet 1746) umfasst etwa 26'000 Bände. Sie zeichnet sich durch eine zum Teil hochkarätige Sammlung mathematisch-naturwissenschaftlicher Titel mit prächtigen Tafelwerken aus. Digitalisiert werden alle Drucke bis zum Jahr 1800, danach in Auswahl mit Schwerpunkt auf Helvetica.
Die Kollektion «Ephemera» enthält Drucke des 16. bis 18. Jahrhunderts, die einen geringen Umfang haben und nicht fürs Bücherregal, sondern für den praktischen Gebrauch bestimmt waren. Hierzu gehören unter anderem Ereignisberichte, Bittschriften, Kalender, Gedichte und Werbeblätter.
Die Kollektion umfasst Flugschriften vom 16. bis zum 19. Jahrhundert aus den Bereichen Religion und Politik, darunter auch bedeutende Sammlungen von Liedflugschriften.
Fondo Gianini (Biblioteca SUPSI DFA, Locarno)
Unter den rund 40‘000 Titeln des Centro di documentazione SUPSI DFA ist auch der sogenannte Fondo Gianini. Dieser historische Fonds umfasst ca. 2‘200 Schulbücher, Lehrpläne, Schulhefte, Fachbücher für Pädagogik und ähnliche Materialien aus dem Zeitraum 1745-1940. Die meisten Dokumente darin kommen aus der Bibliothek von Francesco Gianini, (Prorektor des Lehrerseminars 1897-1901) und Luigi Imperatori (Rektor 1888-1900). Die Sammlung wird durch Neuerwerb historischer Materialien laufend erweitert.
Genfer Broschüren
Diese Sammlung umfasst politische Streitschriften und offizielle Veröffentlichungen, welche in Genf im 18. Jahrhundert herausgegeben wurden.
Italienische Poesie und Prosa des 17. Jahrhunderts (Biblioteca Salita dei Frati, Lugano)
In e-rara veröffentlicht die Biblioteca Salita dei Frati zunächst ein Korpus von Texten italienischer Dichter und Schriftsteller des 17. Jahrhunderts. Die seltenen Ausgaben stammen fast alle aus dem Besitz des berühmten Italianisten Pater Giovanni Pozzi, der seine Sammlung der Bibliothek vermacht hat.
Diese Online-Publikation wurde durch einen Beitrag der Stiftung Fidinam ermöglicht.
Karten von Genf und seiner Umgebung
Die Sammlung von Karten und Plänen von Genf und seiner Umgebung (Pays de Gex, Savoie und Haute-Savoie, Genfersee), die in der Bibliothèque de Genève aufbewahrt wird, umfasst mehr als 6000 Exemplare und beinhaltet geografische Dokumente sowie Städtebau- und Architekturpläne. Diese bemerkenswerte Sammlung ermöglicht es, die Entwicklung des Genfer Gebiets und der Genferseeregion vom 16. bis zum 20. Jahrhundert zu verfolgen.
Kartographisches Museum von Genf
Das kartographische Museum wurde 1907 in der Bibliothèque de Genève eröffnet und 1922 geschlossen. Ihr Ziel war es, der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung der geographischen Wissenschaft zu vermitteln und den Bedürfnissen der Wissenschaftler gerecht zu werden. Die Sammlung des Museums umfasst Stücke, die der Kurator Charles Perron aus der kartografischen Sammlung ausgewählt hatte, welche er zusammen mit Elisée Reclus aufgebaut und 1893 der Stadt Genf geschenkt hatte. Perron hatte einen Katalog der ausgestellten Karten veröffentlicht, den er in sechs Abschnitte unterteilt hatte (Weltkarten, Geschichte des kartografischen Zeichnens, Seekarten, diverse Karten, Karten der Schweiz, Karten des Kantons und der Stadt Genf). Die diesen Karten zugewiesenen Signaturen entsprechen den Nummern in Perrons Katalog.
Die Bibliothek des Benediktinerklosters Rheinau umfasst rund 13'000 Bände. Sie gelangte 1864 in die Kantonsbibliothek Zürich und von dort in die Zentralbibliothek Zürich. Am meisten Werke entfallen auf die Fachgebiete Geschichte, Kirchengeschichte, Historische Hilfswissenschaften, Dogmatik und erbauliches Schrifttum. Digitalisiert werden alle Drucke bis zum Jahr 1800, danach in Auswahl mit Schwerpunkt auf Helvetica.
Das Panorama gibt den schweifenden Blick über eine Landschaft von einem festen Standpunkt aus frei. Als kartenverwandte Darstellung sind Panoramen einer möglichst präzisen Abbildung der Erdoberfläche verpflichtet und können, mit Bezeichnungen versehen, Orientierungshilfe sein. Besonders häufig wurden sie im 19. Jahrhundert im Zuge des aufkommenden Reisetourismus und der bergsteigerischen Entdeckung der Alpen hergestellt, als brauchbare topographische Karten erst da und dort im Entstehen begriffen waren. Die Kollektion umfasst Werke aus der frühen Zeit der Panoramakunst bis hin zu zeitgenössischen Fotopanoramen.
Prachtsatlanten: Von den Anfängen bis ins Goldene Zeitalter
Die Kollektion umfasst reich illustrierte und farbenprächtige Atlanten aus der Zeit bis 1700. Neben mittelalterlichen Ptolemäus-Ausgaben finden sich hier unter anderem die von Sebastian Münster (1488-1552) herausgegebene «Geographia universalis» sowie die ersten modernen Atlanten von Abraham Ortelius (1527-1598) und Gerhard Mercator (1512-1594). Die repräsentative Atlaskartographie kulminiert in den mehrbändigen niederländischen Prachtsatlanten des 17. Jahrhunderts aus den Werkstätten Janssonius und Blaeu.
Rossica Europeana (UB Bern – Schweizerische Osteuropabibliothek)
Die von Peter Sager aufgebaute und von der SOB 2005 erworbene Kollektion „Rossica Europeana“ porträtiert Russland im Spiegel europäischer Druckschriften, Grafiken und Karten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Sie umfasst insbesondere Reiseberichte, Landeskunden und ethnografische Schriften sowie historische Karten. Auf e-rara steht eine Auswahl der rund 2000 Titel umfassenden Sammlung bereit.
Russisches Schrifttum im Exil (UB Bern – Schweizerische Osteuropabibliothek)
In den Jahrzehnten vor der Russischen Revolution 1917 war die Schweiz Aufenthaltsland unterschiedlicher Oppositionsgruppen aus dem Russländischen Reich: Sozialdemokraten, Sozialrevolutionäre, Anarchisten und andere Gruppierungen publizierten hier politische Schriften und Manifeste, viele davon in russischer Sprache, teils in eigenen Verlagen. Die auf e-rara verfügbare Kollektion dieser Publikationen stammt aus den ehemaligen Beständen der sogenannten „Davoser Bibliothek“ (Bibliothèque Russe de Davos) sowie der „Société russe de bienfaisance de Leysin“, die sich heute im Besitz der Schweizerischen Osteuropabibliothek befinden, und umfasst u.a. Werke von Lenin, Plechanov, Aksel’rod oder Bakunin.
Schweizer Landkarten aus vier Jahrhunderten
Die Kollektion bietet einen repräsentativen Überblick über die gedruckten Karten des 16.-19. Jahrhunderts, die das Gebiet der Schweiz zeigen. Der Bogen spannt sich von der ersten gedruckten Schweizer Karte, der «Tabula nova heremi Helvetioru[m]» von 1513, hin zum ersten amtlichen Kartenwerk der Schweizerischen Eidgenossenschaft, welches unter der Leitung von Guillaume-Henri Dufour (1787-1875) entstand. Zu den vielen kartografischen Preziosen gehören neben dieser «Topographischen Karte der Schweiz» auch die Arbeiten des Zürchers Hans Konrad Gyger, der für das 17. Jahrhundert Herausragendes in der Geländedarstellung erreichte.
Die Kollektion St.Galler Drucke fasst einen wesentlichen Teil des historischen und kultu-rellen Erbes des heutigen Kantons St.Gallen digital zusammen. Sie umfasst Werke mit st.gallischen Druckorten aus der Zeit vor der Kantonsgründung 1803 bzw. der Kloster-aufhebung 1805. Den Beginn des Buchdrucks in St.Gallen markiert die Errichtung der ersten Druckerei im Jahr 1578 durch Leonhard Straub in der Stadt St.Gallen. 1633 rich-tete das Kloster im Priorat Neu St. Johann eine eigene Druckerei ein. 1641 wurde sie ins Kloster St. Gallen überführt und produzierte bis zu dessen Aufhebung eine stattliche Anzahl Bücher und Einblattdrucke. Der Grossteil der präsentierten Drucke wurde in ei-nem durch den Lotteriefonds St.Gallen finanzierten Kooperationsprojekt der Stiftsbiblio-thek St.Gallen und der Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen (mit der Vadianischen Samm-lung der Ortsbürgergemeinde St. Gallen) digitalisiert.
Technik- und Wissenschaftsgeschichte (Eisenbibliothek)
Die Kollektion bietet eine Auswahl aus den Sammelschwerpunkten der Eisenbibliothek. Vorrangig digitalisiert werden zunächst Werke aus der allgemeinen Technik- und Wissenschaftsgeschichte des 16. bis frühen 19. Jahrhunderts sowie Werke mit Schweizer Druckorten (zunächst Basel). In einer zweiten Tranche wird der thematische Schwerpunkt auf Werken aus den Bereichen Bergbau und Metallurgie liegen.
Tessiner Editionen des 18. und 19. Jahrhunderts (Biblioteca Salita dei Frati, Lugano)
Die Biblioteca Salita dei Frati verfügt über einen reichen Bestand an Tessiner Editionen des 18. und 19. Jahrhunderts (Ticinensia). Die ersten Ausgaben gehen auf das Jahr 1746 zurück, als die Mailänder Druckerfamilie Agnelli in Lugano die erste Offizin der italienischen Schweiz gründete, um unter Umgehung der Zensur des Königreichs Lombardo-Venetien ihren Aktivitäten nachzugehen.
Vitruviana (Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln)
Zur Unterstützung der Forschung im Bereich Architekturtheorie veröffentlicht die Stiftung Bibliothek Werner Oechslin in dieser Kollektion eine repräsentative Auswahl von Vitruviana und Vitruv-Editionen aus sechs Jahrhunderten aus ihrer in dieser Vollständigkeit einmaligen, in langjähriger Forschungsarbeit aufgebauten Vitruv-Sammlung.
Die BPU Neuchâtel besitzt einige der schönsten Vogelbücher der westlichen Welt. In ihren Besitz kamen sie dank dem Legat von David de Pury oder durch Donationen wohlhabender Neuenburger in der Gründungszeit der Bibliothek. Die hier präsentierten Bücher sind die wichtigsten Stücke aus einem Bestand, der trotz seines bescheidenen Umfangs den Fortschritt des ornithologischen Wissens und die Entwicklung der Vogelbücher reichhaltig dokumentiert.
Werke von Jean-Jacques Rousseau (Bibliothèque de Genève)
Diese Kollektion versammelt die historischen Originalausgaben aller Werke von Jean-Jacques Rousseau, gleich ob diese einzeln oder im Rahmen von Gesamtausgaben erschienen sind.
Werke von Professoren der ETH Zürich (ETH-Bibliothek)
Diese Kollektion vereint Werke von ETH-Professoren, welche für die ETH Zürich und die Wissenschaftsgeschichte eine grosse Bedeutung haben.
Wissenschaftshistorische Bestände (ETH-Bibliothek)
Die Kollektion umfasst wissenschaftshistorische Literatur der ETH-Bibliothek von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Der thematische Schwerpunkt liegt bei Werken zur Entwicklung von Astronomie, Mathematik, Technik, Architektur und Naturwissenschaften.
Privat-Bibliotheken
Der Zürcher Reformator Huldrych Zwingli (1484–1531) war ein grosser Buchliebhaber und in den alten Sprachen sehr bewandert. Seine umfangreiche Privatbibliothek wurde nach seinem Tod von der Stiftsbibliothek am Grossmünster angekauft und gelangte über die 1835 gegründete Kantonsbibliothek schliesslich in die Zentralbibliothek Zürich.
Benedikt Aretius (Marti) (1522–1574)
Der aus Bätterkinden stammende Benedikt Marti (1522–1574) studierte in Bern, Strassburg und Marburg, bevor er ab 1549 an der Berner Hohen Schule verschiedene Ämter inne hatte, zuletzt als Professor für Theologie. Er verfasste neben theologischen Werken, die teils erst posthum erschienen und bis in das 18. Jahrhundert neu aufgelegt wurden, auch naturwissenschaftliche Studien. Der Berner Rat kaufte nach Aretius' Tod dessen Privatbibliothek für die Bibliothek der Hohen Schule. In der heutigen Universitätsbibliothek Bern können davon heute noch rund 30 Bände identifiziert werden, die hier vollzählig digitalisiert vorliegen.
Josias Waser (1598–1629) war Feldprediger und ab 1623 Pfarrer an der Zürcher Predigerkirche. Als an der Zeitgeschichte interessierter Theologe stellte er eine der grössten erhaltenen Flugschriftensammlungen zum Dreissigjährigen Krieg zusammen, die über zahlreiche Rara verfügt.
Johann Jakob Bodmer (1698–1783)
Johann Jakob Bodmer (1698–1783) war ein herausragender Zürcher Dichter und Historiker, der sich im Lauf der Zeit eine rund 1'300 Titel umfassende Privatbibliothek erworben hat, die interessante Einblicke in seine Interessen und seine Lektürestoffe bietet. Die Werke konnten zu einem Grossteil aufgrund eines Inventars identifiziert werden, das nach seinem Tod in seinem Haus hergestellt worden ist.
Hans Konrad Escher von der Linth (1767-1823)
Hans Konrad Escher von der Linth (1767–1823) war Wissenschaftler, Bauingenieur und Staatsmann, der die Schweiz mitgestaltet und geprägt hat. Sein Name ist eng verbunden mit seinem monumentalen Lebenswerk, der Korrektion der Linth, deren geschäftliche und technische Leitung er als Präsident der Linthkommission von 1807-1822 innehatte.
Oswald Heer (1809-1883) war Direktor des Botanischen Gartens und Professor für Botanik an der Universität Zürich und später auch am neu gegründeten Eidgenössischen Polytechnikum. Er pflegte Kontakt mit verschiedenen Wissenschaftlern seiner Zeit. So befinden sich in seiner Privatbibliothek viele Werke mit handschriftlichen Widmungen, darunter einige von berühmten Autoren wie Charles Darwin.
Johannes Wild (1814-1894) war Ingenieur und Kartograf. Er studierte in Zürich, München und Wien und war danach im Eisenbahnbau und bei Vermessungsarbeiten für die Dufourkarte tätig. Von 1843-1851 arbeitete er an der «Topographischen Karte des Kantons Zürich 1 : 25’000», die von 1852-1865 in 32 Blättern herausgegeben wurde und mit ihrer Höhenkurvendarstellung wegweisend war. 1855 wurde er als Professor für Topografie und Geodäsie an das neugegründete eidgenössische Polytechnikum berufen, wo er bis 1889 tätig war.
Rudolf Wolf (1816-1893) gilt als Pionier der Astronomie in der Schweiz und war der erste Direktor der von ihm gegründeten Eidgenössischen Sternwarte und leitete die Bibliothek des neu gegründeten Eidgenössischen Polytechnikums.
Der aus Zürich stammende Schriftsteller und Maler Gottfried Keller (1819-1890) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des bürgerlichen Realismus. Er vermachte ein halbes Jahr vor seinem Tod seine Privatbibliothek - bestehend aus1378 Bänden und 200 Broschüren - testamentarisch der Stadtbibliothek Zürich, der Vorgängerin der heutigen Zentralbibliothek. Viele dieser Bände gelangten aus ungeklärten Gründen nicht in die Stadtbibliothek, doch knapp die Hälfte davon bildet heute den Bestand von Gottfried Kellers Bibliothek, der von der ZB digitalisiert wurde. Der Bestand umfasst vorwiegend Belletristik aus dem späten 19. Jahrhundert, aber auch Klassiker der Weltliteratur.
Johannes Orelli (1822–1885) war einer der ersten Professoren für Mathematik am neuen Eidgenössischen Polytechnikum. Er war seit Gründung der Hochschule bis zu seinem Tod Dozent für Algebra sowie Differential- und Integralrechnen und galt als sehr guter Lehrer, der klare und verständliche Vorlesungen hielt.
Conrad Ferdinand Meyer (1825- 1898)
Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898) gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er lebte von 1877 bis zu seinem Tod in Kilchberg bei Zürich, wo sein Arbeitszimmer samt Hausbibliothek noch heute zu besichtigen sind. Anlässlich des 200. Geburtstags des Dichters wurde seine Arbeitsbibliothek digitalisiert und wird nun so, wie sie 1936 von Meyers Tochter Camilla Meyer der Zentralbibliothek Zürich vermacht wurde, hier präsentiert. Die Kollektion umfasst gut 1'300 Titel, darunter vorwiegend deutsch- und französischsprachige Klassiker sowie Belletristik und historische Werke des 19. Jahrhunderts. Einige Werke konnten nicht digitalisiert werden; siehe hier.
Der Ingenieur und ETH-Absolvent August Waldner (1844-1906) war Gründer und Herausgeber der «Schweizerischen Bauzeitung», der ersten Fachzeitschrift für das Bau- und Ingenieurwesens in der Schweiz.
Albert Heim (1849-1937) war Professor für Geologie an der ETH Zürich und setzte sein grosses zeichnerisches und gestalterisches Talent ein, um Aquarelle von Gletscherlandschaften anzufertigen und Reliefs von Gebirgszügen zu modellieren. Neben seinem Einsatz in Forschung und Lehre, war er auch ein gefragter Verfasser von geologischen Gutachten.
Der aus dem bernischen Jura stammende Louis Rollier (1859–1931) studierte Geologie am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich bei Albert Heim, Oswald Heer und Karl Mayer-Eymar. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer widmete er sich der Erforschung der Geologie des Jura. 1908 wurde er Konservator der Geologischen Sammlung in Zürich und dozierte über Stratigraphie und Petrefaktenkunde an beiden Hochschulen in Zürich.
Immanuel Friedlaender (1871-1948)
Immanuel Friedlaender (1871-1948) war ein deutsch-schweizer Vulkanologe und Gründer der ersten «Zeitschrift für Vulkanologie» (1914). Das von ihm 1914 gegründete Vulkan-Institut in Neapel war bis 1934 in Betrieb, als die politische Lage ihn zur Einstellung der Tätigkeit am Institut zwang. Nach dessen Schliessung erhielt die ETH Zürich im Jahr 1935 die Bibliothek des Vulkan-Instituts, die Foto- und Grafiksammlung sowie die Sammlung vulkanischer Gesteine geschenkt.
1956 erwarb die ETH-Bibliothek die theologische und philosophische Privatbibliothek aus dem Nachlass von Fritz Medicus (1876-1956). Der gebürtige Bayer studierte ab 1895 Theologie und Philosophie an den Universitäten Jena, Kiel, Strassburg und Halle und lehrte von 1911 bis 1946 Philosophie und Pädagogik an der ETH Zürich. Hier las er vor allem zu Themen der Ästhetik und Ethik.
Medizinische, militärische und politische Themen prägten die Privatbibliothek von Eugen Bircher (1882–1956). Die umstrittene Aargauer studierte Medizin und genoss in den 1920er Jahren den Ruf eines führenden Schweizer Chirurgen. Neben seiner medizinischen Tätigkeit machte er Karriere im Militär und war von 1926 bis 1939 als Dozent an der militärwissenschaftlichen Abteilung der ETH Zürich tätig. Ausserdem gehörte er 1920 zu den Mitbegründern der rechtskonservativen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei im Kanton Aargau und wurde 1942 in den Nationalrat gewählt.
Der Psychoanalytiker Carl Alfred Meier (1905–1995) besass eine umfangreiche Fachbibliothek mit wertvollen Werken aus Forschungsgebieten wie Psychologie, Naturwissenschaften, Medizin, Philosophie und Parawissenschaft. C.A. Meier wurde 1948 der erste Präsident des damals neu gegründeten C.G. Jung-Instituts Zürich. Dieses dient bis heute als Ausbildungs- und Forschungsstätte für Analytische Psychologie und Psychotherapie.